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Nr. 93. 24. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Aus Induftrie und

Anständige Dividende.

Handel.

Die Inhaber der Aktien der Kölnischen Feuer- Versicherungs­gesellschaft Colonia dürfen mit dem letzten Jahreserträgnis wiederum zufrieden sein. Seit Beginn der Tätigkeit der Gesell­schaft bewegte sich die Dividende zwischen 60-70 Proz. Das Ge­schäftsjahr 1906 schließt mit einem Gewinn von 1981 647 m. ab, oder noch 181 647 m. mehr, als auf das nominell 9 000 000 m. be­tragende Aktienkapital eingezahlt worden ist. Von dem Gewinn werden nach Absetzung von 50 000 M. für Beamtenwohlfahrt, 150 000 M. Zuweisung an die Reserve, 347 475 M. auf neue Rech­mung vorgetragen. Zirka 10 Personen teilen sich 144 171 M. Tan: tiemen und die Aktionäre erhalten 1 290 000 M. oder pro Aktie, auf welche 600 M. eingezahlt sind, 430 m.= 71% Proz. Hunderte Millionen Mark könnten der Bevölkerung erspart werden, wenn Staat und Kommunen das Versicherungswesen der kapitalistischen Profitmacherei entzögen. Aber die Versicherungsschmarozzerpflanze muß gedeihen; es gibt zu viele hohe und höhere Herrschaften, denen fie das schönste Gewächs ist, weil es goldne Früchte trägt, die man mühelos erntet.

Erfolgreiche Tätigkeit.

Daß man Gründer, Präsident des Abgeordnetenhauses oder Generalsekretär der nationalliberalen Partei sein kann und gleich­zeitig auch erfolgreicher Konkursgeburtshelfer, das beweist der Kon­turs der Dr. Kramerlicht- Gesellschaft, der vielleicht noch viel von fich reden machen wird.

Die Gesellschaft ist am 14. Februar mit rückwirkender Kraft bom 1. Januar 1905 mit einem Grundkapital von 1 100 000 m. ge­gründet, eingeteilt in 1100 Anteile à 1000 M. Gründer waren der Geh. Justizrat und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Dr. Krause und der Generalsekretär der nationalliberalen Partei Breithaupt. Vorsitzender des Aufsichtsrats wurde der Geh. Justiz­rat Dr. Krause, ein Jahr später trat wirkt. Geh. Kriegsrat Dr. jur. Seidenspinner an seine Stelle in die Gesellschaft ein. Schon sechs Wochen nach der Gründung soll das ganze Aktivum verschwunden und eine Unterbilanz von 33 000 M. vorhanden gewesen sein, die sich bis Ende des Jahres 1905 auf 126 000 m. erhöhte.

Nun übernahm die Leitung der Gesellschaft ein früherer Zahn­arzt, der die zerfahrenen Verhältnisse sanieren sollte. Auch er hatte teine Erfolge zu verzeichnen, denn es wurden nochmals etwa 250 000 m, in das Unternehmen hineingesteckt.

Den Konkurs meldete die Gesellschaft nicht an. Es wurde Iuftig drauf los gewirtschaftet. Man nahm neue Kapitalien gegen Verpfänden von Wertobjekten auf und bei Ausspruch des Konturfes mußte dann eine Unterbilang von 400 000 m. festgestellt werden. Die Handelsbücher der Gesellschaft gewähren teine flare Uebersicht über ihre Vermögenslage.

Die Gläubiger werden wenig oder nichts bekommen. Mil­lionen Mark sind in zwei Jahren verpulvert worden. Ein Trost ist, daß die Gründer sich früh genug aus dem Staube gemacht haben und nun zu denen gehören, die die Leidtragenden bedauern fönnen.

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Sonntag, 21. April 1907.

24-26 fl., zweite 20-23 fl., Leiden 23-27 fl., Altmar 28-29 fl, Begründend wurde ausgeführt: Die Kammer sei der Ueberzeugung, Bodegraven, erste Sorte 27-28,50 fl., zweite Sorte 24-26 fl., daß Scholz noch der Arbeitgeber der Kläger gewesen sei und den große Brote 29 fl., Derbyfäse 27-29 fl., Edamerkäse 27 fl. Purme- verdienten Lohn zahlen müsse. Lange dagegen fönne nur als Geld­rend, kleine Delikateßläse, erste Sorte 29,50 fl., zweite 26 fl. geber gelten, der Vorschüsse leistete, als das in schwieriger Situation Woerden , erste Sorte 29 fl., zweite Sorte 23-26 fl. Das Kraut- zusammengetretene Konsortium der Handwerker und Lieferanten geschäft ist ruhig. Die Preise halten sich auf gleicher Höhe. Im den Versuch machte, die Fortführung des Baues zu ermöglichen. Ein Großhandel waren die Preise: Rübenkraut 11-12 M., Aepfelkraut Arbeitsverhältnis zwischen Lange und den Klägern sei dadurch ( rheinisches, garantiert aus füßen Aepfeln hergestellt) 38-42 M., nicht zustande gekommen. Uns dünft, das Gewerbegericht hätte dem gute Mittelsorten 30, 33-35 M., Obstfraut, teils mit Sirup ein- Rechtsempfinden entsprochen, wenn es auch Lange als Arbeitgeber gefocht 23, 25-28 M. Alle Preise verstehen sich für 50 Kilogramm. verurteilt hätte. raut, auch einschließlich der Verpackung, dagegen Käse aus Holland bezogen ohne Spesen und Zollberechnung.

Zahl der Betriebe Kapital. in Millionen Mark Angestellte, Buchhalter usw.. Gehälter. in Millionen Mart Lohnarbeiter Gesamtlöhne in Millionen Mart

9

Männer über 16 Jahre

1905 216 262 253 725,3 519 751

41,3

"

42,7

"

11 495,2

50,9

5 470 321

16,0

52 230,8

29,9

4 244 538

16,8

1065 884

16,0

Zur Versicherungspflicht der Lehrlinge. Die industrielle Entwickelung Ameritas. Das Zensusamt der Kost und Logis sind bei Lehrlingen manchmal Vereinigten Staaten von Amerika hat fürzlich einen Bericht herausa feine, Naturalbezüge". Betriebe von 1900-1905 aufweist. Die wichtigsten Zahlen seien aus Lehrlingen besteht. Am Wohnorte und in der Umgegend spiekt gegeben, der für das ganze Land die Entwickelung der industriellen Der Musikdirektor Apitius in Roßla hat eine Kapelle, die nur nachstehend wiedergegeben: er mit den jungen Lenten zum Tanze auf. Unter den Lehrlingen Zu- oder Abnahme befinden sich eine Anzahl, deren Eltern in anderen Orten wohnen bon 1900 bis 1905 und die deshalb nicht zu Hause" wohnen und essen können. Sie + 4,2 Broz. hat Apitius in Kost und Logis. Weil er sie nicht zur Krantentasse angemeldet hatte, wurde er auf Grund des Krankenversicherungsgesetzes angeflagt. Die Staatsanwalt. schaft jah die betreffenden Lehrlinge als versicherungspflichtig an, da Kost und Logis Naturalbezüge seien, die ihre Beschäftigung als eine solche gegen Gehalt oder Lohn" im Sinne des§ 1 des Krankenversicherungsgesezes erscheinen lasse. Das Landgericht Nordhausen als Berufungsinstanz sprach jedoch den Angeklagten frei und führte zur Begründung aus: Die Eetreffenden Lehrlinge feien deshalb nicht versicherungspflichtig, weil der Angeklagte ihnen durch Kost und Logis keine Entschädigung habe gewähren wollen. Er habe sie, deren Eltern auswärts wohnten, nur deshalb in Kost und Logis 100 M. zahlen müssen, während davon befreit gewesen seien die genommen, weil es für fie( und für ihn) von Vorteil sei, wenn sie unter steter Aufsicht ständen. Sie hätten auch ein Lehrgeld von Lehrlinge, die im Orte bei ihren Eltern wohnten und dort auch Koſt er­hielten. Das Kammergericht verwarf die hier­gegen von der Staatsanwaltschaft eingelegte Revision mit der Begründung: Das Landgericht habe die Versicherungspflicht jener Lehrlinge aus tatsächlichen Gründen verneint. Daran tönne die Revisionsinstanz nichts ändern. Rechtsirrtümer lasse das Urteil nicht erkennen.

Frauen über 16 Jahre

Kinder unter 16 Jahren Materialfoften in Millionen Mart Wert der Produktion

in Millionen Mark

159 899 170 079

296 042,9

0,9

+29,3

+29,7

Faktoren gewachsen, am meisten der Faktor Gehälter( 50 Proz.), Mit Ausnahme der Zahl der beschäftigten Kinder sind also alle während die eigentlichen Löhne trotz der gewerkschaftlichen Errungen­schaften doch nicht in höherer Proportion gestiegen sind als der Ge­famtwert der Produktion.

Soziales.

Drüdeberger.

"

Diese bedauerliche, fehlsame Entscheidung des Kammergerichts Am Donnerstag wurde vor dem Gewerbegericht eine Alage zeigt von neuem, wie notwendig es ist, die Entscheidung in Bingen , berhandelt, die ein eigentümliches Licht auf die Firma Druden Mitglieder wirkliche Kenntnis der sozialen Verhältnisse haben und die die soziale Gefeßgebung betreffen, Gerichten anzubertrauen, deren müller( Eisenkonstruktionswerkstätte) wirft. Der Kläger , Mon- nicht suchen, das Leben nach Anschauungen modeln und meistern zu teur Heusler, flagte gegen den Monteur Herbst einen Reft- wollen, die auf einer dem Boden der Wirklichkeit entrückten Bes John von 297,50 M. ein. Kläger war bei der Firma Drudenmüller griffswelt fußen. Das Krankenversicherungsgesetz macht alle bei dem Bau der Untergrundbahn in Charlottenburg beschäftigt Bersonen versicherungspflichtig, die gegen Gehalt oder Lohn und dem ebenfalls bei derselben Firma beschäftigten Monteur beschäftigt find", und hebt im Absay 4 des§ 1 ausdrück­Serbst überwiesen. Sein Stundenlohn betrug 50 Pf. Die Firma lich hervor: Als Lohn oder Gehalt im Sinne dieses Ge­hatte versprochen, außer dem Stundenlohn für je 100 Kilogramm feges gelten auch Tantiemen und Naturalbezüge". Die verbrauchtes Gifenmaterial eine Extrabezahlung von 75 Pf. bis fammergerichtliche Entscheidung beruht auf der irrtümlichen formal­1 M. eintreten zu lassen. Auf Grund dieses Versprechens würde ber ille der Partei dahin ging, für die Arbeit einen Entgelt rechtlichen Auffassung, Lohn sei nur dann vorhanden, wenn dem Kläger die klagend geltend gemachte Summe zugestanden haben. in bar oder Naturalien zu geben. Auf seine bei der Firma Drudenmüller geltend gemachte Forderung falsche, weltfremde. Diese Ansicht ist eine Eine Beschäftigung gegen Lohn liegt erhielt er aber folgendes ablehnende Antwortschreiben: selbst dann bor , wenn tein Lohn gezahlt wird, vielmehr der Arbeiter für die Gelegenheit, durch das Publikum etwas zu verdienen, noch zuzahlt. Deshalb hat das Oberverwaltungs­gericht zum Beispiel bei Kellnern, Schlittschuhanschnallern, Droschten­futschern, die dem Arbeitgeber noch Geld zuzahlen, doch das Vorliegen eines Arbeitsverhältnisses angenommen. Ebenso hält ein Musikdirektor" eine gar nur aus Lehrlingen bestehende Garderobenpächtern eines Saalinhabers und in ähnlichen Fällen. Gewerbegerichte und das Marienwerder Oberlandesgericht bei Stapelle, so find seine Lehrlinge, denen er Kost und Behaufung gibt, auch dann versicherungspflichtig, wenn die Eltern für diese Art Lehre noch Geld zuzahlen.

Wir erhielten Ihr Schreiben bom 3. d. Mts. und teilen Ihnen mit, daß wir unserem Monteur Herbst seinerzeit die Aus­führung der gesamten Arbeit übertragen haben und derselbe sich auch mit seinen Leuten auseinander zu sehen hat. Wir be Deutschlands Brauerei- Industrie. Während die Zahl der dauern jedenfalls nochmals, Ihre Ansprüche ablehnen zu müssen." einzelnen Brauereien immer mehr abnimmt, da die Kleinen von den Großen verschlungen werden, nimmt die Zahl der Biernieder- entspreche und flagte nun, da Herbst gutwillig nicht zahlen wollte, Kläger nahm an, daß der Inhalt des Schreibens der Wahrheit Tagen stetig zu. Sie ist von 906 im Jahre 1902 auf 1151 im Jahre 1904 gestiegen, die Zahl der im Betrieb beschäftigten Leute stieg gegen Herbst auf Zahlung von 297,50 M. Der Beklagte bestritt, in demfelben Zeitraum von 106 458 auf 109 597. Deutschland stellt daß er der Arbeitgeber gewesen sei und legte feinerseits eine Be­fast ein Drittel der Weltproduktion an Bier her, die auf 245 Mil- scheinigung der Firma Drudenmüller vor, daß er bei dieser Firma lionen Hektoliter geschätzt wird. 1904 wurden in Deutschland gegen einen Stundenlohn beschäftigt werde, daß die Krankenkassen­70 Millionen Hektoliter Bier produziert im Werte von 910 Mil- und Invalidenbeiträge von der Firma gezahlt werden und daß er lionen Mark. Zum Vergleich sei die deutsche Steinkohlenförderung( Herbft) kein Vermögen befize, um solche Arbeiten, wie den Bau herangezogen, deren Wert 1000 Millionen Mart beträgt. Die der Untergrundbahn, ausführen zu können. Ferner machte er Brauunternehmer jammern über die erhöhten Lohnforderungen geltend, er fei nur Vorarbeiter gewesen, der unter der Leitung ihrer Arbeiter, obschon statistisch nachgewiesen ist, daß die Löhne von drei Ingenieuren gearbeitet habe. Die Arbeiter, so auch der nicht gestiegen find. In Süddeutschland war der Durchschnittslohn des Arbeiters im Jahre 1901 um 66 m. höher als 1904; in Nord- Aläger, seien ihm von der Firma überwiesen worden. Ueber den deutschland betrug im Jahre 1904 der durchschnittliche Jahreslohn Lohn habe er kein Bestimmungsrecht gehabt, sondern nur die Lohn des Arbeiters 1203 M., in Süddeutschland nur 973 M. Auch die zettel auszufüllen. Die Firma habe dann die Löhne berechnet und Lohnzunahme geht in Süddeutschland langsamer vor sich, als in den Lohn in Lohndüten übergeben. Die Firma Druckenmüller habe Norddeutschland; von 1892-1904 stieg hier der Lohn des Brauerei- versprochen, für je 100 Kilogramm verbrauchten Eisenmaterials arbeiters pro Kopf um 203 M., dort nur um 76 M. Die Brauerei eine Gratifitation von 75 Pf. bis 1 M. an die Arbeiter zu zahlen, befizer könnten leicht eine Erhöhung der Löhne zugestehen, da sie wenn der Bau bis zu einem bestimmten Termin fertig sei. Er verhältnismäßig wenige Arbeiter halten müssen und da die habe 130 Arbeiter zu beaufsichtigen gehabt und mitarbeiten müffen; Maschine gerade in diesem Gewerbezweig die Verwendung der eine Kontrolle über das verbrauchte Quantum Eisen habe er nicht menschlichen Arbeitskraft sehr vermindert hat. gehabt. Die Firma habe den bei ihr noch beschäftigten Arbeifern eine Gratififation von 300 m. zukommen lassen.

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Kohlensyndikat und Dutsider. Die K. 8tg." bringt eine Zu sammenstellung über die Leistungen der Syndikatszechen und der Außensteher im Ruhrbecken. Da das Syndikat keine Förderziffern sondern nur Abfazziffern angibt, find lettere aus den beiden letzten Jahren gegenübergestellt. Es betrug:

Rechnungsmäßiger Kohlenabsaz des Syndikats

1905

Tonnen

1906 Zunahme Tonnen Broj.

55 638 943 64 969 543 16,7 Förderung ber fiskalischen Bergwerke:

Ver. Gladbeck

bbenbüren

Waltrop

Bergmannsglück

Busammen

663 809 201 834

100 995

801 471 207 825 5.000 503

866 788 1 014 799 17,0

Förderung anderer Night Syndilatszechen:

Freie Vogel und unverhofft

Katharina

26.178

Johannessegen.

142 407 102 013

Alte Haase.

109 518

40 606

Auguste Viktoria

de Wendel u. Co.

1 221 8511

143 414 144 502 114 114 49 536 46 772 31 084

Gewerkschaft Bergmann

15 004

Lutas II, II.

11 698

Preußische Klus

9 081

9482

Emscher- Lippe

Ver. Hermann

1561

7 198

Gutglück u. Wrangel

5.720

5 191

2929

122

2035

Verlorener Sohn

Ver. Adolar

8248

Aus der Frauenbewegung.

Schandlöhne.

Sie triefen

Die Herren Schlotbarone, die über die Begehrlichkeit der Ar. beiter nicht genug wettern und schimpfen können, sollten es einmal versuchen, mit Schandlöhnen, wie sie bezahlen, ihr Dasein zu fristen. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß sie, gezwungen mit solchen Löhnen zu leben, in der denkbar kürzesten Zeit die gott­schlesischen Bergwerksmagnaten haben Anrecht auf den traurigen gewollte Ordnung zum Teufel wünschen würden. Speziell die Ruhm, die miserabelsten Löhne zu zahlen. Mit Vorliebe brüsten die Bentrümler sich ihrer Arbeiterfreundlichkeit. förmlich davon! Nur in der Theorie selbstverständlich! In der Braris ist oft weniger als nichts davon zu spüren. Manche fromme Herren hätten alle Ursache, sich an die Brust zu schlagen Das Gewerbegericht gelangte zur Abweisung des Klägers, da und ausrufen: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!! ja offenbar die Firma Druckenmüller und nicht der Beklagte der Natürlich verschmäht man es auch nicht, die Frau auszu- nußen; eigentliche Arbeitgeber des Klägers war. Hoffentlich strengt nunmehr die Frau, die nach Aussprüchen der Frommen ins Haus gehört, der Kläger gegen die Firma Druckenmüller seine Klage an. Gigen- das Leben, aber nicht dem Ehegemahl, sondern dem Unternehmer, um dem Manne das Leben zu verschönern. Gewiß, sie verschönert. tümlich muß die Differenz berühren, in der sich der Inhalt des der durch ungehemmte Ausnutzung der weiblichen Arbeitskraft in Schreibens der Firma Druckenmüller an den Kläger mit dem Jn- der Lage ist, sich alle Annehmlichkeiten dieses Lebens zu ver= halt der der Wahrheit entsprechenden Bescheinigung befindet, welche schaffen, das so viele goldene Rosen ins irdische Dasein flechten dem Monteur Herbst von derselben Firma ausgestellt ist. Die läßt, während die Arbeiterinnen bei entnerbender und aufreibender Weigerung der Firma Drudenmüller, die versprochene Gratifikation Schufterei hungernd und darbend auf den Himmel lauern dürfen. zu zahlen, ist um so unberechtigter, als ja der 8wed ihres Ver- Folgende Zusammenstellung läßt das krasse Elend ahnen, zu sprechens doch nur darauf gerichtet war, die Arbeiter zu möglichst welchem Proletarierinnen durch die herrschende fromme Gesell­intensiver Arbeit anzuspornen, weil der Profit der Firma Drucken- schaft verdammt sind. Diese Löhne sind eine nette Illustration zu müller mit der Schnelligkeit der Fertigstellung des Baues wuchs. ber Schäßerafferei der bibelfesten und glaubenstreuen Schlotbarone. Es wurden an Durchschnittslohn gezahlt:

Schiebungen.

Bergbaubezirk

·

0

Oberirdisch be­fchäftigte männl. Egg Arbeiter

1902 1905 1906

Steigerung

von 1902 auf

M.

M.

M. M. 2,68 2,70 2,81 0,18 2,58 2,75 2,88 0,25 3,16 3,44 3,67 0,51 2,81 3,02 3,28 0,42 2,69 2,94 8,21 0,52 2,46 2,67 2,95 0,49 2,26 2,48 2,61 0,35

1906

Erwachsene

weibl. Arbeiter

Steigerung

von 1902 auf

M.

1906

1902 1095 1906 M. M. M. 1,11 1,13 1,17 0,06 1,47 1,54 1,56 0,09 1,71 1,88 1,96 0,25 1,64 1,70 1,75 0,11 1,31 1,42 1,43 0,12

1,29 1,42 1,37 0,08 1,30 1,41 1,53 0,23

Der Bauunternehmer Scholz fam bei seinem Bau in der Jagow­straße nicht mit dem Baugelde zurecht. Beteiligte Handwerker und Lieferanten, die materielle Ausfälle befürchten mußten, traten zue fammen und berieten, was zu machen sei. Sie kamen zu der Ueber­zeugung, daß sich der Bau weiter bringen ließe, wenn die Bank" Bulagen mache. Der als Holzlieferant beteiligte Herr Lange, auf beffen Namen auch die Handwerkerhypothet" eingetragen wurde, Oberschlesien . nahm die Sache in die Hand. Auf Grund von Verhandlungen kam Niederschlesien er zu der Ueberzeugung, daß die Bank zu Zuschnüffen bereit sei. Er bei Aachen erbot sich deshalb, aus eigenen Mitteln Vorschüsse zu zahlen, damit im D.-B.-A. Halle bis zur endgültigen Entschließung der Bant die Arbeit fortgesetzt in Siegen werden könne. Lange gab dann auch die Vorschüsse, mit anderen sonstige rechtsrhein. Worten: er zahlte eine Beitlang die Löhne. Nach linksrheinische einiger Zeit sahen sich aber die Handwerker und Lieferanten ge­awungen, zu beschließen, den Bau nicht weiter führen zu lassen. Die Frauen leisten mit den oberirdisch beschäftigten Männern Herr Rostod, ein Angestellter des Herrn Scholz, ließ eine Anzahl vielfach die gleichwertige, teilweise auch noch beschwerlichere Arbeit Bauarbeiter trotzdem weiter arbeiten. Diese erhielten für die als jene, aber im christlichen Rechtsstaat wird für die Frauenarbeit Arbeit in der fraglichen Woche keinen Lohn. Auf Zahlung desselben nur die Hälfte des Männerlohnes bezahlt. Und wie unvorteilhaft flagten sie nun beim Berliner Gewerbegericht gegen die Herren sticht das fromme Oberschlesien von den übrigen Bezirken ab. Man Lange und Scholz. Der Bauunternehmer Scholz, in dessen tönnte faft glauben, das Zahlen besonders miserabler Löhne sei Bom Käse und Krautmarkt. Das Näfegeschäft in der letzten Befiz" der Bau blieb, will zu der Zeit nicht mehr der Arbeitgeber eine bevorzugte Fähigkeit als Attribut der Frömmigkeit. Und mit Woche war befriedigend. Die bedeutenden Angebote auf den holder Leute gewesen sein, während Herr Bange bestritt, durch die welcher" Segenfülle" hat die gute Konjunktur die Arbeiterin über­ländischen Märkten bedingten in Holland einen weiteren Preis vorübergehende Hergabe der Löhne ihr Arbeitgeber geworden zu schüttet! Am Rhein beträgt die Steigerung seit 1902 immerhin rüdgang. In den Kreisen Rees- Glebe und Mörs foftete Bollfett fein. In der Verhandlung bor der Kammer 3 des Gewerbegerichts noch 23 bis 25 Pf., aber in dem von Kirchenpatronen und sonstigen und Molkereitäse I. 68-72 M., II. 64-66 M., geringere Sorte 58 am Mittwoch wurde der obige Tatbestand festgestellt, sowie auch, frommen Würdenträgern, die nebenbei auch noch als Gruben= bis 62 M., Edamerfäse 60-70 m. Im Kreise Kempen - fette daß Scholz bis zuletzt die Versichemingsmarken geflebt hat. Das magnaten des Volkes Wohl fördern, gesegneten Oberschlesien wer­Stallfäse 42, 44, 46-50 M. Magerfäse 38-40 M. Auf den hol- Gericht verurteilte Scholz zur Zahlung der rückständigen Löhne den die Frauen mit einer Lohnzulage von 6 Bf. abgespeist. Eine ländischen Märkten waren die Preise folgende: Utrecht , erste Sorte, I und wies die Klagen aber ab, soweit sie sich gegen Lange richteten. überwältigende Wohlfahrt, An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

Bufammen 430 714

610 629 41,7 Brozentual ist die Förderung der Nichtsyndikatszechen stärker gestiegen als die der dem Syndikat angeschlossenen Werke. Die abjolute Zunahme bei letzteren ist aber ganz bedeutend größer, nämlich 9 330 600 Tonnen, gegen nur 327 796 Tonnen.

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