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träglich mitgeteilt wird, sind die Angaben des Berichtes nicht in allen Punkten stichhaltig; so führt der Bericht z. B. als Teilnehmer des Stongresses mehrere Personen an, die in Wirklichkeit auf dem Kon­grejse gar nicht anwesend find.

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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Sie schlagen sich selbst ins Gesicht.

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indem einige Kollegen anläßlich des Streits entlassen wurden, ob­gleich die Direktion der Werte versprochen hatte, Maßregelungen nicht vornehmen zu wollen. Der Zuzug von Kollegen nach diesen Werken ist entschieden fernzuhalten. Arbeiterfreundliche Zeitungen werden um Abdruck des Vorstehenden gebeten. Zentralverband der Maschinisten und Heizer.

Ein Streit der Unternehmer.

der städtischen Grubenentleerung besteht die Einführung, daß die Bes Ein eigenartiger Streit ist in Nürnberg ausgebrochen. Bel spannung von den Fuhrwerksunternehmern geliefert wird, ebenso das Dienstpersonal für die Leitung der Fuhrwerke. Im Jahre 1906 haben die Fuhrwerksbesitzer eine 10prozentige Aufbesserung durch­gesetzt, jetzt haben sie aufs neue eine solche in der gleichen Höhe ver­Infolge des Streits der Drahtweber in Saalfeld find seitens langt. Der Magistrat wollte sich aber nur auf 6 Proz. einlassen. der Metallindustriellen jegt sämtliche organisierten Metallarbeiter Die Fuhrwerksbefizer machten furzen Prozeß und traten einfach in ausgesperrt. Da jedoch den verwandten bisher von der Aussperrung den Streit ein, indem sie am Montag nicht anfuhren. Der Magistrat noch nicht betroffenen Gewerben vielfach Streitarbeit zu hat nunmehr beschlossen, die städtischen Pferde entsprechend zu ver­gemutet wird, dürfte es zur Aussperrung weiterer Arbeiterkategorien mehren und in Erwägung zu ziehen, ob sich für die Gruben fommen. Da ferner Maurer, Zimmerer und Bauhülfsarbeiter fich entleerung nicht die Einführung des Automobilbetriebes empfehle. feit Wochen im Streit befinden, so ist der Zuzug aller Arbeiter nach Saalfeld fernzuhalten.

Zur Aussperrung der Hafenarbeiter in Königsberg.

Husland. Die Revoltierung in Transvaal . London , 27. Mai. ( Eig. Ber.)

Der Kampf im Baugewerbe dreht sich bekanntlich um die Verkürzung der Arbeitszeit. Nun haben wir vor ein paar Tagen mitgeteilt, daß die gesamte bürgerliche Presse einen Waschzettel des Unternehmertums verbreitet hat, welcher es als ganz selbstverständlich hinstellt, daß bei verkürzter Arbeits­zeit die Produktion verteuert, d. h. weniger geleistet wird. Wir wiesen dem gegenüber nach, daß nach der Erfahrung berger Hafen haben am Dienstagnachmittag vor dem Einigungs- das ganze füdafrikanische Problem wieder aufgerollt. In England Die Verhandlungen zur Erreichung des Friedens im Königs- Die Streifbewegung in den Randminen hat mit einem Rud eines ganzen Jahrhunderts das Gegenteil die Wahrheit ist. amt des Gewerbegerichts wieder begonnen und werden nun am Größere Intensität der Arbeit gleicht gewöhnlich die ver- Mittwoch fortgesezt. Bei den Arbeitgebern scheint Stimmung zu war man im allgemeinen der Meinung, die Gewährung einer minderte Arbeitszeit sehr bald wieder aus. Heute nun finden herrschen, die Festlegung der neuen Tarifverträge möglichst schnell Konstitution würde Transvaal auf längere Zeit hinaus den wir in der Germania " folgende Notiz: und ohne Unterbrechung zu Ende zu führen. Besondere Schwierig politischen und ökonomischen Frieden bringen. Das Erscheinen Arbeitszeitvertürzung und Arbeitsleistung". teiten macht die Frage der Affordarbeit für Schauerleute, die britischer Truppen zur Niedermeßelung britischer unzufriedener Zu dem schon so oft belegten Saß, daß eine Verseitens der Lohnkommission der Hafenarbeiter abgelehnt wurde. Arbeiter hat dieser Illusion gründlich den Garaus gemacht. Der fürzung der Arbeitszeit noch lange teine Serab- Die Arbeitgeber wollen durch Einführung der Akkordarbeit das un- Streif, der augenblicklich am Rand tobt, ist durchaus kein Streit minderung der Arbeitsleistungen und eine Ver- haltbare System der stundenweisen Entlohnung aufheben, scheinen im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Der politische Wirrwarr, in minderung des Lohneintommens nach sich zu ziehen braucht, dabei aber keine Opfer bringen zu wollen, d. h. es darf nichts dem sich Transvaal seit dem Kriege befindet, spielt eine überaus bringt der Jahresbericht der badischen Fabritinspektion für das foften. Es wurde dann in Vorschlag gebracht, die Bezahlung halber wichtige Rolle in diesem Kampfe. Es wurde an dieser Stelle Jahr 1906 ein weiteres Beispiel aus der neuerdings tariflich ge- und ganzer Tage einzuführen, feste Beschlüsse darüber aber noch bereits darauf hingewiesen, daß die Chinesenfrage im Vorder­regelten Pforzheimer Bijouterie- Industrie. Es heißt hier: nicht gefaßt.­Die Bestimmung, daß die zwölfte und dreizehnte Arbeits­grunde dieser ganzen Bewegung steht. Und mit dieser Frage ist stunde mit 50 Proz. Zuschlag bezahlt werden müssen, scheint Der Streit der Seeleute in Königsberg sowohl in England als auch in Transvaal eine sehr häßliche nach den Erfahrungen des vergangenen Winters ihren Bwed nimmt von Tag zu Tag größeren Umfang an. Am Dienstagabend politische Demagogie getrieben worden. Bei den Wahlen in Eng­längere als elfstündige Arbeitszeiten überhaupt zu verhindern, fand eine Versammlung der Seeleute statt, in welcher die Genossen land spielte diese Frage eine Hauptrolle. Die Liberalen zogen erfüllt zu haben. Die Arbeitgeber erklärten allgemein, daß so Schikoer und Werner referierten. Die Versammelten er mit dem Versprechen in den Wahlkampf hinein, die durch die teuer bezahlte Arbeit sich nicht lohne, und kamen was früher flärten sich mit den Forderungen der Organisation einverstanden Konservativen in Transvaal importierten Chinesen wieder zu ver= für absolut unmöglich gehalten wurde trotz des überaus leb- und besonders herrschte über die einheitliche Zahlung der Ueber­haften Geschäftsganges ohne Weilarbeit aus. Haben auch stunden in allen deutschen Häfen vollständige Einstimmigkeit. Die treiben. Nun haben wir aber seit Ende 1905 eine liberale Re­manche Fabrikanten unter den neuen Verhältnissen wiederholt Versammelten beschlossen, entsprechend der Seemannsordnung, so- gierung, aber die Chinesen sind noch immer in Transvaal , und es Aufträge mit furzen Lieferfristen ablehnen müssen, fo fort überall zu fündigen, wo es bisher nicht geschehen. In dieser erweckt den Anschein, als ob sie überhaupt nicht mehr verschwinden fonnte im allgemeinen boch mit elfstündiger Versammlung war auch, die ganze Besabung des Streitbrecher- werden. Zwar hat die liberale Regierung den Buren eine Kon­Arbeit soviel hinausgebracht" werden, schiffes Guahyba", soweit sie nicht Nachtwache hatte, anwesend. Die stitution gegeben, aber sie hat nicht den Mut gehabt, ihr Wahl­als früher mit einer Arbeit von zwölf und Matrosen der Guahyba" erklärten, in Hamburg für eine Reife versprechen einzulösen und die Chinesen aus dem Lande zu vers dreizehn Stunden. Der Befizer eines sehr großen nach Südamerika ( Brasilien ) gemustert zu sein. Erst wenige treiben. Unternehmens hat die auch sonst gemachte Erfahrung bestätigt Stunden vor der Fahrt in See sei ihnen in der Kajüte des ersten gefunden, daß die auf die Stunde berechneten Stücklohn Offiziers eröffnet woren, die Fahrt nach Brasilien finde statt, nur berdienste der Arbeiter mit der Verkürzung der Arbeitszeit gehe es zuerst nach den Ostseehäfen und von dort zurück über Ham­gestiegen sind. burg nach Amerika . Die Matrosen waren der Meinung, daß das Schiff vielleicht nach Riga bestimmt sei, um polnisch- russische Aus­wanderer an Bord zu nehmen. Diese Annahme habe sich alsbald als falsch erwiesen, denn in Swinemünde seien die Streitbrecher aufgenommen worden, bestimmt für den Königsberger Hafen. Nun liege das Schiff Guahhba" bald fünf Wochen im Königsberger Hafen, eine Nachmusterung der Seeleute habe nicht stattgefunden und so könnten diese auch nicht gefeßlich gezwungen werden, auf der" Guahyba" weiter Dienst zu tun. Die Mannschaft hat die Kündigung eingereicht, der Kapitän will sie aber nicht anerkennen, die Mannschaften wollen alle, ohne Ausnahme, das Schiff verlassen. auch hieraus ist zu ersehen, mit welchen Mitteln die Unternehmer fämpfen, um ehrliche Arbeiter zu Fall zu bringen.

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Als eine starke Garantie für die praktische Durchführung der tariflichen Vereinbarungen führt der Bericht weiter den Umstand an, daß die Arbeitszeiten für alle Pforzheimer Betriebe einheitlich festgelegt find."

Vor 2-3 Wochen hat die Germania "- gleich der ge­famten übrigen Scharfmacherpresse- den oben erwähnten Waschzettel der Bauunternehmer gebracht. Heute zeigt sich, baß sie dessen unwahrhaftigkeit ganz gut fennt. Um die öffentliche Meinung gegen die Arbeiter des Baugewerbes aufzuheben, hat man über die Wirkungen der Arbeitszeit verkürzung falsche, verlogene Behauptungen verbreitet. Heute erzählt man, ganz harmlos als ob gar nichts geschehen wäre, das Gegenteil. Die Unternehmerpresse schlägt sich selbst ins Gesicht, daß es nur so flatscht. Db wirklich ihr Lesepublikum das nicht merken sollte?

Zur Metallarbeiter- Aussperrung im Maingebiet. Die am Dienstag fortgesetten Verhandlungen der Siebener­tommissionen in Offenbach , an denen kein offizieller Vertreter des Metallarbeiterverbandes teilnehmen darf, führten zu keinem Die Marmorarbeiter( Filiale II des Steinarbeiter Ergebnis. Die Aussperrung dauert daher fort und wird immer berbandes) beschäftigten sich in einer am Dienstag ab- größere Dimensionen annehmen. Die Angabe der bürgerlichen gehaltenen Versammlung mit dem Kampf im Baugewerbe. Beitungen und des Bureau Herold über die Zahl der Aus­Nach dem herrschenden Brauch erhalten Steinmetzen, gesperrten sind übertrieben. Nach nun genauen Feststellungen der wenn sie mit dem Verseken ihrer Arbeiten auf Bauten be- Verbandsleitung sind bis heute rund 2000 Arbeiter von der Aus­schäftigt sind, Maurer zur Hülfeleistung. Selbstverständlich sperrung betroffen. Gestern hat sich diese Zahl durch die Lahmeyerwerke verweigern die Steinarbeiter die Ausführung jeder Arbeit, die verdoppelt, und am Freitag, wo die Aussperrung bei den Adler bisher von Maurern verrichtet wurde und die nun wegen der fahrradwerken vorm. Heinr. Kleyer beginnt, wird sie sich vielleicht Aussperrung oder des Streits der Maurer von den Stein- verdreifachen. Außerhalb Frankfurts wurde in Höchst , Darmstadt arbeitern verlangt werden sollte. Zweifelhaft war dagegen und Homburg in einigen Betrieben ausgesperrt. Doch ist die Zahl die Frage, ob die Steinmetzen auch in solchen Fällen die der Ausgesperrten nicht hoch. Ausführung von Maurerarbeit beim Versezen verweigern sollen, wo sie dieselbe schon bisher gemacht hatten, weil der betreffende Unternehmer das Versehen ohne Hinzuziehung von Maurern übernommen hatte. Die Versammlung beschloß, daß überall, wo sonst mit Maurern versezt worden ist, der Unternehmer aber nach der Aussperrung sich verpflichtet hat, ohne Maurer versetzen zu lassen, die Arbeit niederzulegen ist.

Achtung, Elektromonteure, Rohrleger und Helfer! Anläßlich der Bauarbeiteraussperrung ersuchen wir die Kollegen, wenn die Anfertigung von Maurerarbeit angeboten wird, dies unverzüglich nach unserem Bureau, Charitéstr. 3, zu melden. Dort wird den Kollegen weitere Anweisung gegeben.

Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin .

Achtung, Mechaniker!

Da die ungarische Metallarbeiterorganisation wegen fort­gefeßter Differenzen die Vereinigte Elektrizitätsgesellschaft, vorm. Eger, für Mechaniker und Arbeiter gesperrt hat, ebenso bei der Firma Altenstein und Brandt in Budapest Differenzen entstanden find, so ersuchen wir die Kollegen, nach Budapest teine Arbeit anzu­nehmen. Etwaige Angebote sind zurückzuweisen.

Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Metallarbeiter!

In Saalfeld a. d. Saale , ebenso in Frankfurt a. Main , wie im ganzen Waingebiet find Tausende Metallarbeiter ausgesperrt. Zuzug ist streng fernzuhalten.

Wir ersuchen, dorthin leine Arbeit anzunehmen. Die Kollegen werden gebeten, für Berbreitung obiger Mitteilung zu sorgen. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin .

Achtung, Bootsbauer!

Für sämtliche Holzarbeiter, bestehend aus Bootsbauern, Schiffs bauern, Tischlern, Stellmachern usw., Stellmachern usw., sind die Bootswerft B. Deutsch sowie die Buffalowerft, beide in Stralau, bis auf weiteres gesperrt. Für die Buffalowerft fommen auch Metall­

arbeiter in Betracht.

Verein der Schiffs- und Bootsbauer. May Janke.

Deutfches Reich.

Zum Streit der Seeleute.

Bolizei­

Die Rassenfrage spielt in Transvaal eine sehr große Rolle. Die Randmagnaten sind fortwährend an der Arbeit, die Holländer gegen die Briten auszuspielen. Man versucht, die Plätze der Streifenden durch Holländer zu ersetzen; allerdings ist dieser Plan bis jetzt mißlungen.

Am 26. Mai fand in Johannesburg eine große Demonstration gegen die Chinesen statt, an der sich mehr als 10 000 Arbeiter bes teiligten. Außer der Forderung, daß kein gelernter Arbeiter mehr als zwei Bohrmaschinen hehandeln soll, erheben die Arbeiter bittere Klagen gegen die schlechte Ventilation in den Gruben, Arbeits gegen fortwährende Lohnabzüge und grausame bedingungen.-

99

286 S.

Eingegangene Druckfchriften.

, The theoretical system of Karl Marx in the light of recent criticism".( Das theoretische System Karl Mary im Lichte der neueren Kritik.) Von Louis B. Boudin , Chikago 1907. Verlag von Charles H. Kerr u. Co.( Internationale sozialwissenschaftliche Bibliothet.) ,, Landwarks of scientific socialism"( Anti- Duehring"). ( Maikstein des wiſſenſchaftlichen Sozialismus, Anti- Dübring] von Friedrich Engels ( ins Englische ) überfekt und herausgegeben von Auſtin Lewis. Chitago 1907. Verlag von Charles H. Kerr u. Co. fozialwissenschaftliche Bibliothel.) 266 S.

( Internationale

Monatsschrift für christliche Sozialreform. Matheft.

Begründet von weiland Freih. K. v. Bogelsang. Berlag: Baeßler, Dregler u. Go Zottstetten( Badende Blätter für Volksgesundheitspflege. 5. Heft. Organ des deutschen Vereins für Boltshygiene. Monatlich ein Heft. Pro Jahr 4 M. Berlag: Bolts wohlfahrt, Berlin W. 30.

Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Theater, Mufit. Heraus. fährlich 3,50 M., Heft 70 Pf.)

geber:. Avenarius. Berlag von G. D. W. Callwey in München .( Viertel­Menschwerdung. Ein Blatt aus der Schöpfungsgeschichte. Bon Dr. L. Wilfer. 144 Seiten. Berlag von Streder u. Schröder in Stuttgart Preis: geh. 1 M., geb. 1,80 M.

Viermal entflohen. Von Leo Deutsch . 198 Seiten. Preis 1,50 M. Verlag: J. H. W. Dieß Nachflg. in Stuttgart .

Die Arbeiterversicherung im Auslande. Bon Dr. Zacher.. Heft 17. 6 M. Berlag A. Troschel, Grunewald- Berlin, Gillstr. 5. abends 9 Uhr, bei Unbehaun, Stolpischestr. 61: Generalversammlung.

Lefe und Disfutierklub Motteler". Mittwoch, den 29. d. M.,

Staatsbürger unweigerlich den Anordnungen eines Boli Letzte Nachrichten und Depeschen.

Bergifteter Pudding.

Darmstadt , 29. Mai .( B. S.) Die Familie des Schlachthof­direktors D. Gart ist seit Sonntag infolge des Genusses von Vanille­Budding an Bergiftungserscheinungen schwer erkrankt. Die ganze Familie hat seit gestern das Sprachvermögen verloren. Der Zu­stand der beiden Kinder ist bedenklich; der Sohn mußte in das städtische Krankenhaus gebracht werden.

Berschüttet.

Wit Argusaugen wacht die Polizei darüber, daß von den Streifenden keine Gefeßesverletzungen" begangen werden, die sie schon darin erblidt, wenn ein Streifender nicht sofort auf die Auf­macht. Auf Grund der vollständig eine Streitpostenverordnung forderung zum Verlassen des betreffenden Ortes Kehrt marsch!" erseßenden Hamburger Straßenordnung muß stets, vorbehaltlich des sich auf dem Papier gut ausnehmenden Beschwerde rechts, ein beamten Folge leisten. Der Beamte braucht nur zu befürchten, es könnte, und wenn es sich auch nur um eine Person handelt, der öffentliche Verkehr oder die Ordnung gestört werden, um ein­zuschreiten", wie der polizeitechnische Ausdrud lautet. Das sub­jeftive Ermessen des Schußmannes feiert in der Plutokraten­Republik höchste Triumphe. Ganz anders sieht die Nehrseite dieser Medaille aus, denn den Reedern und deren Agenten ist alles er­laubt, was den Arbeitern verboten ist. Das Gewerbe eines Stellen­bermittlere für Seeleute darf hier nur mit polizeilicher Genehmi gung betrieben werden, und in" normalen" Zeiten gibt sich die Polizei die redlichste Mühe, den Landhaien" das Handwerk zu legen, ja, fie verschmäht es dann auch nicht, auf dem Verbands­München- Gladbach), 29. Mai .( B. H .) In einer Kiesgrube bureau der Seeleute Erkundigungen über Zuwiderhandlungen ein- wurde der Sohn des Besizers sowie ein Knecht verschüttet. Beide ziehen zu lassen. Das Verbandsbureau hat sich jetzt das grausame find tot. Bergnügen gemacht, auf Uebertretungen dieser Art hinzuweisen. Allerdings handelt es sich jest um Kontraventionen im Reederinter­effe, denen von Agenten Gesindel zugeschleppt wird. Wir werden später über den Ausgang dieses interessanten" Falles" berichten. Auch aus Petersburg , daß am russischen Hofe den Verhandlungen jei bemerkt, daß, wie im Vorjahre, auch jetzt Schiffe mit unge nügender oder völlig unzureichender Bemannung in See gehen. In der gestrigen Versammlung der Streifenden erstattete Baul Müller den Bericht, dem wir entnehmen, daß die Situation im all­gemeinen eine gute ist. Er teilte mit, daß viele Ostsee - Reedereien gern bewilligen möchten, aber sie fürchten den Druck des Reeder­verbandes, während die unabhängigen Reedereien die Forderungen bewilligen. In Bremerhaven liegen viele Lloydschiffe ohne Be­fabung. In Hamburg vermehren sich die Streikenden von Tag zu Tag. Der Zuzug von Seeleuten nach Hamburg ist gleich Null, ebenso steht es in dieser Hinsicht in den anderen Häfen. Die Ham burger Reeder haben bisher auf das in höflichster Form gehaltene Schreiben der Seeleute nicht geantwortet, obwohl darin den Ree­dern die Konzession gemacht wird, daß eine Kommission attiver Seeleute mit ihnen verhandeln solle. Der Geist unter den Streifenden ist ein vorzüglicher. Die meisten Seeleute haben bis­lang auf Unterstüßung berzichtet, so daß nur eine fleine Summe

Achtung, Fabrikarbeiter! Wegen nicht bewilligter Lohnforderung von 27 Pf. pro Stunde auf 32 f. pro Stunde sowie von 30 f. ausgezahlt zu werden brauchte. pro Stunde auf 35 Pf. pro Stunde legten die Arbeiter der Del fabrit des Geheimrats era in Wittenberge , Bezirk Potsdam , am Montagabend die Arbeit nieder. Es wird gebeten, Zuzug von ist auch mit elementarer Plöglichkeit über Regensburg herein­Arbeitern nach Wittenberge fernzuhalten.

Die Gauleitung des Fabritarbeiter- Berbandes.

J. A.: E. Bennewig.

Achtung! Maschinisten und Heizer!

In den Braunkohlengruben und Brikettfabriken Milli und Emanuel in Bockwitz sind abermals Differenzen ausgebrochen, Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil berant.;

Ein Bäckerstreik

gebrochen. Die Zahl der Ausständigen beträgt 200. Gestern morgen war in der ganzen Stadt tein frisches Brot zu haben.

Malerftreit in München . Das von den Malermeistern ber­breitete Gerücht, der Streif sei beendet, beruht auf unwahrheit. Der­selbe dauert unverändert fort.

Ein feiner Plan.

Paris , 29. Mai .( B. S.)" Petit Journal" berichtet zwischen Rußland und Deutschland betreffend gemeinschaft­liches Vorgehen gegen Revolutionäre, große Wichtigkeit bei­gemessen werde. Die russische Regierung habe bekanntlich nur bei Deutschland Entgegenkommen gefunden in der Frage, gemeinschaftlich gegen alle Revolutionäre vorzugehen. Die jüngsten Ausweisungen von Russen ans Berlin ständen mit diesen Unterhandlungen in direktem Zusammenhange. Die russische Polizei habe den Berliner Behörden ein Komplott gegen den deutschen Kaiser angezeigt, doch seien die Ver­schwörer weder Russen noch Deutsche , sondern Letten und Littauer aus baltischen Provinzen. Der Korrespondent des Petit Journal" fügt noch hinzu, daß die schwebenden Ver­handlungen bezweckten, ein gemeinsames Vorgehen in den

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ltischen Provinzen im Falle eines Aufruhrs zu veranlassen. auch die Reise des Grafen Schuwaloff nach Berlin soll mit diesen Unterhandlungen zusammenhängen. Der Zar foll be­absichtigen, demnächst einige Wochen in Darmstadt Aufenthalt zu nehmen und soll diese Reise den Anlaß zu einer Zusammen­funft zwischen dem Zaren und dem deutschen Kaiser geben.

Verhaftete Falfchmünzer.

Paris , 29. Mai .( W. T. B.) Sieben der anarchistischen Partei angehörende Falschmünzer wurden hier in der Wohnung eines ge­wissen Matha, Redakteur des Anarchistenblattes Le Libertaire", verhaftet. Eine Kiste mit Falschmünzeriverkzeugen und 500 falschen Zweifrankstücken wurde beschlagnahmt.

Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck gebeten. E.Glede, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftel Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt