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Nr. 102. 24. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

( Fortsetzung aus der 2. Beilage.)

Ostpreußen  .

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Arbeiter feierten fast vollzählig durch Arbeitsruhe. Start besucht war auch die Versammlung in Penzig  . In Langenbiel au fanden zwei startbesuchte Versammlungen statt. Ebenso war die Bersammlung im nahen Peterswaldau   gut besucht. Sachsen  .

In Königsberg   hatten die Holzarbeiter beschlossen, von geschloffener Arbeitsruhe abzusehen. Dagegen feierten geschlossen die vor einer Aussperrung stehenden zu 90 Broz. organisierten Hafenarbeiter. Die Tapezierer und Sattler ließen sich durch die von den Meistern an- Jahr besonders rabiaten Aussperrungsandrohungen der Unternehmer Leipzig   fah eine gewaltige Kundgebung. Hatten die dies gedrohte Maßregelung nicht einschüchtern und feierten gleichfalls mit und auch der Bremserlaß" des Parteivorstandes die Befürchtung einer großen Anzahl Heimarbeiter. Die freie Vereinigungen auftommen lassen, die diesjährige Feier werde der vorjährigen nach der Maurer und Töpfer hatten gleichfalls beschlossen, durch stehen, so lann nunmehr gesagt werden: die Feier von 1907 schloß Arbeitsruhe zu feiern, während die zentralorganisierten Maurer fich der vorjährigen würdig an, ja unter den gegebenen Umständen Zimmerer  , Bauhülfsarbeiter und Metallarbeiter es ebenso wie die war fie umfangreicher und glänzender als ihre Vorgängerin, es war Tischler ihren Mitgliedern überlassen hatten, überall da zu feiern, eine wirklich imposante Demonstration. wo es ohne ernstlichen Konflikt hervorzurufen möglich sei.

Die Arbeitsruhe freilich war daher nicht so start wie im Vorjahre. Doch hatten sich zu der einen Vormittagsversammlung weit über 1000 Berfonen eingefunden. Eine zweite Versammlung hielten am Bormittag die lokalorganisierten Töpfer ab. Einzelne Gewerbe hatten vollständige Arbeitsruhe beschlossen. Nachmittags und abends nahmen wie immer Tausende von Personen an der Feier teil. Es fand Gartenkonzert statt; die Festrede hielt Genosse Haase. In Tilsit   war die Feier durch vollständige Arbeitsruhe noch in feinem Jahr so groß wie in diesem. Die Mehrzahl der Tischler, Metallarbeiter und Maler, sowie eine größere Anzahl Arbeiter anderer Berufe feierten den ganzen Tag. Am Nachmittag ver­sammelten sich die Feiernden mit ihren Familien zu einem un gezwungenen Beisammensein im Barteilokal und im daran stoßenden Garten. Leider mußte die Versammlung am Vormittag ausfallen, weil sie durch ein Versehen zu spät angemeldet war. Dafür fand die Bollsversammlung am Abend eine desto größere Schar begeisterter Zuhörer.

In Memel  , Gumbinnen   und Rastenburg   war auch in diesem Jahre eine Maifeier durch allgemeine Arbeitsruhe noch nicht durchführbar. Es fanden aber am Abend start besuchte Bolts versammlungen statt. In Rastenburg   mußten, des fleinen Raumes wegen, zwei Versammlungen aufeinander folgen.

In Insterburg   fonnte, trotz der guten Stimmung, die dort für den Arbeiterweltfeiertag herrscht, nicht mal eine Versammlung abgehalten werden, weil der Wirt des bisherigen Parteilotals fontratt brüchig geworden ist und das Lokal nicht mehr hergibt.

Westpreußen  .

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Freitag, 3. Mai 1907.

stodt gewaltig; ab und zu rollt ein Wagen durch die Straßen. Die Polizei war wieder einmal ganz aus dem Häuschen. Nach Schluß der Frühversammlung sistierte sie rund 40 Personen wegen an­geblicher Teilnahme an einem verbotenen Zuge zur Wache. An der Nachmittagsfeier im Volkspark, dem neuen eigenen Parteiheim, be­teiligten sich Taufende.

bürgerliche Presse kündigt die üblichen Maiprozesse an, ohne die es Die Metallindustriellen drohen mit Aussperrungen und die ja nun einmal in Halle nicht abgeht. Die Abendversammlungen in den umliegenden Ortschaften von Halle waren zum teil überfüllt. Außergewöhnliche Störungen durch die Polizei sind, soweit bis jetzt bekannt, nicht vorgekommen.

Auch in den zum Verbreitungsbezirke des Volfsblatts", Halle, gehörigen Wahlkreisen war die Teilnahme an der Maifeier eine fand fich der größere Teil der Feiernden zusammen, um von da aus fuchte Versammlung; Arbeitsruhe begingen dort 700 Personen. In In sechs großen, zum Teil überfüllten Vormittagsversammlungen glänzende. In 8eiß war am Abend eine von 2000 Personen be nach dem Fleischerplaze, dem Treffpunkte, abzurücken. Schlag 12 Uhr euchern ließen fetzte fich die Masse in Bewegung, um im lofen Zuge den ge- Eilenburg ließen 800 Personen die Arbeit ruhen, in fchloffenen hatte die Polizei verboten- am Blücherplatz und den und im Torgau  - Liebenwerdaer Streise fanden stark besuchte 800. Jm Wittenberg Schweiniger Bahnhöfen vorbei durch die Schüßen-, die Tauchaer- und die Eisen- Versammlungen statt. Im schwarzen Mansfelder Streife, wo bahnstraße durch Reudniz hindurch nach Stötterizz, dem langjährigen mehrere Versammlungen stattfanden, hatte man Vergnügungen Menschen waren in Bewegung, etwa dreiviertel Stunde lang dehnte mandate angekündigt. Matfeierorte der Leipziger Arbeiterschaft, zu wandern. Wohl 20 000 inszeniert, die die Polizei nicht dulden wollte. Es wurden Straf fich der Zug, denn ein solcher war es troz alledem geworden, durch Frauen in der Versammlung nicht dulden, gab aber schließ­In Alsleben wollte die Polizei die die Straßen. sonst, fie hielt sich sehr reserviert und so verlief denn alles Von der Polizei war nicht mehr zu sehen als lich nach. ohne Störung. An den verkehrsreichen Straßenkreuzungen gelang es den Ordnern mit leichter Mühe die Massen entsprechend zu dirigieren. In ruhiger, ernster Weise demonstrierten die Leipziger   Arbeiter für die Kulturforderungen des Proletariats.

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hinter den Vorjahren zurüd. Die Zahl der Feiernden belief fich auf In Magdeburg   blieb die Beteiligung an der Feier erheblich etwa 2500. Die sechs Vormittagsversammlungen waren leidlich be fucht; eine Versammlung wurde sogar polizeilich abgesperrt. Da, wie alljährlich, die Veranstaltung eines Maizuges von der Polizei nicht Auf dem Festplage empfingen den Zug die Weisen zweier gestattet worden war, so begaben sich die Genossen nach Schluß der spielten; die Festrede hielt Genosse Lipinski. Auf dem grünen in zwanglosen Gruppen nach dem in einem Vorort gelegenen Kapellen, die abwechselnd in der großen Festhalle und auf der Wiese Bormittagsversammlungen, die im Innern der Stadt stattfanden, Rasen, der von der seit kurz vor Mittag warm scheinenden Sonne großen Parteilokal Luisenpart", wo Konzert und ähnliche Ver­vom Frühregen getrocknet worden war, fummelten sich Alt und Jung anstaltungen arrangiert worden waren. Die sechs Abendversamm­beim Spiel und froher Unterhaltung. Die Gendarmerie war hier lungen waren alle gut besucht. Die Abficht, in diesen Versamm auch zurückhaltend. lungen das Urteil in dem Magdeburger Landfriedensbruchprozeß In Dresden   begrüßten ein rauber Frühlingswind und ein mitzuteilen, fonnte nicht ausgeführt werden, da das Urteil erst um feiner Sprühregen die feiernden Arbeiter, als sie morgens zu den 11 Uhr gefällt wurde. Zahlreiche Genossen, unter denen sich auch angesetzten Festversammlungen gingen. Es waren sieben in ver- viele auswärtige Radfahrer befanden, hatten sich nach dem Justiz­schiedenen Stadtteilen veranstaltet worden; sie waren alle gut be- palast begeben, um dort die Urteilsverkündigung abzuwarten. So sucht. Es mögen insgesamt 8000 Arbeiter an den Vormittags- tam vor dem Gebäude der Gerechtigkeit" durch die vielen Menschen, Allgemein und gefchloffen fonnte in feiner Gewerkschaft die boll liefen ohne Störung bis auf die Versammlung im Trianon", Maidemonstration zu stande. Hoffentlich wird darin der Staats­bersammlungen teilgenommen haben. Die Veranstaltungen vers die dort harrten, auch noch eine in ihrer Eigenart wirkungsvolle ständige Arbeitsruhe durchgeführt werden. Es fanden aber Bor- wo dem Genossen Mente das Wort mittagsversammlungen für die feiernden Arbeiter und Arbeiterinnen als entzogen wurde, anwalt nicht auch noch groben Unfug, Aufruhr oder gar Landfriedens­statt in Danzig  , Elbing   und Jastrow. In diesen Orten entsprechender Weise zitierte. das Königswort über die Lust zu leben" in bruch erblicken! und in Graudenz   und in Thorn wurden abends start besuchte läßt sich auch der Umfang der Arbeitsruhe beurteilen. Auf den einer ausgesuchten Bosheit beseelt: sie haben durch die Art des Nach dem Bersammlungsbesuche Die Erfurter   Parteigenossen waren in diesem Jahre von Voltsversammlungen abgehalten. Bauten ruhte die Tätigkeit teilweise. Leider hat eine erhebliche Arrangements der Maifeier den Polizeietat über den Haufen ge­Schlesien. Anzahl Maurer und Zimmerer nicht durch Arbeitsruhe gefeiert, ob- worfen. In den letzten Jahren nämlich konnte die Hochwohllöb­In Breslau trug die Feier gegen das Vorjahr ein etwas wohl ihnen nichts im Wege gestanden hätte. Am Nachmittage war liche" mit voller Bestimmtheit auf den Abfah etlicher Dußende Straf­anderes Gesicht. Damals wurde die Zahl derer, die nicht arbeiteten, die Arbeitsruhe größer. mandate rechnen wegen angeblicher Ueberschreitung irgend welcher durch die 4000 ausgesperrten Metallarbeiter und durch die Streifenden auf dem großen Schüßenplage, um sich zum Fest zuge anzustellen, harmlose Spaziergänger aus den Fugen gehoben worden sein sollte. Nach 1 Uhr mittags versammelten sich die feiernden Genossen Paragraphen, durch die die heilige Ordnung auf der Straße durch verschiedener Berufe vermehrt. Allein an der Beteiligung früherer der wieder von der Polizei erlaubt worden war. Unter der Leitung von In diesem Jahre nichts von alledem Jahre gemessen muß die diesmalige als eine über Ertvarten 500 Ordnern bewegte sich der imposante Zug durch die Könnerit- ein armseliger Köter tam wieder auf den verwegenen Ge­noch nicht einmal großartige bezeichnet werden. Die Vormittagsversammlung war straße, Stiftsstraße, Freibergerstraße, Ammonnstraße nach dem großen danken, durch Aufstülpenlaffen von mindestens 1500 Personen besucht. Da der Polizeipräsident den Gartenrestaurant Bergkeller bei Rüdniz, das bei weitem nicht alle ordentlichen" Gefühle der berufsmäßigen Ordnungshüter zu ber­eines roten Zylinderhutes die geforderten Umzug verboten hatte, ging man vom Gewerk- Festteilnehmer fassen tonnte. In Gruppen von etwa 100 Mann legen. Es verzichtete in diesem Jahre die demonstrierende Arbeiter fchaftshause in lofem Zuge durch die Stadt zum Striegauer marschierten die Massen dahin, jede von einigen Ordnern geführt. fchaft Erfurts auf den gewohnten Morgenspaziergang. Dafür fand play, dem Drte des ewig unvergeßlichen Blutbades vom 19. April. Zwischen den einzelnen Gruppen mußte, der polizeilichen Anordnung fie fich in Scharen, verstärkt durch die Teilnehmer aus den um­Bon dort es waren mindestens 1200 Personen im Zuge ging gemäß, ein Zwischenraum von einigen Metern bleiben. Der Vorbei- liegenden Ortschaften, zu der früh um 10 Uhr angesetzten Fest­man nach dem/ Stunden entfernten Dörfchen Mariahöfchen, marsch des Zuges währte 1 Stunden. wo ein Konzert die Teilnehmer bis in den späten Nachmittag zu darunter viele Frauen, mögen daran teilgenommen haben. Etwa 18 000 Menschen, versammlung ein, die von etwa 1000 Personen besucht war. ſammenhielt. Bei Die Arbeitsruhe fam durch die weit stärkere Beteiligung Ohne Polizeieinmischung ging der Spaziergang nicht ab. Am Ronzert und anderen Veranstaltungen verweilten die Massen am an den Nachmittagsveranstaltungen noch in viel höherem Maße als Bachtplaz trat plöglich der aus dem Krawallprozeß be- Festorte bis gegen Abend, wo sie sich in die Abend- Kommerse be- früh zum Ausdruck. Am Abend fand eine gewaltige Massenversamm­fannte Polizeikommissar Schmidt mit einigen Polizisten mitten gaben, 33 große Lokale nahmen sie auf; ausnahmslos waren die lung statt. unter die Spaziergänger, fie zum Auseinandergehen" barsch auf­In gleicher Weise, unter Betonung der Arbeitsruhe dort, fordernd. Als die Führer des Buges den Mann darauf aufmerksam hause so stark besucht, daß der 1500 Personen fassende Saal mit stadt, Suhl   und anderen Orten begangen. In Chemnitz   war die Vormittagsveranstaltung im Volfs- wo die Berhältnisse es irgend gestatten, wurde die Feier in Arn­machten, daß die Polizeivorschrift Rechtsgehen" bor- Galerien besetzt war und viele noch mit einem Stehplate sich be­schreibe, fuhr der Hüter dieser Borschriften die Betreffenden mit den scheiden mußten; auch die anderen Wirtschaftsräume waren gefüllt. trieben der Leder- und Holzbearbeitungsbranche. In Mülhausen   i. Th. herrschte Arbeitsruhe in einigen Be Worten an: Lassen Sie die Vorschriften sein!" Und trieb Schon am frühen Vormittage veränderte sich das gewöhnliche industriellen hatten mit einer Aussperrung bis zum 13. Mai gedroht. Die Tertile mit viel Schneid und Eifer die Massen zur Hälfte nach Straßenbild; die Polizei hatte großmütig die Erlaubnis gegeben, Bon den Feiernden unternahmen etwa 200 des Morgens einen ge lints, wo sie in Gefahr gerieten, den Wagen daß sich die Festteilnehmer aus und der Elektrischen in die Quere zu laufen vierteln im losen Zuge nach dem Festlokal begeben versammlung war von etwa 650 Teilnehmern besucht. Am Abend den verschiedenen Stadt- meinsamen Ausflug in die Umgegend. Die Mittags- Demonstrations und überfahren zu werden! Etwas ungeheuerliches fonnten. ereignete fich furz vor dem Striegauerplage: Auf ein gegebenes die Züge auch nach ihrer Bereinigung die 8widauerstraße entlang. alza war eine gut besuchte Mittagbersammlung. Das geschah. In musterhafter Ordnung bewegten sich fand eine stark besuchte Feier statt. Jm benachbarten 2angens Zeichen eines Vorgefeßten brang eine Anzahl Schuleute Am Nachmittag wurde im Boltshause ein gutes Instrumentalfonzert in die Massen auf dem Trottoir und suchte sich mit abseits gehaltenen Gllenbogen und mit viel un- geboten. Der Saal war wiederum gefüllt. In verschiedenen Fabriken Dessau. zarter Gile gewaltsam einen Weg mitten durch den monstranten die 15 Sale, in denen Rommers stattfand und Fest 250 Bersonen. Nachmittags fanden Konzert und Spiele in Burg­herrschte am Nachmittage Arbeitsruhe. Am Abend fülten die Des In Dessau   beteiligten sich am Vormittagsausflug nach Joniz Zug, der ganzen Länge entlang!! Einen Augenblic lobte helle Entrüstung in den Massen auf. reden gehalten wurden. Mindestens 15 000 Personen nahmen teil. teller statt, abends start besuchte Kommerse in zwei großen Lokalen. Dann aber erfüllte ein befreiendes schallendes Gelächter die Luft. sperrungsandrohungen( die Bauunternehmer z. B. proklamierten noch In Zwida u fanden sich die Genossen trotz mehrfacher Aus­Und feiner Silbe, feines Wortes mehr wurde diese Leiftung gewürdigt. am Dienstag den Aussperrungsutas) in bedeutend größerer Zahl Bemerkt sei, daß in den vordersten Reihen der Polizisten der in der als in den Vorjahren zu der vormittags 11 Uhr im Belvedere  " In Weimar   waren zur Tagesfeier die Demonstranten stärker Dienstagnummer des Vorwärts" so drastisch illustrierte Schuanberaumten& est versammlung ein. Abends waren in vier als in den Vorjahren versammelt, gegen 400 Teilnehmer wurden mann Hoppe die Ordnung und Sicherheit aufrecht gezählt. Abends war die Versammlung überfüllt. erhielt!! Bornsprühend mußte er es geschehen lassen, daß man ihn ofalen e ft kommer fe, die äußerst zahlreich besucht waren. den Massen in ganzer Größe vorstellte In Crimmitschau   fanden nachmittags Fest fonzert derjahre. Dort fand nachmittags eine starkbesuchte Versammlung statt. In Apolda   war die Beteiligung ebenfalls stärker als im Bor­Stabtta pelle und abends in drei Sälen Fest kommerfe Die bereits erteilte Genehmigung zum Festzug war wieder Stadtkapelle statt, die überfüllt waren.

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Abends fanden in der Stadt fünf große Versammlungen statt,

Säle überfüllt.

Thüringen  .

beim Beginn des 1. Mai die Studenten, die Stüßen von

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die von insgesamt 6000 Personen besucht waren. Die in der Nähe des Striegauerplates tagende Versammlung( im Stronprinzen") mittage in der Feuerfugel", bereinigten sich nachmittags zum anstaltungen durch den Gemeindevorstand verboten worden. In Werdau   versammelten sich die feiernden Arbeiter vor- au ridgezogen worden. In Eisenach   waren ursprünglich sämtliche Vera nachdem man 2000 Personen in den Saal gelaffen, schon lange vor Beginn polizeilich abgesperrt. Tagsüber waren auch hier waren die Veranstaltungen ausgezeichnet besucht. Festtonzert und abends zum Kommers im Bergteller". Durch den Bezirksdirektor wurde dies Verbot insoweit aufgehoben, in der Stadt die Schuhmannsposten überall verdoppelt und verdreifacht, vielfach sogar durch herbeizitierte Gendarmen aus der weiteren 3. B. Bauarbeitern, Steinmetzen, Schneidern, Töpfern usw. am Abend stattfinden durften unter der Bedingung, daß der Charakter Die Arbeitsruhe war im Streise nur bei einzelnen Berufen, wie daß das Konzert am Nachmittag sowie der Kommers und der Ball Umgebung berstärkt worden. Ueber Erwarten günstig lauten auch die Berichte, die aus der generell durchgeführt, im allgemeinen hielt sie sich in den Grenzen einer öffentlichen Veranstaltung vermieden wurde. Ueber Erwarten günstig lauten auch die Berichte, die aus der der Vorjahre. Der ganze Verlauf der Maifeier im 18. Kreiſe fo- Der Arbeiterschaft von Jena   wird besonders am 1. Mai traß Provinz einliefen. In Neumarkt   und in Schmiedeberg wohl wie im Agitationsbezirke hat aber deutlich bewiesen, daß die vor Augen geführt, daß sie minderen Rechts ist. Während fonnten zum ersten Male Maiversammlungen stattfinden, die von Arbeiterschaft nach wie vor ten Maifeiergebanten hochhält Thron und Altar, von Staat und Gesellschaft, nachts 300 und 400 Personen besucht waren. Ebenso waren die Ber- und ihm in jedem Jahre wirksameren Nachdruck zu verleihen ver 12 Uhr einen Nadauumzug veranstalten, verbietet man ber fammlungen in Striegau  , Sirsberg, Strehlen  , Ohlau  , steht. Im ganzen Agitationsbezirke fanden mehr als 30 überfüllte Arbeiterschaft ohne Grund einen solchen Umzug am Tage aus Sagan, Bunzlau  , Görlig, Biegni, aynau, versammlungen statt, deren Teilnehmerzahl eine erfreulich starte fchafter einen solchen Umzug in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai. Rattowiz, Neustadt, Reisse, Brieg  , Freiburg  , Gottesberg. Abendkommerse resp. Festversammlungen und drei Vormittags- Arbeiterschaft ohne Grund einen solchen Umzug am Tage aus. zuführen. In den früheren Jahren veranstalteten bloß die Burschen Goldberg, Jauer, Reichenbach  , Schweidnis, Bunahme aufwies. Langenbielau, sowie im and freise Breslau  ( öpelwig, In diesem Jahre tam noch ein Umzug von Korpsstudenten Grabschen, schausch, Opperau und Mariahöfchen) am mittag bes 1. Mai 1. Mai zustande, just zu derfelben Zeit, nach den bis 11 Uhr früh eingelaufenen Berichten durchweg gut bes In Halle   a. S. war, obgleich in leitenden Bartei und Gewerk- da der Umzug der Arbeiterschaft stattfinden sollte. Aber unge. sucht. In Reichenbach   und Langenbielau   war die Beteiligung an fchaftstreifen heftig gebremst worden ist, die Beteiligung starter atet folcher aufreizenden Geschehnisse feierte gesichts der dort herrschenden Kriegsstimmung ganz besonders groß als im Vorjahre. Abgesehen davon, daß fich die Bauhandwerker im das Proletariat von Jena   seinen Maientag. Bereits und lebhaft. Streit und eine Anzahl Tischler in der Aussperrung befinden, so zu der Vormittagsversammlung waren 600 Genossen erschienen. Die Als Kuriofum verdient noch folgendes Vorkommnis aus Striegau   haben auch andere Branchen die Arbeitsruhe in wirksamerer Weise Bahl der Teilnehmer an der Nachmittagsfeier auf dem Forst betrug Erwähnung: Die Teilnehmer am Vormittagsspaziergang waren auf begangen als früher. In mehreren Maschinen- und Keffelfabriken 1500; die Zahl derer, die den Nachmittag durch Arbeitsruhe feierten, dem Spizberge eingekehrt. Das Lokal dort oben ist stå dtisches ließen unter anderen rund 300 Metallarbeiter die Arbeit ruhen. An ist eine bedeutend größere gewesen die Abendfeier, die im Volts Eigentum. Gegen Mittag erschien plöglich in höchsteigener Person der Frühversammlung im Bellevue beteiligten sich rund 8000 Ber- Hause stattfand, war ebenfalls sehr start besucht. Ein gut Teil Mit­der gestrenge Bürgermeister, der ohne weiteres dem Wirt das fonen. Der Saaleingang war polizeilich abgesperrt und glieder für die Partei und neue Lefer auf die Weimarische Bolts­weitere Verabreichen von Speisen und Getränken an die der Vorgarten war start besetzt. Eine besondere Ueberraschung be- zeitung" tourden gewonnen. Sozi untersagtel Da aber der größte Hunger und reiteten die Angestellten der Stadtbahn den friedliebenden der erste Durst beim Eintreffen des Bürgermeisters be- Sallefchen Bürgern. Als diese Arbeitswidigen früh thre Strede 1200 Personen nahmen am Festzug teil, 1500 an der eft Sonneberg  ( Sachsen- Meiningen  ) fah eine glänzende Feier. reits gelöscht waren, Löfte der Eifer des staatsretterischen fahren wollten, ruhte auch hier die Arbeit. Die Widerspenstigen" versammlung. Bürgermeisters lediglich ein lautes Gelächter und unbändige hatten in der ersten Mainacht eine Besprechung wegen Berkürzung In Altenburg   war die Arbeitsruhe ebenso start wie in den der Dienstzeit fie verlangen nichts weiter als die von der Re- legten Jahren. Nund 1000 Mann in Altenbung und seiner nächsten

Heiterkeit aus.

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Provinz Sachsen  .

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In Görlitz   war die Zahl derjenigen, die durch Arbeitsruhe gierung vorgeschriebene achtstündige Schicht, die an anderen Bahnen Umgebung demonstrierten auf diese Weise. Die Arbeiter der Hut feierten, nicht so groß als wie im vorigen Jahre. Das ist auf die innegehalten wird abhalten wollen; die tluge Polizei fab jene fabriten und einiger anderer Betriebe haben ich, wie seit Jahren, Lohntämpfe am Drte zurüdzuführen. Die Übendversammlung war fammenkunft als eine unerlaubte Bersammlung an und löfte geschloffen an der Maifeier beteiligt. Bo den Bauarbeitern haben start besucht. Auch die Frauen waren zahlreich vertreten. In Die Gefchichte auf. Am Norgen bes 1. Mai in aller Frühe rädten bie Bimmerer ebenfalls gefchloffen die Arbeit ruhen laffen. Von den Leschwig, Lauban   und angenöls fanden ebenfalls gut bie Straßenbahner der Leiter des Betriebes tut sich darauf etwas übrigen Bauberufen in der Stadt Altenburg   arbeitete ein größerer besuchte Versammlungen statt. In Martlissa und Umgegend war zu gute, daß er immer treugediente Soldaten" engagiert dem Teil als in den Vorjahren. Die Maurer des Bezirks der Bahlstelle es das erste Mal möglich, eine Maiversammlung abzuhalten, denn bisher Direktor auf die Bude und trugen ihm ihre Wünsche vor. Er lehnte Bechau feierten dagegen geschlossen. Vormittags fand ein Spazier stand fein Lotal zur Verfügung. In Priebus fand eine Vor- ab, infolgedessen weit über zwei Drittel der Angestellten, etwa gang statt, um 10 Uhr die Bersammlung, an der 800 Personen teil­mittegverfarmluna fatt. Die hier in der Slainbust: befhäftigt n hundert Mann, bie Arbeit Bieberlegten Dex Betrieb nahmen. Um 2 Uhr nachmittags veranstalteten die Maifeiernden

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