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Sandels«, Transport« und VerkehrSarveiter gehören unbedingt zum Transportarbeiterverbande. Die vermeintlichen Anspruchsrechte anderer Organisationen auf diese Berufsschichten find unberechtigt. Die Generalversammlung erwartet vom Zentralverbande deutscher Brauereiarbeiter, daß er sich fortan dem Transportarbeiterverbande gegenüber in solchen Bahnen bewegt, die einer modernen Arbeiter- organisation würdig sind." W i l d e i s- Leipzig beantragte zu dieser Resolution einen Zu« sah des Inhalts: Die Generalkommission möge ihre schwankende Haltung in der Frage der Grenzstreitigkeiten aufgeben und eine dem Beschluß der Vorständekonferenz entsprechende Stellung ein- nehmen. Schumann sprach gegen diesen Zusatz. Die Vorstände« ronferenz habe ihren Standpunkt festgelegt. Wenn die General- kommission demselben eine andere Auslegung gebe als ihm auf der Vorständekonferenz gegeben wurde, so erkläre er, der Redner, der Beschluß der Vorständekonferenz sei festgelegt, er entspreche dem Standpunkt des Handels- und Transportarbeiter-Verbandes und die Generalkommission könne nichts daran ändern. Man möge deshalb von einem Beschluß gegen die Generalkommission absehen. Der Antragsteller zog hierauf seinen Zusatzantrag zurück. Im übrigen drehten sich die Debatten um geschäftliche Maß- nahmen de? Vorstandes, der Gauleiter und ähnliche Angelegenheiten ohne allgemeines Interesse. Am Schluß des heutigen Sitzungstages war die Debatte noch nicht beendet. taralvtlsWtnlmig des Verbandes der Handschuhmacher Deutschlands  . Berlin  , den 22. Mai 1907. Vierter Sitzungstag. Zur Beratung stehen die zum Verbandsstatut und Unterstützungs- ceglemcnt gestellten Abänderungsanträge. Beschlossen wird zunächst, bei Berufswechsel Mitglieder, anderer, der Generalkommission angeschlossenen, Verbände von der Entrichtung eines Eintrittsgeldes zu befreien, sie sind für den Bezug der Unter- stützuny bei solchen Uebertritten berechtigt. Die Erhöhung deS Verbandsbeitrages wird gegen die Stimmen der Vertreter aus München  , Osterwicck und Zeitz   abgelehnt, es bleibt dieser somit auf 50 Pf. wie bisher festgesetzt. Die Reise« und Arbeitslosenunterstützung wird in drei Stufen am je 15 Pf. erhöht; sie beträgt je nach Dauer der Mitgliedschaft 90 Pf., 1,16 und 1,40 M. Die reguläre Bezugsdauer ist acht Wochen, sie kann aber bei allgemeiner Arbeitslosigkeit auf sechzehn Wochen ausgedehnt werden. AIS   Neueinrichtung schuf die Generalversammlung die Erwerbs- losenunterstützung für weibliche Mitglieder. Nach den alten Satzungen zahlten die letzteren Jjro Woche 10 Pf. Beitrag, wofür auf die Dauer von vier Wochen taglich 40 Pf. Arbeitslosenunterstützung gewährt werden. Von der Generalversammlung find nun die Beitrage aus 20 Pf. festgesetzt, die Unterstützungssätze wurden bei 8 Wochen Dauer auf 60 Pf. täglich beschlossen. Die wirtschaftliche Lage der Hand« schuhnäherinnen, deren Löhne als Hausarbeiterinnen von den Unternehmern gekürzt wurden, ist von Jahr zu Jahr drückender geworden, es hat sich nun auch das Verlangen nach der gewerkschast« lichen Organisation bemerkbar gemacht. Hiervon ausgehend, soll die Agitation energischer als bisher seitens der Verbandsleiwng be- trieben werden. Im Verbandsorgan soll auf die Arbeiterinnenfrage mehr Rücksicht genommen werden. Abgesehen wird dagegen davon, dieGleichheit" obligatorisch einzuführen. Erhöht wird die Streik- Unterstützung um 26 Pf. pro Tag auf 12,26 M. bezw. 16,76 M.; Familien Abgereister erhalten auf die Dauer von sechs Wochen wöchentlich 6 M. Unterstützung. 10. Geveralversammlung des Verbandes der Lagerhalter und Laaerhatterinnen Deutschlands  . Leipzig  » 20. Mai. Nachmittags S Uhr wurde vom Vorsitzenden der Leipziger Ortsverwaltung, M ö l l e r- Schönefeld, der Verbandstag mit einer längeren mit Beifall aufgenommenen Begrüßungsrede eröffnet. Vom Bezirk Dresden   ist der Antrag eingegangen, auf die TageS- ordnung noch zu setzen: 1. Ursachen und Wirkungen der Rabatt- sparvercine und deren Agitation und 2. Welche Schritte sind nötig zur weiteren Entwickelung und Hebung der Konsumgenossen- schaften? Dieser Antrag wurde von Braune damit begründet, daß von den Verwaltungen zu wenig getan würde, um die in vielen Vereinen vorhandene Stagnation in bezug auf den Umsatz zu beseitigen. Die Lagerhalter seien ebenfalls als ein Teil der Verwaltung in den Konsumvereinen anzusehen und als solche der- pflichtet, auf Mittel und Wege zu sinnen, die das Konsumgenossen- schaftswesen fördern. Zum Schlüsse weist er entschieden einen Vorwurf zurück, der den Antragstellern von einem Kollegen in den Monats-Blättern" gemacht wurde. Der Dresdener   Antrag wird nach kurzer Debatte zurückgezogen und die Tagesordnung damit in der vorliegenden Form genehmigt. Nach erfolgter Wahl der MandatsprüfungS-Kommission wurde die Vorversammlung ge- schlössen. Leipzig  , 21. Mai. Der von der Generalversammlung gewählte Vorsitzende L a m m e- Schöneberg-Berlin eröffnete um 9 Uhr die VerHand- lungen. Der Vorsitzende des Verbandes, Reinsdorf  - Leipzig  , begrüßte die anwesenden Gäste. K u b e« Berlin  , als Vertreter der Generalkommission, R e d e r- Leipzig, als Vertreter der Handels« und Transportarbeiter Deutschlands  , Meng es-Wien, als Vertreter der Handels, und Transportarbeiter Oesterreichs  , und P l o t t k e- Leipzig, als Vertreter der Ortsgruppe Leipzig   des Handlungsaehülfenvcrbandes, heben in ihren Erwiderungen die engen Beziehungen hervor, die ihre Verbände mit dem Lager- halterverband verbinden. Darauf erstattet die MandatsprüfungSkommission Bericht. Von den abgegebenen 61 Mandaten war das Mandat AhlerS-Bant beanstandet worden. Die Kommission ersucht die General- Versammlung, auch dieses Mandat für gültig zu erklären, was auch geschieht. Reinsdorf  - Leipzig   gibt hierauf den Vorständsbericht. AuS diesem ist noch zu entnehmen, daß der Verband eine Agitations- broschüre herausgegeben hat, die den Titel trägt:»Die Stellung deS Lagerhalters in den Genossenschaften". Redner streift dann kurz die Tarifverhandlungen mit dem Zentralverbande deutscher Konsumvereine, die, wie bereits erwähnt, einen besonderen TageS- ordnungspunkt bilden. Bedauert wird vom Vorsitzenden, daß bei Transtischen Aufnahmen, die vom Verband vorgenommen wurden, sehr viele Bezirke nicht daS nötige Interesse zeigten. Die An- forderungen, die von den einzelnen Bezirken an den Vorstand in bezug auf die Referentenfrage gestellt wurden, waren so hohe, daß sie nicht ganz erfüllt werden konnten. Eine rege Agitation wurde in Schlesien   und im Elsaß   mit gutem Erfolge betrieben. Dann geht der Redner auf verschiedene Gesuche um DarlehnS- und Gemaßregelten-Unterstützung ein. Die Unterverbandstage deS Zentralverbandcs deutscher Konsumvereine zu beschicken, ist der Vorstand des LagerhalterverbandeS abgekommen, da er sich von dieser Beschickung keinen Nutzen verspricht. H e n n i a- Leipzig gibt hierauf den Kassenbericht, der von Dohnel- Leipzig noch näher erläutert wird. Da wir die Haupt- sächlichsten Konten bereits im Vorbericht angeführt haben, er- übrigt es sich, hier näher darauf einzugehen. Auf Antrag deS Revisors L u ck n e r wird den beiden Genannten Decharge erteilt. Rüt er- Berlin gibt den Bericht deS Ausschusses. Der Ausschuß hat in den letzten beiden Jahren verhältnismäßig wenig zu tun gehabt. Bei den Tarif- und Dienstvertragsverhandlungen ging der Ausschuß mit dem Hauptvorstand gemeinschaftlich vor, wobei der Ausschuß die Anregung gab, den Hauptwert auf die Regelung der Mankobergütung zu legen. Denn durch zu geringe Manko- Vergütung ist schon so mancher gewissenhafte Lagerhalter um Ehre und Ansehen gekommen. Mit der Haltung und Schreibweise der Verbandszeitung ist der Ausschuß vollständig einverstanden. Beschwerden gegen die Verbandsleitung lagen nicht vor. Der Redner behandelt dann ausführlich die vom Vorsitzenden gestreifte Referentenfrage, wobei er bemerkte, daß die Kollegen nicht so sehr auf bestimmte Personen sehen sollten. P ö tz s ch- Berlin gibt im Auftrage der Preßkommission Be- richt. Nach den der betreffenden Kommission vorgelegten Be- schwerden zu urteilen, die sich nur auf zwei Fälle beschränken, ist die Kollegenschaft mit der Haltung des Verbandsorgans ein- verstanden. DieMonats-Blätter" erscheinen jetzt in einer Auf- läge von 2000 Exemplaren. Der Berichterstatter geht dann näher auf die in denMonats-Blättern" gegen dieKonsumgenossen- schaftliche Rundschau" geführte Polemik ein, die er vollständig billigt. Die Diskussion eröffnet Braune- Radeberg, der die Gründe nicht für stichhaltig ansieht, die der Vorstand des Zentral- Verbandes deutscher 5konsumvereine anführt, um die Nicht- beichickung der Generalversammlung zu motivieren. Ein der- artiges Verhalten trage nicht zum genossenschaftlichen Zusammen- arbeiten bei. R e i ch e l t- Chemnitz teilt nicht die Ansicht deS Vorstandes, die Revisionsverbandstage der Konsumvereine nicht zu beschicken. Wäre z. B. der sächsische Revisionsverbandstag in Pirna   beschickt worden, so hätte sich wahrscheinlich der Geschäftsführer Lehmann vom Konsumverein Leipzig-Eutritzsch sehr gehütet, unsere Forde- rungen als grauenhaft zu bezeichnen. Oder aber es hätte ihm klar gemacht werden können, daß unsere Forderungen nur die sind, die ein großer Teil der Kollegen in öffentlichen Versammlungen als Redner vertreten müssen. Sehr schlechte Verhältnisse bestehen in Plauen   i. V., wie H o b e r- Plauen berichtet. Der dortige Wirtschaftsverein der- biete kontraktlich seinen Lagerhaltern, dem Lagerhalterverband beizutreten; mache ihnen also daS Koalitionsrecht illusorisch. Scharberg- Hamburg ist ebenfalls nicht mit dem Beschluß des Vorstandes, die Revisionsverbandstage nicht zu besuchen, ein- verstanden. Er berichtet ferner, daß die HamburgerProduktion" einen Versuch gemacht habe, Lagerhalter ohne jede Kaution und Verantwortung anzustellen. Der Versuch sei als mißlungen zu bezeichnen, obwohl die Verwaltung des Vereins dies öffentlich abstreite. B u s s e- Hannover berichtet: In seinem Bezirk sei ein Ver- ein gegründet worden, der im ersten Jahre 21 000 M. Umsatz er­zielte, in den folgenden Jahren aber bei stetig sinkendem Umsatz immer höhere Rückvergütung auszahlte. Jetzt sei in der General- Versammlung der Antrag gestellt worden, dem Lagerhalter statt 100 M. nur 86 M. Monatsgehalt zu zahlen. Die übrige Diskussion drehte sich hauptsächlich um die Delegation zu den RcvisionSverbandStagen. Ein Antrag von Krause- Magdeburg, die Revisionsverbandstage regelmäßig zu beschicken, wird angenommen. In der Nachmittags-Sitzung referierte B a m m e S- Leipzig über die Tarif- und DienstvertragS-Verhand- lungen mit dem Zentralverband deutscher Konsumvereine. Er führte aus, daß die vom Verband aufgestellten Forderungen un- wesentlich abweichen von den bereits im Jahre 1393 von hervor- ragenden Genossenschaftern, wie Lorenz, Radestock usw., als be- rechtigt anerkannten. Der unsererseits ausgearbeitete Entwurf enthalte Bestimmungen über den Achtuhr- und Sonntags-Laden- schluß, der bei einigem guten Willen wohl durchführbar sei. Ferner wird fester Gehalt gefordert an Stelle der noch vielfach üblichen Bezahlung nach Prozenten des Umsatzes. Eine der wichtigsten Bestimmungen ist die Regelung der Mankovergütung und die Fest- setzung einer Umsatzgrenze pro Verkaufskraft, und zwar nicht allein im Interesse der Lagerhalter, sondern auch der Vereine, denn eS sei nicht zuviel behauptet, daß die Stagnation in einzelnen Ver- einen zum Teil mit darauf beruhe, daß an Lohntagen nicht in der schnellen und ordnungsgemäßen Weise bedient werden könne, als wünschenswert sei. Von Wichtigkeit sei ferner, daß ein Lager- Halter nicht schon auf Grund eines einzigen Defizits haftbar ge- macht oder gar entlassen werden könne. Selbst bei der gewissen- haftesten Verwaltung seien Irrtümer nicht ausgeschlossen, die dann bei der nächsten Inventur oft entdeckt werden; deshalb sei die Ueberschreibung von Fehlbetrag und Ueberschuh nur gerecht. Diese skizzierten Forderungen lehnte der Vorstand deS Zentralverbandes ab; es sei daher notwendig, die Oeffentlichkeit durch die Presse damit bekannt zu machen. In der Diskussion äußert W tl b e r t-Barmen Bedenken, daß der Tarif für alle Kollegen eine Verbesserung bedeute. Götz- Nürnberg und Weber- Chemnitz wünschen, daß der Dien st vertrag nicht eher angenommen werde, als bis der Tarif geregelt ist. N i l i u s- Halle wendet sich gegen die Ausführungen Kauf- mann»(Sekretär des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine) auf einem Nevisionsverbandstage, die die geringere Bezahlung des weiblichen Personals bezweckten. Allerdings könne sich Kaufmann auf den Zentralverband der HandlungSgehülfen stützen, der eine solche Ausfassung als berechtigt anerkannt habe. Die Sitzung wird abgebrochen. Em der Partei. Parteiliteratur. Die Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung". Ew Kapitel zur Geschichte der deutschen   Sozialdemokratie. Herausgegeben von Eduard Bernstein  . Reich illustriert mit Bildern und Dokumenten I. Teil: Vom Jahre 1848 bis zum Erlaß des Sozialistengesetzes. 17 Hefte a 30 Pfennig. Bis jetzt sind die ersten drei Lieferungen erschienen. AuS dem Inhalt nennen wir: 1. Kapitel: Berlins   Arbeiter am Vorabend der Märzrevolution. 2. Kapitel: Berlins   Arbeiter in den Märztagen. 3. Kapitel: Die Sammlung der Arbeiter im Revolutionschaos. 4. Kapitel: Der erste Berliner   Arbeitcrkongreß und sein Werk. 6. Kapitel: Die Arbeiter und die letzten RevolutionSkämpse. Der Verfasser schildert unter Beibringung reichen Urkunden- Materials die Zeit der 48er Revolution und die Anteilnahme der Ar« bester an dieser Bewegung. Mit großem Interesse wird der Leser die Schilderungen der Barrikadenkämpfe verfolgen. Er sieht die da« maligen Volksversammlungen mit ihren Forderungen und ihren Rednern und gewinnt ein lebhaftes Bild der Zeitverhältnisse. Bestellungen auf daS im Verlage der Buchhandlung-Vorwärts erscheinende Werk nimmt jede Buchhandlung und jeder Kolporteur entgegen. lieber BcrfassungSwcsen" von Ferdinand Lassalle  . Drei Abhandlungen: lieber Verfassungswesen. WaS nun? Macht und Recht. Neue Ausgabe mit Einleitungen versehen von Eduard Bernstein  . Verlag: Buchhandlung Vorwärts, Berlin  . Preis 1 M., Volksausgabe 60 Pf. E. Bernstein schreibt in seinem Vorwort: Von allen politischen Abhandlungen Ferdinand LassalleS ist keine so ganz und gar aktuell geblieben, wie sein VortragUeber Verfassungswesen". Nicht Pietät gegen einen großen Vorkämpfer, sondern Pflicht gegen die lebenden und insbesondere die heranwachsenden Kämpfer gebietet in erster Reihe, ihn mit seinen ErgänzungenWaS nun"? undMacht und Recht" allezeit zugänglich zu erhalten. Er ist noch heute eine Propagandaschrift ersten Ranges, die der ungeschnlteste Leser mit Leichtigkeit versteht und selbst der erfahrene Politiker wieder mit Frucht nachlesen wird. 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Die Nr. 20 derKommunalen Praxis' bringt einen sehr inter- essanten Artikel über die Aufgaben der städtischen Armenpflege, außerdem eine Fülle von agitatorisch wertvollen Notizen. Die Kommunale Praxis" erscheint wöchentlich und kostet vierteljährlich nur 2,60 M. Probenummern find jederzeit kostenlos vom Verlag Buchhandlung Vorwärts, Berlin   LW. 68, Lindenstr. 69, zu beziehen. Lanbagitation. Die Pfingstnummer der.Königsberger Volkszeitung" enthielt eine Bekanntmachung des Agitations- komitees für Ostpreußen  , worin es hieß: Parteigenossen, die zu den Feiertagen die Provinz besuchen, erhalten zum Zwecke der Agitation die Broschüren:Eine Abrechnung mit dem Reichslügenverband" Rede Fischers vom Unterzeichneten kostenfrei. Wir bitten, hiervon recht ausgiebigen Gebrauch zu machen und besonders bei den Besuchen auf dem Lande Abonnenten für denLandboten  " und Mitglieder ftir die Kreisvereine zu werben. Auch die Parteigenossen und Genossinnen, die im Sommer Ausflüge in die Umgebung von Königsberg   machen, können unserer Agitation auf dem Lande und in den kleiuen Städten sehr viel nützen, wenn sie uns die Adressen der Leute übermitteln, von denen sie annehmen, daß dieselben der Sozialdemokratte zugäng-, lich sind...." Diese Art der Agitation ließe sich wohl auch für andere Landes- teile in Anwendung bringen. Gemcindewahlsieg. In Ellerbeck(SchleSwig-Holstein  ) siegte der sozialdemokratische Kandidat bei der Wahl der dritten Wähler« klasse mit 213 gegen 172 Stimmen. Ein Nadelstich. Dieliberale" Stadttatsmehrheit zu K«rlS» ruhe hat sich über Kritiken des, V o l k f r e u n d S" an der stadt« rätlichen Tätigkeit geärgert. Und hat auch Rache genommen und dem Vollsfreund" folgenden Ukas gesandt: Nachdem Sie ungeachtet unseres Ersuchens vom 16. April d. I. unsere berichtigende Darstellung nur teilweise und zerstückelt zum Abdruck gebracht, dagegen in den Nummern 106 und 108 zwei Artikeln Aufnahme gewährt haben, die ebenso unberechtigte als gehässige und verletzende Ausfälle gegen die Stadtverwaltung ent- halten, sehen wir uns veranlaßt, die mit Ihnen unterm 19. April 1900 getroffene Vereinbarung gemäß deren 8 0 mit foforttger Wirkung aufzuheben." Das heißt, den»Volksfteund" werden die amtlichen Inserate und die offiziellen Berichte über die Sitzungen des Stadttats ent« zogen. Nach der Ansicht derliberalen" StadttatSmehrhest sind also nur arttge Blätter, die alles, was der Stadtrat tut, gut und schön finden, würdig, die amtlichen Inserate zu erhalten. Wer nörgelt, wird am Geldbeutel gesttaft. Brave Liberale I Deutsche Arbritersänger in Brüssel  . Man schreibt uns aus Brüssel   vom 21. d. M.: Pfingsten hatte die hiesige Arbeiterschaft die Freude, den Arbeiter-Gesangverein Essens in Brüssel   zu begrüßen. Der Empfang der deutschen Genossen am Pfingstsonntag gestaltete sich zu einer kameradschaftlichen und froh» lichen Manifestation von jenem warmen internattonalen Charatter, dem die Sozialdemottatie imlner Ausdruck gibt, wenn Arbeiter verschiedener Zungen sich zu ernstein oder fröhliche»» Zusammensein finden. Vom Bahnhofe begaben sich die deutschen   Arbeltergäste etwa 100 an der Zahl von Mitgliedern desDeutschenArbeitervereinS in Brüssel  , vom Gesangverein Molenbeek-Brüssel und dem MusikkorpSEcho du Peuple" geleitet, insMaifon du Peuple", wo die Sänger mit warnien Begrüßungsreden bewillkommnet wurden. Es sprachen Genosse Oclors, der Administtator desMaison du Peuple", Genosse Franz Fischer vomPeuple  " und der Sekretär deS Brüsseler deutschen Gesangvereins, alle in deutscher Sprache, worauf der Präsident deS Essener Gesangvereins in herzlicher Weise dankte. Am Pfingstmontag vereinigte ein äußerst animiertes Fest die Brüsseler und die Essener   Arbeiter in den riesigen Garten- und Saallokalitäten dasThöatre Lyrique". Die deutschen Ge« nassen vom. Sängerkreis" brachten den GesangSwillkonnngruß, dein sich die vortrefflichen Leistungen der belgischen Genossen vom Gesangverein Molenbeel und des Essener Gesangvereins anschlössen..Besonders diese wurden in rauschender und tempera-mentv oller Weise akklamiert und in ftan  - zösischen, deutschen und vlämischen Lauten wurden die präzisen und schwungvollen Produktionen der Essener fte»ldig anerkanitt. Auch die Essener   Arbeiter haben sich, daS hörte man und sah man ihnen wohl an, in dein den Deutschen   heimisch anmutenden Brüssel gar bald wohl gefühlt und wie die Brüsseler Arbeiter werden auch sie sich der frohen Brüsseler Pfingsttage, die bei aller Heiterkeit von dem Weihegesühl solidarischen iiampsesempfindens getragen waren, gerne erinnern. Ein charakteristtsches Zeichen für unsere Ideen: Während man ftöhlich durch den Saal tanzte, gingen zwischen durch die tanzenden Paare Genossen und Genossinnen, um für die streikenden Textilarbeiter in Flandern   zu sammeln. Ueberflüssig zu sagen, daß auch die Deutschen   ihr Scherflein gaben. pollreilicbes, Oerlcbtliches uTw. GehauSsucht wurde dieser Tage in der Expedition der.Saar  « wacht" zu Saarbrücken   nach etwaigen Exemplaren der Nr. 262 der .Saarwacht" von 1906 mit dem Artikel:Herr, was muß ich tun, um vollkommen zu werden?" Gefunden hat man selbstverständlich nichts. Was in dem Artikel StaatsgcfährlicheS enthalten sein soll das man erst nach so langer Frist entdeckte, ist noch unbekannt. Soziales. Vom Schullchrerelcnd. Die LehrerSftau Berta Sch w o ch o w hatte sich wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrug« vor der 7. Strafkammer de? Landgerichts l zu verantworten. Der Ehemann der Angefchul« digten ist Lehrer in einem kleinen Orte in Thüringen   und bezieht ein Gehalt von 83 M. monatlich. Vor etwa zivci Jahren hatte S. geheiratet, dabei aber seiner Frau verschwiegen, daß er etwa 1000 M. Schulden hatte. Diese stammten noch aus einer Zeit. als er ein monatliches Gehalt von 56 Mark und einigen Pfennigen hatte. Als der erste Wechsel über einen größeren Betrag präsentiert wurde, gab es die erste Wolke an dem ehelichen Himmel der damals noch Jungverheirateten. Herr S. verstand eS jedoch, seinen Hauptschuldner, einen Schuhmackermeister Andersohn, zu immer wiederholten Prolongationen des Wechsels zu bewegen, so daß sich die Bezahlung der Schuld etwa zwei Jahre hinzögerte. Im Januar dieses Jahre» verstarb der Hauptschuldner des S., so daß der Wechsel am 22. Jai»uar fällig wurde, während er sonst nochmals prolongiert worden wäre. Schwochow be- fand sich somit in einer sehr unangenehmen Situation. Seine Ehefrau versprach auf irgend eine Weise Geld zu verschaffen und reiste nach Berlin  , um sich hier von einer vermögenden Cousine ein Darlehn von 2000 M. zu verschaffen. Wider Erwarten schlug diese