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Br. 99. 24. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Souta, 28. April 1907.

Abgeordnetenbaus.

54. Gibung vom Sonnabend, den 27. April, bormittags 10 Uhr.

Am Ministertisch: Dr. v. Studt.

Nach Erledigung und Bewilligung des Nultusetats fommit der Etat des Ministeriums des Innern zur Behandlung. Hierbei bringt

Abg. Schmedding( 3.) den Erlaß des Ministers des Innern zur Sprache, der den Beamten zwar das Petitionsrecht zugesteht, ihnen aber verbietet, sich an einzelne Abgeordnete zu wenden. Als dem Minister Maybach einst vorgeworfen wurde, eine gleiche Verfügung erlaffen zu haben, habe er erwidert: Wie sollte ich dazu kommen? Das wäre ja eine Verkümmerung der Menschenrechte!"( Hört! hört! links und im Zentrum.)

Der Etat wird bewilligt. Hierauf wird der ganze Etat in der Gesamtabstimmung angenommen, ebenso das Etatsgefes. Nächste Sizung: Montag 11 Uhr.( Sekundärbahnvorlage.) Schluß: 5 Uhr.

Finanzminister v. Rheinbaben: Es ist jetzt Aussicht, daß die Menschliche Lasttiere für die notleidende Landwirtschaft" einen Berhandlungen mit der Stadt Berlin zum Ziele führen. Die Artikel, der die scheußlichen Zustände auf ostelbischen Gütern Umgrenzung des Gebietes foll als Bauland verkauft werden, da- geißelte, insbesondere auch das freisprechende Urteil des Inster­gegen das innere Gebiet, 58 000 Quadratmeter, eine Fläche, vier- burger Landgerichts in dem Prozeß des wegen Tötung eines mal so groß wie der Dönhoffplak, soll Park werden. Wir haben Landarbeiters angeklagten Gutsinspektors und die aus Anlaß dies Gebiet, das einen Wert von 4 Millionen hat, der Stadt Berlin dieser Affäre erfolgten Verurteilungen der Genossen Seger. zum Preise von 2 Millionen angeboten. Leipzig zu drei Monaten Gefängnis und J. Borchardt zu 300 M. Geldstrafe kritisierte. In dem Artikel heißt es, daß im Prozeß Borchardt in vollem Umfange der Wahrheitsbeweis dafür erbracht wurde, daß der freigesprochene Inspektor nicht in Not­wehr gehandelt habe und wurde das freisprechende Urteil der Insterburger Straftammer einer vernichtenden Kritik unterzogen. Daß Borchardt trotz allen Feststellungen verurteilt wurde, kritisierte die Frankfurter Volksstimme" in einem Sazze, durch den sich die Königsberger Richter, die Borchardt verurteilten, beleidigt fühlten. Das Gericht zu Frankfurt a. M. fand, daß sie Grund dazu hätten, der Artikel beschuldige die Königsberger Richter der Parteilichkeit. Der Schutz des§ 193 wurde dem Angeklagten verweigert, weil das Gericht der Ansicht ist, daß die Insterburger Schießaffäre, die straflose Tötung eines Landarbeiters durch einen Inspektor keine Angelegenheit gewesen sei, über die die Volksstimme" ihre Leser unterrichten müßte!

Aus der Partei.

Die Maifeier.

Der Verband der Lübecker Metallindustriellen machte durch Anschlag in den Fabriken und Werkstätten bekannt, daß alle Arbeiter, die am 1. Mai feiern, bis zum 13. Mai ausgesperrt würden. Trotzdem wird in den meisten größeren industriellen Etablissements am 1. Mai die Arbeit ruhen. In dem Vorjahre dauerte die Aussperrung in der Metallindustrie drei Tage.

Dieser Satz der Begründung sagt über das Wesen der deutschen Justiz noch mehr als das Urteil!

Minister des Innern v. Bethmann- Hollweg : Die vom Vor­zebner erwähnte Verfügung ist erlassen und von ihm richtig wieder gegeben worden.( Sört! hört! links und im Zentrum.) Der Erlag trifft aber nicht Besprechungen und Korrespondenzen der Beamten mit einzelnen Abgeordneten über allgemeine Fragen der Gefeß­gebung und Verwaltung, über Mißstände, die die Beamten wahr. zunehmen glauben, über die Mittel, wie ihnen abgeholfen werden tann. Das sind Beziehungen, die vollkommen einwandsfrei sind. Ich habe nicht den Beamten den Mund verbieten und nicht den meinen ordnungspolizeilichen Gründen verboten worden. Seuhul um beleidigt haben sollte, hatte sich Genosse Stephan Der Maiumzug ist in Düsseldorf aus allge­Straffonto der Presse. Weil er den Kaplan von Abgeordneten die Möglichkeit nehmen wollen, sich zu orientieren. Was meine Verfügung allein treffen soll, ist das, daß die Beamten Die Maifest- Zeitung" ist im Verlage der Buchhandlung beise von der Niederrheinischen Arbeiter- Zeitung" vor der fich nicht an die einzelnen Abgeordneten mit solchen Wünschen Vorwärts erschienen. Die Titelzeichnung zeigt im Brustbild Straffammer in Duisburg zu verantworten. Die Verhand und Anliegen wenden sollen, welche ihre dem Dienstverhältnisse die Kraftgestalt eines die Arme, kreuzenden Proletariers; im lung endete mit der Verurteilung Heises zu einem Monat entspringenden persönlichen Interessen betreffen und deren Er- Hintergrunde ragen die Schlote der Fabriken. Die Figur atmet Gefängnis. Heise hatte die Erziehungspraktiken im St. Bern füllung und Versagung zur Zuständigkeit der vorgeseßten Dienst- Entschlossenheit und Bewußtsein des Zieles; sie ist eine treffende hardusstift, dessen Vorsteher der genannte Kaplan ist, einer scharfen behörde gehört. Auch in England ist schon seit Ende der 60er Berkörperung der Stimmung der Arbeiterschaft in dieser kampf Kritik unterzogen und dabei den Kaplan, der persönlich in der bes Jahre den Beamten die Weisung erteilt worden, Gehaltsauf­befferungen nur auf dem Dienstwege zu erstreben. Meine Ber - berheißenden Zeit, in der wir diesmal die Maidemonstration berühmten Fürsorge- Erziehung" tätig ist, arg mitgenommen. fügung soll der Loderung der Disziplin vorbeugen, und ich bitte gehen. Das große dreigeteilte Mittelbild schließt sich sowohl als Redakteurfreuden. Auf die Aufforderung des Staatsanwalts Sie: unterstüßen Sie mich in diesem Bestreben; denn an der fünstlerische Leistung wie als Ausdruck proletarischen Fühlens und Aufrechterhaltung der Disziplin haben Regierung und Land das Wollens dem Titelbild würdig an. gleiche Interesse. An die Beamten richte ich die Aufforderung, fich nicht wankend machen zu lassen in dem Vertrauen zu der bor­gesezten Behörde.( Beifall rechts.)

Abg. Lusensky( natl.): Was der Beamte tun darf und was nicht, das ist aus den Ausführungen des Ministers nicht recht her­borgegangen.( Sehr richtig! links.) Materiell kommt die Ber­fügung auf eine Einschränkung des Petitionsrechts hinaus.( Sehr richtig! links.) Redner bittet weiter um Gewährung von Unter­ftüßungen an die durch die Explosion der Roburitwerke bei St. Annen Geschädigten.

Abg. Frhr. v. Sedlis( ft.): Mir scheint der Erlaß nicht glück­lich gefaßt; er scheint überall zu Mißverständnissen Anlaß ge­geben zu haben. Man muß deshalb dafür sorgen, daß der Wort­laut des Erlaffes mit der Absicht des Ministers in Einklang ge­

bracht wird.

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Aus dem tertlichen Inhalt nennen wir:" Der Protest des Mai" von Karl Emil." Wir Frauen und die Zukunft" von Käthe Dunder." Positive Arbeit" von Karl Korn. schaften und der erste Mai" von Baul Umbreit. Gedicht von F. Diederich.

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Die Gewerk Maiengang",

Der Einzelpreis der Mai- Beitung beträgt 10 Pf. Sie ist durch alle Parteibuchhandlungen und Kolporteure zu beziehen. Wieder­verkäufer erhalten Rabatt.

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hin hat fich Genosse H. Schotte von der Düsseldorfer Boltszeitung" in die Einsamkeit des preußischen Gefäng niffes zurückgezogen. Zunächst soll Schotte zwei Monate vers büßen, die ihm eine Kritik der Breslauer Polizeitaten und der Polizeimaßnahmen zum Wahlrechts= sonntag eingebracht hat. Daran werden sich zwei Monate anschließen, die ihm zuerkannt wurden, weil er nicht ehrerbietig genug vom Dreitlaffenparlament geschrieben hat. Einige andere Urteile auf insgesamt Wochen unterstehen noch der Ent­scheidung des Reichsgerichts. Erkennt es, wie bei den anderen Urteilen, auf Verwerfung der Revision, dann hat Genosse Schotte Monate 3 Wochen Zeit, über seine Sünden" nachzudenken.

Aus Industrie und Handel. ,, Constantin der Große ."

Die Gewerkschaft Constantin der Große " erzielte im Jahre

Auch die Maifest 3eitung" der deutsch öfter- 5 Minister v. Bethmann- Hollweg erwidert auf den letteren reichischen Genossen ist erschienen. Der Situation ent­Wunsch, daß in den letzten Tagen ein Gesuch um Bewilligung von sprechend ist sie vornehmlich dem Wahlkampf gewidmet. Das Staatsmitteln an ihn gelangt sei, das eine wohlwollende Prüfung Titelbild im farbigen Drud zeigt den Proletarier, den Ritter, erfahren werde.( Beifall.) Kleriker und Kapitalist zu binden suchen. Minder gelungen ist das große Vollbild, das allzu grelle Farben und sehr konventionelle Be­handlung aufweist. Um so besser ist dafür der frische tegtliche 1906 einen Bruttogewinn von 4 397 373 m. gegen 3 032 517 W. int Teil: ein Kampfgedicht: Vorwärts zum Sieg!" von D. W. Payer, Borjahre. Nach Abzug von 1035 521 M. für Steuern, Versiche Maitag im Wahljahr" von Friz Austerlik," Bu neuen Ufern loďt rungen usw. stellt sich der Reingewinn auf 3 462 080 M.( 2 926 361 Auf eine Anfrage des Abg. v. Wenzel( f.) erklärt ein neuer Tag" von Dr. Karl Renner ," Der ewige Friede" von Mark), wovon 1 662 086.( 1 628 861 m.) zu Abschreibungen ver­Minister v. Bethmann- Hollweg : In Wilhelmsburg bei Ham- Karl Leuthner," Das gleiche Wahlrecht und dann?" von wandt und 1800 000.( 1 300 000 m.) oder 1800 m.( 1300 M.) pro burg sind allerdings am zweiten Ostertag englische Arbeiter von Siegmund Kuff," Wandlungen im Wesen der Nation" von Otto Kur als Ausbeute verteilt wurden. streifenden Schauerleuten in nichtswürdigster Weise mißhandelt Bauer, Die internationale Gewerkschaftsarmee" von Adolf Braun . worden. Ich bedaure diesen Vorfall außerordentlich. In Wilhelmsburg sind zurzeit nur 7 Gendarmen angestellt. Von Verlegt ist die Festschrift von der Wiener Wolfsbuchhandlung Ignaz diesen sind nur 2 in der Wirtschaft erschienen, als die Angelegen- Brand zu Wien VI, Gumpendorferstr. 18. heit schon erledigt war. Ich habe Ermittelungen anstellen lassen, weshalb diese beiden Beamten so spät erschienen sind und wes­halb nicht mehr Gendarmen erschienen sind. Die Hamburger Bolizei hat dem Vorfall auf ihrem Gebiete untätig zugesehen. Ich habe Beziehungen angeknüpft, um in dieser Richtung ein freundnachbarliches Verhältnis herzustellen, wie es mit den beiden anderen Hansestädten bereits besteht.

Abg. Münsterberg( frs. Vg.): Wenn die Mißstände, die der Erlaz des Ministers beseitigen soll, wirklich so ernst sind, weshalb hat dann das Staatsministerium oder wenigstens die übrigen Refforts keinen Anlaß gehabt, eine gleiche Stellung zu nehmen? Ich halte es deshalb für nötig, daß der Grlaß so schnell wie mög­lich verschwindet.( Beifall links.)

Abg. Cassel( frs. p.): Wir müssen uns gegen diesen Grlaß im Prinzip wenden. Auch eine Deklaration desselben wird seine üblen Folgen nicht beseitigen; er muß vollständig aufgehoben werden.( Beifall links.)

Abg. v. Heydebrand( t.) schließt sich dem Wunsche des Abg. Frhrn. b. Zedlib an, daß der Wortlaut des Erlaffes mit der Er flärung des Ministers in Einklang gebracht werde.( Bravo ! rechts.) Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen. Der Etat des Ministeriums des Innern wird bewilligt. Es folgt die Beratung des Etats der

Die Belegschaft zählte im Jahresdurchschnitt 5202( 4864) Stöpfe.. Der Durchschnittslohn der gesamten Belegschaft stellte sich pro Schicht auf 4,88.( 4,53 M.), war also um 7,77 Broz. höher. Pro Kopf der Belegschaft ergab sich folgende Gewinnziffer: Bruttogewinn Reingewinn M. M.

1905 1906

623 601

845 665

Für das laufende Jahr haben die Kurenbesitzer Aussicht auf noch höhere Ausbeute. Im ersten Vierteljahr 1907 stellten sich nam­lich die Einnahmen auf 5 625 720 2.( 4 829 584 M.) und die Aus­gaben auf 4 601 112 M.( 3 817 190 M.), so daß sich ein Buttoüber­chuß von 1024 608 M.( 1012 393 M.) ergibt. Nach Abzug von 3insen und Entschädigungen in Höhe von 151 147 m. bleibt ein Rettoüberschuß von 873 461 M.( 846 398 Mt.). Da ab 1. April auch mit hochgespannten Hoffnungen ihre Badereisen antreten und sich bon der anstrengenden Entrüstung über die Begehrlichkeit der Ar­

beiter erholen.

482 Mt. Reingewinn pro Arbeiter.

Allgemeines Arbeiterbildungsinstitut für Leipzig . Unter diesem Namen ist am Donnerstagabend in einer Partei­versammlung des 12. und 13. sächsischen Reichstagswahlkreises im Leipziger Volkshaus ein Institut geschaffen worden, das bestimmt ist, die vom aufgelöften Leipziger Arbeiterverein und den einzelnen Parteiorganisationen bisher betriebene theoretische Erziehungsarbeit in konzentrierter und höherer Form fortzuführen. An dem In­stitut sind auch die Leipziger Gewerkschaften beteiligt und mit drei Delegierten in dem sieben Mann starten Verwaltungsausschuß ver­treten; die beiden Kreisvereine stellen je zwei Mann. Das Statut bezeichnet als Aufgabe des Instituts, die Arbeiterschaft auf politi­Sozialismus auszubilden und ihre künstlerischen und geselligen Be­dürfnisse nach Möglichkeit zu befriedigen. Diese Aufgabe soll et reicht werden durch systematische und planmäßige Unterrichtskurse, durch populär- wissenschaftliche Einzelvorträge oder Vortragszyklen, durch die Organisation und den Ausbau des Bibliothekwesens unter einer Zentralleitung, die Aufführung guter Theaterstücke, die Ver­In ihrem Geschäftsbericht für 1906 beklagt die A.-G. für Berg­anstaltung von Rezitationen, fünstlerischen Aufführungen und Kon- bau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg , daß sie nicht in der gerten und geselliger Zusammenkünfte mit gediegener Unterhaltung, Lage gewesen sei, aus den hohen Metallpreisen in vollem Maße durch die künstlerische Ausgestaltung der Vereinsfestlichkeiten, die Vorteil zu ziehen, da sie infolge des Umstandes, daß sie genötigt Ausstellung guter Jugendschriften und volkstümlicher Kunstgegen- ist, den Erzbedarf ihrer Hütten zum größten Teil zu kaufen, die stände zu geeigneter Zeit, und die Förderung aller Bestrebungen, Grze im Verhältnis der gestiegenen Metallpreise teuerer bezahlen die die Erziehung und Ausbildung der Arbeiterjugend zum Ziele mußte. Immerhin können die Aktionäre mit dem Ergebnis zu Abg. v. Brandenstein( t.) kommt auf seine letzte Rede haben. Die Unterrichtskurse sind halbjährig; sie beginnen im frieden sein. Der erzielte Bruttogewinn beziffert sich einschließlich über die Benutzung der 1. Klasse zurück und wendet sich in längeren Oktober und April. Die Teilnehmerzahl eines Sturses soll nicht 20 699 M.( im Vorjahr 46 460 M.) Vortrag aus dem Vorjahre auf Ausführungen gegen die Kritiken, die darüber in der Presse er- mehr als 40 betragen. Die befähigten Teilnehmer werden von den schienen find. Er habe sich nicht darüber aufgehalten, daß Reifende beteiligten Korporationen vorgeschlagen. Die Kosten für die Unter- 3016 904 M.( im Vorjahr 2947 136 M.). Zu Abschreibungen auf in der 1. Klasse zerlegbare Hemden trügen, sondern daß fie fich haltung des Instituts werden von den Kreisvereinen und den Ge- die Immobilien und Anlagen dienen 1,1 Millionen Mark( wie im nicht genierten, von dieser Zerlegbarkeit zur unrechten Zeit Gewerkschaften nach Uebereinkunft getragen. Mit der Gründung dieses Vorjahr), und auf Mobilien 78 748 M.( im Vorjahr 61 544 m.). brauch zu machen.( Seiterkeit.) Wie weit das gehen könne, be- Instituts ist das Bildungswesen der Leipziger Arbeiterschaft zen. Hiernach verbleibt ein Reingewinn von 1838 155 M.( im Vorjahr 1785 592 M.), aus dem eine Dividende von 10 Proz.( wie im Vor­weise eine Schilderung, die der frühere sozialdemokratische Ab- tralisiert und sieht einer gedeihlichen Entwickelung entgegen. geordnete Most in seinen Memoiren über eine Fahrt mit seinem jahr) verteilt werden soll. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeiter erhöhte sich von 3810 auf 3812. Mithin entfällt auf den Genossen Bahlteich gebe. Dieser schreibe: Wir zogen Röcke und Stiefel aus und taten überhaupt, als wenn wir zu Hause wären. Stopf der beschäftigten Arbeiter ein Reingewinn von 482 M. gegen Bahlteich nahm seine Wäsche auseinander und der ganze Krempel 468 M. im Jahre 1905. Selbstverständlich wird auch darüber ge­lag auf den Sißen herum. Im letzten Moment stieg dann der lagt, daß durch hohe Löhne das Erträgnis beeinträchtigt wurde. sächsische Minister v. Nostiz ein, der aber in Riesa in die 2. Klasse Die Arbeiter sollten eigentlich noch Geld mitbringen, für die Ehre, überstieg, um nicht Handwerksburschen Gesellschaft zu leisten, die beschäftigt zu werden. auf Regimentsunkosten 1. Klasse fuhren.

Eisenbahnverwaltung.

Präsident v. Kröcher bringt jetzt einen von konservativer Seite gestellten Schlußantrag zur Abstimmung. Obwohl das Er­gebnis der Abstimmung sehr zweifelhaft ist, fonstatiert der Prä­fident, daß der Schlußantrag angenommen sei. Darauf wird aus dem Haufe die Wiedereröffnung der Debatte verlangt. Als der ton­servative Abg. v. Heydebrand erklärt, daß er dagegen Widerspruch nicht erheben wolle, erklärt Präsident v. Kröcher, daß er dann selbst Widerspruch erheben wolle. erheben wolle. Infolgedessen schließt die Besprechung.

Der Etat wird angenommen. Die Beratung geht über zum Etat der

Bauverwaltung.

Abg. v. b. Wense( ft.) begründet einen Antrag, nach dem bei staatlichen Bauten einheimische minderjährige Arbeiter nicht zu ver­wenden sind.

Minister Breitenbach sagt Berücksichtigung dieses Wunsches zu. Abg. Fritsch( natl.) bittet um Auskunft über die Projekte zur Entlastung des Potsdamer Plates.

Eine Landarbeiterzeitung wird seitens der Lübecker Partei­genossen in Zukunft allmonatlich im Landgebiet des Freistaates gratis verteilt werden. Die erste Nummer erscheint Anfang Mai. Eine hessische Landeskonferenz des Verbandes junger Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands tagte am 21. d. Mts. in Darm­ stad t. Es wurde die Gründung eines hessischen Gauverbandes beschlossen und Darmstadt als Vorort gewählt. Die Wahl des Gauborstandes ist der Ortsgruppe Darmstadt übertragen worden. Ein Referat des Genossen Stadtverordneten G. Schmidt über Die Erziehung der Jugend" soll als Broschüre herausgegeben werden. Eine einstimmig beschlossene Resolution besagt unter anderem:

" In Anbetracht, daß die Jugendorganisation eine Vor­schule für die Arbeiterbewegung sein muß, ist eine direkte Unter­stellung als politische oder gewertschaftliche Jugendfektion zu ver­werfen, da die Behandlung der Lehrstoffe anders geschehen muß als in den Organisationen gereifter Männer. Die Konferenz er klärt ferner die Konstituierung eines Bildungsausschusses, welcher den einheitlichen Lehrplan sowie die Auswahl der ge­eigneten Literatur zu treffen hat, für unbedingt notwendig." Anwesend waren 41 Delegierte der sozialdemokratischen Partei aus 30 Orten und 30 Delegierte von Jugendorganisationen aus 13 Orten. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Neue Fusion. Der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" zufolge geht die Limburger Fabrik- und Hütten- Verein Att.- Gef. in Hohen­ limburg in den Besitz des Stahlwerks Hoesch über. Der Limburger Sütten- Verein betreibt Walzwerte, ein Buddlings- und Hammer­werk, eine Gießerei, die Fabrikation von Drahtflechtmaschinen und Fallhämmern. Er besitzt ein Aktienkapital von 3 Millionen Mark und nahm im Jahre 1905 eine 4% prozentige Anleihe von 1 Million Mart zum Bau eines neuen Walzwertes auf. Das Stahlwerk Hoesch arbeitet mit einem Aktienkapital von 15 Millionen Mark und 6 Millionen Mark Obligationen.

vom Reingewinn für 1906 im Betrage von 20 445 245 Kronen aus Kaiser Ferdinands Nordbahn . Der Verwaltungsrat beantragt schließlich des Gewinnvortrages für 1905 im Betrage von 2 644 621 Stronen eine Gesamtdividende von 272,50 Kronen per ganze Attie zu verteilen und 2785 551 Kronen auf neue Rechnung vorzutragen. Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke- Aktiengesellschaft, vor­mals W. A. Bocse u. Co., Berlin . In der am 26. cr. stattgehabten Minister Breitenbach: Leider verstehen sich die Stadt Berlin Die Erschießung eines Landarbeiters in Ostpreußen Aufsichtsratssitung wurde die Bilanz pro 1906 vorgelegt. Dieselbe und die Straßenbahn nicht so, wie man es im Interesse der Fort- fordert noch immer gerichtliche Sühnungen an so ergibt nach Abschreibungen von 169 684,31 M.( im Vorjahre, bildung der Berliner Berkehrsverhältnisse wünschen möchte. Ich zialdemokratischen Redakteuren! Wie wir schon 153 983,92 M.) inklusive Vortrag aus dem Vorjahre von 8149,94 M. wünschte dringend, daß ich davor bewahrt bliebe, auf Anrufung telegraphisch meldeten, ist Genosse 3 ander von der Volts einen Reingewinn von 217 124,59 M.( im Vorjahre 57 507,09 M.). eines Teiles auf Grund des Gesezes entscheiden zu müssen. stimme" zu Frankfurt a. M. von der dortigen Straffammer Die ordentliche Reserve erhält 10 856,25 M., und es wird der auf den wegen Beleidigung der Königsberger Richter, die am 27. November 29. Mai einzuberufenden Generalversammlung vorgeschlagen, auf 1906 den Genossen Borchardt zu 300 m. verurteilten, zu der harten die Gewinnanteilscheine 24 M. pro Stück und auf die Vorzugsaktien Strafe von zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Bolts 2 Proz. Dividende zu verteilen. Weitere 10 864,34 2. werden auf ftimme" brachte am 1. Dezember 1906 unter der Stichmarte neue Rechnung vorgetragen,

Hierauf wird der Etat bewilligt,

Beim Etat des Finanzministeriums bittet

Abg. Schmidt- Warburg( 3.), den alten botanischen Barten möglichst als Park zu erhalten.