Nr. 92. 24. Jahrgang.
Sonnabend, 20. April 1907.
Literarische Rundfchau.
Das Ende des Reiches. Deutschland und Preußen im Zeitalter der großen Revolution. Von Kurt Eisner . Verlag Buchhandlung Vorwärts.
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Ueber die Art, wie der Verfasser sich mit der sogen. historischen| franzöfifchen Industrie jedoch ein bequemes Marktgebiet sicherte. Schule, den Romantikern, überhaupt mit der philosophischen und Napoleon benußte auf deutschem Boden die wirtschaftliche Be literarischen Widerspiegelung der Klassengegensäße jener Tage ab- freiung als politisches Mittel, und doch hatte er fein Interesse findet, wäre manches zu sagen. Wir nähern uns damit den Teilen baran, der französischen Industrie einen neuen Konkurrenten groß Das Wert will, um mit der Vorrede zu sprechen, einen Beitrag des Werkes, die als die schwächeren bezeichnet werden müssen. In zu ziehen. Deshalb die großen Vorteile, die er dem linksrheinischen zu dem großen Problem der politischen und wirtschaftlichen Weg- Kritiken, die in der Parteipreffe über das Buch veröffentlicht Gebiet an Böllen , Ausfuhrerleichterungen und Einfuhrverboten gefcheidung der europäischen Kulturen" liefern und hauptsächlich worden, ist die Meisterschaft gerühmt, mit der der Verfaffer die währte. Der politische Ausdrud dieser industriell kapitalistischen Materialiensammlung sein. Als bloße Materialienfammlung ist materialistische Geschichtsmethode handhabe. Es soll anerkannt sein, Schußzoll- und Handelspolitik ist Napoleons Kaifertum. es jedoch nicht anzusprechen. In fünf weitangelegten Kapiteln daß der Verfasser sich bemüht hat, zum wirtschaftlichen Untergrund deutsche Politit Napoleons ist in ihrem inneren Wesen zwiespältig, gibt es eine Schilderung vorzugsweise der politischen und diploma- der Erscheinungen vorzubringen, daß sein Wert auch in geschichts- Napoleon war nicht der deutsche , er blieb der französische Cäsar. fischen Zustände und Begebenheiten Preußens in den letzten andert materialistischer Hinsicht manchen fruchtbaren Gedanken enthält. Daher der spätere Haß der deutschen Patrioten wider ihn, daher halb Jahrzehnten vor dem Zusammenbruch des Jahres 1806. Aber auf der anderen Seite sind doch wirtschaftliche Erscheinungen die Leichtigkeit, mit der das deutsche Bürgertum sich für die G3 ist, um das vorwegzunehmen, ein Berdienst des Wertes, unberüdsichtigt gelassen, die zum vollen Verständnis der Ereignisse sogenannten Befreiungstriege begeistern ließ, um der Reaktion der eingehender auf zeitgenössische Quellen zurückgegriffen zu haben. unerläßlich waren. Wir sehen dabei über fleinere Züge hinweg; heiligen Allianz in jener politischen Unfähigkeit und Verblendung, Dem sozialdemokratischen Schriftsteller sind die amtlichen Archive so wenn die politisch- nationale Berrüttung als Ursache dafür an die es stets ausgezeichnet hat, ins Meffer zu laufen. verschlossen. Was aus ihnen veröffentlicht wurde, ist zum größeren geführt wird, daß in Deutschland Klassenbewegungen unmöglich Die unrichtige Bewertung der deutschen Politik Napoleons Teile verstümmelt und in seiner wahren Gestalt durch eine servile waren, während es sich im Grunde hierbei um die Wirkungen führt den Verfasser zu einer unrichtigen Bewertung der PerGeschichtsschreibung verdedt. Es hat der byzantinischen Haus der noch feudal gebundenen Wirtschaftsweise handelte; so wenn die fönlichkeit jenes." Der französische Konsul wie der Kaiser erscheint legende dienen müssen, die in feinem Lande üppiger wuchert als Kaiserfrönung Napoleons als Ursache des Stimmungsumschwungs als Held eines abwehrenden, aufgezwungenen Verzweiflungsin Preußen, weil nirgendwo soviel an dynastischer Borniertheit in Deutschland wider Frankreich angesehen wird, während der Um- kampfes wider den britischen Universaldespotismus, er streitet für und Berfidie zu verdeden war. Hier bietet nur die zeitgenössische schwung seinen wirklichen und tieferen Grund in der Wirtschafts- die ökonomische Entwickelung nicht nur Frankreichs , sondern des Literatur eine wenn auch nicht vollwichtige Ergänzung. Denn ein politik Napoleons Deutschland gegenüber besaß. Was wir in erster europäischen Kontinents." Ist so aus dem Bilde der französischen Bürgertum im modernen Sinne war am Schluß des 18. Jahr- Linie vermissen, ist eine Darlegung der wirtschaftlichen Struktur hunderts erst im Entstehen und sein Klaffenegoismus wagte sich Deutschlands selbst. Der Verfasser erörtert wohl des näheren die Kaiserzeit und aus dem politischen Charakter Napoleons jeder Zug politisch kaum hervor; das Beitungswesen stat noch völlig in den wirtschaftliche Stellung des Junkertums und der ostelbischen Land- eines ehrgeizigen und perfiden Weltunterdrüders bis auf den Kinderschuhen und das ganze Schrifttum unterlag einer straffen berölkerung; auch auf die bäuerlichen Verhältnisse des Westens letzten Rest getilgt, so ist Napoleon immer doch nur Benfur. Troßdem ist die Ausbeute, die der Verfasser liefert, eine geht er ein und sucht ihre Unterschiede- nicht in allem zutreffend rebolutionierende Vorfämpfer der bürgerlichen, fapitalistischreiche. Erwähnt sei u. a. die stärkere Heranziehung der sogen. von der Landwirtschaft des Ostens flarzulegen. Aber schon die industriellen Entwickelung auf dem europäischen Festlande, nicht Pamphletliteratur. Zweifellos ist sie nur mit Vorsicht zu ge- Schilderung der wirtschaftlichen Stellung der oftelbischen Städte aber der Revolutionär der Weltfreiheit, nicht der Träger und brauchen, aber sie bietet doch des Historischen die Hülle und Fülle läßt manches zu wünschen. Beiläufig wird wohl die schlesische Bringer der Demokratie." Napoleon war das Schwert, das die und ohne Frage mehr als in anderen Ländern unter anderen Textilmanufaktur erwähnt; doch von der kommerziellen Bedeutung französische Bourgeoisie gegen die Koalitionspolitit führte. Verhältnissen. War und ist doch die preußische Wirklichkeit nichts der Seeftädte, ihrem Import und Export, ihrem Einfluß auf das tritt auf als der Vollstrecker ihrer Intereffen und so wenig wie die anderes als ein fortlaufendes Pamphlet auf Recht und Vernunft. Wirtschaftsleben der Monarchie erfahren wir so gut wie nichts. letteren erscheint sein Charakterbild frei von Ehrgeiz und Expansionssucht. Reineswegs ist es die bloße Selbsterhaltung, Der Titel des Buches schmeckt einigermaßen nach Sensation Noch weniger ist der Stadtproduktion des Mastens Rechnung geund greift, wie schon aus der näheren Bezeichnung der Aufgabe tragen. Und doch liegt in der höheren induftellen Entwickelung, die auf französischer Seite das alleinige Wort führt. Die franhervorgeht, die der Verfasser sich gestellt hat, über den Rahmen in der abweichenden wirtschaftlichen, rechtlichen und selbst politischen zösische Bourgeoisie hatte an der Kriegsperiode ein ebenso materielles Gerade unter dem Druck der ge= diefer letzteren hinaus. Jm fridericianischen Staat potenzieren Stellung der Städte des Westens nicht nur der Schlüssel zum Ver- Interesse wie die englische. sich wohl die Ursachen, die zum Berfall des taufenbjährigen deutschen ständnis für die Scheu, die Preußen vor Groberungen im Westen waltigen Anforderungen, die die Armeelieferungen an sie stellten, Reiches führten und seine Geschichte läßt sich zu einer solchen des hegte, sondern der ganzen Stellung Preußens zu den Anfängen recte sich die französische Industrie kapitalistisch aus, lernte sie Damit foll gesamten Reiches erweitern. Da aber der Verfasser das letztere der französischen Revolution und zur deutschen Bolitit Napoleons , Massenproduktionen größten Umfanges bewältigen. weder getan noch beabsichtigt hat, so hätte auch der Zwiespalt die Erklärung dafür, daß Napoleon an der Elbe Salt machte und nicht geleugnet fein, daß das bürgerliche Frankreich fortgesetzt um ztrischen dem etwas romanhaften Titel und dem Inhalt des Werkes in gewissem Sinne Halt machen mußte und für vieles andere. Der die Grifteng kämpfte, nur die Tatsache soll betont werden, wie der bermieden werden sollen. preußische Staat, der sich mehr und mehr auf den Osten tonzen Selbsterhaltungstrieb beständig in Handelsinteressen umschlug und Diejenigen Partien sind am besten gelungen, bei denen der trierte, im polnischen Raub, Arrondierung, Ausdehnung und ein so in dialektischer Bewegung den Krieg ergänzen half. Beide Ge Berfasser die Erfahrungen und die Schulung des politischen Tages wirtschaftlich geschlossenes Produktionsgebiet suchte und vorübersichtspunkte müssen herangezogen werden, wenn man die Epoche der schriftstellers zu verwerten in der Lage war. Die Darstellung gehend auch fand, war nicht nur ein feudaler, sondern politisch ein Revolutionsfriege würdigen und verstehen will. Ein sonderbares Quidpropro unterläuft dem Verfasser bezüglich der politischen Situationen und der diplomatischen Kreuz- und Kastenstaat. Der Fortschritt, den hier Jena brachte, war die ZerQuerzüge zeugen von großer Kenntnis des Details. Die Ereignisse trümmerung des Kastenwesens, während im Westen die Stadt- der Revolution selbst. Die politische Gleichheit, meint er, sei in treten uns in lebendiger Anschaulichkeit entgegen, manches, wie produktion über die feudale Wirtschaftsweise hinausgewachsen war, Deutschland in eine soziale umgedeutet und erweitert worden und der Baireuther Neutralitätsbruch", der Zarentult der Königin, die französische Invasion, die Sprengung der wirtschaftlichen so aus der Ethik der Revolution der geschlossene Handelsstaat die widerliche Possenszene, die sie zu Tilfit vor Napoleon auf- Fesseln bedeutete. So waren die Wirkungen der napoleonischen Fichte's entstanden. Es wäre demnach das Prinzip der Revolution führte, u. a. wird durch neue Gesichtspunkte beleuchtet. Einzelne Striege, wiewohl in der gleichen Richtung auf Befreiung vom Feu in Deutschland theoretisch schärfer ausgeprägt gewejen als in Frank Charattere freilich scheinen uns verzeichnet, einzelne Begebenheiten balismus gelegen, wiewohl sie die politische Annäherung von Ost reich selbst. Abgefehen davon, daß man in Frankreich dem utopischen nicht in ihrer vollen historischen Tragweite erkannt. So tommt und Westdeutschland ermöglichten, doch für beide Gebietsteile ver- Gleichheitskommunisnrus der Bahoubisten begegnet, heißt es die u. a. die gefallfüchtige, verschwenderische, intrigante Königin, die schieden, entsprechend der verschiedenen wirtschaftlichen Struttur Träger der Voltserhebung und Voltsbewaffnung doch unterschäßen, fich beklagt, nur drei Gänge zu Mittag zu haben, während unterschieden, wollte man annehmen, sie hätten sich mit der politischen Gleichheit ihren Augen die Provinz Ostpreußen von den Ruffen schonungs- In der Vergrößerungssucht Preußens Desterreich gegenüber begnügt, ohne die soziale anzustreben. So scharf der Konbent das los verwüstet wurde, zu glimpflich weg. Ihre Feindschaft gegen sieht der Verfasser den Grundgedanken von Preußens auswärtiger individuelle Eigentumsrecht betonte, so sehr fuchte er die soziale den Reichsfreiherrn vom Stein ist nicht mit der genügenden Schärfe Politif. So richtig dies ist, so findet es in dent eben gefagten seine Gleichheit der Vermögen zu verwirklichen. Mittels des Erbrechts, hervorgehoben. Ueberhaupt findet die Persönlichkeit Steins feitens Begrenzung. An Vergrößerungen im Westen konnte dem durch die unbedingt gleiche und obligatorische Teilung der Vers des Verfassers nicht die rechte Würdigung. Wenn schon die gleich- preußischen Junkertum nicht viel gelegen sein. Daher die Leichtig- mögen im Rahmen der Familie und die Abschaffung des Substitu. des Weißbrotbackens, die Stein 1805 nach seinem Eintritt in das feit, mit der Preußen sich mit der Abtretung des linken Rheinufers tionsrechts sollte das Biel erreicht werden. Man weiß, was daraus Generaldirektorium vorschlug, um eine größere Gleichheit zwischen einverstanden erklärte, ein Reichsverrat, den die Darstellung geworden. Das revolutionäre Kleinbürgertum ward von der GroßStadt und Land anzubahnen, als„ liberale tapitalistische Tendenzen" unsers Buches in eine unzweideutige und verdienstvolle Beleuchtung bourgeoisie verdrängt, der Konvent von der Direktorialregierung angesprochen werden, so schießt das auch über das Ziel hinaus. Auch gerückt hat. Daher die Sucht, Defterreich im Westen festzulegen abgelöst, die Gesetzgebung des Konvents durch den Code civil berSteins Vorstoß gegen die Kabinettsregierung scheint in feiner und ihm dort Schwierigkeiten zu bereiten, daher die Verbindung wäffert. Aber die soziale Gleichheit als Vorbedingung und Gabollen, von Stein beabsichtigten Bedeutung nicht erfaßt. Ihm der preußischen Diplomatie mit den Jakobinern und Montaquards, rantie der politischen ist von der Revolution scharf betont, ihre handelte es sich nicht um einen Kampf gegen Symptome, sondern über die der Verfasser auffälligerweise leicht hinweggegangen ist, Durchführung bewußt erstrebt worden. So verlockend es wäre, dem Verfasser auf das Ges gegen das System, und er war einer der wenigen, die die Not- daher die Politik der Demarkationslinie, die nichts anderes war, biet der universalen englisch französischen Beziehungen und Gegensätze zu folgen, muß es bei dem Gesagten, um die Besprechung nicht allzu weit auszudehnen, sein Bewenden haben. Auch auf einzelne gemonte Behauptungen, die sich in dem Werke verstreut finden, fönnen wir nicht eingehen. ist es, um nur ein Beispiel der letzteren Art herauszugreifen, nicht richtig, wenn der Verfasser beiläufig behauptet, die Wehr pflicht fei bereits in der ältestex deutschen Verfassung enthalten. Von einer Wehrpflicht ließe sich da höchstens im Rahmen der Sippe reden; im übrigen aber fannte die älteste deutsche Zeit nur ein Wenn sich auch nicht sagen läßt, daß der Verfasser in der An
bor allem der Städte.
der Seeftädte an.
Wehr recht.
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Eingegangene Druckschriften.
So
30
März", Halbmonatsschrift für deutsche Kultur. Herausgeber: . Thoma, H. Hesse , A. Langen, K. Aram. Zweites Aprilheft 1907. Preis
1,20 90.
Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Theater, Mufit. Heraus. geber& Avenarius. Verlag von Georg D. B. Callweh in München . Bierteljährlich 3,50 M., das einzelne Heft 70 Pf. Braun. Berlag Berlin W. 15. " Neue Gesellschaft." Heft 3. Herausgeber Dr. H. Braun und Lilh
wendigkeit eines völligen Systemwechsels begriffen. Dieser aber als das junkerlich ostelbische Wirtschaftsidyll ins Politische überpräsentierte sich vor Jena zunächst als Personalfrage in der Re- tragen. Doch die Politik der Demarkationslinie hat noch eine gierung, die gelöst werden mußte, sollte überhaupt die Aussicht auf andere Seite, die der Verfasser ebenfalls übersieht. Die preußischen weitere Reformen fich eröffnen. Indem Stein gegen das Doppel- Junker hatten die Bildung des Handelskapitals in den Seestadten regiment von Kabinett und Ministerium und die zweifelhaften nicht verhindern können. Anders ihre polnischen Brüder, die den Bersönlichkeiten und politischen Tagediebe in der Regierung vom Getreidehandel in ihren eigenen Händen monopolisiert und so Leder zog, traf er den Krebsschaden des Regierungssystems gerade das Auftommen einer modern bürgerlichen Schicht überhaupt in seinen beiden charakteristischen Symptomen, Bunkte, wo eine unterbunden hatten. Nach dem polnischen Staub und den damit Reformtätigkeit hätte einsehen können und müssen. Daß nicht verbundenen Güterkonfiskationen versuchten die preußischen Junter einmal diese Frage zu lösen gelang, zeigt nur, wie völlig unmöglich in die Fußtapfen ihrer polnischen Stoflegen zu treten. Die AufReformen vor Jena geworden waren. Auch in anderer Hinsicht teilung Bolens und die Politik der Demarkationslinie nahm den ift über die Bersönlichkeit und Tätigkeit Steins etwas inapp und Charakter eines Kampfes der Junter wider das Handelsfapital wendung der geschichts- materialistischen Methode eine befonders turz hinweggegangen. Am wirtsamsten und eindrucksvollsten wird die Darstellung Der Verfaffer fucht den Grund für den Anschluß Preußens glüdliche Band bewiesen hat, so bietet sein Wert doch vieles An. dort, wo die Quellen selber reden, vor allem im dritten und vierten an die englische Politik in den Exportinteressen der Junter. Gewiß regende und in der Detailforschung vieles Verdienstliche. Kapitel, die den wirtschaftlichen und politischen Zuständen Preußens war der englische Markt für sie ein wichtiges Absakgebiet. Aber fann den Genossen zur Lektüre angelegentlicht empfohlen werden. H. Laufenberg. sowie der Heeresverfaffung gewidmet sind. Der vernichtenden in der Ausschließlichkeit, mit der der Berfasser die Behauptung Wucht des Quellenmaterials bermag sich der Refer nicht zu ent- aufstellt, ist sie nicht richtig. Auch für das Junkertum famen ziehen. Es ist eine Abrechnung mit der landläufigen Legende, die zumal nach dem polnischen Raub bedeutende Gyportintereffen auf nicht ohne dauernde Wirkung zu bleiben verdient. Wir müssen es den spanischen, holländischen, franzöfifchen Märkten in Frage, wouns versagen, aus dem Bielen Einzelnes au zitieren; es mag genügen, hin ein nicht unbeträchtlicher Prozentjak ihres Getreides ging. auf diese Teile des Werkes als die wissenschaftlich und politisch Gerade diefe geteilten Marktintereffen haben zum guten Teile die fruchtbarsten hingewiefen zu haben. Durch die Schläge von 1806 schwankende, unzuverlässige und perfide Haftung der preußischen und 1848 ist die Position des Juntertums wohl erschüttert, aber Tiplomatie verursacht. Was schließlich zum Anschluß an England nicht vernichtet worden. Es dominiert heute noch in Deutschland drängte, war der Umstand, daß die englische Flotte jederzeit die und die Untersuchung seiner historischen Rechtstitel" ist daher für Ostsee sperren und so den ganzen preußischen Handel lahm zu die Arbeiterklasse, die sich den junkerlichen Schnapphähnen je länger legen vermochte, war der russische Druck, dem Preußen nach der je mehr ausgeliefert sieht, stets von größtem Interesse. Um so polnischen Annegion noch rettungsloser verfiel als zuvor, war nicht willkommener wird manche gute Waffe sein, die das Werk bietet. gulegt die haffende Abneigung gegen die westdeutsche Industrie, die Zu einer Einschränkung allerdings sehen wir uns auch hier genötigt. in der Hauptsache auf die Verbindung mit Frankreich , Holland und Der Verfasser ist uns mit dem Königtum noch zu schonend um- Belgien angewiesen war und deren kapitalistischer Aufschwung gegangen, wir hätten an manchen Stellen eine noch schärfere Her- dem Juntertum gefährlich werden mußte. borhebung feiner totalen Abhängigkeit von der junferlichen RaubNach dem Gesagten wird es nicht verwundern, wenn der Verpolitik gewünscht. Bisweilen scheint es, als sei der Verfasser der faffer auch die deutsche Politik Napoleons nicht richtig aufgefaßt Meinung, im Ministerium sei mehr das junterliche, im Kabinett hat. Er hebt selbst hervor, wie Napoleon das gesamte lintsmehr das bürgerlich- städtische Element aur Geltung gekommen. theinische Gebiet durch hohe Schutzölle auch vor dem übrigen Kon Darin liegt u. E. eine Verkennung des historischen Ursprungs der tinent begünstigte; er betont, wie in den Verwaltungskollegien, die Bureaukratie. Der absolute Staat bedurfte ihrer zur Bewältigung in den Städten des westlichen Deutschlands geschaffen wurden, bas der verwaltungstechnischen Aufgaben. Friedrich Wilhelm I. ber Grundbefizerelement die Oberhand behielt. Napoleon kannte suchte, sich in ihr ein gewiffes Gegengewicht gegen das Junkertum feinen historischen Rechtstitel sehr gut, er wußte, daß er in der Be- Jahr 1906. 199 Seiten. Gutenberg - Buchbruceret Berg u. Schulze, Halberzu schaffen. Aber nachdem die Junker schon früher nur gegen Anerkennung der vollen Gutsherrlichkeit und ihrer sonstigen Brivi- freiung des Bürgertums vom Feudalismus bestand. Die drohende fladt. legien die Errichtung eines stehenden Heeres gestattet hatten, feit- toalition des fontinentalen Feudalismus war zudem auf die dem sie aus diesem in immer höherem Maße eine feste Pfründe Dauer nur unschädlich zu machen, wenn ihm die wirtschaftliche 61 Seiten. Berlag D. Wigand, Leipzig . au machen wußten, war diese Politik von vornherein zur Aussichts- Grundlage entzogen ward. Die Maßnahmen, die Napoleon nach Wir Pfarrer. Von H. Katter. 176 Seiten. 2 M. Verlag H. Haeffel losigkeit berurteilt. In Preußen ist niemals wie in Frankreich dieser Hinsicht in Deutschland ergriff, waren durch das Interese in Leipzig . der Versuch gemacht worden, dem Absolutismus mit Hülfe des Frankreichs geboten und machten Halt, wo die franzöfifchen InZeitschrift für Sozialwissenschaft. Heft 4. Herausgeber Dr. J. Wolf. aufkommenden industriellen Bürgertums zum Uebergewicht zu ver- tereffen ins Spiel kamen. Sie waren Maßnahmen der Politik und Bierteljährlich 5 M., Einzelhef 2 M. Berlag 2. Deichert( G. Böhme), helfen, und hätten selbst die preußischen Könige Neigung dazu be- zwar einer von ausländischen Intereffen diftierten Politik. So Letpzig. feffen, er hätte nicht unternommen werden fönnen, weil die Bour- zertrümmerte Napoleon das ostelbische Kastenwesen und ließ doch 8. Jahresbericht des Arbeiterfekretariats Mtenburg S.-A. für das geoisie ber Manufaktur und des Handels nahezu völlig fehlte. So im übrigen dort so ziemlich alles beim alten, von einigen Er- Jahr 1906. 44 Seiten. Selbstverlag. fcheiterte die Politik Friedrich Wilhelms I. und wurde von Frte- leichterungen abgesehen, die er aus politischen Gründen den unteren brich II. völlig preisgegeben, um auch von dessen Nachfolgern nicht Volfeschichten gewährte und die das hohe Lob nicht rechtfertigen, C. Marhold in Halle a. S. wieder aufgenommen zu werden. Die Bureaufratie war seitdem das der Verfasser ihm dieserhalb erteilt. Westlich der Elbe ging Die wirtschaftliche Bedeutung des Detailreisens und seine gefet. nichts anderes als die Grekutive des durch den Abfolutismus absolut er weiter und mußte er weiter gehen, weil die Entwickelung an fiche Regelung in Deutschland . 31 Setten. Berlag des Zentralvereins für herrschenden Junkertums und in der Kabinettsregierung famen und für sich schon weiter fortgeschritten war. So schuf er hier die Interessen des Detailreisens, Bielefeld . städtische Interessen" nur soweit in Frage, als sie die Privat- jene Reihe von Mittelstaaten, die Frankreich politisch nicht ge- 6. Jahresbericht des Arbeitersekretariats in Lübec. 75 Seiten. Selbst. schatulle des Oberjunkers, des Königs, betrafen. fährlich werden konnten, deren politische Botmäßigkeit der berlag.
Der Zukunftsstaat. Eine Stizze von W. Cremat, Hauptmann a. D. Preis 50 Pf. Selbstverlag des Verfaffers in Groß- Lichterfelde . Viertelfährlich 80 Pf. Berlag der Pratischen Unterrichtsblätter Bilmers Praktische Unterrichtsblätter für jedermann. Monatlich zweimal. Bierteljährlich 80 Pf. Berlag der Praktischen Unterrichtsblätter Bilmers. Der Mensch und die Erbe. Lieferung 20 und 21. Herausgegeben Berlin W. 57.
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