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Br. 100. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 30. April 1907.

Partei- Angelegenheiten.

stand, die Jdee, die ihn bewegte, in bollendeter künstlerischer Form Beamten Kater und Schönfeld liefen dem Haufen nach bis auf die zum Ausdrud zu bringen. Der Ruhm, auf den er als ein Meister Promenade, worauf Kater den ersten Schuß den sog. Schredschuß­unter den Dichtern Anspruch hatte, ist ihm entgangen. stolzer Geist durfte auch die äußeren Ehren verschmähen. Wir mehrere Schuhleute herbei, die das an der Ede der Niederbarnim Sein nach der Proskauerstraße zu abgab. Auf das Notsignal hin kamen aber schulden ihm Dank für die Dichterwerke, in denen sein Geist straße angesammelte Publikum auseinanderbrachten. Inzwischen aber auf uns wirkte. Im Namen der Familie rufe ich dem lieben Ver- sammelte sich neues Publikum um die beiden Beamten an, um fest­storbenen ein lektes Schlafe wohl! nach. zustellen, wer geschossen habe. Darauf soll Kater, ohne daß ihn jemand angefaßt habe, wieder geschossen haben. Der ahnungslos daherkommende Janus fiel tödlich getroffen nach vorn zu Boden.

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Schöneberg . Heute, Dienstag, abends 8 Uhr, findet die Ver­sammlung des Wahlvereins bei G. Obst, Meiningerstr. 8, statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Vortrag: Die alte und die neue Inter­nationale". Referent: Redakteur C. Wermuth. 2. Bericht von der Kreisgeneralversammlung. 3, Vereinsangelegenheiten. Ver= schiedenes. Nun trug man den Sarg hinaus an die Gruft. Unter den Die Genossen werden ersucht, zeitig zu erscheinen. feierlichen Klängen des Liedes:" Da unten ist Frieden" senkte man Der Vorstand. ihn hinab. Chefredakteur Vollrath von der Berliner Volks­Neinidendorf. Die Maifeier findet im Osten statt beim Ge- zeitung" trat als erster an die offene Gruft und widmete dem den beiden Kriminalbeamten Kater und Schönfeld wurden noch Ein weiterer polizeilicher Bericht von gestern besagt: Außer noffen Ramlow in Schönholz 14, im Westen beim Genossen Frante, langjährigen Mitgliede und Leiter des Vereins Berliner Presse Beugen aus dem Publikum vernommen. Alle Aussagen, auch die Eichhornstraße. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. im Namen des Vereins einen Nachruf. Was der Verstorbene der Stammgäste der Destillation von Rüntsch und des Cafés des Karlshorst . Den Genossen zur Nachricht, daß die zwangslose fagte er als Sohn und Freund des Volkes war, das ist soeben Ostens deckten sich mit der Darstellung der beiden Beamten. Die Zusammenkunft am 1. Mai nachmittags im Verkehrslokal von aus berufenem Munde gewürdigt worden. Was Schweichel für Angriffe der Menge sollten wahrscheinlich dem Lichtenberger Karl Gruhn, Bring Adalbertstraße, stattfindet. Das Lotal feine näheren Berufsgenossen getan hat in unverwandter Hingabe Polizeisergeanten Heidrich gelten, den die zweifelhaften Elemente bon Königs, am Bahnhof Karlshorst , ist, da es uns nicht zur Ber - an ihre gemeinsame Sache, das soll ihm in unseren Kreisen un- jener Gegend wegen seiner Strenge haßten. Schönfeld wurde fügung steht, zu meiden." Der Vorstand. Kalfberge- Rüdersdorf. Mittwoch, den 1. Mai, vormittags bergessen bleiben. Hierauf traten auch die Vertreter unserer Parteiorganisationen geeilt war, wandte sich die Rotte gegen Kater. Dieser schlug zu­Uhr, findet im Lokale von Hermann Grewe, Heinihstr. 19, eine an die Gruft und legten Kränze nieder, die sie mit kurzen Worten nächst mit seinem Stod um sich. Dann spannte er seine Browning­für den Polizeisergeanten gehalten. Erst als Schönfeld zur Wache. öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: Die Bedeutung dem alten treuen Genossen, dem Freiheitsdichter widmeten. Durch pistole und hielt sie vor sich hin. Daß sich die Waffe dann infolge des 1. Mai". Von nachmittags 2 Uhr ab Konzert, um 6 Uhr Tanz. Kränze und Deputationen waren vertreten: Der Verband der eines Stoßes, den der Beamte von einem jungen Mann von hinten Die vereinigten Gewerkschaften von Kaltberge- Rüdersdorf werden ersucht, sich zahlreich an der Feier zu beteiligen. fozialdemokratischen Wahlvereine von Groß- Berlin, der Zentral­Das Festkomitee. Wahlverein für Teltow - Beeskow und der Wahlverein für Schöne- erhielt, entlud, wird durch weitere Zeugen bestätigt. Nach ihren Wilmersdorf . Die Genossen werden nochmals auf die heut berg, die sozialdemokratischen Frauen Deutschlands , die Partei- Aussagen mußte der Stoß gegen den Ellenbogen die Pistole nach abend 8% Uhr stattfindende Generalversammlung des Wahlvereins schule, die Freie Volksbühne, die Redaktionen der Neuen Welt", links ablenten, in die Richtung, in der Janus stand. Hätte Janus hingewiesen. Zahlreichen Besuch erwartet des Hamburger Echo" und des Vorwärts". nicht die schwere Kutscherkleidung getragen, so würde der Schuß Trebbin . Die Maiversammlung findet nachmittag 2 Uhr im Langsam entfernte sich die Schar der Leidtragenden, einen wahrscheinlich noch ein zweites Opfer gefordert haben. Die Kleider Schulzeschen Gesellschaftshaus statt. Referent ist Genosse Dittmer- lehten stummen Gruß nach der Stätte sendend, wo in fühler Gruft aber schwächten die Durchschlagskraft des Geschosses wesentlich ab." einer der Ihren, einer der Besten des Volkes in ewigem Schlafe Wir haben von beiden Darstellungen Notiz genommen und es ruht, unvergessen von allen, denen er durch seine Werke ein lieber wird sich im weiteren Verlaufe der Untersuchung zeigen müssen, Freund geworden ist. welche von beiden die richtige ist.

Berlin .

Der Vorstand.

Spandau ( Nonnendamm). Am 1. Mai, abends 19 Uhr, findet im Lokal von Schulz( Nonnenkrug) eine öffentliche Versammlung statt, in welcher Genosse Jäd über den 1. Mai referieren wird. Bahlreichen Besuch erwartet Der Einberufer.

Berliner Nachrichten.

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Betriebsstörung auf der Wannseebahn . Als Sonntag abend gegen 7 Uhr ein Vorortzug von der Station Groß Lichterfelde- West in der Richtung nach Berlin abfahren wollte, brach beim An­laffen der Lokomotive die Kurbelstange. Der Zug mußte daher liegen bleiben. Erst nach fast einstündigem Aufenthalt ivar eine Reservemaschine zur Stelle, die den Zug nach Berlin be­förderte.

Die Beerdigung Robert Schweichels. Auf dem Schöneberger Gemeindefriedhof trug man Robert Schweichel am Sonntag zu Grabe. Ein zahlreiches Trauer hätte haben fönnen, fand am Sonntag abend gegen 8 Uhr am Ein Zusammenstoß zweier Automobile, der entschliche Folgen gefolge hatte sich eingefunden. Männer und Frauen des Lüßowplah statt. In der Nähe der Corneliusbrüde, da, wo vor Proletariats waren es, die dem Freiheitssänger und Boltstämpfer furzem die Autodroschke in den Landwehrkanal faufte, stieß das das lezte Geleit gaben. Den Garg, der in der Friedhofshalle Brivatautomobil des Fabrikbefizers Reinhardt mit der elektrischen aufgebahrt war, umstanden neben den Familienangehörigen des Kraftdroschte 1052 zusammen. Durch den heftigen Anprall wurde Verstorbenen eine Reihe Genoffen, die uns allen als alte, im Dienste der Chauffeur des letteren Gefährtes auf das Straßenplafter ge­der Partei ergraute Führer bekannt sind. Durch seine berufensten schleudert, erlitt glücklicherweise jedoch nur leichte Verlegungen. Vertreter brachte die Arbeiterklasse ihre lekten Ehrenbezeugungen gegen den Straßenbahnmaft IV Nr. 61 stieß und diesen zer­Der führerlose Wagen raste nun den Büßomplaß entlang, bis er dem Toten dar, der während seiner ganzen Lebenszeit für die frümmerte. Kurz bevor dieser Zusammenprall erfolgte, war die Ideale des Proletariats tämpfte und arbeitete, der dem Freiheits- Insassin der Droschte, eine junge Dame, aus dem Gefährt heraus­schnen des Volkes dichterisch Ausdrud zu geben verstand und sich gesprungen, und auch sie war, trotzdem sie auf das Straßenpflaster in allem was er schuf als echter und rechter Boltsmann bewährte. stürzte, ohne ernstere Verlegungen dabongekommen. Beide Auto­Schlicht und einfach wie die Lebensführung des Verstorbenen, war mobile erlitten durch den Zusammenstoß Beschädigungen am auch die Leichenfeier. Vorderteil.

Seit die Beamten der Außenbezirke mit der Browningpistole ausgerüstet sind, ist die Wirkung dieser Schußwaffe zum erstenmal an Menschen zur Anwendung gekommen und ein Unschuldiger ihr zum Opfer gefallen. Anläßlich ihrer Einführung hatten wir gleich darauf hingewiesen, daß diese polizeiliche Anordnung eine ganz über­flüssige ist, da gar nichts vorgekommen war, was ihre Einführung rechtfertigte.

Wir sagten damals schon, daß, wenn man Beamten diese Schuß­Die Unsicherheit für Leben und Gesundheit der Bürger ist dadurch waffe in die Hand gibt, auch Mißbrauch nicht ausgeschlossen ist. nur noch größer geworden. Aber bei uns ist die Polizei allmächtig. Ohne irgend welche gefeßliche Bestimmungen verfügt sie und trifft Maßnahmen, die über die Stadt den Belagerungszustand verhängen, benn nichts mehr und nichts weniger bedeutet die Bewaffnung der Polizei mit dem Revolver.

wir schon wiederholt gewarnt haben, setzt sein Handwerk un­Der Londoner Schwindelprofessor G. Keith- Harvey, vor dem verfrorener denn je fort. Wenigstens inszeniert er seit einiger Zeit wieder Reklamen größten Stils und preist in womöglich noch bombastischeren Redensarten wie früher seine patentierte elektrische Gehörbatterie" für dreißig Mart an. Leuten, die soviel Geld auf einmal nicht zahlen können, schickt er liebenswürdigerweise den Apparat auch gegen Anzahlung von 10 M. und gestattet ihnen gütigit, ihn bei Erfolglosigkeit der Kur zurückzusenden, wobei aber Die angezahlten 10 M. nicht wiedererstattet werden. Da der völlig wert- und zwecklos find, so ist das immer noch ein glänzendes Apparat und die ganze Behandlungsmethode des Ohrenprofessors Geschäft. Um sich nach Möglichkeit das Vertrauen des Publikums zu sichern, schickt er jetzt den Leuten einen ganzen Stoß auto­graphierter Dankschreiben aus allen Teilen Deutschlands und Desterreichs, deren Wert natürlich ebenso groß wie der seiner Ohrenbrille ist. Es kann nur immer wieder auf das dringendste vor irgendwelcher Verbindung mit dem" Professor" gewarnt werden, dessen Name nichts als eine Decadresse ist, und hinter dem ganz andere Leute stehen. Jeder Ohrenleidende möge es fich Unfall oder Selbstmord? Auf den Geleifen der Wannseebahn gefagt sein lassen: eine Behandlung von Gehörstörungen und der wurde an der Berlinerstraße in Zehlendorf ein schwerverletzter gleichen Uebeln ist ohne persönliche Untersuchung überhaupt nicht den Verwundeten nach dem Kreistrantenhause in Groß- Lichter- mit dem Londoner Ohrendoktor einläßt, wirft unfehlbar sein Geld Mann in besinnungslosem Zustande aufgefunden. Man brachte möglich, und wer sich in der Hoffnung auf Heilung oder Besserung felde, wo er an den Folgen der erlittenen Verlegungen Schädel zum Fenster hinaus. bruch und Gehirnerschütterung Todessturz aus dem Fenster. In einem Anfalle geistiger Störung hat sich am Sonntag die Frau des in Oranienburg wohn­haften und auch in Berlin bekannten Rechnungsrats Mazky aus dem Fenster ihrer in der zweiten Etage des Hauses Bernauer­ftraße belegenen Wohnung auf die Straße gestürzt. Frau M. erlitt so schwere Verlegungen, daß ihr Tod alsbald eintrat. Sie war feit Jahren nervenleidend und hatte häufig derart schwere Anfälle ihres Leidens, daß infolge großer Schmerzen geistige Umnachtung eintrat. In einem solchen Anfall hat die Bedauernswerte am Sonntag Selbstmord verübt, nachdem sie schon vorher den Versuch gemacht hatte, fich den unsäglichen Leiden durch den Tod zu entziehen. Die Bebaggesellschaft ersucht uns mitzuteilen, daß der Wagen,

Ein Sängerchor stimmte das Lied an:" Wenn sich zwei Herzen Ein eigenartiger Straßenunfall trug sich am Sonnabend abend fcheiden." Als der Schlußafford verklungen war, trat Genoffe gegen 7 Uhr vor dem Hause Müllerstraße 125 nahe der Kamerun Bebel an den Sarg. Er sagte: Als vor wenig Tagen die Nachstraße zu. Der Turmwagen Nr. 11 der Großen Berliner Straßen. richt durch das Land ging, Robert Schweichel ist gestorben, da war nach dem Weddingplak entlang, als sich ihm ein Zug der Straßen­bahn fuhr in langsamer Bewegung die Müllerstraße in der Richtung diese Kunde für uns, die den Verstorbenen kannten, eine schmerz- bahnlinie 26, dessen Anhänger ein Dedsigwagen war, in entgegen­liche Ueberraschung. Wem das Glück beschieden ist, das sechs gesetzter Richtung näherte. Kurz vor der Haltestelle Kamerun undachtzigste Lebensjahr zu erreichen, der hat eine Altersstufe er- ftrage wollte der Kaufmann Karl Bander, Lüderitzstraße 4 wohn­flommen, die nur ivenigen zu erreichen vergönnt ist. Wenn auch haft, der auf dem Dedsiz saß, den Wagen verlassen. Er stand auf bei einem Manne in so hohem Alter der Tod nichts Unerwartetes und stieß so heftig mit dem Kopf gegen den Arbeitstisch des vor­ist, so stehen wir doch von tiefer Trauer erfüllt an diesem Sarge. überfahrenden Turmwagens, daß er eine klaffende Wunde am Ein edler Geist hat aufgehört zu sein. Ein Herz, das allezeit von Stopf erlitt und in besinnungslosem Zustande nach dem Paul Begeisterung für die Sache des Volkes erfüllt war, hat aufgehört Gerhardstift gebracht werden mußte. zu schlagen. Wir verehren in Robert Schweichel einen Mann im besten Sinne des Wortes, einen Mann, der nicht um Haaresbreite abwich von dem, was er als Recht erkannte, einen Mann, der stolz erhobenen Hauptes durchs Leben ging und sich vor den Gözen des Tages nicht beugte. Er war ein Freund der Arbeiter, ein Freund des Volkes. Von Jugend auf trat er für die Hebung der Bildung des Volkes ein, von Jugend auf arbeitete er mit an der Verwirk­lichung der Ideale des Volkes. Wir sahen Robert Schweichel in feiner Jugend an der Seite Johann Jacobys kämpfen, wir sahen, wie er in Königsberg in Wort und Schrift als Kämpfer für die Rechte des Voltes auftrat. Dort gründete er den Arbeiterbildungs- ist in der Nacht zum Sonntag der 25 jährige Omnibusfutscher berein und war auch in der Leitung des Vereins tätig. Aber der Sieg war nicht an seine Fahne geheftet. Die Reaktion feßte ein. Das bedeutete für Schweichel Berfolgung und Drangfalierung. Nirgends fand er eine Stellung, nirgends eine Stätte, wo er ver

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bald nach der Einlieferung starb. In dem Toten ist nun der 70jährige Rentier Theodor Göppe aus Stahnsdorf ermittelt worden. Ob ein Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt, werden die polizeilichen Feststellungen ergeben.

Das Opfer eines Polizeischusses

Richard Janus aus der Rigaerstr. 77 geworden. Er wurde von dem Striminalbeamten Rater bei einem Auflauf in der Frankfurter Allee angefchoffen und war sofort tot.

wagen war.

Auf frischer Tat ertappt wurden gestern zwei Spizbuben,

namens Schulz und Weber, die im Keller des Hauses Köpenicker­Straße 71 Messingplatten stehlen wollten. Der hinzukommende ab, so daß die Spizbuben in der Falle saßen und herbeigerufenen Portier des Hauses erfaßte die Situation und schloß die Haustür Schußleuten übergeben werden konnten. Bei den Einbrechern fand man verschiedenes Werkzeug, das sie zu ihrem Handwerk" ge brauchten.

Ueber den Vorfall werden die widersprechendsten Nachrichten ver­weilen konnte. So blieb ihm nichts übrig, als nach der Schweiz breitet, je nach der Duelle, aus der sie kommen. Eine Darstellung der den Steinseher Emil Groth totgefahren hat, kein Bedag. zu wandern, wo schon mancher, den die Reaktion verfolgte, ein aus polizeilicher Quelle besagt folgendes: Ashl gefunden hat. Auch Schweichel fand in der Schweiz eine neue Als in der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr die in Lichtenberg Heimat. Dort schloß er den Bund mit seiner Lebensgefährtin, ſtationierten Kriminalschußmänner Schönfeld( Nr. 966) und Kater einen Bund, so glücklich, wie er nur immer sein kann. Jetzt steht( Nr. 3093) das Schanklokal von Radomski, Frankfurter Allee 155, die treue Gefährtin am Sarge deffen, mit dem sie ein langes auf einem Patrouillengang betraten, wurden sie von den anwesenden Leben hindurch in gleichem Fühlen und Streben verbunden war. Gästen, etwa 30 meist halbwüchsigen Burschen, belästigt. Es fielen Mit ihr trauern wir um den Verstorbenen. Als in Deutschland verschiedene Redensarten, wie:" Det find die, die wollen uns ver­das politische Leben wieder erwachte, tam Robert Schweichel nach hauen!" Da fich die Situation immer mehr zufpigte, gebot Berlin . Hier traf er mit Liebknecht zusammen. Beide arbeiteten der Vertreter des Wirtes Feierabend. Nun verließen die. Gäste das nun gemeinsam für die Sache des Volkes, bis sie durch die Verhält. Lokal, denen bald darauf die beiden Kriminalbeamten folgten. Auf Sportpark Treptow . Sonntag, 28. April 1907. Die Haupts nisse wieder getrennt wurden. Später trafen die beiden Männer der Straße wurden Schönfeld und Kater von den sie erwartenden in Leipzig wieder zusammen. Sie haben dort mit Mut und Ent- Burschen umringt und gefragt, was sie wollten. Ehe noch die beiden ennen, büßte start an Interesse ein durch das Versagen des nummer des heutigen Programms, ein Fünfzig Kilometer fchloffenheit für die Arbeiterklasse gekämpft. Das war auch die Schußmänner antworten fonnten, fiel man über sie her, drängte Motors, hinter dem der Amerikaner Mac Farland startete. Dem Ursache, dok ihn die Leitung des Arbeitervereins beauftragte, auf Schönfeld von seinem Kameraden ab und warf ihn zu Boden. Infolge Kalifornier , der zum erstenmal in Deutschland fährt, geht ein guter dem Verbandstage 1868 die Berichterstattung über das soziale Pro- des Sturzes erlitt er eine Verlegung des rechten Knies und Hose und Ruf voraus, er fonnte sich aber nur als schlechter Dritter plazieren. gramm zu übernehmen. Schweichels Beredsamkeit ist es mit zu Weste wurden ihm bei dem Ringen vollständig zerrissen. In seiner Not Bum Beginn die Spige nehmend, kommt der Zehlendorfer Schulze verdanken, daß das Programm Annahme fand und der Verband gab er aus seinem Dienstrevolver einen Schreckichuß ab, wordurch es bald nach vorn und paffiert auch Stellbrink, der anfänglich nicht deutscher Arbeiterbereine sich der Internationalen Assoziation an ihm gelang frei zu kommen. Inzwischen drangen die Rowdies auf recht in Schwung kommt. Allmälig wird jedoch sein Zug schneller schloß. Später kam Schweichel wieder nach Berlin . Er arbeitete ben zurückgeliebenen Kater ein, dem in seiner Bedrängnis uniformierte und in der 17. Runde geht Stellbrink vor Schulze und Farland. nun in erster Linie als Schriftsteller und hat in zahlreichen Novellen Beamte des 66. Polizeirebiers, die das Notsignal und auch den Schuß denn trog öfteren Wechselns mit der Führung wird sein Abstand Des letzteren Motor versagt und damit ist feine Rolle ausgespielt, und Romanen seine freiheitlichen Ideen in künstlerischer Form gehört hatten, zu Hülfe kamen. Nachdem sie zunächst Stater befreit immer größer. Der ganze weitere Berlauf ist nun ein sich oft zu verarbeiten gesucht. Die Bartei und die Parteipreffe ist ihm hatten, versuchten sie den inzwischen auf 300 Personen angewachsenen wiederholender Angriff Schulzes auf Stellbrink, ohne daß es jedoch für das, was er auf diesem Gebiet leistete, zu Dant verpflichtet. Auflauf zu zerstreuen. Diesen Augenblick benutzten einige Burschen, um dem Zehlendorfer gelingt, an feinem Gegner vorbeizukommen. Nun ist für Schweichel die Stunde gekommen, wo ihm der Tod das Kater aufs neue anzugreifen. Dieser zog nun seinen Revolver und Stellbrink beendet das Rennen in der guten Zeit von 40 Wi­Werkzeug, mit dem er für die Ideale des Boltes arbeitete, aus forderte die ihn bedrängenden Leute auf, zurückzugehen, widrigen- nuten 36% Sekunden; Schulze 150 Meter, Farland 10 590 Meter der Hand geschlagen hat. Während eines langen Lebens hat er falls et schießen würde. In diesem Moment erhielt er von hinten zurüd. Die beiden anderen Dauerrennen über 10 und 30 Kilo­den Samen in die Herzen des Volkes gestreut, der aufkeimt und einen Stoß gegen den rechten Ellenbogen, die Waffe entlud sich, und meter werden von Heiny gewonnen. Im ersten Lauf wird gleich reiche Frucht tragen wird. In Hunderttausenden von Proletarier eine Kugel brang dem an dem Auflauf beteiligten Omnibusfutscher Steffen enden 2280 beziv. 2520 Meter zurüid. Im zweiten Lauf hat zu Beginn Hoffmann durch Kettenbruch gefechtsunfähig; Mest und herzen hat sich Robert Schweichel ein Denkmal errichtet. Hundert- Richard Janus, geb. 28. März 1882 zu Kreuzburg, Nigaerstr. 77 bei Hoffmann bis zum 10. Kilometer die Spize, wird dann von Heinh taufende von Proletariern gedenken des Verstorbenen, fie werden Scholz wohnhaft, ins Herz, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. geholt und alle drei Gegner werden ohne Widerstand überrundet. in seinem Sinne und Geiste wirken bis an ihr Ende. So ruhe Man brachte den Erschossenen nach der Unfallstation 16 in der War- hr Abstand am Schluß ist: Hoffmann 2380, West 4870, Steffen denn in Frieden, teurer Freund, wir werden in deinem Geiste schauerstraße und dann nach dem Schauhauſe." 5850 Meter. Im Erstfahren siegt von Nazmer gegen weiterarbeiten. Ganz anders flingt eine Darstellung, die uns von Augenzeugen Hamann, Saager und Schmittchen. Der Besuch war ein ziemlich des schredlichen Vorfalles gegeben wird. Danach hat der Beamte guter; alle Rennen verliefen ohne Unfälle. Schönfeld mit feinem Stod auf die vor dem betreffenden Lokale Radrennen in Zehlendorf , 28. April. Die Eröffnungsrennen stehenden Berfonen eingehauen, wobei Schönfeld zu Falle tam. dieses Jahres brachten zum Teil spannende Stämpfe; andererseits Die Leute rannten darauf nach der Brostauerstrake zu. Die beiden wieder büsten die Dauerrennen durch Versagen der Motoren an

Wieder tönte Gesang durch den Raum. Dann nahm ein Neffe Schweichels, Sänger Dumas, das Wort. Seine Stimme zitterte bon innerer Bewegung. Als Verwandter des Verstorbenen sagte er- möchte ich des Dichters und Künstlers gedenken, der es ver

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