BttSen vke GrSßenNassen Von Orten mit bis 100, 2S0. 500 an? 1000 Mitglieder gebildet und soviel zusammengelegt, daß die oben» bezeichnete Zahl erreicht wird. Wählbar sind nur vollberechtigte Mitglieder. Mit beratender Stimme haben die besoldeten Be- amten des Vorstandes, zwei Vertreter des Ausschusses, die Re- dakteure des Verbandsorgans, ein Beisitzer des Vorstandes und die Bezirksleiter Zutritt. Als Ort der nächsten Generalversammlung wird Hamburg festgesetzt. Ein Antrag, die Arbeiterschutzgesetzgebung auf die nächste Generalversammlung zu setzen, wird anoenommen. Das neue Statut tritt am ersten Juli in Kraft. ES folgt der Bericht der Rechnungskommission durch Franz- Hamburg. Die Kommission stellt einen Antrag auf Gewährung einer lOpro- zentigen Teuerungszulage für die Angestellten des Hauptbureaus. ES wird vorgeschlagen: 1380 M. Anfangsgehalt, steigend halb jährlich um 60 M. bis auf 2600 M. Faber- Oberstein hält das Verlangen der Beamten um Er höhung der Gehälter für durchaus berechtigt. Franz- Hamburg: Die Kommission beantragt rückwirkende Kraft für die Gehaltserhöhung der Hülfsarbeiter. Die Kommission schlägt vor, dieselbe Gehaltsskala auch für die Lokalbeamten einzu- führen.— Beschlossen wird: Die Entschädigung für den Ausschuß auf 200 M. festzusetzen. Für den Bezirksleiter H a a ck wird das Gehalt auf 3000 M. festgelegt. Das Mankogeld des Hauptkassierers wird auf 20 M. pro Monat erhöht. Dem Ausschuß wird Decharge für die Kassenführung erteilt. DaS Gehalt des Vorsitzenden Schlicke wird auf 4200 M., des Kassierers Werner , des Sekretärs und Redakteurs Reichel auf 3600 M., die Ge- hälter des Sekretärs Massatsch und des Redakteurs S ch e r m werden um je 600 M. erhöht. DaS Anfangsgehalt der Bureaubeamten wird auf 193g M. festgestellt, steigend um 60 M. pro Halbjahr bis zu L600 M. Zmittt aoßemdentlllhtt Nerbandstllg des Deutscht» Die Einberufung dieses VerbandStageS, der am IS. und 20. Mai in Düsseldorf tagte, war notwendig geworden, um den fortgesetzten Quertreibereien und dadurch verursachten Schädigungen des Vcr- bandeS, welche von dem ehemaligen Verbandsmitglied und Revisor der Hauptkasse Athen - Elberfeld ausgingen, ein Ende zu be- reiten. Der feit einem halben Jahre schwer erkrankte Verbands- Vorsitzende Karl L o h s e- Düsseldorf war von A. beschuldigt Ver- bandsgelder unterschlagen zu haben. Eine Konferenz von Ver- tretern der rheinländischen Zahlstellen deS Verbandes, die am 17. Februar 1907 in Elberfeld tagte und sich speziell mit dieser Angelegenheit beschäftigte, hat festgestellt, daß die Behauptungen des A. unwahr sind, während Ä. selbst sich derartig grober Ver- gehen gegen die Verbandsinteressen schuldig gemacht hatte, daß dessen Ausschluß aus dem Verband erfolgen mußte. Die Gründe, welche zum Ausschluß führten, gibt daS Protokoll der Konferenz vom 17. Februar wie folgt an: 1. Unberechtigtes und eigenmächtiges Vorgehen betreffs Zuzug fernhalten. 2. Allgemeine Verdächtigung des Zentral-Vorstandes. 3. Er würde keine Versammlung mehr besuchen. 4. Er würde keine Beiträge mehr bezahlen und über- Haupt könnte ihn der ganze Verband am A,,.—, Außerdem wolle er den ganzen Verband kaput machen. Der Schaden, den A. der Organisation zugefügt hatte, war bedeutend, und auch nach seinem Ausschluß setzte dieser Wirr- köpf seine Verdächtigungen fort, denen leider an verschiedenen Orten Glauben geschenkt wurde. Um weiteren Schaden vor- zubeugen beriefen Vorstand und Ausschuß den außerordentlichen Verbandstag ein. Trotzdem an alle Zahlstellen die Aufforderung ergangen war. einen Delegierten auf Kosten des Verbandes zu entsenden(nach dem Statut können kleinere Zahlstellen zu einer Wahlabteilung zusammengelegt werden) waren aus Bielefeld , Köln , Chemnitz , Breslau und Stuttgart keine Vertreter erschienen. Vertreten waren 13 Zahlstellen durch 14 Delegierte. Den Verhandlungen wohnen außerdem eine Anzahl Mitglieder aus Düsseldorf , Dort- mund usw. bei. Nach Eröffnung des Verbandstages und Begrüßung der Dele- gierten durch oen Vorsitzenden Lohse, Bureauwahl und Mandats- Prüfung wurde in den 4. Punkt der Tagesordnung„Die innere Lage des Verbandes und Bericht des Ausschusses" eingetreten. Die Verhandlungen über diesen Punkt, dessen Gegenstand in der Ein- leitung zu diesem Bericht kurz skizziert ist, nahmen den ersten Tag voll in Anspruch und endeten mit der Annahme folgender Resolution: „Der am 19. und 20. Mai 1907 in Düsseldorf tagende außer- ordentliche Verbandstag hat durch eingehende Prüfung der gegen den Hauptvorstand des Verbandes, insbesondere gegen den Vor- sitzenden Carl Lohse gerichteten Beschuldigungen folgendes fest- gestellt: 1. Die von der Generalkommission zur Agitation erhaltenen 100 M. sind im Betrage von 45,30 M. zur Agitation verwendet worden und ist darüber eine Abrechnung der Generalkommission bereits am 2. Oktober 1906 zugesandt worden. Der Rest von 54,70 M., der sich in Händen des Kassierers befindet, konnte bisher zur Agitation nicht verwendet werden, weil der Kollege Lohse durch monatelange schwere Krankheit verhindert war, die in Aussicht genommene Agitationsreise zu unternehmen. 2. Laut Beschluß des ersten Verbandstages in Frankfurt a. M. steht dem Vorsitzenden, dem Kassierer und dem Schrift- führer eine jährliche Entschädigung von je 75 M. zu. Die Vorstandsmitglieder haben diese ihnen zustehende Entschädigung in halbjährigen Raten aus der Verbandskasse bezogen. Zu der unter 1. gemachten Feststellung erklärt der Verbandstag, daß es ein Fehler war, die von der Generalkommission erhaltenen 100 M. nicht in die Kassenbücher einzutragen und beschließt, daß bei Aufstellung der Abrechnung für das 4. Quartal 1906 diese Ein- nähme sowie die aus dieser Summe gemachten Ausgaben in die Abrechnung eingestellt werden. Der Verbandstag erkennt an, daß der Kollege Lohse in gutem Glauben und in ehrlicher Absicht ge- handelt hat und daß die von dem inzwischen aus dem Verband ausgeschlossenen Athen erhobene Beschuldigung nicht im geringsten l 2. erklärt der Verbandstag, daß kein Verstoß gegen das Statut darin zU erblicken ist, daß die Vorstandsmitglieder dm ihnen zustehende Entschädigung vor Ablauf des Jahres teilweise erhoben haben. Er ist vielmhr der Ansicht, daß diese Entschädigung in kürzeren Fristen ratenweise auszuzahlen ist. Der Verbandstag verurteilt ganz entschieden das Verhalten einzelner Mitglieder, welche die verwerflichen Quertreibereien Lines Athen dadurch' unterstützen, daß sie dessen Anschuldigungen glauben schenken, ohne die wahren Tatsachen zu kennen. Der Verbandstag fordert die Mitglieder auf, den Macht- Nationen und Stänkereien eines aus dem Verbände Ausge- schlossenen keine weitere Beachtung zu schenken und um so fester zur Organisation zu halten, je mehr sich gewissenlose Subjekte, die in einer gewerkschaftlichen Organisation �keinen Plah finden, be- mühen, unseren Verband zu schädigen/ Die vom Hauptkassierer Bergander vorgelegte Abrechnung ergab Kr das Jahr 1906 einschließlich des Kassenbestandes vom 1. Ja- nuar 1906 im Betrage von 987.06 M.. wovon sich 655,16 M. in der Sauptkasse befanden, eine Gesamteinnahme von 4351,19 M. An Ausgaben sind zu verzeichnen: für Verbandsorgan 754 M.. für Agitation 191 M.. für Streiks 266 M.. Reiseunterstutzung 84 M. Beitrag an die Generalkommission 80 M., Beitrage an Gewerk- schaftskartelle 15 M.. Verwaltungskosten der Hauptkasse(ein- schließlich der Druckkosten für Mitgliedsbücher. Statuten usw. 852 M., Verwaltungskosten der Zahlstellen 289 Mk. Die Gesamt- ausgäbe beträgt 2531 M. und der Bestand in der Haupttasse >1820,19 M. Die Mitgliederzahl, die im ersten Quartal 1906 SOS bewlg Bfli» bis Md.e des dritten LMÄÄs üäi SQ3 sestjegeo fifar, betrüg am Schlüsse Vis bkerten Quartals A6S, babon 340 weibliche. Auf Antrag der Revisoren wird dem Kassierer Decharge erteilt. Von den eingelaufenen Anträgen nahm das größte Interesse der Antrag der Zahlstelle Hamburg :„Anschluß des Ver- band es an den Deuts chenHolzarbeiterverband" in Anspruch. Nachdem verschiedene Redner, insbesondere die Ver- treter von Elberfeld , Frankfurt a. M., Dresden sich gegen den An- schluß ausgesprochen und der anwesende Vertreter der General- kommission, Genosse B r u n n e r, seine Stellung zu der Frage dahin präzisiert hatte, daß er prinzipiell für den Anschluß kleinerer Sonderorganisationen an die bestehenden Jndustrieverbände sei, daß aber unter den obwaltenden Verhältnissen im Verbände der Schirmmacher er davon abraten müsse, zurzeit einen dahingehen- den Beschluß zu fassen, da zu befürchten sei, datz nur ein kleiner Bruchteil der Mitglieder zum Holzarbeiterverbande übertreten würde, während der größere Teil, insbesondere die weiblichen, meistens als Heimarbeiterinnen tätigen Mitglieder der gewerk- schaftlichen Organisation wieder verloren gehen würden, beschloß der Verbandstag, auf den Anschluß an den Holzarbeiterverband hinzuwirken, jedoch erscheine der jetzige Zeitpunkt für den Anschluß ungeeignet. Es soll vielmehr unter den nunmehr geregelten Ver- Hältnissen bis zum nächsten Verbandstage die Organisation so aus- gestaltet und versucht werden, daS Interesse der gewerkschaftlichen Organisation unter den Schirmmachern und Schirmnäherinnen so zu festigen, daß bei einem späteren Anschluß mit dem Uebertritt der gesamten Mitglieder gerechnet werden kann. Von einer Erhöhung der Beiträge und Einführung weiterer Unterstützungen wurde Abstand genommen. Einige weitere Anträge wurden dem Vorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Beschlossen wird, dem Vorsitzenden, der zugleich die Redaktion der„Mitteilung" zu erledigen hat, 250 M. jährliche Entschädigung und dem Haupt- kassierer 50 M. Entschädigung pro Jahr zu gewähren. Der Schrift- führer, der in Zukunft nicht mehr die Korrespondenz zu führen, sondern nur die Protokolle in den Sitzungen zu führen hat, erhält nur Sitzungsentschädigung, die auf 75 Pf. für jede Sitzung fest- gesetzt wird. Der bisherige Vorsitzende Lohse ist infolge seiner Krankheit nicht mehr in der Lage, die Verbandsgeschäfte führen zu können und ist deshalb die Verlegung des Verbandssitzes notwendig. Als Sitz des Verbandes wird Hamburg bestimmt und als Vorsitzender und Redakteur Ernst Langensiepen- Hamburg gewählt. Die Wahl der übrigen zwei Vorstandsmitglieder und der beiden Revisoren wird der Zahlstelle Hamburg übertragen. Die Revisoren haben in Zukunft an den Vorstandssitzungen teilzunehmen und er- halten die gleiche Entschädigung, wie der Schriftführer. Der Aus- schuß wird nach Berlin verlegt. Die Wahl der Ausschußmitglieder hat die Zahlstelle Berlin vorzunehmen. Zwei Verbandsmitgliedern wird noch eine kleine Notstands- resp. Gematzregeltenunterstützung bewilligt. Damit sind die Ge- schäfte des Verbandstages erledigt. Dem bisherigen Vorstand wird einstimmig Entlastung erteilt und hierauf der Verbandstag ge- schlössen,_ Der neunte Derbandstag der Muhlenarbeiter fand in den Tagen vom 19.— 23. Mai in Mainz statt. Die zirka 5000 Mitglieder des Verbandes sind durch 37 Delegierte vertreten, außerdem vier besoldete Agitationsangestellte, die zwei Beamten der Hauptverwaltung, Käppler und Remmele, sowie der Vertreter des Ausschusses. Der letzte Verbandstag fand 1904 statt, so daß die Berichts- zeit drei Jahre umfaßt. Am Jahresschlüsse 1903 betrug die Mitgliederzahl 2893, 1904: 3711, 1905: 4208 und 1906: 4883. Die Fluktuation ist noch recht stark, von 7400 Eingetretenen sind dem Verbände noch nicht 2000 treugeblieben. Im Gegensatz zu anderen Verbänden machte man die Erfahrung, datz die Zahl der „Papiersoldaten" durch Schaffung von Unterstützungseinrichtungen keine wesentliche Herabminderung erfuhr. Das Kassengebahren der drei Jahre ergibt folgendes Bild: Einnahmen: 1904 1905 1906 . 2156,50 2039,— 29133,— , 65 158,55 69 503,60 85 505,40 . 4 971,— 4 029,30 4 980,80 . 22 455,03 2111.12 15 195,57 zusammen 84 741,08 77 683,02 108 614,77 Die Ausgaben betrugen in den drei Jahren an persön- lichem und sächlichem VerwaltungSkonto 21000 M., Verbandsorgan zirka 18 000 M., Notunterstützung und Umzugsgeld 6000 M., Agitation 20 000 M., Lohnbewegungen und Streiks 60 000 M., Sterbegeld 12 000 M., Arbeitslosenunterstützung 20 000 M., Krankenunterftützung 33 000 M.. Reiseunterstützung 3000 M. Pro Mitglied und Jahr entfällt auf Zeitung 1,35 M., Agitation 2,90 M., Streiks und Lohnbewegungen 6,76 M.. Arbeitslosenunter. stützung 1,47 M., Krankenunterstützung 3,11 M., Notunterstützung, Umzugsgeld und Sterbegeld 2,40 M., Gehälter der Hauptverwaltung 0,95 M. Die Zahlstellen und Gaukassen erhielten pro Kopf und Jahr 1904: 3,87 M.. 1905: 4.49 M., 1906: 4,71 M. Mit dem ziffernmäßigen Wachstum des Verbandes wuchs auch die Zahl und Heftigkeit der Lohnbewegungen. Der größte Streik war im Sommer 1904, wo in Hameln 104 Mann zehn Wochen lang streikten. Ein großer Kampf war auch der Streik in den Rheinmühlenwerken in Mannheim . Ueber das Ergebnis der Lohnbewegungen im Jahre 1906 sagt der Vorstandsbericht: „Erreicht wurde für 452 Kollegen eine Arbeitszeitverkürzung von 2354 Stunden pro Woche, für 1282 Kollegen 2645 M. pro Woche an Lohnzulage; ferner für 416 Kollegen bessere Bezahlung der Ueberstunden, für 436 Kollegen bessere Bezahlung der Nacht- und Sonntagsarbeit, für 60 Kollegen Beseitigung der Akkordarbeit; außerdem für 153 Kollegen sonstige Verbesserungen der Arbeits- bedingungen. Tarifverträge wurden 1906 11 abgeschlossen für 526 beteiligte Arbeiter. Die Kosten unserer Lohnbewegungen, Streiks und für Gematzregeltenunterstützung betrugen in diesem Jahre insgesamt 81580,22 M." In den Erläuterungen Käppler? zum Vorstandsbericht nehmen die Streiks und Lohnbewegungen einen breiten Raum ein. Er weist wiederholt nachdrücklich darauf hin. daß die er- reichten Erfolge niemand zu beschaulicher Ruhe veranlassen dürfen. sondern man nie vergessen solle, daß erst 8 Proz. der Berufs- angehörigen organisiert sind. Der Bericht des Ausschusses schloß sich direkt an, ebenso der Bericht über die Agitation in Rheinland-Westfalen , den Bartels- Köln gab. Die Diskussion über den Vorstandsbericht nimmt den ge- wohnten Verlauf, Bemerkenswerte Erscheinungen traten darin nicht zutage. Ueber bis Taktik der Lohnbewegungen referiert K 2 p p l e r, der eingehende Vorschläge über das künftige Verhalten macht. Entsprechend der fortschreitenden Schulung der Mitglieder gelangte ein neues Streikreglement mit diversen Ver- schärfungen zur Annahme. Aus den Verhandlungen über, diesen Punkt ist von Interesse, daß bei Lohnbewegungen generell daS Bestreben beobachtet werden soll, vor allen Dingen die Gegenden mit niedrigen Lohnsätzen nachdrücklich zu bearbeiten, weil diese für die höheren Löhne eine dauernde Gefahr bilden. Die künftige Agitation und die Anstellung besoldeter Gauleiter bildete den Gegenstand eines Referats von Remmele. Er gibt interessante Zahlen aus dem Berufe bekannt. Danach gibt eS in Dcuschland 9382 Wind-, 17 370 Wasser- und 886 Dampfmühlen, 1965 gemischte Betriebe und 650 Oelmühlen, zusammen 30 273 Betriebe. Hiervon werden in mehr als der Hälfte, nämlich 15 737, keine gewerblichen Arbeiter beschäftigt, 8509 Betriebe beschäftigen 1—2 Arbeiter. 4104 3—5, 988 6—10, 504 11—20, LR 21—50 mt> Y»r 122 Beiriebe über 50 Arbeiter. AuS bitkn Ziffern ergibt sich, daß die noch überwiegende Form des Klein» betriebes, verbunden mit Kost- und Logiszwang, die Agitation ungemein erschwert und von 65 000 Berufsangehörigen können vor- läufig höchstens 35 000 von der Organisation erfaßt werden. Remmele schlägt vor, Deutschland in sieben Gaue einzuteilen und vorläufig fünf besoldete Gauleiter anzustellen, um eine plan- mäßige und intensive Agitation zu ermöglichen. Die Gauein» teilung wird gutgeheißen. Nach langer Debatte wird beschlossen» vorläufig drei Gauleiter anzustellen, die beiden weiteren aber vorläufig zurückzustellen. Die drei Gauleiter erhalten ihren Sitz in Breslau , Nürnberg und Mannheim . Der Antrag, die Hauptverwaltung zu verlegen und zwar nach Mannheim , wird abgelehnt, ebenso ein Antrag, das Verbands- organ nicht mehr dreimal monatlich, sondern wöchentlich erscheinen zu lassen. Bisher wurde ein Beitrag von 40 Pf. pro Woche erhoben, künftig sind 50 Pf. zu zahlen. Nur Zahlstellen, deren Mitglieder im Durchschnitt weniger als 18 M. verdienen, dürfen die niedrigere Beitragsklasse mit 30 Pf. pro Woche einführen. Dafür kommen sie auch mit den Unterstützungssätzen weniger günstig weg, die im großen und ganzen ihre bisherige Form beibehalten. Die Zahlstellen erhalten 80 Proz. der Einnahmen, die Agitationskosten werden ganz von der Hauptkasse getragen. Zum nächsten Gewerkschaftskongreß wurde Käppler delegiert, zum internationalen Kongreß in Stuttgart Remmele. Das Tätigkeitsgebiet des Verbandes soll umfassen alle in Getreide-, Reis-, Oel-, Färb- und anderen Mühlen, sowie die in den dazu gehörenden Lagerräumen und die in der Mineral- und Schälindustrie beschäftigten Arbeiter. Mit den Bäckern und Brauern sind Unterhandlungen anzubahnen zur Gründung einer einzigen, großen Organisation für die Nahrungsmittelindustrie. Die Gehaltsfrage wird in der Weise geregelt, daß Hauptvorstandsbeamte mit 2000 M. Gehalt angestellt werden mit 100 M. jährlicher Zulage bis zu 2500 M., dann jährlich 50 M. bis zu höchstens 2800 M. Die Gauleiter erhalten 1800 M. Gehalt und 100 M. Bureauzuschuß. Jährlich werden 100 M. zugelegt bis zu höchstens 2400 M. Käppler als Vorsitzender und Kassierer, Remmele als Redakteur werden einstimmig wiedergewählt. Die Sitz� des Aus- schusses wird von Lübeck nach Leipzig verlegt. Der nächste Ver- banstag findet Pfingsten 1910 in München statt. Damit sind die Arbeiten des Verbandstages erledigt. Eintrittsgeld Beiträge.. Sterbemarken Extrabeiträge usw. Der Derbaud süddeutscher Eiseubahuer, der in Nürnberg seine zweite Generalversammlung abhielt, be» faßte sich mit einigen wichtigen Angelegenheiten. An der Tagung nahmen 47 Delegierte aus ganz Süddeutschland teil. Der Geschäfts- bericht konstatierte eine erfreuliche Entwickelung des Verbandes. Der reine Mitgliedergewinn in der Berichtsperiode betrug 1566. Mit Elsaß-Lothringen , wo durch einen Erlaß des preußischen Eisenbahn- Ministers den Eisenbahnen, das Koalitionsrecht genommen wurde, konnten leider bis jetzt noch'keine Anknüpfungen gefunden werde». In der Diskussion erklärten sich alle Redner für die Notwendigkeit der Verkürzung der Arbeitszeit, die schrittweise anzustreben sei, jedoch unter steter Betonung deS Acht st'Und e n t a g e s. Eine dahingehende Resolution wurde angenommen. S ch w a l I- Karlsruh« referierte über»Lohn- und Arbeitsverhältnisse". Kipphabne Karlsruhe über„WohlfahrtSeinrichtungen". Auf Grund diefrr Referate wurde folgendes Minimalprogramm aufgestellt: „Ein Minimallohn von 3,50 M. pro Tag, für Arbeiter mit handwerkskundiger Beschäftigung ein solcher von 4 M. De» einzelnen Bezirken ist es freigestellt, ihren Verhältnissen«»»> sprechend, von diesen Mindestlöhnen ausgehende Lohnskalen auf» zustellen. Urlaub ist zu gewähren: Nach einem Jahre drei, nach drei Jahren fünf, nach sünf Jahren acht, nach zehn Jahren vir»- zehn Tage. Allen Arbeitern sind betreffend die Freifahrtsscheine die gleichen Rechte einzuräumen wie den Beamten. Fortbezug deS Lohnes bei Krankheit. Bei Invalidität usw. find' den Rente» dt« Sätze des Beamtenregulativs zugrunde z» legen. E» soll ei» WohnungSzuschuß nach den Bestimmungen deS BemntengefetzeS gewährt werden. Der Hauptvorstand hat dahin zu wirke», daß von dem Vorsitzenden der Generaldirektion regelmäßig tagende ArbeiterauSschüsie einberufen werden. Für die Arbciicrausschüss« wird verlangt: unbeschränktes Mitbestimmungsrecht bei Fest» setzung der Löhne, in Fragen sozialer und hygienischer Natu», be, Festsetzung von Strafen, in allen de» ArbcilSvertraa betreffenden Fragen. Weiter wird der Hauptvorstand beauftragt. die Errichtung von Beamten- und Bedienstelenausschüssen anzu- streben. Finden.die Bemühungen der Bezirksleiter bei den vor- gesetzten Stellen kein Entgegenkommen, so sind die Arbeiter» Vertreter auf Kosten der Organisation zusammenzuberufen, um Stellung zu nehmen. Dazu sind die Vertreter deS Ministerium » einzuladen." Zu dem Gesetzentwurf betreffend die Rechtsfähigkeit der Berufs - vereine wurde nach einem Referat des Verbandsredakteurs Rudolph eine Resolution angenommen, in der die Verbandsleitung beaustragt wird, sofort Protestversammlungen einzuberufen, falls der Entwurf neuerlich im Reichstage eingebracht werden sollte, da ew der- artige« Gesetz besonders die Eisenbahner vollständig rechtlos machen würoe. Zu der Entziehung des Koalitionsrechts der Eisenbahner tn Elsaß-Lothringen wurde eine Resolution gefaßt, in der gegen daS Vorgehen des Ministers Breite nbach scharf protestiert wird. Das Koalitionsrecht sei durch die Reichsgewerbeordnung gegeben und könne durch daS eigenmächtige administrative Borgehen deS preußischen EisenbahnminifterS nicht aufgehoben werden. Die Ber » sammlung nimmt mit Entrüstung Kenntnis von dm schlechten Informationen des Ministers und seiner im Reichstage am 6. Mai gemachten unwahren Aeuherung über den Süddeutschen Eisenbahner« verband. Der Verband erblickt in der Schaffung einer großen ein- flußreichen Organisation auf der Basis sozialpolitisch-fortschriltlicher, moderner Ideen seine vornehmste Aufgabe, von der er sich durch nichts abhalten läßt, auch nicht durch die zur Freude aller Scharf- macher gemachten Aeußerungen des preußischen Eisenbahnministers. Zeutral-Kra»!«»-«ud»egräbntsrafle für Fraue»»nd Mädchen Deutschlands (S. H. 26.) Oss-nbach a. M. Verwaltungsstelle B-rltn I. Montag, den 27. Mai, abend« 8 Uhr, im GewerlschaltShause, Engel-User 15, Saal 2 u. 3- Außerordentliche Hauptversammlung. Familien-Älterbekasse ehemaliger Pietschmannscher Arbeiter. Heute: Zahltag bei M. Ralss, Brmmenstr. 96, vormittags von 10—12 Uhr. Allgemeine Familie»> Sterbekasse . Heute- Zahltag Ackcrstr. 123 bei Wiesenthal und Mariaimenstr. 48 bei Liebehenschel von 3—6 Uhr. Sozialdemotrattscher Agitatiostsverein für den Reichstags- Wahlkreis Dhorn-Culm-Briesen. Donnerstag, den 30. Mai. abend» 8',, Uhr, bei Ohnesorge, Markgrasenstr. 102- Versammlung. Gäste will- kommen._ WtttemngSüderflcht vom 25. Mai 1907,«orgens 8 Nhr. Sliltorni Swinemde Hamburg Berlin Frankf.a.M. München Wim L a n£ la c 3 S- - g I 2 ef BeUn e» S» HS, 765 ND 765 D 764 NO 763 OND 7635 763.0 1 bellet 1 Nebel 2bedeckt 1 heiter 1 wolkig Iheiter Sletleven LS Es A c - 2 0& » t; davaranda�762N Petersburg 764 SS ctllh Slb erbten Part» 761 D 767 SRO 761 ONO Bettn 2 wolkig 1 bedeckt 3 wolkig 1 bedeckt 2 halb bd. «s ri S> I- H Z> 8 8 11 9 18 Wetter-Prognose für Sonntag, den SV. Mai 1907. Ziemlich heiter, nachts kühler, am Tage wieber etwa» wärmer des schwachen östlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. Berliner Wetterdorea»
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