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Br. 110. 24. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Herr v. Liebert und die Wahrheit.

Liebert wollte mich persönlich verleumden. Er hat überhaupt die Gewohnheit, Sozialdemokraten, die in der Partei ein Ehrenamt einnehmen, in dieser Weise anzugreifen. Liebert hat schon im Wahl­tampf mich persönlich angeschwärzt Liebert hat ferner die sozial­demokratischen Führer in unerhörtester Weise im Wahlkampfe an­gegriffen, Bebel, Singer, b. Wollmar  .

Dienstag, 14. Mai 1907.

Kaffenberhältnisse der Partei seien in Unordnung. Gelder würden Im Anschluß an die Ausführungen der ausländischen Vertreter aufgewandt für Unterstützung der Agitatoren ohne Kontrolle. Der bemerkte der Verbandsvorsitzende Drunsel, daß eine Besprechung Referbefonds sei gewissermaßen verschwunden. Es ist behauptet zur Neuregelung der internationalen Beziehungen stattfinden soll, Der Reichsverbandsgeneral v. Liebert hat bekanntlich worden, daß die Sozialdemokratie mit gefälschten Stimmzetteln und daß das Ergebnis dann der Generalversammlung zur Genehmi­in feinem Prozeß gegen den Genossen Schöpflin einen frag- operiert habe in der Haupt- und Stichwahl. Es ist wichtig, das gung vorgelegt werden wird. würdigen Triumph ersochten. Weil Schöpflin sich gewehrt hat tappen einen ganz bestimmten Sinn habe. Schließlich und des Ausschusses liegen in einer 47 Seiten starken Broschüre hervorzuheben, weil ich behaupten will, daß der Ausdruck Schmutz- Die Berichte des Zentralborstandes, des Kassierers gegen eine unter dem Schuße der Reichstags- Immunität gegen find Behauptungen aufgestellt worden, die ich im einzelnen gebrudt vor. Eine rege und fruchtbare Tätigkeit zeichnete die feit ihn geschleuderte schwere Beleidigung, weil er in dieser be- nicht mehr anführe, über die Art, wie die Sozialdemokratie der vorigen, der Münchener Generalversammlung verflossenen zwei rechtigter Notwehr den General Lügner genannt hat, wurde sich den Kolonien gegenüber verhalten habe. er zu 400 m. verurteilt. Der Vertreter Unter anderem Jahre aus. Die im allgemeinen gute Konjunktur im Berufe, ber b. Lieberts ist hier ein Flugblatt vom hatte eine Freiheitsstrafe erwirken wollen. Vertrieb patriotischer Schriften bunden mit der zunehmenden Teuerung aller Lebensbedürfnisse, Wir haben mit der Ueberschrift: Das ist die Wahrheit! Da δας Urteil befindet machte eine große Zahl erfolgreicher Lohnbewegungen möglich und bereits charakterisiert. Es Lohnt sich sich auf der dritten Seite ein Bild, wo dargestellt sind eine notwendig. Der Zentralvorstand hatte im Laufe der zwei Jahre jedoch, auf den Prozeß noch einmal zurückzukommen und bei diesen Leichen stehen Singer, Roeren, Bebel, Erzberger und sperrungen und Sperren seine Entscheidung zu treffen. Dazu kamen Anzahl von Leichen von gefallenen Soldaten, afrikanischer Krieger, über nicht weniger als 456 Lohnbewegungen, Streifs, Aus an der Hand des in der Leipziger Volkszeitung  " erschienenen sehen höhnisch mit gekreuzten Armen auf die Leichen und darunter 16 Streits in anderen Berufen, die unterstützt wurden. Ferner stenographischen Berichts. Und zwar, um das Verhältnis des steht: Die Fraktionsinteressen stehen ihnen höher als das Baterland. wurden dem Zentralvorstand 41 Anträge auf Rechtsschutz über Herrn v. Liebert zur Wahrheit eingehender darzulegen, als Dieses Flugblatt war eine Infamie sondergleichen, und es ist überall wiesen. Eine Sache, die hier besonders erwähnenswert ist, war die das in unserer Besprechung bei dem damals vorliegenden von der Sozialdemokratie mit höchster Entrüstung aufgenommen Erpressungs- und Entschädigungsklage des Töpfers Adomeit in Material geschehen konnte. Ich verweise auf die Auffassung bürgerlicher Stimmen, Berlin  , die im Jahre 1904 brei Mitgliedern je einen Monat und Von den Ausführungen des Beklagten  , des Genossen daß der Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie durch einem Mitgliede zwei Monate Gefängnis einbrachte. Sie hatten Schöpflin seien nach dem stenographischen Bericht die folgenden seine Neigung, Persönliches herauszuholen und durch die Herabjegung das Verbrechen" begangen, mit dem unorganisierten Adomeit Säße hervorgehoben, die auf die Gewissenhaftigkeit von Führern der Partei, auch im bürgerlichen Lager Widerspruch nicht zusammenarbeiten zu wollen. Aber diese Berurteilung genügte des Herrn v. Liebert ein recht grelles Licht werfen. Schöpflin herausfordert. dem Unternehmerverband, der sich der Sache annahm, noch nicht. fagte bei seiner Vernehmung u. a.: Auch Mar Lorenz, der ja ein sehr bekannter prinzipieller Er wollte den Töpferverband schadenersatzpflichtig machen. Dies das stelle ich unter Beweis, und ich bitte den Privatkläger, fich zu zu je 100 Mt. Schadenersatz verurteilt. Anträge auf Unterstützung Gegner der Sozialdemokratie ist, hat etwas Derartiges gesagt, und gelang zwar nicht, doch wurden die vier Berurteilten noch obendrein äußern. Von Lorenz, der die Sozialdemokratie prinzipiell bekämpft, in besonderen Notfällen lagen dem Zentralvorstand 128 vor, von hat der Vorstand des Reichsverbandes verlangt, er solle fich denen 37 abgelehnt werden mußten. Trotz der sonst guten Ston Material gegen fönlichkeiten besorgen, in der Sozialdemokratic führenden Ber  - junttur hatten einzelne Filialen zeitweilig mit außerordentlich also eine persönliche Kampfesweise großer Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Der Filiale Dresden   wurden führen. Bon Singer hat er gefagt, er oder sein Sozius hätten ihren Lorenz in einer Nummer des Tag" vom 1. Mai sich in einer sehr ernsten unter den Arbeitslosen überwiesen. Ich stelle ferner unter Beweis, daß derselbe Max 500 Mt., der Filiale Magdeburg 350 Mt. zur Unterstützung der Mädchen gesagt, sie sollten auf die Straße gehen und dort ihren scharfen Weise gegen diese Kampfesart gewendet hat, so daß also Zum Mannheimer Parteitag sandte der Zentralborstand ben Lohn voll machen. So hat er den Abgeordneten Bollmar verleumdet, eine Kritit, wie fie in dem Worte Schmuhlappen vorliegt, durchaus Redakteur des Verbandsorgans, damit er dort die Fragen des einen Deserteur hat er ihn genannt. Bollmar ist, wie Ihnen allen begreiflich ist vom Standpunkte der Sozialdemokratie aus. Da heißt Massenstreits und der Maifeier studiere. Die Fragen wurden bekannt ist, im Feldzuge zum Krüppel geworden für Lebenszeit. Da es: Man fucht den einzelnen Sozialdemokraten persönlich moralisch danach ausführlich im Töpfer" erörtert. habe ich mir gesagt, wenn er einen Kameraden, der im Feldzuge zu brandmarken und verzichtet auf jeden Kampf gegen das fozial- Reihe Tabellen übersichtlich berichtet. Das Jahre 1905 weist 13 An­Ueber die Lohnbewegungen und Lohnfämpfe wird in einer zum Krüppel geworden ist, in dieser Weise beschimpft- da ist mir demokratische Prinzip. Es ist damit von einem der schärfsten Gegner Reihe Tabellen übersichtlich berichtet. Das Jahre 1905 weist 13 An diese Erklärung in die Feder gekommen." der Sozialdemokratie eine sehr scharfe Kritik gegen diese Stampfes- griffs- und 10 Abwehrstreiks, sowie 3 Aussperrungen auf, woran Bedeutungsvoll und sehr beredt ist das weise geübt worden.... im ganzen 916 Kollegen beteiligt waren. Erfolgreich waren 17 dieser Schweigen, das Liebert und sein Verteidiger Rechtsanwalt Zu all dem hat b. Liebert, hat sein Rechtsbeistand beliefen sich auf 27 453 Mt. Im Jahre 1906 war die Zahl Lohntämpfe, 3 endeten mit teilweisem Erfolg, 5 erfolglos. Die Sosten Martin auf einige für den Reichslügenverbandsleiter un- geschwiegen! Oder vielmehr, Herr Rechtsanwalt Martin hat griffstreits 14, die der Abwehrstreits 4, die der Aussperrungen 45, angenehme, aber sehr berechtigte Fragen hatte. Das nicht ganz geschwiegen, sondern er hat den Gerichtsvorsitzenden und die Zahl der daran beteiligten Kollegen 3366. Erfolgreich stenographische Protokoll hat diese interessante Episode wie zu veranlassen gesucht, Liebknecht das Wort zu entziehen, ihn waren 56 Lohntämpfe, teilweisen Erfolg hatten 5 und keinen Erfolg folgt festgehalten: nicht ausreden zu lassen und hat zu diesem edlen Zweck nicht 2. Die Kosten betrugen in diesem Jahre 126 158 Mt. Lohnbewe­Liebknecht:... Die beiden anderen Beugen sollen be- davor zurückgeschreckt, dem Verteidiger des Beklagten ins gungen ohne Arbeitseinstellung fanden im Jahre 1905 35 statt, stätigen, daß der Privatkläger die von dem Angeklagten bereits an- Wort zu fallen! Vor allen Dingen aber hat er den sämtlich erfolgreich. Im Jahre 1906 zählte man 72 solcher Lohn­gedeuteten Beleidigungen gröblichster Art gegen Bebel, Singer, Gerichtshof dringend ersucht, die Beweisanträge Liebknechts bewegungen, die ebenfalls alle Erfolge brachten. Bollmar geschleudert hat, ebenso gegen Stadthagen  , er sei infam aus abzulehnen. Liebert verweigerte die Antwort auf Fragen, fürzungen, die für die beteiligten 7620 Kollegen 7434 Stunden die Die Lohnbewegungen und Streits brachten Arbeitszeitvers dem Anwaltsstande herausgejagt worden. die ihm nicht das geringste Stopfzerbrechen bereiten konnten, er Woche ausmachen, und Lohnerhöhungen von wöchentlich 17 248 Mt. lehnte es ab, auch nur durch ein einziges Wort der Behauptung Rechnet man dies auf das Jahr( zu 47 Wochen) um, so erhält man entgegen zu treten, daß er den Genossen Singer leichtfertig 349 398 Stunden Arbeitzzeitverkürzung und 810 666 Mt. Cohn­berdächtigte, daß er gegen den Genossen Vollmar eine falsche dieser Hinsicht gebracht hat, zu ermessen, muß man allerdings noch erhöhung. Um den ganzen Vorteil, den die Verbandstätigkeit in Beschuldigung erhoben habe, von der man selbst beim besten die von Unternehmern geplanten, aber durch Abwehrstreiks und Ab­Willen taum annehmen kann, daß fie in gutem Glauben wehrlohnbewegungen verhinderten Verschlechterungen der Lohn- und ausgesprochen wurde. Herr Liebert hat kein Interesse daran, Arbeitsverhältnisse hinzurechnen. daß seine Kampesweise vor Gericht auf Herz und Nieren ge- Von den Abwehrstreits ist der in Posen besonders hervorzu prüft werde. Er hat durch seinen Rechtsbeistand sogar darum heben. Er dauerte 124 Tage, fostete 18 158 Mt. und richtete sich ersuchen lassen, der Gerichtshof möge nichts tun, was sein Ver- gegen einen zehnprozentigen Lohnabzug, den die Unternehmer unter Ich bitte also, den Herrn Privatkläger   zu fragen, ob er sich zu diesen hältnis zur Wahrheit Klarstellen könnte. Und deshalb begreift es Bruch des bis zum April 1908 festgelegten Tarifvertrages allgemein Aeußerungen bekennt? Martin: Der Pribattläger lehnt es ab, fich auf die von gewählt haben Herr v. Liebert und die Wahr  - einzeln zu unterschreiben. Ein anderer großer Streit war der der Leser wohl, wenn wir als Ueberschrift für diesen Artikel durchzusehen suchten. Sie wurden durch den Streit gezwungen, den Tarif wieder anzuerkennen und ihn nun auf dem Gewerbegericht feiten des Angeklagten und des Berteidigers gestellten Fragen zu heit" und wenn wir zum Schlusse sagen, daß trotz ver- in Breslau  , der 77 Tage vährte, eine 14tägige Aussperrung in äußern." hinderten Wahrheitsbeweises und trotz der Verurteilung des 45 Orten mit sich brachte und 108 700 Mt. fojtete. Diese Kämpfe Genossen Schöpflin, dieser Prozeß in der Tat war eine mora- endeten ebenfalls erfolgreich für die Streifenden und Ausgesperrten. lische Brandmarkung der Kampfmethode des Reichslügen­-Einen Streit in Neumünster   hielt der Zentralvorstand für un verbandes in der Person seines Leiters! gerechtfertigt, weshalb er die Unterstüßung versagte.

Martin: Ich bitte, das nicht zuzulassen. Unsere Beweisanträge find rechtzeitig gestellt worden, und diese Anträge tommen so spät, daß wir keine Gegenbeweise stellen konnten. Liebknecht: Liebert wird nicht umhin können, sich zu äußern, ob er die in Frage kommen de Aeußerung über Bollmar getan hat. Wenn Liebert fich weigert, sich darüber zu äußern, möchte ich noch einiges andere den Privatkläger fragen. Es soll daraus hergeleitet werden,

daß Liebert es bei der Bekämpfung der Sozialdemokratie nicht genau nimmt mit der Wahrheit.

Von besonderem Interesse ist sodann die Begründung, die Genosse Dr. Karl Liebknecht als Verteidiger seinen Beweisanträgen gegeben hat. Die betreffende Stelle des stenographischen Berichts lautet:

Liebknecht  : Wie der Angeklagte dazu gekommen ist, den Vorwurf der Lüge zu erheben, das erklärt sich aus dem Inhalt einer Schrift des Privatklägers:

gröblichsten und schwersten Beleidigungen

gegen die Sozialdemokratie und ihre Führer erhoben. Es finden fich Insulten, die offensichtlich unwahr sind, so daß jedes Kind weiß, daß sie unwahr sind. Da kommen Schimpfworte vor wie schamlose Berlogenheit, wüster Fanatismus, speziell bei Bebel. Das, was Bebel geschrieben hat­

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Verbandstag der Töpfer.

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Jm ganzen hatte der Verband in den zwei Berichtsjahren 198 Lohnfämpfe und Lohnbewegungen zu bestehen. Erfolgreich endeten 182, mit teilweisem Erfolg 8, erfolglos 7. Die Zahl der Beteiligten war 10 970, die Kosten beliefen sich auf 156 135 Mt. In 47 Orten, wo bisher keine Tarifverträge bestanden hatten, Der Einfluß der Sozialdemokratie auf das deutsche Heer". Da Am Sonntagnachmittag wurde in Kellers Festfälen die a chte wurden sie durch diese Lohnbewegungen und Stämpfe eingeführt. wird mit einer merkwürdigen Art der Geschichtsdarstellung eine Generalversammlung des 8entralberbandes Steigende Ausgaben erfordert auch die Krantenunter. große Zahl von den der Töpfer Deutschlands feierlich eröffnet. Man hatte it üßung. Hierfür wurden 1905 32 779,30 M. und 1906 37.743,90 für die Delegierten und Mitglieder ein Münstlerkonzert veranstaltet, Mart, also zusammen 70 523,20 m. ausgegeben; das find 33 085 M. Brolog, von Preczang gedichtet, wurde von Maffini vorgetragen. glieder meldeten sich in den beiden Berichtsjahren 4445, das find bas viel Erhebendes und Erfreuliches bot. Ein schwungvoller mehr als 1903 und 1904. Unterstützungsberechtigte erkrankte Mit Sega we hieß die Delegierten im Namen der Filiale Berlin   will- 1449 mehr als in den beiden vorhergegangenen Jahren. Unter tommen und der Verbandsvorsitzende Drunsel hielt eine fernige den Krankheiten steht an erster Stelle Rheumatismus   mit 719 Krant Ansprache, in der er auch der großen Kämpfe gedachte, die in anderen heitsfällen; Sann fommen 586 Fälle von Verlegungen, Knochen bevorstehen. Berufen, namentlich im Baugewerbe Berlins  , vor sich gehen oder brüchen, Berrentung usw., danach Magen und Darmleiden mit 424, Lungenleiden mit 423, Jnfluenza mit 410, Hals-, Nachen- und hause. Die Verhandlungen haben gestern vormittag 10 Uhr be- Strantheiten lassen darauf schließen, daß nur zu oft Mangel an Die Generalversammlung selbst tagt im Gewerkschafts- Kehlkopfleiden mit 256 Fällen usw. Die am häufigsten verzeichneten gonnen. Anwesend find 56 Delegierte, die 35 Wahlkreise des Ver- Gesundheitsschutz und sanitäre Migstände die Krankheit verursachten. bandes vertreten; ferner die 7 Gauleiter bis auf einen, dessen Er- Sterbeunterstützung wurde in der Höhe von 6548 M. gewährt; standes: der Verbandsvorsitzende Drunsel, der zugleich die Durchschnittsalter der 142 verstorbenen unterstüßungsberechtigten scheinen noch erwartet wird, dann als Vertreter des Zentralbor- das find 3339 M. mehr als in der Geschäftsperiode 1903-1904. Das Generalfommission der Gewerkschaften vertritt, der zweite Ver- Mitglieder war 38 Jahr 7 Monate. Die meisten Todesfälle, nämlich bandsvorsitzende Bartsch, der Kassierer 2other, der Redakteur 56, wurden durch Lungenschwindsucht und Lungenentzündung ver­Schmit und als Vertreter des Ausschusses Baier. Außerdem ursacht. 7 der Verstorbenen suchten freiwillig den Tod. find 4 Vertreter ausländischer Bruderorganisationen erschienen: Die Mitgliederzahl des Verbandes ist in der Berichtszeit um Stou de la aus Wien  , Müller aus Budapest  , Johanssen 1113 gestiegen, die der Filialen um 14, die der Einzelmitglied aus Stocholm und Bataloff aus Bulgarien  . schaften( Bahlstellen mit weniger als 10 Mitgliedern) um 21. Dez Verband zählte am Schluß des Jahres 1906 11 716 Mitglieder in 156 Filalen und 49 Einzelmitgliedschaften.

vortragen.

Borsigender: Das geht nicht, Sie dürfen den Inhalt nicht Berteidiger: Ich stelle ja auch nur den Antrag, daß dies verlesen werden möge. Vorsitzender: Bezeichnen Sie die Stellen nach Seite und

Beile.

Berteidiger: Ich muß angeben, was darin steht. Anders fann das nicht geschehen. Selbst wenn ich die Schrift übergebe, darf der Gerichtshof sie ja nicht lesen. Borsigender: Also welche Stellen wollen Sie verlesen Laffen? Verteidiger: Zunächst eine Stelle auf Seite 8, wo von ber werflicher, schamlos verlogener Agitation gesprochen wird. Eine Stelle auf Seite 8 und eine Stelle auf Seite 10. An einer späteren Stelle Lint, der als Vertreter der Berliner   Gewerkschaftskommission kommt das noch deutlicher zum Ausdruck, wo Liebert eine Darstellung anwesend ist, hielt zu Anfang der gestrigen Sitzung eine Ansprache, von der Entwickelung der Sozialdemokratie gibt. Der Aufstieg in der er im Namen der Arbeiterschaft Berlins   den Kongreß be Die Auflage des Verbandsorgans ist von am Jahresschluß 1904 der Sozialdemokratie habe begonnen, nachdem das Sozialistengeses grüßte und den Verhandlungen besten Erfolg wünschte. Sodann 11 400 auf 13 900 Exemplaren am 1. April 1907 gestiegen. Kollegen aufgehoben sei, und Bismard entlassen worden war, da werden die wurde die Geschäftsordnung festgesetzt, sowie die Tagesordnung, die polnischer Sprache wird die Oswiata" unentgeltlich geliefert. Wahlen des Jahres 1890 verlegt nach der Aufhebung des Sozialisten- danach folgende Punkte enthält: 1. Rechenschaftsberichte des Vor­Der Kassenbericht schließt, beide Jahre zusammen gesches und nach Entlassung des Fürsten Bismarck. Jedes Kind weiß standes, des Kassierers, der Revisoren, des Redakteurs und des Aus- gerechnet, mit der Einnahmesumme von 544 826,87 m. und der Aus­jedoch, daß die Entlassung Bismards und die Aufhebung des Geschusses; 2. die Arbeitslosenunterstützung; 3. Agitation und Organi- gabensumme von 479 877,84 M. ab. Bu Sem Ueberschuß von fetzes gegen die Sozialdemokratie mit eine Folge des Ausfalles der fation; 4. Anträge zum Statut; 5. Sonstige Anträge; 6. Wahl eines 64 949,03 m. tommt ein alter Bestand von 123 210,17 m., was einen Wahl von 1890 gewesen ist. Dann wird behauptet, daß von den Delegierten zum internationalen Kongreß in Stuttgart  ; 7. der Bestand am Schluffe der Geschäftsperiode von 188 159,20 m. ergibt. Hetern der Sozialdemokratie versucht worden sei, den Alkoholismus Gewerkschaftstongreß   im Jahre 1909; 8. Wahl der Verwaltungs- Im Jahre 1906 erforderten die Lohntämpfe nicht weniger als in jeder Weise zu fördern. Ich behaupte, der Privatlläger weiß, daß beamten des Zentralborstandes; und 9. Wahl des Sizes des Aus- 46 Proz. der Einnahmen. die Sozialdemokratie im Gegenteil in jeder Weise den Alkohol schusses und des Auſchußvorsitzenden. Der Bericht des Ausschusses gibt Auskunft über eine mißbrauch bekämpft. Ferner, daß die Sozialdemokratie die rohe und Hierauf erhielten zunächst die Vertreter der ausländischen Anzahl Beschwerden, die alle nach bestem Wissen und Gewiffen er gemeine Genußfucht gefördert habe. Dann wird schlechthin die Organisationen das Wort. Koudela berichtete über gute Ent- ledigt wurden. Eine sehr eingehende Untersuchung machte eine Bea moralische Heruntergekommenheit des Rekrutenkontingents der Sozial widelung des Desterreichischen Tonarbeiterverbandes, erwähnte schwerde der Magdeburger   gegen die Berliner   Filiale nouvendig. demokratie in die Schuhe geschoben. Daraus erhellt, auch, daß sich die Arbeitslosenunterstüßung in seiner Organisation Magdeburger   Kollegen waren nach Berlin   gekommen, um hier zu wie leichtfertig der Privatkläger mit seinen Bauptungen über die gut bewährt, und gab eine Uebersicht über die großen Lohntämpfe ihren Tarifpreisen, die ihrer Meinung nach mit dem Berliner   Tarif Sozialdemokratie vorgeht. der österreichischen Tonarbeiter. ungefähr übereinstimmten, Arbeiten für eine Magdeburger   Firma Johanssen begrüßt den Kongreß im Namen des Schive- auszuführen. Ihnen wurde von den Berlinern der Vorwurf der dischen Töpferverbandes und sprach den Wunsch nach gut geregelter Lohnbrückerei gemacht. Der Ausschuß regelte die Angelegenheit in internationaler Verbindung aus. einer Weise, die geeignet ist, auch derartigen Streitigkeiten in Zukunft vorzubeugen. Der Ausschuß hat sich ferner mit einigen anderen

Ich bitte also, zu beschließen, diese Schrift zu verlesen.

der Mandatsprüfungskommission gegeben. Es lagen zwar einige In der Nachmittagssibung wurde zunächst der Bericht Wahlproteste vor, doch waren die Gründe nicht so schwerwiegend, um die betreffenden Mandate für ungültig zu erklären, weshalb bie Mandatsprüfungstommiffion empfahl, sämtliche Mandate angu erkennen. Dies wurde denn auch von der Generalversammlung be schlossen.

Vorsitzender: Der Antrag wird abgelehnt. Müller sprach im Namen der Budapester und ungarischen Liebknecht:... Ich bitte also, zu gestatten, daß ich gana Tonarbeiter. Einen Verband zu gründen und am Leben zu erinneren Verbandsangelegenheiten befaßt. fursorisch darauf hinweise, daß die Behauptung von den zweibeinigen halten, war den Töpfern in dem angeblich freien" Ungarn   noch Tieren in Uniform, wie die Soldaten von der Sozialdemokratie be- nicht möglich. Das Statut zu ihrem Verband liegt seit 4 Jahren zeichnet sein sollen, immer wiederkehrt, trotzdem fie fortgesetzt wider im Ministerium, ist aber noch immer nicht genehmigt. Die unga­legt wird. Daß Stadthagen   und Rosa Luxemburg   in intimen Ver- rischen Töpfer oder Hafner haben sich inzwischen dem Bauarbeiter­tehr leben, daß Bebel den Erben des Leutnants Kollmann ge- verband angeschlossen. Der Redner legte Wert darauf, hervor zwungenermaßen einen Teil der Erbschaft abgetreten habe, daß die zuheben, daß fie nicht etwa unorganisiert seien. Führer der Sozialdemokratie von Arbeitergroschen lebten, die Bataloff gab eine Uebersicht über den Stand der keramischen von den Arbeitern erpreßt werden. Die Sozialdemokratie hätte Arbeiterorganisation in Bulgarien  , die sich Hand in Hand mit der gegen die Buchergeseze gestimmt, eine offenfundige unwahrheit. Sozialdemokratie entwidelt, und schilderte fura die elenden Lohn Die fozialdemokratische Parteitasse sei eine Art Bumpinstitut, die und Arbeitsverhältnisse, die in diesem Lande im Berufe herrschen,

Dann begannen die Verhandlungen über die Rechenschafts. berichte. Zunächst erhielt der Verbandsvorsitzende Drunfel das Wort und gab au dem gedrudtet: Borstandsbericht einige Era