fationen als Vertragsfaktoren verhandeln können. Aus diesen knappen Andeutungen ist klar ersichtlich, wohin der BallinKurs steuert. Ob diesen Worten auch die Tat folgen wird? Berlin und Umgegend.
Zur Bewegung im Baugewerbe.
meister veranlaßt werden, den Vertrag mit der Organisation abzus schließen und nicht auf Umivegen und unter Anwendung von allerlei Mitteln ihre Arbeiten fertigstellen lassen. Die Betriebe, wo Streitarbeit verrichtet wird, bleiben gesperrt. Die arbeitenden Kollegen werden zur Unterstübung der Streitenden und Ausgesperrten etwas mehr herangezogen durch eine Extrasteuer von 3 M. wöchentlich. Für die Unverheirateten wird die Streifunterstützung auf 20 M. pro Woche festgesetzt, während die Verheirateten 24 M. erhalten wie bisher.
Achtung! Dachdecker!
Zur Aufklärung über die augenblickliche Situation wird von ben beteiligten Organisationen folgende Erklärung mitgeteilt: Die diesmalige Bewegung der Bauhülfsarbeiter, Maurer und Bimmerleute ist im Gegensatz zu früheren Bewegungen nach borhergehenden gemeinsamen Beratungen und Vereinbarungen zwischen Alle noch in Arbeit stehenden Kollegen fönnen Mittwoch, den den betreffenden Organisationen begonnen und bisher in allen 24. ds. Mts. von 7 Uhr abends an bei Feind, Weinstraße 11, tattischen Fragen einheitlich geführt worden. Arbeitsberechtigungstarten in Empfang nehmen. Alle Donnerstag früh nicht mit Karten versehenen Dachdecker sind als Arbeitswillige zu betrachten. Der Vorstand.
Auf Grund einer solchen Vereinbarung der foalierten Verbände und der am Vertrage partizipierenden lokalen Zimmerer organisation sowie der lokalen Maurer- und Bauarbeitervereinigung und der christlichen Bauhandwerkerorganisation sollen jetzt die einzelnen Organisationen nur zu dem Schiedsspruch des Berliner Ginigungsamtes Stellung nehmen und können deshalb die Mitglieder heute resp. morgen nur entscheiden, ob der Schiedsspruch angenommen werden soll oder abzulehnen ist.
Eine Beschlußfassung darüber, ob in einen Streit zur Erreichung unserer Forderungen getreten werden soll, kann aus obigen Gründen in den heute und morgen stattfindenden Versammlungen
Der Kampf der Leitergerüstbauer.
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Die Vereinigung der Leitergerüstbauinteressenten hatte zu gestern Nachmittag nach dem Restaurant Prälaten" eine MitgliederStreik Stellung zu nehmen. Die Mitglieder tamen auf Vorschlag bersammlung einberufen, um zur augenblicklichen Situation im Betriebe so lange still liegen zu lassen, bis im Baugewerbe definitiv ihres Vorjizenden Altmann überein, ihren alten Beschluß, die Frieden ist, aufzuheben. Sie beschloffen vielmehr, ihre Pläbe sofort zu öffnen und Arbeitswillige, die sich zahlreich gemeldet haben sollen, einzustellen. Die Firma L. Altmann, welche 8 Tage ihren BeUeber die Frage" Streit oder Nichtstreik" kann erst in trieb hat ruhen lassen, hat gestern schon mit der Wiederaufnahme der späteren Versammlungen entschieden werden, und zwar nachdem die Arbeit begonnen. An den Beschluß, auf keinen Fall mit der Orgakoalierten Verbände über die einzuschlagende Taktik schlüssig gearbeiterverband einen Tarif abzuschließen, wird nach wie vor festnisation der Leitergerüstbauer, dem Handels- und Transportworden sind und entsprechende Vorschläge machen können. Sobald dies geschehen kann, werden die betreffenden Organisationen Vergehalten. sammlungen einberufen.
nicht erfolgen.
Für den Fall, daß von den Arbeiterorganisationen der Schiedsspruch abgelehnt, werden sollte, stehen alle Organisationsvorstände einmütig auf dem Standpunkt, daß es zurzeit nicht empfohlen werden kann, zu einem Angriffsstreit überzugehen, sondern es ratsam erscheint, die weiteren Maßnahmen der Arbeitgeber abzuwarten.
In Konsequenz dessen ist den Mitgliedern dringend zu empfehlen, sich durch keinerlei Maßnahmen der Arbeitgeber zu Arbeitsniederlegungen provozieren zu lassen.
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Der Verein der Zimmerer Berlins und Um gegend hielt am Sonntag in den" Industrie- Festsälen" eine Generalversammlung ab, in der u. a. der Schiedsspruch des Einigungsamtes auf der Tagesordnung stand. Theodor Fischer gab im Auftrage der Achtzehnerkommission Bericht von den weiteren Verhandlungen mit den Unternehmern und vom Schiedsspruch. Am Freitag hatte sich schon eine große Sigung der Bertrauensmänner und der Leitung des Vereins mit der Angelegenheit befaßt. Der Referent war für die Annahme des Schiedsspruches eingetreten, aber mit seiner Meinung in der Minorität, ja fast allein geblieben. Im Namen der Vertrauensmänner fonnte er also der Versammlung nicht empfehlen, den Schiedsspruch anzunehmen. Er legte jedoch der Versammlung die Gründe dar, die ihm für seine Auffassung maßgebend waren, wies dabei auf die feiner Meinung nach nicht gerade günstige Baukonjunktur hin, wie fie in der Verteuerung der Baugelder zum Ausdrud tomme, auf die Vorbereitungen, die namentlich im Maurerberuf von den katholischen Fachabteilungen nicht zu verwechseln mit der christlichen Organisation getroffen werden, um mit Hülfe der Geistlichkeit
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Achtung! Tapezierer! In München stehen die Tapezierergehülfen vollzählig in einer Lohnbewegung. Einige Firmen verfuchen hier in Berlin ihren Bedarf zu deden, u. a. auch angefangene Polstermöbel hier fertig machen zu lassen. Es ist Aufgabe jedes Sollegen, auf das strengste Obacht zu geben und Streitarbeit für München zurückzuweisen. Die Verbandsleitung.
Die bürgerliche Presse behauptet, daß die Arbeiter eine Machtprobe wollen; die Arbeiter denken nicht daran, sie haben genügend bewiesen, daß sie einen Vergleich wünschen, und nur das Unternehmertum will eine Machtprobe, die Aussperrung, heraufbeschwören, um es auch den armen Webern und Spulern des Eulengebirges zu verleiden, irgend eine Lohnforderung aufzustellen. Aber hoffentlich werden sich die Unternehmer schneiden; ihre Spekulation, daß sich infolge der angedrohten Aussperrung Hunderte vom Verbande abmelden würden, ist schon gründlich fehlgeschlagen, statt Abmeldungen sind bereits Hunderte von Neuanmeldungen von Mit. gliedern erfolgt.
Eine Verbilligung der Fleischpreise hat schon die angedrohte Aussperrung gebracht, wenigstens in Langenbielau . Hier hat näm lich ein Pferdeschlächter bekannt gemacht, daß während der Aussperrung das Pfund Pferdefleisch 5 Pf. weniger tostet. Und das bedeutet für Langenbielau schon etwas!
Achtung, Metallarbeiter! Die Firma Gottlieb Hammes. fahr, Solingen - Foche, bei welcher 200 Arbeiter bereits 4 Wochen streifen, sucht für ihr Wert Streitbrecher. Es sind für die Firma verschiedene Streitbrecheragenten tätig und werden auch Rudolf Mosse - Elberfeld Arbeitskräfte zu werben gesucht. Da durch Inserate in bürgerlichen Blättern durch das Annoncenbureau wurden, ersuchen wir, jeden zuzug nach hier fernzuhalten. die Kollegen wegen der Zugehörigkeit zur Organisation ausgesperr maligen Abdrud gebeten. Die Arbeiterpresse, hauptsächlich in Thüringen , wird um mehr Deutscher Metallarbeiterverband, Zahlstelle Solingen .
Der Streik bei Seidel u. Naumann.
Das Streikpostenverbot ist immer noch nicht aufgehoben. Man hat die Hamburger Straße, in der sich der Betrieb befindet, förm lich in Belagerungszustand erklärt: Ein großes Gendarmerie aufgebot, darunter berittene Gendarmen, sorgt dafür, daß niemand auf der fast gänzlich unbelebten Straße stehen bleibt aus„ Gründen des Verkehrs". Die Streitenden bewahren gegenüber allen Brovokationen der Arbeitswilligen eine musterhafte Disziplin. Vielfach wurden die Arbeitswilligen von den Agenten unter allerhand Vorspiegelungen nach hier gelodt. So wurde verschiedenen teilung im Streif. Viele angeworbenen Leute kehren sehr Leuten aus Berlin gesagt, es befinde fich nur eine Abschnell Dresden den Rüden, wenn sie Aufklärung über die Situation
erhalten.
In der Holzschuhfabrik von Chr. 203 Söhne in Kaiserss und Arbeiterinnen, die im Zentralverband der Schuhmacher Deutschtautern find am Sonnabend, den 20. April sämtliche Arbeiter lands organisiert find, wegen Lohnforderungen in den Ausstand getreten. Der Betrieb ruht vollständig. Vor Zuzug wird gewarnt.
Der Streik der Landschaftsgärtner dehnt sich jetzt bereits auf die vierte Woche aus, ohne daß Aussicht auf Beendigung des Kampfes borhanden wäre. Die organisierten Arbeitgeber wollen, obwohl fie start in Druck sind, nicht nachgeben, um ihrer Meinung nach die Streifenden auszuhungern. Die Finanzen der Organisation sind Streifenden aus Mangel an Mitteln zur Aufnahme der Arbeit zu glücklicherweise derartige, daß der Wunsch der Arbeitgeber, die zwingen, unerfüllt bleiben wird. Außer einigen städtischen Partverwaltungen leistet auch Herr Garteninspektor 3 a hn, Direktor der Landwirtschaftlichen Hochschule, reichlich Helferdienste. Der Lohntommission ist mitgeteilt worden, daß Volontäre und ehemalige Schüler veranlaßt worden sind, jest während des Streits zu ihrer praktischen Ausbildung bei Firmen Stellung anzunehmen, welche die Forderungen Eingegangene Druckfchriften. der Gehülfen bisher noch nicht bewilligt haben. Die Handlungs- Herausgegeben von W. Sombart, M. Weber und E. Jaffé. Einzelheft 7 M Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitif. weise des Herrn Garteninspektors 3 a hn ist zu verschiedenen Malen Berlag: 3 C. B. Mohr( Paul Siebed), Tübingen . gegenüber den Streifenden eine parteiische gewesen. Der Verband der Arbeitgeber soll fünftighin mit der Ausrede:„ nicht bewilligen Selbstverlag. Zweiter Jahresbericht des Arbeiterfekretariats Solingen. 62 Seiten zu können, weil in den städtischen und staatlichen Betrieben geringere Löhne, als wie sie die Gehülfen von den gewerblichen Landschaftsgärtnereibetrieben verlangen, gezahlt werden", nicht kommen, wenn er die Leiter bezw. Beamten der städtischen Betriebe bei einem Streit der Landschaftsgärtner zu seinen Bundesgenossen macht.
Deutfches Reich.
( Marzheft.)
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Wiederaufnahme der Arbeit. Reichenberg ( Böhmen), 22. April. ( W. T. B.) Eine heuti hier abgehaltene Massenversammlung ausgesperrter Tuchweber von Reichenberg und Umgebung hat beschlossen, auf Grund der Bewilli gung eines wöchentlichen Mindestlohnes von 20 bis 22 Kronen und anderer Zugeständnisse die Arbeit am nächsten Montag wieder aufzunehmen.
Die nüßlichen Elemente. Hamburg , 22. April. ( Privatdepesche des Borwärts".) Streitbrecher heran zu schaffen, sowie auf die starke Organisation ihres Lohnes sowie eine halbstündige Berkürzung der Arbeitszeit Deutsche und 600 Engländer abgeschoben. Insgesamt sind Einen neuen Lohntarif, der ihnen eine erhebliche Aufbesserung Von den arbeitswilligen Schauerleuten wurden heute 500 des Unternehmertums, die eine Stampfmethode, wie sie früher bringt, vereinbarten die übe der Brauereiarbeiter mit ben seit Sonnabend 2000 Streifbrecher entlassen. 1820 Schauer. brauchbar gewesen sei, nicht mehr möglich mache. fommission hatte darauf verzichtet, der Versammlung bestimmte der Brauereien abgeschafft. Die Tarifdauer beträgt vier Jahre. Die Achtzehner- Arbeitgebern. Ferner wurde die Sonntagsarbeit im inneren Betrieb leute wurden heute eingestellt. Vorschläge über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruches zu machen. Der Redner bemerkte schließlich noch, daß, wenn die Ver- Die Maurer auf der Insel Fehmarn traten vor kurzem in sammlung nun den Schiedsspruch ablehne, feineswegs anderen eine Lohnbewegung, die nunmehr beendet ist. Sie erreichten eine Tages schon Forderungen an die einzelnen Unternehmer gestellt Lohnerhöhung von 5 Bf. pro. Stunde sowie eine Berkürzung der werden dürften, sondern daß alle in Betracht kommenden Organi- täglichen Arbeitszeit von 10% auf 10 Stunden. Der neue Tarif fationen über die Angelegenheit zu entscheiden hätten. In der trat mit dem 15. April in Kraft. Diskussion sprachen alle Redner gegen die Annahme des Schiedsspruches. Die Vorteile, die er bietet, wurden als viel zu gering bezeichnet, um dafür auf die so dringend erforderliche Verkürzung Der Arbeitszeit zu verzichten. Auch wurde die Meinung geäußert, daß die Baukonjunktur feineswegs so ungünstig sei, und daß doch der Unternehmerorganisation nicht minder start entwickelte Arbeiterorganisationen gegenüber ständen. Am Eingang des Saales maren Abstimmungszettel verteilt worden, doch verzichtete die Verfammlung auf die Bettelabstimmung und beschloß durch Handaufheben einstimmig, den Schiedsspruch des Einigungs. amtes abzulehnen.
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In der Versammlung wurde noch die Abrechnung vom ersten Quartal 1907 verlesen. Die Einnahmen waren 12 122,30 M., die Ausgaben 8649,10 M. Zu dem Ueberschuß von 3473,20 M. fommt ein alter Bestand von 77 484,29., was die Summe von 80 957,49 M. ergibt. Wegen Vergehen gegen die Grundsäße der Organisation beschloß die Versammlung, die Mitglieder Mar Heinemann, Otto Fürst und Karl Rosenberg auszuschließen. Der Vorsitzende Juppenlab wies zum Schluß auf die Maifeier hin, auf die der Aussperrungsbeschluß der Unternehmer keinen Einfluß ausüben soll, und forderte zu allgemeiner Teilnahme an der Vormittagsversammlung im Böhmischen Brauhaus" auf.
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Achtung! Heizungsrohrleger! In Hamburg find zirka 500 KolTegen ausgesperrt. Gin Unternehmer hat sich gerühmt, daß es ein Leichtes wäre, in Berlin 200( 1) Arbeitswillige zu bekommen. Wir ersuchen unsere Kollegen, uns sofort zu benachrichtigen, wenn sich irgendwo Anzeichen bemerkbar machen, daß in Berlin Rausreißer angeworben werden sollen.
u. Naumann.
Deutscher Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin . Achtung! Metallarbeiter! Mehrere Wochen dauert nun bereits der Kampf unserer Dresdener Kollegen gegen die Firma Seidel Während der ganzen Zeit sind Agenten hier in Berlin bemüht, für die Firma Streifbrecher anzuwerben. Wir ersuchen dringend, das Angebot diefer Agenten abzulehnen. G3 wäre eine Schande für die Berliner Metallarbeiter, wenn sie den Verlockungen des sächsischen Scharfmachers gegenüber nicht standfest bleiben.
Die Lokale, nach denen die Kollegen von den Agenten der sächsischen Kühnemänner bestellt werden, sind Anhaltstr. 6 und Friedrichstr. 214. Dringend ersuchen wir unsere Kollegen nochmals, biese Leute und die genannten Lokale zu meiden.
Der Kampf im Eulengebirge.
Die Unternehmer haben am Sonnabend mit der Kündigung der organisierten Arbeiter begonnen. Bis jetzt sind es allerdings nur wenige Arbeiter, die den gedrudten Kündigungszettel erhalten haben. Troßdem ist den Unternehmern schon so mancher Fehlgriff unterlaufen, denn, da die Arbeiter den Unternehmern ihre Organisationszugehörigkeit nicht auf die Nase gebunden haben, so befinden fich unter den Gefündigten Organisierte und Unorganisierte. Weitere Kündigungen werden aber sicher im Laufe der nächsten 14 Tage erfolgen, da meistens nur achttägige Kündigungsfrist oder Stüdfündigung gilt.
Wenn nun auch zweifellos die Zahl der Ausgesperrten nicht die vom Wolfffchen Telegraphen- Bureau angebene Höhe erreichen wird, so bleibt dennoch der Gewaltstreich der Unternehmer ein unerhörter, ein geradezu skandalöser. Wir teilten schon mit, daß die Liehrschen Arbeiter ganze 15 Pf. pro Tag mehr Lohn verlangten, und von dieser geringfügigen Forderung sind noch 5 Pf. bei der Rücksprache mit dem Gewerberat Töpert abgelassen worden. Das half aber alles nichts: die Unternehmer wollen ihre Machtprobe! Insgesamt haben bei der Firma Liehr 122 Arbeiter gefündigt, es tommt also für den Unternehmer pro Tag die lächerlich geringe Summe von 12,20 m. in Frage, und deshalb will ein schwerreiches, brutales Unternehmertum Tausende von fleißigen Arbeitsbienen aufs Straßenpflaster werfen! Man greift sich an die Stirn, um die ganze Brutalität dieser vom rücksichtslosesten Unternehmertum beabsichtigten Maßregel begreifen zu fönnen. Für dieselbe Arbeit, die die schlesischen Färber leisten, bekommen die Arbeiter im Rheinland 3,50 bis 4,50 M. pro Tag. Und wie sind die Löhne bei der Firma Liehr in Langenbielau ? Lassen wir die bom Textilarbeiterverband aufgenommene genaue Statistit sprechen. 10 Mann bekommen 2,35 bis 2,50 M. Tagelohn, 60 erhalten 2,25 m., 4 2,20 m., 8 2,15 M., 10 2,10 M., 9 2, 3 1,90 m., 2 1,80 m., 11,70 W., 2 1,60 W., 3 1,50 M., 6 1,40 M., 1 1,35 m., 1 1,30 m.. 3 1,20 m., 15 1,10 M. Bei den letzten Löhnen befinden sich auch die Bezüge der weiblichen Arbeiter. Solche Löhne werden gezahlt, obgleich zweifellos die Arbeit in der Färberei eine der schwersten und gesundheitschädlichsten ist. Bald in Räumen mit 45 Grad Hibe, bald in schädlicher Kälte müssen die Arbeiter und Arbeiterinnen in der Färberei fronen. Kein Wunder, daß die Färber nicht alt werden, wird doch der Keim zu mancher hartnäckigen Krankheit schon frühzeitig im Störper gelegt.
Abgestürzt.
Innsbrud, 22. April. ( B. H. ) Jm Finstertale ist der 19jährige Maler Waschat aus Wien in einen Abgrund von 300 Meter Tiefe abgestürzt und war auf der Stelle tot.
Die galanten Franzosen.
Paris , 22. April. ( W. T. B.) Die Schauspielerin Dallemague, die vor einigen Monaten den früheren Finanzminister Merlsu durch einen Revolverschuß leicht verwundete, wurde beute vom Schwurgericht freigesprochen.
Ein Würger.
einer Anfrage teilt der Staatssekretär für Indien , Morley, mit, daß London , 22. April. ( W. T. B.) In schriftlicher Beantwortung die Zahl der Todesfälle an Best in Indien vom September 1896 bis 31. März 1907 rund 5 012 000 betrug. Die Zahl der Todesfälle war im Januar d. J. 58 438, im Februar 98 397 und im März 171 522. Die am meisten betroffenen Provinzen sind Bundschab, Bengalen, Bombay und die vereinigten Provinzen von Agra und Oudt.
Reichsduma.
Petersburg, 22. April. ( W. T. B.) Die Situng verlief heute zuerst während der Beratung der Agrarfrage äußerst ruhig, boch gestaltete sich der Schluß stürmisch aus Anlaß der Besprechung des Antrages der Rechten, daß über den Antrag, den Unwillen der Duma über die politischen Verbrechen auszudrücken, dessen Bes fprechung schon wiederholt aufgeschoben war, morgen beraten werben solle. Redner der Rechten, darunter Purischkewitsch. bestehen auf der Dringlichkeit für den Antrag. Purischke. mit sch verliest ein Telegramm aus Slatonst, wo der Vorsitzende des Verbandes der wahrhaft russischen Leute ermordet wurde ( Lachen). Redner weist darauf hin, daß die politischen Verbrechen sich täglich mehren und daß die Duma die Pflicht habe, sich gegen biefelben auszusprechen. Der Präsident stellt den Antrag, morgen die Frage der politischen Verbrechen zu beraten zur Abstimmung; der Antrag wird mit 245 gegen 128 Stimmen der Rechten abgelehnt. Bei der Abstimmung traten die Sozialisten für die erhebung der Rechten geschlossen. Kadettenpartei ein. Die Sibung wird um 6½ Uhr unter Protest
Wir haben bisher nur die Lohnforderung der Färber erwähnt, um aber die Situation voll zu begreifen, muß man wissen, daß die Färber erst fordern müssen: Anlegung von Ventilation für alle Ein russischer Beamter. Färbereibetriebe, eine Einrichtung zum Essenwärmen in einer neuen Fabritanlage, Schaffung von weiteren Klosetträumen und Reinigung T. B.) Auf dem Ausweichgleise bei Moschtowo ist eine Wagen Nowo- Nikolajewsk( Gouvernement Tomst), 22. April. ( W. derselben in bestimmten regelmäßigen Zwischenräumen, Schaffung ladung Manufakturwaren im Werte von 40 000 Rubel gestohlen von Ankleideräumen für die Notfärberei. amten vollzogen, der verhaftet worden ist. worden. Der Diebstahl wurde mit Hülfe des diensthabenden Be
Bei solchen Forderungen fragt man sich, warum wir in Deutsch land eine Gewerbeinspektion haben! Weiter beweisen aber auch diese Forderungen, wie notwendig es ist, daß die Gewerbeinspektion von Arbeitern ausgeführt wird.
Ueberfall auf einen Geldtransport.
Deutscher Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin . Die Dachdecker, die streikenden und ausgesperrten sowohl als auch die arbeitenden, bersammelten sich am Sonntagvormittag im Englischen Garten ". Höppner berichtete über den Stand der Lohnbewegung als unverändert günstig. Gegenstand eingehender Diskussion war der Beschluß der letzten Versammlung der Streifenden und Ausgesperrten, daß die arbeitenden Kollegen die Arbeit niederzulegen hätten. Lehten Freitag hatte der Vorstand die Vertrauensmänner zusammengerufen, um gemeinsam die Situation zu besprechen. Die Vertrauensmänner stellten sich auf den Stand- Die größten Schädlinge in der Arbeiterbewegung, die kathopunkt, daß die Ausführung jenes Beschlusses den Interessen der Unternehmer förderlich sein müßte und tamen überein, der Verbandsversammlung zu empfehlen, diesen Streitbeschluß wieder in Erwägung zu ziehen und in einigen Punkten abzuändern. Nach einem Antrage von Höppner soll da weiter gearbeitet werden, wo nicht ausgesperrt worden ist; Arbeiten für Maurermeister und Bauunternehmer sollen von Dachdeckergesellen nicht übernommen und ausgeführt werden. Diese Aenderungen wurden einstimmig angenommen. Es ist überall dahin zu wirken, daß die Dachdecer Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Injeratenteil berantw.:.Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchbr. u. Berlagsanftall Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
lischen Fachverbändler, sind bereits auf dem Plane erschienen, um den Unternehmern ihre Ergebenheit zu befunden. Die Widerfinnigfeit dieser fonfessionellen Organisationen wird gerade durch das Vorgehen der Unternehmer bewiesen. Der fatholische Huester, der protestantische Hain, der mosaische Cohn und wie die Unternehmer weiter heißen alle, alle ziehen sie an einem Strang; nur den Arbeitern predigt man den Anschluß an die tonfessionellen Organisationen, aber die Unternehmer wollen davon, soweit sie selbst in Frage kommen, wie Figura zeigt, nichts wiffen.
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Lodz , 22. April. ( W. T. B.) Um 6 Uhr abends wurde auf dem Wege von der Stadt zum staatlichen Alkoholdepot ein Wagen, in dem sich ein Steuererheber mit 4925 Rubel und zwei Wächter befanden, und der von vier Soldaten begleitet wurde, von zwanzig Bewaffneten angegriffen, die eine Bombe schleuderten. Die Bombe explodierte mit furchtbarem Knall, gleichzeitig eröffneten die Angreifer ein Feuer aus Browingpistolen. Ein Soldat wurde getötet, die drei übrigen wurden schwer verwundet, die Wächter und der Rutscher leicht; auch die Pferde wurden verlegt. Die Täter entflohen, nachdem sie das Geld geraubt hatten.