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immer voraus ist, der Boden bereitet wird. Wer aber hat an sollte, eine solch berrostete affe" wieder hervorzuholen; sozialpolitischen Massenanträgen im neuen Reichs- es sei eine alte Schindmähre", die jetzt von den tage das meiste geleistet? Die Nationalliberalen. Liberalen zuschanden geritten würde, weil sie in ihrer Ideenarmut und Unfruchtbarkeit es zu nichts mehr bringen könnten.
Daß nun ein nationalliberales Organ in so ent schiedener Weise auftritt, um vor der leberlastung des Schiffes, das in unbekannte Meere hinausfahre, zu warnen, halten wir für sehr verdienstlich, und daß darin auch auf das Erfordernis großer Mittel zur Durchführung aller dieser sozialpolitischen Auf gaben hingewiefen wird, dünft uns ebenfalls richtig. Staatsgelder feien, so schreibt das Blatt, überaus beliebt, wenn man sie empfange, aber sie seien verhaßt, wenn sie bei dem einzelnen Bürger eingetrieben würden. Haben wolle jeder, geben feiner; was man gebe, habe den häßlichen Namen Steuer.
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Es wäre zu wünschen, daß diese Ausführungen allseitig fonders auch in der nationalliberalen Partei beherzigt werden möchten."
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Aber dieses abgedroschene Schlagwort", dieser Schimpfname", diese Schindmähre"" prangt stolz im Namen der christlichnationalen Arbeiterbewegung". Ist etwa der Gebrauch dieses Wortes, der den Liberalen als Ideenarmut angerechnet wird, im Lager der Giesberts, Behrens und Genossen ein Zeichen von Gedankenreichtum?-
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Legitimität und Autorität.
oteje stejotution, tudem er daran erinnerte, daß sich schon die erste Kolonialkonferenz im Jahre 1887 auf Antrag des Kapvertreters Hohmehr mit diesem Gegenstande beschäftigt habe. Der Grundsatz:„ Kaufe auf dem billigsten Markte und verkaufe auf dem teuersten Markte" sei nicht der höchste Grundsay! Zollpolitik bilde nur ein Mittel zu einem Ziele. Das Ziel set die Blüte, die Stärke und das Wohlergehen der britischen Staaten. Verlange dieses Ziel eine andere als die bisher befolgte Zollpolitik, so müsse diese geändert werden. Die Einfuhr englischer Fabrifwaren nach den Kolonien habe nicht gleichen Schritt gehalten mit der Einfuhr nichtenglischer Nach der Behauptung unserer Gegner wird die Welt von Jdeen Waren. In den letzten 20 Jahren war die fremde Einregiert. Die verschiedenen politischen Parteien z. B. sollen auf der fuhr nach Australien größer als die englische: Im Verschiedenheit der Ansichten beruhen; je nachdem eine Partei Jahrzehnt 1880-1889 unt durchschnittlich 27,3 ProDie Kreuz- Zeitung " schließt sich also den Warnungen die eine oder andere Ansicht für richtig hält, tämpft sie um deren zent, im Jahrzehnt 1896-1905 um 38,7 Prozent. des nationalliberalen Organs vor einem wirklichen Ausbau unserer Verwirklichung. Wie wenig diese Auffassung der Dinge den Tat Dennoch feien die fremden Märkte für australische Sozialpolitik mit allem Nachdruck an! Sie weist auf die dem sachen entspricht, wie sehr vielmehr gerade die politischen Parteien Ackerbauprodukte so gut wie verschlossen. Der Sinn der Staate erwachsenden Lasten hin. Bei der marinistischen und nichts weiter sind als Interessenvertretungen, das forporativen Einheit des Reiches müsse gepflegt werden, wo- tolonialen Milliardenverschleuderung spielt für diese christlichen" lehrt bei nüchterner Beobachtung jeder Tag. Jede bürgerliche Partei bei die Freiheit und die Selbständigkeit der einzelnen Glieder Arbeiterfreunde das Moment immer unerträglicherer Steuerlasten hat ihre Prinzipien und Grundsäge, ihre angeblichen„ Ideale", und nicht im geringsten eingeengt zu werden brauche. Australien sofern nur die Agrarier selbst nichts zu zahlen brauchen nicht jede dieser Parteien schlägt diesen Idealen ins Gesicht, habe bereits Vorzugstarife mit Kanada und Südafrika abge- die mindeste Rolle! sobald es der Vorteil zu erheischen scheint. Bei den Liberalen ist das schlossen; ein Tarif mit Neuseeland werde folgen. Das Reich Diese sozialpolitischen Bremsversuche der Konservativen und eine längst bekannte Sache, aber bei den Konservativen steht es genau müsse zusammenhalten und die Glieder fester aneinanderschließen, Nationalliberalen beweisen zu allem lleberfluß, wie wenig Ersprieß- so. Die Prinzipien, welche der konservativen Weltanschauung zu wenn es gedeihen, wenn es auch fernerhin erfolgreich um seine liches auf sozialem Gebiete auch fünftig von der konservativ- grunde liegen, sind Legitimität und Autorität. Das lehren Existenz ringen wolle. liberalen Baarung zu erwarten ist!- ihre Theoretiker( die allerdings sehr dünn gefäet find), das posaunen nicht minder mit vollen Baden ihre Tagesschriftsteller, sobald es sich darum handelt, politische Maßnahmen, die ihnen genehm sind, zu verteidigen. Sobald aber der Vorteil es anders zu wollen scheint, scheuen sich die Konservativen nicht einen Augenblick, den Grundsatz von der Heiligkeit der Autoritätt und Legitimität mit Füßen zu treten. Das lehrte die braunschweiger Thron folge, das lehren nicht minder folgende Zeilen, die wir neuerdings in der Deutschen Tageszeitung" finden:
Sir Josef Ward, der Vertreter Neuseelands , hielt eine ähnliche Rede und wies ebenfalls hin auf die Zunahme der fremden Einfuhr gegenüber der englischen. Die Hauptsache sei, daß England seine bisherige Politik des Gehenlassens ( policy of drift) aufgebe.
Dr. Jamson, der Vertreter der Kapkolonie , schloß sich den Anschauungen Deakins und Wards an. Er betonte, daß eine bessere Zollpolitik Englands die Wein- und Tabaksindustrie Südafrikas , die so verheißungsvoll gewesen, gerettet haben würde. Aber England zog es vor, seine Weine aus Frank reich und seinen Labat aus Amerika zu beziehen, und Südafrifa mußte die Wein- und Tabakkultur eingehen lassen.
Sir Wilfrid Laurier trat für die Wiederbestätigung der Resolution vom Jahre 1902 ein, die bekanntlich einen Reichsvorzugstarif verlangte. Kanada werde, so führte Laurier aus, infolge seiner Nachbarschaft mit den Ver einigten Staaten immer einen großen amerikanischen Handel haben, aber die kanadische Regierung tue alles, um das Band der Reichseinheit zu stärken. Die kanadischen Bahnen laufen nicht nach Süden, sondern nach dem Osten und Westen. Auch die Kanäle werden so gebaut, daß sie den Verkehr mit England förderten. Die öffentliche Meinung Kanadas sei fast einmütig für den Vorzugstarif, aber man dürfe das Mutterland nicht zwingen, rascher zu gehen, als es für wünschenswert halte.
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Junker dürfen schreien- Beamte haben das Maul zu halten!
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Der preußische Finanzminister b. Rheinbaben hat lassen: der Regierung von Danzig folgende Weisung zugehen
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" In Warschau fand dieser Tage die Enthüllung eines Dent mals für den polnischen Hetman Stefan Czarniecki statt. Dabei wurden Glückwunschschreiben mehrerer polnischer Bischöfe berlesen. Das Schreiben des Poiener Weihbischofs Likosti hatte nach dem„ Dzienn. Verl ." folgenden Wortlaut:
„ Ehrwürdiger Propst! Indem ich Sie zu dem glücklichen Gebanken, den großen Patrioten und Helden nach Jahrhunderten zu ehren, insbesondere aber zu der Ausführung des unternommenen Werkes beglückwünsche, verbinde ich gleichzeitig den Wunsch, das Denkmal möge neben der Erinne rung an die bessere vergangenheit für die fünftigen Geschlechter ein Ansporn sein zur Befolgung der bürgerlichen und christlichen Tugenden des Helden."
Und aus der Erinnerung an die„ beffere Vergangenheit" feimt dann vielleicht der Wunsch, sie wieder herzu stellen?"
Die Regierungssekretäre und Hauptkassen. buchhalter der dortigen Regierung haben in der durch Ew. Hoch wohlgeboren Vermittelung uns eingereichten Kollektiv. borstellung vom 29. November v. J. beantragt, eine Erhöhung ihrer Gehaltsbezüge herbeizuführen. Von dieser Vorstellung haben sie Abdrucke den Regierungssekretären und Hauptkassenbuchhaltern sämtlicher übrigen Regierungen der dringenden Bitte überfandt, auch ihrerseits eine solche Petition an uns zu richten, und damit den Erfolg erzielt, daß berartige Kollektiveingaben, ebenfalls durch Vermittlung der Herren Regierungspräsidenten , in großer 8ahl eingereicht worden find. Wir müssen dieses Vorgehen der dortigen Beamten entschieden mißbilligen. So wenig es dem einzelnen Beamten verwehrt ist, für seine Person Wünsche, die seine persönlichen oder dienstlichen Verhältnisse betreffen, bei den vor gesetzten Behörden zur Sprache zu bringen, so wenig sind Dahin abzielende kollettiv borstellungen einer Beamtenklaffe an sich schon als angemessen zu erachten. Es können aber derartige Kollettiveingaben Was hier den Polen zum Vorivurf gemacht wird, nämlich der im Interesse der Aufrechterhaltung der Disziplin und des Gedante, daß die Berechtigung gegenwärtiger Zustände einzig und guten Geist es unter den Beamten unter feinen Um- allein aus den Traditionen der Vergangenheit hergeleitet werden darf, ständen geduldet werden, wenn sie, wie im borliegenden und daß jeder gegenwärtige Zustand, der den Traditionen der Falle, einer Agitation ganzer Beamtenkategorien dienen, die durch Vergangenheit zuwiderläuft oder auch nur von ihnen abweicht, Die Gemeinsamkeit des Vorgehens einen Druck auf die vorgefeßte unittlich und deshalb Behörde auszuüben bezwedt... verwerflich Da hier Anzeichen dafür vorliegen, daß von irgend einer Seite auch der Versuch gemacht bie echte und rechte konservative Grundanschauung. Aber worden ist, in die Kanzlei- und Unterbeamten eine ähnliche Be- diese Grundanschauung ist geboren aus dem wirtschaftlichen Intereffe wegung zu tragen, ersuchen wir Elv. Hochwohlgeboren ferner, auch derjenigen Klassen, welche die konservative Partei politisch vertritt. diesen Beamten, sowie den nicht etatsmäßigen Beamten des In Preußen fühlen sich diese Klassen wohl bei möglichst starrer Deatin antwortete auf alle Einwürfe der Vertreter der Bureaus, Registratur und Kaffendienstes eine entsprechende Anknüpfung an die Traditionen der Vergangenheit. Wollten aber englischen Regierung, aber die australische Resolution erhielt Belehrung zuteil werden zu lassen." nur die Stimmen der kolonialen Vertreter; England stimmte die Polen die Traditionen ihrer Vergangenheit wieder beleben, fo Preußische Beamte dürfen also nicht einmal kollektiv tönnte das für die preußischen Konservativen vielleicht ungemütlich dagegen- General Botha enthielt sich der Abstimmung, petitionieren! Sie dürfen lediglich persönlich vor- werden. Daher gilt bei den Polen als Verbrechen, was bei den offenbar auf Ansuchen Sir Henry Campbell Bannermans. Die Folge dürfte sein, daß die Kolonien mit einander Bor- stellig werden. Namentlich aber wenn sich Unterbeamte eines Preußen höchst rühmlich ist. zugstarife abschließen werden und daß England die ihm gewährte anschicken, ist ihnen energisch der Standpunkt klarzumachen! folchen Verstoßes gegen die" Disziplin" schuldig zu machen Vorzugsbehandlung annehmen wird, ohne eine gleiche GegenLeistung gewähren zu können! Es ist indes nicht zu vergessen, daß das englische Bolt die enormen Kosten der Reichs verteidigung trägt und daß es dadurch den Stolonien erspart bleibt, große Militäretats aufzustellen. Die selbständigen Kolonien sind tatsächlich freie Staaten ohne militärische Aufgaben, wodurch sie in den Stand gesezt werden, sich dem inneren Ausbau ihrer Länder ungestört zu widmen.
Gegen die kolonialen Premierminister ließ Sir Henry Campbell Bannerman aufmarschieren: Sir James Mackay, Mr. Asquith, Lloyd George , Winston Churchill , die sich im Namen Englands und Indiens gegen eine Aenderung der bisherigen Zollpolitik aussprachen: England sei für alle zivilisatorischen Maßnahmen, die das Reich befestigen könnten, aber am Freihandelssystem dürfe nicht geändert werden.
Preußische Minister dürfen sich an TippelskirchGeschäften der bedenklichsten Art beteiligen- aber preußische Unterbeamte dürfen nicht einmal eine gemeinsame Petition einreichen!-
Dernburgs Afrikareise.
Der Grund dieser
ift
Ein kindischer Zentrumsschwindel. Der, Baherische Courier" schreibt:
das ist
Ohne Sang und Selang hat der Reichstag am letzten Mittwoch dem Reiche eine Mehrbelastung von 25 millionen Mart auferlegt; die meisten Parteien hielten es nicht einmal der Mühe wert, ihren Wählern fund zu tun, wie sie diese schwere Mehrbelastung rechtfertigen. Die Gründe für ihre Abstimmung waren aber höchst fadenscheinige; felbst die Sozialdemokratie machte teine Opposition; sie stimmte für diese Kolonialarmee. Nur bas 8entrum ließ erflären, daß es die Forderung nicht billigen fönne, daß es einen Abänderungsantrag für aussichtslos halte und daß es deshalb sich der Abstimmung enthalte.
Dernburg hat, wie er selbst am Montag auf bem parlamenDie Politik ber derzeitigen englischen Regierung wird tarischen Abend beim Reichskanzler mitteilte, seine Ausreise nach trefflich charakterisiert durch die Tatsache, daß sie überhaupt enderung soll in der bevorstehenden Organisation des ReichsAfrika auf den 11. Juli b. J. berschoben. alle folonialen Resolutionen abgelehnt hat, die auf eine Be- tolonialamts zu suchen sein. Wie weiter verlautet, wird Dernburg Wir stellen diesem törichten Schwindel gegenüber nur die selbstschränkung des Handels und Verkehrs fremder Länder ab- feine diesjährige Reise auf Dst afrita beschränken, während verständliche Tatsache fest, daß die sozialdemokratische Fraktion nicht zielten.bie Reise nach Südwestafrita auf eine spätere Zeit verschoben nur durch den Genossen Ledebour in der betreffenden Reichstagsworden ist. fizung vom 8. Mai die Ablehnung der Kolonialarmée er Am besten ersparte Herr Dernburg dem Reiche tlärt, sondern daß selbstverständlich die Fraktion auch gegen die überhaupt bie Rosten feiner Reise, denn er wird ja Forderung gestimmt hat. Das Zentrum wählte den diplo boch nur Potemkinsche Kolonialdörfer zu sehen bekommen. Hymnen matischen Mittelweg, sich der Abstimmung zu enthalten!- auf die Urwaldpracht und das herrliche Klima haben ja die Herren Semler, Storz und Konsorten schon zur Genüge angeftimmt. Zwed Die Dreitlaffenwahlerforenen widmeten sich heute nur reisen, also wirklich alles sehen würde, und wenn er in erster Linie hätte die Reise nur dann, wenn er als Harun at Naschid noch eine Stunde lang der anstrengenden Tätigkeit des Ge- auch die Absicht hätte, aller Solonialforruption energisch zu Leibe fegegebens: Zunächst versagten sie dem Petersfreunde Kar- zu geben. Das erstere ist aber ausgeschloffen und das lettere nicht dorff die Genehmigung, in dem Beleidigungsprozeß des minder. Gerade Dernburg, dieser Typus des rücksichtslosesten deutschen Kulturträgers Karl Peters gegen unser Münchener tapitalistischen Draufgängertums, wäre der legte, von dem ein VorParteiorgan als Beuge aufzutreten. Dann nahmen sie das gehen gegen die mit dem kapitalistischen Kolonial- System unJagdgesez in dritter Lesung endgültig an, nachdem ein Teil trennbar verbundenen Schäden zu erhoffen wäre!- der Konservativen unter heuchlerischem Augenaufschlag erflärt hatte, im Interesse der kleinen Grundbesitzer gegen die Vorlage stimmen zu müssen.
Eine Wegeordnung für die Provinz Posen und eine Kreisordnung für Schleswig- Holstein füllten den Rest der Sigung. Dann waren die Abgeordneten im Dreiklassen parlament so erschöpft, daß sie beschlossen, mindestens drei Wochen Ferien zu machen. Nach Pfingsten werden sie noch einige Sigungen mit allerhand Krimskrams vertrödeln sie bekommen ja, anders als im Reichstage, für jede Sizung mehr auch 15 Mark Diäten mehr.
,, Chriftlichnationales."
Die Politik der Kriegervereine.
des Striegervereins von seiner Borstandschaft den folgenden ultigen In Großohrenbronn in Mittelfranken erhielt ein Mitglied Schreibebrief:
Außerordentliche Sigung vom 14. April
Betreff: Ausschließung von Kamraden weil sie den SozialdemoTratischen Wahlverein beigetreten sind.
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Da schon öfters bei uns in Versammlungen gesprochen wurde, über Kameraden, welche wie bekannt in ihren Bestrebungen und besonders in der letzten Reichstagswahl es beobachtet wurde, liber Kamerad Josef W. fönnen wir es nicht ohnehin beruth fein lassen und tut uns sehr leid, dich aus den Veteranenberein auszuscheiden. Nemlich wir haben bei den hohen Bundespräsidium die Anfrage gestellt, wie wir uns gegen über folchen Kameraben zu verhalten haben. Und wir haben von dieser Seite durch das Bundespräsidium ben Bescheid erhalten, solche Mitglieder, welche in letterer Zeit sozial politischen Wahlvereinen beigetreten sind, sind wir verpflichtet, nach Barapfaf 8 der Bundessaßungen auszuschließen, weswegen wir nach vorheriger Sigung vom 14. April 1907 obwohl ungern, über dich Josef 23. Mitglied des Vereins bis daher den Ausschluß bis zu deine späteren Einsicht verhängen müssen. Großohrenbronn usw.
Seit einiger Zeit haben wir in Deutschland bekanntlich eine christlich nationale Arbeiterbewegung", die sich ausammenfest aus den chriftlichen Gewerkschaften, den katholischen und evangelischen Arbeitervereinen und einigen antisemitischen Dr ganisationen, denen zuliebe auch wohl das Wörtchen„ national" aufgenommen worden ist. Nun hat dieses Wörtchen seit dem 18. Dezember vorigen Jahres seine besondere Bedeutung erhalten. Die Blockparteien nennen sich so zur Unterscheidung von der Sozialdemo fratie und dem Zentrum. Die Ultramontanen find seit der Zeit auf dieses Wort nicht mehr gut zu sprechen; sie sehen es nur noch in Anführungszeichen und machen sich weidlich lustig darüber. Leider konnte man im Sommer vorigen Jahres, wo der Aufruf an die christlichnationale Arbeiterschaft" erging, noch nicht voraussehen, Die Vorstandsmitglieder dieses Veteranenvereins sind die Nationalliberale und Konfervative beginnen be welche Bedeutung bas Wörtchen„ national" dereinst erlangen würde. Führer der christlichen Gewerkschaftsbewegung am Orte. Als wahre reits, vor sozialpolitischen Konzessionen eindringlichst zu warnen. Und so haben wir denn die merkwürdige Tatsache, baß Chriften wollen sie ihrem räubigen Kameraden" den Weg zur Die Magdeb. 8tg." richtet an Konservative, Bentrum und eine von den Kleritalen begönnerte Arbeiterbewegung fich späteren Einsicht" offen lassen. Wenn aber die Arbeiter einmal zur Linteliberale die Mahnung, man möge sich doch nicht darüber stola„ national" nennt, während basselbe Wort im flerifalen Lager Einsicht kommen, werden sie erkennen, daß sie in solchen Vereinen täuschen, daß auch das benkbar größte und wohlwollendste Ent- gegenwärtig so tief im Ansehen steht, daß es bort nicht anders als überhaupt nichts zu suchen haben. gegenkommen die Sozialdemokratie niemals befiegen oder ent- im ironischen Sinne gebraucht wird. waffnen werde."
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Die
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Sozialpolitische Bremser!
Kreuz- Zeitung " nimmt demgegenüber für die Konservativen die Ehre in Anspruch, auf dies Argument, schon fett Jahren in nachhaltigfter Weise hingewiefen" zu haben. Das Blatt fährt dann fort:
Besonders interessant ist, was über das merkwürdige Wort der Arbeiter", bas Blatt der füddeutschen katholischen Arbeitervereine fagt, nämlich folgendes:
Konservativer Grundsatz war es stets, lediglich vom christ lichen, nicht aber von politischen Gesichtspunkten aus Sozialreform zu treiben, und wir haben stets, wie das jetzt in dem genannten nationalliberalen Blatte geschieht, davor ge warnt, durch übertriebene Anträge und Vorgaufeln ungerechter Projette die Erwartungen, Der Arbeiter immer mehr anzuspannen, da dadurch nur unerfüllbare Begehrlichkeit wachgerufen und der sozialdemokratischen Agitation, die ja im Versprechen so
Vom berechtigten Ehrgefühl.
Bum Duellunfug wird uns aus alle a. S. noch mitgeteilt: bie militärdienstlichen Interessen waren wieder einmal start gefährdet Seit der legten Reichstagsauflösung spielt wieder in unserer in zwei vor bem Striegsgericht der 8. Division stattgehabten Vers ganzen inneren und teilweise auch außeren Politit ein fleines handlungen. In der ersten Sache erschien als Angeklagter ber Wörtlein die größte Rolle. Es ist wieder zum Losungswort, zum Leutnant der Reserve Adolf Bernhardt Jakobs bom InfanterieStigma für Millionen geworden. Es soll bamit das gesamte regiment Nr. 159, der bes 8 weitampfes mit tödlichen Waffen deutsche Volk in zwei Lager gespalten werden. Es ist dies bas beschuldigt wurde. Dbwohl am Tage der Tat über das Gefchehnis Wörtlein mit bret Silben national. Ein Universitätsprofeffor, eine in der Presse sofort berichtet worden zwei Polizeibeamte waren urbayerische und urdeutsche Natur, fagte mir nach dem legten einem Arzt nachgegangen und hatten den Leutnant schwer verlegt in Wahlkampf:" Wenn mich einer national nennen würde, so würde der Dölauer Heide vorgefunden und obwohl Aufläger ich dies als Schimpfwort ansehen, nachdem gewisse Leute mit fowie Verteidiger des Angeklagten gegen die öffentliche Verhandlung diesem Wort einen solchen Unfug getrieben haben. nichts einzuwenden hatten, schloß das Gericht die
Das genannte Blatt bezeichnet national" als Schlagwort, bas Deffentlichkeit aus. In den Gründen hieß es: Der gründlich abgebroschen fei, daß man sich schämen Angeklagte fei Referbeoffigier und ba tönnten durch die