Nr. 93. 24. Jahrgang.
17. Generalversammlung des Zimmererverbandes.
Köln , 19. April. Die Verhandlungen werden fortgesezt bei dem Gegenstand: Agitation und Organisation.
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Sonntag, 21. April 1907.
feien, um die Weltanschauung ihrer Angehörigen zu wahren. Sie eine Verständigung gesucht werden. Bezüglich der Maifeier hätter find zugestandenermaßen aus der Zentrumspartei heraus gegründet die Vertreter des Zimmererverbandes schon früher auf dem näm worden, um dieser die Arbeiteranhänger und Wähler zu sichern, und lichen Standpunkt gestanden, wie er jegt in dem Aufruf des Parteies ist vielfach zu verzeichnen, daß Arbeitgeber und Kapitalisten die borstandes zum 1. Mai zum Ausdruck komme. Sie würden geger christlichen Gewerkschaften zu fördern und bevorzugen, und zwar die Resolution Schmidt gestimmt haben, falls diese zur Abstimmung lediglich deshalb, um die Macht der Gewerkschaften zu schwächen gekommen wäre, weil die Resolution den Gewerkschaften Verund die Arbeiter unter sich uneinig zu machen. pflichtungen auferlege, wogegen die Vertreter des Verbandes der An Stelle des durch dringende Verbandsgeschäfte abberufenen Weiter befaßt der Redner fich mit drei aus Lübeck , Mülheim Meinung seien, daß die Maifeier Sache der Partei sei, und wei Kameraden Ede redet zu dem Gegenstand der Verbandsredakteur a. d. Ruhr und Lehe- Geestemünde gestellten Anträgen, die auf die Schmidt eine völlige Veränderung der Feier durch Verlegung auf Bringmann- Hamburg . Er begründet eine vom Verbands Schaffung eines Industrieverbandes durch Verschmelzung den Abend gewollt habe. ausschuß und Zentralvorstand ausgearbeitete längere Resolution, der Verbände der Maurer, Banhülfsarbeiter und Zimmerer hin- Der Redner beantragt eine Resolution, worin die Generalderen ersten Teil wir hier wiedergeben: zielen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß diese Anträge abzulehnen versammlung sich mit den Beschlüssen des fünften GewerkschaftsDer Zentralverband der Zimmerer und verwandten Berufs- feien. Durch die bestehenden Kartellverträge mit den genannten tongresses einverstanden erklärt und worin sie wünscht, daß das bisgenossen Deutschlands will seinen Zwed erreichen hauptsächlich durch Bruderorganisationen werde. das Interesse der Zimmerer gewahrt, herige Verhältnis zur Generalfommission bestehen bleibt. die Zusammenfassung der Zimmerer Deutschlands in unserem Zentral- die einen in sich selbst abgeschlossenen Beruf vertreten. Die Zus In der Diskussion wünscht Schubert Leipzig, daß aus den verband. Er steht daher jedem Zimmerer offen, auch wenn er im fammenfassung der Arbeiter verschiedener Berufe in einer Drganisation Gewerkschaftskreisen heraus das Genossenschaftswesen noch mehr Bimmerergewerbe selbst nicht tätig ist. Er nimmt nach wie vor habe nur dort einen Sinn, wo die Berufe selbst ineinander aufgehen, gefördert werde, weil auch dieses ein Mittel im Kampfe gegen den feine Mitglieder auf ohne Rücksicht auf ihre religiösen und politischen zusammen eine Industrie bilden. Kapitalismus sei. Steinte Dortmund findet den Standpunkt, Meinungen, ohne Rücksicht auf ihre nationale Abstammung. Wer in In der Diskussion wurde von mehreren Delegierten die den Bringmann bezüglich der Maifeier auf dem Kölner Kongreß Deutschland den Zimmererberuf ausübt, fann auch Mitglied des beantragte Verschmelzung unter Hinweis auf die großen agitatorischen eingenommen habe, unverständlich.- Bringmann bezeichnet Zentralverbandes der Zimmerer Deutschlands sein, ja es muß dahin Borteile befürwortet. Das Unternehmertum schließe sich auch für den Pressebericht, auf den Steinte sich bezog, als unzutreffend. tommen, daß es jeder Zimmerer als eine Art Matel das gesamte Baugewerbe einheitlich zusammen. Nach der Ver- Mehrere Redner wenden sich gegen die Art der Wahl der empfindet, wenn er unferem Zentralverbande nicht schmelzung würden sich auch in fleineren Orten gemeinschaftliche Delegierten zum Gewerkschaftstongreß. Sie fordern Wahl durch angehört. Unser Zentralverband gliedert sich in Verbands- Bureaus einrichten und die verkleinerten Bezirke sich von den Gau - die Mitglieder statt durch die Generalversammlung; es sei ein Fehler, zahlstellen, deren Aufgaben im Verbandsstatut umschrieben leitern viel nachdrücklicher bearbeiten lassen. das meistens Beamte gewählt würden. Andere Redner wenden sich find. An allen Orten Deutschlands ( mit Ausnahme des König- Im weiteren Verlaufe der Diskussion wünschen einzelne Redner gegen das den angestellten Mitgliedern entgegengebrachte Mißtrauent reichs Sachsen oder wo es sonst nicht ratsam erscheint), wo der die zeitweise agitatorische Bearbeitung des flachen Landes durch und sie weisen darauf hin, daß die Generalversammlung es doch in Verband mindestens zehn Mitglieder hat, tönnen diese, falls genügend Berbandsagitatoren während der Bausaison. Der Saarbrücker der Hand habe, wen sie wählen wolle. Im übrigen sei Aussicht auf Fortbestand vorhanden ist, zu einer Zahlstelle zusammen- Delegierte schildert die außerordentlich schwierigen Agitations- die Wahl der Delegierten durch die Generalversammlung das einzig treten. Wo mehrere Orte zusammen ein einheitliches verhältnisse im Saargebiet, der Danziger Delegierte diejenigen in richtige Berfahren, weil der Verband auf dem Kongreß doch auf 2ohngebiet bilden, müssen sich die Verbandsmitglieder, die Ostpreußen . In dem legteren Gebiete habe man mit dem bisher Grund der Generalversammlungsbeschlüsse vertreten werden solle. in diesen Drten ihren Wohnsitz haben, in nur einer 8ahl vielfach anempfohlenen Ignorieren" der christlichen Gewerkschaften Alle Anträge auf Aenderung des Wahlverfahrens zum Gewerks fte IIe zusammenschließen. Auch in fleinen Drten, die in unmittelbarer diesen feinen Abbruch getan. Sie machten dort erhebliche Fortschritte schaftstongreß werden abgelehnt. Die Resolution wird gegen zwei Nähe eines größeren Ortes liegen und wo vorwiegend solche Zimmer- und trieben gemeinsam mit der Polizei den freien Gewerkschaften Stimmen angenommen. Es wird beschlossen, den nächsten GewerkIcute wohnen, die in den größeren Orten arbeiten, dürfen keine die Säle ab, so daß diese der Verleumdungstaktit der Christen" schaftskongreß durch zwölf Delegierte zu beschicken, und zwar follen felbständigen 8ahlstellen gebildet werden. Die nicht entgegentreten tönnten. Es empfehle fich dort die Verbreitung außer Die nicht entgegentreten tönnten. Es empfehle fich dort die Verbreitung außer dem Zentralvorsitzenden Schrader, dem AusschußVerbandsmitglieder in solchen Drten müssen vielmehr fich der von Flugblättern als Ersatz- und Gegenmittel. vorsitzenden Kube Berlin und dem Redakteur Bringmann, Bahlstelle des größeren Drtes anschließen. Zahlstellen, die sich über In der Abstimmung wird die von der Verbandsleitung vor- noch folgende Delegierte entsandt werden: Knüpfer- Berlin , mehrere Drte erstrecken, fönnen jedoch nach Maßgabe der örtlichen gelegte Resolution einstimmig angenommen. Die auf Verschmelzung Dailenschmidt Stuttgart, Jansen Düsseldorf, LehmannVerhältnisse in Bezirke gegliedert werden. Für solche Zahlstellen mit den Maurern und Bauhülfsarbeitern hinzielenden Anträge Hamburg , Jm bs- Straßburg, Witt- Berlin und Kemmer wird in jedem Einzelfalle ein besonderes Regulativ beschlossen, bei werden mit großer Mehrheit abgelehnt. Ebenso werden abgelehnt München . Die zwei fehlenden Delegierten werden noch durch Stichwelchem das Verbandsstatut maßgebend bleibt. Das Bestreben, diejenigen Anträge, die eine Aenderung des Systems der Anstellung wahl festgestellt. Sonderorganisationen zu gründen, ist verwerflich und der Gauleiter, die durch den Bentralvorstand erfolgt, herbeiführen Es ist noch mitzuteilen, daß heute auch die beiden holländischen liegt nur im Interesse der Unternehmer." Vertreter Verdorft und Berger aus Amsterdam und der schweizerische Hierauf erstattet knüpfer- Berlin den Vertreter Wilh. Schrader aus St. Gallen eingetroffen sind.
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wollen.
Bericht über den fünften Gewerkschaftstongreß.
Der letzte Satz richtet sich insbesondere auch gegen die sogenannten christlichen" Gewerkschaften, denen der Referent auf Grund der vorstehenden Leitfäße jede Dafeinsberechtigung abspricht. Die„ chriftlichen" Agitatoren suchen die Mit- Er bezeichnet den Verlauf und die nachfolgenden Auseinanderglieder der freien Gewerkschaften immer wieder auf das religiöse fegungen als nicht erfreulich. Erfreulich dagegen sei das dort zutage Gebiet zu locken, obwohl dies mit dem gewerkschaftlichen, auf getretene gewaltige Wachstum der Gewerkschaftsbewegung. Durch die Verbesserung der wirtschaftlich sozialen Lage gerichteten den Beschluß des Mannheimer Parteitages sei erfreulicherweise das Kampfe nichts zu tun hat. Der Zimmerer- Verband ist Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaft geklärt und gefestigt politisch und religiös neutral, aber politisch nicht in dem Sinne, wie worden, und es hätten sich dort die Grundfäße als richtig bestätigt, ihm vorgeworfen worden ist; denn in jedem Sinne politisch neutral wie sie der Zimmererverband seit seiner Gründung bezüglich des tann feine Gewerkschaft sein. Denn die Existenzmöglichkeit der Verhältnisses von Partei und Gewerkschaften vertreten habe. Der gewerkschaftlichen Organisationen ist nur gesichert, wenn sie sich auf Gegensatz zwischen beiden Teilen der Arbeiterbewegung, von dem eine politische Partei stüzen. Und die in der Vertretung der Arbeiter auf dem Kölner Kongreß gesprochen wurde, sei in Wirklichkeit nicht und Gewerkschaftsinteressen bei weitem am meisten bietende Partei vorhanden. Bezüglich des politischen Massenstreits sei nicht zu ist die Sozialdemokratie. Der Zimmererverband sucht und wünschen, daß die politischen Aufgaben der Arbeiterklasse von den findet seine Interessenvertretung in der sozialdemokratischen Partei. Gewerkschaften übernommen würden. Zu einer Beschlußfassung über Aber auch nur in diesem Sinne ist er politisch nicht neutral. Es die Maifeier sei es auf dem Kölner Gewerkschaftstongreß nicht ge= trifft auch gar nicht zu, daß die christlichen Verbände gegründet kommen. Es solle bis zum kommenden internationalen Kongreß
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Die von der Kommission ausgearbeitete Resolution über die Jugendorganisation findet einstimmige Annahme. Sie bezeichnet besondere Jugendorganisationen als nicht zweckmäßig zur Wahrung der Interessen der jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen, da diese Aufgabe den gewerkschaftlichen Organisationen zufalle. Die Erziehung der jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen im Sinne der sozialistischen Weltanschauung könne nicht Aufgabe der einzelnen Gewerkschaften sein, sondern müsse dem Zusammenwirken von Partei und Gewerk schaften vorbehalten bleiben.
Ueber den internationalen Arbeitertongreß refe riert Bringmann. Der Verbandstag beschließt die Beschickung durch vier Delegierte. Es werden gewählt der Vorsitzende Schrader, der Ausschußvorsitzende Kube, der Redakteur Bringmann und Knüpfer- Berlin .
Morgen gehen die Verhandlungen zu Ende.
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