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Aus Industrie und Handel.

Neben diesem Erfolge war der Sieg bei der Heimstätten- Atien-, beftem Willen für ganz Deutschland   nicht mehr als 10 000 Aus-| hier wieder ihre bekannte Verräterrolle. Sie haben mit den Unter­Gesellschaft Nicolasee von der größten Wichtigkeit. Bei dieser gesperrte und Streifende feststellen können. Dazu kommt, daß, wie nehmern einen Vertrag abgeschlossen, der allerdings auch danach ist, Firma gab es unter 35 Angestellten nur 7 organisierte Gärtner, bei allen gewerkschaftlichen Kämpfen des Schneiderverbandes, auch und der bei den paar Hirschen kaum ernstlich in Betracht kommt. die einen schweren Stand hatten. Dort brachte die Verbreitung hier eine große Zahl der Beteiligten auf Unterstüßung verzichtet, Die Herren glauben aber, auf den Krücken der Unternehmer ihr eines Flugblattes, in energischer Sprache gehalten, die erste starke weil diese Kollegen durch Privatarbeit so viel verdienen, daß sie Organisationönchen zu heben. Um den nun in ganz Deutschland  Wirkung hervor. Die Berichte von einer ganzen Reihe fleinerer des Streitgeldes nicht bedürfen. So leicht, wie die Unternehmer entrannien Kampf besser bestehen und energischer durchführen zu Firmen waren günstig für die Streikenden. Hier und da wurde glaubten, ist also die Finanzkraft des Verbandes nicht zu erschöpfen. fönnen, beschlossen die Leipziger   Holzarbeiter nach dem Beispiel der die Notwendigkeit betont, daß man mit mehr Nachdruck vorgehen hatten sie sich doch eingebildet oder von ihren Führern vorreden Berliner   und Dresdener   Kollegen, auf die Unterstützung in der müsse; besonders dürfen die Streikposten nicht lässig sein und fein lassen, daß, wenn einmal die Aussperrung da wäre, die Gehülfen- ersten Woche freiwillig zu verzichten und von den noch in Arbeit Mann darf sich der Pflicht entziehen, auf Streifposten zu gehen. schaft innerhalb dreier Tage zu Kreuze friechen werde. Nun sind stehenden Kollegen Extrabeiträge in Höhe von 50 Pf. und 1 M., Gegen die Firma Köhler in Steglis richten sich gegenwärtig Wochen vergangen und die Gehülfen denken noch gar nicht daran, von den noch in Arbeit stehenden Kollegen der betroffenen Branchen starte Angriffe. Auf einem Arbeitsplatz in Machnow gelang es, sich den Machtgelüften der Arbeitgeber zu unterwerfen. Der Arbeit- aber 1,50 Mark pro Woche Extrabeitrag zu erheben 20 Mann von Köhler herauszuziehen. Etwa 10 Mann, die auf dem geberverband aber muß es erleben, daß seine Beschlüsse von seinen Ausstellungsplatz für Köhler arbeiten, hofft man bald mit Hülfe der eigenen Mitgliedern nicht gebilligt und so wenig befolgt werden, Zimmerleute zu gewinnen. Der Appell an die Bauarbeiter hat daß die Aussperrung schon aus diesem Grunde nicht zu dem ge­schon hier und da gute Früchte getragen In der Streikliste wünschten Ziel führen fann. Leitende Personen der organisierten stehen 415 Mann verzeichnet, davon sind 259 Ledige und 156 Ver- Arbeitgeber haben es abgelehnt, sich der Diktatur ihres Zentral­Kommunales Elektrizitätswerk. Wie die Nh.-W. 3tg." berichtet, heiratete mit 199 Kindern. Am Sonnabend fand die erste Aus- vorstandes zu unterwerfen. So in Frankfurt   a. M., wo einer ihrer ist die Gründung des kommunalen Elektrizitätsverbandes nach den zahlung der Streikunterstützung( für fünf Tage) statt. Die arbei- früher radikalsten Führer die Forderungen der Gehülfen anerkannt neuerlichen Verhandlungen als durchaus gesichert anzusehen. Nur tenden Kollegen werden von jetzt an herangezogen zur Unter- hat, und in München   sowie in Fürth  , wo Schriftführer der Arbeit- die Beteiligung des kommunalen Elektrizitätswerkes" Mark" stüßung der Streikenden. Ein Arbeitgeber, Balfe, trat in der geberorganisation das gleiche taten. Mit Rücksicht auf eine Tarif- Hagen ist noch nicht gesichert. Es soll aber der Versuch gemacht Versammlung auf und sprach in etwas unsicherer Weise gegen den gemeinschaft mag es bedauerlich erscheinen, daß der Arbeitgeber- werden, das Hagener kommunale Werk doch anzugliedern. Are neuen Tarif, worin er besonders die Fahrgeldentschädigung als verband geschwächt aus diesem Kampf hervorgeht. Aber bei einer Hauptbeteiligte fommen bei der Gründung, falls das Werk Mari" undurchführbar bekämpfte. Seine Ausführungen machten feinen Organisation, in der Diktatur die Grundlage ihres Vorgehens sich dem Verbande anschließt, Dortmund  ". Westfalen  "," Mark" und Eindruck auf die Versammelten. bildet, ist das ja nicht anders möglich. Die Arbeitgeber suchen auch eine industrielle Gruppe unter Führung des Rhein  . Westfäl. durch die Probingpresse die Meinung zu verbreiten, daß sie selbst- Elektrizitätswerts in Betracht. Beteiligt find auch die Zur Lohnbewegung im Steinfegergewerbe. verständlich zu verhandeln bereit wären. In ihrem Ultimatum aber Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft und die Harpener Zur Herbeiführung einer Einigung über die strittigen Punkte, berlangten sie befanntlich unbedingte Anerkennung ihrer Tarife Bergbau- Aktiengesellschaft, für den Kreis Hörde   bleiben als Be­Arbeitszeitverkürzung, Lohnerhöhungen sowie einiger Spezialfragen und wollten nur, daß etwa vorhandene Unebenheiten" ihren Ortsteiligung an dem Verbandswerk 15 Prozent reserviert, an dem zum Abschlusse eines neuen Tarifvertrages, haben die Parteien nun- gruppen zur Würdigung überwiesen" werden sollten. Daß fie fich eventuell die Stadt Hörde als Unterteilnehmer wiederum be mehr beschlossen, da die wiederholten und langwierigen Verhand- damit nicht Verhandlungen meinten, ist dann noch hinreichend fest- teiligen fann. Der Kreisausschuß wird in seiner nächsten Sizun lungen in der Schlichtungskommission zu keinem Resultat geführt gestellt worden. The sie einmal die Forderungen der Gehülfen mit dieser Angelegenheit sich zu befassen haben. Das Verhältnis haben, das Einigungsamt des Berliner   Gewerbegerichts anzurufen, fannten, hatten ja die Arbeitgeber beschlossen, daß Lohnerhöhungen zwischen der kommunalen und der industriellen Gruppe ist dergestals welches sodann nach den Bestimmungen des alten Tarifs einen nicht bewilligt werden sollten. Dagegen hat die Gehülfenschaft nic- daß die Kommunen in der Mehrheit bleiben. Der Ankauf der in Schiedsspruch fällen wird, dem sich die Parteien zu unterwerfen harren wollte, sondern sie von vornherein als Grundlage für Ver- Frage kommenden Straßenbahnen bleibt Sache der einzelnen foms Nur darüber waren sich die Parteien einig, daß während der tariflosen Zeit der alte am 31. März d. J. abgelaufene Tarif Geltung haben soll.

haben.

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An die organisierte Arbeiterschaft Berlins   und der Umgebung! In den Weiß- und Bayrisch- Bierbrauereien Berlins   und Um­gebung hat die Organisation in den Reihen des Fahrpersonals be­deutende Fortschritte gemacht. Leider steht noch ein Teil dieser Berufsangehörigen dem Zentralverband der Handels-, Transport-, Verkehrsarbeiter und Arbeiterinnen fern.

Plan der Arbeitgeber, der Gehülfenschaft ihre Tarife aufzuzwingen, handlungen bezeichnet. Der Redner sagte zum Schluß, daß der nie gelingen wird und daß die Gehülfenschaft es in aller Ruhe ab­warten kann, was in Zufunft geschehen wird.

wieder einmal Zuschneider sind, die sich unsolidarisch zeigen, was In der Diskussion wurde u. a. erwähnt, daß es in diesem Kampf ihnen in Zukunft gewiß nicht zum Vorteil gereichen wird.

Kunze bemerkte noch, daß die Tarife der Arbeitgeber jebt an die Gehülfen verteilt werden, so daß diese sich nun selbst davon überzeugen fönnen, was ihnen darin geboten wird. Wenn wirklich die Arbeitgeber zum Frieden bereit seien, wie sie der Deffentlichkeit gegenüber behaupten, so sollten sie es auch zeigen. Die Gehülfen fönnten es abwarten.

Die unterzeichnete Verwaltung hat nunmehr für die organi­fterten Kutscher und Mitfahrer usw. eine Legitimationstarte ein­geführt, damit dieselben in der Lage sind, sich als organisierte Ar­beiter auszuweisen. Diese Karte ist von braimer Farbe und nur dann gültig, wenn sie alle Monat abgestempelt ist. Achtung, Maler! Die Malermeister von Fürstenwalde   weigern Wir appellieren hiermit an die gesamte organisierte Arbeiter- fich hartnäckig, die dort so niedrigen Löhne aufzubessern. Unsere schaft aller Berufe, die vorwärtsstrebende Organisation zu unter- Stollegen waren daher gezwungen, die Arbeit einzustellen. Wir er= stüßen, indem sie nur dann mit den in Frage kommenden suchen die Kollegen, den Zuzug von Fürstenwalde   streng fernzuhalten. Kutschern usw. in geschäftliche Verbindung tritt, wenn dieselben Die Bezirksleitung. Berlin  . in der Lage find, sich als flassenbewußte Arbeiter ausweisen zu Achtung, Former! In Prenzlau   haben sämtliche Former der tönnen. Firma Daneden u. Haensch die Arbeit niedergelegt wegen Ber­weigerung der Erhöhung der Affordpreise und anderer Neben­forderungen. Buzug ist fernzuhalten.

Hoch die Solidarität!

Die Ortsverwaltung II. J. A.: Gustav Alisch. Deutfches Reich.

Der Lohnkampf der Herrenmaßschneider. Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeberverbandes für das Schneidergewerbe hat es wieder einmal für nötig erachtet, in seiner Weise die Oeffentlichkeit über die Situation aufzu klären" und zivar durch folgende Auslassung:

Achtung, Tabakarbeiter! In der Zigarrenfabrik von Woldemar Schlenzig in Wintersdorf( S.-A.) find Differenzen aus­gebrochen. Zuzug wolle man streng fernhalten.

Metallarbeiterstreit in Dresden  .

munalen Elektrizitätswerke.

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haben, dann ist durch den Einfluß, den die industriellen Werke in Wenn die Kommunen auch die Mehrheit der Anleihe in Händen den Kommunalverwaltungen ausüben, doch dafür gesorgt, daß die Thyssen und Konsorten die erste Geige spielen.

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Der Konsument bleibt der Backesel. In der Industrie und im Großhandel besteht zurzeit eine Hochflut in der Gründung von Kon­ventionen( gemeinsame Vereinbarung möglichst hoher Preise gegen­über den Detailhändlern oder Detaillisten). Gegen diese Aus beutung" wenden sich nun die Detaillisten; sie diskutieren gegen­wärtig über Mittel zur Rettung aus dieser ihnen unangenehmen Lage und sie kommen zu dem Schluß: Entweder gleichfalls Bil­dung einer Konvention und Boykott gegen die Mitglieder jener Konvention oder Bildung einer Konvention zum Zwecke der Ab­wälzung der Folgen der Preistreibereien auf die Masse der Kon fumenten! Da letzteres für sie das Leichtere ist, werden sie wohl diesen Ausweg wählen wie immer! Ueber 100 Ausstellungen im Jahre 1907. Wie industrielle Fach­blätter mitteilen, sind für das Jahr 1907 in Deutschland   allein über 100 Ausstellungen arrangiert.

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Elektrische Hoch- und Untergrundbahn. Der Aufsichtsrat bringt die Verteilung einer Dividende von 5 Broz. gegen 4 Proz. im Vor­jahre in Vorschlag.

Keine Ausstellung in Berlin  .

Gegen das Projekt, in Berlin   eine Weltausstellung zu ber­anstalten, resolvierte in ihrer am Freitag stattgefundenen Haupt­verfamnilung der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher   Eisen­und Stahlindustrieller. Es wurde folgender Beschluß gefaßt:

Die nordwestliche Gruppe hat wiederholt die Gründe dar­gelegt, aus denen sie die Veranstaltung von Weltausstellungen für überlebt und nur noch Provinzial- und Fachausstellungen für be­rechtigt erachtet. An dieser Meinung hält sie auch bezüglich des Borhabens einer Weltausstellung Berlin   1913 fest, gegen das sie sich mit aller Entschiedenheit ausspricht."

Damit dürfte der ganze Plan als gescheitert gelten, denn ohne eine Beteiligung der rheinisch- westfälischen Industrie ist an eine Welt­ausstellung in Berlin   nicht zu denken.

Folgenschwere Explosion.

Potsdam  , 6. April.  ( W. T. T.) In Klein Glienicke   auf dem Bauhofe der Teltower   Kanalschiffahrt ereignete sich heute nachmittag bei der Reparatur des Motorbootes Brueck" eine Explosion. Der Schiffsführer Kerstan wurde durch die ausströmenden Gase über Bord geworfen. Er wurde als Leiche aus dem Wasser gezogen.

Aussperrungs- Drohung.

Bremerhaven  , 6. April.  ( W. T. B.) Die Schiffswerft von R. C. Rickmers gibt durch Anschlag bekannt, daß sie mit nächstem Mittwoch ihren Betrieb schließen würde, falls bis dahin die Diffe­renzen bei der Aktiengesellschaft ,, Weser  " zwischen den Arbeitern und der Direktion nicht beigelegt sein sollten.

Die Zeugnisfolter wegen des staatsgefährlichen Schnupftabats. Mannheim  , 6. April.  ( B. H.  ) In dem Zeugniszwangsver

fratischen Volksstimme", Ged, wegen Ermittelung des Verfassers eines Artikels in der Faschingsnummer Schnupftabat" hat das Landgericht die Beschwerde des Angeklagten gegen die Zeugnis­zwangshaft abgelehnt. Ged muß nunmehr die Strafe antreten. Ein schöner Sieg.

Die Bauarbeiter in Altenburg   sind am Dienstag früh von den vereinigten Unternehmern ausgesperrt worden. Die Forde­rungen' lauteten ursprünglich: ab 1. April dieses Jahres 50 Pf. " In einer Reihe von Situationsberichten, die von der Ge- Stundenlohn für Maurer und Zimmerer  , sowie 40 Pf. für Hülfs­hülfenschaft der Presse übermittelt wurden, ist die Behauptung arbeiter, gegen 46, 45 und 36 bisher, und Verkürzung der Arbeits­enthalten, daß die Gehülfen von den Arbeitgebern über ihre zeit um eine halbe Stunde pro Tag. Die Arbeiter ermäßigten Wünsche für die fernere Gestaltung der Lohnbedingungen nicht dieselben auf 48 refp. 38 Pf. bis zum 30. Juni, und erst ab 1. Juli gehört wurden und daß sie sich dem Willen des Arbeitgeberber- follten dann 50 resp. 40 Bf. in Kraft treten. Die Verkürzung der bandes bedingungslos unterwerfen sollten, ohne an irgend Arbeitszeit sollte nur darin bestehen, daß Montags früh eine Stunde welchen Besprechungen, die zur Regelung örtlicher Angelegen später angefangen und an Sonnabenden sowie an Tagen vor den heiten erforderlich wären, teilnehmen zu dürfen. Demgegenüber Festen eine Stunde früher Feierabend gemacht werden sollte. sehen wir uns veranlaßt, festzustellen, daß alle direkt beteiligten Diese bescheidenen Forderungen lehnten die Unternehmer ab. Ortsgruppen unseres Verbandes die ihnen schriftlich überreichten Sie erklärten sich bereit, ab 1. April bis 31. März 1908 zwei Forderungen der Gehülfen geprüft und ihnen mit Rüdsicht auf Pfennige, am 1. April 1908 einen Pfennig und ab 1. April 1900 Letzte Nachrichten und Depeschen. die Verteuerung der Lebensmittelpreise in wohlwollender und einen weiteren Pfennig Lohnerhöhung eintreten zu laffen, bei drei­entgegenkommender Weise Rechnung getragen haben; sie über- jähriger Vertragsdauer. Um des lieben Friedens willen gingen trugen gleichzeitig ihre Gesamtvertretung dem Hauptvorstande die Bauhülfsarbeiter und Zimmerleute auf diese Zugeständnisse unseres Verbandes, um dadurch eine einheitliche Beilegung der ein. Die Maurer waren bereit, ebenfalls darauf einzugehen, Differenzen mit dem Zentralvorstande der Gehülfenschaft zu er- lehnten aber, auf Grund der bestehenden Verbandsbeschlüsse, die möglichen. Von dieser Seite wurde jedoch jede Behandlung der dreijährige Bertragsdauer ab. Die Unternehmer haben daraufhin schwebenden Fragen mit dem Bemerken, hierauf nicht vorbereitet am Osterdienstag früh mit der allgemeinen Aus zu sein, abgelehnt. Ferner bemerken wir, daß wir den Wert sperrung geantwortet. Sie wollten augenscheinlich um je den eines dauernden Friedens auf gefunder Grundlage viel zu hoch reis den Kampf haben, an eine friedliche Verständigung schäßen, als daß wir eine bedingungslose Unterwerfung der Ge- lag ihnen nichts. Die burgerliche Presse hat sich beeilt, die Aus­hülfenschaft überhaupt verlangen würden; wir begreifen die sperrung in eine Arbeitseinstellung" umzudichten. Wie Notwendigkeit einer gegenseitigen Anerkennung der Organisa- üblich! tion voll und ganz und würden schon deswegen teinem Vorgehen zustimmen, in welchem eine Nichtachtung der Gegenpartei aus­Zur Maler- und Anstreicheraussperrung in Rheinland  - West­gedrückt wäre. Aus diesem Grunde unterbreiteten wir den Ge- falen teilt der Vorsitzende des Arbeitgeber- Schußverbandes für das hülfen den Vorschlag, jene Punkte, die einer gemeinsamen Er- Maler- und Anstreichergewerbe der bürgerlichen Presse mit, daß örterung bedürfen sollten, nach allerorts erfolgter Wiederauf- die Zeitungsmeldung, wonach die organisierten Maler- und An­nahme der Arbeit in gegenseitiger Aussprache friedlich und ohne streichergehülfen auch in Köln   ausgesperrt seien oder würden, weitere Anwendung von Machtmitteln zu erledigen. Zu unserem falsch sei, denn in Köln   seien die Unternehmer durch den mit Bedauern und zum Nachteil einer baldigen Beilegung der den Gehülfen abgeschlossenen Tarif an der Aussperrung verfahren gegen den verantwortlichen Redakteur der sozialdemo Streitigkeiten lehnte die Gehülfenorganisation bis heute jed- hindert. welche Würdigung dieses durchaus vermittelnden Vorschlags ab, ohne ihn auch nur zum Gegenstand einer Rüdäußerung zu machen. Dadurch verlängert die Leitung des Gehülfenverbandes Vor kurzem berichteten wir, daß bei der Firma Seider einen Kampf, der unseres Erachtens eine beiderseits befriedi- u. Naumann in Dresden   sehr ernste Differenzen ausgebrochen gende Lösung finden könnte, wenn von dieser Seite die gute Ab- feien, weil die Fabrikleitung durch fortgesetzte Lohnabzüge die Löhne ficht unserer Vorschläge erkannt würde, zumal wir jede Garantie start reduziert und durch Maßregelungen organisierter Arbeiter das Offenbach   a. M., 6. April.  ( B. H.  ) Der Streit der übernehmen können, daß in den neuen Tarifen keine Verschlech- Personal schwer gereizt habe. Eine Versammlung beschloß bereits terung der Lohn- und Arbeitsbedingungen enthalten sein darf; Forderungen auf Lohnerhöhung und Zurücknahme der Maß- Arbeiter in der Metallfabrik von Vom ist nach 18 wöchiger wir fönnen dies um so leichter versichern, als die meisten der regelungen einzureichen. Die zwischen Arbeiterausschuß und Fabrit Dauer beendet worden. Alle Forderungen der Arbeiter sind neuen Tarife erhebliche Aufbesserungen aufweisen und nur direktion gepflogenen Verhandlungen haben einem bewilligt worden. Es wurde ein Vertrag mit der Organi­wenige mit Rücksicht auf die ohnehin an der Höchstgrenze ange- befriedigenden Ergebnis nicht geführt. Daher beschloß am sation der Arbeiter abgeschlossen. Es ist dies der erste Vertrag langten Lohnfäße bescheidenere Zulagen gewähren fonnten." Freitagabend eine überfüllte Versammlung der Arbeiter von in der Metallindustrie Offenbachs, der mit der Organisation Wer nach wahrheitsgetreuen Berichten die Tarifbewegung der Seidel und Naumann, nachdem sie eingehend über die Sachlage be- zustande gekommen ist. Herrenmaßschneider von Anfang an berfolgt hat, ja, wer sich auch raten hatten, mit 1264 gegen 164 Stimmen in geheimer Abstimmung, nur die im Vorwärts" veröffentlichten Aftenstüde genau an- sofort in den Streit einzutreten. Der Beschluß ist be= gesehen hat, der wird sofort erkennen, daß es sich bei diesem neuen reits Sonnabend früh verwirklicht worden. Mit Ausnahme der Holz­Waschzettel der Arbeitgeber wieder um einen Versuch handelt, das arbeiter, die nicht mitstreiten, haben alle Arbeiter bis auf eine fleine Publikum über die Haltung der beiden Parteien irrezuführen. Anzahl Gelber" die Arbeit eingestellt. Die Zahl der Streifenden Seit Beginn der Bewegung war es stets und ständig die Gehülfen- beziffert sich auf rund 2000, die fast ausnahmslos organisiert sind. schaft, die sich zu Verhandlungen bereit erklärte, waren es die Arbeitgeber, die alle Verhandlungen, ablehnten und dann ihre Die Aussperrung der Holzarbeiter in Leipzig   hat nicht den Tarife der Gehülfenschaft aufzwingen wollten. Das ist einerseits umfang angenommen, der nach den getroffenen Vorbereitungen der durch die Beschlüsse der Gehülfenschaft, andererseits durch die Unternehmer zu erwarten war. Die gefaßten Beschlüsse sind fast des Arbeitgeberverbandes so flar bewiesen, daß man sich nur nur von den kleinen Betrieben eingehalten worden, indes sich der wundern muß, wie es die Arbeitgeber jezt immer wieder fertig größte Teil der großen Betriebe die Erlaubnis zunuze machte, an bringen, sich als die friedfertigen und entgegenkommenden Leute, gefangene Arbeit noch fertig stellen zu können. Durch Vergebung die Gehülfen aber als die streitsüchtigen hinzustellen. längerer Afforde vor, Beginn der Aussperrung haben sich somit die Gestern vormittag fand im großen Saale des Gewerkschafts  - größeren Firmen die Berechtigung" erworben, ihre Betriebe noch hauses wieder eine Mitgliederversammlung der offen zu halten; die kleinen Meister sind wieder einmal von den Herrenmaßschneider statt. Der Saal war gedrängt voll. Großen düpiert worden. Auch der Verlauf der Versammlung war ein Beweis dafür, daß Am Freitagabend fand im Sanssouci" eine große Holzarbeitec die Ausgesperrten und Streifenden unverzagt und siegesgewiß im versammlung statt, der weite Saal vermochte die Erschienenen Kampfe ausharren. Wie aus dem Situationsbericht des Referenten taum zu fassen. Genosse Geride gab den Situationsbericht. In Mirius hervorging, liegt für die Gehülfenschaft auch gar fein 57 Betrieben sind 850 Kollegen ausgesperrt, davon sind etwa 600 Grund vor, an dem guten Ausgang des Kampfes zu zweifeln. Tischler und über 100 Maschinenarbeiter. Die Scharfmacher unter Friedensschalmeien. Der Confettionair" hatte herausgerechnet, daß dem Schneider- den Unternehmern laufen von Werkstelle zu Werkstelle, und die Washington, 6. April.  ( Meldung der Associated Preß  .) Jm verband die Aussperrung in jeder Woche mindestens 240 000 Mart Innung erläßt Birkulare an ihre Mitglieder, um die wider spenstigen Staatsdepartement wurde heute eine Konferenz abgehalten, an der fosten würde, daß in 4 Wochen rund eine Million notwendig sei, Meister zur Aussperrung zu bewegen, denn die Zahl der Aus- die Vertreter von Merito, Costarica  , San Salvador   und Guatemala  um die 25 000" Ausgesperrten über Wasser zu halten. Nun hat gesperrten beträgt noch feine 20 Prozent der organisierten Holz- teilnahmen. Es wird gehofft, daß ein Abkommen erzielt wird, man aber auf dem Zentralbureau des Schneiderverbandes mit arbeiter in Leipzig  . Die Hirsch Dunderschen spielen auch durch welches der Friede in Zentral- Amerika gesichert wird. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Injeratenteil verantw. th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftall Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen.

F

aber

Nicht brutal genug gewesen.

Petersburg, 6. April.  ( B. H.  ) Von informierter Seite wird die überraschende Enthebung des Admirals Skrydlow vom Ober­tommando der Stationärflotte damit motiviert, daß Strydlow ent= gegen dem Regierungsbefehl, alle Hafenarbeiter, welche sich an der revolutionären Bewegung beteiligt hatten, zu entlassen, dies nur auf die Unverheirateten angewendet hat, während er auf Bitten der Ehefrauen die. Verheirateten weiter im Dienste beließ. Die Regierung befürchtet, daß hierdurch ihr Ansehen geschädigt und der Ausbruch neuer Unruhen begünstigt werde.

Arbeiterkämpfe.

sozialistischen, nationaldemokratischen und christlich- demokratischen Lodz  , 6. April.  ( W. T. B.) Gestern abend fam es zwischen wobei drei getötet und fünf fötlich verwundet wurden. Heute Arbeitern der Fabrik Poznansty zu blutigen Zusammenstößen, wiederholten sich die Ausschreitungen. Es wurden dabei sieben Personen getötet.