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Stusche Bericht über die Lage der Aussperrung. Die Zahl der Ausgesperrten und Streifenden beträgt gegenwärtig in Berlin 4494, in Rigdorf 273, in Weißensee 154, in Charlottenburg 100, in Schöneberg 3, in Neuenhagen 3, das sind in Berlin und den Vor­orten 5027. Außerdem sind jetzt ausgesperrt in Bernau 65, in Barmen 50, in Leipzig 800, in Dresden 328, in Bremen 500, in Halle 117, in Görlik 146, in Burg 130, in Kiel 371. Das sind im ganzen in Berlin und im Reiche 7534. Am 21. April soll in Oldenburg , am 1. Mai in Guben die Aussperrung beginnen. Jn Landsberg a. W. und in Brandenburg a. H. find die Verträge zum 1. Juli gekündigt. Die Aussperrungswut der Unternehmer hat für die Berliner Möbelindustrie eine Folge, die den Arbeitgebern einen nicht wieder gut zu machenden Schaden bringt. Durch die lange dauernde Aussperrung gehen die Arbeiten nach außerhalb. Ver­schiedene Orte, die sonst kein Abfabgebiet in Berlin hatten, liefern jekt nach Berlin , und in Süddeutschland , wo sonst ein gutes Absatz­gebiet der Berliner Industrie war, wächst eine eigene In dustrie empor. So sorgt die unbesonnene Hartnäckigkeit der Unternehmer dafür, daß die Berliner Industrie schwer geschädigt wird. Die Arbeiter als die Angegriffenen können zur Beendigung des Kampfes nichts tun. Sie müssen abwarten, bis die Unter­nehmer zum Frieden geneigt sind, und werden im Kampfe aus­halten, wenn er auch noch so lange dauern sollte.

Dieselbe Meinung kam auch in der Diskussion zum Ausdrud. Es wurde betont, daß die Ausgesperrten nach wie vor entschlossen find, fest zusammen zu stehen und den Angriff der Unternehmer mit aller Straft zurück zu weisen. Die arbeitenden Kollegen sind bereit, wie bisher so auch ferner fein Opfer zu scheuen, um die Kämpfenden zu unterstüßen. Ein Zurückweichen vor den Arbeit­gebern gibt es nicht. Diese haben den Kampf herbeigeführt, sie müssen nun auch die Folgen tragen. Das war die einmütige Dagmar bie Meinung der Diskussionsredner, die auch bei den Versammelten ungeteilten Beifall fand. Einige Beispiele wurden angeführt, welche dafür sprechen, daß so manche fleinere Arbeitgeber schon längst des Kampfes überdrüssig sind, aber sie haben sich der Macht der Scharfmacher so sehr überantwortet, daß sie nicht mehr die Möglichkeit haben, zu tun, was sie möchten. Die Unterstützung, welche die Kleinmeister von ihrer Verbandsleitung erhalten, muß sperrung aufhebt. Das ist der Strick, den fich die Meister um nämlich zurückgezahlt werden, sobald der Betreffende die Aus­den Hals gelegt haben und den die Leitung des Arbeitgeber- Schuß­berbandes jeden Augenblick zuziehen kann.

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Die Versammlung beschloß, daß auch die Arbeitslosen ver­pflichtet sind, Streitposten zu stehen, und daß sie nur unter dieser Vorausseßung Unterstützung erhalten. Ferner wurde beschlossen, den obligatorischen Beitrag von 1,90 M. beizubehalten und die Stol: legen für verpflichtet zu halten, außerdem einen freiwilligen Bei­bekannt, daß Sammellisten, welche für die Ausgesperrten sich in Umlauf befinden, vom Gewerkschaftskartell ausgegeben sind. Der Verband hat keine Sammellisten ausgegeben und gibt auch

trag von 1 M. zu entrichten.

teine aus.

Ueber die diesjährige Maifeier sprach Glocke. Er sagte, es liege trotz der gegenwärtigen Situation tein Anlaß vor, von der Arbeitsruhe am 1. Mai abzusehen. Die Berliner Holzarbeiter würden auch in der gegenwärtigen Situation zeigen, daß fie teine Furcht vor den Unternehmern haben. Der Redner empfahl eine Resolution, welche einstimmig angenommen wurde. Sie besagt: Als würdige Feier des 1. Mai ist nur die Arbeitsruhe zu be­trachten. Jeder Vertrauensmann hat die Pflicht, daß die Kollegen am 1. Mai die Arbeit ruhen lassen.

Aussperrung im Eulengebirge.

Den Färbereibefizern Sudert und Liehr in Langenbielau hatten die Belegschaften Forderungen überreicht, die im wesentlichen in der Forderung auf Erhöhung des Lohnes um 15 Pf. pro Tag gipfelten. Beide Firmen verhielten sich ablehnend, angeblich auf Veranlassung des Verbandes schlesischer Textilindustrieller. Nicht genug damit, fündigte Herr Liehr noch drei Arbeitern, eine Maß­nahme, die von den Arbeitern als Maßregelung betrachtet wurde. Dies fonnten und wollten die Arbeiter sich nicht gefallen lassen und einmütig reichte deshalb am Sonnabend die Belegschaft der Liehr schen Färberei die Kündigung ein. Die Unternehmer antworteten darauf mit der Androhung der Aussperrung der organisierten Ar­beiter des Bezirks Reichenbach in Schlesien . In allen dem Verband schlesischer Textilindustrieller des Bezirks Reichenbach angeschlossenen Betrieben wurde am Dienstag folgender Utas angeschlagen:

Bekanntmachung.

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man aus einem Bericht über eine Ausschußfißung des Verbandes gestellt. Die Reedereivereinigung weigert sich zu berhandeln. schlesischer Textilindustrieller, abgehalten am 28. Juli 1906! In Kommt es zu keiner Einigung, so wird wohl im Mai ein Streik dieser Sigung war Herr W. Kauffmann gegen eine allgemeine ausbrechen, der den Dampfschiffsverkehr lahmlegt. Die Organis Aussperrung sämtlicher Arbeiter, weil in seinen Betrieben noch das sation der dänischen Maschinisten hat sich bereits mit den aus­alte patriarchalische Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern ländischen Bruderorganisationen verständigt, um dem Zuzug von herrsche und nur sehr wenige der letteren irgend einer Organisation Streitbrechern aus den anderen Ländern vorzubeugen. angehörten. Herr Generaldirektor Gärtner erklärte, daß er eine eventuelle Aussperrung der organisierten Arbeiter, gleich viel welcher Organisation fie angehörten, für sehr empfehlenswert halte. Demgemäß wurde auch beschlossen. Die Verantwortung für die Aussperrung trägt also das Unternehmertum.

Interessant ist aus der Ausschußsizung noch, daß der Syndikus der Textilindustriellen, Herr Dr. Neißer, darauf aufmerksam machte, daß eine eventuelle Aufforderung an die Mitglieder zur Bahlung der im Reichenbacher Statute und in dem Reichenbacher Entwurfe zum Hauptstatut vorgesehenen Geldstrafen, sofern sie unter Androhung der Inkurssegung der hinterlegten Afzepte erfolge, unter die Strafbestimmung des§ 153 der Gewerbeordnung fallen würde. Es wäre daher möglich, daß die Vorstandsmitglieder des Verbandes eventuell eine gerichtliche Strafe sich zuziehen könnten. Die Er­fchienenen erklärten aber, daß man ohne eine solche Bestimmung nicht auskommen fönne; man habe ja sonst kein Mittel in der Hand, auf Mitglieder, die sich den Beschlüssen in einem Einzelfalle nicht fügen wollten, einen Druck auszuüben.

Wie man sieht, fragen die Unternehmer nichts nach den Gefeßen; Hauptsache ist, daß fie ihren Terrorismus auszuüben vermögen.

Zur Aussperrung der Hamburger Schauerleute

Streit im Baugewerbe Antwerpens. Die Maurer, die Stuffas teure und die Steinhauer Antwerpens befinden sich seit 14 Tagen im Streit und verlangen Lohnerhöhung sowie Berkürzung der Arbeitszeit. Der Streit umfaßt jest 2400 Mann. Drei große Unternehmer haben bewilligt, die Unternehmerorganisation ber hält sich ablehnend.

Aus Indultrie und Handel.

Die schlauen Reeder.

Die Ballinleute bemühen sich krampfhaft, den von der Hapag ausgeübten Terrorismus, die Aussperrung der Arbeiter, als einen ausgeübten Terrorismus, die Aussperrung der Arbeiter, als einen Streit zu stigmatisieren. Das Bemühen, mit einer solchen Fälschung Streit zu ſtigmatisieren. Das Bemühen, mit einer solchen Fälschung Erfolg zu haben, scheiterte aber doch an den offen zutage liegenden Tatsachen. Daß die Unternehmer die Aussperrung willkürlich vor­genommen haben, kann nicht geleugnet werden, aber sie wollen zu dieser Willkür gezwungen worden sein, weil die Arbeiter den Revers über die Leistung von Nachtarbeit nicht unterzeichnen wollten. Die Aussperrung sei deshalb eigentlich ein Streit. Die preußischen Staats­anwälte sollten bei den Hamburger Pfeffersäcken in die Schule gehen, diese sind ihnen in der Interpretationskunst wirklich noch

wird uns telegraphisch von dort gemeldet, daß der Hafenbetriebs- über. Wir möchten übrigens den Unternehmer ſehen, der eine von berein im Bureau der Hamburg - Amerikalinie gestern vormittag ihm vorgenommene Aussperrung nicht als eine von den Arbeitern In dem vorliegenden Falle eine Sißung abgehalten hat. Am Nachmittag fanden Verhand- erzwungene Maßnahme deklariert. lungen mit einer Vertretung der Ausgesperrten statt, deren Re- handelt es sich aber nicht nur um den Versuch, die öffentliche fultat einer heute vormittag stattfindenden Versammlung der Meinung zugunsten der Reeder zu beeinflussen, die Sache hat auch Die Reeder wollen sich Schauerleute unterbreitet wird. Es wird über die gepflogenen noch einen sehr materiellen Hintergrund. Verhandlungen Verschwiegenheit gewahrt, jedoch wird zivilrechtlichen Ansprüchen entziehen. Durch ihren Gewaltakt haben Beendigung finden. voraussichtlich die Aussperrung heute ihre fie nämlich auch sehr viele Händler und Industrielle geschädigt, indem die übernommenen Transporte verzögert worden sind. Die Geschädigten wollen daher mit Entschädigungsflagen gegen die Ballin- Gesellschaft vorgehen. Nun enthalten die Konnossements aber die sogenannte Streitklausel, die die Unternehmer von jeder Haftung befreit, wenn höhere Einwirkungen, als welche auch Streits betrachtet werden, Betriebsstörungen verursachen. Daher der Versuch, aus der ganz willkürlichen Aussperrung einen Streit zu machen. Würden verpflichteter es immer in der Hand, sich einer kontraktlichen Ber­pflichtung zu entziehen. Er hätte nur notwendig, die Arbeiter zu zwingen, provozierenden und sie schädigenden Ansprüchen Widerstand entgegenzusetzen und dann eine Aussperrung vorzunehmen. Aus diesem Grunde hat die Frage für den gesamten Handel und die Industrie eine prinzipielle und eine materiell ganz hervorragende

Der Streit der Hamburger Schneider ist beendet! Nachdem am Mittwoch vor dem Hamburger Gewerbegericht Vergleichsver­handlungen stattgefunden, beschäftigte sich abends eine bis nach wolf Uhr tagende Bersammlung der Arbeitnehmer mit dem Er gebnis der Verhandlungen, das als akzeptabel bezeichnet wurde. Beschlossen wurde, am Donnerstag morgen die Arbeit zu den vor Streit befanden sich noch 500 Gehülfen, während der Rest schon anderweitig in geregelten Betrieben Arbeit gefunden hatte. Die Scharfmacherattion hat sich als ein Schlag ins Wasser erwiesen.

Die Leipziger Maler, Lackierer und Anstreicher beschlossen, Donnerstag früh die Arbeit niederzulegen, nachdem die nach Kündi­gung und Ablauf des bisherigen Tarifs gepflogenen Verhandlungen an dem geringen Entgegenkommen der Innung gescheitert waren. Bedeutung. Die Friseurgehülfen in Leipzig haben eine neue Lohnbewegung eingeleitet, um den im vorigen Jahre gescheiterten Abschluß eines warten sie von der Innung eine Erklärung, ob sie gewillt sei, mit Tarifvertrags herbeizuführen. Bis zum 25. dieses Monats er: der Gehülfenorganisation Verhandlungen anzuknüpfen.

Bon dem Bericht der Handelskammer zu Berlin für 1906 ist nunmehr der zweite Teil erschienen, der in der Hauptsache eine Handels und der Industrie bietet. Das Urteil über die allgemeine Schilderung des Geschäftsganges in den einzelnen Zweigen des wirtschaftliche Lage, wie sie Berlins Handel und Industrie im Jahre 1906 aufwiesen, faßt der Handelskammerbericht in folgenden Zum Streit bei der Firma Seidel u. Naumann in Dresden . Worten zusammen: Angespannte Tätigkeit, der oft genug die Wer erinnert sich nicht der wüsten Heße des Reichsverbandes nötigen Arbeitskräfte fehlen, lebhafte und große Umsäge werden über den angeblichen Streifterrorismus, über die Bergewaltigung von allen Seiten gemeldet; ebenso eine fast allgemeine Aufwärts­der neuen Arbeitswilligen, über Streitunruhen und ähnliche für bewegung der Preise. Am stärksten war diese bei den Rohstoffen ein Philistergemüt erschreckliche Dinge. Um so mehr muß die un- und Halbfabrikaten ausgeprägt, die den schon hohen Stand befangene Würdigung hervorgehoben werden, die das Dresdner von 1905 noch weit überstiegen; einige Ausnahmen, die zum amtliche Organ, der Dresdner Anzeiger", der dieselbe wüfte Hebe Beispiel für Bint, Petroleum, Kaffee, einzelne Chemikalien zu während der Wahl mitgemacht, jetzt den 1500 Streifenden der Firma tonstatieren find, fallen gegenüber der überwältigenden Mehr­Seidel und Naumann widerfahren läßt. In seiner am Mittwoch heit der im Preise gestiegenen Waren wenig ins Gewicht. Die erschienenen Nummer schreibt er:

zu warnen.

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Aus der Frauenbewegung.

" Die Streitenden haben ihre ruhige und abwartende Haltung weiter verarbeiteten Waren folgten dem schon seit den Vorjahren weiter bewahrt und es muß ausdrücklich hervorgehoben werden, von den Rohstoffen ausgehenden Anstoße in mehr oder minder daß die Ruhe und Ordnung trok der manchmal bedeutenden raschem Tempo, im allgemeinen um so langsamer, je näher sie Menschenansammlungen( wenn die Gelben", zirka 700 zur Arbeit dem legten Käufer gerückt waren, weil hier die Vielseitigkeit des gehen! D. Ber.) vor der Fabrik und in deren Umgebung nicht ge- Angebotes, das Vorhandensein älterer, billiger einstehender Bestände und der Widerstand der Verbraucher die Durchsetzung ftört worden ist." am meisten erschwerten." Der Waren­Infolge der Sonnabend erfolgten Massenkündigung bei der An Stelle der Firma hat jetzt der Metallindustriellenverband der höheren Preise Firma W. Liehr sehen sich die unterzeichneten Firmen genötigt, für die Kreishauptmannschaft die Verhandlungen übernommen. berkehr Berlins ( abgesehen vom Viehverkehr), der sich auf Eisen­ihren Arbeitern, soweit diese dem Deutschen Textilarbeiter- Streifbrecher find nach einer offenbar von ihnen inspirierten Notiz bahn und Wasser vollzieht, hat im Jahre 1906 eine Viertel Er stieg gegen das berbande angehören, zum im Anzeiger" wenig vorhanden. Die wenigen kommen meist von Milliarde Doppelzentner überschritten. Austritt spätestens am Sonnabend, den 4. Mai Berlin (!?): Es ist deshalb dringend vor Zuzug nach Dresden ebenfalls gute Borjahr um nahezu 18 Proz. Beachtenswert ist, daß von den beiden für die Güterzufuhr in Betracht zu tündigen, falls bis zum nächsten Freitag, den Gegenüber dieser einwandsfreien Berichterstattung des Rats- kommenden Beförderungsmitteln, Wagen und Kahn, der erstere dies­19. April, abends 6 Uhr, die Arbeiter der Firma blattes ist besonders auf die schofle Haltung der liberalen Dresdner mal einen Vorsprung erreichte, während noch im Vorjahre die Zu­W. Liehr ihre Kündigung nicht zurückgenommen haben. Zeitung", die wir schon vor einigen Tagen beleuchteten, hinzuweisen, fuhr per Wasser überwog. Der Mangel an Hafeneinrichtungen macht Bu diefer gemeinsamen Maßnahme sehen wir uns gezwungen, die auch von dieser vorurteilsfreien Würdigung der Haltung der sich auf diese Weise bemerkbar. Den Darlegungen des Handels­fammerberichts über die wirtschaftlichen Ergebnisse der einzelnen weil die erneuten Lohnforderungen in Rücksicht auf die wieder Streifenden teine Beile bringt. Auch die Gelben", Arbeitswilligen, find eifrig bemüht, die Branchen ist ein umfangreicher Anhang beigegeben, der die Statistik holten erheblichen Lohnzulagen der letzten Jahre unter Verkürzung der Arbeitszeit abgelehnt werden mußten. Es steht fest, daß die Streifenden zu provozieren, so mischte sich ein solcher vor einigen des Güterverkehrs enthält, ferner die von der Handelskammer im jezigen Löhne der Firma W. Liehr feineswegs hinter dem be- Tagen in ein Gespräch, das ein Streifender mit einem anderen Ar- Jahre 1906 erstatteten Gutachten über Handelsgebräuche usw. wieder­fanntlich schon sehr hohen allgemeinen Durch- beiter über den Stand des Streits führte, indem er triumphierend gibt und endlich eine Uebersicht über die bei der Kammer bestehenden laut und höhnisch auf die erfolgreiche Streifbrecherzufuhr" hin- Kommissionen, Fachausschüsse usw. sowie ein Verzeichnis der öffent­schnitt der Löhne in der Textilindustrie des Reichenbacher wies und als er dafür entsprechend abgeführt wurde, sich sofort hülfe- lich angestellten Sachverständigen usw. bringt. Bezirks zurückstehen. Außerdem stellt nach Aeußerungen des Gauleiters Fritsch flebend an einen Gendarm wandte, und auch eine Giftierung des die Lohnbewegung bei der Firma Liehr nichts anderes dar, als" Antasters der Arbeitswilligen- Ehre" erreichte. den ersten Schritt auf dem vom Textilarbeiter" empfohlenen Die Aussperrung der Altenburger Bauarbeiter ist am Dienstag Wege, durch fortgesette Beunruhigung der Bes aufgehoben worden. Arbeiter und Unternehmer haben sich auf triebe den Arbeitgebern den Willen dieser Arfolgender Grundlage geeinigt: Bei 91/ stündiger Arbeitszeit in awei­beiterorganisation aufzuzwingen." Die unterzeichneten Firmen werden darum diesen Be- jähriger Vertragsdauer werden folgende Löhne gezahlt: 48 Pf. für Maurer und Zimmerer und 38 Bf. für Hülfsarbeiter für die Stunde strebungen nunmehr einen entschiedenen Widerstand entgegen bon jetzt ab bis 31. März 1908; vom 1. April 1908 bis 30. Juni setzen. Für diejenigen Arbeiter und Arbeiterinnen, die nicht Mit- 1908: 49 Pf. für Maurer und Zimmerer und 39 Pf. für Hülfs­glieder genannter Organisation find, bleiben die Betriebe unbedingt arbeiter; bom 1. Juli 1908 bis 31. März 1909( Ende der Vertrags­dauer) 50 Pf. für Maurer und Zimmerer und 40 Pf. für Hülfs­arbeiter. Für Ueberstunden werden 10 Pf. und für Nacht- und F. G. Alter. G. Böhm. Cohn Gebrüder. Chr. Dierig. August Sonntagsarbeit sowie für Arbeiten im Waffer 20 Pf. für die Stunde Ertelt. E. Errleben u. Co. G. F. Flechtner. A. Fleischer. Jof. mehr bezahlt. Die Arbeit ist am Dienstag im bollen Umfange Fröhlich. Jos. Grizbach. Ferd. Haafe. E. F. Hain. Dito F. Quester. Gottlob Jung. W. Liehr. B. Neugebauer Söhne. aufgenommen worden. An der Aussperrung haben die Unternehmer nach 14tägiger Dauer genug bekommen. J. Neugebauer. C. Postpischill. Franz Rosenberger jr. E. H. Roth. Schlesisch Türkischrot Färberei. F. Sudert Die Tapezierergehülfen zu München haben den Unternehmern E. F. Zwanziger u. Söhne. einen neuen Tarif vorgelegt. Vor dem Einigungsamte wurden Letztere ist die bekannte Firma, von der Gerhart Hauptmann nicht nur Mindestlohne festgelegt, sondern auch eine Verkürzung der in seinem Drama Die Weber " spricht. Arbeitszeit auf 83/4 Stunden zugestanden. Während eine start­Wie wenig die Lohnzulagen", soweit solche bisher überhaupt besuchte Gehülfenversammlung diese provisorisch festgelegten Tarif­gewährt worden sind, bedeuten, beweisen die amtlichen Zahlen vereinbarungen akzeptierte, wurden fie von einer Versammlung des ber verschiedenen Tertilberufsgenossenschaften. Diese Zahlen be Arbeitgeberverbandes abgelehnt, worauf fämtliche Gehülfen die weisen auch, wie wenig die schlesischen Textilindustriellen berechtigt Arbeit niederlegten. Zuzug von Tapezierern nach München iſt find, von dem schon sehr hohen allgemeinen Durchschnitt der Löhne" fernzuhalten! in Schlesien zu reden. Nach den Feststellungen der Tertilberufs­genossenschaften betrug der durchschnittliche Ta gelohn für einen Bollarbeiter im Bereich der

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weiter geöffnet.

Rheinisch- Westfälischen Textil- Berufsgenossenschaft 2,73 m. Sächsischen

Norddeutschen

Elsaß- Lothringischen Süddeutschen Schlesischen

2,52

2,47

2,34

2,16 1,75

"

Demnach wird in Schlesien in der Textilindustrie durchschnittlich rund eine Mart weniger Tagelohn gezahlt wie in Rheinland­Westfalen. Damit sind am besten die Angaben der Unternehmer widerlegt.

Die Arbeiter werden sich durch die Maßnahmen der Unter­nehmer nicht ins Bodshorn jagen laffen. Daß die Unternehmer die Aussperrung schon von langer Hand vorbereitet haben, erfieht Serantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für ben

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Husland.

Versammlungen

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Veranstaltungen.

Berlin . Mittwoch, den 24. April, 8%, Uhr, im Neuen Klubhaus", Kommandantenstr. 72, Vortrag: Die Teilnahme der Frauen an der Kranken- und Invalidenversicherung". Referent: Dr. S. Rosenfeld.

Friedrichshagen . Montag, den 22. April, 8%, Uhr, im Wilhelmsbad ": Bortrag. Genossin Jhrer.

Adlershof . Montag, den 22. April, 8 Uhr, bei Kähne, Bismard­straße 60: Deffentliche Versammlung. Vortrag. Herr Kurt Heinig : Die Rechte der Frau". Bericht und Neuwahl der Vertrauensperson für Adlershof .

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Lichtenberg . Montag, den 22. April, 8 Uhr, in Neu- Lichtenberg, Wilhelmstr. 69, Ecke Sophienstraße, bei Stunert: Vortrag: Die Frau im Lichte der Kulturentwidelung". Referent: Redakteur Wermuth. Groß Lichterfelde und Umgegend. Der Besuch der Arbeiterwohlfahrt­Ausstellung findet erst Sonntag, den 12. Mai, statt. Treffpunkt: Charlottenburg , am Knie, Berliner - und Bismardstraßen- Ede pünktlich 22 Uhr.

Sozialdemokratifcher Lese- und Diskutierklub" Demosthenes ". Heute abend 29 Uhr bei Bollmann, Prinz Eugenſtr. 8: Sigung.

Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub Johann Jacoby ". Heute abend 82 Uhr bei Bugge, Kastanien- Allee 95: Sizung. Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub Hafenelever". Heute abend 8, Uhr, bei Korff, Elisabethkirchstr. 18: Sibung.

Agitationsverein für den Wahlkreis Landsberg Soldin. Heute, Freitagabend 8%, Uhr, Versammlung im Gewerkschaftshause. Gäfte willkommen.

Ueber die gewerkschaftlichen Kämpfe und Konflikte in Däne­mart haben in den letzten Tagen Verhandlungen zwischen den Vor­ständen der dänischen Arbeitgebervereinigung und des Verbandes der Gewerkschaften stattgefunden, teils mit Hinzuziehung von Ver­tretern der direkt beteiligten Parteien. Zu einer Einigung ist es gekommen zwischen den Fuhrleuten und ihren Arbeitgebern, so daß die allgemeine Aussperrung unterbleibt, die sämtliche organisierten Fuhrleute in Kopenhagen treffen sollte. Auch über den Konflikt im Straßenbahnbetriebe der dänischen Hauptstadt ist verhandelt frischen worden, doch ohne Erfolg. Verhandlungen über die übrigen Kämpfe und Konflikte stehen noch bebor oder sind bereits eingeleitet. Die Aussperrung auf den großen Werften, ebenso der Schuhmacher­streit in Kopenhagen dauern unverändert fort.

Die dänischen Dampfschiffsmaschinist en haben Forderungen auf Berbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen nferatenteil verantwo.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärt

Wetter Prognose für Freitag, den 19. April 1907. Kühl und veränderlich, vielfach wollig mit etwas Regen und ziemlich

nordwestlichen Winden. Berliner Betterbureau

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Meter, bei - Dber

Ober

Wasserstand am 18. April. Ibe bet Aufftg Dresden +46 dp. Elbe bei Magdeburg 3,01 Meter. bei Hatibor 3 Meter, steigt. Oder bei Breslau +0,40 Meter. bei Brieg 3,32 Meter. Reißemündung 2,98 Weter. Buchdruderei u. Verlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SM