Nr. 96. 24. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 25. April 1907.
inspektoren.
Kinder waren, gegen die man sich versündigt hatte. Ein bereits hatten wir diese einfältige Bemerkung wörtlich zitiert. Aber das dreimal wegen Gewerbevergehen vorbestrafter Bäckermeister mußte Stöckerblättchen erzählt jetzt dreift und gottesfürchttg seinen die Gesetzesverachtung im vierten Falle mit 75 M. büßen, Lesern:" Dies fälscht der Vorwärts" dahin, als hätte unser ein Kollege von der Schripppenmacherzunft, der zum 13. Male Blatt behauptet, daß die Dissidenten nicht in Arbeitervierteln In mehrfacher Beziehung spiegeln günstige Berichte der Gewerbe- wurde die verbotswidrige Beschäftigung von Arbeiterinnen an Sonn- aus der Kirchengemeinschaft finde ja fast nur in der bestraft wurde, brauchte nur 45 M. zu zahlen. In 21 Betrieben wohnen". Die von uns aus einer Versammlungsrede zitierte Aeußerung des Herrn Mumm, die gegenwärtige Bewegung zum Austritt inspektoren den Grad der wirtschaftlichen Konjunktur; fie lassen das abenden ermittelt. Als Sühne mußten die Gesetzesverächter 3-50 M. Arbeiterbevölkerung Antlang, gibt dem Reich" Anlaß, Anwachsen der Arbeitskräfte im Bezirke erkennen, teilen mit, welche zahlen. Die Uebertretung der Gesetze hat den Leuten sicher viel die„ Gebildeten"( soll heißen: die Besitzenden) darob zu preisen, daß Aenderungen im Arbeitsverhältnis eingetreten sind, und geben mehr eingebracht, darum kann solche Strafe nicht schrecken. Zu denselben sie gegenüber diefer Bewegung sich ablehnend verhalten. Die„ Bilmanchen Fingerzeig zur Beurteilung der sozialen Verhältnisse. „ hohen Strafen" wurden 182 Unternehmer und Betriebsleiter wegen dung" ist schließlich auch der Haupttrumpf, mit dem das" Reich" Im Landespolizeibezirk Berlin , umfassend die Städte Berlin , unerlaubter Sonntagsarbeit verurteilt. In nicht weniger als in 1378 den Vorwärts" schlägt. Den Gebildeten" des Stöckerschen PastorenCharlottenburg, Schöneberg und Nixdorf, stieg die Zahl der Aulagen wurden Zuwiderhandlungen gegen die zum Schutze Jugendlicher blättchens find wir die alb- und Viertelsgebildeten"; revisionspflichtigen Betriebe von 13 646 mit 285 915 Arbeitern erlassenen Gesetze und Verordnungen ermittelt und wegen dieser nicht, daß zwischen Schulwissen und Bildung noch ein gewaltiger so werden wir dort tituliert. Diese Armen im Geiste Stöckers ahnen im Jahre 1905 auf 14 924 Anlagen mit 311 915 Arbeitern Bergehen insgesamt 252 Personen bestraft; Berstöße gegen die Unterschied besteht. Niemand spricht so viel von„ Bildung" und nie im Jahre 1906. Die Aufsicht ist durchaus unzureichend. Wie der berichtende Schutzgesetze für Arbeiterinnen wurden in 1277 Anlagen ermittelt mand prahlt so viel mit„ Bildung" als diejenigen, die trotz ihres Bewerberat mitteilt, konnte im Berichtsjahre die Aufsicht erheblich Respekt vor den Arbeiterschutzgesetzen ist beim Unternehmertum noch Bildung bar geblieben sind. Bewerberat mitteilt, fonnte im Berichtsjahre die Aufsicht erheblich und 278 Personen wurden deswegen in Strafe genommen. Der auf Gymnasium und Universität erworbenen Wissens aller wahren ausgedehnt werden, weil der Inspektion zeitweilig eine größere Bahl Hülfsarbeiter überwiesen worden sind. Die Revisionen sind sehr schwach entwickelt und die milde Beurteilung der Respektlosigkeit denn auch von 39,1 Proz. der Anlagen mit 72,2 Proz. der Be- von den Gerichten dient eher dazu, diese zu erhöhen, als wie jenen schäftigten auf 43,2 Proz. der Anlagen mit 79,9 Proz. der Be- zu stärken. schäftigten gestiegen; aber mit diesen Ziffern bleibt Berlin noch weit hinter dem Durchschnitt Preußens mit 49,7 Proz. revidierter Anlagen zurück. Von 2991 Anlagen, die nicht zu den Fabriken usw. gehören, wofür aber besondere Bestimmungen erlassen sind, wurden nur 251 revidiert. Leider kann der Gewerberat über die Gesamtzahl der im Aufsichtsbezirk beschäftigten Kinder Angaben nicht machen. Die Zahl der beschäftigten Jugendlichen hat um 1685, die der erwachsenen weiblichen Arbeitskräfte um 7974 zugenommen. In
Partei- Angelegenheiten.
Charlottenburg . Die Mitglieder des 5. Kommunalwahlbezirks werden nochmals auf die heute abend 8½ Uhr im Volkshause stattfindende öffentliche Bersammlung aufmerksam gemacht. Der Gruppenführer.
Mit der Verstadtlichung des Rettungswesens hat sich auch eine Sigung der Vereinigung der Berliner Sanitätswachen beschäftigt. Bekanntlich beschränkt sich der Magistrat in seiner der Stadtverordnetenversammlung zugegangenen Vorlage im wesentlichen auf die Organisation des Bettennachweises und der Uebernahme der Rettungswachen; weitergehende Wünsche auf Uebernahme der ersten Hülfe fowie des Krankentransportwesens tehnt er ab. Daß die Vorschläge des Magistrats mur Halbheiten sind, geht auch aus den Darlegungen des in dieser Sigung erschienenen Bürgermeisters Reicke hervor. Er nahm das Wort, um zu erklären, daß von einer sprochen werden könne; der Vertrag mit dem Aerzteverein fei Verstadtlichung des Berliner Rettungswesens heute noch nicht ge letzte Wort sei also noch nicht gesprochen. Es bestehe der Wunsch, daß die Sanitätswachen, Unfallstationen und der Verband für erste Handele es sich mur um die Sorge für fünf Rettungswachen. Den Hülfe mit dem Krankentransport usw. sich weiter entwickele. Jezt Wünschen dieser Organisationen würde der Magistrat in der Zukunft genauso wie dies in der Vergangenheit geschehen sei, Rechnung tragen.
der folgenden Tabelle geben wir für die Jahre 1905 und 1906 eine den 28. April, mittags 1 Uhr, im Lokal von Pätel, Friedersdorf, notwendig geworden und laufe mit dem 1. April 1908 ab. Das
Uebersicht über den Anteil der Kinder, der Jugendlichen, der er wachsenen Arbeiterinnen und der erwachsenen Arbeiter an der Gesamtzahl der Beschäftigten. In den Fabriken und gleichgestellten Anlagen wurden beschäftigt:
1905 1906
bon
Erwachsene Arbeiterinnen Junge Leute Kinder männliche über 16 Jahre 90 265
Arbeiter überhaupt
Arbeiter
285 915
178 655
311 915
194 973
•
98 239 7974
16 318
unter 14-16 Jahren 14 Jahren 16 950 45 18 635 1 685
68 23
Zunahme 26 000 Ueber Lohnverhältnisse kann der berichtende Beamte weiter nichts mitteilen, als daß ihm 40 Vereinbarungen über Lohntarife bekannt geworden sind. Dafür erfahren wir aber, daß die Zahl der Pensionsund Unterstützungstassen zugenommen hat. Auch die Zahl der Fabriken, die den Arbeitern Urlaub gewähren unter Fortzahlung des Lohnes, hat zugenommen; die Firmen werden nicht bekannt gegeben. Die Verkürzung der normalen täglichen Arbeitszeit hat nach dem Bericht weitere Fortschritte gemacht; in manchen Industrien sei eine Arbeitsdauer bon neun Stunden und weniger schon fast allgemein üblich geworden. In großen Gasanstalten arbeiten die Dfenleute vielfach in brei achtstündigen Schichten. Betreffs der Kündigungsfristen konstatiert der Bericht sowohl bei den Arbeitern als auch bei den Unternehmern die Neigung, die Kündigungsfristen abzufürzen oder ganz aufzuheben. Die letzteren wünschen größere Beweglichkeit, um sich dem Wechsel der Konjunktur schneller anpassen zu können; die Arbeiter wollen durch lange Kündigungsfristen nicht daran gehindert sein, sich ihnen bietende Gelegenheiten, die Arbeitskraft besser zu verwerten, aus zunuzen.
Friedersdorf Mark, Cablow, Bindow und Umgegend. Sonntag öffentliche Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag über die Notwendigkeit der politischen Organisation. 2. Diskussion. 3. Neuwahl des Vorstandes des Wahlvereins Friedersdorf. Sämtliche Arbeiter und Parteigenossen werden dringend ersucht, zu dieser Versammlung zu erscheinen.
Niederschönhausen . Die Wahlvereinsmitglieder werden dringend aufgefordert, sich vollzählig an der Handzettel verteilung zur Gemeindevertreterwahl, die am heutigen Donnerstag abend 8 Uhr von den drei bekannten Lokalen aus stattfindet, zu beteiligen.
Der Vorstand der Vereinigung der Sanitätswachen war einmütig der Ansicht, daß die fundamentalen Einrichtungen der Sanitätswachen und Unfallstationen mit ständigen Aerzten beBezirk Waidmannslust. Der Wahlverein veranstaltet seine stehen bleiben müßten. Von einer Beschlußfassung wurde aber nach diesjährige Maifeier in Waidmannslust im Schweizerhäuschen den Erklärungen des Bürgermeisters Abstand genommen. Staffeeküche steht den Genossinnen von 2 Uhr nachmittags ab zur ( Dianastraße) bestehend in Konzert, Tanz und Festrede. Die Verfügung. Das Komitee ist bemüht, die Feier recht würdig zu gibt durch die Art ihrer Hülfstätigkeit uns manchmal die schwierigsten gestalten und sind Billetts, deren Preis auf 10 Pf. festgesetzt ist, Rätsel auf. bei den Abteilungsführern und dem Obmann des Komitees Ge- auf der Straße einen arg zerhauenen Menschen findet? Was hat sie z. B. zu tun, wenn sie am späten Abend Muß fie noffen Scheck in Borsigwalde zu haben. Der Vorstand. Dder ist
Gine Mietstaserne, die als Schulhaus dient, befindet sich auf dem Grundstück an der Ecke der Beusselstraße und der Straße Alt Moabit. Bereits vierzehn Jahre hindurch wird sie von der Gemeindeschulverwaltung benutzt. Doch jetzt bietet sich die Aussicht, daß die Stadtgemeinde dort endlich ein eigenes Schulgebäude errichten muß. Der Mietsvertrag endet im Frühjahr 1909, das Wohnhaus wird dann sechzehn Jahre hindurch als Schulhaus gedient haben. Es ist nicht darauf zu rechnen, daß der Vertrag verlängert Die sozialen Kämpfe hielten sich in ziemlich beschränktem verden kann. Das Postamt, das auf demselben Grundstück unterNahmen, steht man von den Aussperrungen aus Anlaß der vor- gebracht ist, dehnt sich immer mehr aus und braucht die Räume. jährigen Maifeier ab. An diesen Aussperrungen, die sich auf die Das ist ein Glück; denn sonst hätte diese als Schulhaus benutte Dauer von 1-12 Tagen erstreckten, waren 366 Betriebe mit Mietstaserne es wahrscheinlich noch erlebt", daß sie ihr fünfund25 857 Arbeitern beteiligt. Von dem Kampf im Lithographengewerbe zwanzigjähriges Dienstjubiläum" feiern durfte, wie es im borigen wurden 20 Betriebe mit 2300 Arbeitern betroffen. Die Aussperrung Herbst der Mietsschule in der Weißenburgerstraße befchieden war. dauerte elf Wochen, die Höchstzahl der gleichzeitig Ausgesperrten 700. Der Magistrat beantragt jetzt bei der Stadtverordnetenversamm Bei den bekannt gewordenen 1399 Ausständen waren insgesamt nur lung den Ankauf eines zwischen Alt- Moabit und Zwinglistraße 18 278 Personen beteiligt; girla 36 Proz. der in den betreffenden liegenden Grundstücs, auf dem ein Schulhaus erbaut werden soll. Betrieben Beschäftigten. In seiner bezüglichen Vorlage sagt er, daß der stetig wachsende Ein trübes Stapitel ist das über Gefahren für Gesundheit und Verkehr auf diesem Bostamt schon häufig zu Störungen des Leben. Den Aufsichtsbeamten wurden 18 747 Unfälle( 832 mehr Unterrichtsbetriebes Beranlassung gegeben" hat. Der als im Vorjahre) gemeldet; mithin pro 1000 Beschäftigte 60 Un- Magistrat gesteht hiermit selber ein, wie bedenklich die Benußung fälle. 53 Unfälle hatten den Tod des Berletten im Gefolge. Und solcher Mietshäuser ist. Aber das hindert die GemeindeschulDer Beamte tann die Tatsache nicht unterdrücken, daß oft gröbliche verwaltung nicht, an einer und derselben Stelle sich ein bis zwei Nachlässigkeit der Unternehmer die Unfälle verschuldet. Als un Jahrzehnte hindurch oder noch länger mit gemieteten Räumen zu gewöhnlich hoch" wird die Bahl( 78 gegen 87 im Jahre 1905) behelfen. Hinterher wird dann dreist hinauspofaunt, das Bedürfnis der an Fahrstühlen sich ereigneten Unfälle bezeichnet und dazu nach Schulhäusern trete manchmal fo.plöblich" auf, daß wirklich nur übrig bleibe, zu dem Notbehelf der Mietsschulen zu greifen. Moabit Die Ursachen dieser Unfälle liegen vielfach in der nachlässigen ist ein Statdtteil, der bon jeher ganz besonders unter Unterhaltung und Wartung der Anlagen, der schlechten Kon- der Schulnot zu leiden gehabt hat. Auch gegenwärtig struktion der Türberschlüsse, dem Versagen der Fangvorrichtungen, bestehen dort außer der oben genannten Mietsschule ganz in der der Abwickelung der Lastseile beim Festhängen des Fahrforbes nähe noch zwei andere, eine auf dem Grundstück Wittstockerstraße 18 usto.... Bestrafungen von Gewerbeunternehmern wegen Nicht- und eine auf dem Grundstück Wiclefstraße 2. 3war hat die Stadt befolgung behördlicher Anordnungen zum Schutze gegen Unfall- gemeinde da draußen auch mehrere eigene Schulhäuser aufgeführt, gefahren sind mehrfach notwendig gewesen und erfolgt." In einem Falle tam ein Arbeiter zu Tode, weil ihm befohlen aber fie schiebt die Erfüllung dieser ihr lästigen Pflicht immer so war, während des Betriebes den Boden des Aufzugschachtes zu weit wie möglich hinaus. Es handelt sich ja" nur" um GemeindeDer Schulen! Die Freifinnigen des Rathauses sind der Meinung, daß reinigen. Er wurde von dem niedergehenden Korbe erbrüdt! Betriebsleiter wurde zu zwei Monaten, der Fahrstuhl führer zu zwei die minder steuerträftige Bevölkerung, die ihren Wochen Gefängnis verurteilt. Durch Einatmen giftiger Dämpfe Nachwuchs in Gemeindeschulen schiden muß, eigentlich gar nichts sind mehrfach Arbeiter schwer geschädigt und getötet worden. Es zu verlangen" hat.
bemerkt:
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Die Polizei, die helfen soll,
ihn einem Arzt zuführen, damit der ihn zusammenflict? es zweckmäßiger, ihn nach der Wache zu schleppen und ihn dort die Nacht hindurch zu verwahren? Diese Frage drängen sich uns auf aus Anlaß eines Vorkommnisses, das vom Gesundbrunnen gemeldet wird.
Einem Arbeiter B. aus der Soldinerstraße ist da ein sehr schlimmes Abenteuer widerfahren. B. ging am 14. April ( Sonntag) mit einem Freunde hinüber nach dem Wedding zu einer in der Neuen Hochstraße wohnenden Familie und machte sich abends vor 10 Uhr allein wieder auf den Heimweg. Man sagt, er sei betrunken gewesen, als er aufbrach. Nach Hause kam er erst am anderen Morgen. Als er eintraf, befand er sich in einem 8Zustand, über den seine alte Mutter sich entsetzte. Die Stirn war mit Beulen bedeckt, ein Auge schien verletzt zu sein, die Backen waren dick verschwollen, ein Arm war anscheinend berrenkt, der Rücken wies in der Kreuzgegend eine große Beule auf. Es sah aus, wie wenn man B. am Arme gezerrt, ihn mit Fausthieben trattiert, ihm einen Tritt ins Gesäß gegeben hätte usw. B., der über Heftige Schmerzen flagte, erzählte seinen Angehörigen, er sei auf dem Heimwege mit einem Schuhmann zusammengeraten, der habe ihn nach der Polizeimache in der Hochstraße geschafft, und dort habe man ihn dann so zugerichtet. Von polizeilicher Seite soll inzwischen die Versicherung gegeben worden sein, B. sei zerhauen auf der Straße aufgefunden worden.
B. Hat behauptet, auf der Polizeiwache sei er zerhauen worden, aber er hat teine Beschwerde oder Anzeige gegen die Schuhleute ein gereicht, von denen er geprügelt zu sein meinte. Sätte er das getan, so hätte er sich darauf gefaßt machen können, noch wegen Schutzs mannsbeleidigung belangt zu werden. Und es erscheint sehr fraglich, ob ein Gericht es als strafmildernd angesehen hätte, daß er in der Trunkenheit vielleicht nicht so genau darauf geachtet habe, wo und von wem er die Siebe bekam. B. hat, wie gesagt, sich nicht beschwert. Er hat aber wider willen seine Beschuldigungen dadurch aur Kenntnis der Polizei und des Gerichts gebracht, daß er sich ins Bett legte und starb. Wir wollen hier einschalten, daß B. Lungenleidend war und wegen Erwerbsunfähigkeit Invalidenrente bezog. am 15. April war er zerhauen nach Hause gekommen, vom 17. an stand er nicht mehr aus dem Bett auf, am 19. war er aller Schmerzen ledig. Der Arzt, der geholt worden war, als B. bettlägerig wurde, verweigerte die Ausstellung des Totenscheines. Die Zeiche wurde dann obduziert; dabei soll sich ergeben haben, daß 2. an Lungenentzündung und Bauchfellentzündung gestorben sei. 24. April, Mittwoch, ist er beerdigt worden.
Am
Die Angehörigen B.8 werden es nun glauben müssen, daß er nicht an den Folgen der Prügel gestorben ist. Da sie aber auf wird von den Beamten beklagt, daß den Arbeitern vielfach immer noch Wie ein ganzgebildeter" Christenmensch kämpft! In Nr. 93 dem Polizeibureau bei der Meldung des Todesfalles auch die Prügeldas erwünschte Verständnis für den Wert und die Bedeutung der Schuß hatten wir gezeigt, in wie drolliger Weise bas Stöderfche affäre nach der von B. gegebenen Schilderung mitgeteilt hatten, so borrichtungen fehlt. Auf Antrag der Berufsgenossenschaften sind auch Reich seine Gläubigen darüber zu trösten suchte, daß der Ab ist eine Untersuchung hierüber eingeleitet worden. Dabei entin mehreren Fällen Ordnungsstrafen in Höhe von 3 M. gegen Ge- fall von der Kirche immer mehr zunimmt. Das Blättchen, wickelt die Polizei einen Gifer, wie er größer kaum verlangt werden hülfen und Lehrlinge erlassen, weil sie vorhandene Schutzvorrichtungen bas gar zu gern noch einmal im Vorwärts" genannt sein will, fann. Von dem Bureau Grünthalerstraße tam alsbald ein Leutnicht benutzt oder gar vollständig entfernt hatten. Der Beamte ver- quält sich jetzt eine Antwort ab. Es beginnt mit der Behauptung, nant in eigener Perfon in die Wohnung des Verstorbenen, um schließt sich nicht der Erkenntnis, daß die Gleichgültigkeit der Arbeiter der Vorwärts" habe über die Mehrung der Freireligiösen einen teilweise in der abftumpfenden, monotonen Beschäftigung und in der" Triumphgesang" angeſtimmt, und jammert dann:„ So steht's halt sich zu informieren. Am anderen Tage wurden die Angehörigen Affordarbeit ihre Quelle findet; auch konstatiert er Anfäge einer ist Parteifache." Auf den Satz immer: Chriftliche Religion ist Privatsache, freireligiöse Propaganda bor die Polizei gefordert und dort vernommen. Nachdem das erAuf den Satz Religion ist Privat ledigt war, fand sich zwei Tage später, in ihrer Wohnung ein besseren Wertschätzung der Unfallverhütungsvorrichtungen, was er a che" beruft diese gottesfürchtige Menschenforte sich allemal Mann ein, der sich als Kriminalpolizist bezeichnete. Er erzählte, auf die Tätigkeit der Arbeiterorganisationen zurückführt. Wie rücksichts- dann, wenn sie in der Polemit gegen uns mit ihrem Latein B. sei an jenem Abend von der Polizei in der Hochstraße nahe Los einzelne Unternehmer sind, erhellt aus der Tatsache, daß die zu Ende ist. Sprichst du davon, daß die Kirche den dem Eisenwarengeschäft der Firma Schröder aufgefunden worden, Inspektionsbeamten in mehreren Betrieben die Beschäftigung Befißenden als Bollwert gegen die Arbeiterflaffe dient- gib Acht, ein paar Zivilisten hätten das mit angesehen. Ein Schußmann jugendlicher Arbeiter an besonders gefährlichen Maschinen da greifst du die„ Religion" an! Willst du einem scheinheiligen habe ihn nach der Unfallstation bringen wollen, aber B. habe sich unterfagen mußten. In einer Metallwarenfabrit wurden auf Betbruder die Maste von seinem Heuchlergesicht reißen- fieh' bich Veranlassung des Inspektionsbeamten Arbeiterinnen aus dem Schleif wagst du es, fühl und ruhig die Tatsache festzustellen, daß eine vor, da verfündigst du dich wiederum an der Religion"! Ober Uns ist neu, daß in einer solchen Affäre die Polizei das Erund Polierraum entfernt. In mehreren Betrieben wurde Ueber- immer wachsende Schar von Arbeitern den Pastoren und ihrer gebnis ihrer Ermittelungen den Angehörigen eilfertig ins Haus trägt. füllung der Räume tonstatiert. In einer ganzen Reihe Betriebe Kirche den Rücken kehrt und den Besitzenden selber ihr Bollwert Indes, dem Liebesdienste dieses Mannes verdanken wir nun wenigstens mußte die Einrichtung von Ankleideräumen für Arbeiterinnen an überläßt halt ein, auch diese Feststellung ist schon ein Ver- die Kenntnis der Darstellung, daß versucht worden sei, B. nach geordnet werden, vielfach fehlte es an getrennten Ankleideräumen und brechen an der Religion"! Das Stödersche Reich" scheint sogar der Unfallstation zu bringen. B.s Angehörige versichern, B. selber Aborten für beide Geschlechter. das schon als Verstoß gegen den Saz: Religion ist Privat- habe ihnen hiervon nichts erzählt. Rätselhaft bleibt freilich Im Berichtsjahre wurden für 1409 erwachsene Arbeiterinnen fache" zu empfinden, daß wir diesem Pastorenblättchen vorgehalten auch so noch manches. Wird jemand annehmen wollen, daß B., 44 644 Ueberstunden genehmigt und für 1029 Arbeiter an 40 Tagen haben, welchen Unsinn es über den Anteil der Arbeiter nachdem er die Hülfe abgelehnt hatte, zur Wache gebracht und dort 7370 Stunden Sonntagsarbeit. Sehr groß ist wieder die Zahl der bevölkerung an den Austritten aus der Kirchen verwahrt wurde und ohne Hülfe blieb? Oder wird einer zu glauben von den Beamten ermittelten Berstöße gegen Arbeiterschutzgesetze. Schwindelt es jetzt, der„ Vorwärts" habe gefälscht". Das Blättchen wagen, daß die Polizei sich nun nicht weiter um B. kümmerte, obAllein 104 Unternehmer wurden bestraft wegen verbotswidriger hatte aus einzelnen Gemeinden die Zahl der dort wohnenden wohl er ihr eben noch als hilfsbedürftig erschienen war? Beschäftigung von Kindern. Es wurden Strafen" festgesetzt von Dissidenten mitgeteilt und im Anschluß daran behauptet, daß man sich an dem Wehrlosen vergriffen hat, das wird ja wohl 60 M. bis hinab 3 1 M.1 Wahrscheinlich weil es nur ganz fleine nicht sagen kann, die Diffidenten wohnten in den Arbeitervierteln". Bwar niemals herauskommen. Aber einwandfrei muß unseres Erachtens
P
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Aus Wut hierüber
geweigert.
Wer