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Hohen- Schönhausen.

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Hetratsinferate.

einer als bringend einberufenen bertraulichen Gemeinde- 1 glaube, die gute Sache der schon einige Wochen vorher( wegen Ver jertreteriigung die Angelegenheit ihre Erledigung gefunden. befferung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen) in den Streit ge Anständiger junger Kaufmann sucht sich mit einfachem Mädchen Es lagen die Vorschläge der Kuratorien der Realschule und der tretenen Stellmacher, Sattler und Lackierer der Firma fönnte gefährdet dienenden Standes sobald als möglich zu berehelichen." Diese höheren Mädchenschule vor, die Gehaltserhöhungen nach den gleichen werden, wenn man weiter arbeite.- Als der arbeitswillige Schmied Annonce, die kurz vor Weihnachten v. 3. in verschiedenen bürger­Grundsätzen wie bei den Volksschullehrern vorsehen. Die Vorschläge Martin eines Tags die Fabrit verließ, trat ihm der Schmiedlichen Beitungen erschien, bildete den Ausgangspunkt einer gemeinen fanden Annahme. Es wurde widerspruchslos der Wunsch aus gesprochen, daß die Gehaltsfrage nun für zehn Jahre ruhen werde. 3ilian entgegen und sagte: Hier wird gestreift". Martin Gaunerei, die gestern vor dem Strafrichter ihren Abschluß fand. In ber gleichen Sigung wurde noch beschlossen, die Lieferung für die ging weiter und erklärte schroff: Streit doch au!" Bilian, unter der Anklage des Betruges mußte sich der Kaufmann britten Paul Bahn vor der Straffammer des Land­neuen Bumpmajchinen zur Erweiterung des Gemeindewasserwerks der der zehn Jahre mit ihm zusammen gearbeitet gerichts II verantworten. Firma A. Borsig   zu übertragen. Endlich berichtet der Vorfißende hatte, äußerte nun unmutig: Schämst Du Dich nicht?" einrüden. Auf dieses Inferat bin meldeten sich eine große Anzahl Er ließ obenstehendes Inserat noch über die am Tage vorher abgehaltenen Beratungen über den Diese vier Worte soll er dann noch einmal wiederholt haben. Das heiratsluftiger junger Damen. Unter den zahlreichen Bewerberinnen Krankenhauszweckverband. Dem Wunsche der fleineren Vertrags- Landgericht I berurteilte ihn deshalb auf Grund des§ 153 befand sich auch die Köchin Vittoria M., die erst vor Jahresfrist ihre gemeinden entsprechend ist die Vertragsdauer statt auf sechs auf acht bei Gewerbeordnung zu einer Woche Gefängnis, weil er böhmischen Berge verlassen hatte, um in der Großstadt ihr Glück zu Jahre festgefegt worden. Die fleineren Gemeinden fürchteten, daß fie, obwohl die Kündigungsfrist 1 Jahr 8 Monate beträgt, doch versucht habe, Martin burch Ehrverlegung zu bestimmen, an einer versuchen. In ihrem in etwas sehr böhmischen Stile abgefaßten eines Tages vor der Schwierigkeit stehen würden, kein Krankenhaus Berabredung zur Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen ersten Briefe betonte sie mit besonderem Nachdruck, daß sie sich in dem Besize bont 2500 blanken Markstücken befinde. Ats zu befizen. Die Frist von 6 Jahren schien ihnen zur Vorbereitung teilzunehmen. Das Landgericht folgerte so: Die Schmiede imd der Angeklagte dies bernahm, schrieb er der böhmischen auf den Fall des Ausscheidens von Reinickendorf   aus dem Zweck Schlosser hätten einen Einfluß auf die Wiedereinstellung Ent- Küchenfee fofort, daß ihr Vorname Bittoria nicht ohne berband zu kurz. Die Tegeler Gemeindevertretung ftimmte dem laffener durch ihre Arbeitsniederlegung gewinnen wollen. Das Bedeutung sei und sie den Sieg davongetragen habe. Zwischen Vertrage auch in dieser Form zu. Damit ist er endgültig beschlossen. wäre eine Arbeitsbedingung, die ihnen bisher nicht zu beiden entstand ein Liebesverhältnis, welches schon zu Weihnachten Das Krankenhaus soll zum 1. April 1908 betriebsfertig sein. gestanden war, also hätten sie für sich eine günsti- zu einer Verlobung führte. Schon nach kurzem erkundigte sich der An­gere Arbeitsbedingung erzielen wollen. Ihr Verhalten habe geflagte sehr eingehend nach den 2500 M. und erreichte schließlich, Eine kleine Ueberraschung wurde den Gemeindevertretern in aber auch zur Stärkung der Bewegung der Stellmacher, daß die sehr vertrauensselige Viktoria ihm das Geld übergab, da es ihrer letzten Sizung zu teil. Am Anfang derfelben erklärte der Sattler und Lackierer bienen sollen. Die aber erstrebten günstigere Holland  . Nun erst erkannte die M., daß sie einem Heiratsschwindler in die bei ihm entschieden besser aufgehoben sei. Er berduftete dann nach Gemeindeschreiber, daß er sein Amt als Protokollführer niederlege. 3ohnbedingungen. Also handele es sich auch bei ihnen um hände gefallen war. Sie erstattete Anzeige wegen Betruges und Raum hatte er dies ausgesprochen, als er auch gleich darauf eine Verabredung zur Erlangung günstigerer Lohnbedingungen, ob- als 8. nach einiger Zeit wieder nach Berlin   fam, wurde er fest­verschwand. Es war schwer sofort Ersatz zu schaffen; eine so hohe wohl sie solche nicht ferderten. Dieses Urteil, das an genommen, später aber wieder aus der Haft entlassen. In der Anforderung an den Geist der bürgerlichen Vertreter wagte sich so juristischer Kunst nichts zu wünschen übrig läßt, ist am Montag vom gestrigen Verhandlung bestritt der Angeklagte jebe betrügerische schnell keiner zu stellen. Gemeindevertreter Streus erklärte sich auf Rammergericht als Revisionsinstanz gebilligt worden. Absicht. Der Staatsanwalt hielt ihn jedoch durch die Beweisaufnahme Bitten des Gemeindevorstehers bereit, die Stelle des streifenden Eine Kleine Einschränkung machte es in der Begründung nur eines Betruges für überführt und beantragte eine Gefängnisstrafe von Schreibers einzunehmen. Ueber den widerspenstigen Gemeindee ob 9 Monaten. Die Straftammer ging mit Recht erheblich fchreiber ist die Strafe bereits verhängt; er darf fechs Monate foweit, als es erklärte, lang nur einmal im Monat das Gemeindebureau betreten. Bei der es hierüber hinaus, da fich 3. einer sehr verwerflichen Handlungsweise Beratung des Etats verlangte Genojie Thiel, daß das Gehalt der Gefängnis. Außerdem wurde der Angeklagte, da bei der Höhe schuldig gemacht habe und erkannte auf 1 Jahr und 1 Woche beiden Nachtwächter auf 700 M. erhöht werden soll. Der Schöffe der Strafe begründeter Fluchtverdacht vorlag, wieder in Haft ge Gensler meinte, so fönnen wir nicht mit dem Gelde herum nommen. schmeißen". In derselben Weise äußerten sich die Vertreter F. Schulz und R. Schulz, Herr Kreuz meinte dagegen, daß selbst 700 immer noch eine miserable Bezahlung sei. Beschlossen wurde, das Gehalt des einen Wächters, der bisher nur 540 m. erhalten hatte, auf 600 M. zu erhöhen. Auf Antrag unseres Genossen Thiel wurde die Wahl in der dritten Klasse mit 6 gegen 5 Stimmen bei Stimm enthaltung für ungültig erklärt. Infolge der ungünstigen Wahlzeit erhielten bekanntlich unsere Kandidaten 54, die Gegner hingegen 71 Stimmen.

Zehlendorf  .

Ablershof.

bei fich

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es tömne dahingestellt bleiben, ber Arbeitsniederlegung der Schmiede und Schlosser um die Erlangung günstigerer Arbeitsbedingungen handelte. Auf jeden Fall seien günstigere 2ohn bedingungen erstrebt worden. Damit hat also das Kammergericht die Deduktion des Landgerichts gutgeheißen: Das Verhalten der Schmiede und Schloffer habe auch zur Stärkung der Bewegung der Stellmacher, Sattler und adierer bienen sollten; da diese aber günstigere Lohnbedingungen erstrebten, so handele es sich auch bei den Schmieden und Schlossern um eine Verabredung zur Erlangung günstigerer Lohnbedingungen, wengleich fie teine forderten! Von Rechts wegen!

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Wie notwendig ein Schuß des Koalitionsrechtes ist, wird bon Tag zu Tag durch eine solche Rechtsprechung flarer gemacht.

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Hochstapelei.

lichen Kalibers Vorschub geleistet haben? Wie vielen ähnlichen Betrügereien mögen Heiratsinserate ähn

Vermischtes.

Sehnzehn Arbeiter in einem Kohlenschacht ertrunken.

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Brüssel  , 30. April.  ( Eig. Ber.) Ein schreckliches Grubenunglück, bei dem sechzehn Menschen ihr Lebhafte Klagen werden geführt über den Zustand der Hede, die Leben eingebüßt haben, hat sich gestern vormittag in Angleur bei als Einfriedigung des Fußweges von der Annastraße aus nach der Lüttich   zugetragen. Diesmal haben nicht wie so oft die tod­Bahn führt. Die Hede hat an vier bis fünf Stellen Lüden bis a Der Drogist Start Bordato hatte sich gestern wegen einer bringenden Gase das Unglück verschuldet, sondern wild hervor einem halben Meter Breite, und es ist wiederholt vorgekommen, daß Methe raffinierter Hochftapeleien vor der Straffammer des Land- brechendes Wasser, das während der Bohrarbeit eines Steigers mit Leute in der Dunkelheit durch diese Lücken auf den Bahnlörper ge- gerichts I zu verantworten. Der Angeklagte, der schon mehr- jäher Gewalt aus der Deffnung schoß, hat die Grube überschwemmt. raten sind und dort ihren Tod fanden. Man nahm dann in der mals harte Strafen erlitten hat, hatte bis zum 8. Mai im Zucht- ungefähr 200 Mann konnten sich in wilder Flucht durch die Aus­Regel Selbstmord an. Auf diefen Misstand deutet ein Vorfall hin, hause geseffen und war dort mit Politurarbeiten für den Tischler­über den vor einigen Tagen der Zehlendorfer Anzeiger" berichtete meister Gustav Herrmann beschäftigt gewesen. Herr Herrmann ge- gangsschachte retten. Sechs Leichen sind bis jetzt geborgen, die und wonach der 78jährige Sentier Theodor Göppe aus Stahnsdorf   wann Jntereffe für den offenbar intelligenten jungen Mann. Er stelte übrigen zehn Fehlenden noch in der Grube, aber nach aller Aus­auf ben Gleifen der Eisenbahn aufgefunden wurde. Db Selbstmord ihn in einem chemischen Laboratorium an. Bordato verübte aber fagen schon vom sicheren Tod ereilt. Die Arbeiter beteiligen sich oder Unglüdsfall vorliegt, fonnte nicht ermittelt werden. Jedenfalls eine Reihe Unterschlagungen und Betrügereien gegen Herrmann und mit größter Tapferkeit an den Rettungsarbeiten. Ein Arbeiter dürfte dieser Worfall die beteiligten Behörden ernent beranlaffen, für deffen Stunden. Dann verübte er auch Bech prellereien und erzählte, daß er, aus der Galerie fliehend, einen Kameraden mit eine Einfriedigung dieses Weges Sorge zu tragen, wollen sie sich Betrügereten gegen Vermieterinnen, denen gegen einem ihm entgegengeworfenen Strid gu retten ber nicht zum Verantwortlichen für weitere Unglüdsfälle machen. über er fich als Doktor" aufzuspielen liebte. Der Kneifer, ben er mochte. Der Unglückliche konnte jedoch den Strid nicht Vielleicht nimmt auch der Herr Amtsvorsteher, der ganz in der Nähe fich zugelegt hatte, sollte nach dieser Nichtung hin noch mehr erlangen und wurde von der Gewalt des Wasserstromes in die Tiefe wohnt, die gefährlichen Lücken in der Hede einmal in Augenschein Einbrud machen. In einem Pensionat batte er mehrere und veranlaßt das Notwendige. Tage gewohnt und war dann verschwunden, als sich seine geschleudert. Einer der Geretteten tam unkenntlich, mit zerschmettertem Als Ent- Schädel an die Oberfläche. Nach Zeugenaussagen sollen auch die Rechnung auf zirka 37 Mart angefammelt hatte fchädigung hatte er brei alte wertlose Nachthemden und einen meisten Opfer nicht durch Untersinken, sondern durch die Kraft des Bu intereffanten Auseinandersehungen über das Verhältnis Stod zurüdgelaffen. Bei einer Frau W. hatte er sich als" Chemiker Waffers, das sie an die Galeriewand schleuderte, ums Leben ge­der freien Jugendorganisation zu den chriftlichen Jünglings- Herrmann" eingeführt und sich von ihr 140 m. geliehen. Als Sicher- tommen sein. Unter den Umgekommenen befindet sich auch ein bereinen tam es in einer am Donnerstag stattgefundenen Ver- heit gab er einen von ihm gefälschten Ched über 500 m. auf Familienvater von sechs Kindern. Die Angehörigen umlagern bie fammlung. Der Herr Diaton Bruhne entwidelte das Programm die Deutsche   Bant. Die Fran follte mit dem Check zur Bant geben, Bugangsschächte in wildem Jammer. Bei der Agnoszierung der bes Jünglingsbereins, das in der Hauptsache aus der Pflege der ihn einlösen und sich gleich die 140 M. abziehen. Als die Frau Leichen spielen sich jene grausen Szenen ab, die diese fürchterlichen Religion( Erbauung nannte das Herr Bruhne) und der Geselligkeit unverrichteter Sache wieder heimkehrte, war Bordato schon spurlos Statastrophen der Tiefe stets begleiten. In Lüttich   selbst herrscht besteht. Maschte von der freien Jugendorganisation ftizzierte furz verfchwunden. Auch eine andere Vermieterin hat er in höchst die wirtschaftliche Lage der arbeitenden Jugend. Die Mißstände raffinierter Weise um einen fleinen Betrag gebracht. Bei schmerzliche Erregtheit.- Die Ursache der Katastrophe ist noch nicht im heutigen Lehrlingswesen, fpeziell die Außerachtkassung der einem Instrumentenmacher erschien er eines Lages, stellte amtlich festgestellt. Der Peuple" berichtet, daß bereits vor Jahren Schutzbestimmungen, feien nur zu beseitigen oder mindestens her fich als" Dr. Reichelt von der königlichen Frauenklinik" vor, er die Bergarbeiter über die Gefahren der unterirdischen Arbeiten in abzumindern durch das Dasein einer starten Organisation der tlärte, daß er eine Privatklinit einrichten wolle und machte eine bem betreffenden Kohlenbergwert Klage führten. Es wurde auch arbeitenden Jugend selbst. Die Jünglingsvereine hätten bisher größere Bestellung. Einige Instrumente nahm er gleich mit, ohne seinerzeit in einem wöchentlichen Parteiblatt darauf aufmerksam ge­aber nicht gezeigt, daß sie die wirtschaftlichen Rechte der Jugend fie zu bezahlen. In derselben Weise hat er einen Bandagisten, dem macht und die offiziellen Faktoren davon verständigt. Doch wurde wahrnehmen wollen. Die ziemlich zahlreich erschienenen christlichen er sich als Arzt Dr. Waldow aus der Mittelstraße" vorstellte, behauptet, es bestehe teine spezielle Gefahr. Die Tatsachen haben Jünglinge hörten dem Redner sehr aufmerksam zu, sprach er ben hineingelegt. Als er unter dem Namen Dr. Landau das anders bewiesen. Die Gruben werden wohl taum mehr in Be Arbeiterkindern unter ihnen doch sicher aus dem Herzen. Herr felbe Manöver in Pankow   ausführen wollte, wurde er dort Paftor Starte und Herr Bruhne erflärten nun, daß die wirtschaft von dem Kriminalschutzmann Kaarz am 12. Februar festge- trieb gesetzt werden, da die Reparationsarbeiten zu fostspielig wären. lichen Verhältnisse der arbeitenden Jugend feine schlechten feien, nommen. Er war im geftrigen Termin in bollem llm. Die Grube ist völlig unter Wasser. infolgedessen brauchten die Jünglingsvereine auch nicht nach Ver- fange geständig, so daß es der Bernehmung der bor  befferung derfelben streben. Sehen Sie die roten Baden der geladenen Beugen nicht bedurfte. Der Staatsanwalt beantragte jungen Leute", rief Herr Pastor Starte mit Emphase aus, unsere gegen den Angeklagten vier Jahre Buchthaus und 1500 Mitglieder sind mit ihren Verhältnissen sehr zufrieden". Der Geldstrafe. Das Gericht ertannte auf 3 weieinhalb Lehrlingsverein wolle aber die Jugend nur unzufrieden machen, ahre Zuchthaus, 2010 m. Geldstrafe eventuell noch 134 Tage dafür sorgen, daß man den Leib bollfreifen und voll- Buchthaus und Ehrberluft auf die Dauer von fünf Jahren. faufen tann, so daß der Jugend ihre Ideale geraubt würden. Genosse Sorlib gab den beiben Herren eine gründliche Abfuhr. Er zeigte, wie das Christentum in der ersten Periode hauptsächlich seinem sozialen Grundgedanken das schnelle Wachstum zu berdanken hatte. Man müsse von Leuten, die so in der Deffentlichkeit auftreten, verlangen tönnen, daß fie fich etwas in die Literatur der modernen Arbeiterbewegung vertieft haben, Jana Paprotny um sich fich wegen wissentlich falscher

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Wiffentlich falsche Denunziation.

Aus der Untersuchungshaft vor die 3. Straffammer des Land­gerichts I borgeführt wurde am Mittwoch der Korbmacher  

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Die wirklich echten Teutonen.

Bei einem von sogenannten wilden Turnvereinen veranstalteten Turnfeft in Schwerte   fam es zu großen Ausschreitungen. Aus­wärtige Turner, die sich bei der Preisverteilung benachteiligt glaubten, feuerten mit Revolvern auf die Preisrichter, von denen mehrere ver legt wurden. Nachts verübten die Wütenden in der Stadt allerhand Unfug, zerstörten die Krone eines Neubaues und stahlen einen Auto­maten, den sie in den Wald schleppten, erbrachen und seines In baltes beraubten.

Arbeiterleben!

Einer

Gerade die soziale Literatur übertreffe an geistigem Gehalt bie Anschuldigung zu verantworten. Der Angeklagte, welcher Auf der Kruppschen Fabrit in Essen   stürzte beim Abbruch einer jenige unserer bürgerlichen und christlichen Gesellschaft bei weitem, bereits mehrfach vorbestraft ist, zog bor   etwa einem Jahre Werkstätte eine Mauer zusammen und begrub drei Arbeiter. Gegen die im Sinne der materialistischen Geschichtsauffaffung zu einer jetzt in Spandau   wohnhaften Witwe Marie ist tot, die beiden anderen sind schwer verlegt.

gemachten Ausführungen bermochten die christlichen Herren nichts, in Schlafstelle. Als er sich der Frau intimer zu nähern suchte,

wefentliches einzuwenden, nur Herr Bruhne wollte nicht bom Affen wies biefe fein Anfinnen mit Entschiedenheit zurück. Um sich an der Brandschaden. Bei einem borgestern abend 6 Uhr im Schuppen 14 abftammen. Maschte stellte fest, daß die Jünglingsvereine, da fie rächen, nahm Baprotny zu einem sehr gemeinen Wittel Bu- bes neuen Bremer Freihafens zum Ausbruch gekommenen Großfeuer fich um die wirtschaftliche Lage der arbeitenden Jugend nicht flucht. Er erzählte in der Nachbarschaft alle möglichen Dinge über find 6000 Ballen Baumivolle verbrannt. Die Hälfte des Schuppens tümmern und ihren religiösen Charakter nicht aufgeben wollen, fein angebliches Bufammenleben mit der Frau D., die deren weib ist zerstört worden, während die andere Hälfte durch die Tätigkeit als eine der Jugend feindliche Organisation von der freien Jugendlicher Ehre sehr nahe gingen. Als sich die Frau schließlich vor den der Feuerwehr gerettet werden konnte. zu bekämpfen fei. Um Mitternacht erreichte die Wersammlung schamlofeften Berleumdungen nicht mehr retten konnte, erstattete fie In die Luft geflogen. ihr Ende. Auch manchem Jünglingsvereinler dürften nach dieser Strafanzeige wegen Bedrohung und Beleibi Auseinandersetzung die Augen aufgehen. Reinickendorf  .

Fontaine de Noche, welches 800 Silogramm schwarzes Bulver und Das Pulverbepot des Bergwverts von fonftige Sprengstoffe enthielt, flog, nach einer Meldung aus Ranch, gestern nacht in die Luft. Der Sachschaden ist erheblich; ein sonstiger Unfall ist nicht zu beklagen. Es handelt sich allem Anscheine nach um einen verbrecherischen Anschlag..

Unfall einer Pariser   Sängerin. Die Theatersängerin Arlette Dorgère geriet in ihrem Automobil zwischen zwei Straßenbahn­11 Personen in der Grube getötet.

gung. Das höffengericht in Spanbau hielt mit Rücksicht auf die frivolen und ehrabschneidenden Aeuße tungen eine empfindliche Sühne für erforderlich und erkannte Neber unser Parteiprogramm referierte in der letzten Mit gegen Paprotny auf eine Gefängnisstrafe bon 6 Monaten. gliederversammlung Genosse Fellwod. Eine ausgiebige Diskussion Hierdurch wurde der Haß des Angeklagten gegen die Frau D. noch über den Vortrag soll in der nächsten Mitgliederversammlung er mehr geschürt. In der ersten Wut richtete Paprotny an die Staats­folgen. Der Vorsißende ermahnte hierauf die Genoffen, sich rege anwaltschaft eine Anzeige wegen Meineibes gegen an den Vormittagsberfammlungen der Gewerkschaften und an berbie Frau D., in der er behauptete, er habe tatsächlich zu dieser wagen und erlitt lebensgefährliche Verlegungen. Nachmittagsfeier au beteiligen. Dieselbe findet beim Genoffen in näheren Beziehungen gestanden, obwohl fie dies vor dem Schöffen Frante statt. An Stelle des Genossen Bola wurde Genoffe Dolatha gericht eidlich in brede gestellt hatte. In dieser Anzeige machte zum Nevisor der Zeitungsspedition gewählt. Am Himmelfahrtstage B. bis in das fleinste gehende Angaben über die Art seines In der Whipple- Grube zu Scarbora( West- Virginia  ) erfolgte findet eine Agitationstour nach Hammer- Liebenwalde statt, früheren Verhältnisses zu der Frau D., fowie über diese selbst. borgestern nachmittag eine Explosion, wodurch 11 Personen getötet In dem Ermittelungsverfahren, tpelches die Staatsanwaltschaft wurden. auf Grund der Anzeige des Angeklagten in die Wege leitete, mußte fich Frau D. ber unangenehmen Situation aussehen, sich aus be­ftimmten Gründen von dem zuständigen Kreisarzt, Medizinalrat Dr. Janice in Spandau   törperlich untersuchen zu lassen. Die Untersuchung ergab das Gegenteil von dem, was der An­Für diese vier Worte eine Woche Gefängnis! Wie ist geklagte behauptet hatte. Das Verfahren gegen Frau D. wegen das möglich, fragt der Unbefangene. Antwort: Es war ein streifender Meineids wurde eingestellt und gegen Paprotny die jezige Anklage Arbeiter und der, dem er es sagte, ein Arbeitswilliger. Ach so, dann allerdings...

Gerichts- Zeitung.

Schämst Du Dich nicht?"

Witterungsübersicht vom 2. Mai 1907, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

Stand mm

Wind.

richtung

Windstarle

759 SW

7643

Belter

8'wollen!

Temp. n. G.

5°.= 4° 9.

Stationen

Barometer.

Bind.

richting

Windstarle

Better

2mollig

1 bebedt

751 786

6 wolfig 2mollig

759 52

4 Regen

Temp. n. C.

63964

7 Haparanda 754 MD 7 Betersburg 758 28 9 heiter 7 Scilly 3 bedeckt' 6 Aberdeen 5 wollenl 4 Paris 4 heiter 7 Wetter- Prognose für Freitag, den 3. Mai 1907. Beitweise beiter, aber sehr veränderlich mit Regenfällen, ziemlich starten bestlichen Winden, etwas wärmerer Nacht und wenig veränderter Tages. temperatur

wegen wissentlich falscher Anschuldigung erhoben. Vor Gericht bestritt Swinembe. 757 S ber Angeklagte, daß die Anzeige wijfentlich falsch fei. Die Beweis- pamburg 756 SS 4 bebedt Die Schmiebe und Schloffer ber Wagenfabrir aufnahme fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Staats- Berlin  anwalt hielt mit Rücksicht auf die frivole und verwerfliche Handlungs- Frantj.a. M. 761 S bon Leuschner in Berlin   hatten im Frühjahr vorigen Jahres weise, die lediglich den Nachegelüften des Angeklagten entsprungen fei, München  die Arbeit niedergelegt, nachdem ihr Verlangen, einige entlaffene eine exemplarische Strafe für am Platze und beantragte eine Ge- Bien 765,98 ( gemaßregelte) ältere Kollegen wieder einzustellen, von Herr Leuschner fängnisstrafe von drei Jahren. Die Straftammer erkannte abgelehnt worden war. Forderungen wurden von ihnen nicht auf- aus den gleichen Gründen gegen den frivolen Angeklagten dem An­geftellt. Außer einem Hinweis auf die Entlassungen enthielt jedoch trage gemäß auf drei Jahre Gefängnis und drei Jahre ein Anschreiben des Verbandsvertreters die Gemertung, daß man brberlüft.

Berliner   Betterbesson