Einzelbild herunterladen
 

bürgerlichen Presse auch weiterhin die Rede sein wird von den frivolen Streiks" durch welche die Arbeiter angeblich den friedlichen Erwerb stören.

Und wie steht's im Baugewerbe? Das verrät das B. T." durch folgende köstlich naive Zeilen:

Die gewerkschaftliche Verschmelzung findet am 1. Juli 1907 statt. Differenzen im Lohn- und Arbeitsverhältnis werden vom 12. Mai 1907 ab sofort gemeinschaftlich geregelt.

bewegung zu begrüßen. Der Zusammenschluß ist im Interesse der Gesamtarbeiters

Damals war mit feinem Ton die Rede davon, daß die Sozial demokratie nicht den Lebensinteressen der Gewerkschaften Rechnung zu tragen verstände". Auch der kleine" Unterschied zwischen einem war noch nicht entdeckt worden, denn Herr Rerhäuser fühlte sich" Sozialisten und einem Sozialdemokraten des Erfurter Programms" lungen nicht für die Deffentlichkeit bestimmt als Parteigenosse. Freilich waren die damaligen Berhand­und es mag ja vielleicht zu einer flugen Konzessions- und Kompromiß Bewegung der englischen Eisenbahner. England haben die Eisenbahnangestellten am Sonntag politit" gehören, in nichtöffentlichen Versammlungen sich als" Partei­um der Außenwelt willen sich ver- insgesamt etwa 150 Versammlungen veranstaltet. In London  , wo genosse, aber

"

Husland.

Was die Wirkung des drohenden Riesenkampfes auf die Bautätigkeit von Groß- Berlin anlangt, so steht fest, daß man in den Bauunternehmerkreisen schon seit dem lebten Serbst mit einem allgemeinen Streit rechnete und hiernach die Anordnungen traf. Tatsächlich sind denn auch, wie wir erfahren, nicht halb so viel Pflichtet zu fühlen", feierlichst zu erklären: daß von den die Kundgebung im Hyde Port stattfand, betrug die Zahl der Teil­Bauten als in früheren Jahren in Angriff genommen worden." demokratie angehört und in der Redaktion des Korrespondent" Versammlungen war das Verlangen, daß der Gesamtverband der Bauten als in früheren Jahren in Angriff genommen worden." allgemein bekannteren Führern des Verbandes keiner der Sozial- nehmer ungefähr 20 000, in Glasgow   15 000. Veranlassung zu den Das heißt mit anderen Worten: schon seit einem halben niemand". Eisenbahnangestellten bei den bezüglich der Streitigkeiten mit den Sahr haben die Bauunternehmer geradezu auf der Glücklicherweise ist eine solche Ansicht über wahre Arbeiter- Gesellschaften zu führenden Verhandlungen als Vertreter der Lauer gestanden, um über die Arbeiter herzufallen. politit" noch nicht Gemeingut in der deutschen   Gewerkschafts- Eisenbahnbediensteten anerkannt werde. In den Versammlungen Denn auch im Baugewerbe ist bekanntlich fein Streit, son- bewegung geworden, sondern man dürfte es hier noch mit dem wurde eine Resolution angenommen, in denen die Haltung des Ber dern eine Aussperrung, ein Angriff der Unternehmer halten, was das Correspondenzblatt der Generalfommission" in bandes gebilligt wird. In der Versammlung in New Castle ge auf die Arbeiter erfolgt. Dieser Angriff war, wie das B. feinem Leitartikel vom 22. Dezember 1906, Der Reichstagswahl  - langte noch eine Zufakresolution zur Annahme, in der die Gesell­schaften aufgefordert werden, ihre Entschließung bezüglich der ge T." nun ganz harmlos ausplaudert, bereits seit dem Herbst tampf und die Gewerkschaften" schrieb: geplant und von langer Hand vorbereitet. Wer sind also nun ,, Wer aber als Staatsbürger sich politisch betätigen, seinem forderten Zugeständnisse und die Anerkennung des Gesamt­Stimmzettel politischen Einfluß sichern will, der muß auch einer berbandes vor Ende Juni bekanntzugeben. Falls den Forderungen die Friedensbrecher? politischen Organisation beitreten. Ohne Organi  - nicht stattgegeben werden sollte, werde am 2. August der Ausstand fation tein Erfolg, ohne Vereinigung eine beginnen. Macht. Das weiß jeder Gewerkschafter. Deshalb genügt es nicht, am Wahltage für die Sozialdemokratie zu stimmen, sondern die Arbeiter haben auch die Pflicht, in die sozialdemokratischen Wahlvereine einzutreten und für deren Ausbreitung zu wirken."

Und bei dieser Sachlage wagt das B. T." noch, an die Behörden der Stadt Berlin   folgende Zumutung zu stellen:

" Die Stadt Berlin   wird selbstverständlich direkt von den Folgen des Kampfes auch betroffen werden. Zwar hat die Verwaltung grundsäßlich abgelehnt, in die einzelnen Bauverträge die bon den Unternehmern geforderte Streiftlaufel aufzu­nehmen. Es ist vielmehr überall die rechtzeitige Fertigstellung der vergebenen Bauarbeiten durch hohe Konventional strafen vorgesehen worden. Ob aber, wenn es wirklich zum Kampfe kommt, die Stadtverwaltung auf ihrem Schein bestehen wird, erscheint doch wohl fraglich."

=

11

Achtung, Fabritarbeiter! Die Lohnbewegung in der Wolgaster  Zementfabrit hat mit einem Siege der Arbeiter geendet; sämtliche Forderungen der Arbeiter sind bewilligt. Jedoch ist der Zuzug von Fabritarbeitern nach Wolgast   nach wie vor fernzuhalten. Der Streit der Arbeiter in der Finkenwalder- Bodejucher Zement­fabrit dauert fort und bitten wir deshalb alle Fabrikarbeiter, dahin teine Angebote anzunehmen. Der Gauvorstand der Fabritarbeiter 4. J. A. Wiesenhütter Stettin.

D

Einige

Gewerkschaftliche Rämpfe und Fortschritte in Finnland  . Eine große Zahl von Lohnkämpfen hat in diesem Frühjahr die Arbeiterschaft von Finnland   zu bestehen. In Helsingfors  streiken die Zimmerer, ungefähr 1000 legten die Arbeit nieder. Ihre Hauptforderung ist Abschaffung der Affordarbeit. Firmen haben bewilligt. Auch die Schneider in der finnischen  Hauptstadt streifen. Sie fordern vor allem Abschaffung der Heim. arbeit. Von 118 Arbeitgebern haben 93, die ungefähr 500 Arbeiter beschäftigen, bewilligt; 200 Schneider und Schneiderinnen stehen noch im Streit. Die Tapezierer von Helsingfors   verhandeln Also obwohl die Stadt Berlin   die Streifflausel aus über einen neuen Lohntarif, wahrscheinlich wird es aber auch in Brücklich abgelehnt hat und obwohl überdies die Unternehmer diesem Beruf zu einem Kampf tonmen. In Viborg   haben die selbst den Frieden gebrochen haben, hält es das liberale Schneider durch Streit einen neuen verbesserten Lohntarif erzielt; bei drei Firmen dauert der Streik jedoch noch fort. Die bau Blatt doch sozusagen für selbstverständlich, daß die städtischen Die Unternehmer im Handels-, Transport- und Verkehrsgewerbe gewerblichen Arbeiter von Viborg   befinden sich ebenfalls Behörden in dem Kampf Partei ergreifen zugunsten der zu Göttingen   haben sich zu einem Ring zusammengeschlossen, im Streit. Sie fämpfen um den Neunstundentag. Der Streit um­Friedensbrecher! deffen Zweck die Vernichtung des Transportarbeiters faßt 2000 Mann. In Tammerfors   streifen die baugewerblichen Das B. T." hatte Recht, als es vor ein paar Wochen berbandes sein soll. Der Fuhrwerksbefizer Stornrumpf hat Arbeiter, ungefähr 3000 Mann start, um einen Beschluß der Unter­schrieb, die liberale Preffe habe der bollen Roalitionsfreiheit bereits von seinen Kutschern den Austritt aus dem Verbande ver- nehmer, die bisher neunstündige Arbeitszeit auf zehn Stunden zu schrieb, die liberale Presse habe der bollen Koalitionsfreiheit langt. Ebenso ist bei der Kohlenfirma Wolter sämtlichen Ar- verlängern, abzuwehren. der Arbeiter immer das Wort geredet". Das Wort beitern wegen Lohndifferenzen gekündigt worden. Beide Unternehmer Außer den hier erwähnten, finden noch in verschiedenen Orten allerdings. Mit Worten, mit schönen Redensarten hat suchen nun in auswärtigen Zeitungen Arbeiter bei hohem Berdienst. und Berufen kleinere Streits und Lohnbewegungen statt. der Liberalismus immer versucht, die Arbeiter einzuseifen. Der hohe Verdienst besteht bei der Firma Kornrumpf in 13 M. Eine Landesorganisation der Gewerkschaften Sobald es aber zu Taten kommt, erwartet er von liberalen und bei Wolter in 16,50 M. Wochenlohn, von denen noch die Finnlands   ist Ende vorigen Monats gegründet worden, und zwar und sonstigen Behörden ohne weiteres ein Eingreifen gegen grauereiarbeiter der städtischen Brauerei im Streit. Es wird ge- fors stattfand und von über 400 Vertretern besucht war. Der Siz Abzüge gemacht werden. Ferner befinden sich die auf einem zu diesem Zwed einberufenen Kongreß, der in Tammer­beten, Zuzug nach Göttingen   fernzuhalten. der neuen Landeszentrale der finnischen   Gewerkschaften ist Helsing­ fors  , ihr Vorsitzender E. Ha a paleinen, Sekretär und Kassierer K. Vartiainen.- Der nächste Kongreß soll 1909 in Helsing­ fors   stattfinden.

bas Koalitionsrecht der Arbeiter.

Berlin   und Umgegend. Lohnbewegung der Bäder.

Die Forderungen, welche der Bäckerverband in der gegen färtigen Lohnbewegung aufstellt, bildeten den Gegenstand der Verhandlungen, welche der Verband mit der Freien Vereinigung der Bäckermeister vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts führte. In der ersten Sizung, die am Freitag abgehalten wurde. tam es zu einer Verständigung, wonach die Freie Vereinigung

-

Die Metallarbeiter- Aussperrung am Main  . Die Adler- Fahrradwerke vorm. Sch. Kleher, die zirka 3000 Arbeiter beschäftigen, machen durch Anschlag bekannt, daß 60 Proz. ihrer Arbeiter am 31. Mai ausgesperrt werden.

Die Velten- Guilleaume- Lahmeyerwerke, wo ungefähr 2200 Arbeiter beschäftigt sind, wollen erst am 29. Mai aussperren.

Der Streit im New Yorker Hafen.

Die Dampferverwaltungen beabsichtigen die Sperre gegen die Arbeiter, falls der Verladerstreit nicht bald beendet ist. Inzwischen mußten mehrfach angekommene Dampfer mit nur teilweise ges Die Scharfmacher des Bremer   Baugewerbes beabsichtigen an löschter Fracht wieder abfahren. Die Frachtstauung ist ungeheuer folgende Forderungen bewilligt: Vollständige Beseitigung von Kot scheinend einen ernsten Konflikt heraufzubeschwören. Anläßlich der auf den Docks, trotzdem biel Fracht nach anderen Häfen dirigiert und Logis im Hause des Meisters; Ausnahmen sind nur zulässig, Maifeier hatten sie beschlossen, alle diejenigen Arbeiter 14 Tage aus weil unerfahrene Arbeiter die Güter ungefchidt verstauen. wird. Die Versicherungsgesellschaften erwägen eine Ratenerhöhung, wenn Verwandte des Meisters bei ihm arbeiten. Der Mindest John beträgt 23 Mar. pro Woche, für verantwortliche Posten und Gesperren, die einen Entlassungsschein vom 30. April bis zum 4. Mai zwischen gewinnen die Arbeiter an Boden. Gestern morgen sind fellen in Großbetrieben entsprechend mehr. Aushülfen werden führen. Infolge dieses Beschlusses sind heute noch 28 Maurer aus treten, ferner 1200 Arbeiter auf Leichterschiffen. Die Frachtverlader mit 4,50 mt. pro Tag, berantwortliche Arbeiter entsprechend höher gesperrt, darunter auch solche, die schon vor dem 1. Mai arbeitslos 300 Lagerbuchführer und andere Hülfskräfte in den Ausstand ge­waren. Auf ein Schreiben des Vorstandes der Bremer   Waurer, mieten Schleppdampfer, mit denen sie im Hafen kreuzen, um an bezahlt. Ueberstunden sind mit 60 Pf. pro Stunde zu vergüten. Die Arbeitszeit beträgt einschließlich der Baufen in Kleinbetrieben schluß aufzuheben, erwiderte der Vorsitzende Lehmann mündlich, des Hamburger Dampfers Silvia", der inmitten des Fluffes worin die Baugewerksmeister ersucht werden, den bezeichneten Be tommende Arbeitswillige zur Rüdfehr zu bewegen. Der Kapitän 12, in Großbetrieben 10 Stunden. Der paritätische Arbeits­nachweis wird anerkannt, ebenso die Lehrlingsstala des Verbandes. daß die Unternehmer diesem Ersuchen unter keinen Umständen Folge Kohlen einnahm, ersuchte in der Befürchtung einer Attade der Aus­Teisten würden. Eine offizielle Antwort ist auf das Schreiben des Diese Punkte enthalten im wesentlichen das, was schon nach Borstandes von seiten des Vereins Bremischer Baugewerksmeister" ständigen die Polizei um die Genehmigung, seine Leute bewaffnen bem Vertrage, der 1905 mit den Innungen abgeschlossen wurde, nicht eingetroffen. In einer am Mittwochabend im großen Saale zu dürfen. gelten sollte, aber von den meisten Innungsmeistern nicht ge des Casino  " abgehaltenen außerordentlichen Maurerversammlung halten worden ist. Von den Meistern der Freien Vereinigung sollen ist nun beschlossen worden, die Bauten derjenigen Meister zu sperren, diese Bedingungen bisher schon innegehalten worden sein, auch die Maßregelungen vorgenommen haben. Die Arbeiter der in ein paritätischer Arbeitsnachweis besteht für sie bereits. Frage kommenden Bauten werden am Freitagabend in besonderen Bersammlungen beschließen, wo und wann die Sperre in Kraft treten soll. Ob die Unternehmer mit einer allgemeinen Aussperrung antworten werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen trauen ist es den Scharfmachern an der Unterweser. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.)

-

Bezüglich des Hauptpunktes der Lohnbewegung, der einzigen neuen Forderung, nämlich der Gewährung eines freien Tages in jeder Woche, konnte mit der Freien Vereinigung eine Verständigung nicht erzielt werden. In der am Montag ab­gehaltenen Sihung des Einigungsamtes vertraten die Meister den Standpunkt, sie seien nicht in der Lage, den freien Tag zu be willigen, ehe nicht die Nachtarbeit gänzlich abgeschafft ist. Sie fönnten nur soviel zugestehen, daß den Gesellen, wenn sie mal ins Theater gehen wollen, bis 12 Uhr nachts Urlaub erteilt werden solle. Demgegen erklärten die Vertreter des Verbandes, das fei gar kein Zugeständnis, denn dieser Brauch herrsche schon jetzt. An der Forderung des freien Tages müßten sie festhalten.

-

Das Einigungsamt wird nun über diese Frage heut einen Schiedsspruch fällen. Am Nachmittag um 2 Uhr wird sich eine Bertrauensmännerversammlung, um 4 Uhr eine große öffentliche Versammlung der Bäcker mit der Frage beschäftigen, ob man den Schiedsspruch des Einigungsamtes oder die ursprünglichen Ge­fellenforderungen den Meistern einzeln zur Bewilligung vorlegen

wird.

Berichtigung. Irrtümlicherweise ist der Befizer der Besohl anstalt Wilhelmstraße 145 beschuldigt worden, daß er Streit­arbeiten für die Firma Stiller verrichtet hat, da dies, wie wir uns überzeugten, nicht der Fall ist, nehmen wir diese Behauptung zurüd. Zentralverband der Schuhmacher. Deutfches Reich. Herr Rerhäuser.

Man schreibt uns:

Der vom Vorwärts" am 8. Mai erwähnte Leitartikel des Korrespondent für Deutschlands Buchdruder" mutet recht seltsam an, wenn man ihn mit dem Protokoll der Konferenz der Vertreter der Zentralverbände vergleicht.

Nach diesem Protokoll, welches übrigens in seinem bezüglichen Teil stenographisch aufgenommen und vor der Drudlegung den in Betracht kommenden Rednern zugesandt wurde, versuchte Herr Rerhäuser den Nachweis zu führen, daß er Sozialist sei und sich als Barteigenosse fühle, indem er sagte:

wenn

"

Ich getraue mir überall den Standpunkt zu vertreten, den ich als moderner Arbeiter vertreten muß, nämlich daß ich Sozialist bin. Ich habe niemals geleugnet, daß ich auf dem Boden des Sozialismus stehe; ich habe mich auch nicht gescheut, bei der Agitation selbst in Rheinland- Westfalen   das zu erklären. Ich habe wiederholt geschrieben, daß man sich auf den Standpunkt stellen müßte, daß die tapitalistische Entwidelung der man nicht Weisheit letzter Schluß sein müßte, Sozialist wäre. Das hat wiederholt im Korrespondent" gestanden. Ich erinnere daran, daß zum Beispiel die Westdeutsche Arbeiterzeitung" von Giesberts mich wiederholt" sozialdemo Iratischer Gesinnungen bezichtigt hat, daß der Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie uns Buchdrucker und den Storrespondent" genau so behandelt wie alle anderen Arbeiter und deren Organe. Man fann sehr wohl auf dem Standpunkt des Sozialismus stehen, ohne seine gewerkschaftlichen Intereffen zu schädigen. Das Wort, das Bömelburg wiederholt geäußert hat, Gewerkschaften und Sozialdemokratie sind eins, hat eine gewiffe innere Berechtigung. Das habe ich auch vor kurzem in einer öffentlichen Versammlung in Dresden   gesagt.

-

Ich bin

als Barteigenoffe nach Leipzig   gekommen und fühle mich auch heute noch als parteigenoffe".

Berantp. Redakteur: Kand Weber, Berlin  . 3njeratenteil berant.

-

Verschmelzung des Deutschen Lithographenbundes mit dem Senefelderbund.

zuzu

Am Sonntag tagte im Leipziger   Boltshaus eine von je 10 Ber­tretern der genannten Verbände beschickte Konferenz, um über die Verschmelzung der beiden Verbände zu beraten und zu be. schließen. Bisher rivalisierte der etwa 500 Mitglieder zählende Lithographenbund mit dem neben 11 000 Stein- usw. Druckern 4500 Lithographen in sich schließenden Senefelderbunde. Dieser Zustand führte zu mehrfachen Reibereien, von denen nur die Unter­nehmer Nußen hatten. Dazu kommt, daß die bekannten 31 Frant­furter Kläger  , wegen denen der Senefelderbund sein Statut ändern mußte, eine gelbe Organisation gründen wollen.

Vom Senefelderbund war erschienen Sillier( Haupt­vorstand), Hidmann( Ausschuß), Obier( Redakteur), ange, Müller und Barth aus Berlin  , Czech und Reimer! aus Leipzig  , Graf aus Dresden   und Eichenmüller aus Nürnberg  . Der Lithographenbund war bertreten durch Herbst ( Hauptvorstand), Ott( Ausschuß), Schuetter( Redakteur), Grelbig- Berlin, Waldemar Leipzig, Faßold- Nürn berg, Kahl Brandenburg, Wolff- Leitelshain, Müller- Saal­feld und zeguhn- Würzburg, den Vorsiz führte Döblin   bon der Generalfommission. Der Zusammenschluß wurde auf folgender Grundlage vereinbart:

I.

Der Deutsche Lithographenbund wird zunächst auf wirtschaft. lichem Gebiete mit dem Senefelder  - Bund verschmolzen. Die Lithographen bilden innerhalb des Verbandes: a) eine Zentralfommission, b) örtliche Sektionen.

Die Zentralfommission hat in der Regelung gewerkschaft­licher und spezieller Berufsfragen das Recht der Initiative, das nur an die Zustimmung der Hauptverwaltung gebunden ist. Der Vorsitzende der Zentralkommission ist zweiter Borsigender im Hauptvorstande des Verbandes. Dertliche Sektionen fönnen überall gebildet werden, wo die statutarischen Voraussetzungen gegeben sind.

II.

Die Unterstügungskassen des Lithographenbundes bleiben bis auf weiteres bestehen. Die Liquidation der Unterstüßungs­tasse des Lithographenbundes tritt sofort nach Beendigung der

Ein verfehlter Schachzug.

Wir erhalten folgendes Schreiben:

Der Zentralausschuß Berliner   fauf. männischer, gewerblicher und industrieller Vereine und der Verein Berliner   Raufleute und Industrieller haben in ihrer Plenarversamm­lung vom 13. d. Mts. angesichts der drohenden und in ihren Folgen unübersehbaren Aussperrung im Bau. gewerbe beschlossen, den Beteiligten dringend ans Herz zu legen, in letter Stunde einen nochmaligen Versuch zur Erhaltung des Friedens zu machen.

Der Zentralausschuß, in dessen 65 Vereinen die ge samten Wirtschaftsinteressen Groß- Berlins zusammen­strahlen, würde es in Vertretung dieser Interessen auf das allerlebhafteste beklagen, wenn es nicht gelingen sollte, einen Kampf zu verhindern, der nicht nur Unternehmer und Ar­beiter im Baugewerbe, sondern auch alle mit diesen in Ver­bindung stehenden Erwerbszweige und Berufsgruppen, bom größten bis zum kleinsten Gewerbetreibenden, nebst deren Angestellten und Arbeitern, und damit die Gesamtheit der Berliner   Wirtschaftsinteressen auf das empfind. lichste treffen und schädigen müßte.

Indem wir uns hinsichtlich der Frage der Verkürzung der Arbeitszeit vollständig auf den Standpunkt der Arbeitgeber stellen, glauben wir darauf hinweisen zu sollen, daß noch heute die Möglichkeit besteht, den Ausbruch des Kampfes zu verhindern, sofern der Schiedsspruch des Einigungsamtes des Berliner   Gewerbegerichtes zur Grund­lage vertraglicher Vereinbarungen genommen wird. Präsidium des Zentralausschusses Berliner   kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine. Emil Jakob, Geh. Kommerzienrat. August Meisemann, Firma Rudolph Herzog. Mar Happoldt, Kgl. Kommerzienrat. Die Herren Industriellen und Kaufleute, die für sich selber fürchten, gebärden sich als unparteiische Vermittler. und daher stellen sie sich hinsichtlich der Frage der Ver­fürzung der Arbeitszeit vollständig auf den Standpunkt der Arbeitgeber". Womit ihr eigenartiger Vermittelungsversuch als ein Versuch mit untauglichen Mitteln charakterisiert ist!

Liquidation des Senefelder   Bundes ein, wonach die Mitglieder Letzte Nachrichten und Depeschen.

des Lithographenbundes in die Unterstüßungstassen des Ber bandes der Lithographen, Steindruder und verwandten Berufei übergeführt werden

III.

Lawinensturz.

Innsbrud, 13. Mai.  ( W. T. B.) In Schlundern sind durch eine Lawine drei Personen verschüttet und eine getötet worden. Erdbeben.

Zur Vertretung der Interessen der Lithographen wird in der Graphischen Breffe" ein besonderer Teil eingeräumt, der bon einem im Beruf tätigen Lithographen selbständig bearbeitet Graz  , 13. Mai.  ( B. H.  ) Heute früh 5% Uhr erfolgte in wird. Die Ernennung des Bearbeiters dieses Teils der verschiedenen Orten Ober- Steiermarks ein drei bis vier Sekunden " Graphischen Presse" wird dem Lithographenbunde überlassen. bauerndes heftiges Erdbeben, begleitet von donnerähnlichen Ge­Dem Bearbeiter dieses Teils sind alle Berichte, Artikel usiv., räuschen. Die Richtung des Erdbebens ging von Nordwest nach die Lithographenfragen berühren, einzusenden. Südost.

y. Glede, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlacsanftall Raul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u, Unterhaltungsblatt