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rtntn Massenspaziergang w einige mnliegende Orte, die Abend feier fand in zwei Lokalen statt. Beide Veranstaltungen waren über füllt. Durch Androhung von Aussperrung haben die Unternehmer des Ländchens die Bergarbeiter, die Porzellanarbeiter und die EtuiS» arbeitcr von der etwaigen Begehung der Maifeier durch Arbeitsruhe abgehalten. Aus Gotha   wird berichtet: Der Wunsch und die Hoffnung unserer Widersacher, die Idee dcS 1. Mai flaue ab. die Arbeiter hätten es aufgegeben, an diesein Tage zu demonstrieren, ist abermals gänzlich zuschande.il geworden. Trotzdem dir grostte Fabrik, die zirka 700 A rb ei t e r beschäftigt, die W a g g o n f a b r i k, die Feier am Tage verboten hatte, war früh schon die Beteiligung«ine rege. ImMohren", dem neueröffneten Gewerkschaftshaus, wo Konzert stattfand, ivaren um 10 Uhr schon alle Räume besetzt. Beim NachmittggSkonzert war die Beteiligung bedeutend stärker. Ilm   ö Uhr abends brach die Kapelle ab und marschiert« vor die Waggonfabrik, wo die nicht feiern bürfeiiden Arbeiter abgeholt wurden. Einen großartigeren Zug von Arbeitermassen hat Gotha   wohl nie gesehen. Tausend e,uud Abertausende von Menschen standen Spalier und in allen Häusern waren die Fenster geöffnet, die Arbeiter zu sehen, die jetzt mit Musik nach dem GewerlschaftShauS marschierten. Alle Geschirre und auch Autos mußten Halt machen vor der nicht zu zählenden Menge. Das war der Erfolg des Feier­verbots, das jedenfalls auch weitere Früchte tragen wird. Vor einer gewaltigen Menschenmasse, wurde im Festlokal die Mairede gehalten. In Nordhausen   hatten sich morgens an 600 Teilnehmer eingefunden. Noch nie war eine solch zahlreiche Beteiligung zu ver- zeichnen. Gegen 0'/3 Uhr zogen die Genossen in dichten Scharen durch die Straßen der Stadt nach dem Versammlungslokal. Der Nachniittag vereinigte die Parteigenossen auf dem nahen Schuzsell. Abends fand eine imposante Feier statt. In Frankenhausen   am Kyffhäuser   demonswierten die Bau« arbeiter durch ArbeitMlhe. Am Nachmittag veranstalteten die Gewerk- schaften einen Ausflug, an dem 600 Genossen teilnahmen. Bei der Abendfeier vor das Festlokal überfüllt. Die Vormittagsversammlung in Gera   war trotz Drohung mit Aussperrung zahlreicher noch besucht als in den Vorjahren. Nach- mittags fand ein äußerst stark besuchtes Konzert statt, abends 16 Volksversammlungen in Gera   und Umgegend, die zum Teil überfüllt, aber viel stärker besucht waren als in früheren Jahren. In Greiz   wurde die Feier mit der Verbreitung eines Flug> blattes eingeleitet. Früh vor 0 Uhr. als die Proletarier und Prole- tarierinnen zur Arbeit gingen, standen unsere Genossen vor den Fabrikeingängen und verteilten das Flugblatt, das die geschichtliche Entwickelung der Maifeier und die Forderungen, die sich an die Maifeier knüpften, enthielt, in 10 000 Exemplaren. Ein Morgen« spaziergang wurde durch die Witterung ungünstig beeinflußt. In der Mittagsstunde fand eine Versammlung statt, an der 400 Per« sonen teilnahmen. Nachmittags hatte ein Spaziergang zahlreiche Beteiligung aufzuweisen. Am Abend fand eine stark besuchte Feier statt. Die Textil- arbeiter konnten die Arbelt nicht ruhen lassen. Am Nachmittags« ausflug aber beteiligten sich Brauer, BauhülfSarbeiter, Maurer  , Töpfer, Tischler, Steinmetzen, Schneider  , Tabakarbeiter, Transport- arbeiter, Maler und verschiedene andere Gewerbe. Es war die zweite Maifeier in Greiz  , bei der von einer Arbeitsruhe im weiteren Sinne die Rede sein kann. Die umliegenden Ortschaften hatten starkbesuchte Abendfeiern. Westfalen. Die Feier im Wahlkreise Dortmund-Hörde litt sehr unter der Ungunst der Witterung, doch war abermals eine stärkere Beteiligung gegen daS Vorjahr zu ver­zeich n e n. Ursprünglich sollte sie in Huckarde stattfinden, doch das dortige Hauptfestlokal wurde vor etwa 14 Tagen abgetrieben. So fand die Feier dann in Brüninghausen, einem Vorort der Stadt Dortmund   statt, wo vier große Lokale mit schönen Garten« anlagen zur Verfügung standen. Während in früheren Jahren die Genossen des Wahlkreises am frühen Morgen sich zu einem ein« heitlichen DemonstrationSzug zusammenfanden, war diesmal eine Einteilung der Orte erfolgt, so daß sich vier große DemonstrationSzüge nach dem Festort bewegten. Der größte Zug zählte wohl 8000 Demonstranten, die Gesamt« zahl der Teilnehmer wird auf 18 20 000 geschätzt. Die Polizei verhielt sich im großen und ganzen zurückhaltend, nur in der Stadt Dortmund   machte sie viele Schwierigkeiten. Ein größeres Gewerkschaftslokal war von siebzehn Polizisten belagert, die verhinderten, daß sich die Genoffen in größeren Trupps durch die Stadt bewegten. Und schließlich war die Mühe doch wieder vergebens gewesen: plötzlich wogte die Haupt- straße zu den Lokalen doch von Tausenden von Demonstranten Aber die Bourgeoisie der Stadt sah wenig von der Demonstration und damit ist die Behörde befriedigt. Bürgertum und Polizei der Stadt Dortmund   sind Anhänger der Vogelstraußpolitik. In den Festlokalen wurden bis zum Eintritt der Dunkelheit Konzerte abgehalten, mittags 1 Uhr tagten drei groß« Fest- Versammlungen. Bemerkenswertist, daß MeBergarbeiter des Kreises in immer größerer Zahl durch Arbeits« ruhe feiern. Eine Zeche in der Nähe des Fcstortes hatte ihren Betrieb fast völlig einstellen müssen, auf anderen Zechen erlitt der Betrieb recht erhebliche Sin- schränkung. Im Wahlkreise Bochum   hatte dt« Feier unter zwei Uebel ständen leiden: an Lokalmangel und an schlechter Witterung. Da e» nicht möglich war, die Feier, wie es zuerst beabsichtigt war, gen, einsam für den ganzen Kreis in der Stadt Bochum   abzuhalten, weil es an den Lokalitäten fehlte, so feierten die einzelnen Distrikte für sich. DeS Morgens sind die Volksversammlungen sämtlich sehr gut besucht gewesen. Rachmittags hatten die die Bochumer   Genoffen eine Feier in einem nahe der Stadt ge- legenen Gartenlokale beabsichtigt. Sie litt aber unter der Unbill der Witterung. Den ganzen Nachmittag regnete«S Bindfaden. DeS Abends haben sich die Bochumer   Genossen in ihren BezirkSlokalen beim Glase Bier versammelt. Im Distrikt Harpen   war die Feier von der Behörde wegen der dort herrschenden Genickstarre verboten. In Harpen   herrscht die Genickstarr« nicht schlimmer In Duisburg   selbst, wo zum ersten Male eine vormittags- Versammlung arrangiert war. war daS annähernd 500 Personen fassende Versammlungslokal bis auf den letzten Platz besetzt. An den, NachmittagSaiiSfluge beteiligten sich zirka 1000 Personen. Mülheim   verzeichnete rund 300 Ausflügler. Die Versammlung war von etwa 400 Personen besucht. In Ruhrort  -Saar  , unter den Augen der Jndustriekönige, waren etwa 400 Per- sonen an dem AuSfluge beteiligt, die Abendversammlung ivies rund 600 Personen auf, mehr konnten nämlich nicht in den Saal. In Oberhausen   war die Vormittagsversammlung von annähernd 300 Personen besucht. In Heißen, einem Bergarbeiter- dorfe, waren in der NachmittaoSversanmilung 150 Personen an- wesend, in Styrum  , gleichfalls einem Jndustriedorfe, 300 Per- sonen. Die Festlichkeiten, die für den Abend arrangiert waren, waren sämtlich zum brechen voll. Im Wuppertal   ist die Maifeier stets ungünstig beeinflußt gewesen durch den allgemeinen Wohnungswechsel, der an diesem Tage stattfindet. Dennoch ist auch hier die Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr gestiegen. In Elberfeld  «Barmen ivar das Arrangement wie in früheren Jahren: Vormittags in beiden Städten je eine Versammlung, nachmittag? gemeinsamer Ausflug und abends Festlichkeiten in beiden Städten. Ein Unterschied und Fortschritt ist in diesem Jahre insofern zu verzeichnen, daß die Fest- lichkeiten des Abend? statt wie bisher in zwei diesmal in vier Lokalen stattfanden, und die VormittagSversammlungen um 10 statt wie bisher um 11 Uhr angesetzt waren. So wollte man eine sicherere Uebersicht über die Zahl der wirklich Feiernden erhalten. Trotz der früheren Stunde waren die Versammlungen besser besucht als im vorigen Jahr. In Elberfeld   waren 700 Personen, in Barmen 000 anwesend. Die Stimmung war in beiden Versammlungen eine vorzügliche. Obwohl der Ausflug unter der ungünstigen Witterung zu leiden hatte, haben sich 1500 Personen daran beteiligt, die vier Festlokale des Abends waren überfüllt. DieNiedergerittenen" haben ihr Mai- fest in diesem Jahre unter bedeutend zahlreicherer Beteiligung ge- feiert, denn je zuvor. In Remscheid   waren gleichfalls die Genossen von dem Ver« lauf der Maifeier hochbefriedigt. Zu der Nachmittagsversammlung hatten sich 000 Personen eingefunden und die Versammlung am Abend, die in dem großen Saale der Konzerthalle.Germania  " statt- fand, war von 1200 Personen besucht. In Köln   wurde die Feier vormittags mit einer glänzenden Ver« ammlung im Volkshause eingeleitet. Saal und Galerien waren bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. 2000 Teilnehmer waren erschienen. Da in Preußen der Maiumzug grundsätzlich nicht genehmigt wird, hatten die Kölner   Parteigenossen seit 15 Jahren am Nachmittag des 1. Mai einen zwanglosen Spaziergang veranstaltet. Im vorigen Jahre er« klärte die Kölner   Polizei mit einem Male den bi« dahin stets un- beanstandet gebliebenen Spaziergang für einenöffentlichen Auf« zug" und die stehende Phrase von der gefährdeten Ordnung und Sicherheit mußte zur Begründung des Verbots dienen. Nachher wurden sogar die Mitglieder der Maikommission auf Grund der Plakate und Jnserate wegen Aufforde- rung zu einem polizeilich nicht genehmigten Aufzuge zerichtlich bestraft. Infolge dessen mußte in diesem Jahre jede Sin- adung zu eine», Spaziergange unterlassen werden. Dennoch fanden ich am Nachmittag ün, 2 Uhr im Volkshause wohl eineinhalb Tausend Genossen und Genossinnen ein. die sich nach kurzer� Zeit langsam in losem Zuge in Bewegung setzten, sich durch die Stadt, am Dom vorüber über die feste Brücke auf die andere Rheinseite nach Deutz begaben, um dort in dem großen Gartenlokale der Mlll- heimer Torburg bis gegen Abend zu verweilen. Am Abend fanden in Köln   und nächster Umgebung vierzehn große Festversammlungen statt, die sämtlich überfüllt waren. als in den übrigen Jndustrieorten. Den Bürgerlichen war dort die Abhaltung einer Matabendfeier gestattet. In Herne  , Wanne. Gelsen kirchen, Wattenscheid  , Laer   wurden am Morgen gut besuchte Volks versau, mlungen abgehalten, am Nachmittag versammelten sich die Genossen mit ihren Frauen in den BezirkSlokalen bei Konzert und Vorträgen. Der Distrikt Weitmar  . Sttegel. Dahlhausen   veranstaltete am Morgen zwei gut besuchte Versammlungen, am Nachmittage wurde in einem Lokale in Horst gefeiert, desgleichen feierten die Distrikte Linden, Hattingen  , Witten   und Langendreer  . Die Be- teiligung war in diesem Jahre überall größer als in den vorher« . itungen und Marken oben sich an der Feier gehenden! es wurden u. a. auch viel mehr verkauft als früher. Etwa 4000 Personen beteiligt. Im Wahlkreise Hamm-Soest nahm die Feier einen prächtigen Verlauf. Die Zahl derjenigen, die durch Arbeitsruhe feierten, hat sich gegen das Vorjahr verdreifacht. An der Zentral- feier nahmen zirka 1200 Personen teil. Rheinland  In Krefeld  stärkere Beteiligung-------------- Zahl der Feiernden war größer, hauptiächlich waren e« Angehörige der Baubranche, die dmch SrbeitSruhe feierten. Etwa 400 Personen machte sich gegen das Vorjahr eine bedeutend an der Vormittagsversammlung bemerkbar. Die besuchten die Vormittagsversammlung. Nachmittag», und Abendfestlichkeit Die Nachmittag»- und Abendfestlichkett mußte in zwei großen Lokalen stattfinden. Das städtische Lokal, das die Benoffen früher benutzten, hatte man ihnen dieses Jahr verweigert. Die Lokale waren überfüllt. Im Wahlkreis« Duisburg   war trotz des strömenden der fast winterlichen ßäU$ Ms gstac(tas{& Uttaftc. Hessen-Nassau  . Im Bezirk Kassel   hat die Feier Fortschritte gemacht. Aller- dingS war der äußer« Eindruck nicht dem des vorigen Jahres gleich. da die organisierten Holzarbeiter die seither wohl an die taufend Mann zu dem Kontingent der durch ArbeitSruhe Feiernden stellten beschloffen hatten, von der Proklamierung der ArbeitSruhe abzusehen. Lediglich, um den im Kampfe stehenden Brüdern Munition zuführen zu können; nicht etwa, weil die Kasseler Unternehmer der Holzbranche ziemlich post ksstum den Feiernden eine 3 tägig« AuSsperrnng angedroht hatten. Die Stimmung der Feiernden war vorzüglich. Es fanden im Bezirke insgesamt 14 Versammlungen statt, davon sechs in der Stadt Kastel   und den Vororten und acht im Osten der benachbarten Kreise. In Frankfurt   a. M. fanden wie im Vorjahre sieben Morgen- Versammlungen statt, die von zirka 5000 Feiernden besucht waren, In der Holzindustrie feierten trotz erfolgter AuSsperrungSandrohung über zwei Drittel der am Orte Beschäftsgten; besonders stark wurde diesmal auch in der Metallindustrie durch ArbeitSruhe demonstriert. In den Versammlungen herrschte kampfeSsrohe Stimmung. Am Abend fanden in den Vororten Niederrad   und Hausen zwei weitere Versammlungen statt. Auch diese Versammlungen nahmen einen guten Verlauf. Am Nachmittag fanden sich die Parteigenossen trotz der kühlen Witterung mit ihren Familienangehörigen zu Tausenden auf einige Stunden zu frohem Beisammensein im Tivoli­garten ein. Hessen-Darmstadt  . In Mainz   war die Feier stärker als je. Am Vormittag ver- einigten sich im Pflug S00 Feiernde. Am Nachmittagsausflug nach Kostheim   nahmen über 700 teil. Die vbendddemonstratton ig der Stadthalle wie» 4000 Besucher auf. In den Orten Weisenau  , Bietzen« heim, Gonsenheim  , war die Beteiligung sebr gut, in Worms   war ein starker Aufschwung zu konstatteren. öOO Feiernd« versammelten sich. Abends war das GewerkschastShauS überfüllt. Aus Offenbach   wird geschrieben: Die Feier stand im Mittelpunkt eines wirtschaftlichen Kampfes von noch nicht abzu- sehender Tragweite. Die Forderung der Arbeiter der hiefigen Maschinenfabriken auf Einführung des Neunstundentage« führte zur ArbeitSruhe- von fast 2000 fleißigen strebsamen Menschen, die das sonst auch recht ansehnliche Heer der durch ArbeitSruhe Demonstrierenden nicht unwesentlich verstärkten. Die Offenbachcr Dachdeckermeister über- räschten ihre Gehülfen am Vorabend des 1; Mai mit der Mitteilung, wer am 1. Mai die Arbeit ruhen lasse, müsse dann noch zwei weitere Tage feiern. Und dabei haben diese Arbeiter ein tariflich ver- b riefte» Recht auf den Arbeiterfeiertag. Auch die terren Bauunternehmer hielten eS für geraten, noch besonder« durch »schlag vor dem Feiern am 1. Mai zu warnen, allerding« mit den, Erfolg, daß sich aus fast allen Bauten keine Hand rührte. Die vormittags 10' Uhr einberufene Versammlung war denn auch die bisher am besten besuchteste, die Räume de» größten hiesigen SaaleS im Gewerkschaftshause waren überfüllt. Sin Festzug. wie er fich nachmittag« Uhr durch die Straßen der Stadt bewegte, hatte einen Umfang, wie noch in keinem der Borjahre. Allein die Gruppe der Metallarbeiter bildete schon einen ganz respektablen Zug stlr sick. dann kamen die Maurer, von denen kaum einer der hier beschäftigten am Zuge nicht teilnahm. In großer Zahl waren noch beteiligt dir Holzarbeiter, Portefeutller. Sattler  , HülsSarborer. Schuhmacher usw. Ferner sah man im Zuge die Stadlverordnetenftaktion, die Jugendorganisatton, den Berem der Gemeindearbeiter, zum erstenmal auch die Organisation der Metzger, sowie eine Anzahl Radfahrervereine, die die Spitze bildeten. Wohl gingen Regen« und Hagelschauer während de» ZuaeS nieder. ohne aber die Ordnung und Feststimmung zu de« einträchtigen. Im Gewerkschaftshause, wo»er Zug sein Ende fand. vergnügten fich dann noch die Festteilnehmer. die in dem großen Raum des ArbciterheimS kaum Platz fanden. bei Konzert und alleriet Bolksbelusttgnngen. In» Kreise Ostenbach« Dieburg  fanden am 1. Mai selbst über 3» Versammlungen statt. Bormittag«. Versammlungen waren außer in Offenbach   noch in Isenburg untz Bieler arrangiert, in Obertshausen   fand nachmittag« Versammlung statt. Umzüge waren noch außer in Offenbach   in Bürgel  . Mühl« heim, Obertshausen   und Dietzenbach   vorgesehen. Vielfach wurde auch der Morgen zu Susflügen benutzt, freilich war die Witterung solchem Beginnen wenig forderlich. Ja besonderer weis««rüg die»« .......--' H d«xN mehrfarbigen Drutt sowie in besserer Ausstattung die DlenStagS» ausgäbe als besondere Festnummer charakterisierte. Baden. Die Feier in Mannheim   leidet unter der gleichzeitig er« öffneten JubiläumS-AnSstellung. Eine große Zahl von Arbeitern war noch mit der Fertigstellung der Arbeiten aus dem AusstellmigS« terrain beschäftigt und daher nicht in der Lage, zu feiern. Weiler war der für die Mannheimer   Arbeiterschaft so wichtig gewordene Nibelungensaal des Rosengartens nicht zu haben, weil das Gebäude in daS- AuSstellungSgebtet eingeschlossen wurde und für eine Abend- Versammlung daher nicht zu beschaffen war. ES mußte daher bei einer Bormittagsversammlung im Saalban-Theater sein Bewenden haben. Diese Versammlung aber war so stark besucht, daß der Saal bis auf das letzte Plätzchen besetzt war. Die Zahl der Teilnehmer ist daher auf mindestens 1200 zu schätzen. Eine noch größere Zahl vo» Genossen und ihren Familien vereinigte der NachmittagsauSflug nach Seckenheim, wo im Schloßrestaurant auch viele Genossen aus nahe gelegenen kleineren Ortschaften begrüßt werden konnten. Auch in vielen anderen Orten des 11. badischen Reichstags« Wahlkreises wurde der Tag in würdiger Weise begangen. Die Ge« nassen von Ladenburg   und W a l l st a d t versammelten sich des Vormittags, während in Feudenheim  . Friedrichsfeld  . Hcddcs« heim, Hemsbach  . Hockenheim  , Ilvesheim  , Neckarau  . Oftersheim  . Rheinau  . Sandhofen  , Schwetzingen  , Seckenheim, Waldhof   und Weii� heim große Abendversaniinlungen den Tag auszeichneten. Die Be- teiligung war überall recht rege. Württemberg  . In Stuttgart   nahm die Feier befriedigenden Verlauf. Vor« mittag» waren vier Berufsversammlungen von etwa 3000 Personen gefüllt. Der Nachmittagsfestzug wies 4500 Teilnehmer auf. Abends fanden fünf Feiern statt. In Eßlingen   wie» der MiitagSfestzug 1500 Teilnehmer auf, in Heilbroni, 1000. Die Abendseier war glänzend besucht. Weitere schöne Festzüge lind zu melden aus Feuerbach  , Zuffenhausen  , Göppingen   und Gmünd, Abendfeiern außerdem aus Ludwigsburg  , Kirchheim, Heidenheim  , Schramberg   und anderen Orten. Bayern  . Aus München   wird uns geschrieben: Alljährlich wird von der staatserhaltenden Presse über den Welt« feiertag der roten Internationalen gewitzelt und jedes Jahr wird mit aller Bestimmtheit versichert, daß eS mit der Maifeier bergab gehe. Nun, nach dem großen Niederreiten, muß sich die Blockpresse selbst Lügen strafen und schüchtern konstatieren, daß die Beteiligung der Münchener   Arbeiterschaft an der Maifeier einen größeren Umfang angenommen hat als je zuvor. Mit der stetig fortschreitenden Erstarkung der gewerkschaftlichen und politischen Organisation hielt auch die Arbeitsruhe am heutigen 1. Mai gleichen Schritt. Daher war die Zahl der Maifeiernden größer als ze zuvor. Für heuer hatte der Gewerkschaftsverein zum ersten Male vormittags 10 Uhr Branchen-Ver­sammlungen veranstaltet, die Probe ist glänzend gelungen. Der Besuch der Versammlungen war geradezu enorm. Die H o l z a r b ei ter füllten den großen Festsaal der Mathäser- brauerei bis auf den letzten Platz, die Metallarbeiter ver- sammelten sich in der S ch w a b i n g e r Brauerei und im Lehrer- saal des Kolosseums, die Schuhmacher, Hutmacher  , Lederarbeiter und Handschuhmacher   im GescllschaftS- hause zur Lacke, die Bauarbeiter füllten den Riesensaal des Münchener KindlkellerS bis in den äußersten Winkel, die S ch n e i d e r und Schneiderinnen versammelten sich im zweiten Stock, die Sattler, Tapezierer und Maler im ersten Stock der e n t r a l s ä l e und die F a b r i k a r b e i t e r in den Kolosseums« ierhallen. Außerdem hielten noch vormittags stark besuchte Ver- sammlungen ab die H a f e n- und die Handels« und Tran«- port-Arbeiter. Mittags 1 Uhr versammelten sich die Arbeiter der Nahrungsmittelbranche imOrientalischen Eafö" und die Brauereiarbeiter imKlostergarten". Nach approximativer Schätzung mögen 20 25000 Arbeiter und Arbeiterinnen gefeiert haben. Abends fanden weiter drei Versammlungen statt, die eben- 'alls überfüllt waren. Der für Nachmittag« angesetzte Ausflug mußte wegen des schon vormittags einsetzenden Regenwetters unterbleiben. Die Bau« arbeiter ttoyten der Witterung und machten dennoch einen Aus- flug nach Pullach  . Die öffentliche Gewalt hat in den 17 Jahren, in denen das international« Proletariat den Weltfeiertag begeht, weder etwas ge- lernt noch vergessen. Nach einem Kommandanturbefehl hatte das Militär Bereitschaft; das gleiche war bei der Schutzmannschast der Fall. Zu tun gab's aber nichts. Die Arbeiterschaft Pasings feierte den 1. Mai ebenfalls durch ArbeitSruhe. Nachmittag« 4 Uhr fand im GasthofeZur Post" eine Familienunterhaltung statt, die sich eine« sehr starken Besuches erfteute. In Ingolstadt   fand eine imposant besuchte Bersamm« lung statt. Die Feier in Nürnberg   nahm imposanten Verlauf. Die Zahl der Feiernden war bedeutend größer, al« man im voraus an- genommen hatte. Ein starkes Kontingent zu den Demonstranten stellten die Holzarbeiter. Die größten Möbelfabriken lagen voll- ständig still, außerdem dt« meisten Kleinbetriebe. Der Holz« mdustriellenverband hatte Maßnahmen gegen die etwaige Arbeits- ruhe erwogen, die Herren waren aber anscheinend nicht einig geworden, denn der Verband überließ'«S jedem einzelnen seiner Mitglieder, vorzugehen, wie e« ihm beliebt«. Hier wird die Feier wohl keine weiteren Folgen haben. Auch einige hundert Bleistiftarbeiter begingen die Feier durch ArbeitSruhe. gerner ließ der größte Teil der Lauerbeiter sMaurer, Steinhauer, HülfSarbeiter usw.) die Arbeit ruhen, so daß die meisten Bauten stilllagen. Der Verband der Arbeitgeber im Baugewerbe ließ Plakate anschlagen mit der Ankündigung, daß alle Feiernden bi« zum 3. Mai ausgesperrt würden, allein baS scheint nur ein Schreckschuß gewesen zu sein, die Bauunternehmer find bei der regen Bautätigkeit froh. wenn sie arbeiten lassen können. Ursprünglich wollte» sie gar drei Tage lang aussperren. In unzähligen klemen Werkstätten aller Branchen wurde ebenfall« vollständig gefeiert. Die großen Betriebe der Metallindustrie blieben dagegen von der Feier ziemlich un« berührt, da eine groß« Mnorttat sich unter Berücksichtigung der desonderen Verhältnisse gegen die ArbeitSruhe ausgesprochen hatte. Für die Feiernden wurden am Vormittag drei große Ver« sammlungen abgehalten, die total überfüllt waren und von einer begeisterten Sttmmung getragen wurden. In die Resolution wurde auch ein Protest gegen den ZeugniSzwang eingeflochten. Ge­nosse Schlegel hatte au« seiner.Folterkammer' in Kulnibach einen poetischen Gruß geschickt, in dem er die Toren verspottet, die hoffen, daß er durch lang« Hast die Geduld verlieren und zum Ver- räter werde. Mittags versammelten sich die Feiernden auf dem Ziegelsteiner grlsenkeller. wacker der kühlen unfreundlichen Witterung trotzend. Abend» wurde die Feier durch ein Konzert im Beckengarten beschloffen. In Fürth   war die Arbeitsruhe wiederum stärker als in Bor  « jähren. Vormittags fand eine riesig besuchte Versammlung, nach- mittags trotz Umzugsverbot ein großer gemeinschaftlicher Spazier« gang statt. Die Teilnehmerzahl belief fich auf etwa 3000. Im Wahlkreis« Hof war die Beteiligung in keinem Iah» eine solch starke wie dieSmalf: selbst in dem wirtschaftlich wie politisch zurückgebliebenen Frankenwald, wo seither nicht im entferntesten daran gedacht werden konnte, das Maifest zu feiern, ließ eine Anzahl Genossen die Arbeit ruhen und nah», an Demonstrationen teil. In der Stadt H o f fand am B o r m i t t a g eine überfüllte ver« sammlung statt. Im Vorjahre war et nur infolge de« Maurerstreiks. der gerade tobte, möglich gewesen, eine Vormittagsversammlung ab- zuhalten; heuer feierten nahezu sämtliche Maurer und BauhülfS« arbeiter. sodaß der Bestich wesentlich stärker war als im Borjahre. Nachmittags fand ein gemeinsamer Spaziergang nach dem Theresien« stein statt, w» fich Hundert« von Pri-kM"-»«st<it»d und"-»el