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Br. 126. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 2. Juni 1907.

ergibt. Was den Arbeitern mitunter in Arbeitsordnungen geboten sichertere Grundlage stellen, zeigt wohl die große Zahl von Tarif. stimmung enthalten war, daß die Arbeiter jeder Anordnung der richtet, daß dort nach einer Erhebung am 1. Oftober 1906 das Vors Arbeitgeber Folge zu leisten hätten, was doch den einfachsten Rechts- handensein von Tarifabschlüssen für 232 Betriben bekannt war, Den Wert der Gewerkschaften lernen mit der Zeit auch mehr begriffen widerspricht. Aus dem Kreis Gießen   wird berichtet, daß ohne daß dieses Resultat Anspruch auf Vollständigkeit machen und mehr die Gewerbeinspektoren schätzen, wenn vielleicht auch man dort früher namentlich in den kleineren Kreifen mit mehr könnte. So sind z. B. die Lohn- und Arbeitsbedingungen für das noch nicht in allen deutschen Bundesstaaten, so doch von Jahr zu ändlichem Charakter den Arbeitsordnungen fast keine Beachtung Sattler- und Portefeuillergewerbe fast allgemein durch derartige Jahr in ausgedehnterem Maße. Der jetzt erschienene Bericht der schenkte, daß sich aber mit dem Wachsen der Organisationen und Verträge geregelt. In den übrigen vier Inspektionsbezirken ist Hessischen Gewerbeinspektion für 1906 weist an ver- dem zunehmenden Einfluß derselben die Verhältnisse in den ebenfalls eine Vermehrung der Tarifabschlüsse in den verschiedensten schiedenen Stellen in anerkennender Weise auf die nußbringende letzten Jahren wesentlich gebessert hätten und man der Um- oder Branchen wahrnehmbar. Bemerkenswert hierzu ist noch folgende Tätigkeit der Organisationen der Arbeiter hin. So berichtet der Neugestaltung derselben ein lebhafieres Interesse entgegenbringe. Bemerkung des Gewerbeinfpeftores von Worms  : In allen Ver­Aufsichtsbeamte von Mainz   unter anderem über die Fortschritte, Durch die Organisation wurde den Arbeitern erst gewissermaßen trägen finden wir das Bestreben der Herabseßung der welche die Durchführung der Bundesratsverordnung bezüglich der zum Bewußtsein gebracht, daß ja die Arbeitsordnung die Grund- Arbeitszeit, der klaren Formulierung der Lohn Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien in letzter Zeit lage für den Arbeitsvertrag abgibt. Den wohltätigen Einfluß der verhältnisse unter Beseitigung rüdständiger gemacht hat. Im Berichtsjahre seien Uebertretungen dieser Ver- Gewerkschaften bei Lohnbewegungen konstatiert besonders Löhne und der Anerkennung und Berücksichtigung ordnungen an Wochentagen, trotzdem jeder Betrieb zweimal re- noch der Darmstädter   Aufsichtsbeamte, indem er schreibt, daß wohl der Organisationen. Daß gerade auf den letzteren Punkt vidiert wurde, nicht zu verzeichnen gewesen. Es solle dabei jedoch noch einige Ausstände und Aussperrungen 1906 zu verzeichnen besonderer Wert gelegt wird, liegt darin begründet, daß es gerade nicht verschwiegen werden, daß die Gehülfen durch ihre im Laufe waren, daß diese aber ihrer Dauer und ihrem Umfange nach die organisierte Arbeiterschaft war, welche unmittelbar oder des Jahres in Fluß gekommene Organisation die Durchführung früheren größeren Streits nicht gleichtamen dank dem Bestreben mittelbar auf die Tarifvereinbarung hinwirkte und sich deshalb beschleunigt haben." Aus dem Darmstädter Bezirk wird berichtet, der organisierten Arbeiter, Lohnbewegungen sachlich, ohne Leiden- ein höheres Maß von Einfluß sichern wollte." Was speziell die daß die Bestimmungen über die Höchstarbeitszeit in den Stein- schaft, ohne Verlegung der Kündigungsfristen und, wenn möglich, Berkürzung der Arbeitszeit anlangt, so ist der Eins brüchen und in den Steinhauereien besser beachtet würden als ohne Arbeitsunterbrechung zu Ende zu führen. Den Wert der fluß der Arbeiterorganisationen hierauf ein ganz erheblicher. Heißt früher und nur in fleinen, abgelegenen Betrieben noch leber- Organisation für die Arbeiter zeigt der Gewerbeinspektor von es doch darüber im Offenbacher   Bericht: Durch die gesamte Ar tretungen der Vorschriften festzustellen seien. Viel zur Durch Offenbach  , der bei Besprechung eines Streits in einer Maschinen- beiterschaft geht nach wie vor das Bestreben, die tägliche Arbeits­führung der Vorschriften habe die Ausdehnung der gewerkschaft- fabrik und Eisengießerei des ihm mit unterstellten Kreises Erbach   zeit herabzumindern, ohne dabei an Arbeitslohn einzubüßen. Die lichen Organisation der Arbeiter im Odenwald   beigetragen. Auch unter anderem sagt:" Der Streit, der sechs Wochen dauerte, wurde Gewerkschaften haben in dieser Beziehung aus dem Bezirk Mainz   meldet der Gewerbeinspektor, daß bezüglich wegen Aussichtslosigkeit von der Organisation eingestellt. Die auch im Berichtsjahre wiederum zum Wohle der Durchführung der Bekanntmachung über den Betrieb von Stein- Erfolglosigkeit war hauptsächlich darin zu suchen, daß die der Arbeitnehmer mitgewirkt." In der Stadt Offen. brüchen und Steinhauereien die Organisation durch zahlreiche Be- Organisation unter den Arbeitern des betreffenden Betriebes bach selbst wird ja auch in 208 von 413 Fabriken nur 9 Stunden schwerden die Arbeit der Inspektion in dankenswerter Weise unter- noch nicht genügend Anhänger gefunden hat." Im gearbeitet, während 52 Betriebe eine 9-9% stündige Arbeitszeit stütc. Aus dem gleichen Bezirk wird auch die Tatsache festgestellt, Gegensatz hierzu wird aus dem Kreise Gießen   berichtet, daß dort haben, 101 Betriebe eine 10stündige und nur noch 43 eine 10- bis daß ein Zurückgehen der Sonntagsarbeit in fontinuierlichen speziell der Verband der deutschen Tabakarbeiter im Berichtsjahre 12stündige. Auch in den anderen Bezirken zeigt sich in ähnlicher Betrieben wahrzunehmen ist, was auf den Abschluß von Tarif- eine sehr rege Tätigkeit zur Gewinnung von Mitgliedern erfolg- Weise der Einfluß der gewerkschaftlichen Tätigkeit. verträgen zurückgeführt wird, welche darauf hinstreben, jedem Ar- reich betrieb. Die Folge war, daß die Arbeiter eine 4- bis beiter wenigstens den zweiten Sonntag freizuhalten und für 5prozentige ohnerhöhung erzielten. In Lorsch   wurden durch Sonnlagsarbeit wesentlich höhere Löhne vorschreiben. Auch auf das Vorgehen der freien wie christlichen Organisationen für 800 die Festsetzung der Arbeitsordnungen haben die Arbeiter- bis 850 Personen der Zigarrenindustrie nicht unwesentliche Lohn­organisationen einen wohltätigen Einfluß ausgeübt, wie sich aus aufbesserungen erzielt, woran gerade die am schlechtest bezahlten den Tarifverhandlungen der Holzbearbeitungsbranche in Darmstadt   Arbeiter partizipieren. In welcher Weise die Gewerkschaften die wie auch dem Tarifabschluß mit einer dortigen großen Brauerei| wirtschaftliche Lage der Arbeiter bessern und sie auf eine ge­

Anerkennung gewerkschaftlicher Arbeit. wird, zeigt die Beanstandung einer folchen, weil in ihr die Be- abschlüssen. So wird allein aus dem Bezirk Offenbach   be

Gerade auch diese amtlichen Bekundungen zeigen aufs deuts lichste, wie die gewerkschaftliche Arbeit der breiten Masse nützen fann, wenn sie nur den Wert derselben begreift; sie zeigen aber auch, was es mit den Scharfmacherphrasen von der Hez- und Wühl­arbeit der gewerbsmäßigen Voltsaussauger für eine Be wandtnis hat.

HERMANN TIETZ

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