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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

24. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernivrecher: Amt IV. Mr. 1983.

Das Handelsabkommen mit Amerika  .

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Dienstag, den 7. Mai 1907.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Ferniprecher: Amt IV. Nr. 1984.

das ihnen die Junter unter drohendem Schwingen ihrer Fuchte I errichtet haben!

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neuen

Objekte den Amerikanern anzubieten hatte. Und so ist auch sehr wenig erreicht worden. Zunächst ist wieder tein Tarifvertrag zustande gekommen, sondern nur ein Provi- Während das Berliner Tageblatt" für den präsidialen forium, das allerdings einem Definitivum ziemlich ähnlich sieht. Uebereifer des freisinnigen" Herrn Kaempf wenigstens Worte eines Das Uebereinkommen erstreckt sich auf ein Jahr, vom 1. Juli leisen Tadels gefunden und die Vermutung geäußert hatte, Herr 1907 bis 30. Juni 1908. Wird es aber nicht sechs Monate Raempf habe sich wohl durch allzu große Nervosität Wenn man die Denkschrift liest, die die Regierung dem vor Ablauf gekündigt, so bleibt es bei Fortdauer der sechs- zu dem Schnellfeuer seiner Ordnungsrufe verleiten lassen, die Heute neuen Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten   bei- monatlichen Kündigungsfrist in Kraft. Ein weiterer Uebelstand erklärt Bossische Beitung", daß Herr Gerade weil ihm, gegeben hat, glaubt man wirklich eine Satire vor sich zu ist, daß die Begünstigungen des neuen Uebereinkommens Kaempf durchaus korrekt gehandelt habe. liberalen Politiker, die Wahrung der Würde des haben. Welche Unsumme von Scharfsinn ist doch in beiden in den Vereinigten Staaten   nicht auf Gesetz beruhen, dem Ländern darauf verwandt worden, jede vernünftige Regelung sondern auf Verordnung des Präsidenten. Dies hat Reichstags anvertraut" gewesen sei, habe er nicht anders handeln des Handelsverkehrs unmöglich zu machen. Deutschland   und zur Folge, daß der amerikanische   Kongreß jederzeit tönnen, als er im Gefühle seiner Verantwortlichkeit gehandelt habe. die Vereinigten Staaten  , diese Länder, in denen die rasche die Säße des Zolltarifes erhöhen tann, während Daß sich zu der Klerikal sozialdemokratischen Mehrheit, die die Entwickelung des Kapitalismus mit der des Hochschutzzolles die unseren festgelegt sind. Es ist nicht gelungen, die Ver- Geschäftsführung Kaempfs mißbilligt habe, auch einige frei Die Hand in Hand gegangen ist, sind auch das Musterbeispiel da- einigten Staaten zu irgend welchen Ermäßigungen ihrer Zölle finnige Abgeordnete gefellt haben, sei bedauerlich. für, wie die Schutzzollpolitik der Ausdehnung des Handels im zu bewegen. Wir erhalten nur die Stelle einer meist- Neu to a hl des Vizepräsidenten werde aber sicherlich zur Wieder­Wege steht. Seit Jahren schleppen sich beideStaaten von Provisorium begünstigten Nation, indem wir zu den Konzessionen auf wahl des Herrn Kaempf führen und damit" sei dann der zu Provisorium, ohne zu einem langjährigen Tarifvertrag kommen Weinstein, Spirituosen, Kunstwerke und Wermut auch noch Zwischenfall erledigt". zu können, und die Folge davon ist, daß der Handel zwischen eine 25prozentige Ermäßigung des Bolles auf Schaumweine er- Diese freifinnige Würdelofigkeit entspricht ja nur den präsidialen den beiden Staaten, so bedeutend er absolut ist, doch relativ halten, die bisher noch Portugal   genoß. Die Zoll- Freisinnstraditionen. Mit Recht erinnert ein Berliner   Mittagsblatt zurückbleibt, nicht nur hinter dem mit dem freihändlerischen ersparnis durch die älteren Ronzessionen" betrug durch daran, daß gerade die entschiedenen" Liberalen die parlamentarische England, sondern auch hinter kapitalistisch weniger ent- schnittlich zirka 600 000 Mart. Schaumwein exportierten wir Redefreiheit von jeher zu unterbinden bemüht gewesen sind. Schon widelten europäischen Vertragsstaaten. Dabei genügen bisher für zirka 200 000 Mart. Man sieht, diese Konzessionen vor 30 Jahren habe Herr Eugen Richter Fortenbed   in aber beiden Staaten die Zollsäge allein noch nicht. sind ein Wermutstropfen auf einen noch nicht. find ein Wermutstropfen auf einen heißen Weinstein! einem liberalen Blatte seiner parteilichen, fleinlichen Geschäfts­Sie werden ergänzt durch ein mit allem Raffinement Das einzig ernst zu nehmende Zugeständnis liegt auch auf führung wegen heftig angreifen müssen, und schon vor Herrn Kaempf ausgeflügeltes System von Schikanen und Hindernissen, durch anderem Gebiet, nämlich dem der Zollabfertigung. Die habe Herr Reinhard Schmidt die Präsidenten der Rechten und die man die Einfuhr zu erschweren sucht, und die wirklich Amerikaner verpflichten sich, die ärgsten Schikanen zu beseitigen. des Zentrums durch die Nigorosität seiner Geschäftsführung über­allem anderen eher entsprechen als dem Zeitalter des Ver- Bisher wurde der Zoll vom Marktwert der Waren erhoben, trumpfen zu müssen geglaubt. Nach alledem wäre eine Wiederwahl tehrs". Der Unterschied ist hier nur der, daß die Vereinigten der durch Schäßung der Zolltontrolleure festgesetzt wurde des Herrn Kaempf nichts Außerordentliches, wenn nicht die kon Berücksichtigung Staaten diese Blackereien dem Importeur industrieller Pro- unter der vom Importeur die liberale" Meuchelung zu er- fervative und agrarische Bresse dukte bereiten, während Deutschland  , die Interessen seiner bringenden Selbsttostennachweise und der Driginalfattura. der ohnehin fo färglichen parlamentarischen Redefreiheit ge­Junker wahrend, die ganze Veterinärpolizei in den Dienst Dies führte fortgesett สิน Streitigkeiten, Verzöge- radezu zu einer Bedingung und zu einem Prüfftein der ferneren der Zollpolitik gestellt und sie zum Feldzug gegen das rungen, Verkehrshemmungen, Strafzöllen und ähnlichem. tonservativ- liberalen Paarung machte! So nimmt die Kreuz­ausländische Vieh mobilisiert hat. Zudem fürchteten die Fabrikanten die Freigabe ihrer Fabrifs- 8eitung" feinen Anstand, Herrn Kaempf wegen seines Vorgehens Da die Trustmagnaten dort, die Junker hier das Heft in geheimnisse und Bezugsquellen. In diesen Richtungen soll mit den diskreditierendsten Elogen zu überschütten. Es sei wahrlich Händen haben, so ist eben ein vernünftiger Ausgleich un- mun Abhülfe geschaffen und der Verkehr erleichtert werden. teine sehr angenehme Erscheinung, wenn durch die Schuld der links­möglich gemacht. Die Amerikaner wollen uns teine erheblichen Am wichtigsten ist, daß in der Regel statt des Marktstehenden bürgerlichen Fraftionen die Blodbrüche tein Zugeständnisse für unsere Industrieerzeugnisse machen, weil sie preises der Ausfuhrpreis für alle Waren, die ausschließlich für Ende nähmen. Von einer Zuverlässigkeit" der von uns teine entsprechenden Zugeständnisse für landwirtschaft- den Export bestimmt sind, zugrunde gelegt werden soll, die Aera  , von einer Festigkeit, die ein Block doch unbedingt liche Produkte erhalten können. Die Amerikaner sind dabei Abschäzungsverhandlungen unter Zuziehung des Vertreters des befizen müsse, könne keine Rede sein". Selbst wenn Herr wenigstens so glücklich, daß ihrem Getreide exportierenden Importeurs stattfinden und die Gründe des Entscheides an- Kaempf wiedergewählt werde, könne die Tatsache, daß der Lande der Zoll nicht die notwendigsten Lebensmittel verteuert. gegeben werden müssen und ähnliches. freifinnige Vizepräsident von seinen eigenen Parteifreunden desavouiert Die deutsche Zollpolitik schädigt aber die Arbeiter nicht nur durch Für diese im ganzen und großen doch nicht allzu be- worden sei, nicht weggewischt werden." Viel rücksichts­die Verteuerung ihrer Lebensmittel, sondern auch durch Hemmung deutenden Konzessionen erhält Amerika   verhältnismäßig be- loser noch springt die Deutsche Tageszeitung" mit dem armen der industriellen Entwickelung. Diese könnte noch rascher vor deutende Gegenleistungen. Früher galt Amerika   als meist- Freifinn um. Sie paart mit dem blamabelsten Lob der Geschäfts­sich gehen, wenn nicht die agrarische Politik günstige Handels- begünstigte Nation. Seit etwa 1898 stellten sich aber die führung des Herrn Kaempf die gröblichsten Insulten gegen die paar berträge mit denjenigen Staaten hindern würde, die nur durch Vereinigten Staaten auf den Reziprozitätsstandpunkt, den wir Freifinnigen, die fich trotz des Herrn Kaempf und seiner reaktionären Zugeständnisse auf agrarischem Gebiet ihre Industriezölle er- notgedrungen 1900 akzeptierten. Der Unterschied ist, daß die Liebedienerei nicht dazu verstehen konnten, der Meuchelung der mäßigen würden. Wie die auf Grund des Posadowsky- Tarifes Bollermäßigungen, die einem dritten Lande gemacht werden, dem parlamentarischen Redefreiheit ihre Sanktion zu erteilen: abgeschlossenen Verträge überhaupt, so bedeutet auch das meistbegünstigten Lande von selbst zufallen, nicht aber dem Lande, Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten   für die das im bloßen Gegenseitigkeitsverhältnis steht. Wir brauchten Industrie nur einen geringen Erfolg, und wenn sich unsere daher den Vereinigten Staaten nicht alle Ermäßigungen, Industriellen damit bescheiden müssen, so ist das nur eine Folge die wir den Vertragsstaaten eingeräumt haben, zuzugestehen, ihrer Bundesgenossenschaft mit den Agrariern. und die Regierung tut sich auch einiges darauf zugute, nicht Allerdings haben ein paar Leute seit einiger Zeit sich das alle Ermäßigungen des Konventionaltarifs den Bereinigten Vergnügen gemacht, allerhand Drohungen gegen die Vereinigten Staaten   bewilligt zu haben. Aber man muß sagen, die Ver­Staaten auszustoßen und auch im Parlament wird es an einigten Staaten haben so ziemlich in allen ihnen wirklich solchen Rufern im Streit nicht fehlen. Wie in der auswärtigen wichtigen Punkten den Vertragstarif zugestanden erhalten, so Politit die Kriegsheze, so ist auch in der Handelspolitik die für Mais, Weizen, Hafer, getrocknetes Obst, Petroleum, mine­Bollfriegsheße ein einfaches Mittel, sich interessant zu machen ralische Schmieröle, Schmalz und die meisten schmalzartigen und nationale" Gesinnung zu prästieren. Nur daß ein Blick Fette, Bau- und Nuzholz, für Leder und Lederwaren, für auf die Handelsstatistik das ganz Unsinnige dieser Heße beweist, Kautschukwaren, für Papier und Papierwaren, für Glas die auf alle andere eher, als auf die Amerikaner Eindruck und Glaswaren und auch zum Teil für Maschinen. Rein Zweifel, die Amerikaner haben das weitaus bessere bes konservativ- liberalen Paarungstriebes! Wir haben aus Amerika   im Jahre 1905 ohne Edelmetalle Geschäft gemacht. Sie konnten es machen, weil ihre handels­insgesamt für 991 942000 m. Waren eingeführt. Davon entfielen politische Position stärker war. Ein günstiger Vertrag wäre 301 418 000 m. auf Baumwolle und Baumwollwaren, nur möglich gewesen, wenn die deutsche Regierung imftande 138 698 000 m. auf Stupfer und 60 421 000 m. auf Petroleum  . wäre, Zugeständnisse für unsere Industrie durch Erleichterung Dazu kommen noch für 86 309 000 m. Getreide( zirka der Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte zu erkaufen. Mit Wahrheit und Wahrheit ist nicht immer gleich. Es gibt Klaffen­10 000 000 M. Weizen, 6 000 000 M. Hafer und 53 000 000 M. dem Posadowsky- Tarif in der Hand aber kann man teine unterschiede. Die Wahrheit der Reichen ist ein aufgeputztes Weib in Mais) und für 160 701 000 m. Dele und Fette, darunter für guten Handelsverträge machen. Wir fürchten, daß ein Tarif- rauschendem Seidenkleide, fie geht die breite, teppichbelegte Parade­fast 85 000 000 m. Schweineschmalz. Diese wenigen großen vertrag, der die ewigen Provisorien ersehen soll, noch lange treppe hinauf, mit stolz aufgerichtetem Haupt, bellatscht und be­M. Posten geben zusammen 747 547 000 m. oder zirka 75 Proz. auf sich warten laffen und dann auch nicht viel mehr bieten wundert und von Bücklingen der umstehenden Menge begleitet; die unserer Gesamteinfuhr. Wie diese Waren sind aber wird als das jezige Uebereinkommen. Wahrheit der Armen dagegen ist eine Bettlerfrau, die gesenkten auch die meisten anderen einfach einfach notwendige und Allerdings einen Puntt vermissen wir. Ein Zugeständnis" Hauptes auf den Hintertreppen und den Hinterhöfen sich schüchtern zum Teil unersegbare Lebensmittel oder Rohstoffe, Deutschlands   hätten wir noch gerne gesehen. Es ist schade, herumbrücken muß, von den Lakaien der Reichen mißtrauisch an­deren Einfuhrbehinderung nur uns selbst den größten daß Deutschland   für die Erleichterung, die Amerika   für die gesehen und von Kläffenden Hunden begleitet. Schaden tun würde. Umgekehrt führen wir nach den Bollabfertigung der Industrieprodukte gewährt, nicht auch Vereinigten Staaten hauptsächlich Industrieprodukte aus, feinerseits eine Erleichterung, für die Anwendung der Veterinär­deren Einfuhr die Amerikaner viel leichter im Falle eines vorschriften hat gewähren müssen. Zusammen mit billigem Bollkrieges hindern könnten. Eine Erschwerung der Baum- amerikanischen Fleisch wäre uns das neue Uebereinkommen wolleinfuhr unsererseits wäre nicht nur an sich absurd, sondern etwas schmackhafter erschienen. würde auch unseren wichtigsten Exportartikel nach Amerika  , Baumwollwaren( wir exportierten davon im Jahre 1905 für zirka 80 Millionen Mark), am schwersten treffen. Die Provo­fation eines Zollfrieges wäre also heller Wahnsinn, ganz ab­gesehen davon, daß Amerika   außer den handelspolitischen noch andere Repressalien, zum Beispiel gegen unsere Schiffahrt, ergreifen könnte.

machen kann.

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Präsidiale Paarungsschmerzen.

Gerade weil wir auf einem ganz anderen politischen Stand­punkte stehen als Vizepräsident Kaempf, halten wir uns für be­rechtigt und verpflichtet, ihm das Zeugnis auszustellen, daß er bei der Ausübung seines Präsidentenantes immer schlagfertig, fest, unparteiisch und korrett gewesen ist. Umso un­verständlicher und unerhörter ist es, daß er in einer derartigen Frage bon einigen Freisinnigen im Stiche gelassen worden ist. Dieses Verhalten eines Teiles des Freisinns kann geradezu als ein Skandal bezeichnet werden, für den es unter dem politischen Gesichtswinkel teine Entschuldigung gibt. Entweder sind die Herren, die mit Naumann gegen den Vizepräsidenten stimmten, politische Kinder, oder sie wollten sich wieder einmal als junge Lente" der Sozialdemokratie in angenehme Erinnerung bringen." Wir werden ja ſehen, ob am Dienstag der Freifinn zu Kreuze

friechen wird, trotz oder gerade wegen der sadistischen Regunger

Wenn sie nur keine kleinen Kinder fressen

Wer eine Wahrheit kennt, welche die Interessen der Mächtigen dieser Welt verlegt, muß sich sehr in acht nehmen, durch ihre Be­tundung nicht das Strafgesetz zu verletzen.

Denn die Kenntnis der Wahrheit und der Nachweis der Wahrheit sind zwei verschiedene Dinge. Der große bureaukratische Apparat des Staates registriert das kleinste Fehl, wenn es sich um die Wahrnehmung der Interessen der herrschenden Klaffen und Cliquen handelt, er ist zugleich im stande, einen Chimborasso von Verfehlungen zu verdeden, wenn es sich um die Bureau­fratie selbst handelt. Wir haben es in Frankreich   an der Affäre Dreyfus gesehen. Wir haben es schon auch anderswo kennen

Der durch den konservativ- liberalen Baarungstrieb noch erhitte Präsidialtoller des Herrn Kaempf, der am Sonnabend sogar von mehreren freifinnigen Abgeordneten als gar zu anstößig empfunden wurde, hat nicht nur zu einer Präsidiallrise geführt, sondern auch neue gelernt. Mit diesen simplen Feststellungen verrät man natürlich Baarungsschmerzen erzeugt. Morgen wird es sich ja zeigen, ob der Wer einer Regierung die Wahrheit sagt, läuft stets die Gefahr, kein Geheimnis und ist kein Agent des Auslandes", das all Freifinn trotz alledem wieder ordnungsgetreu und der junkerlichen zum Lügner gestempelt zu werden. das ebenso gut weiß, sondern man schüttelt nur die un- Fuchtel parierend, die Wiederwahl des Herrn Kaempf durchfezen wied Und erst die Wahrheit über die Eingeborenen in den deutschen  berantwortlichen Hezer ab. Die tonservativen Paarungsgenossen haben das den Herren Nau- Kolonien! Sie sind durch Welten vom Mutterlande getrennt. Die Der deutschen   Regierung ist also kein Vorwurf zu machen, mann, Neumann- Hofer und Sommer usw. wahrhaftig Eingeborenen unterstehen einem Regime, das schlimmer ist, als die daß sie in der gegebenen Situation so wenig erreicht hat, nicht leicht gemacht. Die Frage der Wiederwahl des Herrn Kaempf be- Militärdiktatur, sie sind in slavischer Abhängigkeit von den Beamten, sondern nur, daß sie sich durch die Bindung der Agrarzölle deutet für diese des Liberalismus noch nicht ganz baren Freifinnigen sie kennen die Sprache ihrer Beherrscher nicht und noch weniger den in diese Situation gebracht hat, in der sie keine wertvollen nichts Geringeres, als sich dem taudinischen Joch zu beugen, komplizierten Mechanismus der Staatsordnuna. durch die sie be.