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Die Bewegung im Baugewerbe.
Generalversammlung des Bergarbeiter- Verbandes.
wichtige Frage des Die am Mittwoch fortgesetzten Verhandlungen betrafen die Bergarbeiterschutzes.
Hierzu legte der Referent Aufderstraße folgende Refolution vor:
Die Generalversammlung erachtet die Abstellung der begründeten Beschwerden der Bergarbeiter zur Sicherung von Leben und Gesundheit und zur Vermeidung schwerer wirtschaftlicher Kämpfe im Bergbauberufe den Erlaß eines Reichsberggesebes für dringend notwendig. Sie erwartet von den gesetzgebenden Körperschaften der Einzelstaaten feine wirksame Reform der Berggesezgebung, weil in den Landtagen die Interessen der Bergarbeiter nicht genügend zur Geltung kommen. Insbesondere trifft dieses in den beiden größten Bergbaustaaten Deutschlands , in Preußen und Sachsen , zu.
Bei den jüngst erlassenen Gesehen sind die berechtigten Forde rungen der Bergarbeiter nur insoweit berücksichtigt worden, als eine Aenderung der bestehenden Bestimmungen auch im Interesse der Arbeitgeber lag.
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Donnerstag, 9. Mai 1907.
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Aus
wie sie es bisher öffentlich bekundeten, so der Grubenverwaltung erworben hätten.( Stürmische Heiterkeit. würden die Organisationen im Baugewerbe zu Erst sollten die staatlichen Grubeninspektoren und dieser Minister Ueber die Generalversammlung des Maurerberbandes, reit sein.( Sehr richtig). Aus Ihrer Zustimmung sehe ich, daß werben, dann tönnten diese vielleicht auf Arbeiterkontrolleure berweiteren Verhandlungen auf dieser Grundlage jederzeit gern be- des Unternehmertums sich das Vertrauen der Arbeiter erdie am Dienstag in der Neuen Welt stattfand, brachten wir gestern bies auch die Meinung der Mitglieder ist, ohne daß wir es durch zichten.( Lebhafter Beifall.) Die Unfälle in Preußen seien jett schon einen kurzen Bericht, der jedoch nur in einem Teil der eine Abstimmung feststellen brauchen.( Sehr richtig). Wir em- genau doppelt so zahlreich, wie 1886. Allein im Jahre des Inkraft. Auflage aufgenommen werden konnte. Deshalb und weil die pfehlen aus diesen Gründen die nochmalige Ablehnung des Schieds- tretens des famofen Bergarbeiterschutzgesetzes( 1905) fei die Zahl Sache an sich von erheblichem Interesse ist, lassen wir heute spruches. Wir ersuchen die Mitglieder, heute feine weiteren Be- der Unfälle in Preußen auf 3000 gestiegen. Deutschland gehe in einen ausführlichen Bericht folgen. schlüsse zu fassen, sondern abzuwarten, was die Unternehmer am der ganzen Welt voran in der Höhe der Unfallziffer. Der Referent Silberschmidt führte aus: Nachdem unsere Freitag beschließen werden. Damit habe ich mich des Auf- Parteiegoismus und törichter Angst vor der Sozialdemokratie oder Mitgliederversammlungen am 23. April den Schiedsspruch des trages entledigt, den mir die Vertrauensmännerfißung erteilt ultramontaner Agitation lehnen Regierung und Abgeordnetenhaus Einigungsamtes abgelehnt hatten, teilt uns Herr v. Schulz, der erteilt hat den Vorsitz im Einigungsamte geführt hatte, mit, auf seinen die Einführung der Arbeiterkontrolleure ab. Wenn der Blutstrom Wunsch habe sich der Verband der Baugeschäfte bereit erklärt, bis 8abel, beantragte, nochmals mit den Unternehmern in Ver- geheueren Opfern tommt auf das Haupt der Regierung und der Nun folgte eine rege Diskussion. Der erste Redner, des Bergbaues jetzt immer höher steige, die Blutschuld an den un zu seiner nächsten Generalversammlung an seinem die Annahme handlung zu treten und anzufragen, wie weit sie den Arbeitern herrschenden Parteien.( Stürmischer Beifall.) Redner erörterte des Schiedsspruches betreffenden Beschluß festzuhalten. Herr entgegenkommen wollen. v. Schulz legte uns nahe, zu erwägen, ob wir nicht nochmals heftigen Widerspruch. Die folgenden Redner erklärten sich alle fammenhänge, als die schlechten Gedinge die Arbeiter zu haſtigem Der Redner und sein Antrag fand dann noch die Lohnfrage, die mit der Unfallgefahr insofern auzu dem Schiedsspruch Stellung nehmen wollten. bereit sein, falls die Arbeiterorganisationen irgendwelche Schritte nicht damit einverstanden, daß man eine abwartende Haltung syndikat gegen die Angriffe des Grafen Kanik im Abgeordneten Er würde gern für den Antrag der Vertrauensmänner, jedoch waren die meisten und unvorsichtigem Arbeiten veranlasse. Er verteidigte das Kohlenzur Aufrechterhaltung des Friedens unternehmen wollen, die Ver- einnehme. Andere Redner rieten zum Streit, der möglichst bald hause. Das Kohlensyndikat habe die starken Schwankungen der mittelung zu übernehmen. Die Vorstände der koalierten Arbeiter- beginnen müsse. Silberschmidt trat im Schlußwort nochmals für Kohlenpreise zum Nußen der Industrie abgeschwächt und eine organisationen antworteten Herrn v. Schulz, daß sie aber in den Antrag der Vertrauensmänner ein und sprach gegen die langsame Preiserhöhung bewirkt, die allerdings weit über die der ersten Maiwoche keine Versammlung abhalten fönnten. Unter weitergehenden Ansichten der Diskussionsredner. Der Antrag der Steigerung der Löhne hinausgegangen sei. Wünschenswert sei eine Diesen Umständen hat der Verband der Baugeschäfte seine Gene- Vertrauensmänner, an der Ablehnung des Schiedsspruches fest- Verständigung zwischen Kohlensyndikat und Arbeiterschaft, wonach valversammlung auf den 10. Mai festgesetzt und bemerkt, daß zuhalten, wurde fast einstimmig angenommen. eine weitere Burüdstellung der Entscheidung nicht mehr möglich einzelne Hände erhoben sich gegen denselben Nur den Mindestpreisen des Syndikats ein entsprechender Minimallohn gegenüberstehe. Der Tag der Verständigung sei vielleicht näher, ſet. Am 4. Mai sind die Vertrauensmänner der Arbeiter zusammengetreten und haben nochmals beraten, ob es nicht möglich als mancher glaube. Freilich könnten die Arbeiter alle gefeßlichen und tatsächlichen Vorteile nur im Gefolge einer großen eigenen sei, auf der Grundlage des Schiedsspruches einen Vertrag abzuschließen. Das Für und Wider ist eingehend erwogen worden. Bewegung und nur als Frucht eigener Kraftanstrengungen erzielen. Deshalb sei es zunächst die Pflicht der Bergarbeiterschaft, geschloffen Die Verbandsleitung hat den Standpunkt vertreten, daß es besser und organisiert auf dem Plane zu erscheinen, um dem Syndikat als sei, den Schiedsspruch anzunehmen. Die Vertrauensmänner dagegen haben fast einstimmig erklärt, sie seien nicht in der Lage, gleichwertige Macht gegenüberzutreten.( Stürmischer Beifall.) den Mitgliedern die Annahme des Schiedsspruches zu empfehlen, fie müßten der heutigen Versammlung vielmehr raten, es bei der Ablehnung des Schiedsspruches zu lassen.( Bravo ). Die Ver trauensmänner gingen davon aus, daß die Verkürzung der Arbeitszeit im Baugewerbe sowohl notwendig wie möglich ist. Notwendig ist die Verkürzung aus folgenden Gründen: Das Arbeitsgebiet dehnt sich immer weiter aus. Immer größer wird die Entfernung zwischen der Wohnung des Arbeiters und der Arbeitsstätte. Die Arbeitszeit wird also durch den Weg nach und von der Arbeitsstätte immer mehr verlängert. Die fortgesette Steigerung der Arbeitsleistung nimmt die Kräfte des Arbeiters in immer höherem Maße in Anspruch. Im Interesse der Gesundheit des einzelnen Arbeiters, sowie im Interesse der Erhaltung der Boltskraft ist eine Berkürzung der Arbeitszeit eine dringende Notwendigkeit. Es wäre Aufgabe der Gesetzgebung, mit Rücksicht auf das Allgemeininteresse einen Normalarbeitstag von 8 Stunden festzusehen. Da aber von dieser Seite nichts zu erwarten ist, so müssen die Arbeiter selbst eine angemessene Verfürzung der Arbeitszeit herbeizuführen suchen. Die Unternehmer behaupten, das Baugewerbe gehöre zu den gesundesten Berufen. Das ist ein großer Irrtum, der zahlenmäßig widerlegt werden kann. Krankheitsstatistik ergibt, daß die Bauarbeiter in hohem Grade bon Berufskrankheiten und Rheumatismus, Magen- und Darmleiden, Erkrankungen der Atmungsorgane, heimgesucht sind. Von allen Krankheiten gehören bei den Bauhülfsarbeitern 32 Broz., bei den Maurern 39 Proz., bei den Zimmerern 41 Proz. zu diesen Berufskrankheiten. Diese Angaben beziehen sich auf ganz Deutsch land . In Berlin liegen die Berhältnisse noch ungünstiger. Von den Mitgliedern der Ortskrantentasse der Maurer Berlins , die 17 000 Mitglieder hat, litten im Jahre 1906 50 Broz. an den ge nannten Berufskrankheiten. Die Aufstellung des statistischen Amtes der Stadt Berlin umfaßt 55 Ortstassen mit rund 299 000 Mitgliedern. Davon kommen 17 747 auf die Maurerkasse. Diese Statistit zeigt folgendes: Bon 100 männlichen Mitgliedern aller 55 Rassen waren 39,1 frank, von der Maurertasse aber 47,8. Gestorben find bon 100 Mitgliedern der 55 Kassen 0,97, von den Maurern 1,18. Die Zahl der Krankheitstage, die auf ein Mitglied entfällt, betrug in allen Kaffen 10,03, bei den Maurern 11,63 im Jahre 1905 und 10,87 bezw. 12,62 im Jahre 1904. Diese Bahlen beweisen also, daß die Gesundheitsverhältnisse im Bau berufe unter dem Durchschnitt in anderen Berufen stehen. Die Notwendigkeit einer Verkürzung der Arbeitszeit aus gefundheit. lichen Gründen ist demnach nicht aus der Hand zu weisen. Die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu berkürzen, ist ebenfalls gegeben. Die Unternehmer erklären die Verkürzung der Arbeitszeit für unmöglich, weil dadurch der Mittelstand geschädigt, die großen Geschäfte aber begünstigt würden, auch sei es nicht möglich, bei verkürzter Arbeitszeit die Bauten in den gegebenen Fristen fertig zu stellen. Was die angebliche Schädigung des Mittelstandes arbeiterschußnovelle vom Jahre 1905 und den neuen sächsischen EntAufderstraße tritisierte eingehend die preußische Bergbetrifft, so muß darauf hingewiesen werden, daß derselbe nicht wurf, der nur eine verschlimmerte Auflage des preußischen Gefeßes durch die Forderungen der Arbeiter, sondern durch die Ausbreitung fei, wie das preußische Gesez eine Berhungung des bayerischen des Großlapitalismus im Baugewerbe zurüdgedrängt wird. Der Gefeßes wäre. Immer wieder müsse durch lebhafte Kritik in der Großbetrieb mit seinen besseren Einrichtungen führt auch die Bergarbeiterschaft das Gefühl wachgehalten werden, wie sehr die größeren und besseren Arbeiten aus. In diesem Jahre werden Rgierung sie durch die Nichterfüllung der bei dem großen Bergetwa 40 Proz. aller Arbeiten von Großfirmen ausgeführt. arbeiterstreit gegebenen Versprechungen betrogen hätte. Die AusDie Baufristen fönnen auch nach Einführung des Achtstundentages legung des Gefeßes habe der Bergarbeiterschaft noch die geringen innegehalten werden, wenn nur möglichst viele Arbeiter eingestellt Vorteile, die der Wortlaut des Gesezes gebracht habe, weggenommen. und nötigenfalls Tag- und Nachtschichten eingeführt werden, wie Die Bergarbeiterausschüsse seien in ihrer jebigen Form wertlos und schon heute vielfach geschieht. Bauten auf neubebauten Grund- wirkungslos. Redner forderte den nationalen Block im Reichstage tüden tönnen ohne weiteres früher angefangen werden um zur auf, feine Arbeiterfreundlichkeit durch Schaffung eines guten Reichs rechten Zeit fertig zu sein. Dem Einwand, daß mit Rücksicht berggefebes zu beweisen. Er galube allerdings schon jetzt aus der auf das Material, die Festigkeit des Mauerwerks, nicht schneller Rede Naumanns, die dem reaktionären Bundesrat den Stillstand in gebaut werden kann, wird dadurch begegnet, daß ja schon heute der sozialen Gesetzgebung zur Laft lege, den Schluß ziehen zu Mauerwerk von großer Tragfähigteit in Lag- und Nachtschichten dürfen, daß die bürgerlichen Barteien nicht die Energie aufwenden hergestellt wird, ohne daß die Festigkeit darunter leidet. In wollen, die nötig sei, um den Arbeiterschutz vorwärtszutreiben. England, Amerika und Auftralien besteht seit Jahrzehnten der Achtstundentag im Baugewerbe und die Bauten find dort mindestens Ueber die Frage der Grubeninspektiot.
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Die gröbsten Mißstände existieren nach wie vor. Die Zahl der Betriebsunfälle ist in allen Bergbaurevieren Deutschlands fortwährend im Steigen. Auch in Preußen hat nach dem In- Grube stiegen, oder Die frafttreten der Berggefehnovelle die Zahl der Betriebsunfälle ganz
enorm zugenommen.
Verlangt wird von der Reichsgesetzgebung die Anerkennung folgender Hauptforderungen: 1. In allen Bergwerfen soll die Höchstdauer der Schicht für alle Arbeiter 8 Stunden betragen.
2. Vor nassen Arbeitsorten und solchen, die mehr als 28 Grad Celsius Wärme aufweisen, ist die Arbeitszeit auf höchstens 6 Stunden zu beschränken.
3. Die Dauer der Seilfahrt ist in der Schichtzeit mit einbegriffen. 4. Ueber- und Nebenschichten sowie Verlängerung der Arbeitszeit sind nur zur Rettung von Menschenleben bei außer ordentlichen Betriebsstörungen oder Schachtreparaturen zulässig. 5. Die Frauenarbeit im Bergbau ist gänzlich verboten. 6. Erhöhung des Krankengeldes auf drei Viertel des Durchschnittslohnes. 7. Ginheitlichkeit und Reformierung des Knappschaftswesens. Einführung des geheimen Wahlrechts bei allen Knappschaftswahlen.
8. Freie Arztwahl für die Mitglieder in einem Umkreise bon 10 Kilometer. 9. Einführung von Grubenkontrolleuren, welche von den Arbeitern gewählt und vom Staate bezahlt werden.
Diese Forderungen sind das Mindeste, was die Bergarbeiter von der Gesetzgebung zu fordern berechtigt sind und was ohne Schädigung der Industrie bewilligt werden tann."
Hue.
Die Diskussion sette mit einer äußerst heftigen Anklagerede des Delegierten Osterrath- Saarbrüden gegen die staatliche Grubenverwaltung im Saarrebier ein. Saarabien sei für den Bergmann das, was Sibirien für die Russen sei. Die ungeheuren Katastrophen im Saarbergbau hätten Courrières in den Schatten gestellt. Beim Unglüd auf der Zeche Rheden " am 28. Januar dieses Jahres sei kein Beamter zugegen gewesen, weil diese am vorhergehenden Tage Kaisers Geburtstag bis früh um 5 Uhr gefeiert hätten. Es sei ja auch wichtiger, das soziale Königtum hochleben zu lassen, als sich um die Gesundheit der Bergarbeiter zu kümmern. Monatelang vorher hätten die toten Wettermänner, denen Minister Delbrück im Abgeordnetenhause jezt die Schuld in die Schuhe schiebe, dem Obersteiger mitgeteilt, daß schlagende Wetter in großer Zahl sich gesammelt hätten, die Wetterführung höheren Beamten erklärten aber, es würde so schlimm nicht sein. nicht in Ordnung sei usw. Tag für Tag hätten sie gewarnt, die Ein Kamerad, der allein bei diesem Unglück 42 Bergmannsleichen mit eigener Hand geborgen habe, sei jebt, obwohl er Vater von neun Kindern sei, gemaßregelt worden, weil er das große Verbrechen beging, sich dem Verband anzuschließen. Die Arbeiter aber, die den Beamten die Kognafflasche nachtrugen, als sie in die ten, hätten Orden bekommen.( Vielfache Pfuirufe.) Wenn Grube stiegen, oder die Kutschpferde des Prinzen hieldiese Wettermänner Beschwerden hätten einschreiben wollen, habe die Verwaltung das als Frechheit bezeichnet und berboten. Sechs Wochen vor dem folgenschweren Seilbruch m Mathildenschacht", bei dem 22 Bergleute zerschmettert wurden, oder im Schachtsumpf elend erstickten, habe man den Maschinenmeister darauf aufmerksam gemacht, daß das Seil oberhalb des Förderkorbes vollkommen defekt sei. Statt es durch ein anderes Seil zu ersetzen, habe man die schadhafte Stelle verschmiert. Jetzt mache man den armen Steiger zum Sündenbod. Aber alle Beamten hätten bei der Kontrolle versagt. Ein Teil hätte während der ganzen Beit nur nationalliberale Wahlagitation getrieben und durch seine Kontrolle an der Wahlurne schamlosen Terrorismus ausgeübt. Das sei saarabische Erziehung und saarabisches System. Das Unglück auf der Wendelgrube" bei Klein- Roffeln, das 80 Mann das Leben gekostet habe, sei durch die unglaubliche Lüderlichkeit in der Bersadung entstanden. Die Besizer der Gruben haben den päpstlichen Segen empfangen und sie seien die Finanziers des ganzen Lothringischen Klerus, der von der Kanzel herab als das Wort Gottes verkünde, daß der Bergarbeiterverband nur eine rote Schweinebande sei.( Lebhafte Pfuirufe.) Das Zentrum fei im holden Bunde mit nationalliberalen Grubenbeamten verantwortlich für das saarabische System des Massenmordes auf dem Felde der Arbeit. Die Sozialdemokratie sei die Vortämpferin des Bergarbeiterschutzes, der unter dem sozialen Königtum zum Aschenbrödel geworden sei. Jetzt aber sei der Stein tommen und kein christlicher Verband, teine Macht der Erde werden der Bergarbeiterbewegung im Saarrevier wieder ins Rollen geihn hindern, zerschmetternd niederzusausen.( Stürmischer Beifall und große Bewegung.)
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Nachdem dann noch die niederschlesischen und fächsischen Dele. gierten eine Reihe von Klagen über Grubenmißstände vorgebracht hatten, wurde die Beratung auf morgen, Donnerstag, vertagt. Nachmittag findet ein Ausflug zum Schiffshebewerk Hinrichenburg statt.
Aus Induftrie und Handel.
Das Glanzjahr 1906.
Die Durchschnittsdividende von 460 Gesellschaften, deren Papiere an der Berliner Börse gehandelt werden und deren Abschlüsse bis Anfang April vorlagen, ist von 9,49 Prozent für das Jahr 1905 auf 10,53 Prozent für 1906 hinaufGegen 1904 stellt sich die Steigerung auf gegangen. 2,52 Prozent. Mit der legtjährigen Dividende ist der höchste
so fest und sicher wie in Deutschland , wo der Arbeitstag 9 bis referierte sodann aunächst das unglüd auf der Zeche Sag seit 1901 erreicht. Für das Jahr 1900 ist allerdings
11 Stunden lang ist.
fördern werden.
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Redner
1895
1897 1898 1899
Unsere Vertrauensmänner haben natürlich auch die Frage Borussia" und die darüber angestellten Untersuchungen, die eine noch etwas höhere Dividende herausgekommen, sie betrug Der Konjunktur geprüft. Sie sind der Meinung, die Stonjunktur schließlich zu der Verhandlung gegen den Betriebsführer Rüters 10,96 Prozent, aber die Dividendensumme für 1906 übersteigt in Berlin ist immer noch derart, daß an die erfolgreiche Durch und zu deffen Freisprechung führten. In der Tat sei dieser Unter die des Glanzjahres 1900 doch noch um 16,45 Mill. Mark, führung einer Berkürzung der Arbeitszeit gedacht werden kann. beamte auch nicht der Schuldige. Die Unterbeamten würden genau Für die letzten 12 Jahre ergeben sich folgende Ziffern: So sehr es auch zu bedauern ist, daß ein etwaiger Stampf im Bau- so unterdrückt und terrorisiert, wie die Arbeiter. Schuldig seien gewerbe viele Arbeiter anderer Berufe in Mitleidenschaft ziehen vielmehr die vielen höheren Stellen, an die fich Regierung und Attien- Dividende Aktien- Dividende wird, so hoffen wir doch sicher, daß diese Arbeiterkreise einsehen Gericht nicht herantvagten. Die Zeche Borussia" sei bon jeher ein tapital Summe Summe werden, die Bestrebungen der Bauarbeiter dienen dem allgemeinen Sauloch gewesen. Er tönne nachweisen, daß zur Zeit des Unfalls die in Millionen Mark in% Jahr kapital in% in Millionen Mark Kulturfortschritt, und daß deshalb die Arbeiter anderer Berufe wichtigsten Unfallverhütungsvorschriften nicht beachtet worden seien. 1576,02 115,57 7,34 1901 2374,22 189,48 7,98 der Bewegung der Bauarbeiter nicht nur sympatisch und solidarisch Er habe gegen die Verwaltung der Grube und gegen die Berg1695,19 152,47 8,89 1902 2433,88 161,57 6,64 gegenüberstehen, sondern sie auch nach Möglichkeit moralisch inspektion in öffentlichen Versammlungen eine Reihe der schwersten 1766,72 164,68 9,32 1903 2511,72 180,88 7,20 1748,34 Vorwürfe erhoben; gleichwohl wurde gegen ihn, trok seiner Auf171,81 9,82 1904 2554,15 204,56 8,01 Angesichts der Einmütigteit in der Sigung der Vertrauens forderung, nicht Klage erhoben. Hingegen habe man im Prozeß 2649,14 263,55 9,94 1905 2680,35 254,37 9,49 männer gaben unsere Organisationsleitungen ihren Widerstand gegen Nüters die sachkundigen Richter in der schamlosesten Weise 1900 2513,31 275,53 10,96 1906 2772,43 291,98 10,53 auf( Bravo ) natürlich unter voller Wahrung ihres bisherigen betrogen. Man habe eine andere Lampe, andere Hydranten vorDas 1905 Aktienkapital ist von auf 1906 um Standpunktes und schließen sich dem Wunsche der Vertrauens gelegt, als tatsächlich in der Grube Boruffia" im Gebrauch seien. 92,08 Millionen und seit 1900 um 259,12 Millionen Mark männer an, der dahin geht, Herrn v. Schulz mitzuteilen, daß Die Berginspettoren hätten das gewußt und in der ganzen Bers gewachsen. Während mit der höchsten prozentualen Dividende wir ihm für seine Bemühungen bestens danken, daß der Zentral handlung geschwiegen. Gr, Redner, habe im Zuschauerraum oft im Jahre 1900 eine Verminderung des Kapitals verbunden verband der Maurer aber trob nochmaliger Erwägung auch heute faum die nötige Ruhe bewahren können. Sue forderte wiederholt war, ist die enorme Durchschnittsverzinsung im letzten Jahre nicht in der Lage ist, den Schiedsspruch anzunehmen. Ebenso auf, gegen ihn wegen dieser Behauptung Unllage zu erheben. Dem einmütig, wie in der Ablehnung des Schiedsspruches war die Staatsanwalt, der gesagt habe, daß zwei Arbeiter Schuld an dem troß einer sehr kräftigen Kapitalserhöhung erzielt worden. Vertrauensmännerfibung der Meinung, daß die Organi. Tobe ihrer Kameraden feien, werde er im Reichstage die ent- Das ändert das Bild wesentlich zugunsten des Jahres 206. sation und die Mitglieder des Zentralverbandes sprechende Antwort geben. Die Bergkontrolle sei nach Umfang und Würde man die Dividendensumme von 1906 auf das Kapital der Maurer geneigt gewesen wären, einen Ber. Art böllig unzureichend. Der Kardinalfehler sei die persönliche von 1900 berrechnen, dann bekäme man eine Durchschnittstrag abzuschließen, wenn innerhalb der breijährigen Intimität der staatlichen Grubeninspektoren mit der Bergwerks dividende von 11,62 Broz. heraus. Die Dividenden geben Bertragsbauer eine Berkürzung der Arbeitszeit um eine halbe beamten.( Lebhafte Zustimmung.) Nur so erkläre sich, daß bie übrigens durchaus kein abschließendes Urteil Stunde eingeführt worden wäre,( Sehr richtig) natürlich Bechenverwaltungen von der Besichtigung vorher informiert feien Rentabilität. In fast allen Geschäftsberichten wird betont, mit einer nochmaligen 2ohnerhöhung, die den und durch Verschlagen der gefährlichsten Stellen die Grubeninspek selben Tagelohn ergeben würde wie bei neun- toren leicht betrügen könnten. Handelsminister Delbrüd habe daß man in Vorsorge für die Zukunft die Rückstellungen tündiger Arbeitszeit. Wenn die Arbeitgeber im preußischen Abgeordnetenhause erklärt, Arbeiterinspektoren und Abschreibungen besonders hoch bemessen habe. Man hat wirklich so für die Erhaltung des Friedens find, würden erit angestellt werden, wenn die Arbeiter sich das Vertrauen die Dividende inftlich niedria gehalten, um trog der voraus
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