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Stein

Sen Streit erklärten. Das ist die ganze Garde des gelben auch noch die ständischen Privilegierten nochmals beteiligen dürfen! Führers Wischnöwski, der noch vor kurzem nach Breslau Die Urwähler der allgemeinen indiretten Dreitlassenwahl müssen auch telegraphierte: In Berlin gibt es keinen Streif, wir haben Gemeindewähler sein. Das braunschweigische Landtagswahl­den Verband besiegt, Heßschold hat seine Rolle ausgespielt." recht vereinigt also in geradezu genialer Weise alle Schönheiten des Von den Bahnhofsposten lief die Meldung ein, daß wohl preußischen Herrenhauses und des preußischen Landtages. bollbesetzte Züge anfommen, aber feine Streifbrecher und daß Wunder, daß ein solcher Landtag sich einstimmig einen wenigstens die enttäuschten Meister mit langen Gesichtern sich vergebens stellvertretenden Landesvater erfor! nach den erwarteten Rausreißern umsehen. Die Situation An Gehalt hat das braunschweigische Ländchen für seinen ist demnach für die Streifenden günstig. neugeforenen Regenten die Kleinigkeit von 1 125 000 m. zu zahlen. Als der Beginn der Arbeitszeit heranrückte, erhielten Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt der Betrag von 2,32 m. diejenigen, deren Meister bewilligt haben, ihre Arbeits. Die Bivilliste betrug 1888 mur 825 000 m., fie wurde in diesem Jahre berechtigungskarten und begaben sich dann an ihre Arbeits. jedoch um 300 000 m. erhöht. Auch Johann Albrecht will's nicht ftellen. Die übrigen Versammlungsteilnehmer blieben im billiger tun. Man hatte vorgeschlagen, die Zivilliste von 1 125 000 m. Lokal. In Konsequenz ihres Streitbeschluffes überließen sie wenigstens um 80 000. zu türzen. die Backstube den Meistern, die heute unbestritten Herren im Saufe find, weil niemand da ist. der ihnen die Herrschaft streitig machen könnte, es müßte denn die Frau Meisterin sein, die dem Herrn im Hause den Kopf wäscht, weil sie nicht weiß, wie sie am kommenden Morgen ihre Stunden be­Friedigen soll.

Gedächtnis im Stich gelassen. Wie oft die Sozialdemokraten im legten Wahlkampf bei den Stichwahlen der Reaktion als Helfers­helfer gedient haben, das ergibt sich klar und deutlich aus der amtlichen Wahlstatistik."

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Es werden dann 8 Kreise aufgezählt, deren Wahlresultate die Anpöbelung Bebels rechtfertigen sollen: es sind die Streife Sagan Sprottau, Jerichow , Ansbach - Schwabach . Kolmar , Straßburg - Land, Böblingen , Würzburg und Gießen. Wenn die Freifinnige Beitung" au entscheiden hätte, wie die Sozialdemokratie sich bei Stichwahlen zu verhalten hat, dann hätte die Aufzählung der 8 Kreise einigen Sim. Die Richtschnur für unsere Tattit gibt aber nicht die reisinnspresse, sondern die Wahlparole des Parteivorstandes. Und in dieser ist ausdrücklich bemerkt, daß bei den Ent scheidungen der örtlichen Wahlfomitees die Persönlichkeit Der Beauftragte des Herzogs hat jedoch während der Ver- der gegnerischen Kandidaten mit gewürdigt werden soll. handlungen über die Uebernahme der Regentschaft erklärt, daß gibt sogenannte Freisinnige, wie z. B. der Magdan, die einer solchen herabfezung von St. Hoheit nicht gegen die Arbeiterbewegung gehäffiger auftreten als Non­sugestimmt werben tönne"; ausgeschlossen fei jedoch nicht, fervative. Unter diesem Gesichtswinkel betrachtet, hat der Ge­daß der Regent später nach eigenem Ermessen" in eine Herab- noffe Bebel nicht zu viel behauptet. Lediglich in Sagan- Sprottau , minderung willigen werde. in Böblingen und in Ansbach - Schwabach haben unsere Genoffen in Je näher die Stunde des Anfangs der Arbeit heran- Unser Braunschweiger. Bruderorgan findet eine solche Sono- erheblicher Anzahl in der Stichwahl für den konservativen Kandidaten Sie haben dafür nachher manche nicht ganz von der tüdte, desto mehr schwand die Hartnädigkeit so manches rierung regentschaftlicher Repräsentationspflichten begreiflicherweise votiert. Meisters, der sich allein in der einsamen Badstube sah. Nach recht hoch. Es weist darauf hin, daß der Präsident der Hand zu weisende Gründe angegeben. War schon das Verhalten der fo großen Nepublik Frankreich nur Freifinnigen vor der Wahl derart, daß man im Zweifel sein und nach liefen eine Anzahl neuer Bewilligungen im Ver- ungefähr hundertmal 960 000 Mart erhalte, der Präsident bes Landes fammlungslokal ein und die betreffenden Meister erhielten der konnte, ob es nicht besser sei, diese Gesellschaft nach Möglichkeit ihre Gefellen. So gestaltete sich die Versammlung, mit der Milliardäre, der amerikanischen Union , mit ihren rund 200 mat bon der politischen Bühne verschwinden zu lassen, so haben sie na ch Zeit zu einem Arbeitsnachweis, bei dem die Innungsführer Republiken schwerlich schlechter regiert würden, als es Braunschweig halten Material in Hülle und Fülle geboten. soviel Einwohnern nur 1700 000. Und es meint, daß diefe der Wahl den Befürwortern folcher Taktik durch ihr skandalöses Ver­Diejenigen, deren Meister sich nicht zur Bewilligung ver- von seinem neuen Stegenten zu erwarten habe. Nun, dafür sorgen stehen konnten, blieben bis in die Nacht im Versammlungssaale, auch unsere deutschen Fürsten nach Kräften dafür, daß Deutschland bertrieben sich die Beit so gut es gehen wollte und freuten die wohl behüttete fromme Kinderstube der Untertanen damit bleibt! fich der freien Nacht, die sie für diesmal ohne Bewilligung der Meister genießen fonnten.

nichts mitzureden hatten.

Bajazzos.

,, Rentable" Kolonialpolitik.

Beweis fehlt.

Das Blatt hat für die Berechtigung seines Ausfalls gegen Bebel nicht nur keinen Beweis erbracht, die Anwürfe charakterisieren sich auch als Gipfel der Heuchelei, wenn man die Hausknechtsdienste in Berücksichtigung zieht, die der Freisiun der Realtion geleistet hat. In unserer Nummer 36 vom 12. Februar und in Nummer 40 vom 16. Februar haben wir zahlenmäßig nachgewiesen, daß der Freisinn den Rechtsparteien in der Stichwahl 32 und durch Verzicht auf eigene kandidatur in der Hauptwahl 11 Kreise zugeschanzt hat!

In Jerichow hat der konservative Kandidat bei der Stichwahl nur 913 Stimmen Buwachs erhalten; daß der Zuwachs von Sozial­demokraten herrührt, ist lediglich eine Behauptung, für welche jeder In Straßburg und Kolmar standen überhaupt feine fonjer­vativen Kandidaten, sondern Elsässer mit den Freisiunigen zur Ein nicht geringeres Interesse wie die Bäckermeister, Stichwahl. nahin die Polizei an der Versammlung. In den unteren Jm Liberalen Verein zu Heilbronn hat der Noch weniger Grund hat die Freifinnige Zeitung", Würz Räumen des Lokals war eine große Bahl von Schutleuten Reich stommissar für Südwestafrika, Herr burg und Gießen gegen Bebel ins Feld zu führen, denn hier untergebracht und vier Polizeioffiziere gingen hin und her, Dr. Rohrbach, fürzlich seine Ansichten über die Zukunft standen Nationalliberale einem Zentrumsmann resp. einem Anti­der Dinge wartend, die ein Eingreifen der Polizei nötig Südwestafrikas dargelegt. Nach der neuesten National­femiten gegenüber! machen würden. Es bot sich jedoch keine Gelegenheit, den Beitung" führte er aus: Diensteifer zu betätigen. Die Landfrage ist jetzt gelöst. Die Hereros haben ihr Land verloren, es ist jetzt Regierungsland und wird von Weißen besiedelt werden. Auch die Viehfrage ist gelöst. Der gesamte Viehreichtum der Hereros ist vernichtet, es ist taum noch Vieh vorhanden. Allein das er scheint nicht tragisch angesichts der ungeheuren Fruchtbarkeit des Viehes im Lande. Im Jahre 1896 hatten die Deutschen im Lande noch tein Bich, im Jahre 1904 aber 50 000 Stück Großvieh und etwa 300 000 Stüd kleinvich im Gesamtwert von etwa 15 Millionen ( das aber zum größten Teil den Eingeborenen geraubt worden war!!) Deutsch Südwestafrika sei im ganzen viel fruchtbarer und besser als die meisten Teile des Kaplandes.(!!!) Von den 830 000 Quadratkilometern, einem Land so groß wie Deutschland und Desterreich zusammen, feien rund 800 000 Quadratkilometer Gebirge und Wüste. Der Rest von 500 000 Quadratkilometern, in der Größe des Deutschen Neiches, sei im stande, 5000 Farmer zu je 10 000 hektar, und je etwa 20. Köpfen zu nähren. Das ergabe eine Bevölkerung von rund 100 000 Köpfen; dazu lame noch die Bevölkerung der Städte, deren Wachstum von der Ausbeutung der linen abhänge. Eine Farmerfamilie werde jährlich mindestens für 3000 M. europäische Waren faufen, ihr Bruttoeintomm en fei auf 20 000 bis 30 000 m. pro Jahr zu schäzen. Das ergebe einen Mindeftimport für die Farmer Drgien der Gemeinheit und Roheit feiert die Bürgerliche Breffe. allein von jährlich 15 Millionen Mark, der, wenn durch Ent Fast alle bürgerlichen Zeitungen hatten die Schwindelberichte über wickelung der Städte die Berkaufsgelegenheit auch die Vorgänge vom 23. Mai gebracht; nicht eine einzige

Wenn im Zirtus in den atembeflemmenden, halsbrecheri­schen Vorführungen eine Pause eintritt, dann stürzt mit großem Schrei plöglich eine grotest aufgepugte Persönlichkeit in die Arena, der Clown. Einen Augenblic lacht man über den tomischen Kerl, dann wendet sich die Aufmerksamkeit wieder von ihm ab. Jm nächsten Augenblick ist er vergessen.

Als gestern die Bäcker in dem Riefensaale der Koppen. straße tagten und ihren Streitbeschluß faßten, tagten zu gleicher Zeit in der Invalidenstraße in einem kleinen Lokale die Gelben", der Handwerkstreue Bund der Bäcker-( Kon­ditor) Gefellen Deutschlands ", wie sie sich nennen. In dem ficheren Gefühl, daß man ganz unter sich sein werde, verfaßte Herr Wischnöwski, der Leiter dieser Gesellschaft, ehe die Berfammlung begonnen hatte, einen Bericht für die Presse, in den von einer imposanten Protesttundgebung" gegen Streit und Boykott die Rede war. Im Hinblick auf die Kleinheit des Saales prophezeite Herr Wischnöwsti in seinem Bericht" noch, daß die Anwesenden den Saal bis auf den letzten Platz füllten", und erzählte weiter vorahnend, daß einstimmig" eine Resolution angenommen wurde, in der die Anwesenden sich verpflichteten, im Interesse der gesamten Bäderhandwerker" und der gesamten Einivohnerschaft" den Schmachtriemen noch enger zu ziehen...

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Bravo ! Wenn der Clown in offener Arena den Helden tod stirbt, hat man doch das beruhigende Gefühl, daß sein Bartner ihn nur auf dem Bauch zu figeln braucht und er er­wacht wieder zum Leben. Wenn die Bäckermeister an die fchöne Versicherung der Gelben wirklich glauben und ihnen ernsthaft mit Lohn- und Arbeitsverfchlechterungen zu. Leibe geheit, dann reißen sie aus wie Schafleder und werden Verbandsmitglieder, wenn fie bei ihrer Vergangenheit im Verband noch aufnahmefähig sein sollten I-

Aus der politischen Kinderftube.

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im Lande wachse. sich auf 20 bis 30 Millionen steigern fönne.

Der Freifinn lieferte an die reaftionären Barteien 43 Kreise aus und zwar: 1 an den Bund der Landwirte, 8 an die Konservativen,

9 an die Reichspartei,

18 an die Nationalliberalen,

7 an die Antisemiten.

Das ist die Ehrentafel des Freisinns! Die Retourtutschen der

Freifinnigen Zeitung" nehmen sich angesichts solcher Tatsachen geradezu abgefchmadt aus!-

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Zur Rufsenhaz.

Hier auf diesem neuen Boden können es tüchtige Leute zu Wohl- von ihnen nimmt auch nur Notiz von unseren ausführlichen Dar­habenheit und Reichtum bringen, Leute, die in Deutschland stets legungen, durch die wir die Unrichtigkeit jener Berichte in allen um das nötigste zu fämpfen haben, würden." wesentlichen Punkten nachwiesen. Von der Welt am Montag" So Herr Dr. Rohrbach, der weiland Nationalsoziale, bis zur" Post" fie alle üben die feige und niederträchtige Taktik ein Rolonialenthusiast, wie er im Buche steht. Und was des Totschweigens und machen sich damit der schmählichen Ehr­prophezeit Herr Rohrbach? Eine Farmerbesiedelung von abschneiderei schuldig. 100 000 Röpfen! Da uns Südwest laut amtlicher Feststelling 650 Millionen gekostet hat, würde uns jeder Kopf 6500 m. foften oder jede Farmerfamilie zu 20 Köpfen

130 000.!

Unsere füdwestafrikanischen Agrarier werden uns also noch viel kostspieliger werden, als unsere oste Ibischen Agrarier!

Den ganzen europäischen( nicht deutschen!) Import nach Wüst- West schätzt Herr Rohrbach auf 20-30 millionen. Rechnen wir sehr splendid!- 20 Millionen deutschen Exports, so würden im günstigsten Falle davon auf deutsche Arbeiterlöhne 10 Millionen entfallen! Die Berzinsung der 650 Millionen, die schon jetzt für Wüst- West verpulvert worden sind, würde dagegen( bei einem Binsfuß von nur 3 Proz. 1) nicht weniger als

Wie der Telegraph meldet, ist nunmehr die weltbewegende Frage gelöst, wer im Herzogtum Braunschweig jenem Bundes staat mit der Einwohnerzahl etwa der Stadt München- die Würde der Regentschaft auf sich nehmen soll. Der braunschweigische Land­tag erfor am Dienstag den Herzog Johann Albrecht au, Medlenburg zum stellvertretenden Landesvater. Denn die Frage der endgültigen erblichen Besetzung dieses Thrönchens, Hinzu kommt aber noch die Ausgabe für die füdwest­das freilich, wie wir sehen werden, eine sehr hübsche Revenue abwirft, bleibt noch immer zu lösen. Seitdem im Jahre 1886 afrikanische Schuytruppe in Höhe von mindestens

betragen!

19% Millionen

30 Millionen Mark jährlich.

der Herzog Wilhelm starb, verwaiste der Thron, da der nach den Hausgesetzen eigentlich zur Erbfolge berufene ehemalige. 50 Millionen jährlicher Ausgaben ständen also höchstens Throufolger des von Preußen annettierten ehemaligen 10 Millionen Arbeiterlöhne gegenüber! Königreichs Hannover, Ernst August, das Erbe nicht an­treten durfte, da er feit 1866 aus Deutschland ausgewiefeit ist. Man schuf deshalb eine provisorische Regierung mit dem inzwischen verstorbenen Prinzen Ibrecht von Preußen als Regenten.

Haißt ein Geschäft!

Politische Ueberlicht.

Berlin, den 28. Mat 1907.

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Bir leben nicht in der Schweiz", triumphiert Knuten- Dertel; bis hierher und nicht weiter", ruft er dem Stadtfchen Dunkel­männer Ministerium zu. Seines edlen Strebens Ziel ist: Aus­schließung der russischen Studenten von den deutschen Universitäten. In der Tat, es heischt Sühne, daß die ruffischen Studenten ihre Die Germania" aber liefert folgende schmutzige Sudelei: Studentenzeit nicht bei Suff und Mensuren totzuschlagen pflegen.

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Wenn die angeblichen Studenten sich hier auf Grund falscher Bässe aufhalten, mit allerhand Verschwörern und Agitatoren im Geheimen zusammenarbeiten, von hier aus die Nevolution in Rußland unterstüßen, die revolutionäre Propaganda fördern, anarchistische Schandtaten borbereiten helfen usw., so ist das ein derartiger Mißbrauch des Gastrechtes, daß man es nur als Frechheit bezeichnen fann, wenn diese Leute fich über das Einschreiten der Polizei beklagen wollen... Die Polizei bat das Recht und die Pflicht, Schnorrern und Verschwörern" das Handwerk zu legen und sie famt dem Dännchen, mit denen sie meist zusammen leben und die an revolutionärer Latenlust die Männer zu übertreffen pflegen, über die Grenze zu schicken, über die sie hereingekommen sind... Mögen sie nicht nach Deutschland kommen, wenn sie mit unseren .. Gesetzen und Einrichtungen nicht aufrieden sind, aber sich über Verlegung des Gastrechts beklagen, wenn sie verdienter= weise am Kragen genommen werden, das ist eine Unverschämtheit, deren eben nur Russen" fähig sind. Mit Erzählungen über rohe Behandlung von Kranken usw. durch die Polizei Mitleid für das Verschwörergesindel erwecken zu wollen, ist einfach lächerlich. Woher nehmen. Leute, die mit Morbgefellen im Bunde stehen und für den Massen­mord an Unschuldigen arbeiten, das Recht auf fein­fühlige und zärtliche Behandlung? Man hat diese Art Ruffen", bie mit unglaublicher Frechheit das Gastrecht zivilisierter Länder mißbrauchen, nachgerade überall fatt."

Nun hat der Landtag die Frage der Regentschaftsfolge ent­schieben. Johann Albrecht Ernst Konstantin Friedrich Heinrich zu Medlenburg ist der Glückliche, der nunmehr alle drei Jahre Ein freifinniges Schelmenstückchen! ben braunschweigischen Landtag einberufen darf. einberufen darf. Johann Seitdem B. v. Billow als erfolgreicher Kuppler Freifinn und Wir hängen diefen Erguß einer schönen Zentrumsseele niedriger Albrecht, einem Dntel tes regierenden Großherzogs von Mecklen Konservative zusammengebracht hat, hat der Freifinn in dirnen- und bescheinigen der Germania", daß wir etwas Berlogeneres und burg: Schwerin, hat es auch bisher an mannigfachen Betätigungs- hafter Gefälligkeit für die Reaktion erstaunliche Fortschritte gemacht. Unverschämteres als ihn nicht einmal in den politischen Kaschemmen­möglichkeiten nicht gefehlt. Als Mitglied des Kolonialrats und Um die unwürdige, Rolle, die der Freifinn als Gefälligkeitsdame blättern niedrigster Observanz gefunden haben. Pfui über diese 1: Borsitzender der Deutschen Kolonialgesellschaft hat er nicht wenig der Reaktion spielt, etwas zu vertuschen, stellt man sich entrüftet Sorte chriftlicher Nächstenliebe"! fui fiber diese schamlose Ber­dazu beigetragen, der deutschen Weltpolitik und dem Dernburg- berjogialbemokratische Wahlhülfe für fonfervative höhnung des Gebotes, das da heißt: Du sollst nicht falsch Kurs die Wege zu ebnen. Zudem ist Johann Albrecht, der Kandidaten. Und die Freifinnige Beitung", die Tag für Beugnis reden wider Deinen Nächsten!" neben zahlreichen anderen Orden auch Ritter des heiligen Tag ihren Namen schändet, wagt es fogar, ihre reaktionären Haus Hubertus Drbens ist, ein paffionierter Jägersmann, ein Gestnechtsdienste durch ein Schelmenstüdchen gegen Bebel zu frönen: finnungsgenosse jenes ihm nahe verwandten Herzogs Adolf Friedrich von Medlenburg, für dessen afrikanischen Jagd­ausflug sogar aus Reichsmitteln 200 000. gespendet werden sollen.

So eigenartig diefe Regentschaftsfolgeaffäre jeden, der nicht die Berhältnisse der großen politischen Kinderstube Deutschland tent, anmutet, fo muß doch zur Vervollständigung dieses politi schen Joyls im Biedermeierstile auch noch der famosen Landesversammlung Erwähnung geschehen, die den neuen Negenten ertoren hat. Der braunschweigische Landtag besteht aus 48 Ab­geordneten, von denen nach dem am 1. Jannar 1900() in Straft. getretenen Wahlgefeze 18 ständische Vertreter sind: nämlich 5 Bertreter der Höchstbestenerten, 4 der wissenschaftlichen Berufs­stände, 8 der größeren Gewerbetreibenden, 4 der Großgrundbefiger und 2 der Geistlichkeit. Die anderen 30 Bertreter gehen aus einer inbiretten Dreitlassenwahl hervor, an der sich obendrein!

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In der Reichstagsfigumg am Montag, den 13. Mai, erklärte Bebel in der dritten Lesung des Reichshaushaltsetats: Ich be­Dauere bon meinem Standpunkt aus, daß wir nicht eine it a rle bürgerlic liberale Partei als Bufferpartei zwischen der Sozialdemokratie und den Parteien rechts haben." Aber selbstverständlich" habe die Sozialdemokratie fein Intereffe daran, auf ihre Kosten eine solche Bürgerliche Linke zu stärken. Allerdings habe die Sozialdemokratie, wo sie bei den Stichwahlen den Ausschlag gab, danach gehandelt. In den zwei, drei Fällen, wo feine Parteigenossen anders gehandelt hätten, habe der Bartei­borstand gegenteilige Anschauung bertreten", so z. B. in bezug auf die Wahl des Herrn Nasmann, für den er, Bebel, persönlich mit aller Energie eingetreten sei.

Schnell fertig ist Herr Bebel mit dem Wort. Das ist eine im Reichstage so bekannte Tatsache, daß allgemeine Seiterfeit Ios­brach, als er in diesem Jahre am 26. Februar feine Etatsrede mit ber Berficherung begann: Ich werde feinen Satz aussprechen, den ich nicht beweisen tann." Auch am 13. Mai bat Herrn Bebel das

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Auch das Berliner Tageblatt", das sich anfangs der bebauernswerten Opfer borussischer Barbarei einigermaßen an­genommen hatte, scheint jezt die Sprache verloren zu haben. Als Prediger in der Wliste kapitalistisch- polizeilicher Verkommenheit find wir allein übrig geblieben, um die Stimme der Wahrhaftigkeit, der Menschlichkeit und der Gefeßlichkeit zu erheben und unser ceterum censeo auszusprechen.­

Universitätszeugnis eines Schnorrers und Verschwörers. Folgendes Zeugnis wird uns vorgelegt:

Herrn stud. A. Stroll bescheinige ich hiermit, daß derselbe an den Nebungen des diesjährigen Kursus in Dampfmaschinenbau" mit großem Fleiß und gutem Erfolg teilgenommen hat. Charlottenburg, Technische Hochschule, den 27. Mai 1907. Stumpf, Professor. Ferr Kroll ist einer von den Ausgewiesenen. Man sieht, wie sehr ihm das Studium nur der Deckmantel für revolutionäre Untriebe" war.

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