Rechnet man dazu die 3877 zur Kontrolle gemeldeten Verbands­mitglieder, so ergibt sich die Zahl 10 439. Dazu kommt noch, daß 1000 Verbandsmitglieder andern Orts Arbeit erhalten haben. Ueber die fehlenden 930 von den am Schlusse des ersten Quartals gezählten Mitgliedern fehlt eine genaue Kontrolle. Es muß an­genommen werden, daß es sich um Mitglieder handelt, die zu Pfingsten abreiften, ohne der Verbandsleitung Mitteilung zu machen. Kommt es doch tagtäglich vor, daß Mitglieder, die schon abgereist sind, sich nachträglich durch Brief oder Karte abmelden.

Bei den Bau hülfsarbeitern ist die Aussperrung, wie leicht erklärlich, nicht stärker bemerkbar geworden als bei den Maurern. Ihre Bautentontrolle am Donnerstag hat ergeben, daß auf 1060 Arbeitsstellen 4670 nicht ausgesperrte Hülfsarbeiter tätig waren. Bei einer Kontrolle, die vor Pfingsten, also bor der Aus­sperrung, vorgenommen wurde, fand man ungefähr 1400 Arbeits­stellen mit 8000 Bauhülfsarbeitern. Zur Kontrolle meldeten sich beim Bauhülfsarbeiterverband, wie in der ersten, so auch in den legten Tagen der Woche nur 3300 ausgesperrte, streikende und arbeitslose Mitglieder. Dazu mögen ungefähr 450 lokalorganisierte Arbeiter kommen, so daß sich also die Aussperrung auf 3750 Hülfs­arbeiter erstredt, während 4670 nicht ausgesperrt sind.

Bei den 3 im merern hat sich die Aussperrung ebenfalls nicht verstärkt. Von 1323 ausgesperrten, streitenden und arbeitslosen Verbandsmitgliedern, die sich in Groß- Berlin zur Kontrolle meldeten, find 142 im Laufe der verflossenen Woche abgereift, so daß am Sonnabend noch 1181 zu verzeichnen waren. Von ein paar entfernten Vororten stand das Resultat der Kontrolle noch aus. Bei den lokalorganisierten Bauhandwerkern und Hilfsarbeitern steht die Aussperrung auch nicht anders als bisher. Rechnet man die gestern von uns beröffentlichten Zahlen mit den oben wieder gegebenen zusammen, so erhält man: ausgesperrte, streitende und arbeitslose Maurer 4912, 3immerer 1810, Bauhülfs­arbeiter 3750, also im ganzen 10 472.

Wenngleich nun ein gut Teil Ausgesperrter abgereift ist, so dürfen sich die Bauunternehmer doch gewiß nicht einbilden, daß fie 30- oder gar 50 000 Arbeiter ausgesperrt haben. Das mag ihr Wunsch gewesen sein, ihre Kraft reichte aber dazu

lange nicht aus.

Politische Ueberlicht.

„ Das mag etivas scharf ausgesprochen erscheinen, aber ich In die eigene Grube gefallen: fann mir nicht helfen: wenn ich jetzt am Schluß der ersten In Kirchsteig bei 8ei hat am Mittwochabend der Arbeiter Beriode parlamentarischer Arbeit, an der ich teilnehmen konnte, Ewald Rosenberg den Arbeiter Funke aus Döschtig im Streite er die Eindrücke sammele, so ist der erste Eindruck, wie un- stochen. endlich weit wir noch von der Regierungsweise eines liberalen Meldung in die Welt gefett, Flugs haben die Zeiger Neuesten Nachrichten" die der Totschläger sei Vor­Boltes entfernt sind, und wie schwach der Barlamentsfigender eines sozialdemokratischen Turnvereins, die Telegraphen wille ist. Es tann taftvoll erscheinen, das Bild zu verschleiern, bureaus Hirsch und Herold haben die Nachricht eilfertig aber für die Belebung des politischen Sinnes im deutschen   Bolte aufgenommen und in einer ganzen Reihe von Ordnungsblättern ist es beffer, ridhalilos zu sagen, was ist. Auch dieses Nach konnte der Spießer anderen Tags lesen, daß wieder ein sozial­denken aber führt zu der Frage zurüd: wie kann der Reichstag

feine Arbeitsweise verbessern, damit ihm die Bevölkerung eine bemokratischer Mörder" und dazu ein grauser Fall sozialdemo größere Regierungsfähigkeit zutrauen fann? Die Herausarbeitung tratischen Terrorismus zu verzeichnen sei. des Reichstagswillens aus der Nedeflut und aus der Die Lüge hat diesmal aber sehr kurze Beine. Der Arbeiter Parteiwirrnis ist das erste Problem des deutschen Parlamen- Rosenberg ist nämlich nicht nur nicht Vorsitzender eines sozial tarismus." demokratischen", soll heißen eines Arbeiter turnvereins, sondern eines er ist vielmehr Vorsitzender der deutschen   Turnerschaft zu Hollsteiz, also eines Vereins, der den Arbeiterturnvereinen, die die Gegner sozialdemokratische Turnvereine nennen, aufs Feindlichste gegen­übersteht!

Herr Naumann gehört also zu den Unbefriedigten vom Schlage des„ Berliner Tageblatte". Statt aber energisch auf eine frei finnige Selbstbesinnung zu bringen, phantasiert er dann allerlei krauses Zeug von einer Herausarbeitung des Reichstags willens". Der Liberalismus hat sich bei Herrn Naumann also ebenso rasch verflüchtigt wie sein„ Sozialismus" nur die phantastische Verworrenheit ist geblieben.

Einer, der es als Beleidigung empfindet, Sekretär des Reichsverbandes zu sein.

Eine seltsame Ueberraschung widerfuhr uns heute. Wir erhielten von Herrn Ermert Waldenburg eine Buschrift. Bon jenem Herrn Ermert, der bei der gelben Verbandsgründung in Hamburg  die erste Geige spielte. Wer ist und was wünscht Herr Ermert?

Der Vorsitzende eines solchen patentierten Vereins konnte natürlich weder politisch noch gewerkschaftlich organisiert sein, ja er empfand es geradezu als eine Beleidigung, wenn er als Arbeiter Die Ordnungspresse ist in diesem Falle in die Grube gefallen, bezeichnet wurde! die sie der Sozialdemokratie gegraben hatte,

Ungarn  . Ministerflaufen.

Herr Ermert war seinerzeit christlicher Gewerkschaftler im Bei der Weiterberatung der Eisenbahnborlage am Freitag Siegerland  . Bald aber bekämpfte er feine christlichen Freunde, too- erklärte fich Handelsminister v. Kossuth   im Ausschusse des Ab­bei er fich an den alten Bergarbeiterverband herandrängelte. geordnetenhaufes für den Antrag des Abg. Bisontai, nach dem die Natürlich ließ man ihn abfallen. In jähem Stimmungswechsel ihres Wahlrechtes gegen eine Beeinflussung seitens ihrer Vorgesekten politischen Rechte der Staatsbahnbeamten, insbesondere die Ausübung abancierte er hierauf zum Sekretär des Reichslügenverbandes. Auch nachdrücklich geschützt werden sollen. Der Handelsminister erklärte bort war seines Bleibens nicht lange. Er wurde nunmehr Sekretär weiter unter lebhaftem Beifall, die Bestimmung, daß Beamte der des vom Grubenmagnaten Fürsten   Ieß protegierten reichstreuen Staatsbahnen für Wahltandidaten teine Propaganda machen dürfen, Bergarbeiterverbandes in Waldenburg. Eine gar mannigfaltige, aber werde aus dem Terte des Gefezes gestrichen werden! ihres edlen Bieles jederzeit bewußte Wandlungsvirtuosität dieses Was nüßen den Beamten dergleichen schöne Erklärungen, wenn Mannes! Und dieser Herr findet jezt den Mut, uns folgende Bu- ihnen die freie Wahl unter den politischen Parteien beschränkt wird? Denn wenn Kossuths Beamte für soziaidemokratische schrift zu widmen, die wir in der eigenartigen Orthographie des Wahltandidaten Propaganda machen wollten, was dann?- Herrn Sectretärs" getreulich wiedergeben: Waldenburg i. Schl., den 24. Mai 1907. Friedländerstr. 17 II. Redaktion des Vorwättz", Berlin  .

frankreich  .

Berlin  , den 25. Mai 1907. Die Früchte der kolonialen Ausrottungsstrategie. Was Herr v. Trotha durch seine berühmten Erlasse begonnen, die Ausrottung der südwestafrikanischen Ein­geborenen, ist bekanntlich später durch die Strategie der Eine originelle Demonstration ist von den französischen  Ronzentrationslager für Hereros und Hotten- In Ihrer Nr. 116 vom 22. d. Wits. bringen Sie einen Artikel, Eisenbahnangestellten beschlossen worden. Seit fünf Jahren überschrieben„ Gelbe Terroristen" worin Sie mich zweimal wieder warten sie darauf, daß der Senat endlich das Berteaursche befferes Wissen, als Sectretär des Reichslügenverbandes" be- Gefeß erledige, welches ihre Rechte zu regeln bestimmt ist. zeichnen. Ich stelle hiermit noch einmal fest, daß ich, mit Ende Da bisher kein Mittel vermocht hat, den Senat aus seinem 1905 aus den Diensten des Reichsverbandes gegen die Sozial trägen Verschleppungsgang aufzurütteln, so sind die Eisen­demokratie ausgetreten und seit der Zeit als Verbands- und Ar- bahner auf eine geniale dee verfallen. Sonnabend, den beiterfectretär bes Reichstreuen Bergarbeiter- Verbandes" zu 8. Juni, sollen zu einer und derselben Tageszeit in ganz Waldenburg tätig bin.

totten fortgesetzt und zum traurigen Ende geführt worden. Wie die Hereros in Stoakopmund und an anderen Drten als Gefangette dem Storbut in Massen erlagen, so ffarben die Hottentotten auf der Haifischinsel wie die liegen dahin. Neu- Deutschland  " in Wüst- West ist jetzt glücklich eine menschenleere Einöde.

Das wird drastisch bestätigt durch einen Artikel des .ag" über:„ Die Arbeiterfrage in Südwest afrita". Nach diesem Artikel machte auf der lezten Jahres­Generalversammlung der South West- Afrika  - Cie. der Vor­fizende Herr E. Davis Mitteilungen, die in folgendem gipfelten:

Angesichts Ihrer sprüchwörtlichen Anständigkeit" fordere ich Frankreich  , Algier  , Tunis   und den Kolonien Versammlungen Sie hiermit auf Grund§ 11 des Breßgefeges, auf, diese Berichti- ftattfinden, zu denen Deputierte und Senatoren eingeladen werden. gung, im Intereffe der Wahrheit, in die nächste No. Ihrer Zeitung Doch nicht genug damit! Es wird folgende zweite Riesen­aufzunehmen. demonstration borbereitet: Für die 400 000 französischen Eisen­bahner werden 400000 Posttatten folgenden Inhalts angefertigt:

Hochachtend

Gustav Ermert Arbeitersecretär Waldenburg in Schlesien.

Der unterzeichnete Eisenbahnangestellte bittet den Herrn Senats präsidenten, gütigst dafür sorgen zu wollen, daß auf die Tages­ordnung recht bald der Antrag Berteaug gesetzt werde, der sich auf die Benfionsverhältnisse der Eisenbahnarbeiter und Beamten be­zieht, über den die Deputiertentammer zum ersten Mal am 17. Dezember 1897 berhandelt hat und der seit 5 Jahren dem Senat von neuem zur Prüfung unterbreitet ist. Unterschrift( Name, Stand, Adresse usw.). Und das in 400 000 Exemplaren dem Herrn Senats­präsidenten per Post ins Haus geschickt!!!- Die Weinbauern.

Diese Schwierigkeiten fallen jedoch für ben Minen. 200 betrieb nur insofern ins Gewicht, als wahrscheinlich die Ber hüttung mit der Förderung zeitweise nicht wird gleichen Schritt Daß der ehrenwerte Herr es heute als Beleidigung empfindet, halten tönnen, vorausgefeßt, daß diese Förderung in rationeller Sekretär des Reichsverbandes genannt zu werden, registrieren Weise vor sich gehen würde. Das aber ist mehr als fraglich, weil wir gern. Wenn schon ein gelber Gewerkschaftler, der auf die Arbeiterverhältnisse geradezu trostlose Sommando in Sozialistenbetämpfung, Gewert find. Außer den etwa 80 weißen Borarbeitern, größerenteils fchaftsgersplitterung und Surrapatriotismus Jtalienern, die täglich durchschnittlich 10 m. verdienen, find etwa macht, es für geraten hält, der Welt feierlich zu verkünden, daß er 500 fchwarze Arbeiter erforderlich. Die Zahl wird aus dem Reichslügenverband ausgeschieden ist, dann jedoch selten erreicht; gewöhnlich herrscht schon jett arbeitermangel Die Schwarzen find Sereros, muß dieser in der öffentlichen Achtung verteufelt tief gesunken sein! Dbambos, klipptaffern und Buschmänner. Ihr Im übrigen konstatieren wir, daß die von den Berichterstattern Bert für jegliche Arbeit ist ein sehr verschiedener. aus Hamburg   über die Gründung bes Verbandes nationaler Ganz anders ber Herero  . Präftig, intelligent, intereffiert für Arbeitervereine" versandten Berichte den Bermert enthielten, massenkundgebung der Winzer dürfte einen außerordentlichen Baris, 25. Mai. Die für morgen in Carcassonne   geplante feine Arbeit, ist er sogar als Vorarbeiter nicht selten Grmert fei Sekretär des ominöfen Reichsver. mitBorteil zu verwenden. Fünfhundert hereros bandes. Es ist also eine trotz des formalen Austritts wirksame Umfang annehmen. Nach den bisherigen Anmeldungen werden gesichert. Aber es ist absolut unmöglich eine fo als Arbeiter, und der Betrieb der Tsumeb  . Mine wäre reichslügenverbändlerische Charakterbelastung von Herrn Ermert, an der Stundgebung nicht weniger als 200 000 Personen teil­große Bahl zu bekommen. Der einftmals zahlreiche, große Bolls wenn er behauptet, wir hätten ihn wider besseres Wissen" nehmen. stamm, wo ift er geblieben? Ein kleiner test befindet sich in den von ihm offenbar als beleidigend empfundenen Titel beigelegt. ben Gefangenenlagern, wird dort zu fistalischen Arbeiten bertwendet, scheint aber infolge von Krankheiten( befonders Storbut), die ihren Grund in der ungewohnten Lebens- und Er­nähtungsweise haben, allmählich auszusterben."

Also: Die Hereros, die unsere Rolonialfere ftets als unverbesserliche Faulpelze geschildert haben, waren intelligent, fräftig und für die Arbeit interessiert, so daß sie auch tüchtige Vorarbeiter lieferten! o aber find die 80 000 Hereros geblieben?! Sie scheinen völlig aus zusterben!

Herr Davis empfiehlt deshalb, in Neu Deutsch­ land   Chinesen einzuführen!

Stein Neu- Deutschland", sondern ein Jung­China wird also Südwestafrita nach dem Rostenaufwande von 650 Millionen werden!

Es lebe die Kolonialpolitik!

Frohnauers Kapitulation.

Nürnberg  , 25. Mai.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Begründung der auf telegraphische Order von Kulmbach  erfolgten Entlassung des Genossen Schlegel aus der Zeugnis­awangshaft ist eingetroffen. Sie besagt, daß eine längere Haft in Anbetracht, des die Allgemeinheit nicht berührenden verletzten Rechts­geistes und der Strafe, die eventuell den noch unbekannten Ver­faffer der inkriminierten Notiz treffen tönnte, eine Unbilligkeit wäre und nach dem bisherigen Berhalten des Zeugen Schlegel auch wirkungslos fein würde.

Die Geleithammelten. Weise Resignation predigt die„ Germania  ", das führende ganisation der Zentrumspartei   schreibt sie u. a.: Zentrumsorgan. In einer längeren Betrachtung über die Dr­

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Es genügt unter heutigen Berhältnissen nicht mehr, ein Brovinzialwahllomitee und ein Kreiswahllomitee zu berufen, beffen Busammensetzung nur von einem engeren Kreise einflußreicher An­hänger der Sentrumspartei bewerkstelligt wird und womöglich aus einem noch engeren Kreise von Vertrauensmännern besteht."

Italien  .

Giolitti reizt zum Bürgerkrieg auf! Rom  , 22. Mai.  ( Eig. Ber.)

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Giolitti hat heute einen wahren Tumult in der Kammer herauf befchworen. Wie wir berichteten, hat bei einem Zusammenstoß zwischen Streitenden und Militär während des soeben beigelegten Streits von Parma   ein Offizier einem Streifenden durch einen So lange der Bentrumsturm von allen Seiten bedroht wird, Säbelhieb die Nase abgefchlagen. Ueber diesen Fall wurde liegt uns die Sorge näher, den bisher unerschütterten Turm zu heute Giolitti interpelliert. Der Ministerpräsident fette auseinander, schüßen, als der Gedante, wir müssen aus dem Turm heraus". Sag die Truppen mit Steinwürfen empfangen worden seien und Gerade jest ist es politifo notwendiger, den baber in der Notwehr gehandelt hätten. Er fuhr dann wörtlich Bentrumsturm zu befestigen und seine Befagung fort:„ Gin Demonstrant hatte das Pferd des Leutnants bei der au sammeln, als Streifzüge in benachbarte Ge- Bügeln gepadt; er selbst war durch einen Steinwurf verwundet und biete zu unternehmen." handelte also aus Notwehr. Ich erkläre daher, daß der Leutnant Danach zu urteilen, fühlt man sich in den leitenden nicht nur von einem Rechte Gebrauch machte, sondern einfach seine Kreisen des Zentrums weit weniger sicher und behaglich, als Pflicht getan hat." man sich seit den Hottentottenwahlen den Auschein gegeben hat. Diese Auffassung, nach der ein im öffentlichen Ordnungsdienst Sonft würde man nicht von vornherein auf" Streifzüge in verwendeter Offizier einfach feine Pflicht tut", wenn er einem benachbarte Gebiete", d. h. auf Ausdehnung der Macht des Demonstranten mit dem Säbel ins Gesicht schlägt, bloß weil diefer Zentrums verzichten. Interessanter jedoch ist, was die Tumult auf der äußersten Sinten. Alle Abgeordneten biefes Flügels Interessanter jedoch ist, was die fich unterfängt, fein Pferd am Bügel zu faffen, erregte einen wahren Germania" über die bisherigen Zustände im Zentrum aus erhoben sich drohend und unterbrachen den Ministerpräsidenten. Costa rief in furchtbarer Erregung:„ Dann werden auch wir in der Schule plaudert. Da heißt es nämlich): die Straßen gehen und uns bewaffnen!" Ihr suggeriert den Richtern den Freispruch!" ruft Borciani. De Felice schreit: „ Wenn Ihr die Gewalt proflamiert, werden wir sehen, wer den fürzeren zieht." Die Gefolgsleute Giolittis protestieren laut. Der Unterstaatssekretär des Innern, der das Wort ergreifen will, tann in der Zentrumspartei   die Masse der Mitglieder nichts zu sagen, Nun haben wir's einmal aus authentischer Quelle, daß nicht sprechen. Es dauert Minuten, bis die stammer wieder Halb­wegs ruhig wird. Das Wort des Klaffenhasses, das Giolitti heute entfahren ist, sondern sich lediglich nach den Weisungen der einflußreichen wird in dieser ernsten Zeit nicht eben zur Friedigung der Geister bei­Anhänger" zu richten hat. Es liegt das freilich im Wesen der Sache. tragen. Die Unvorsichtigkeit von heute wird der Ministerpräsident Herr Frohnauer ist also jetzt der Ansicht, daß in Anbetracht der Denn das Zentrum ist von Natur und Prinzip eine autori- eines Tages, vielleicht sehr bald schon, bereuen.- Bagatellfache, die die Beleidigungsklage des Fabrikanten Hornschub täre, tonservative Partei. Sie beruht gerade auf darstellt, es unbillig sein würde, den Genossen Schlegel noch länger der Zeithammelung der Maffen durch einige Führer. Deshalb nom, 25 Mat.( Deputiertentammer.) Zur Erinnerung an ben der Zeugnisfolter zu unterziehen. Als er vor kurzen unserem wird das auch in Zukunft nicht anders werden. Und wenn 100. Geburtstag Garibaldis, der in diesem Jahre gefeiert wird, Genossen ankündigen ließ, daß die gwangshaft bis zur Er die„ Germania" noch so schön von der Mitbeteiligung aller weldjen ein Stredit bon einer Million Bire für arme Beteranen, die bringt Ministerpräsident Giolitti einen Gesezentwurf ein, durch schöpfung angewendet werden folle, muß er noch anders gebacht haben. Oder sollte diese Ankündigung nur ein Folter. Bentrumswähler an der Bildung und an dem weiteren Aus- unter Garibaldi   gedient haben, gefordert wird.( Beifall.)- mittel mehr fein, ein Versuch, den Häftling zu„ bluffen" und nichts als Sand in die Augen der aus dem Schlafe erwachenden bau einer Zentrumsorganisation" schreibt, so ist das weiter mürbe zu machen? Und hat die unveränderte Haltung, die Genosse Massen. Sie sollen glauben, daß ihren Wünschen nach Selb  - Guclid England. Schlegel nach dieser Ankündigung gezeigt hat, Serrn Frohnauer ständigkeit„ cher" Rechnung getragen werde und daß sie des Englisch  - russische„ Entente". belehrt, daß eine weitere Ausdehnung der Saft ergebnislos fein halb keine Veranlassung haben, sich um mehr zu bekümmern, London  , 23. Mat.( Etg. Ber.) und ruhig wetter schlafen fönnen. So find die Besorgnisse Diejenigen, die da glaubten, daß die Vertreter der russischen Der Amtsrichter von Kulmbach   erklärt, daß eine weitere Aus der„ Germania   ein Symptom von Unstimmigkeiten" inner- Sozialdemokratie wenigstens im freien England" mit seiner dehnung der Beugniszwangshaft eine Unbilligkeit sein würde. Db halb der Zentrumspartei  , die den Führern mit der Zeit noch demokratischen Regierung" frei von allen Bolizeifchikanen die Herq der tonservativ- liberalen Paarung uns noch das amtliche recht unbequem werden können. Denn ihre Macht beruht ihren Stongreß abhalten tönnten, sind durch die Vorgänge, die Eingeständnis bescheren will, daß die Seugnisfolter gegen Rebatteure nur auf der blinden Anhänglichkeit der Massen. Sobald diese sich täglich vor dem Stongreßlofal abspielen, eines Besseren überhaupt eine Unbilligkeit ist?- einmal mit der Abschüttelung der Bevormundung ernst machen, belehrt worden. Nicht genug damit, daß die Delegierten jeden ist dem Zentrum das Rückgrat gebrochen. Wir geben uns Abend durch Hooligans der Umgegend unter den Augen der feiner Fusion hin, daß das bald geschehen werde. Aber anwesenden uniformierten und in Zivil gekleideten Bolizer zur Beschleunigung dieses heilfamen Prozesses kann es bei- drangsaliert und angejohlt werden, stellt sich nunmehr heraus, tragen, wenn die oben erwähnten Geständnisse der„ Germania" daß Scotland Yard( die Londoner   Striminal- Zentralstelle) den in den schwarzen Gegenden möglichste Verbreitung finden. augenblicklich in London   weilenden russischen Detektivs in

würde?

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Naumann als Block- Schwarzfeher. Naumann, der ehemalige Nationalsoziale, später mit Barth Freifinnigvereinigte, dann gegen Barth Blodverbündete, schreibt in der Hilfe":