Einzelbild herunterladen
 

2.

Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 287.

Gerichts- Beitung.

Ahlwardt und die Judenflinten".

VII.

die Hand nehmen wolle. vielleicht fagen fagen wollen aber

weil

Mittwoch, den 7. Dezember 1892.

-

9. Jahrg.

Es folgt die Vernehmung des Rittmeisters von Wackers

Wir nahmen, um gegenseitig nicht zu stören, an einem entgegen gesund sein fönne, bedarf es blos noch einer eidesstattlichen Ver gefeßten Tische Play. Meine Frau las Beitungen, ich mußte wohl ficherung über meinen Gesundheitszustand und die Sache ist ge­oder übel dem Gespräch meine Aufmerksamkeit schenken, welches macht. etwas erregt geführt wurde, da mehrere Flaschen Wein auf dem Oberstlieutenant Kühne: Anfang 1889, wo das Gespräch Tische standen und einer der Herren augenscheinlich etwas bei Borchardt stattgefunden haben soll, war von einem Betriebe Nach Eröffnung der Sigung theilt Landgerichtsdirektor schwerhörig war. Einer der Herren wurde als Herr Oberft" bei uns noch gar keine Rede. Ich wußte deshalb nicht, was ich Staufe wetter mit, daß die geitern vorgeladene Gräfin oder Herr Oberstlieutenant" titulirt und dies erregte meine Auf- in bezug auf den Betrieb gesprochen haben sollte. Daß über Hohenthal erkrankt und deshalb nicht anwesend sei. merksamkeit, da ich alter Soldat bin. Das Gespräch der Herren Gewehrgeschäfte gesprochen worden, ist sehr möglich, denn bei Bunächst wird Polizeipräsident v. Richthofen noch einmal drehte sich um Armeelieferungen, ich weiß aber nicht mehr welcher jener Anwesenheit bei Borchardt faß auch der Lieferant Eckstein fiber feine Begegnung mit Herrn v. Langen vernommen. Der Art, aber die Zendeng des Gesprächs war wenig vertrauen- aus Leipzig vei uns. Ich bestreite ganz entschieden, daß unser felbe wiederholt feine erste Befundung. Er bestreitet, daß Serr erweckend und derart, daß ich mich entschloß, bem Striegs- Gespräch etwas für das Militär Beleidigendes gehabt habe. Ich 9. Sangen ihm gesagt habe, daß er im Auftrage Ahlwardt's tame, ministerium davon Mittheilung zu machen. Beim Fortgange er bin auch Offizier und halte als pensionirter Offizier die Grund­Letterer unten, warte und er( Beuge) poch die Sache in tundigte ich mich beim Kellner nach den Namen der Herren und fäße des attiven Offiziers aufrecht. Beuge Isidor 2öwe: Ich kann mich auf den Inhalt Das habe Herr von Langen erfuhr, daß es die Fabrikanten Löwe und Kühne feten, den nicht gefagt, vielleicht dritten Herrn fannte der Kellner nicht. Ich begab mich nach eines im Jahre 1889 in dem Borchardt'schen Lokale geführten er in der ganzen, etwa 3 Minuten dauernden dem Kriegsministerium, wo ich mit dem Dezernenten für Gespräches nicht befinnen. Das aber ist absolut unrichtig, daß Unterhaltung dem Herrn von Langen ein refervirtes Armeelieferungen sprach. Dieser Herr fand meine Mit dieses Gespräch sich darum gedreht haben könnte, wie man den Berhalten zeigte. Der Name Aylwardt sei nur einmal genannt theilungen so wichtig und intereffant, daß er noch Staat betrügen tönnte. Ich habe eine solche Absicht absolut worden und zwar von ihm( 3eugen). Herr v. Langen habe ge einen zweiten Herrn herbeiholte. Bräf.: Können Sie mir nicht gehabt, kann darüber also auch nicht gesprochen haben. fagt, er fei gwar Laie, da er Stavallerie- Difizier fet, aber das nicht den Inhalt des Gesprächs mittheilen, das Ihre Entrüftung che er toch, daß es sich um staatsgefährliche Dinge handle. Ich erregte?- 3euge: Ich habe bem Ereignis damals so wenig barth.Präf.: Entfinnen Sie sich eines Gesprächs, dessen Wiffens gesagt, daß babe, so fährt Polizeipräsident v. Richthofen fout, meines Bedeutung beigelegt, daß es mir nicht möglich ist. Br& f. Inhalt der Graf von Hohenthal Ihnen wiedergegeben haben er sich doch an die Militär Handelte es fich um Armeelieferungen?-Beuge: Ich kann foll?-3euge: Jawohl, der Herr Graf hat mir davon er­verwaltung wenden müßte. Ich hätte, wenn ich auch es wirklich nicht sagen.-Präf.: Wiffen Sie genau, daß das zählt, daß er ein Gespräch zwischen dem Fabrikanten Löwe, dem mich auf die Sache eingelaffen hätte, Nichts weiter Gespräch im Februar 1889 stattfand? 3euge: Mit ab Oberstlieutenant Kühne und einem dritten Herrn gehört habe, thun tönnen, als die Sache an weiter zu geben, da Die Militärverwaltung foluter Bestimmtheit kann ich das nicht sagen. Präf.: Der welches ihm Veranlassung gab, darüber beim Kriegsministerium von dieser Seite doch erst die Vertrag der Regierung ist vom 6. Januar 1889. Wiffen Sie, au berichten. Ueber den Inhalt des Gesprächs hat Graf Hohen­Grundlage zu weiterem Einschreiten hätte gegeben werden müssen. ob es vor diesem Jahre?- 3euge: Ich kann es nicht fagen.thal mir nichts erzählt, ich habe auch nicht danach gefragt. Ich hatte das Gefühl, daß ich gewissermaßen als Vorspann für Vertheidiger Dr. Hertwig: Herr Graf, wissen Sie nicht, ob Bräf.: Wie äußerte sich Graf Hohenthal zu Ihnen?- Beuge: eine antisemitische Sache gebraucht werden sollte und da ich mich die Herren verächtlich von der Armee sprachen und auch davon, Die Unterhaltung fam daher, weil die Broschüre des Rektors Aylwardt in meiner Stellung selbstverständlich dazu nicht hergeben tonnte, daß es so leicht fei, die Offiziere gu täuschen?- Benge: erschienen war. Bir sprachen über den Inhalt und dabei er­so verhielt ich mich refervirt. Da sich die Sache so zugespiht Ich fann es nicht fagen und muß mich auf die beiden wähnte Graf Hohenthal des Gesprächs. Ich hielt es für meine hat und man mir gewissermaßen auch einen Vorwurf machen Herren im Kriegsministerium berufen, vielleicht können diefe fich Pflicht, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß die Broschüre, will, so wird es doch angezeigt sein, auf die Berbreitung der der Einzelnheiten noch entsinnen.- Dr. Hertwig: Haben Broschüre näher einzugehen. Ich war zunächst im Zweifel über Sie nicht noch anderen Berfonen Mittheilung gemacht? ben Zweck des Besuchs und beauftragte nachher einen Beamten, 3 eu ge: Gewiß, ich habe verschiedentlich darüber gesprochen. anwalt und bat ihn, entweder gegen Löwe oder gegen Ahlwardt liber den Besucher Erkundigungen einzuziehen. Die Beit war ja Bertheidiger: Auch mit dem Herrn von Wackerbarth? vorzugehen. Der Ober Staatsanwalt meinte, er fei wohl nicht auch viel zu furz, um etwaige Schritte einzuleiten, am Sonntag Beuge: Ja. Oberstlieutenant von Gößnih: Es sind recht tompetent, die Sache müsse der Reichsanwalt in die Mittag war Herr v. Langen bei mir und am Dienstag Nachmittag viele Bemühungen gemacht worden, die Herren zu ermitteln, es Band nehmen.- Bräf.: Jawohl, das ist auch geschehen, der war die Broschüre bereits veröffentlicht.- Rechtsanwalt ert ist bisher aber vergeblich gewesen, da es sich nicht um eine Reichsanwalt hat es aber abgelehnt, einzuschreiten, da Landes­wig: Ich richte an den Zengen die Frage: Jit bei der Unterschriftliche Anzeige handelte. Da Graf Hohenthal nun erklärte, verrath nicht vorliege. Beuge: Ich begab mich dann zum redung mit Herrn v. Langen in Erscheinung getreten, daß es fich daß er mit zwei Herren in Uniform gesprochen hat und das Polizeipräsidenten und bat ihn, die Broschüre beschlagnahmen zu bie Anzeige einer strafbaren Handlung handelte?- Benge diefelben zum Ressort des Waffenwesens gehören, so ist laffen. Erster Staatsanwalt: Ich bemerke, daß erft v. Richthofen : Das glaube ich nicht.-Rechtsanwalt es vielleicht doch möglich, die Herren zu ermitteln und nach Stellung des Strafantrages für die Staatsanwaltschaft Hertwig: Ist dem Herrn Zeugen der§ 56 der Straf- Prozeß wenn der Herr Präsident gestatten, werde ich mich sofort nach Veranlassung vorlag, die Broschüre zu beschlagnahmen. ordnung bekannt, wonach die Polizeibehörde bei Erstattung einer An- dieser Richtung hin bemühen. Der Präsident gestattet dies.- Beuge v. Waderbarth erwidert auf eine Bemerkung des zeige einer strafbaren Handlung bei der Staatsanwaltschaft das wei- Bräf.: Ich werde hierüber den Oberstlieutenant Kühne als Präsidenten, daß es ihm ja allerdings flar sein konnte, daß man tere zu veranlaffen und den Anzeiger zu Protokoll zu vernehmen? Beugen vernehmen.- Wertheidiger Dr. Hertwig: Ich pro- fich wegen der gewünschten Inhibirung der Broschüre nicht an Bras.: Ich muß es ablehnen, daß der Vertheidiger einen hohen testire dagegen, da Herr Kühne als Mitschuldiger in diefer Frage die richtige Instanz gewendet habe. Es gebe aber doch Dinge, Beamten in dieser Weise examinirt, zweifellos wird der Herr verdächtigt ist.- Bräs.: Aber Herr Vertheidiger, wissen Sie welche das Baterland und die Armee so eng berühren, daß man Polizeipräsident die Strafprozeß- Ordnung fennen. Ber- denn nicht, daß man in jedem Prozesse, sei es im Beleidigungs - sich solchen Anzeigen nicht entziehen kann. Er hatte feinen hier nicht Verfahren oder in jedem anderen, den Nebentläger als Zeuge Zweifel, daß Ahlwardt , den er als ausgezeichneten Patrioten als Polizeipräsident, sondern als Zeuge. vernehmen kann? Derartige Einwürfe sollte man von einem fennen gelernt, sofort die Broschüre unterdrückt hätte, wenn nur Herr von Langen und Herr von Richthofen suchen sich über Bertheidiger nicht erwarten. Beugen über die behaupteten Thatsachen vernommen wurden. die Einzelheiten ihrer Unterhaltung auseinanderzusehen und zu Vertheidiger: Jch hebe noch einmal hervor, daß der Präs.: Haben Sie einem der Zeugen Geld gegeben?- verständigen. Herr von Richthofen bleibt babei, daß der Zenge von dem Angeklagten so schwer beschuldigte Herr Kühne immer v. W a derbarth: Ich habe, nachdem ich auf einer Eisenbahnfahrt von Langen ihm nicht gesagt habe, Ahlwardt warte unten. Zeuge in eigener Sache mit großem Pomp vortreten und seine An- die Broschüre gelesen hatte, mir einige der Zeugen kommen 3. Langen versichert wiederholt, daß er dem Polizeipräsidenten sichten ausführlich darstellen darf. Wenn der Herr doch wenigstens lassen, weil ich glaubte, daß Ahlwardt mystifizirt werden sollte gefagt babe, der Verfaffer sei event. bereit, jede Beröffentlichung ebenso behandelt würde, wie die Arbeiter, welche fortwährend und hier vielleicht Berfonen angenommen waren, um Uhlwardt zu unterlassen, wenn Herr v. R. die Sache in die Hand nehmen unterbrochen, durch Inquiriren verwirrt gemacht werden und gar auf's Glatteis zu führen. Nachdem ich die Zeugen gesprochen, wollte, benn es handle sich um staatsgefährliche Dinge. Ich nicht in die Lage kommen, zu sagen, was sie auf dem Herzen hatte ich eine andere Meinung. Später famen dann einige ber babe in dieser Sache mit Antisemitismus nichts zu thun gehabt. haben. Zeugen zu mir, flagten darüber, daß sie brotlos geworden und

um

Instanz sei.

-

-

-

-

-

-

-

welche das Vertrauen zu unserer Mehrkraft erschüttern konnte, unterdrückt wurde. Ich begab mich zunächst zum Ober- Staats­

M

Ich habe meine Pflicht der Anzeige erfüllt und hatte geglaubt, Präf: Das ist auch wieder durchaus ungehörig. Ich baten um Unterstügung. Ich habe nur einmal einem Droschken daß der Polizeipräsident als Chef der politischen Polizei die richtige habe die Arbeiter durchaus nicht verwirrt, sondern dieselben sogar futscher 3 M. Versäumniß gegeben und ein anderer, Noad oder vielfach in Schutz genommen. Gewiß muß ich sorgfältig in- Gans, hat zweimal 30 M. von mir erhalten. Größere Summen Präf.: Ich wundere mich doch, daß Sie so vertrauens- quiviren, wenn es sich um Leute handelt, die einen Expreffungs- habe ich weder an einen Zeugen, noch an Ahlwardt gegeben. felig bezüglich Ahlwardt's waren. Wenn demselben an der Ver- versuch gemacht und welche von Gesinnungsgenossen Geld empfangen Wertheidiger: Kann uns der Zeuge etioas über Wesen, öffentlichung der Broschüre nichts gelegen war, dann hätte er haben. Bedeutung und Taktik der Alliance israélite fagen? doch schon früher mit dem Manuskript zu dem Herrn Polizei Angel.: Ich protestire dagegen, daß meine Gesinnungs - v. Wackerbarth : Ich habe sehr viel Studien darüber ge­präsidenten gehen können, anstatt größere Geldsummen zunächst genossen Geld gegeben haben.- Bräf.: Sie haben nichts zu macht, halte mich aber in feiner Weise für berufen, hier mich zum Druck des Manuskripts zu verwenden und dann in der protestiren. Bertheidiger: Das hat er wohl! Präs.: darüber auszulassen. legten Stunde zu kommen. Wenn ich von Gesinnungsgenossen gesprochen habe, so liegt darin Der nächste Zeuge ist der Ingenieur Paasch. Derselbe er­Beuge v. Langen: Ich war nicht in Berlin und kam erit doch nichts Beleidigendes. Ich halte den Antisemitismus in Härt, daß er selbst in der antisemitischen Bewegung stehe und allen Einzelheiten am Sonnabend hier an. Die Abmachungen des Angeklagten gewiffer Weise für nicht ganz unberechtigt oder doch für ebenso mit der Entstehung der Broschüre und nur Er wisse, daß Ahlwardt der Broschüre waren schon früheren Datums. mit feinem Verleger bezüglich des Termins zur Veröffentlichung berechtigt, wie alle anderen politischen Bestrebungen. Möge sehr vertraut sei. doch jemand, der Antisemit ist, immerhin diese seine Gesinnung patriotischen Impulsen gehandelt habe. Er sein ja nur ein Polizeipräsident von Richthofen: Hätte der Herr Zeuge geltend machen, aber denn doch in anderer Weise, wie Laie, habe aber doch nur einige Seiten der Broschüre den Antrag gestellt, ihn zu vernehmen, so hätte ich ihn an den der Angeklagte. Mir kommt es hier lediglich darauf an, die zu durchblättern brauchen, um zu sehen, daß es sich hier um dienst huenden Kriminalkommissarius gewiesen oder aufgefordert, Wahrheit zu erforschen, babei ist es uns hier am Gerichtstische außerordentliche Dinge handelt, welcher man im Interesse des schriftlich einzukommen. Der Polizeipräsident ist nicht in der ganz egal, ob Jemand Semit oder Antisemit, Sozialdemokrat Vaterlandes unbedingt näher treten müsse. Lage, auf Wunsch eines Herrn, den er bis dahin nicht kannte, oder Konservativer ist; das ist uns absolut gleichgiltig! ein Protokoll aufzunehmen. Angell.: Was Noad gethan hat bezüglich seiner Er Rechtsantwalt Hertwig: Die ganze Broschüre hatte doch pressung, habe ich erst später erfahren. Wir haben damit doch Den Charakter einer einzigen großen Strafanzeige und einer schrift nichts zu thun. lichen Anzeige.

werben.

aus

Präs: War Ihnen denn nicht flar, daß durch diese Broschüre die Liebe des Soldaten zu feinem Gewehr erschüttert werden mußte, daß es nichts Gefährlicheres und Vaterlands­loferes geben fonnte, als solche Broschüre zu veröffentlichen?

Angeflagter: Ich habe Tage lang mit der Sache ge wartet und der Ankunft des Herrn von Langen mit Ungeduld entgegengesehen. Herr von Langen hatte auch die Hoffnung, daß sein Besuch bei dem Polizeipräsidenten von Erfolg sein werde. Berth.: Ich mache darauf aufmerksam, daß von einem Schristlich konnte ich mich nicht an das Polizeipräsidium wenden, Erpressungsversuch im strafrechtlichen Sinne gar keine Rede ist. denn der zweithöchste Beamte des Polizeipräsidiums ist kein Ver- Präs.: Wenn Löwe sich damals hätte einschüchtern lassen, trauensmann für mich. Ich weiß, daß Briefe, welche an den hätte er die 15 000 m. vielleicht bezahlt. Präsidenten gerichtet werden, von demselten nicht selbst geöffnet| Angell: Ich bitte zu bedenken, daß ich seit gestern etwas erregt bin. Gestern ist mir eine Zusammenkunft mit meinem Polizeipräsident von Richthofen: Jeder Brief an mich vierjährigen Sohn und meiner Tochter durch die Dazwischen wird, wenn ich in Berlin anwesend bin, nur von mir persönlich kunft des Präsidenten vereitelt worden. Darüber bin ich gegen geöffnet. den letzteren erregt bis an das Ende meines Lebens. Der Zeuge erzählt dann, daß er mit v. Waderbarth ein Ge­Efter Staatsanwalt Drescher: Gegen die betreffende Präf.: Ob Sie mich mögen oder nicht mögen, ist mir spräch über die Wahrnehmungen des Grafen Hohenthal im berdächtigende Aeußerung des Angeklagten ist meinerseits nicht ganz gleichgiltig. Ich habe den alten Grundfah, Unterfuchungs- Borchardt'schen Lokale gehabt habe. v. Wackerbarth habe gesagt, Graf Ginsprache erhoben, weil ich weiter fommen möchte. Hier werden gefangenen und Strafgefangenen im Laufe der Berhandlung keine Hohenthal hätte ihm mitgetheilt, daß Löwe, Kühne und die la fort und fort' Berdächtigungen auf Sachverständige und Busammenfünfte zu geftatten. Ich weiß ja, wir werden nach britte Person sich über die Leichtigkeit unterhalten hätten, mit Seugen aufgehäuft. Kein Beamter, fein Sachverständiger, der allen Richtungen hin beworfen, der Angeklagte thut ja das der man die Abnahmekommission betrügen könnte. bicht dem Angeklagten günstig aussagt, fommt ohne Ber - Seinige dazu. Mag der Angeklagte mich hassen oder nicht, das Erster Staatsanwalt: Das ist ein Widerspruch mit bad tigung fort. ist mir egal. Ich gestatte aus Grundfah solche Zusammenkünfte dem Zeugen v. Wackerbarth . Derselbe hat uns unter seinem Angefl.: Ich verwahre mich ganz entschieden dagegen, den nicht, ob es sich um einen Christen, Juden, Konservativen oder Eide selbst gesagt, daß er den Grafen Hohenthal gar nicht nach Herrn Polizeiprändenten verdächtigen zu wollen. Sozialdemokraten handelt. Hier geht es ja jetzt durch dem Juyalte des von den Dreien geführten Gespräches gefragt Gebäude wie Pulverduft, aber das wird uns habe. Präs.: Jeder hat ja hier gesehen, daß kein Zeuge, fein das Beamter, der hier nicht zu Gunsten des Angeklagten aufgefagt nicht hindern, unsere Pflicht zu thun. Die erbärmlichen Paasch: Dazu kann ich nichts fagen. schriftliche Mach von Wackerbarth erklärt, daß er über die Details Vertheidigers fortgekommen ist. werte mit Drohungen zuwenden, fönnen fich darauf des Gesprächs allerdings nicht unterrichtet gewesen sei, Rechtsanwalt Hertwig: Ich überlasse das Urtheil über veriaffen, daß ich sie mit der Berachtung strafe, deren allein aber allerdings erfahren hatte, daß es sich um die Firma bie legteren Neußerungen des Herrn Präsidenten, der in An- fie würdig sind. Daß diese elenden Machwerke uns nicht in Löwe und Arméelieferungen handelte. Die Thatsache, griffen gegen die Vertheidigung mit dem Ersten Staatsanwalt Furcht sehen, werden diese Leute, welche nicht einmal den Muth daß Graf Hohenthal daraus Beranlassung nahm, bei dem Kriegs­zu wetteijern bemüht ist, dem Publikum. baben, mit ihrem Namen hervorzutreten, daran sehen, daß wir ministerium vorstellig zu werden, habe ihm gezeigt, daß es sich um wichtige Dinge handele. Erster Staatsanwalt: Ich mache ferner darauf aufmerksam, daß zu jener Beit eine Abnahmekommission noch gar nicht bestand.

Präs: Hier ist doch klar und deutlich festgestellt worden, Paasch: Ich bin anderer Meinung. Ich halte dafür, daß was Noack und seine Genossen gethan hat. Daß Jemand, der sich der Angeklagte ein großes Verdienst um das Vaterland er Rechtsanwalt ist und der Verhandlung beiwohnt, solche Wor- worben hat. Hoffentlich wird die Folge dieser Broschüre sein, würfe gegen mich erheben kann, ist ganz unbegreiflich. daß Juden in Zukunft nicht mehr solche Lieferungen erhalten. Ich habe mit Ahlwardt Stunden lang in seiner Wohnung darüber ob berathen, etwa durch die Broschüre das Vertrauen der Soldaten zu dem Gewehre erschüttert werden könnte. Wir sind dabei zu einem negativen Resultat gekommen. Wir hofften, daß das Schlußergebniß dahin führen würde, daß die Militärverwaltung diefe 425 000 Gewehre der Firma Löwe zurückgeben, das Geld dafür wieder einziehen und andere Gewehre fertigen laffen würde.

Präf.: Ich muß diese Bemerkung als durchaus ungehörig hier in voller Ruhe verhandeln. zurüdweisen. Solche Angriffe gegen mich werde ich unter feinen Umständen dulden. Ich bemühe mich, die Verhandlung in voller Gesinnungsgenossen herrühren. Ruhe zu führen.

Anget: Ich bestreite, daß diese Schreiben von meinen Präs.: Von Jyren Feinden gewiß nicht. Beuge Graf Hohenthal wird aufgerufen. Bertheidiger: Ich erhalte hier auch täglich zahllose Pras.: Es wird von der Vertheidigung behauptet, daß Briefe. Staatsanwalt: Wenn schon davon die Rede ist, da haben. Eie wissen wohl, worum es sich handelt, und ich bitte tönnte ich auch einen Brief vorlegen, der mir heute zugegangen Eie, Alles darüber mitzutheilen, was Sie wissen. Zeuge Graf und in welchem die Verwunderung darüber ausgesprochen wird, sein, welches, daß gekommen ist, den Geistes soviel ich mich entfinnen fann, im Februar 1889 geschehen ist. zustand des Angeklagten unterfuchen zu laffen. Ich begab mich gegen Mittag mit meiner Frau zu Borchardt.| Angefl.: Das habe ich erwartet. Nachdem Herr Profeffor Lazarus unter seinem Eide ausaefagt hat, daß ich geistig nicht

-

Vertheidiger: Jch bitte darauf doch nicht so großes Gewicht zu legen. Abnahmefommissionen haben doch bei anderen Lieferungen schon bestanden und die Herren können sich ja über Erfahrungen in dieser Beziehungen unterhalten haben. Kanu uns dieser Zeuge Auskunft über die Zwecke und Ziele der Alliance israélite geben?

Paasch: Gewiß. Seit Monaten bin ich vom Unter­fuchungsrichter über die Alliance israélite vernommen worden, habe große Reifen gemacht, viele Briefe geschrieben und wundere