Sr. 121. 24. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

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Dienstag, 28. Mai 1907.

Am Mittwoch, den 29. Mai, abends von Uhr an, findet in Groß- Berlin

Flugblattverbreitung

von den bekannten Stellen aus statt.

Näheres am Mittwoch morgen.

Partei- Angelegenheiten.

Bur Lokalliste! In Reinidendorf West steht uns das Lokal Eichbornsäle", Inh. M. Kreuz, Eichbornstr. 60, zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung. Die Lokalfommission.

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Der Zeutralvorstand.

! Ein Händler aus der Berliner Zentralmarkthalle ist wegen Ver- zwischen den beiden Fuhrwerken hindurchgeschlüpft, so drohte ihm faufs von sogenannten„ Eisgansen" anstatt der verlangten frischen" jest weit größere Gefahr durch ein heransausendes Droschten­Sanse vom Schöffengericht zu 30 M. Geldstrafe wegen Betruges vers automobil. Ehe er sich noch durch einen Seitensprung in Sicherheit urteilt worden. zu bringen vermochte, hatte ihn das Vorderteil des Autos nieders Der Stadtverordnete Wallach ist am Sonnabend gestorben. In gerissen und so heftig gegen die Bordfchwelle geschleudert, daß er Wallach verlieren die Haus- und Grundbefizer einen ihrer bewußtlos liegen blieb. Auf der Unfallstation am Zoologischen Garten 2. Wahlkreis. Heute, Dienstag, 28. mai, abends enragiertesten Vertreter. Ein guter Stenner des städtischen Etats, 8½ Uhr, findet im Rotale von Bühlte, Dennewißstr. 13, eine prüfte er denselben stets mit der Brille des Hausagrariers. Brachte wo der Berunglückte hingebracht wurde, stellte der Arzt eine schwere Boltsversammlung statt, in welcher der Abgeordnete der Magistrat eine Vorlage ein, so sah sie Wallach in erster Linie Gehirnerschütterung fest. Außerdem waren dem Schwerverletzten die des Kreises, Genosse Richard Fischer, über:" Die ver- daraufhin an: Welchen Nuzen haben davon die Haus- und Grund- Zähne sämtlich zerschmettert und die Nase fortgerissen worden. In flossene Reichstagsperiode" sprechen wird. Zahlreichen befizer? Noch bei der Beratung der wieder einem Ausschuß über- hoffnungslosem Zustande wurde V. in das Krankenhaus Westend ge­Besuch erwartet Der Vorstand. wiesenen Wertzuwachssteuervorlage machte er alle Anstrengungen, bracht. Unter tragischen Begleitumständen hat Sonntag abend die Achtung, 5. Wahlkreis! Heute, Dienstag, abends um die Wirkung auf Haus- und Grundbefizer zu befeitigen. So 32jährige Elise Kallnich den Tod gefunden. In einem Straßenbahn­8% Uhr, findet im Alten Schüßenhause", Linien sehr Wallach für die Interessen der Haus- und Grundbesizer ein- wagen war sie nach der Dreifaltigkeitskirche in der Kanonierstraße gefahren, straße 5, eine Versammlung des Wahlvereins statt. Genoffe trat, so entschieden bekämpfte er Bestrebungen auf Berbesserung der um dort der Maienandacht beizuwohnen. Mit dem Gesangbuch in Robert Schmidt referiert über das Thema" Agrarisch- libe. Lage der Arbeiter. Eins aber muß anerkannt werden: Herr der Hand verließ sie an der Haltestelle gegenüber der Kirche den rales Regierungsprogramm". Außerdem stehen Wallach machte aus seinem Herzen keine Mördergrube; er brachte Partei- und Vereinsangelegenheiten auf der Tages- feine reaktionären Anschauungen in den Kommissionen und im Straßenbahnwagen und überschritt hierauf den Fahrdamm, um auf ordnung. Pünktliches und allseitiges Erscheinen erwartet Plenum der Stadtverordnetenversammlung mit einer Offenheit zum den jenseitigen Bürgersteig zu gelangen. Wenige Schritte vor Ausdruck, daß man genau wußte, mit wem man es zu tun hatte. der Kirchentür überhörte sie das Signal eines heranfahrenden Für diese manchmal etwas plumpe Offenheit möchten auch wir Droschfenautomobils, wurde infolge dessen umgerissen und unter unserem verstorbenen Gegner die Anerkennung nicht versagen. die Räder geschleudert. Der Chauffeur hielt zwar fofort an, er fonnte jedoch nicht mehr verhindern, daß die Vorderräder über die Bedauernswerte hinweggingen. Die Verunglückte erlitt einen Schäbelbruch sowie eine Lungenzerreißung und wurde nach der nahen Rettungswache in der Mauerstraße getragen. fonnte aber nur noch den Tod feststellen. Ein Zettel, der in dem Gesangbuch der auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Stallnich vorgefunden wurde, enthielt die Mitteilung, daß sie schwer hörig sei.

Der Vorstand.

Charlottenburg . Am Dienstag, den 28. Mai, findet im Boltshaus" die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Außer mit verschiedenen Vereins­angelegenheiten wird sich die Bersammlung auch mit den jüngst in der Stadtverordnetenversammlung stattgehabten Debatten über den Ausstand der Müllfuhrleute beschäftigen. Wir ersuchen darum um zahlreiches und pünktliches Erscheinen.

Am Mittwoch, den 29. Mai, abends, findet eine Iug­blattverbreitung statt und wir bitten die Genossen, sich zahlreich und beizeiten in den bestimmten Lokalen einzufinden.

Schöneberg . Heute, Dienstag, den 28. Mai, abends 8 Uhr, findet die Versammlung des sozialdemokratischen Wahlbereins bei E. Obst, Meiningerstr. 8, statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Bor­trag:" Hat der Liberalismus in Deutschland eine Butunft?" Referent: Genoffe Ed. Bernstein. 2. Anträge und Wahl der Delegierten zur Kreisgeneralversammlung. 3. Ber­fchiedenes. Zahlreichen Besuch erwartet Der Borstand.

Johannisthal . Heute abend 8% Uhr findet bei Trautmann, Friedrichstr. 60, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht der Gemeindebertreter. 2. Wahl der Delegierten zur Kreisgeneralversammlung am 16. Juni. 3. Ver­einsangelegenheiten und Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Friedrichsfelbe. Am heutigen Dienstag, abends 8% Uhr, findet im Lokal von Bausdorf, Berlinerstr. 18, die Mitglieder­tersammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Vortrag des Genoffen Baege über" Die Entstehung des Menschen". Bahl reichen Besuch erwartet Der Vorstand. Köpenid. Am heutigen Dienstag, abends 8% Uhr, findet die Berfammlung des Wahlvereins im Schweizergarten", Linden straße, statt. Auf der Tagesordnung steht unter anderem ein Re­ferat des Genossen Strasser. Die Genossen werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. Wildau - Hohen- Lehme. Den Parteigenossen zur Kenntnis, daß am Mittwoch, den 29. Mai, ein Extra- Zahlabend für die oben genannten Orte stattfindet. Es ist dringende Pflicht eines jeden Genossen, zu erscheinen. Der Vorstand. Bankow. Am heutigen Dienstag findet im Großfurtschen Feldschlößchen", Berlinerstraße, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Albrecht Fülle über" Die positiven Leistungen der Sozialdemo­fratie". 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten und Ver­schiedenes. Gäste haben Zutritt.

Der Chef der Berliner Kriminalpolizei, Oberregierungsrat Walter Dieterici ist gestern mittag an einem Lungenschlag plöblich gestorben. Am 1. April 1898 übernahm Dieterici als Nach folger des Grafen Pückler die Leitung der Kriminalpolizei. Irgendwelche Reformen auf seinem Gebiete hat der Ver­storbene nicht veranlaßt.

Auf dem Autoomnibus.

Berlinern, daß sie einen Ausflugsverkehr mit Motoromnibussen ein­Die Große Berliner verkündete Pfingstsonnabend den reiselustigen gerichtet habe. Die Verkehr war ohnehin nur auf einige beſtimmte Touren beschränkt, von denen eine bereits aufgehoben, eine andere wieder geändert werden mußte.

Der Arzt

Terrain der Karlshorster Hindernisbahn zwischen dem Berliner Bei dem Polowettspiel, das Sonntagvormittag auf bem und Hamburger Boloflub stattfand, verursachte ein folgenschwerer Sturz des auf der Berliner Seite spielenden Direktors des taiser­Ein Leser unseres Blattes, der sich einem solchen Omnibus für lichen Automobilklubs H. Hasperg einen vorzeitigen Abbruch des den Ausflugsverkehr am Sonntag anvertraute, schreibt uns über Kampfes. Herr Hasperg hatte beim Abläuten der zweiten Runde Großen Berliner " tennen zu lernen, das den Nollendorffplatz mit im selben Augenblid von dem Pferde des Herrn Roß- Hamburg feine Fahrt: Ich hatte Gelegenheit, dieses neue Verkehrsmittel der den Ball verfehlt, riß seinen Pony Fotografo" herum und wurde Onkel Toms Hütte verbindet. Nichts Böses ahnend, setzte ich mich mit überrannt. Herr Hasperg fiel bon feinem Bony herunter und meinen Angehörigen zwei Damen - in Onkel Toms Hütte auf stürzte hierbei so unglücklich, daß er sich einen doppelten Schädel das Verded dieses Vehikels. Das Wetter war schön und es schien bruch und eine Gehirnerschütterung zuzog. Nach Anlegung von eine nette Fahrt werden zu sollen. Aber nach der ersten Biegung Notverbänden wurde der Verunglückte nach dem hiesigen Urban­auf der Beelighofer Chaussee nach Sundekehle zu wurden wir, die frantenhause gebracht. wir auf der rechten Seite des Verdecks saßen, böse mitgenommen. Obwohl wir uns durch Büden nach Möglichkeit zu schützen suchten, Eine jugendliche Selbstmörderin ist am Bahnhof Jungfern wurden wir von den Zweigen der an der Seite stehenden Bäume heide aus der Spree gelandet worden. Die Lebensmüde dürfte derartig gepeitscht, daß wir nicht nur fräftige Baden- und Kopf- etwa 18 Jahre alt gewesen sein und der Kleidung nach zu urteilen ftreiche erhielten, sondern daß auch die Hüte der Damen start hat sie den besseren Ständen angehört. Um den Hals trug sie eine ramponiert und die Frisuren nahezu aufgelöst wurden. Selbst goldene Kette und die an den Ohren angebrachten goldenen Ringe verständlich ertrugen die Ausflügler die unvorhergesehenen Brügel raven mit roten Steinen besetzt. Die Leiche hat bereits mehrere mit bestem Humor, aber es scheint mir doch am Blaze, daß Tage im Waffer gelegen. Sie wurde zur Rekognoszierung in das diesem Uebelstand abgeholfen wird. Vielleicht genügt es, Schauhaus eingeliefert. wenn man die eine Seite des Verdecks absperrt, denn die Die Nuhe im Grabe. Einen Antrag auf Ausgrabung der teilweise, insbesondere direkt bei Hundekehle sehr dicken Reste können Reiche seiner Frau hat der Restaurateur 2. aus der Reiniden­ausschlagen oder sonst ernstlich verlegen. Bemerkt fei noch, daß dieje Es besteht die Vermutung, daß an ihrer Stelle eine andere Frau über Gesichtsschrammen hinaus sehr leicht einem Fahrgast ein Auge dorferstraße bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts I gestellt. gefährliche Unannehmlichkeit durchaus nicht, wie es von einem mit- beerdigt worden ist. Die Angelegenheit beschäftigt bereits die Be­fahrenden Herrn behauptet wurde, an der Ungeschicklichkeit des be- hörden und das Virchow- Krankenhaus. Dort ist Frau 2. am treffenden Führers lag. Es ist bei dem starken entgegenkommenden 25. April gestorben. Sie litt am Unterleibskrebs und wurde am Verkehr dem Führer durchaus unmöglich, mehr in der Mitte zu 22. März dieses Jahres nach dem Pavillon 37 des Virchow- Kranten. fahren und es wäre eine gewiffenlose Gefährdung der unwiffenden hauses gebracht. Der Ehemann behauptet, angeordnet zu haben, Fahrgäste, wenn nach dieser Richtung nicht baldigst Abhülfe gefchaffen daß seine Frau nicht ohne seine Genehmigung operiert werde. Sie würde. Man sollte nicht abwarten, bis eine schwere Verlegung ist trotzdem operiert worden. Erst aus dem Totenschein erfuhr L. erfolgt ist. diese Tatsache, die im Krankenhause nicht bestritten wurde. Der des Verbandes der Gast- und Schankwirte für Berlin und Umgegend friedhofe in Reinickendorf West beerdigen. Sturz vor der Trauer Berliner Gastwirte und Laubenkolonien. In einer Denkschrift Schein gab als Todesursache Herzschwäche infolge einer Operation an. 2. ließ seine Frau am 29. April auf dem neuen Nazareth, Der Vorstand. an den Polizeipräsidenten von Berlin wendet sich der Verbands feier in der Halle sahen die Eltern und die Geschwister der Ber syndikus auch gegen die Laubenkolonien. Es wird verlangt, durch storbenen, die nur 32 Jahre alt geworden war, die Leiche noch eine verschärfte polizeiliche Kontrolle dem Winkelschant in den einmal. Bei diesem flüchtigen Anblick stießen dem Vater Bedenken Laubenkolonien ein Ende zu machen, wenn es überhaupt nicht an­gängig sei, die mehr Schaden als Nugen stiftenden Kolonien für den auf: die Tote tönne seine Tochter nicht sein, da sie viel älter aus. sehe. In der Aufregung legte man dieser Aeußerung fein Gewicht Berkehr ganz zu schließen". Gegen dieses Verlangen wenden sich bei. 2. hatte längst alle Stoften bezahlt, als er am 6. Mai von der Winkelschantstätten, deren Bahl übrigens minimal sei, von ihnen bas Bedenken feines Schwiegervaters erinnerte. Sie lautet auf mit aller Entschiedenheit die Laubenkolonisten. Sie erklären, daß städtischen Armendirektion eine Rechnung bekam, die ihn sofort an felbst bekämpft würden, daß fie auch Gegner von Bestimmungen in 8,50 M. für einen Sarg, 1,25 M. für den Beschlag, 1,75 M. für den Bachtverträgen seien, nach denen Bächter von bestimmten Gast den Armenleichenwagen, 0,85 M. für ein Hemd und 0,50 M. für wirten Getränke beziehen müssen, daß man aber deshalb nicht das Kind mit dem Bade ausschütten dürfe und ein Verbot der Lauben eine Jacke. Hiernach wäre Frau 2. als arm" auf dem städtischen tolonien aus folchen Gründen herausfordern könne. Biele Lauben Beichen verwechselt worden sind oder ob nur ein Irrtum in den Zentralfriedhofe in Friedrichsfelde beerdigt worden. Die Berkehrsgemeinschaft für Groß- Berlin. Unter dem Boriolonisten baben sich in Proteftrefolutionen gegen die in der an-" Bapieren" vorliegt, fonnte bisher nicht festgestellt werden. Ber­Bergeführten Denkschrift niedergelegte Forderung ausgesprochen. des Oberbürgermeisters Kirschner fand gestern im Rathause unier Unglüdsfall im Passagetheater. Während der Sonnabendbor Hinzuziehung von Vertretern der 22 Vororte Berlins und von Ver- ftellung berunglüdten im Passagetheater zwei Mitglieder der tretern des Kreises Teltow die Beratung des von einer Kommission 3 Clarus Brothers- Truppe". Einer der Künstler, der auf einer ausgearbeiteten Statutenentwurfes für eine Verkehrsgemeinschaft von Kugel laufend einen zweiten auf einer Stange balanziert, wurde Das Statut wurde vorbehaltlich einiger plöblich schwindlig, glitt von der Kugel und stürzte zur Erde, wo­redaktioneller Henderungen und der Vorberatung einiger technischer bei ihm die Stange durch den Leib drang. Der von ihm auf der Fragen innerhalb der bestehenden Kommission von den Vertretern Stange Balanzierte verwickelte sich mit dem Fuß in einer Schlinge, in der er hing, und stürzte herab. Er kam mit Hautabschürfungen tabon, während der andere, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, schwerverlett ins Krankenhaus gebracht wurde.

erwartet

Morgen, Mittwoch, 7 Uhr abends, von den Bezirkslokalen aus: Flugblattverbreitung. Ausgabe der Flugblätter an die Bezirksführer heut abend bei Großfurt. Zahlreiche Beteiligung Borsigwalde . Zu dem am Dienstag, den 28. Mai, bei Reuter stattfindenden Diskutierabend werden die Genossen ersucht, boll­zählig zu erscheinen. Als Fortsetzung des Zyklus- Vortrages über das Parteiprogramm hält Genosse Quade einen Vortrag über: " Wahlrecht und Gesetzgebung". Der Vorstand.

Tegel . Heute abend 8½ Uhr findet beim Genossen Gös. Schloßstr. 7/8, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Groß- Berlin statt.

Groß- Berlins einstimmig angenommen.

nehmungen haben bereits stattgefunden.

Ob die

die 24jährige Näherin Therese Wizored, Hollmannstr. 8. Das junge Bei einer Explosion schwer verbrannt wurde gestern nachmittag Mädchen hatte in der Wohnung der Wirtsleute auf einem Spiri tuskocher Staffee zubereiten woller und unvorsichtigerweise Spiri tus auf den Apparat geschüttet, obwohl dieser noch brannte. Es erfolgte sofort eine heftige Explosion und die brennende Flüssigkeit ergoß sich über die W. hinweg. In wenigen Sekunden stand die Kleidung der Unglücklichen in hellen Flammen. Auch die Saare wurden von dem Feuer ergriffen. Hülfeschreiend rannte die Brennende in der Wohnung umher, und hinzueilenden Nachbarn zu ersticken. Die W. hatte am ganzen Körper und im Gesicht furcht gelang es schließlich durch leberwerfen von Decken, die Flammen bare Brandwunden erlitten. In äußerst bedenklichem Zustande wurde sie in das Krankenhaus am Urban eingeliefert.

Der Lord- Mayor von London trifft in Begleitung von 53 Herren am Abend des 16. Juni d J. zum Besuch der Reichshauptstadt hier ein und gedenkt am Abend des 20. Juni Berlin wieder zu verlassen. Nacht war der Arbeiter Paul Noß, Bellermannstr. 93, spät heim­Am Hans hinaufgeklettert und abgestürzt. In der vorgeftrigen Der Magistrat bat beschlossen, die Herren während ihres hiesigen Aufenthaltes als Gäste der Stadt zu betrachten. Vorgesehen ist ein gelehrt und als er in das Haus eintreten wollte, mußte er die uns festlicher Empfang im Rathause. ein Sommerfest im Zoologischen angenehme Entdeckung machen, daß er feinen Hausschlüffel bei sich Garten, die Besichtigung städtischer Anstalten usw. Der Stadtver- hatte. Ohne weiteres entschloß er sich nun, an der nach dem Dache Aus einem Autodreirad herausgeschleudert und schwer verlett ordnetenversammlung wird wegen der Bildung eines Festfomitees, zu führenden Rinne bis zu feiner in der dritten Etage belegenen wurde am Sonntagnachmittag eine Frau Tolksdorf, Fehmarn bestehend aus 10 Magistratsmitgliedern und 20 Stadtverordneten Wohnung hinaufauflettern. Er gelangte auch glücklich bis unter das ftraße 20 wohnhaft. Die Tame hatte mit ihrem Gatten in einem und wegen der Bewilligung von rund 40 000 M. eine besondere Fenster feines Wohnzimmers. In tem Moment, als er nach dem Autobreirade am gestrigen Nachmittag einen Ausflug nach Tegel Vorlage zugehen. Ein Bermächtnis in Höhe von 500000 Mark ist der Stadt N. verlor jetzt jeden Halt und stürzte samt der Rinne auf die Straße nachmittags befand, wollte der Führer desselben einem ihm ent­Fensterbrett hinübergreifen wollte, brach die Rinne plötzlich entzivei. unternommen. Als sich das fleine Gefährt in der Berlinerstraße zwischen dem Strafgefängnis und der Gasanstalt gegen 5 Uhr Berlin zugefallen. Der Rentner Sigismund Samuel hat in seinem hinab. Einige Zeit später fanden ihn vorüberkommende Baffanten gegenkommenden Radfahrer ausweichen. Dabei schleuderte das Testament bestimmt, daß aus seinem Nachlaß der Stadt die Summe bon 500 000 m. in mündelsicheren Effekten oder solchen Hypothefen auf und brachten ihn in bewußtlofem Zustande in das Lazarus Auto und die in einem jeitlich des Dreirades angebrachten Korbe zufallen soll zum Zweck der Begründung einer Sigismund Samnel Krankenhaus. N. hatte einen komplizierten Schädelbruch fowie sipende Frau T. stürzte berous und fiel so unglüdlich, daß sie mit Stiftung". Die Zinsen dieses Vermächtniffes follen zur Unterſtügung schwere innere Verlegungen davongetragen und liegt sehr bedentlichem linken Bein unter den Schußrahmen eines gerade vorüber. von Armen ohne Unterschied der Konfession bemigt werden. Der danieder. fahrenden Anhängewagens der Straßenbahnlinie 26 geriet. Die hochherzige Stifter hat bestimmt, daß zu Lebzeiten einer von ihm Unfallhabende wurde hervorgezogen und nach dem Birchow­Krankenhause gebracht, wo ein fomplizierter Bruch des linken benannten Dame diese die Zinsen allein erhält. Die Stiftung fann also erst nach dem Tode diefer Dante ins Leben treten. Bewerbungen Unterschenkels festgestellt wurde. um Berüdsichtigung sind danach vorläufig vollständig zwecklos. Der Magistrat hat beschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt berordneten, das Vermächtnis anzunehmen

Das Auto. Ein schwerer Automobilunfall bat fich Sonntag nachmittag am Kurfürstendamm zugetragen. Der 21jährige Kauf mann Friz Voigt, Schillerstr. 22 wohnhaft, war im Begriff gewesen, Bengengesuch. Diejenigen Personen, welche am 17. Mat, an der Ede der Kurfürstenstraße den Fahrdamm zu überschreiten, abends 114 Uhr, Zeugen waren, als der Former Louis Adam vor als er zwischen zwei Lagameterdroschten geriet. Kaum war er dem Hause Wienerstr. 19 von einer Kraftdroschke überfahren wurde.