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Nr. 96 24. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 25. April 1907.

37. Sigung bom Mittwoch, den 24. April 1907, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: v. Einem, Frhr. v. Stengel Der Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und den Niederlanden über die gegenseitige Anerkennung der Altiengesellschaften und anderer fommerzieller, industrieller und finanzieller Gesellschaften vom 11. Februar 1907 wird in dritter Beratung debattelos angenommen.

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Es folgt die Fortsetzung der zweiten Beratung des Etats für die Verwaltung des Reichsheeres. Abg. Bebel( Soz.):

Der Herr Kriegsminister hat gestern am Schlusse seiner Rede auseinander gefeßt, in welchen Momenten fünftiger Entwickelung

mit Rücksicht auf das, was das Ende der Dinge sein kann. Also ich gehöre selbst in diesem Augenblid, wo der politische Himmel nichts weniger als unbewölft erscheint, noch zu den Optimisten. Aber ab­gesehen davon, entsteht doch außerdem die Frage, ob es in der Tat unmöglich sein soll, selbst unter den gegenwärtigen Verhältnissen und auf dem Boden der heutigen Militärorganisation nicht er heb­liche Erleichterungen eintreten zu lassen. Daß die höheren Militärausgaben in hohem Grade die Ausgaben für Kulturaufgaben, namentlich in den Einzelstaaten beeinflussen, ist eine Tatsache, die niemand bestreiten tann. Die einzelstaatlichen Minister haben oft genug erklärt: wir bedauern, wir haben kein Geld, das Reich nimmt zu sehr unsere Mittel in Anspruch. Der einzige Puntt, wo gegenwärtig erheblich gespart werden tönnte, würde der sein, ob nicht eine

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Diese Marschleistung war eine infanteristische Glanzleistung, die der Schweizer Armee kaum eine andere Armee nachmachen dürfte."

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Ein öster

Mißhandlungen

im Laufe des Jahres 30 scharfe Patronen auf dem Schießstand zu Ich möchte dann auf ein anderes Kapitel eingehen. Ich habe verschießen hat, worüber genaue Kontrolle geführt wird. Eine solche wiederholt ausgeführt, daß nach meiner Auffassung bei der Aus­Einrichtung haben wir in Deutschland allerdings nicht. Jeden hebung der Mannschaften von militärärztlicher Seite etwas zu leicht­e steht fest, daß das Schießen in der Schweizer Armee mit finnig vorgegangen wird. Daß bei einem derartigen raschen Ver­einer Virtuofität geübt wird, die jedenfalls ich foill mich milde fahren, wobei große Massen in Frage kommen, von einer gründlichen cusdrücken von der deutschen Armee in keiner Weise über- Untersuchung gar keine Rede sein kann, ist selbstverständlich. troffen wird. Es ist eine weitere Tatsache, daß auch die Schweizer Auf den geistigen Zustand der Rekruten kann bei einer derartigen Artillerie vollkommen auf der Höhe steht. Daß die Schweizer Armee Untersuchung überhaupt keine Rücksicht genommen werden, und doch jedenfalls etwas ganz Ueberraschendes für die kurze Ausbildungszeit spielt das für die spätere Ausbildung in der Armee eine ganz der Leute leistet, beweist unter anderem ein Artifel des Berliner gewaltige Rolle. Ich habe oft Beispiele angeführt, daß einzelne Tageblattes", worin ein ausländischer Offizier, der die Schweizer Leute die furchtbarsten Armee bei den Herbstübungen gesehen hat, mitteilt, daß unter anderem eine Alp von 1521 Meter Höhe mit bewundernswerter beim Militär haben erdulden müssen, bis man nach langer Zeit ent­Leichtigkeit, Raschheit und Gewandtheit erstiegen worden sei und sein deckte, daß sie geistig vollständig minderwertig seien. Urteil zusammenfaßt in die Worte: ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es wäre interessant, ein­mal festzustellen, wie viele von den mißhandelten Soldaten infolge geistigen Defettes außerstande waren, das aufzufassen, was ihnen beigebracht werden sollte. Auf diesem Gebiete hat nun ein Ham­die Möglichkeit von Ersparnissen beim Militäretat beſtehe. Er hat Auch bei dem Abstieg, der unter Umständen noch viel gefährlicher burger Lehrer Caarier das Verdienst, daß er die Hamburger Ober. hervorgehoben, daß wenn erst die neue Bewaffnung für die ist als der Aufstieg, wurden seine Erwartungen in jeder Beziehung schulbehörde veranlaßte, sich mit dem Generalfommando des 9. Armee­Artillerie und Infanterie, der Umbau der Landesbefestigungen und übertroffen. Ebenfalls findet er Worte des höchsten Lobes über forps über ein Abkommen zu verständigen über die Verhütung der einiges andere durchgeführt sei, dann wohl die Möglichkeit einer die Herbstübung der schweizerischen Armee. Die Uebung habe Einstellung geistig Minderwertiger in die Armee, wonach die Schule Herabsetzung der Kosten für den Militäretat vorhanden sei. Diese durchaus den Eindrud erwedt, als ob Offiziere und Unteroffiziere fünftig Zeugnisse ausstellen solle, um nachzuweisen, inwiefern auch Antwort gab er in Rücksicht auf die Erklärung des Reichskanzlers dauernd unter den Waffen stünden. Auch in den Biwats war geistig der junge Mann in der Lage ist, den an ihn gestellten An­bom 25. Februar 1907, in welcher der Reichskanzler auch eine Herab- alles durchaus kriegsmäßig. Bei ungeheuerer Hiße und Staub forderungen zu genügen. Die Petitionskommission des vorigen setzung der Kosten für die Heeresverwaltung in fein Programm legten die Truppen an einem Tage 38 Kilometer zurüd. Es sei Reichstages hat ja eine Anzahl von Punkten vorgeschlagen, die aufgenommen hatte. Die Botschaft hör ich wohl, allein auch völlig falsch, die eidgenössische Kavallerie als militärisch mindere fünftig bei der Aushebung der Mannschaften berücksichtigt werden mir fehlt der Glaube. Seit dem Bestehen des Reiches und wertig anzusehen. Die Behandlung der Pferde sei z. B. besser als sollten. Es wird darin verlangt, daß Schul- und Militärbehörden des norddeutschen Bundes haben wir eine Herabsetzung der Kosten in der deutschen Armee. Nach Beendigung seiner kurzen Dienstzeit Hand in Hand arbeiten. Wie ich weiter lese hat auch das preußische für die Heeresverwaltung noch nicht erlebt. Immerhin hat mir die nimmt der Schweizer Kavallerist sein Pferd mit nach Hause und Ministerium der Medizinalangelegenheiten sich Erklärung des Herrn Kriegsministers bedeutend beffer gefallen, als eine hat es das ganze Jahr über in Pflege. So verwachsen Roß und veranlaßt gefehen, in ähnlicher Weise Instruktionen vor einigen Tagen gehaltene Rede des freisinnigen Herrn Müller- Sagan, Reiter förmlich miteinander. Von der schweizerischen Dis- an die preußischen Behörden zu erlassen. Wir dürfen also annehmen, worin derselbe erklärte, daß angesichts der Gestaltung der aus- ziplin habe er eine schlechte Meinung gehabt. Er habe daß fünftig auf diesem Gebiete in höherem Maße als es bisher der wärtigen Verhältnisse in Europa seine Bartei bereit sei, wenn es geglaubt, daß es in einer vom demokratischen Geiste durchwehten Fall war, die nötigen Beobachtungen gemacht und mitgeteilt werden. notwendig sei, auch für Erhöhungen im Militäretat einzutreten. Die Miliz mit der Disziplin bös stehen müsse. Er habe sich aber n wie hohem Maße das notwendig ist, geht daraus hervor, daß Breslauer Zeitung" hat gestern erklärt, daß diese Auf- getäuscht. Seine Beobachtungen faßt er dahin zusammen:" Ich im Jahre 1901/2 nicht weniger als 377 Geistestrante, 429' Fall­fassung des Herrn Müller- Sagan diejenige der ganzen Partei habe in den geringsten Kleinigkeiten des inneren Dienstes kaum süchtige, 329 Neurastheniker und 242 Hysterische als Rekruten ein­gestellt worden sind, deren Zustand erst nach langer Zeit erkannt fei. Die Herren begrüßen es wohl heute mit Genugtuung, daß, einen Verstoß bemerkt. Endresultat: wurde. Auch bei den in diesem Zeitraum vorgekommenen nachdem sie in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu der rechten Seite Die Disziplin ist ganz vorzüglich." dieses Hauses getreten sind, sie aus der ihnen selbst unangenehmen Hier haben Sie eine volle Anerkennung der schweizerischen Armee 319 Selbstmorden und Selbstmordversuchen oppositionellen Stellung befreit sind, die sie bisher eingenommen aus militärischem Munde.( hört! hört! bei den Sozial- wird mancher Soldat in Betracht kommen, der als geistig Schwacher haben.( Heiterkeit.) Wir nehmen also von diefer Erklärung Aft. demokraten.) In ähnlichem Sinne hat sich der französische General infolge von Mißhandlungen Hand an sich gelegt hat. Ich gehöre augenblicklich nicht zu den Schwarzsehern, denn ich bin 2 angloy ausgesprochen. Langloh erklärt, daß nach seinen Wahr - Ich gehe dann mit einigen furzen Ausführungen zu den Miß­der Ansicht, ehe man in Europa zu dem großen Generalmarsch bläft, nehmungen die schweizerische Armee durchaus in der Lage sei, die handlungen über. Gegen die gestrige Unterstellung des Grafen wird es jeder sich Aufgabe zu erfüllen, die man an sie stelle, nämlich ihr Land aus- b. Oriola, ich wollte dadurch die Armee nach Möglichkeit diskredi zehnmal überlegen, giebig gegen einen militärisch beffergeschulten Feind zu verteidigen. tieren,( Widerspruch 6. d. Natl.) muß ich mich auf das allerentschie­( Sört! hört! bei den Gogialdemokraten.) Insbesondere seien die denste verwahren.( Abg. Graf v. Driola: Ich habe kein Wort dabon llebungen der schweizerischen Armee in dem Gebirge nach jeder gesagt.) Dann bitte ich um Entschuldigung, dann habe ich Sie miß­Hinsicht überraschend. Die Schüßenausbildung laffe nichts zu verstanden. Jedenfalls bringe ich diese Fälle mit rückhaltloser Kritik Die Kavalleristen fäßen gut zu Pferde. Die nur vor, damit Besserung eintrete.( Sehr richtig! bei den Sozial­wünschen übrig. Die Kavalleristen fäßen gut zu Pferde. demokraten), und wir können ohne Uebertreibung sagen, daß die Offiziere seien durchweg gut beritten usw. Wenn wir nun die inländischen und ausländischen Sachber- fortgesetzten Kritiken auch eine große Wirkung gehabt haben.( Sehr ständigen über die Leistungen unserer deutschen Armee bernehmen, richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es handelt sich für uns dabei, wenn wir einmal so egoistisch fein wollen, auch um eigene Söhne so lauten diese Urteile keineswegs ebenso erfreulich. reichischer Ofizier, der den letzten großen Manövern in Schlesien und Brüder, um Angehörige einer Partei, die bis heute doch beiwohnte, erklärt, die große Armeeparade habe ihm im ersten Allgemach würde die Sache aber zu Ihrem Leidwesen die stärkste Partei Deutschlands ist. Aber diese Augenblic tolossal imponiert. etwas triste und man beginne es ganz eigentümlich zu finden, kommen hier nicht in Frage, denn die Sozialdemokraten werden wenn diese ungeheuere Masse in geraden Linien einherstampft. G8 am wenigsten von den Mißhandlungen betroffen. Das hat selbst frage sich, ob man da nicht zuviel Mühe, zuviele Millionen Ar- der Reichsfangler v. Caprivi anerkannt. Auch andere Leute beitsstunden auf einen derartigen Parademarsch und derartige fagten, die Sozialdemokraten find viel zu flug, als daß sie es auf erhebliche weitere Herabsetzung der Dienstzeit Gewehrgriffe verwende und ob es nicht besser sein würde, die auf Nonflifte in der Armee ankommen lassen und durchschnittlich ge­möglich ist. Ich weiß ja, daß bei den Herren der Militärverwaltung den Pavademarsch verwandte Zeit friegsmäßigen Uebungen zuzu hören sie auch zu den intelligenteren Elementen.( Große Heiterkeit.) sehr wenig Entgegenkommen ist, aber unsere Aufgabe ist es denn wenden.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es ist notorisch. Das hat fogar Fürst Bismard schon in den fiebziger Jahren an doch, die Angelegenheit auf das allerernsteste zu prüfen. Die Fach- daß eben diese Ansicht heute auch von deutschen Offizieren nicht erkannt, der den Zuwachs der sozialdemokratischen Stimmen in den bäuerlichen Bezirken Schleswig- Holsteins damit erklärte, daß gerade autoritäten haben schon sehr oft auf den verschiedensten Gebieten gerade selten vertreten wird.. Dinge für unmöglich erklärt, die hintennach, wenn die Not sie zwang, Ueber die Armeeleitung äußert sich der österreichische Offizier bie intelligenteren, strebfameren Elemente sich zur Erringung einer fich als ausführbar erwiesen haben. Ich erinnere nur daran, was dahin: Die den beiden Parteikommandanten zugefallenen Aufgaben selbständigen Eristenz der Sozialdemokratie anschlössen.( Große für einen außerordentlich lebhaften Kampf die Herabsetzung der waren enger umgrenzt als in Desterreich und stellten an ihre Ent. Heiterkeit.) Ja, meine Herren, trotz allen Ihren Lachens ist das Dienstzeit von drei auf zwei Jahre bei den höchften Spigen in der schlußfähigkeit keine hohen Ansprüche. Die Anlage und Durch wahr. Ich will sehr gern aussprechen, daß der Kriegs­durch Armee gekostet hat. Nun steht in einem Werke, betitelt: Kaiser führung der Uebung feitens der Manöverleitung und die Gefechts- minister alles aufgeboten hat, um den Mißhandlungen entgegen­Wilhelm I. und der Kriegsminister Roon", heraus- arbeit der Truppen erschien uns nicht immer ganz kriegsgemäß. zutreten, aber leider ist es ihm nur in mäßigem Umfange ge­gegeben von General v. Blume, das die Geschichte der Armee -( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Eine sehr scharfe Ver- lungen, und namentlich im Herbst und Winter lesen wir Woche organisationsfragen des vorigen Jahrhunderts behandelt, daß urteilung findet die bekannte Kavallerieattade. Der österreichische für Woche von ganz barbarischen und rohen Mißhandlungen. Ich unter anderem im Laufe der Jahrzehnte von seiten hoher Offizier erklärt: Die Sucht der deutschen Kavallerie, bei jeder Ge- stimme mit dem Grafen Oriola überein, daß die Armeeverwaltung Generale Vorschläge gemacht worden seien, die Militärdienstzeit Tegenheit auch intatte Infanterie au attadieren, dürfte selbst bei das Interesse hat, speziell den Unteroffizieren den Dienst zu er auf 18, ja fogar auf 12 Monate herabzusehen.( hört! hört bei unseren extremsten Kavalleristen teine Bustimmung finden.( Sört! leichtern, aber es ist eine ebenso feststehende Tatsache, daß die An­ den Sozialdemokraten.) Insbesondere war es der Kriegsminister hört! bei den Sozialdemokraten.) Im gleichen Sinne haben sich sprüche an die Unteroffiziere bezüglich der Ausbildung der Refruten b. Boyen, der diese Auffassung in der nachdrüdlichsten Weise ver- inländische Offiziere ausgesprochen. Oberst Ga ebte bezeichnete immer größer geworden find. Graf Oriola hat selbst beklagt, und bon seinem Barteistandpunkte aus einer derartigen trat. Thr gegenüber stand die Auffassung des späteren Kaiser in einem Artikel des ,,, Berl. Tageblatts" die Attacke als einen der wenn Rüge Ausdrud gibt, so muß das Uebel sehr stark bor­Wilhelm I., der diese Vorschläge auf das allerheftigste bekämpfte, unfinnigften Reiterangriffe, handen sein, daß sehr häufig die Deffentlichkeit der und dessen Einfluß auch wesentlich zu verdanken ist, daß damals die Militärgerichte bei den Militärmißhandlungen ausgeschlossen Dienstzeit in der Armee nicht herabgesetzt wurde.( hört! hört 1 bei wird. In dieser Beziehung wird den Bestimmungen der Militär­den Sozialdemokraten.) strafprozeßordnung von vielen Seiten eine Auslegung gegeben, die damals der Reichstag und vielleicht auch die Militärbehörden nicht gewünscht haben; es gibt Armeeteile, wo bei fast sämtlichen Ver­wird. die Deffentlichkeit ausgeschlossen Merkwürdigerweise stimmt mit diesem Urteil die Berliner Bost". Handlungen Auch dem Standpunkte aus, daß das Opfer an militärischer Dienstzeit ein tonservatives Drgan, durchaus überein, ebenso die Neue mili- der Reichskanzler hat es bor einigen Jahren als einen für die Betroffenen bedeutend ermäßigt werden kann. Außerdem tärische korrespondenz", also ein zweifellos von Sach- Vorteil erklärt, daß die Deffentlichkeit bei derartigen Ver­läßt sich dadurch die Arbeiternot einschränken, so daß die Industrie verständigen geleitetes Organ, das sein Urteil zusammenfaßt. Weit er- handlungen vorhanden sei, und es ist ja auch kein Zweifel, und Landwirtschaft nicht mehr in dem heutigen Maße gezwungen freulicher Offenheit und beneidenswerter Uebereinstimmung werden daß, wenn derartige Dinge in die Deffentlichkeit kommen, auch die fein werden, auf ausländische Arbeitskräfte, die keineswegs immer die im Heere und in der Presse die taftischen Leistungen der Stavallerie Berfonen in der Armee daraus lernen und sich in acht nehmen, in besten sind, zurüdzugreifen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Nun habe ich weiter gefunden, daß die militärische Dienstzeit, die ich und ihre Führung im Kaifermanöver als nicht zureichend und start ähnlichen Fällen ähnlich zu verfahren. Es kommt eine ganze Reihe hier im Auge habe, bereits seit einer ganzen Reihe von Jahren bei verbesserungsbedürftig bezeichnet. Dann wird weiter ausgeführt, von Urteilen vor, wo man sich beim Lesen der Verhandlungen fagt: daß im Ernstfalle derartige Manöverangriffe von den allerbedenk- Ja, ist das eine Strafe, die für eine solche Schandtat ausgesprochen der schwedischen Armee eingeführt ist. Die Dienstzeit für die Kavallerie, Feldartillerie, Ingenieure und Feldtelegraphentruppe be- Stritilen finden in den Kaisermanövern immer wieder derartige Uebungen der 6. Kompagnie des 95. Infanterieregiments in Hildburghausen Ravallerie, Feldartillerie, Ingenieure und Feldtelegraphentruppe be- lichsten Folgen begleitet sein würden. Trotz aller derartigen scharfen wird? So hat der Unteroffizier Johann Krüger von trägt dort ein Jahr und für die übrigen Truppenteile, speziell für die Infanterie, den Hauptteil der Armee acht statt. Es ist gerade, als wenn man dieser fachverständigen Kritit zum Troß an dem Musketier Neubert unausgesetzt die ärgsten Mißhandlungen an dem einmal eingelebten, an dem, was man aus persönlichem ausgeführt, ihm u. a. befohlen, aus dem an der Erde stehender Monate. Ich habe einen langen Artikel im Deutschen Geschmad für notwendig hält, festhalten wolle. Wenn man die Eßnapf zu freffen wie ein Schwein.( hört! hört! bei den Sozial­Dffiziersblatt" bom 14. April gelesen, in in welchem Kritit Manöver, bie bekanntlich dem deutschen Bolte ungeheuer viel Geld demokraten.), Ist das nicht eine maßlose Roheit?( Sehr richtig! an dieser Organisation und ihren Wirkungen geübt und ausgeführt toften, für notwendig erachtet, ich halte sie meinerseits für not- bei den Sozialdemokraten.) Jch begreife ein Schimpfwort, ich fann wird, daß bei einer derartigen kurzen Dienstzeit die schwedische wendig- dann sollten sie auch annähernd dem Ernstfalle entsprechen. mir sogar ein paar Dhrfeigen erklären, aber folche barbarische Armee in ihrer Gesamtheit ein Bild darbiete, von dem man wohl wir haben als Abgeordnete das allerdringendste Intereffe daran, Roheit, solche ganz wendig- dann fagen könne, daß es daß in dieser Beziehung Wenderungen herbeigeführt werden. unfagbare Gemeinheit im Ernstfalle jeder Aufgabe gewachsen sei. Mit der von mir befürworteten Verfürzung der Dienstzeit tann ich nicht verstehen.( Buruf: Das ist eben die Bestie im Menschen!) Ich bin der Ansicht, was die Schweden leisten, fönnen wir muß die Gewiß, aber es ist schlimm, daß wir so viele Bestien haben.( Heiterfeit.) militärische Jugendausbildung Deutschen auch leisten, wenn man sich nur bei der Militär­Das Ende war, daß der Unteroffizier für alle seine Roheiten 4 Monate berwaltung zu der Höhe erhebt, daß man auf eine ganze Hand in Hand gehen, wie sie schon Scharnhorst vor hundert Gefängnis befam, allerdings auch degradiert wurde.( Buruf rechts: Reihe von Dingen, die nach meiner Ueberzeugung mit der Jahren verlangt hat. Zum ersten Male ist der Gedanke Na also 1) Ja, das war allerdings die empfindlichste Strafe. Aber eigentlichen friegsmäßigen Ausbildung der Armee nichts oder 1875 wieder aufgenommen und zwar durch den die Gefängnisstrafe für solche Barbareien war doch viel zu gering. so gut wie nichts zu tun haben, berzichtet.( Sehr richtig! links.) damaligen Oberst v. b. Gols , der in seinem Werte Leon Gambetta Gewiß, man soll nicht barbarisch strafen, aber vergleichen wir doch Wir haben ja in den letzten Jahrzehnten auf diesem Gebiete allerlei und sein Bolt" darauf hinwies, welche ungeheure Leistungsfähigkeit einmal diefe Strafe mit einer anderen. In Grimma wurde ein Erfahrungen gesammelt, so mit der mur 20 Wochen dauernden Aus- das nach Sedan niedergeworfene Frankreich noch gezeigt habe. Sufar Monate hindurch auf das schlimmste mißhandelt, und das bildung der Erfagreservisten, die nach dem Urteil der zuständigen Dieser Gedanke ist bis heute, wenn wir von fleinen Spielereien ab- Ende vom Liede war, daß der Unteroffizier zu bier Monaten In Niesa Offiziere sich beit den Linientruppen taum unterscheiden. Wenn wir sehen, die bemittelte Privatleute borgenommen haben, nicht zur Gefängnis, aber ohne Degradation berurteilt wurde. außerdem bedenken, daß im Falle eines Krieges immerhin ein erheblicher Ausführung gekommen. Auch Feldmarschall Graf Häfeler soll in wurden im Winter 1904/5 bie Refruten einer Batterie nach dem Reit­Teil der Armee die jeßige gefegliche Dienstzeit noch nicht hinter fich legter Beit ähnliche Gedanken ausgesprochen haben. Auch er ist der play gefchickt; dort mußten fie auf Befehl des Sergeanten die Eis­hat, dann geht doch daraus hervor, daß eine Henderung fehr wohl möglich Anficht, daß damit die Dienstzeit abgekürzt werden könne. In der beden der zugefrorenen Wasserpfüßen auftreten und dann mit der ist. Für diese Möglichkeit spricht auch der Zustand in der Schweiz , Schweiz hat man leider von einer Einführung der obligatorischen Hand das Wasser ausschöpfen und nach den Schleusen tragen. deffen Milizarmee nach dem Urteil militärischer Autoritäten für den Wehrfähigkeit der Jugend abgesehen. Aber im vorigen Jahre war hierbei hat sich einer der Leute die Hände erfroren. Die Strafe Kriegsfall durchaus triegsmäßig ausgebildet ist und zu leiften vermag, in einem Artifel der Leipziger, Neuesten Nachrichten", also fiel hier etwas schärfer aus. Der Sergeant belam 1 Jahr 1 Monat Wie aber urteilen die Kriegs­was man von ihr beanspruchen fann. Nach den bisher bestehenden eines Blattes, das wahrhaftig nicht in dem Verbachte steht, sozial Gefängnis und wurde degradiert. Bestimmungen- neuerdings soll freilich die Uebungszeit verlängert demokratische Gesinnungen zu hegen, zu lesen, daß die angeborenen gerichte, wenn es sich um Vergehen eines Gemeinen gegen Ein Berliner Referbemann erscheint werden hat der Schweizer Infanterist als Refrut 47 Tage Aus- friegerifchen Tugenden der Japaner burch eine ausgezeichnete Borgesetzte handelt? Er weigerte sich, bildungszeit burchzumachen und dann alle 2 Jahre 10 Tage zu üben. törperliche Ausbildung der Jugend vom frühesten Kindesalter betrunten in einer Kontrollversammlung. Die Ausbildungsfrist ist auf Grund des neuen Gesezes, die in diesem an gestärkt würden, die dem Gegner zu Leibe rüde mit einem Feuer- die Bigarre fortzulegen, läuft aus dem Gliede und macht Jahre in Kraft tritt, 65 Tage. Das Genietorps hat eine Ausbildungszeit eifer, daß jeder Europäer dieser ghmnastischen Ausbildung der zu allerlei täppische Bemerkungen. bon 52 Tagen, die Artillerie 57, die Kavallerie 82, die Verwaltungs- fünftigen Baterlandsverteidiger seine volle Anerkennung zolen muß. und Sanitätstruppe 40-48 Tage. Im weiteren wird allerdings in Run, ich meine, da ist Deutschland , das lange Zeit an der Spige ber Schweiz verlangt, ähnlich wie in Schweden , daß der Infanterist der militärischen Ausbildung stand, längst überholt.

Unzweifelhaft wird eine weitere Herabsetzung der Dienstzeit in der Armee Erleichterungen nach den verschiedensten Seiten bringen, nicht allein finanzieller Art, sondern insbesondere auch von

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die er je gesehen habe( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten), und faßt sein Endurteil dahin zusammen: Würde man eine der artige Raballerieattde im Kriege geleistet haben, dann wäre es zweifellos, daß das ganze Neitergeschwader vernichtet worden wäre." Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)

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Bom Major zur Rede gestent, antwortet er mit finnlosen Reden. Kurz, der Mann war vollständig betrunken, was er selbstverständlich nicht sein durfte. Er wurde vom Oberkriegsgericht wegen Gehorsamsveriveigerung, Achtungsverlegung