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Aber das ist wohl ein Logischer, aber durchaus kein durch die Bestimmung, daß die wegen schlechten Wetters verein Schuhmann Sülfe leistete, wieder aus dem #laffenpsychologischer Widerspruch. Herr Dernburg forenen Arbeitsstunden wieder eingeholt werden wagen herausgezogen. Man sagte ihnen, das Wagenabteil weiß so gut wie die Sozialdemokratie, daß die Hebung des in- dürfen!! Sinnlos ist ist die die Benachteiligung der aus sei reserviert. Die Moten" machten nun die Fahrt in einem ländischen Konsums, die sich natürlich in erster Linie auf die wärtigen Arbeiterschaft, vornehmlich noch aus dem Grunde, anderen Wagen mit und stellten fest, daß die Arbeitswilligen proletarische Bevölkerung, nicht nur auf das Agrariertum zu ev weil sie vielmehr mit besonderem Schue umgeben sein während der Fahrt nicht aus dem Fenster sehen durften! streeken hätte, unseren Nationalwohlstand unendlich mehr be- sollte, da sie ja gar nicht an die Malariagegenden angepaßt Als der Zug in Berlin ankam, stand ein starkes Aufgebot von fruchten würde, als alle Kolonialfegerei. Aber Herr Dernburg , und also den schwersten Malariaformen unterworfen ist. chutleuten() und meistertreuen Gesellen auf dem Bahn­der als liberaler Politiker die agrarische Brivilegienwirtschaft ver- Auch wird diese Bestimmung, welche die Auswärtigen zu hofe zum Empfange der Streifbrecher bereit. Trotzdem ge­himmelt, versucht als Vertreter der Hochfinanz wenigstens auch besseren Ausbeutungsobjekten macht, leicht zu Stoufliften lang es den mitreisenden Verbandsmitgliederu, an die Arbeits­für das Bankkapital ähnliche Privilegien durchzusetzen! Wie sich zwischen einheimischen und zugezogenen Arbeitern führen. die Agrarier auf Kosten der Masse des Volkes durch Schutzölle willigen heranzukommen und ihnen in ruhiger Weise Mit­Vergebens hat unsere Parteifrattion in der Klammer verteilung über den Streit zu machen. Ein Meistersohn schimpfte und Liebesgaben bereichern, so soll sich auch das mobile Stapital fucht, den Doppelmarimalarbeitstag aufzuheben und an Stelle auf den Sprecher und packte ihn an." Sie find wohl ver auf Kosten der deutschen Steuerzahler durch profitable Eisenbahn- des Neunstundentages den Achtstundentag zu setzen. ridt!" rief der so Behandelte seinem Gegner zu. Das hörte ein bauten und ähnliche koloniale Kapitalanlagen bereichern dürfen! Es gelang ihr einzig, die Arbeitszeit für die Auswärtigen dabeistehender Schußmann. In der Meinung, daß ihm der Zuruf Eine Hand soll hier die andere waschen! von 10% auf 10 Stunden herabzudrücken. Die Bestimmung, galt, verhaftete er das Verbandsmitglied und stellte ihm eine Auflage Sehr interessant ist auch das Geständnis Dernburgs, daß in durch welche im Gegensatz zum geltenden bürgerlichen Recht wegen Beamtenbeleidigung in Aussicht. Ein anderes Verbandsmitglied den Kolonien die kaufmännische Form der Organisation noch. 14jährige Kinder für rechtsfähig erklärt werden, so daß der rief den Arbeitswilligen zu: Kollegen, macht feine Streifbrecher!" jederzeit gefcheitert war. Es sei sehr bedenklich, ein von ihnen unterzeichnete Kontrakt verbindlich ist, wurde Diesen Ruf mußte der Betreffende damit büßen, daß er vers merkantilistisches System auf die Kolonien zu übertragen: trotz der Opposition unserer Fraktion in das Gesetz auf aftet, gefeifelt und nach der Polizeiwache in der " Der Kampf um den wirtschaftlichen Vorteil steht immer in einem gewissen Gegensatz mit der Tendenz des Schußes, der Erhaltung Königgrägerstraße gebracht wurde.-Bis gestern und der Erziehung des moralisch und wirtschaftlich Schwächeren." freigelassen. mittag behielt man ihn dort in Haft. Dann erst würde er wieder Das ist just dasselbe, was auch wir bei der Ankündigung der glor reichen merkantilistischen Aera Dernburg erklärt haben. Nur darin unterscheiden wir uns von Herrn Dernburg, daß wir be­haupten, daß auch bisher schon nicht nur der Assessorismus und die militaristische Schneidigkeit in unseren Kolonien gefündigt haben, sondern mindestens ebensofehr auch die kolonialpolitische Tendenz der wirtschaftlichen Vergewaltigung der Eingeborenen!

genommen.

reicher, von dem jedoch zu erwarten steht, daß es fraft des So ist die italienische Gesetzgebung um ein schlechtes Gesetz Widerstandes unter der Arbeiterschaft das Schicksal der guten Geseze im fapitalistischen Staate teilen wird: ohne praktische Anivendung zu bleiben.-

Der Bäckerstreik.

Der Streit hat bereits einen Erfolg gehabt, mit dem die Leitung des Bäckerverbandes zufrieden ist. Die Zahl der Bewilligungen hat sich im Laufe des gestrigen Tages be deutend vermehrt. Es sind bereits 290 Bäckermeister mit etwa 900 Gesellen, welche die Forderungen durch Unterschrift anerkannt haben.

Zum Schluß fordert Herr Dernburg von dem Liberalismus nach berühmtem Muster eine Starenzzeit. Es dürfe nicht verkannt werden, daß die heute herrschenden Klassen dem Eindringen des Kaufmanns in die Regierung und staatliche Verwaltung einen starken Widerstand entgegenseßten. Dieser Widerstand könne erst überwunden werden, wenn das kaufmännische Element in der Berwaltung sich tatsächlich bewährt" und erwiesen habe, daß Männer des praktischen Lebens wirklich Dinge vollbringen könnten, die der formalistischen Vorbildung der Beamten nicht gelungen" set. Dieser Beweis ist find allerdings eingetroffen. Soweit bis jetzt festgestellt, und ich bitte, das als ein Zeichen meiner Ehrlichkeit an zunehmen bisher noch nicht geführt."

In der Tat: Herr Dernburg , dies kaufmännische Element" In der Verwaltung, ist in der Tat bis jest aber auch jeden Beweis seiner Ueberlegenheit schuldig geblieben!

Ein wirtschaftliches Ausnahmegefetz.

Nomt, den 26. Mai.( Eig. Ber.)

Die Polizei zeigt hier wieder das bekannte, wenn auch un rechtigte Bestreben, mit den schärfsten Mitteln gegen streifende Arbeiter vorzugehen, den Arbeitswilligen aber die weitgehendste Für forge angedeihen zu lassen.

Eine Vereinbarung der Großbetriebe? licher Blätter folgende Mitteilung zur Verbreitung in der Presse Obermeister Friz Schmidt hat Berichterstattern bürgers übergeben:

Die Unterzeichneten erklären sich heute bereit, einer Ver einigung aller Großbetriebe beizutreten. Gleichzeitig erklären die­selben den Forderungen der Verbandsgesellen dadurch entgegenzus treten, daß sie jede Bewilligung abzuschließen verweigern und erflären, während der Lohnbewegung einzeln nicht zu unters schreiben, bevor zu diesem Zwecke eine gemeinschaftliche Sigung stattgefunden hat.

Emil Liebing, Karl ante, Adolf Schulz, Hugo Schröder, Heinrich Bittler. Albrecht, Herm. M. Mannheim( Wilhelma "- Brotfabrit), J. Heyden, G. Golbader," Istri " Brotfabrik, D. Blottner, 5. Peter Köpenid, Baul ante, bagen, Hagen , Modra , Erste Charlottenburger Brotfabrik( Porath), Köhler.

Von den großen Streifbrechertransporten, auf welche die Bäckermeister ihre Hoffnung gefest hatten, ist bis jetzt nichts bemerkt worden. Kleine Trupps von Arbeitswilligen famen fie aus Breslau , Sannover und Magde burg. Ihre Zahl ist jedoch so gering, daß sie für die Be­wegung ohne Bedeutung sind. Auch die Innungen stellen Poften an den Bahnhöfen auf, um die ersehnten Streifbrecher zu empfangen und mit Hülfe der Polizei vor jeder Berührung Es muß bezweifelt werden, daß alle hier genannten Groß­mit den Streifenden zu behüten. Auch sonst haben fie manche bäder einer Vereinbarung gegen die Lohnbetwegung beigetreten sind, Vorbereitungen für die Unterbringung der Arbeitswilligen E. Goldader und D. Brottner haben ble For denn die Herren Wittler, Albrecht, Mannheim ( Wil

getroffen. So find aus der Serberge ber Stonkordia- Innung berungen bes Berbandes bereits burd Unter

Im Lager der Meister.

western abend veranstalteten die Vorstände der Bäder

in der Andreasstraße 200 Betten nach dem Hauje der Ger- fchrift anerkannt, fie tönnen sich also nicht verpflichtet haben, Das gestern in dritter Lesung von der Kammer an mania- nnung in der Chausseestraße geschafft worden. Sie jede Bewilligung zu verweigern. genommene Gesetz über die Arbeit in den Reisfeldern ist vom sollten den Streifbrechern ,, die man im Norden der Stadt Genossen Turati mit Recht als ein wirtschaftliches au beschäftigen dachte, als Lagerstätten dienen, doch fand sich Ausnahmegeset bezeichnet worden. Und zwar war es bis jetzt noch keine Verwendung für diesen Zweck. Die ursprünglich als ein Ausnahmegesetz schlimmster Art Innungsführer laffen es natürlich an eifriger Agitation, innungen eine allgemeine Meisterversammlung im Concordiasaal. geplant, als ein schamloser Rauszug gegen die Rechte unterstützt durch die bekannten Pressionsmitttel, nicht fehlen. In den vielen Reden, die von einer Reihe von Innungsführern ge der Arbeiter. Ehe die Kommission das Gesetz modi- um die Bäckermeister zum Widerstande gegen die Forderungen halten wurden, kam sehr wenig fachliches zum Vorschein. In der fizierte, galt jeder Vertrag, der die Arbeit in den Reis- 3 bewegen. Das mag bis jetzt manchen Erfolg gehabt haben. Sauptsache räfonnierte man oft in recht fräftigen Ausdrücken über feldern betraf, bis zur Beendigung der betreffenden Wenn aber erst das Flugblatt, welches gestern abend in ganz den Bäckerverband und den Vorwärts" und ermunterte die Arbeiten, auch wenn in dem Kontraft kein Wort davon stand! Berlin verbreitet worden ist, seine Wirkung zeigt, dann dürfte Pleister zum Aushalten im Streif. Wer die Arbeit früher niederlegte, also vertragsbrilejig" die Hartnädigkeit so manches Bäckermeisters wie Spreu vor Rede mit der Bemerkung, daß die Meister mit diesem Kampf ge­Der Referent, Obermeister Frib Schmidt, begann seine wurde, verlor seine gesamte Raution, die durch Einbehaltung dem Winde verschwinden. Das Flugblatt fordert die Berechnet haben und mit ihm rechnen wollten. Jetzt sei dię von einem Fünftel( 1) des Arbeitslohnes gebildet wurde. pölterung Berlins , in erster Reihe die organisierte Arbeiter Gelegenheit, daß sich die Meister durch energischen Kampf endlich Jeder Streit von Reisarbeitern war somit unmöglich gemacht; schaft, auf, Brot und Bachivare nur von solchen Bäckereien, Puhe im Gewerbe schaffen. Nachbem dem Obermeister bies Be­an Stelle des Streifs trat ein obligatorisches Schieds. Wiederverkäufern, Landbrotbädern, Frühstück sausträgern zu fenntnis entschlüpft war, welches doch nur so gedeutet werden fänn, gericht", deffen Vorsitzender der Prätor( Stadtrichter) entnehmen, die durch ein mit dem Stempel des Bäckerber- daß die Meister den Kampf gewollt, wenn nicht herbeigefehnt haben, war, ein Schiedsgericht", das als erste und legte bandes versehenes Plakat und eine gleichfalls mit dem war er infonfequent, über den von dem Verbande frivol ange­Instanz entschied! Außerdem sollte das ursprüngliche Gesez, Verbandsstempel versehene Legitimationskarte nachweisen Bettelten Streit zu sprechen. Herr Schmidt versicherte, der soweit es Maßnahmen für die gesundheitliche Lage der Arbeiter fönnen, daß in den betreffenden Bäckereien die Forderungen enthielt, in den einzelnen Provinzen die Normen anerkennen des Verbandes bewilligt sind. Es ist selbstverständlich, daß und bestehen lassen, die es am Tage seines Inkrafttretens die Arbeiterschaft, besonders die. Arbeiterfrauen, diesen Hin vorfand!! weis beachten und es sich zur Pflicht machen, den gerechten Kampf der Bäcker dadurch zu unterstützen, daß sie nur da ein­faufen, wo die Forderungen bewilligt find..

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Im Hauptquartier der Streiffeltung.

Diese legislative Mißgeburt sollte en famille von den -Reisfeldbefizern beraten werden. Zum Glück fam aber in den Karpfenteich der Kommission ein ihr recht unangenehmer Hecht in Gestalt des Genossen Turati. Dieser hat viel dazu beigetragen, dem Entwurfe wenigstens diejenigen Bestim In den Sophieniälen, dem Haufe des Berliner Sandwerker mungen zu nehmen, die der brutalste Ausdruck der vereins in der Sophienstraße. hat die Streifleitung ihr Hauptquartier Klaffengewaltigen waren. Trotzdem ist das Gesetz, so aufgeschlagen. Sämtliche Räume des Lotals stehen ihr zur Ver­wie es die Kammer angenommen hat, noch durch fügung und werden zur Erledigung der verschiedenen Arbeiten benust. und durch reaktionär. Necht treffend meinte Turati, das Ju einem kleinen Saale im Erdgeschoß ist ein Aufnahmebureau er Gesetz hätte sich ja in der Sommission wesentlich verbessert, Aufnahme neuer Witglieder beschäftigt. Begreiflicherweile erfolgen richtet. Eine Anzahl von Verbandsfunktionären ist hier mit der aber man könne ihm doch im besten Halle nur nachrühmen, jeyt, nach dem Ausbruch des Streifs, Meldungen neuer Mitglieder daß es für einen Buckligen eine gute Figur" hätte. in großer Zahl, da die Errungenschaften der Bewegung natürlich nur In der Kommissionsberatung wurde das Mindeſtalter für den Verbandsmitgliedern zugute kommen. die Arbeit in Neisfeldern von 18 auf 14 Jahre erhöht. Die In einem Nebenramme werden diejenigen abgefertigt, welche Anerkennung der lokalen Gebräuche in sanitärer Hinsicht wurde wegen des Streits abreifen. bon dem Urteil des Reichsarbeitsausschusses abhängig gemacht. In einem besonderen Raume werden die bewilligungsluftigen Die obligatorischen Schiedsgerichte erhielten statt des Prätors Meister vom Verbandsvorsigenden A II mann empfangen. Doch, einen von den Parteien gewählten Vorsitzenden, auch ist um Mißverständnisse zu vermeiden: Luftig sind sie gerade nicht, die Bäckermeister, welche bewilligen wollen. Die meisten von ihnen ihr Spruch nur bindend, wenn er einstimmig gefaßt mögen den Weg nach der Sophienstraße schweren Herzens, als wird eine Bestimmung, durch die das Schiedsgericht" gette es einen Gang nach dem Eisenhammer, angetreten haben. allerdings unnötig, aber doch auch unschädlich wird. Als ft ihnen doch seit langer Zeit von den Innungsführern vor­Ursachen, vom Vertrage zurückzutreten, wurden die hingerebet worden, fie müßten sich auf dem Verbandsbureau reichenden Gründe", die das allgemeine italienische Recht eine entwürdigende Behandlung gefallen laffen. Die Tatsachen anerkennt, beibehalten. Die Staution wurde fatultativ strafen diese Nebensarten Lügen, In burchaus höflich- gefchäfts­gemacht und beiden Stontrahenten auferlegt. mäßigen Formen wickelt sich der Verkehr ab und der Ton, in dem Trokalledem bleibt noch des Nachteiligen genug, was um fcheidet sich vorteilhaft von dem Zon, der in den Amtsstuben die" Heyer und Agitatoren" mit den Meistern verkehren, unter so ernster ist, als es sich um eine Arbeiterkategorie handelt, mancher Behörden dem Publikum gegenüber angeschlagen wird. die unter ausnehmend ungefunden Bedingungen arbeitet: Sat der Bäckermeister ein die Arbeitsbedingungen enthaltendes Die Reisfelder stehen bekanntlich einen Teil des Jahres unter Bertragsformular unterschrieben, dann erhält er ein Platat mit Wasser, und die Arbeiter waten bis zu den Knien und darüber rotem Rand und zieht mun leichteren Herzens davon. im Wasser oder im Schlamm! In den meisten Reisgegenden Jim Obergeschoß ist ein besonderes Bureau für die Bahnhofs herrscht Malaria , da die Reisfelder ja kaum etwas anderes fontrolle eingerichtet. Von hier aus werden die Bahnhöfe mit find als fünstliche Sümpfe. Dazu kommt, daß die 48000 Reis Boften befeßt, die Meldungen derselben entgegengenommen und zur arbeiter, die es in Italien gibt, zu vier Fünfteln aus weiteren Veranlassung an die betreffenden Stellen weitergegeben. Der große Saal im Obergeschoß dient der Kontrolle der Minderjährigen männlichen wie weiblichen be- Streifenden. Hier werden die Streiffarten ausgegeben und bei den stehen. Ueber 80 000 bon den Reisarbeitern find späteren Kontrollen abgestempelt. Die Streifenden, soweit sie nicht nicht ortsansässig sondern Sachsengänger", die bei zu den Streifarbeiten gebraucht werden, halten sich hier tagsüber den Feldern in Baracken schlafen, junge Mädchen und auf und freuen sich der Muße, bis sie durch die Bewilligung ihrer Burschen, fern von der Familie, fern von jeder Aufsicht, außer Meister wieder an der Bereitung des täglichen Brotes teilnehmen ber des Caporale, des Aufsehers, der sich meist als Stlaven- fönnen. halter gebärdet. Diefes Heer junger Leute, das alljährlich für die Reisfelder angeworben wird, hat schon selbst durch er­folgreiche Streits viel für die Besserung seiner Lage getan Einem Kaufmann 2ücke in Magdeburg , Sohn eines dortigen und zum Beispiel in der Provinz Bologna bereits den Acht Bäckermeisters, war es gelungen, 15 Arbeitswillige zusammen zu und Siebenstundentag erreicht. Daher die Notwendig: bringen. Daher die Notwendig: bringen. Die Magdeburger Leitung des Bäckerverbandes hatte das keit", den Unternehmern durch ein Schutzgesetz zu Hülfe zu erfahren, und als die Streifbrecher am Dienstag die Reise nach fommen. Berlin antreten sollten, waren auch zwei Verbands=

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Ein Streifbrecher- Transport.

nard meinte jedoch, das sei zuviel gesagt. Noch sei der Streik nicht abgeschlagen, aber das werde in den nächsten Tagen gelingen. Gegen den Boykott würden die Meister allerdings einen schweren Stand haben, aber die Situation sei ihnen günstiger wie im Jahre 1904.

Troß dieser Siegeszubersicht hielten sowohl der Chren wie bie sonstigen Obermeister es für nötig, die Meister zum Aushalten im Kampf aufzufordern, auch wenn derselbe 4-6 Wochen dauern sollte. Eine große Reihe von Hezreden im wahren Sinne des Wortes wurden vom Vorstandstische aus gehalten. Die Redner überboten fich gegenseitig in Kraftausdrücken und Schimpfworten gegen die Leiter des Bäderverbandes und den Vorwärts". In derartigen Leistungen tat fich besonders der Obermeister Müller, ein sehr frommer Mann, hervor. Ausbrüde, wie Lüge, Gemeinheit, Ber­erguß schloß der fromme Meister mit den Worten:" Das walte leumdung flossen nur so von seinen Sippen. Und diesen Schimpf= Gott !".

Die Tatsache, daß 1900 Bäckergesellen den Streik beschlossen haben, will den Meistern nicht in den Kopf. Sie haben deshalb zu ihrer eigenen Beruhigung ein Phantasiegebäude aufgeführt, welches in feinen Grundzügen so aussieht: Der Bäderverband hat ja bloß 1000 Mitglieder. In der Versammlung waren viele streikende Maurer und Zimmerer(!), die mitgestimmt haben. Die Abstimmung war auch nicht geheim, jeder ist gezwungen worden, für den Streif zu stimmen. Seshold hat die Bädergesellen der Freiheit beraubt, denn er hat sie bis 11 Uhr in der Versamm lung festgehalten, damit sie nicht zur Arbeit gehen konnten. Es ist kein gutes Zeichen für das geistige Niveau vieler Bäcker. meister, daß solcher und noch mancher andere Unsinn von allen Red­nern vorgetragen und von den Zuhörern mit Beifall aufgenommen wurde. Schließlich nahm die Versammlung eine Resolution, an, wodurch sich die Bäckermeister verpflichten, die Forderungen des Mehrbelastung des Gewerbes eintreten würde, welche die Bäcker­Verbandes nicht anzuerkennen, weil dadurch eine außerordentliche meister nicht tragen tönnten, die sie aber auch nicht der Bevölke rung auferlegen könnten.

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Es ist anzunehmen, daß die von den Bäckermeistern erzählten Legenden Verbreitung und entsprechende Verwertung durch die bürgerliche Bresse finden. Mit Rücksicht darauf stellen wir fest: In die am Dienstag abgehaltene Versammlung wurde niemand eingelassen, der sich nicht als Mitglied des Bäderver bandes ausweisen konnte. Die Abstimmung war boII. kommen geheim und ist von keiner Seite beeinflußt worden. Der Beschluß, sofort in den Streit einzutreten, wurde gegen 7 Uhr gefaßt. Als dann die Versammlung vertagt wurde, fagte et chold:" Kollegen, nachdem Sie den sofortigen Streit beschlossen haben, erwarten wir, daß Sie den Beschluß auch ausführen und daß niemand den Saal verläßt, ehe die Bersammlung zu Ende ist. Wer aber trotz des Beschlusses zur Arbeit gehen will, der mag ruhig gehen. Wir werden niemand halten."

So sieht es mit der Freiheitsberaubung" und mit dem ganzen Lügengewebe aus, welches in der Bäckermeister- Versammlung ge sponnen wurde. Wenn sich die Herren durch solchen Schwindel über die wahren Tatsachen täuschen wollen, so werden sie selbst den Schaden davon haben.

Politifche Ueberlicht..

Berlin , den 29. Mai 1907. Wozu die vielen Soldaten gebraucht werden. Man schreibt uns aus Königsberg :

So legt das neue Gesetz den Nennstundentag fest, läßt mitglieder zur Stelle, um die Fahrt in demselben Wagen­aber für die auswärtigen Arbeiter den Zehn stunbentag abteil mitzumachen. Doch die Bahnbeamten wollten es unter dem Vorwand, daß die Auswärtigen bei der anders. Die Arbeitswilligen wurden in einem anderen Arbeitsstätte wohnen und daher länger arbeiten fönnten als Wagen untergebracht. Ats auch die beiden Verbandsmitglieder die Arbeiter vom Ort! Dadurch wird natürlich jede Kontrolle hier einftiegen, wurden sie, obgleich noch Platz für mehrere unmöglich, wenn sie es nicht ohnehin schon unmöglich wäre Personen vorhanden war, durch einen Bahnbeamten dem Landarbeitern macht sich bekanntlich in jedem Jahre zur Grntezeit

Der von den ostelbischen Junkern selbst verursachte Mangel an