Nr. 81. 24. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
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Wahlverein Eichwalde. Dienstag, den 9. April, abends 8 Uhr, in Heinrichs Seglerschloß( Hantels Ablage): Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Berichterstattung von der Kreis- Generalversammlung, Maifeier, Wahlen, die Lokalsperre in Zeuthen . Mitgliedsbuch ist mitzubringen! Um pünktlichen und zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand.
Nowawes . Die Versammlung des Wahlvereins findet am Mittwoch, den 10. April, abends 82 Uhr, im Lokal des Herrn Schmidt( Deutsche Festsäle"), Wilhelmstr. 3, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Geschäftliches. 2. Vortrag:„ Der Weg zur Freiheit". Referent: Redakteur Genosse St. Berner- Brandenburg. 3. Bericht von der Kreis Generalversammlung . 4. Wahl von acht Delegierten zur Generalversammlung Groß- Berlins . 5. Bericht des Maifestkomitees. 6. Verschiedenes. Gäste, auch Frauen, haben Zutritt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung ist das Erscheinen fämtlicher Mitglieder notwendig. Der Vorstand.
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Sonntag, 7. April 1907.
Besonders elegant sind die Damenkleiderateliers aus- 114 Nicht- Hausbesitzer. Die Zahlen sind nicht ganz sicher; weniger gestattet, wozu Anprobiersalons mit Wartezimmern vor- als 40 Hausbesitzer werden es hier aber kaum sein, eher noch mehr. gesehen sind. Es sind eigene Lichtzimmer eingerichtet, um Auch unter den anscheinend 14 Nicht- Hausbefizern sind noch etliche, die Farben der Stoffe auf ihre Abendwirkung zu erproben. die mit dem Hausagrariertum eng verschwistert sind. Selbst den Besser und bequemer können es die Damen der Bourgeoisie Schüßer der Terrainspekulanten, den tapferen Herrn Kaempf, auch bei ihren bisherigen Kleiderkünstlern nicht haben. mußten wir den Richt- Hausbefizern" zuzählen, weil er selber Ueberhaupt ist für die Bedürfnisse der Damen der guten Ge- gegenwärtig kein Grundstück zu befizen scheint. Unter den 31 Freisellschaft, die sicher nicht gering sind, nach jeder möglichen sinnigen, die für die Wertzuwachssteuer stimmten, waren zwar Richtung bestens vorgesorgt. Außer besonderen Damensalons, gleichfalls Hausbesitzer, aber wir zählen hier nur 11 heraus. Man Damenfrisiersalons ist auch ein Teesalon vorgesehen, damit sieht, wie gering hier der Anteil der freisinnigen Hausbesiker iſt. die Damen der Gesellschaft auch am Wittenbergplak den und man erkennt, wie sehr dem zum Freisinn haltenden wieder in Mode gekommenen Fünfuhr- Tee einnehmen können. Sa usagrariertum das Vorrecht zustatten kommt, das durch Die Höhe der Preise wird dafür sorgen, daß der Plebs von die Städteordnung dem Häuflein der Hausbesizer reserviert diesen Zusammenfünften fernbleibt und die Herrschaften worden ist. ganz unter sich sind.
Daß man in diesem Warenhaus alles bekommt, was auch anderwärts zu haben ist, braucht nicht besonders gesagt zu werden.
Um das Bild von dem Umfange dieses Riesenbetriebes zu vervollständigen, sei noch bemeckt, daß die Zahl der Angestellten nahezu 2000 beträgt.
eine Neuerung. Bisher hatten dieselben für die Beförderung ihres Die Personen- und Gepädtarifreform bringt den Radfahrern Rades im Berliner Vorortverkehr( wie im Fernverkehr) 50 Pfennige zu entrichten. Dieser allerdings recht hohe Frachtbetrag wird für den Berliner Vorortverkehr mit dem 1. Mai d. J. auf 30 Pfennige ermäßigt und zugleich der Uebergang von einer Vorortstrecke auf die andere
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Schenkendorf und Umgegend. Heute Sonntag, nachmittags 3 Uhr, findet im Lokale des Herrn Petsch eine öffentliche Versammlung für Frauen und Männer statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstagsohne Nachzahlung zugelassen. Für die Ueberabgeordneten Gen. Friz Zubeil über: Was haben die Frauen vom neuen Reichstag zu erwarten?" 2. Diskussion. 3. Wahl einer weibDie Eröffnung dieser neuen Zentrale des Verschleißes führung des Rades von einem zum anderen Vorortbahnhofe hat der lichen Vertrauensperson. Zahlreichen Besuch, besonders der Frauen, hat bei unseren Mittelstandsrettern schon großen Unmut Reisende natürlich selbst zu sorgen, also z. B. wenn der Radfahrer von Oranienburg mit einer Vorortlarte über Berlin nach offer Die Kreisvertrauensperson. hervorgerufen, weil sie wieder einmal sehen müssen, daß ihre fährt, so zahlt er für die Beförderung seines Rades nur einmal Bestrebungen, die moderne Entwickelung zurückschrauben zu die tarifarische Gebühr von 30 Pf., muß sein Rad aber vom Französisch Buchholz . Mittwoch, den 10. April, abends 81 Uhr, bei Stähne, Berlinerstr. 39: Mitgliederversammlung des pollen, an der Macht der Tatsachen zerschellen. Schon rechnen Stettiner Vorort- nach dem Potsdamer Ringbahnhofe selbst überWahlvereins. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Albert sie aus, wieviel kleine Eristenzen wieder zugrunde gehen und führen. In den Personen- und Gepäcktariffäßen der Berliner StadtStormer über:„ Was will der Sozialismus"? 2. Diskussion. ins Proletariat sinken. Gewiß! Diese Wirkung wird durch und Vorortbahnen wird im übrigen durch die Neuordnung der Dinge 3. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Gleichzeitig werden Errichtung derartiger mit vielen Millionen arbeitenden nichts geändert. in dieser Versammlung die Billetts für das am 5. Mai stattfindende Warenhäuser genau so eintreten, wie auf dem Gebiete der Für Kutscher und Führer von Wagen aller Art ist eine Be Boltsfest ausgegeben. Die Genossen werden deshalb ersucht, recht Produktion die Großbetriebe die Kleinbetriebe vernichten, fanntmachung von erheblichem Interesse, die der Polizeipräsident zahlreich und pünktlich zu erscheinen.- Gäste haben Zutritt. weil sie konkurrenzunfähig werden. Es ist die kapitalistische Entwickelung, die diese Wirkungen zeitigt, eine Entwickelung, die sich notwendigerweise vollzieht und die aufzuhalten wir feine Ursache haben.
Der Vorstand.
Nieder- Schönhausen. Am Mittwoch finden die 3 ahl abende Statt: 1. Bezirk bei Schönide( Wrangelstraße, Ede Trestowstraße). 2. Bezirk bei hulmann( Uhlandstraße). 3. Bezirk bei Babst ( Waldemarstraße, Ecke Beuthstraße). Alle noch ausstehenden Listen und Billetts find unbedingt abzurechnen.
Nordend. Am Dienstag, den 9. April, findet im Lokale von Richter, Blankenfelderstr. 20, eine öffentliche Versammlung statt, in der Genosse Kimmriz über:„ Sozialpolitische Streiflichter" referieren wird. Um zahlreichen Besuch der Frauen und Männer er
fucht
Der Einberufer.
Ueber eine eigenartige Bragis beim Engagement von Personal für das oben näher geschilderte Kaufhaus des Westens wird uns aus den Kreisen der Angestellten geschrieben: Wenn ein Angestellter sich um eine Stellung im„ Kaufhaus des Westens " bewirbt, so hat er einen Fragebogen auszufüllen, in dem neben den Fragen nach dem Alter, der früheren Beschäftigungsstelle usw. auch die Frage enthalten ist: Mitglied welchen taufmännischen Vereins?" Was will der Inhaber des Kaufhauses des Westens mit dieser Frage? Will er durch sie die klassenbewußten Handlungsgehülfen aus dem Betriebe fernhalten natürlich im Interesse des Käufers? Sollen die guten Schäflein von den räubigen gesondert werden? Oder welchen Zweck verfolgt man mit dieser Frage?
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Kommunalfreifinn und Hausagrarier.
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Am Wittenbergplatz ist es gelegen, mit der Hauptfront nach der Tauenzienstraße zu: das neue Kaufhaus des Westens ", in einer Gegend, in der Berlin mit den westlichen Vororten Charlottenburg , Schöneberg und Wilmersdorf zuDie Stadtverordneten Versammlung hat, wie sammentrifft. Es ist ein stattlicher Bau, der hier aufgeführt bekannt, in ihrer Sigung vom 21. März sich im Prinzip worden ist und sich auf einer Grundfläche von 5292 Quadrat- für die Einführung Wertzuwachs steuer nur Der Beschluß wurde mit metern erhebt. Die Fassade hat den modernen Renaissance- gesprochen. 65 Ja- Stimmen stil erhalten, während zur Ausführung fränkischer Muschel- gefaßt, denen die immer noch recht erhebliche Minderheit von gegenüberstand. Die falt verwendet worden ist und durch die Einfachheit einen 54 Nein- Stimmen Gesamtzahl vornehmen Eindruck hervorruft. Ueber dem Hauptportal im 119 Stimmen bedeutet eine ungewöhnlich starke Beteiligung an ersten Stock nach der Tauenzienstraße zu ist eine gewaltige der Abstimmung. Am 21. März waren von den 144 StadtUhr mit einem drei Meter hohen Biffe: blatt weithin sichtbar, verordnetenmandaten 7 unbesetzt, außerdem waren 6 Stadtdie reich dekorativ ausgestattet ein interessartes funstvolles verordnete beurlaubt; es blieben also nur noch 12 andere StadtWerk enthält; zu gewissen Tageszeiten wird ein in Goldblech verordnete, die gleichfalls fehlten. Das Protokoll über jene Sigung geschmiedetes Schiff, das Wahrzeichen des Kaufhauses des ist jetzt in der letzten Nummer des„ Gemeindeblatt" veröffentlicht Westens, aus dem Gehäuse treten und an der Front erscheinen. worden. Da ist es nun interessant, die Abstimmungsliste Die Verkaufsräume gruppieren sich um eine Mittelhalle durchzusehen. Unter den 65 Stadtverordneten, die für die Wertbon zirka 550 Quadratmetern Größe mit anschließenden seit zuwachssteuer stimmten, finden wir 34 Sozialdemokraten und nur lichen Höfen, welche der Halle von beiden Seiten Licht 31 Freifinnige. Zu diesen 31 Freisinnigen gehören verschiedene, spenden. Die Halle reicht bis zur Decke des Zwischengeschosses, die zwar im Prinzip" für die Wertzuwachssteuer stimmten, da von dem typisch gewordenen Oberlicht absichtlich Abstand aber in echt freifinniger Prinzipienlosigkeit entschlossen sind, mit genommen wurde. Die Etagen über der Salle sind noch für Herrn Wallach dafür einzutreten, daß durch einschränkende BeBerkaufszwecke ausgenutzt. Die beiden Höfe find während ſtimmungen die Wirkung des Beſchluſſes möglichst wieder aufder wärmeren Jahreszeit als Gärten mit Ruhepläßen und gehoben werden. Diesen 31 freisinnigen, mehr oder weniger springenden Wässern gedacht. Die innere Einrichtung macht zweifelhaften Freunden" der Wertzuwachssteuer stehen gegenüber gleichfalls wie das Aeußere des Kaufhauses einen gediegenen, die 54 anderen freisinnigen Stadtverordneten, die sich von vorn soliden Eindruck. Im Gegensatz zu anderen Warenhäusern herein als prinzipielle Gegner bekannt haben. Säßen im Stadt fällt zunächst auf, daß hier ein anderes Zahlungssystem zur parlament nur ein halbes Duhend Sozialdemokraten weniger und Anwendung kommt, ein System, das in vielen amerikanischen dafür ebensoviele Freifinnige mehr, so hätte es just so tommen Warenhäusern erprobt ist. 150 Stassen des Hauses sind rohr- können, daß die Wertzuwachssteuer- Vorlage nicht mal im Prinzip" postartig mit einer Zentralkasse verbunden, und nach dem angenommen worden wäre. Am 21. März war übrigens die System der Rohrpost erfolgt denn auch die Abfertigung. Die sozialdemokratische Fraktion unter allen Gruppen Verkäuferin schreibt die Rechnung aus, legt dieselbe mit der der Stadtverordnetenversammlung die einzige, die vollzählig vervon der Käuferin erhaltenen Geldsumme in eine Kapsel, ein treten war. Da Genosse Gründel sein Mandat bereits niederDruck, und Rechnung und Geld sind in der Zentralfasse an- gelegt hatte, so verfügte sie im ganzen über 34 Stimmen, die gelangt. Die Kassiererin quittiert die Rechnung, legt die sämtlich zugunsten der Wertzuwachssteuer in die Wagschale geherauszugebende Summe dazu und schickt das Ganze auf worfen wurden. Von den an der Abstimmung beteiligten Freidemselben Wege der Verkäuferin zurück. Diese hat inzwischen sinnigen stimmten, wie aus den oben mitgeteilten Zahlen ersichtlich die verkaufte Ware eingepackt, und die Kundin erhält ihr ist, fünf Achtel gegen die Wertzuwachssteuer und nur drei Achtel Paket ohne jeden zeitraubenden Aufenthalt an der Kaffen - dafür. tontrolle. Von Interesse ist die Frage, in welcher Zahl die Haus
veröffentlicht und die folgenden Wortlaut hat: Die berechtigten Klagen über die rücksichtslose Art und Weise, in der Straßengefährte aller Art durch unbegründet langes Verweilen auf den Straßenbahnschienen und Nichtbeachten der gegebenen Warnungszeichen sowie durch unvorsichtiges und zu schnelles Fahren an den Straßenbahnhaltestellen den öffentlichen Verkehr beeinträchtigen und gefährden, geben mir erneut Veranlassung, nachstehendes zur öffentlichen Kenntnis zu bringen:
Nach§ 3 der Polizeiverordnung betreffend die mit Maschinen betriebenen Straßenbahnen vom 8. Dezember 1906 haben beim Ertönen von Warnungszeichen der Straßenbahnwagenführer auf der Fahrbahn befindliche Fußgänger, Reiter, Radfahrer und die Führer von Wagen und Vieh sofort die Fahrbahn für den Bahnbetrieb freizugeben. Nach§ 4 derselben Verordnung haben, wenn an den Haltestellen Straßenbahnwagen halten, der Haltestelle sich nähernde Reiter, Radfahrer und Fuhrwerke ihre Geschwindigkeit zu mäßigen und so weit Raum zu geben, daß die Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen nicht gefährdet werden. Entwickelt sich an den Haltestellen ein lebhafterer Verkehr zu- und absteigender Personen, so tommt außerdem§ 54 Nummer 6 der Straßenordnung vom 31. Dezember 1899 zur Anwendung, der den Fuhrwerken das Schrittfahren vorschreibt. Die Straßenaufsichtsbeamten sind angewiesen, die Befolgung der vorstehend erwähnten Bestimmungen streng zu kontrollieren. Im Interesse der Sicherheit des Straßenberkehrs wird das Publikum ersucht, die Beamten hierin zu unter
stüßen.
Prof. Dr. Arthur Hartmann hat mit Uebernahme seiner Stellung als leitender Arzt der Abteilung für Ohren-, Nasen- und Halskranke am Rudolf Birchow- Krankenhaus sein Amt in der städtifchen Schuldeputation niedergelegt. Bu gleicher Zeit ist er aus dem Vorsiz der freien Vereinigung der Berliner Schulärzte ausgeschieden und Sanitätsrat Dr. Paul Meyer an seine Stelle getreten.
Mit Herrn Hartmann scheidet ein Mann aus der Schul. deputation, der sich auf dem Gebiete der Schulgesundheitspflege sehr glüdlich betätigte. Seine äußerst instruttiv gehaltenen eingehenden Berichte über die Wirksamkeit der Berliner Schulärzte enthielten reichhaltiges Material, um in dieser Richtung vorwärts zu treiben. wir haben erst fürzlich seinen lebten Bericht besprochen. Sollte etwa Herr Hartmann an einer gewissen Stelle angestoßen haben? Badewesen wurde beschlossen, ben unentgeltlichen Schwimmunterricht für Gemeindeſchüler in diesem Sommer weiter auszugestalten. Die Spielpläge auf den städtischen Gemeindeschulhöfen sollen von den Mitgliedern der Deputation besichtigt und dann soll festgestellt werden, welche von den Höfen und Pläßen für die Spiele einzurichten sind. Außerdem beschäftigte sich die Deputation mit der Einrichtung eines etwa 12 Morgen großen öffentlichen Spielplatzes im„ Schillerhain", der bekanntlich auf den Rehbergen errichtet werden soll, sobald das Konkurrenzausschreiben von Erfolg gekrönt ist.
In der gestrigen Situng der Deputation für das Turn- und
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,, Soziales" aus der Berliner Straßenreinigung. In Ihrer gestrigen Nummer so schreibt uns ein städtischer Arbeiter- find die Bestimmungen für den Besuch der städtischen Pflicht fortbildungsschule bekannt gegeben. Alle männlichen Arbeiter eines gewerblichen oder kaufmännischen Betriebes sind danach verpflichtet, soweit sie das 17. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, am Unterricht teilzunehmen. Demgegenüber ist es wohl von Interesse zu erfahren, daß dieselbe Berliner Stadtverwaltung, deren Magistrat den Fortbildungsschulzwang erfreulicherweise nach langem Drängen durchgeführt hat, es ihren jugendlichen Arbeitern geradezu verbietet, die Fortbildungsschule zu besuchen. Das trifft auf die zirka 500 Burschen der Berliner Straßenreinigung zu. Bei der Einrichtung dieses Kaufhauses ist vor allen befizer gegen oder für die Wertzuwachssteuer gestimmt haben. Man würde eine solche Bildungsfeindlichkeit in einer sogenannten Dingen auf die Bedürfnisse des Westens Rück- Nach den Vorschriften der Städteordnung muß mindestens die liberalen" Kommunalverwaltung nicht für möglich halten, wenn der Berliner Magistrat in solchen und ähnlichen Dingen nicht schon ficht genommen, man möchte sagen: das neue Warenhaus ist Hälfte der Stadtverordnetenmandate jeder Abteilung den Haus- Aehnliches geleistet hätte. Trotzdem hat vor nicht zu langer Zeit direkt darauf zugeschnitten. So kommt das Kaufhaus des besitzern vorbehalten werden. In der dritten Abteilung, deren der Arbeiterausschuß der Straßenreinigung den Versuch gemacht, Westens der Reiselust des Publikums in Berlin W. durch Mandate zum größeren Teile bereits im Besiz der Sozialdemo- den in diesem Betriebe tätigen jugendlichen Produkten der die Einrichtung einer Reise- Abteilung entgegen. Wer eine tratie find, läßt die Bestimmung dieses Privilegs sich nur mit be- rühmten preußischen Volksschule die Wohltat des Fortbildungs große Reise tun will, braucht bloß dorthin zu gehen; hier Mühe durchführen. So mancher Sozialdemokrat, den die Wähler- schulunterrichts zu teil werden zu lassen. Doch da fam er schön wird ihm das Rundreiſebillett zusammengestellt, hier kann er schaft als ihren Vertreter in das Rathaus entsenden wollte, hat welchem nur in„ gewerblichen" Betrieben beschäftigte jugendliche an. Der Herr Direktor verschanzte sich hinter das Gefeß, nach sich sein Billett für die Reise vorausbestellen oder auch lösen, zu diesem Zweck erst ein kleines Grundstück erwerben müssen. Es Arbeiter Heranzuziehen seien; zu diesen Betrieben zähle die wie auf jedem Bahnhof. Auch der Sorge für das Gepäck ist versteht sich indes von selber, daß diese sozialdemokratischen Auch- Straßenreinigung aber nicht also sei man nicht gehalten, die An der Rüdder Reisende durch die Einrichtung einer Abteilung für Ge- Hausbesitzer die freisinnige Hausbesizerclique des Rathauses so Burschen der Fortbildungsschule zuzuführen. päckbeförderung enthoben. Daß auch Billetts für sämtliche scharf bekämpfen, wie nur irgend ein Sozialdemokrat es tun tann. ständigkeit dieser Auffassung, die immer erst durch Gesebespara Berliner Theater und Konzerte zu haben sind, ist selbst. In der zweiten und der ersten Abteilung, wo das liberale Bürger- graphen vorwärtsgepeitscht sein will, ändert die weitere Versiche. verständlich. Daß die Errichtung einer Banfabteilung der tum" uneingeschränkt herrschen darf, ist es natürlich leichter, immer rung des Direktors, daß auch er die Fortbildung der Burschen Deutschen Bank den Bedürfnissen des Berlin W.- Publikums die vorgeschriebene Mindestzahl von Hausbesitzern zu beschaffen. wünsche, absolut nichts; im Gegenteil: sie wird nur noch treffender entspricht, bedarf gleichfalls feines besonderen Nachweises. Da gehören sogar sehr viel mehr als die Hälfte der Mandate ben badurch beleuchtet. Ein jeder weiß aber auch, was von einer solchen theoretischen Sympathieerklärung zu halten ist, wenn er erfährt, Das Tagesgespräch" der Frauen vom„ feinen Westen" aber Hausbesitzern. Die Gesamtzahl der Hausbefizer in der Stadt- daß die jungen Burschen der Straßenreinigung täglich von 8 bis soll die Lebensmittel- Abteilung der Herren Jandorf oder verordnetenversammlung ist aber nicht so einfach festzustellen. Sie 8 Uhr( einschließlich der Pausen) Dienst tun müssen, der nur vierEmden u. Co. oder wie die Leiter dieses neuen Intelligenz"- wechselt oft und rasch, da manche dieser Privilegierten einen sehr zehntägig von einem freien Sonntag unterbrochen wird. Diese Balastes heißen mögen, bilden. Man wird dort nicht nur flotten Grundstückshandel betreiben, so daß sie heute als Haus- lange Arbeitszeit stellt eine Ausbeutung der Arbeitskraft Jugenda fämtliche Lebensmittel und Delikatessen erhalten, sondern befiber gelten, über vier Wochen als simple Nicht- Hausbesitzer licher dar, wie sie ein privater Lehrlingszüchter nicht beffer fertig auch Schüsseln und fertig ausgerichtete Diners und Soupers. dastehen und nach weiteren vier Wochen schon wieder zu den Haus- brächte. Aus der Tatsache erhellt aber auch, daß nicht die gesetzlichen Bestimmungen, sondern der durch den Schulbesuch notwendige Auf Bestellung wird man selbst das nötige Geschirr und befizern aufgerüdt find. Es darf angenommen werden, daß im Ausfall an Arbeitszeit es ist, welcher die Direktion der Berliner Silber erhalten. Durchschnitt etwa zwei Drittel aller Stadtver Straßenreinigung veranlaßt, die jugendlichen Arbeiter von der Zu diesen Einrichtungen kommen noch andere. Eine ordneten Mandate in Händen von Hausbesizern Teilnahme am Fortbildungsschulunterricht fernzuhalten. Wahr Telephonzentrale steht dem Publikum zur jederzeitigen Be- find. Wie stark ist nun aber die Hausbesißerclique unter den haftig ein beschämendes Zeugnis über den Geist liberaler" Sozial nuzung zur Verfügung, ohne das Personal bemühen zu Gegnern der Besteuerung mühelosen Gewinnes politit! müssen; wer schreiben will, begibt sich nach dem dezent ein- vertreten? Unter den 54 Freifinnigen, die gegen die Wertzuwachs- Nach einer Verfügung des Magistrats von Berlin werden in gerichteten Schreibzimmer, und eine Leihbibliothek, die 80 000 steuer stimmten, ist der Anteil der Hausbefiber sehr viel größer Zukunft Gehaltsaufbesserungen nur noch von drei zu drei Jahren Bände fassen sol, erspart den Weg nach einer Bibliothek. als zwei Drittel. Wir zählen da 40 Hausbesitzer heraus und nur erfolgen; die Beamten werden ersucht, bei ihren Gesuchen usw.