kefttt«ine zusagende, dem» von den katholischen Beamten wird inerster Linie angenommen, dah sie.antinational" gewählt haben.So treiben. eS die Herren, die sahraus jahrein in ihrer Presse überangeblichen sozialdemokratischen TerrorismuZ winseln und dieArbeiterbewegung unter Ausnahmegesetze stellen möchten. Natürlichwissen die Beherrscher des Ruhrkohlenbergbaues sehr genau, welcherSympathie die Genossen Hue und Bömelburg sich nicht nur bei denArbeitern, sondern auch bei den Beamten des Bergbaues erfreuen undwelche? lebhaste Echo die Reden unserer Genossen, die sie bei derInterpellation über die„Borussia"-Katastrophe" im Reichstage am10. Februar 1906 hielten, im Nuhrkohlenrevier weckten. Sie wissenebenfalls, dasi die Mehrzahl der. Beamten„Bravo" sagte, als sielasen, daß Hue nicht ihnen die Schuld an den Mißständen im Berg-betrieb beimaß, sondern den Herreu, die in den Bureaus der Bankensäßen, und daß ihre— der Unterbcamten— Interessen besser inden Händen unserer Genosien gewahrt sind als bei den kapitalistischen„Volksvertretern. Die Bergherren sind jedenfalls eifrig dabei, durchihre jetzigen Maßnahmen die Wahrheit dieser Ausführungen für dieBegriffsstutzigsten zu erweisen._1 Sächsische Justiz in Baden. Die„Mannheimer Volksstimine"meldet: Das Großh.Landgericht Mannheim hat auf Antragder Stdrchenbrauerei in Speyer verfügt, daß bei einerGeldstrafe von 300 M. für jeden Fall der Zuwiderhandlung„öffentliche Aufforderungen und Kundgebungen jeder Art, welcheauf die Bohkottierung der Brauerei„Zum Storchen" ab-zielen", zu unterbleiben habe».Die Wirkung diese? echt sächsischen Entscheides dürste vonden Antragstellern kaum beabsichtigt sein.Die Kandidatur FervcrSfür den Wahlkreis Malmedy-Montjoic-Sch leidenist nunmehr gesichert. Am Mittwoch fand eine zahlreich besuchteVcrtrauensmännerversammlung des Kreises statt, die sich einmütigfür die. von dem Wahlkreiskomitee vorgeschlagene KandidaturFervers aussprach.Die„Rheinische V o l k s st i m m c"> das Zentrums-agrarische Blatt, vermag sich immer noch nicht zu beruhigen. Sieschreibt in ihrer Nummer vom Donnerstag:„Es handelt sich hiernicht darum, welchen Kandidat der kleine Eifellrcis in den Reichs-tag schickt, sondern die Bauern der ganzen Rheinprovinz, vondenen ein großer Teil seine Wünsche durch den Vorstand desRheinischen Baucrnvereins der Leitung der Rheinischen Zentrums-Partei und den Vorsitzenden der drei einzelnen Kreise hat unter-breiten lassen, wollen jetzt wissen, ob die Versprechungen, dieihnen während der Wahlnöte der letzten Monate gemacht wurden,als ein Manneswort gehalten werden oder bereits vomWinde wieder verweht sind."_Furcht, blinde Furcht hat man in Breslau. Aus Breslauwird uns unterm 19. d. M. geschrieben:Die für heute abend, am Jahrestage der Polizeischlacht gegenwehrlose Proletarier auf dem Striegauer Platze geplanten vier Ge-dächtnisversammlungen wurden in letzter Stunde noch polizeilichverboten. Den Veranstaltern, dem Metallarbeiter- und Transport-arbeiter-Verband, ging im Laufe des Vormittags folgender Be-scheid zu:J.-Nr. 3a, P. 3299.Zur. Eingabe vom 17. d. M.Die für Freitag, den 19. d. M.. abends 8 Uhr, im Saale(folgen Versammlungslokale) angemeldete öffentliche Ver-fammlung wird hierdurch. zur Wahrung der öffentlichenRuhe, Ordnung und Sicherheit gemäß 8 19, Teil II,Titel XVll des Allgemeinen Landrechts verboten.Der königliche Polizei-Präsident.I. A.: Frost.Die Erinnerung an die blutigen Vorgänge wird durch da? Ver-bot der vier GcdächtniSversammlungen sicherlich nicht vernichtetwerden.~~Husland.Belgien.Die Krise und die Sozialdemokratie.Brüssel, 18. April.(Eig. Ber.)Die Zurückziehung des Berggesetzes hat in Belgien stärkstenWiderhall gefunden. Die Aufregung über den unerhörten Gewalt-streich spiegelt sich unausgesetzt in einem großen Teil der fortschritt-lichen bürgerlichen Presse, und Politiker und Journalisten machen indiesen Tagen von der belgischen Freiheit, über den König ungeniertdie Wahrheit zu sagen, zienilich ausgiebigen Gebrauch. Nebenbeihat sich Leopold, wie um justament zu zeigen, wie wenig er sich ausdem ganzen„Rummel" macht, ohne jede äußere Notwendigkeit nachdem Ausbruch der Krise noch ein paar Tage Aufenthalt auf KapFerrat zugegeben, hat erst noch an diversen privaten DinerS teil-genommen, und auf der Heimreise machte er noch einen kleinen Ab-stecher nach Paris.... Wer wird sich denn um ein bißchen Ber-faffungsbruch und Krise nach Hause beeilen?Die tiefste Wirkung hat die letzte Wendung der Dinge natur»gemäß in den Kreisen der belgischen Arbeiterschaft hervor-gebracht; denn der königliche Erlaß bedeutet eine Herausforderungder Arbeiterschaft, welcher mit einem stivolen Federzug ein Gesetzvernichtet wird. daS für sie die Anerkennung einer ihrer wichtigstenForderungen: deS Prinzips der gesetzlichen Regelung der Arbeits-zeit darstellt. Die Politik des König« und der Regierung geht indiesem Falle offen und direkt gegen die Arbeiter.Die Versammlung des GeneralrateS der sozialdemokratischenPartei war denn auch von dieser Stimmung getragen. Ja, einigeder Redner, vor allem der Abgeordnete D e st r ö e, vertraten dieMeinung, daß man das persönliche Regiment, das Leopold II.immer mehr zum Regierungsprinzip mache, nuu mit einer stärkerenBetonung des republikanischen Gedankens beantworten müsse.Dieser Meinung traten jedoch Bertrand, Anseele undDenis entgegen, die eine derartige Taktik im gegen-wärtigen Augenblick als einen politischen Fehler darstellten.Im Vordergrunde stehe, so meinen diese, die ö k o n o m i s ch eFrage, der Achtstundentag, und über diese Frage sei die Regierunggefallen. Natürlich sind auch die Anhänger dieser Auffassungnicht wider eine ausgiebige Agitation gegen den König, der jaschließlich in der Frage des Achtstundentages nur als oberstes Hauptder Bourgeoisie spricht.Der Generalrat einigte sich auf Grund der Bertrandschen Bor-schläge aus die Abfassung eines Manifestes über den Achtstundentagund die Zurückziehung des Berggesetzes, zu dessen Redigierung dieGenossen Lafontaine, de Broucköre, Lekeu und Furnämont bestimmtwurden. Außerdem beschloß die Versammlung, an der fast sämtlichesozialistische Abgeordnete und Senatoren teilnahmen, Achtstundentag-Kundgebungen für den 28. April und 1. Mai. Die sozialistischeParlamentsgruppe wird die Zurückziehung deS letzten Erlasse« in derKammer fordern.».»Die belgischen Bergarbeiter haben folgenden Aufruferlassen:„Genossen l Wenn die bürgerliche Regierung denKapitaliste» gratis für 80 Milliarden Konzessionen für dieBergwerke in der Campine gibt, so g e n e h m i g t der Königund unterzeichnet.Die BergwerkSkonzessionen, die der Bourgeoisie zwanzigMilliarden Gewinn bringen und den Arbeitern nichts.billigt der König IWenn die Regierung unsere Millionen für den Kongo-staat ausgibt und für uns nichts, so unterzeichnet's derKönig IWenn die Regierung unnötig 100 Millionen für Festungen«nd Kanonen ausgibt, womit man Arbeiter töten kann, sounterzeichnet der König auch.Wenn die Regierung vier Stimmen den Bürgerlichengibt und eine den Arbeitern, so unterzeichnet der König!Wenn das Parlament, von den Sozialisten getrieben,für den A ch t st u n d e n t a g stimmt, darin unterzeichnet derKönig nicht mehr und verweigert seine Genehmigung IEs hat sich wieder gezeigt) daß wir nur auf uns selberzählen können. Nur wenn die Bergarbeiter stark genugsind, können sie es durchsetzen, daß ihre Löhne im Verhältniszu dem Gewinn, den sie erzeugen, steigen. Dann nurkönnen sie den Achtstundentag erreichen.Also, Genossen I Wir konstatieren wieder, daß dieganze Welt gegen die Arbeiterklaffe.-steht. Wir können daraufnur antworten, durch eine starke Organisation.Wer von Euch, Genossen, noch nicht organisiert ist, dersoll sich jetzt anschließen, wenn er nicht ein Verräter an seinerKlasse werden will. Dann werden wir auch stark genug sein,um das zu betonimeu, was man uns verweigert.Es lebe die Arbeiterunion I Es lebe die Organisation!"***Brüssel, 19. April.(B. H.) Der König hat gestern lange Zeitmit dem zurückgetretenen Ministerpräsidenten de Smet de Naeyerauf Schloß Laken konferiert. Smet de Naeyer war fest entschlossen,auf seiner Demission zu bestehen; der König hat darauf die Eni-lassung des gesamten Kabinetts angenommen. May nimmt an, daßder zurückgetretene Minister des Innern d e T r o o z die Kabinetts-bildung übernehmen werde und daß der jetzige KammerpräsidentSchollaert sowie der Baron de Scamps, der zu gleicher Zeit denTitel„Staatsminister des Kongostaates" führt. in das neueKabinett berufen werden. Wie jedoch die Zusammensetzung ausfallenmöge, so ist es dennoch klar, daß jenes Kabinett anläßlich der not-wendigen Behandlung der Kongoangelegenheit nur von kurzer Dauersein wird, fall« nicht der König bedeutende Konzessionen macht IVandervelde, der Führer der Sozialisten, erklärte in einer Unter-redung, daß der König zwar durch sein Verhalten Waffen gegen diemonarchische Institution liefere, aber bis zu einer republikanischenAktion seien die Wege noch weit. Bandervelde ist g e'g e n eine Auf-lösung der Kammer.England.Englischer Etat und Handel.London, 16. April.(Eig. Ber.)Der Schatzkanzler Mr. Asquith wird am 13. d. M. den Etatfür das Finanzjahr 1907/98 dem Parlamente borlegen. DaS ver-floffene Finanzjahr war sehr günstig und schloß mit einem be-deutenden Ueberschuß ab. Die Einnahmen überstiegen den Vor-anschlag um mehr als 60 Millionen Mark, hauptsächlich infolge dergrößeren Sterblichkeit von reichen Leuten(Erbschaftssteuer), und dieAusgaben waren infolge von Ersparnissen um mehr als 66 MillionenMark geringer als im Voranschlage, so daß ein Ueberschuß vonrund 107 Millionen Mark bleibt. Derartige unvorhergesehene Ueber-schüsse fließen nach altem Gebrauch, der deshalb als ein Teil derVerfassung zu betrachten ist, in den Tilgungsfonds der Staats-schulden und werden zum Ankauf von Konsols verwendet.Im einzelnen stellten sich die Einnahmen im Finanz.jähre 1906/1907 wie folgt:Einnahmequellen. JnlOOOPfd. Sterl.Verbrauchssteuer......... 35704§ölle............. 83 115rbschaftssteuer........ 19 084Stempel............ 7 950Grund« und HauSsteuer...... 2 600Einkommensteuer......... 31 600Post und Telegraphen....... 21 425Verschiedenes.......... 3 669Insgesamt 155 037Demgegenüber standen Ausgaben für Staatszwecke und fürLokalregierungszuschüsse:Staatsausgaben... 189 424 000 Pfd. Sterl.Lokalregierung.. 10 222 000„„Insgesamt 149 646 000 Pfd. Sterl.Der Etat für das verflossene Finanzjahr stellte fich also wie folgt:Einnahmen.. 155 037 000 Pfd. Sterl,Ausgaben... 149 646 000„Ueberschuß... 5 391 000 Pfd. Sterl.Da hier mit runden Zahlen gerechnet wurde, während derSchatzkanzler die genaueren Zahlen angeben wird, so bürstendie beiden Resultate kleine Abweichungen zeigen.Mit Ausnahme der Ziffern deS konsolidierten Fonds und desSchuldendienstes find die emzelnen Posten des Ausgaben-Voranschlages für das kommende Finanzjahr 1907/03 bereitsbekannt. Diese Posten sind:Armee...... 27 760 000 Pfd. Sterl.Flotte...... 31 419 500 iStaatsdienst.... 80107000,.Zölle.. 958 500.,,Steuern...... 2 299 300,,Post und Telegraphie. 17 367 700„Insgesamt..... 109 912 000 Pfd. Sterl.Hinzu kommen der konsolidierte Fonds und der Schulddienstvon ungefähr 31 350 000 Pfund sowie die Lokalregierungszuschüssevon ungefähr 10 Millionen Pfund. Der Ausgabenvoranschlag fürda« kommende Finanzjahr dürste sich demnach auf etwa151 260 000 Pfund belaufen. Da die Einnahmen des verflossenenFinanzjahre» zur Basis des neuen EiunahmevoranschlageS genommenwerden, so darf der Schatzkanzler mit einem bedeutenden Ueberschußrechnen.Wie er den Ueberschuß verwenden wird, ist noch nicht bekannt.Der Schatzkanzler hat mit dreierlei Ansprüchen' zu rechnen. DasGroßkapital verlangt, daß der Ueberschuß in den Tilgungsfonds derStaatsschulden fließt, damit der Staatskredit, d. h. der Preis derKonsols, befestigt wird. Die Mittelklassen verlangen eine Herab-setzung der Einkommensteuer. Die Arbeiter verlangen, daß derUeberschuß zur Grundlage einer AlterSpensionSkasse gemacht wird.Der Ueberschuß wird zwar nicht so groß sein, wie im verflossenenFinanzjahre, da inzwischen der Kohlenausfuhrzoll abgeschafft wurdeund da auf eine große Sterblichkeit der Millionäre nichtgerechnet werden kann, aber er wird immerhin de-deutend sein, wenn die Lage des Handels ebenso günstigbleibt, wie sie in den ersten drei Monaten des laufendenJahres war. Im Gegensatz zum Außenhandel des Deutschen Reicheszeigt der Außenhandel Englands eine ununterbrochene Steigerung.In den ersten drei Monatm des laufenden Jahres belief sich derWert der Einfuhr auf 171192 542, der Wert der Ausfuhr auf128 196 352 Pfd. Sterl. Die Zunahme gegen die gleiche Periodedes verflossenen JahreS beträgt bei der Einfuhr rund 17 Millionen,bei der Ausfuhr 14,3 Millionen Pfund Sterling.—•Am Donnerstag gab Aöquith im Unterhause sein Exposö: DerUeberschuß für 1905/06 beträgt genau 5399 000 Pfd. Sterl.Die Ausgaben für 1907/08' schätzt er auf 140 957 000 Pfund,daS heißt 1 664 000 weniger als 1906/071 Er gibt der HoffnungAusdruck, daß dieser Rückgang sich gar noch steigern werde!Die Einnahmen werden auf ungefähr 144190000 Pfund geschätzt.Aus Asquiths allgemeinen Ausführungen ist hervorzuheben, daßer sagte: Er sei kein Sozialist, aber es gebe nichts, was so dringenderforderlich sei wie die sozialen Reformen bezüglich der Alters-Versicherung. Er erkläre sich nicht für ein bestimmtes Schema, aberalles, was unternommen werde, müsse mit Rücksicht auf die finanzielleLage nur stufenweise getan werden. Die Regierung betrachtediese Frage als eine der vreimcndsten der Sozialreform und hoffe,daß eS ihr gelingen werde, noch vor Schluß der nächsten Tagungdie Grundlagen dieser Reform festzulegen.Sodann schlug der Schatzkanzlcr vor, die Einkommen-st e u erlauf Arbeitseinkommen, das 2000 Pfund Sterling jährlichnicht übersteigt, von ein Schilling per Pfund auf neun Pence herab-zusetzen, sie im übrigen aber unverändert zulassen.Andererseits solle die Erbschaftssteuer bei Bcrmögensobjekten vonmehr als 150 00V Pfund Sterling Wert erhöht werden. Die erstereMaßnahme bringe einen Ausfall von zwei Millionen Pfund Sterling,die zweite eine Einnahmeerhöhnng von 600 000 Pfund Sterling mitsich. Tie natioiiale Schuld würde im gegenwärtigen Finanzjahr umfast lo Millionen Pfimd Sterling verringert, einen Betrag, wie«reinzig dastehe in der Geschichte des' Landes.Amerika.Die städtische Wahl in Chicago hat der sozialistischen Partei nur15 000 Stimmen gebracht, bei einer Stimmenabgabe von 338 000.Vor einem Jahre erhielt die Partei 23 000 Stimmen. Der starleRückgang wird zum größten Teil durch die Straßenbahnfrage erklärt,deren Entscheidung nur bei den Republikanern oder den Demokratenliegen tonnte, und von diesen beiden Parteien wurden für die Wahl-agltation über 200 000 Dollar ausgegeben.Eine größere sozialistische Stimmenzahl hatte man immer-hin schon aus dem Grunde erivartet, iveil Chicago jetzt eine täglicheParteizeitung in englischer Sprache besitzt.Der Prozeß gegen die Arbeiterführer in Idaho ist auf den 9. MaiVerlegt worden. Der Verteidigungsfonds für die Angeklagten istauf 87 000 Dollar angewachsen. Davon sind bereits 74 000 Dollarausgegeben. Viele Arbeiterorganisationen haben noch Beiträge zu-gesichert.—_GewcrkfcbaftUcbceoUnd das Alles prö nidilotDie heftigen Frühjahrsstürme, die jetzt wehen und namentlichauch den gewerkschaftlichen Teil unseres Blattes durchtoben, habenirgendwo das folgende Blatt aufgewirbelt und sanft auf unserenRedaktionStisch fallen lassen:Verband Berliner Metall-Jndustrieller.Eingetragener Verein.Geschäftsstelle Berliir ZSl. 4, Gartenstr. 16/17.J.-Nr. 452/07, Berlin, den 18. April 1907.Rundschreiben Nr. 7/1907.Wir geben Ihnen nachstehend Kenntnis von dem in unsereraußerordentlichen Hauptversammlung am 17. d. Mts. gefaßtenBeschluß:„Die außerordentliche Hauptversammlung beschließt, demAntrage der Vertrauenskommission, eine Umlage in Höhe biszu 1 M. pro 1000 M. Lohnsumme des JahreS 1903 zurUnterstützung des im Arbeitskampf befindlichen Holzgewerbeszu erheben, Folge zu geben und ermächtigt die Vertrauens-kommission, die erhobenen Summen nach bestem Ermessen zuverwenden; die Erhebung der Summe soll nach Bedarf inRaten erfolgen."In Ausführung dieses Beschlusses bitten wir Sie um Angabeder im Jahre 1906 von Ihnen gezahlten Lohnsumme und sogleichum Einzahlung von ein Viertel des auf Sie entfallenden Be-träges, d. h. vyn 25 Pf. auf je 1000 M. Lohnsumme an dieHauplkasse der Firma A. Borsig, Berlin H., Chausseestr. 0, fürunsere Rechnung. Verband Berliner Metallindustrieller.Zu spät l Du rettet den Freund nicht mehr!Lerlln und llmgegend.Der Streik der Drahtarbeiter.Wie H a n d t k e in der am Freitag abgehaltenen Versammlungder Streikenden berichtete, hat sich die Situation im allgemeinenwenig geändert. Bemerkenswert ist, daß eine Firma aus dem Vereinder Drahtindustriellen ausgetreten ist und den Tarif bewilligt hat.Diese Firma beschäftigt zwar nur wenige Arbeiter, aber ihre Be-willigung ist insofern von Erfolg, als sie zeigt, daß man selbst inden Reihen der Mitglieder des Vereins der Drahtindustriellen ein-gesehen hat, es geht nicht länger mit dem Widerstande gegen dieForderungen der Arbeiter. Die Fabrikanten sind in der Tat ineiner bedrängten Lage, denn sie wissen nicht, wie sie die von denKunden verlangten Arbeiten fertigstellen sollen, denn Arbeitswilligefinden sich nicht, obgleich sie durch Inserate in auswärttgen Zei-tungen fortwährend gesucht werden.— Die„Arbeitgeber-Zeitung" hältden Streik schon als für die Arbeiter verloren. Diese Annahmewird am besten durch die Tatsache widerlegt, daß Fabrikanten diebei ihnen streikenden Arbeiter aufsuchen, um sie zur Aufnahme derArbeit zu bewegen. Das würde doch nicht nötig sein, wenn dieFabrikanten, wie die„Arbeitgeber-Zeitung" behauptet, Arbcitergenug hätten. Die 13 Firmen, welche bis jetzt bewilligt haben, be-stehen nun seit 14 Tagen recht gut trotz der erhöhten Löhne, ja siemachen sogar glänzende Geschäfte. Hiermit ist die Behauptung derUnternehiner widerlegt, daß es nicht möglich sei. die Forderungenzu bewilligen. Was die achtzehn Fabrikanten tun, das können dieanderen auch. Aber die Forderungen werden nicht deshalb abgelehnt,weil sie unerfüllbar sind, sondern weis den Fabrikanten der Streikaus geschäftlichen Gründen willkommen ist. Wie der Referent de-merkte, sagte ihm vor dem Streik ein Fabrikant, den Unternehmernsei es sehr erwünscht, wenn die Arbeiter streiken, denn so könntensie den Kunden sagen, die Forderungen der Arbeiter bedingen höherePreise der Fabrikate.— Nach Lage der Sache wird der Streik nichtso bald beendet sein. Die Drahtarbeiter werden diesmal den I.Maials Streikende feiern können. Aber auch die längere Dauer desKampfes wird keinen der Streikenden mutlos machen. Die Disküssions-redner gaben derselben Meinung Ausdruck.Friede im Steinfetzergewerbp.� Eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung der dreiFilialen des„Verbandes der Steinsetzer, Pflasterer und Berufs-genossen Deutschlands" Groß-Bevlins tagte Donnerstagabend beiWille, Brunnen,lraße, um zu den Vereinbarungen in der Schlich.tungskommission Stellung zu nehme». Der große Saal und dieVorräume waren überfüllt, Tische und Stühle entfernt, so daßSteinsetzer, Ramme r. Steinschläger und H u l f S-a r b e i t e r Kopf an Kopf gedrängt standen und selbst daS Po-dium dicht besetzt hielten. Schenke als Obmann der Schlich-tungskommission erstattete den Bericht über die Verhandlungen,deren Resultat von den Anwesenden mit lautem Unwillen aufge-nommen wurde. Eine Lobnzulage von nur 5 Pf. die Stunde sei zugering, nachdem sie seit dem Jahre 1900 keine Lohnaufbesserungerfahren. Damals sei ihnen ohne Kamps ein sofortiger Lohn-Zuschlag von 10 Pf.(von 65 auf 75 Pf.) zugestanden worden.Warum das nicht auch heute möglich sein sollte, wo fast alle Ver-brauchSartikel wesentlich im Preise gestiegen sind? Den Unter-nehmern feien bereits von den Berliner Behörden höhere Preise.bewilligt worden, doch nur im Hinblick daraus, daß höhere Lohns