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Die Antwort des Reichskanzlers auf die Juden flinten- Interpellation lautet:

Go vollziehen sich die Revolutionen in der Demokratie![ Reichstagswahl in Kaufbeuren  . Nach der Ohne Schwertstreich, ohne Pulver und Blei, ohne Hochver- mania" ist det Bentrumskandidat 3inth mit gegen 2000 Stim­rathsprozesse, Standgerichte, ohne Hinrichtungen und ohne men Majorität gewählt. Zinth erhielt 8476, Sigl 3020, Kerter stürzt die geänderte Zeit das Alte, aus dessen Wagner( nationalliberal) 2717, Bitt( Sozialdemokrat Ruinen neues Leben blüht. Das Bürgerthum des 797 Stimmen.- Kantons Zürich   hat seine ihm von der Geschichte gestellte politische Aufgabe energisch und redlich gelöst und anläßlich der 25jährigen Jubiläumsfeier kann die demokratische Bartei mit Stolz auf ihr Werk und dessen gesezgeberische Segen­spende zurückblicken. Und auch sie sieht bereits ihre Nach­folgerin, die Sozialdemokratie auf dem Plane, in deren vordersten Reihen heute wie vor 25 Jahren bei der Verfassungsbewegung unser altbewährter Kämpfer Karl Büttli fteht. Sollte ihm nicht das Glück beschieden sein, noch den Sieg des sozialistischen   Gedankens in der selben friedlichen Weise sich vollziehen zu sehen, wie vor einem Vierteljahrhundert den Sieg des demokratischen Gedankens?

Könnte man in den Monarchien nicht auch etwas aus der Geschichte der Demokratie lernen?

Politische teberlicht.

Berlin  , den 12. Dezember.

Die heutige Reichstagssitung brachte uns nicht die Fortsetzung der Debatte über das Militärgesetz, wohl aber anläßlich der Interpellation Marquardsen eine Er flärung des Reichskanzlers über die Qualität der deutschen  Soldatenflinten. Daß die deutschen   Flinten gut schießen, das haben wir niemals bezweifelt- namentlich nachdem der Gefreite Lück und andere die Tüchtigkeit besagter Flinten so glänzend ad hominem  - an dem Leibe deutscher Reichs­bürger bewiesen haben.

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Die Interpellation der Agrarier, betreffend die inter­nationale Münzkonferenz brachte uns die unvermeidliche Doppelwährungs- oder Silberdebatte, mit den üblichen unvermeidlichen Reden der Herren Kardorff, Mirbach, Leuschner, Frege und Konsorten einer- und Bamberger's anderseits. Diesmal sprach auch ein sozialistischer Redner - Bebel-, der durch eine Bemerkung Kardorff's pro­vozirt war. Der Reichskanzler wies die Interpellanten sehr scharf ab, so scharf, daß der unfreiwillige Komiker v. Schalscha fich und den übrigen Doppelwährungsleuten eine humoristische Grabrede hielt. Die konfervativen Agrarier benutzten die Gelegenheit, um die Antisemiten von ihren Rockschößen zu schütteln, was eine drohende Strafrede des fürchterlichen Liebermann von Sonnenberg zur Folge hatte. Morgen Militärgesez.

Der Bundesrath ertheilte in der am Freitag voriger Woche unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten des Staats­ministeriums, Staatssekretärs des Junern Dr. von Bötticher abgehaltenen Plenarsigung dem vom Reichstag angenommenen Gefeßentwurf, betreffend die Einführung des § 75a des Krankenversicherungs- Gesetzes, und dem Entwurf eines Gesetzes wegen Ergänzung der Bestimmungen über den Wucher die Zustimmung und erklärte sich mit der Wieder­vorlegung des Gesezentwurfs gegen den Verrath militärischer Geheimnisse an der Reichatag einnerſtonden. Der Antrag Badens, betreffend Ausnahmen vom Berbot des Umlaufs fremder Scheidemünzen, der Freundschafts, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit dem Freistaat Kolumbien   und der Entwurf von Vorschriften über die Versendung von Sprengs stoffen und Munitionsgegenständen der Militär- und Marine verwaltung auf Land- und Wasserwegen wurden den zu­ständigen Ausschüssen zur Vorberathung überwiesen. Von der Denkschrift über die Cholera Epidemie dieses Jahres nahm die Versammlung Kenntniß.-

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Der Antrag, das Strafverfahren gegen Ahlwardt  in dem Judenflinten- Prozeß während der Dauer der Reichstags Session einzustellen, bedarf 15 Unterschriften. Die Staatsbürger- Zeitung" schreibt:

" Außer den Antisemiten v. Liebermann, Pickenbach und Werner haben denselben nur Sozialdemokraten( unter andern Singer und Stadthagen  ) unterzeichnet; die Mitglieder der anderen Parteien waren zur Unterzeichnung nicht zu bewegen, weil sie ihre Vorstände darüber noch nicht gehört hatten".(!)"

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Sie hatten sich dicht zu einander gesetzt, um den schönen lichten Maitag verlöschen zu sehen.

In Nautes wurde die kleine Delflamme des Wagens angezündet, und sie begann ihr zitterndes gelbes Licht auf

die grauen Polster zu werfen.

Duron hatte die Taille seiner Frau umschlungen und drückte sie in sanfter Zärtlichkeit an sich. Ich liebe Dich, füße Magda", flüsterte er.

Unser neues Infanteriegewehr ist ein durchaus gutes im Modell und der Ausführung und es entspricht allen Anforde rungen, die die moderne Kriegskunst an eine Handfeuerwaffe zu stellen hat. Das gilt in seinem ganzen Umfange auch von ben bei Löwe bestellten Gewehren. Der Gedanke, an Löwe Gewehre zurückzugeben oder künftig nicht mehr bei ihm zu be­stellen, ist der Staats- und Reichsverwaltung nie gekommen. Daß heute eine solche Beunruhigung entstehen konnte, liegt weniger an dem Gewehr, als in den Zeitverhältnissen. Auch bei der Einführung des Bündnadelgewehrs, welche ich selbst erlebt habe, wurde dies neue Gewehr auf das schärfste ange­griffen, hauptsächlich in Offizierskreisen und es fursirten da fogar Wizblätter über dieses Gewehr. Damals hatten wir noch nicht die Presse, nicht den Parlamentarismus

das Gewehr der deutschen Armee vollständig kriegsbrauchbe und die Löwe'schen Gewehre stehen den anderen nicht na Ich glaube, die Nation kann sich in dieser Beziehung vollständi aller Sorgen entschlagen.-

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Ein Heimstättengeset Entwurf ist von den fo fervativen Abgg. Graf von Dönhoff Friedrichstein, Gu Douglas, Gehlert, Lutz, Menzer und einer Anzahl Mitglied beider konservativer Parteien und des Zentrums im Reichs tage eingebracht.

Unterstügungsivohusik. Offiziös wird geschrieben:

Die Meldung, es sei ein Gefeßentwurf, betreffend Avände rung der gefeßlichen Bestimmungen über den Unterstügung wohnsit, thatsächlich in Borbereitung, darf infofern als ju treffend bezeichnet werden, als seit geraumer Zeit Erhebungen stattfinden und das einschlägige Material gesammelt und lichtet wird. Die Vorbereitung der Materie ist aber noch nicht so weit gediehen, um die Annahme gerechtfertigt erscheinen laffen, ein solcher Gesetzentwurf werde noch in dieser schon genug belasteten Seffion an den Reichstag gelangen. Die preußischen Junker und Agrarier werden sich also mit der Beschränkung der Freizügigkeit der Arbeiter noch etwas gedulden müssen.

Ein offiziöser Wink. Wie der Norddeutschen All gemeinen Zeitung" das Wohl der Fabrikanten zu Herzen geht, erhellt aus nachstehender Belehrung dieses Blattes & schreibt:

Neuerdings wieder wurden vielfach Klagen darüber laut daß Betriebsunternehmer wegen der Uebertretung polizeilicher Vorschriften feitens jugend licher Arbeiter zu Polizeiftrafen verurtheilt find, ohne daß dieselben von diesen Uebertretungen etwas gewußt, ge schweige denn sie veranlaßt hätten. Durch die Gewerbe ordnungs- Novelle follte diesen Klagen abgeholfen werden und fönnte es auch, wenn die Unternehmer größerer Betriebe, welch solche Uebertretungen unmöglich selbst verhüten fönnen, überall von der ihnen durch die neue Fassung des Abs. 1 des§ 151 gewährten Befugniß Gebrauch machten. Durch diese Be ftimmung ist nämlich die Verantwortlichkeit des Unternehmer für den Fall beschränkt worden, daß er eine an sich geeignete Person mit der Leitung oder Beaufsichtigung des Betriebe oder eines Theiles desselben beauftragt. Dieser Beauftragte dann für solde et extretungen haftbar und kann es aud fein, weil ihm die Ueberwachung der Arbeiter möglich ist."

und nicht die Mitwirkung der öffentlichen Meinung in so ausgedehntem Maße wir heute. Wenn nun ein Gewehr, wie das neue, das seiner Natur und den Fortschritten der Technik und Kriegskunst nach ungleich fubtiler als unsere früheren Gewehre, besonders als das Bündnadelgewehr ist, in den Händen einer Landwehrtruppe, die es zum ersten Male in ihre Finger bekommt, eine Menge von Beschädigungen erleidet, fo ist das an und für sich kein Wunder. Die bekannten Weseler Papiere sind nicht, wie in dem Prozeß gesagt wurde, durch einen horrenden Vertrauensmißbrauch in die Hände des An­geflagten gelangt, sondern es ist das ein kleiner, gewöhnlicher, gemeiner Diebstahl, nicht mehr und nicht weniger. ( Hört! Hört!) Die Papiere haben in Wesel   in einer offenen Mappe auf dem Tische im Kommandogebäude gelegen und sind dort weggenommen worden. Die Schriftstücke waren gar nicht als geheime vorgemerkt. Die Reparaturen, welche an den Ge wehren vorgenommen werden, betreffen in den meisten Fällen nicht solche Fehler, welche die Kriegstüchtigkeit der Gewehre be schränken. Die Artilleriedepots, in denen die Gewehre lagern, betrachten nach den Uebungen die Gewehre mit der Dupe und bemängeln jede Kleinigkeit. Das ist auch gut. Man kann aber daraus nicht schließen, daß, wenn nach einer Uebung eine Menge von Gewehren, die in wenig geübten Fingern waren, bemängelt werden, daß die Waffe schlecht ist. Nach der Liste der Reparaturen des Artillerie- Depots in Wesel   sind es nur brei Reparaturen, die allenfalls auffallen können. Reparaturen werden auch häufig dadurch verursacht, daß das Material nicht überall gut gewesen ist. Es fann sich herausstellen, daß das Eisen oder der Stahl zu spröde oder zu weich gewesen ist. Aber daraus tann nicht das Mindeste für die Kriegsbrauch­barkeit Nachtheilige geschlossen werden. Unter den Infanterie­Seitengewehren desselben Landwehr- Bataillons, Modell 71, die also lange vorher angefertigt worden sind, find 81 als reparaturbedürftig erfannt worden. Wenn das einem Dinge vorkommen kann, das gar nicht ge zückt worden ist, so fann man sich nicht wundern, daß folche Reparaturen in ungleich größerer Zahl bei den Ge­wehren vorkommen. Dabei muß man noch berücksichtigen, Um so weniger" versteht die Kreuz- Zeitung  " es, we daß vielfach an ein und demselben Gewehre mehrere Repara halb" der Gerichtshof eine ganze Reihe von Beweisauträge turen vorkommen, dadurch also die Summe der reparatur: Ahlwardt's   und seines Vertheidigers abgelehnt hat. bedürftigen Gewehre sich noch verringert. Es ist vor Gericht sollte denn der Gerichtshof noch weiter beweisen lassen nun versucht worden, die Militärverwaltung in einer unver

an

Zum Ahlwardt Prozeß schreibt die Kreuz- Zeitung  

it

es an, daß die von der Firma Löwe u. Co. gelieferten Ge Das Erkenntniß steut fest, und darauf vor allem fommt wehre nicht die von dem Angeklagten behaup tete schlechte Beschaffenheit haben, sonder friegsbrauchbar sind. Da sich dies, wie bereits früher bemerkt, mit unseren eigenen Wahrneh mungen deckt, so reicht es für uns aus; für andere und zwar sehr weite Kreise jedoch, die nicht in der Lage sind, si auf die Thatsachen zu stüßen, die uns zu Gebote stehen, wi

es vielleicht nicht ausreichen."

Was

antwortlichen und gewissenlosen Weise zu verleumden.( Hört! Selbst in dem Strafmaß, auf welches erkannt ist, glaubt Hört!) Ich kann das als Angehöriger des deutschen Heeres die Kreuz- Zeitung  ", daß der Gerichtshof das Richtige g und als Bertreter der auswärtigen Politik des Reiches nur auf troffen hat. Sie hätte nur gerne die unrügbaren" Eindrüde, das Schärfste brandmarken.( Lebhafter Beifall.) die der ganze Prozeß machte, noch mehr festgestellt gesehen. Sächsischer Kriegsminister General- Lieutenant v. d. Planiz: Wir hätten dieses, namentlich die ganzen Arbeiterverhält

et

es ist schrifin uno manouch behauptet worden, daß bei den nije vet zowe, die entassung der 400 4 Uebungen des fächsischen Armeekorps schlechte Erfahrungen der Maifeier und ähnliches, auch gerne genauer mit den Löwe'schen Gewehren gemacht worden sind. Bir örtert gesehen. Aber der Gerichtshof that uns nicht den stehen der Löwe'schen Fabrik vouständig objektiv gegenüber, Gefallen, obgleich es vielleicht im näheren Zusammenhang da diese nicht direkt an uns geliefert hat. Wir haben viel mit dem Prozesse steht, als der Schmutz, welchen die Kreuz

mehr die Gewehre beim preußischen Kriegsministerium bestellt

Die Freifinnige Zeitung" schreibt:

" In bezug auf die Unterbrechung des Straf prozesses gegen Ahlwardt haben wir niemals, wie uns die Germania  " und der

Borwärts" deutet, befürwortet, Ahlwardt  , abzuhalten, das Haus am Leipzigerplatz zu be

treten.

und haben von diesem selbstverständlich auch solche erhalten, Beitung" gern aufgewühlt gesehen hätte.- die bei Löwe gemacht sind. Nach dem Erscheinen der ersten Broschüre von Ahlwardt   sind in Sachsen   die Löwe'schen Gewehre untersucht worden. Es wurden 200 derselben mit den in Staatsfabriken angefertigen Gewehren verglichen. Es wurden aus jedem Gewehr 50 Schüsse abgegeben und zwar 25 gewöhnliches und 25 Schüsse Schnellfeuer. Das Resultat war, Daß die Löwe'schen Gewehre vollständig gleichwerthig mit den Gewehren aus Staatsfabriken waren. Auch bei den Uebungen von sechs Reserve- Bataillonen, von denen fünf mit Löwe'schen Gewehren ausgerüstet waren, haben sich letztere durchaus be­währt, und alle in der Neuen Deutschen Zeitung" in Leipzig  und anderswo mitgetheilten Thatsachen, welche sich auf die Herr Eugen Richter   wünscht eben, daß bis Ahlwardt Unbrauchbarkeit der Löwe'schen Gewehre bezogen, haben fich die Gefängnißstraße, die er gegenwärtig verbüßt, abgeſeiſen als falsch herausgestellt. Nach meiner festen Ueberzeugung in hat, auch die neu erkannte Strafe wegen der Judenflinten"

Er ging zum Fenster und zündete sich eine Zigarette an. Der Anblick des Hafens, des breiten Flusses, der Segel schiffe mit ihren schlanken Masten, der stämmigen Dampfer, bie mit Hilfe von Krähnen entladen wurden, blieb doch nicht ohne Wirkung auf ihn, so oft er es früher auch ge­sehen hatte.

Donnerwetter, ist das schön!" rief er.

den Strafprozeß unterbrechen soll, als bis Ahlwardt   in de Wir haben lediglich befürwortet, daß man nicht eher Lage ist, thatsächlich von dieser Unterbrechung des Prozeffe parlamentarischen Gebrauch zu machen durch den Eintritt is Den Reichstag."

sonderbare, gewaltige Broncenadel, die Spitze der Kathedrale

die die höchste der Welt sein soll.

Aber drüben, auf der anderen Seite des Stromese hoben sich die runden, an der Spize ausgebauchten Fabril fchornieine der großen Borstadt Saint- Sever.

Zahlreicher noch als ihre Brüder, die Kirchthürme stiegen ihre hohen Biegelsäulen weit in das Land hinein Madeleine lief herbei, legte ihre beiden Hände auf eine empor und wirbelten schwarzen Kohlenrauch zum blauen Ihre Lippen suchten seinen Mund zum langen Russe. Schulter ihres Gatten und lehnte sich hingebend an ihn. Himmel auf. Dann blieben fie, Wange an Wange geschmiegt und Voller Entzücken blickte sie hinaus und wiederholte: Ach, Die Augen in die Nacht draußen versenkt, aus der zuweilen ist das hübsch, ist das hübsch! Ich dachte gar nicht, daß Lichter aufbligten, still bei einander sigen, bis Rouen   es soviel Schiffe geben könnte!" herankam.

Eine Stunde später brachen sie auf. Bei den Alten, die schon seit einigen Tagen Bescheid wußten, wollten sie

Mittag effen.

Und der höchste Schlot unter allen war so hoch wie das zweithöchste menschliche Bauwerk, die Cheopspyramid und tam fast der Spitze der stolzen Kathedrale gleich; f wie sie die Königin der jpigen Menge heiliger Bauten wa schien diese mächtige Feueresse über das arbeitsame,.rauchende Bolk der Fabriken zu herrschen.

Sie stiegen in einem Hotel ab, dessen Fenster auf den Rai hinausgingen und aßen ein wenig zu Abend. Am andern Morgen wurden sie gegen acht vom Zimmer- Ein offener Wagen, er war vor Alter rostig, trug fie Hinter der Arbeitervorstadt breitete sich ein Tannen mädchen geweckt. hinaus. Er flapperte wie eine Kesselschmiede, als sie durch wald aus und schnitt den Horizont ab. Zwischen Stadt und Eltern verlaufen würde. Er hatte seine Frau zwar auf Dann ging es durch Wiesen, an einem Bach vorbei, und wellige, bebuschte Hügel Bahn, die nur stellenweiſe th Duron war etwas unruhig, wie der Besuch bei seinen die Straßen führen, zuerst durch eine lange, häßliche Gaffe. Borstadt aber floß die Seine hindurch, brach sich durch alles schon vorbereitet und aufmerksam gemacht und auf sie endlich die Anhöhe hinan. eingepredigt, aber er hielt es doch für gut, seine Worte noch einmal zu wiederholen.

Es sind Bauern, darfst Du nicht vergessen, richtige Bauern vom Lande und nicht von der Romischen Oper." Das weiß ich ja," erwiderte sie lachend, Du hast es mir oft genug gefagt."

Er zog sich die Stiefeln an:" Auf Bequemlichkeiten fönnen wir bei ihnen nicht rechnen. Nur ein altes Bett mit einem Strohfact steht in meinem Zimmer. Matrazen

Madeleine war müde geworden und halb eine einen langen runden Bogen beschrieben hatte, dann am weißen Steinfnochen vorwiesen und verschwand, nachdem f

geschlummert in dem warmen, schmeichelnden Sonnenlicht, Horizont.

bie

das sie in dem alten Wagenkasten umfluthete und durch- Schiffe tamen den Fluß hinab und hinauf gezogen, drang, als nähme sie ein wahres Licht- und Landluftbad. nicht größer wie Fliegen zu sein schienen und dicken Damp  Ihr Mann weckte sie. Sieh nur," sagte er. ausspieen. Inseln lagen über dem Wasser bald dicht

am

Der Wagen hielt. Zwei Drittel der Anhöhe lagen einander gereiht, bald in großen Zwischenräumen, wie un

fe

hinter ihnen; sie befanden sich an einem berühmten Aus- gleich vertheilte Körner einer grünenden Schnur. fichtspunkte, der allen Reisenden gezeigt wird. Der Kutscher erwartete, daß sich die Reisenden Das weite, gewaltige Thal lag zu ihren Füßen. Von genug an der Lan schaft begeistert hätten. Aus Erfahrung fennt man in Contelen nicht." dem einen bis zum andern Ende durchglänzte es der bewußte er bei allen Sorten von Besuchern, wie lange Das schadet nichts", rief sie luftig. Ach wird das wegte Strom. tan fah ihn von unten herkommen, an Bewunderung dauerte. hübsch sein, wenn wir dann Morgens vom Krähen der zahlreichen Inseln vorbeifließen und eine Biegung machen, Hähne geweckt werden..."

Aber als sich der Wagen eben in Bewegung fehen

bevor er durch Rouen   floß. Dann tauchte auf der rechten wollte, sah Duroy plöglich in einer Entfernung von einigen Sie hatte ihren Morgenrod angelegt, ein weites Kleid Flußseite die Stadt auf; noch schwamm fie im leichten hundert Schritt zwei alte Leute ihnen entgege fomme aus weißem Flanell, das Duroy sofort wieder erkannte. Morgennebel, aber ihre Dächer blisten schon auf in der und er sprang aus dem Wagen und rief: Das find Sein Anblick war ihm unangenehm. Warum nur? Seine Sonne. Bahllose schlanke Thürme ragten aus dem Dunst Ich extenne fie." Frau besaß ein ganzes Dußend solcher Morgenkleider, das empor, spiße und stumpfe, die wie Riesenspielzeug aussahen, wußte er. Sie tonnte doch nicht die Ordnung ihrer Aus- viereckige und runde, heraldische Kronen auf dem Haupt, fteuer zerstören und ein neues faufen! Gleichviel, es war Glockenthürme, Warten, kurz das ganze Bolt gothischer ibm unangenehm. Es erinnerte ihn an Forestier, Rirchenbauten. Alle überragte eine merkwürdige, häßliche, I

( Fortsegung folgt.)

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