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Erschossen hat sich am Donnerstag in dem Restaurant von Lüder in der Wilhesmstr. 146 ein Unbekannter. In seinen Taschen fand die Polizei einen Brief mit der Aufschrift:»Ferdinand Herold  , Aschaffenburg  ", sechs Kugeln und sechs Pfennige. Die Leiche wurde zur Rekognoszierung nach dem Schauhause gebracht. Der TodeSsturz eines Geisteskranken rief Donnerstag nach- mittag in der Weinstraße großes Aufsehen hervor. In der vierten Etage des Hauses Weinstr. 17/18 wohnte der 27jährige Buchbinder Fritz Terrin, der seit einiger Zeit bettlägerig war. Donnerstag nachmittag sprang er plötzlich in einem Anfall von geistiger Um- nachtung aus dem Bett heraus, eilte ans Fenster und stürzte sich, nur mit dem Hemd bekleidet, auf den Hof hinab. Dort blieb er mit zerschmetterten Gliedern liegen. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur den Tod feststellen. In den Nrbanhafen gesprungen ist am Donnerstag vormittag ein etwa 16jähriges Dienstmädchen. Passanten machten sich sofort nn die Rettung der Lebensmüden und zogen sie aus dem Wasser. Angestellte Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. Ueber die Ursachen des Schrittes ist bestimmtes nicht festzustellen. Sehr ab- fällig wurde es bemerkt, daß auf die an das Urbankrankenhaus ge- richtete Bitte um Hülfe solche in Gestalt eines Angestellten anstatt eines Arztes erschien, der das Mädchen auf einem Wagen nach dem Krankenhause brachte. Radrennm in Zehlendors, 9. Mai. Diese vom Glück wenig be- flünstigte Bahn hatte auch mit ihrem heutigen Programm, das mit einer Hauptnuinmer«Die goldene Armbinde", einem Stundenrennen mit Motorschrittmachern<2000, 1500, 1000 M.), und in dem Engagement von R o b l, D e m k e und dem Amerikaner Mettling zu den besten Hoffnungen berechtigte, keinen Erfolg. Robl, der am Sonntag im Goldenen Rade zu Steglitz  einen bösen Sturz getan, litt noch unter den Folgen des- selben, so daß er. mehrmals überrundet, schon nach dem 17. Kilometer aus dem Rennen schied, das dann nur noch von Metilin und Demke bestritten wurde: durch das vorzügliche Fahren des Amerikaners gestaltete sich der fernere Verlauf des Rennens noch sehr interessant, zweifellos hätte er dasselbe gewonnen; aber durch zweimaligen Reifenschaden war er zum Wechseln des RadeS ge- zwungen, so daß er dem gleichfalls gut fahrenden Demke den Sieg überlassen mutzte, trotzdem bedrohte er denselben wiederholt und vermochte von seinem Verlust<700 Meter) noch 30 Meter aufzuholen. Demle legte in der Stunde 66 Kilometer 333 Meter zurück. Sportpark Treptow. Da««Drei Stunden-Rennen" am Himmelfahrtötage hatte eine zahlreiche Zuschauerschar herbei- gelockt, die dem langen Rennen mit seinen wechselnden Bildern mit Interesse folgten. Aufregende Szenen gab es bei der Teilnahme von vier Fahrern auf der kleine» Bahn des öfteren und dank der Geistesgegenwart und Einsicht der Fahrer und Schrittmacher verlief das Rennen ohne ernstlichen Unfall. Gegen den Schluß des Rennens kam der Franzose Contenet durch eigene Unachtsamkeit zu Fall und zog ffch eine Kopfverletzung zu, die zum Glück nicht ernst- lich zu fem scheint, denn der Verletzte konnte wieder am Rennen teilnehmen. Sieger blieb Kurt Rosenlöcher- Dresden  , der in den drei Stunden 194,700 Kilometer(Weltrekord 107.600 Kilometer) zurücklegte eine ganz achtbare Leistung. Das einzige Fliegerrennen wurde nach vier Vorläufen von N Ü d e l vor Genz, Merck und Pawke gewonnen. Wer ist der Tote? Am 7. d. M. ist in Spandau   am linken Spreeufer die Leiche eines unbekannten Mannes angeschwemmt. Der Tote kann zirka 3 Monate im Wasser gelegen haben, ist fast unkenntlich, 1,62 Meter groß, von schwächlicher Gestalt und war bekleidet mit dunklem, einreihigem Jackett, Unterjacke, schwarzem Halstuch, schwarzen Gummizugstiefelii, weißem Leinenhemd, gez. rot£. W. und führte ein weißes Taschentuch, gez. E. B. und ein Schlüsselbund mit 3 Schlüsseln bei sich. Etwaige Mitteilungen über die Persönlichkeit des Toten werden in jedem Polizeirevier oder im Polizeipräsidium, Zimmer 332 II entgegengenommen, eventuell wird um Nachricht zur Tagebuchnummer 3634 IV 41. 07 ersucht. Bon einer Droschke überfahren wurde gestern abend am Kott- buser Tor eine 30 OOjährigc Frau. Der Wagen schleifte die Verunglückte eine Strecke mit fort. Auf der Sanitätswache in der Adalbertstraße wurde ein Oberschenkelbruch und eine klaffende Kopfwunde festgestellt. Die Schwerverletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes dem Urbantrankenhause zugeführt. Feuerwehrbericht. Außer dem Speicherbrande in der Mühlen- straße 78/77 hatte die Feuerwehr noch mehrere größere Brände zu löschen. Unter anderen einen Brand in der Neuen Grünstraß« 18. Dort muhte die 3. Kompagnie längere Zeit kräftig Wasser geben, um die Flammen zu löschen. Ein großer Lagerraum der Finna Lohöfer u. Giesecke ist ausgebrannt. Am Lausttzer Platz 14/13 mußte nachts ein großer Tischlereibrand gelöscht werden. Der 8. Zug hatte längere Zeit mit mehreren Schlauchleitungen Wasser zu geben. um eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhüten. Der 16. Zug hatte einen Fabritbrand in der Uferstraße 3 zu löschen, der abends um 10 Uhr ausgekommen war und bei Ankunft der Feuerwehr schon eine große Ausdehnung erlangt hatte. Um an den Brandherd zu gelangen, müßten die Rohrführer mit Rauchschutzhelmen ausgerüstet werden. An der sogenannten schwarzen Brücke an der Thaerstraße(Zentral-Viehhof) stand abends eine Laube in Flammen. Drei Züge rückten dahin aus. Der siebente Zug gab Wasser, konnte aber nicht verhindern, daß die Laube mit Inhalt niederbrannte. Nachmittags um 6 Uhr kam im Restaurant Fürsten  - säle in der Rosenthalerstraße 33 Feuer aus. Es brannten dort Schränke und Ventilationsschacht, der Fußboden, Schaldecken u. a. Durch sofortige« Vorgehen gelang es, den Brand au lokalisieren. Grober Unfug lag einer Feuermeldung aus der Löwestraße zugrunde. Der Täter ist unerkannt entkommen. Zweimal wurde die Feuerwehr nach der Ruppinerstraße 46 gerufen. Um 8 Uhr brannten dort Betten und um 9 Uhr bei Timm im dritten Stock abermals Kleider, Möbel, Tapeten und Immobilien. Der Einsturz eines gemauerten Eck- balkonS rief die Feuerwehr nach» dein Gendarmenmarkt. Dort war an der Ecke der Mohren- und Markgrafenstratze ein Balkon von einem Abbruch eingestürzt, wobei eine Frau mit Ihrem Kinde leichte Verletzungen' erlitten hatten. Ferner hatte die Wehr in der Boyenstrahe 37 zu tun, wo in einer Bäckerei Feuer ausgekommen war. Am LandSbergerplatz 1 brannte abends Petto» leum und am HauSvogteiplatz IL war nachts in einem Keller Leucht- gas ausgeströmt. In der Prenzlauer Allee 32 wurden Fette und in der ThomasiuSstt. 19 Preßkohlen ein Raub der Flammen. Schwefel brannte in der Beniauerstr. 47, Kohlen auf den» Schlesischen Bahn- Hose, ein Schornstein u, a. in der Beuffelstr. 33. Außer diesen Bränden kamen noch mehrere andere zur Meldung, so daß es an Arbeit nicht gefehlt hat. Torort- JVadmcbtett. Charlottenburg  . Zum Verbot de» Freien Kindergartens in Charlottenburg   nimmt da» sogenannte liberale Organ, die Charlottenburger«Reue Zeit" noch- mals das Wort, aber nicht etwa, um in«echt liberaler Btanier" seiner Empörung über das Verbot des Kindergartens durch die Behörde Ausdruck zu geben, sondern um über denVorlvärtS" nach Herzens- Inst zu räsonniercn. Das Blatt weiß eL jetzt, wer die Behörde in Srem   Glauben, der Freie Kindergarten diene sozialdemokratischen estrebungen, gestärkt hat: es war der.Vorwärts", um im stereotypen Jargon der«N. Z." zu sprechen, das Organ deS sozial« demokratischen ParteivorstandeS. Nachdem sich das Blatt abermals von dem Verdacht, als habe es die Maßnahmen der Regierung gegen den Freien Kindergarten gebilligt, zu reinigen versucht, schreibt es u. a.: «Wenn in dem Freien Kindergarten Sozialdemokraten die ausschlaggebende Rolle gespielt baden, so weiß man jedenfalls recht gut, weshalb dies geschehen ty. Wir haben auch darauf aus- merksam gemacht, daß gerade das Organ des sozialdemokratischen Parteivorstandes den Freien Kindergarten in seinen Notizen ganz wie ein sozialdemokratisches Unternehmen behandelt hat, wodurch, wie wir inzwischen erfahren haben, der Verdacht der Auffichts- behörde, der Kindergarten solle wenigstens mittelbar sozial- demokratischen Bestrebungen dienen, verstärkt wurde. Der Zorn der Freunde des Freien Kindergartens sollte sich mithin gegen das sozialdemokratische Blatt richten, das in seiner täppischen Manier jener Einrichtung den schwersten Schaden zugefügt hat." Deutlicher wie dies in den wenigen Zeilen geschehen, konnte sich das Blatt nicht desavouieren. Schon in den Anfangszeilen bestätigt es den Verdacht, den es wiederholt ausgesprochen. Aus dieser Stellung erklärt sich auch, weshalb sich derVorwärts" mehr wie dasliberale" Organ für den Kindergarten und gegen dessen Unterdrückung verwandte. Eine solche Stellung ist em Gebot der Pflicht jeden Organs, das noch nicht auf den: reaktionären Niveau der Charlottenburger  Neuen Zeit" steht. DerVorwärts" hat auch in seinen Notizen diese Einrichtung nicht als sozialdemokratisches Unternehmen behandelt, sondern dem Freien Kindergarten dieselbe Behandlung zuteil werden lassen, wie jedem anderen freien Bildungs-" und Erziehungsinstitut auch. Alle Reinigungsversuche und Verdächtigungen des Blattes sind nur geeignet, es zum Unter- stützer der reaktionären behördlichen Bestrebungen zu stempeln. Bon Artilleristen überfallen und schwer verletzt wurde in der gestrigen Nacht der Referendar Böhmi aus der Snsbacherftt. 27. Au dem Heimwege hatte B. beobachtet, wie zwei bayerische Artilleristen ein Brautpaar anrempelten und auf eS einschlugen. Als er sich dem Tatort näherte, fielen die Soldaten ohne irgend welchen Anlaß auch über ihn her und hieben mit den Säbeln auf ihn ein. Es gelang dem Ueberfallencn nur schwer, die nach ihm geführten Hiebe und Stiche abzuwehren. Erst nachdem er eine ganze Reihe von Ver- letzungen am rechten Arm, am Kopf und an der Brust davon- aettagen, ließen die beiden Artilleristen von ihm ab und ergriffen die Flucht. B. schleppte sich»ach der Unfallstation am Zoologischen Garten, wo er die ersten Notverbände erhielt. Bou einem schweren Automobilunfall wurde gestern nachmittag der Universitätsprofessor Dr. Döring, Bismarckstraße 1, in Groß- Lichterfelde   wohnhaft, betroffen. Der alte Herr war im Begriff ge- Wesen, an der Ecke der Tauenzien- und Passauerstraße den Fahr- dämm zu überschreiten, als er von einem Droschkenautomobil, dessen Warnungssignale er überhört hatte, umgerissen wurde. Die Räder des Kraftwagens gingen ihm über den rechten Fuß hinweg und richteten diesen böse zu. Die erste ärztliche Hülfe erhielt Prof. D. auf der Unfallstatioir 20. Rixdorf. Der VadcanstaltSbesitzer Prause schickt uns bezüglich unserer in der Nummer vom 23. April unter der Ueberschrist:Wenn ein Staatsbürger in die Hände der Polizei gerät" eine längere Zu- schrift, in der er darlegt, daß er zu der Enilassung deS bei ihm be- fchäfttgten M. genötigt war. Wir müssen demgegenüber nur be- merken, daß wir in unserer Notiz mit keinem Worte darauf ein- gegangen sind, ob die Entlastung berechtigt war oder nicht, wir rechneten nur mit der Tatsache als Ausgangspunkt für die weitere Kreise interessierende Behandlung des M. Steglitz. AuS Furcht vor dem Gericht versuchte sich vorgestem die 66 Jahre alte Ehefrau des Maurers Berthöld aus der Neumannstraße 4 das Leben zu nehmen. Frau B., die bisher noch niemals mit dem Ge- richt etwas zu tun gehabt hatte, erhielt vor einigen Tagen eine Zeugenvorladung in einem Beleidigungsprozeß. Die Frau geriet hierdurch in eine derarttge Aufregung und Angst, daß sie von ihren Angehörigen ständig bewacht werden mußte. Vorgestern stieß sich die Frau in Gegenwart ihres Mannes«ine Schere tief in den Hals, so daß sie blutüberströmt zusammeubrach. Besinnungslos und in sehr bedenklichem Zustande wurde Frau Berthold in das Kranken- haus eingeliefert. Grünau  . Ein Gcmeindeschöffe braucht nicht an dem Orte zu wohnen, dessen Gemeindeverwaltung �er angehört," hat der Teltower   Kreis- ausschuß entschieden. Der Schöffe Beuther in Grünau   wohnte seil Jahresfrist im benachbarten Friedrichshageu, zahlte aber auch in Grünau   seine Steuern weiter. Die Grünauer Gemeindevertretung beschloß, Beuther seines Amtes zu entheben, da er nicht meist am Orte wohnt. Der KreiSausschuß, bei dem der Schöffe Klage erhob, entschied, daß er ttotzdem berechtigt sei, sein Amt weiter zu ver- walten. Der Anttag, gegen diese Entscheidung Berufung beiin Be- zirksauSsckilß einzulegen, wurde von der Gemeindevertretung ab- gelehnt, doch will diese versuchen, durch eine erneute Klage die Amtsentsetzung deS bisherigen Schöffen Beuther herbeizuführen. �riedrichshagen. Anscheinend au« Gram über den Verlust seiner Tochter hat sich am Donnerstag der 43 Jahre alte Bauarbelter F. Höth in seiner in der Kirchstr. S belegenen Wohnung erhängt. Am letzten Dienstag war seine 18jährige Tochter gestorben: dies scheint sich der Vater so zu Herzen genommen zu haben, daß er Selbstmord verübte. Die Leiche wurde in das hiesige Schauhaus gebracht. Reinickendorf  . Polizeiliche Auflösung deS Berlins   für Franca und Mädchen der Arbeiterklasse. Der Reinickendorfer   Frauenverein hat 42 Mitglieder. Sein Zweck istseine Mitglieder durch Borträge in alle Gebiete des Wissens einzuweihen und ihr Wissen zu bereichern, ihnen Gelegen- heit zu geben, sich durch Lektüre fortzubilden und anregende Ge- selligkeit unter sich zu pflegen". Trotz dieses absolut un- politischenCharakters desVereins hatderAmtsvorstcher von Reinickendorf   durch folgenden der Genossin Grothe am 8. Mai zugegangenen Ukas den Verein geschlossen: Sie werden hierdurch benachrichtigt, daß mir die Statuten und das Mitgliederverzeichnis des Vereins für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse Reinickendorf-West   zugegangen sind. Gleichzeitig eröffne ich Ihnen, daß ich den Berein hiermit bis zur ergehenden richterlichen Entscheidung schließe, da derselbe als politischer Berein erachtet werden muß undsolcher nach dem Gesetz vom 11./3. 1330 keineFrauen alSMitglieder aufnehmen darf, geschweige dennüberhaupt aus Frauen bestehen darf. Selbstverständlich wird gegen diesen durchaus unberechtigten Eingriff in das schmale Vereinsrecht der Frauen angekämpft werden. Vermilcktes. Wieder»in EifenbahnunfeS. Donnerstag abend entgleiste nach Königsberger Meldung auf dem Bahnhos Netgethen, anscheinend in- folge vorzeitiger Umstellung der Weiche, der un, 7 Uhr 38 Minuten nach Königsberg   ausfahrende Vorortzug mit zwei Wagen, von denen einer umstürzte. Bon den in diesem Wagen sitzenden 8 Personen wurde die Tochter des Feuersozietätsdirektors Roß getötet. Frau Roß und ihr Sohn, ferner Frau Steuererheber Böttcher, Frau Zolland und Tochter find verletzt worden. Die Untersuchung ist ein- geleitet. Der gestrandete Dampfer«Pott»". Nach amtlicher Meldung sind bei der Sttandung des DampfersPöitu" 22 Personen um- gekommen: man fürchtet aber, daß die Zahl größer ist. Der Mann- schaft des Schiffes wird für ihr Benehmen bei den Rettungsarbeiten das höchste Lob gespendet. Eine andere Meldung besagt:.Dia Behörden teilen mit, daß die Bergung der Passagiere de» Dampfers.Boitn' beendet ist Im ganzen handelt eS fich, entgegen den ftüheren Meldungen, nur um 7 Tote und 6 Vermißte. Die erste deutsche Städtebaukuustausstellung wurde am Donners- tag in Frankfurt   a. M. eröffnet. Sie will über alle Zweige der Städtebaukunst eine Uebcrschau geben. Ein großes Schadenfeuer brach Donnerstag nachmittag gegen 2 Uhr auf dem Fabrikgrundstück derContinental Kautschuk- und Guttapercha-Compagnie. Filiale Seelze  " aus. Es brannte in einem Holzschuppen lagerndes Gummi, also Automobilradreifen usw. Das Feuer hat großen Schaden angerichtet. Menschenleben find nicht zu beklagen. Zahlreiche Uederschwemmungen werden aus Nordosttirol gemeldet. Die Ortschaften Hütte, Niederachen, Kötzen, Staufen   und Waidach sind überschwemmt und in großer Gefahr. Von Innsbruck   ist Militär nach Kößen abgegangen. In Cavareno zerstörte gestern ein großer Brand fünf Hauser und beschädigte vier stark. In Rußland   bricht das Eis. Die Schiffahrt ist nach einer Meldung aus Kronstadt   eröffnet, ein schwedischer und ein norwegi- scher Dampfer sind hier eingetroffen. Bei Hogland liegen drei aus- ländische Handelsdampfer, die des Eises wegen nicht nach Kronstadt  gelangen können; sie erwarten den EisbrecherJennal". Ein Erdbeben. In Jrkutsk wurde gestern früh C'/a Uhr ein starkes, wellenförmiges Erdbeben verspürt. Neuer Bulkanausbruch. Seit Mittwoch früh wird nach einer Meldung aus Calania ein neuer, außerordentlich heftiger Ausbruch des Vulkans Stromboli   bemerkt. Der Aetna   fährt fort, starke Rauch- säulen auszustoßen. Das Aetnaobservatorium teilt vom gesttigen Tage mit: Auf dem Sttomboli fand heute morgen zwischen drei und vier Uhr eine starke Eruptton statt, der ein laugandauerndes unterirdisches Getöse vorausging, das die Fenster in den Häusern erzittern ließ, aber sonst keine» Schaden anrichtete. Die Bevölkerung ist rnhig. Der Aetna  stößt andauernd viel Rauch aus. Um vier Uhr wurde von Nicolcosi ein wellenförmiger Erdstoß gemeldet. Die Polizei in London  , etwa 17 000 Mann stark, ist in ihrem Dienst weit mehr Gefahren ausgesetzt, als die Berliner   Schutzmann- schaft. Nach der Londoner  Tribüne" wurden in den letzten drei Jahren je 2800 bis 3000 Fälle gemeldet, in welchen Beamte im Kampfe mit Arrestanten oder verfolgten Verbrechern so schwer ver- letzt wurden, daß sie auf die Krankenliste gesetzt werden mußten. Diese 3000 Fälle pro Jahr gelten aber nicht etwa als Veranlassung, die Polizeigewatt dem Bürger gegenüber zu stärken, sondern werden ohne weiteres als das Risiko im Polizeidienst angesehen, umsomehr als der weitaus größte Teil der«Widerstände gegen die Staats- gewalt", ivie es bei uns heißen würde, auf Trunkenheit zurück- zuführen ist. Ein Zyklon. Tin Telegramm auS Texas berichtet, daß bei dem jüngsten Zyklon die Ortschaft Birtright, welche 300 Einwohner zählt, zerstört worden ist. Auch in anderen Teilen des Staates sind zahl­reiche Personen dem Zyklon zum Opfer gefallen. Der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. 140 Häuser niedergebrannt. Der Ort Nagy Oßtro ist, wie aus Budapest   berichtet wird, größtenteils niedergebrannt. 140 Wohn- Häuser sowie Nebengebäude sipd ein Raub der Flammen geworden. Sämtliche Futter- und Getteidevorräte verbrannten. Biel Bieh und ein Bauer sind in den Flammen umgekommen. Di» Herstellung von Kupfer auf chemischem Wege? Der Baltimore  -Korrespondent desEvening Journal" meldet, daß der bekannte englische   Chemiker Sir William Ramsay   die Entdeckung gemacht hat, auf chemischem Wege Kupfer herzustellen. Die In- formation sei im Geheimen der John Hopkins Universität zu Balti- niore mitgeteilt. Es verlautet, daß der neue Prozeß zu einer gewal- tigen Revolution in der Kupserindustrie führen wird. Oeffentliche Bibltothet und Lesehalle zu u»e»taeltlick>er Be- nutzling sür jedermann, SiV.. Alcxandrinenstt 26. Geöffnet täglich von 51/, 10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9 l und 36 Uhr. In den Lesesälen liegen zurzeit Slö Zeitungen und Zeitschristen jeder Art und Richtung aus. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 12. Mai, vormittags 6'/, Uhr, im Rathaus«, Eingang Jüdcnsttabe. Saal 109: Versammlung, Frei- religiöse Vorlesung. Volmittags Itst/« Uhr in der Schule Kleine Frank- furlerstrafie 6: Vortrag von Fräulein Ida Altmann über:Kultursortschrttt und Böllcrttiege-. Herren und Damen al» Gäste sehr willtommen. Montag, den 18. Mai, abends 8 Uhr, Scbastianstt. 89: Beschließende Versammlung(sür Mitglieder mit weißer Quittung). Berel» der Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinne« Berlins   und Ilmgegend.(Abteilung Charlottenburg  .) Heute abend ß'/j Uhr im Volkshause, Rosinenstt. 3: Versammlung. Vortrag. Berliner   Marktpreise,«u» dem amtliche»»ertcht der städtischen Marklhallen-Dtrettion.(Großhandel.) Rindfl-isch I» 66-70 pr.>00 Psd., n» 60-65, rria 56-59, Bullenfletsch la 64-68, IIa 54-62, Kühe, seit 5258, do. mager 4250, Fresser 5062, Bullen, dän. 6360, bo. Holl. 0,00. Kalbfleisch, Doppellender 105130, Mastkälber Ja 8894, IIa 7684, lila 0,00, Kälber ger. gen. 5468, do. Holl. 5562, dän. 0,00. Hammelfleisch Mastlämmer 6773, la 6568, IIa 38- 65,«Schafe 5560. Schweinefleisch 4657. Rehwild, mit Abschuß per Psd. 0,701,25. Rothirsch  , Abschuß 0,53. Damhirsch 0,00. Wildschwein- 0,46-0,50. Frischlinge 0,490,53. Kaninchen per Stück 0,300,85. Hühner, alte, per Stück 1,50-2,00, do. IIa 1,00-1.30, do. junge 1,00-1,40. Wolgahübncr 1,001,80. Tauben 0,50 0,71, italienische 0,00. Enten per Stuck 2.00, dtto EIS- per Stück 0,00, dito Hamburger   per Stück 3,25 bi» 4,80. Gänse. Hamburger   per Psund 1,221,25, dito Eis- St. 0,00. Hechte per 100 Psund 105128, do. groß 8991. Zander mittel 0,00 do. groß 117. Schleie Holl. 96116, do. klein 0,00, do. 132146. «nie, groß 122127. do. Nein 0,00, do. mittel 122127, do. unsort. 99 bis 112. Plötze» 2551, do. stumpf 0,00, do. matt 0,00. Karpfen unsortiert 0,00, do. 40er 0,00, do. 25er 0,00. Bleie 52-54. Aland 0,00. Bunte Fische 1040. Börse 89, bo. matt 0,00. Karauschen 07. Blei« fische 0,00, Wels   0,00. Quappen 0,00. Llmertkanischer LachS la neuer per 100 Psd. 110130, do. IIa neuer 90100, do. lila neuer 76. Seelachs 20. Sprotten, Kieler, Wall IM 1,50, Danziger, Kiste 0,00. Flundern, Kieler  , Stiege la 3 5, do. mittel ver Kiste 23, Hamb. Stiege 46, halbe Kiste 2,00. Bücklinge, Kieler   per Wall 2,002.50, Skats. 2,002,50. Aale, groß per Psd. 1,101,50, mittelgroß 0,801,10, klein 0,600,80. Heringe P.Schock 59. Schellfische Stifte 3,004,00,'/, Kiste 22,50. Kabliau, gerauch p. 100 Psd. 2025. Dorsch, Kiste 2,002,50. Sardellen. 1902er per Anter 95. 1904er 93, lg05er 80-85, 1906 er 75. Schottische Bollheringe 1903 0,00, Iar«o 4044. lull. 38-40, med. 3842, deutsche 87-44. Heringe, neue Matje», per'/, To. 60120. Sardinen, russ., Faß 1,50-1,60. Bratheringe. Büchse(4 Liter) 1,50-1,75. Neunaugen, Schocksaß 11, kleine 56, Riesen- 14. Eier, Land-, per Schock 2,752,90. Butter per 100 Psd. la 108112, IIa 105-106, IDa 100104, abfallende 90-95. Saure Gurken Schock 4,60, Pfeffergurken 4,50. Kartoffeln ver 100 Pfund rnagnarn bonarn 3,254,00, Dabersch« 3,253,75, Rosen 0,00, weiße 2,75 SM, Salatkartoffeln 0,00. Spinat per 100 Psund 810. Karotten per 100 Psund 0,00. Sellerie, hiesige, per Schock 10,0025,00, do. pommersche 0,00. Zwiebeln große, per 100 Psund 0,00, do. Keine 3,504,00. do. hiefige(Perl-) >,00. Charlotten 0,00. Pelersilie, grün, Schockbund 0,80 IM. Kohlrabi per Schock 0,00. Retlig, bayr. per Schock 2,40 4,80. Mohrrüben'per 100 Pfund 4,005,00. Teltower   Rüben per 100 Pfd. 0M. Weiß- Rüben, große 0,00, kleine OM. Rote Rüben 0,00. Blumenkohl, italienischer ,er Korb 2,50 3M. Kohlrüben per Schock 2,003.00. Wlrfingkobl lolländ., per Schock 2025. Rotkohl holländ., per Schock 2030. Weißkohl, dän. per 100 Psd. 3M 4M. Rosenkohl per 100 Psd. 0,00. Sprutkohl Per 100 Psund 8 10. Rhabarber 100 Bund 0,00, do. Bergedorfer   per 100 Bund 4M 4M. Morcheln per Psd. 0,300,45. Sandmorcheln per 100 Psd. 10,00. Waldmeister per Mandel 0,200,50. Radieschen per Schock 1,00-1.25. Salat per Schock 3M 8M. Birnen, per 100 Psd. hiefige 1918, böhm. 0,00, ttal OM Aepsel, per 100 Psd., hiefige 820, Tiroler, Kiste 0,00, Calville, Kiste 60-70, Amerikanisch« in Fäss. ISM 3bM, Jtal, Kiste Is 5,0020,00, extra 15,00 bis 26,00. Zitronen, Messina  , 300 Stück 8,0011,00, 360 Stück 8,00-10,00, 200 Stück 6,00-12,00. tzlplclfmen. Jaffa  , per Kiste OM. Kurcia 200er Kiste 6-9, do. 300 er 710, Valencia 420 er Kiste 14-24,00. do. 714 er 18-24.00. Messina  , 100er 4-6M. 150er 4.756. 16r er 8-13,00, 200er 7,50 12, 300« 8-18, Blut- 100a 7-8M, d». 150 a 7-9,00, 80 a 7M-8M, 200« 1814»