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Türkei . Revolten.

Berlin und Umgegend.

Ein Arbeiterheim.

Die Straßenbahner haben nun ein Flugblatt in tausenden von Exemplaren unter ihre Kollegen verteilt, in welchem es heißt: Will die Gesellschaft nicht gutwillig eine Aufbesserung des Lohnes zugestehen, so werden wir sie dazu zwingen."

Konstantinopel , 3. Juni. ( Meldung des Wiener f. 1. Telegr. eigenes Heim. Im Hause Große Hamburgerstr. 18/19 find die Der Verband der Gastwirtsgehülfen hat in Berlin nun auch ein Korr.- Bureaus.) Am 29. v. M. trafen aus Tripolis 1300 Beurlaubte eigenes Heim. erforderlichen Räume auf 10 Jahre gepachtet worden. Es sind vor- Weiter heißt es:" Der Straßenbahner kann leider auf die in Smyrna ein, von denen 300 aus dem Wilajet Aidin, die handen große Restaurationsräume für den allgemeinen Verkehr, Mitarbeit seiner Frau schon in normalen Eheverhältnissen nicht übrigen aus Smyrna find. Die Beurlaubten weigerten fich, dazu ein großer, schöner Garten mit zirka 450 Sigplätzen, in dem verzichten, will er sich und seiner Familie in der Ernährung ge= an Land zu gehen, ehe sie ihren Sold erhalten hätten. Erst die Parteis und Gewerkschaftsgenossen mit Familie angenehme Er- recht werden. Es bleibt eben der Hausfrau teine am 26. v. M. gelang es, sie in die Kasernen zu bringen. Am holung finden können. Für gute Bewirtung ist durch Anstellung Wahl. Ohne Rücksicht auf ihre sowieso schon in diesen Fällen nächsten Tage wollte man sie ohne Sold nach Hause schicken. Sie eines tüchtigen Restaurateurs und eines erfahrenen Kochs Sorge reichlich in Anspruch genommene Arbeitskraft als Hausfrau und erklärten jedoch, die Kasernen nicht zu verlassen, ehe sie den Sold getragen. Daß Küche und Keller Gutes preiswert bieten, davon Mutter, ohne Rücksicht auf ihre durch lange Arbeit in den Jugend­erhalten hätten. Einige drangen bis zum Militärkommandanten haben sich am Sonnabend eine Reihe Angestellter aus der modernen jahren geschwächte Widerstandskraft und Gesundheit hat sie etwa Arbeiterbewegung überzeugt. Sie folgten einer freundlichen Ein- noch verbleibende freie Stunden und halbe Nächte fernerer Arbeit Tewfit Pascha vor, welcher eine Plünderung in der Stadt fowie ladung des Verbandes und alle Teilnehmer waren von dem Gebotenen zu opfern, um trok reichlicher, verantwortungsvoller Tätigkeit einen schlechten Einfluß auf die Garnison befürchtete und angenehm überrascht. ihres Mannes, die Familie nur ernähren zu helfen. beshalb Gewalt anwenden ließ, wobei etwa 20 Soldaten leicht verletzt wurden. Auf telegraphische Bitte wurde der Sold angewiesen.

Konstantinopel , 3. Juni. ( Meldung des Wiener t. t. Telegr.­Korr.- Bureaus.) Die Meutereien in Uestüb sind durch die Sold auszahlung und die Entlassung der Meuterer beendigt.

China .

Aufruhr.

" Daily Chronicle" meldet aus Hongkong , daß das eng­lische Geschwader von Japan nach Hongkong zurückberufen und ein japanischer Kreuzer nach Swatau entsandt worden fei.

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Die unteren Räume dienen lediglich dem Restaurationsverkehr. Zu heute( Dienstag) abend ist eine große Versammlung der Ein fleiner Saal, ca. 150 Personen fassend, steht Vereinen und Straßenbahner und deren Frauen nach Dräsels Festsälen ein­Gewerkschaften zu Versammlungen und Festlichkeiten zur Verfügung. berufen worden, die zu der Lohnforderung und dem Ausspruch des In der ersten Etage befinden sich die Bureaus der Berliner Direktor Mide Stellung nehmen wird. Straßenbahnerfrauen, Ortsverwaltung, ein großes Sigungszimmer, ein Verkehrslokal für deren Mann infolge Ausübung des Dienstes der Versammlung die Verbandsmitglieder, wo sie alle Bequemlichkeiten genießen, fern bleibt, werden ersucht, trotzdem derselben beizuwohnen. ohne gezwungen zu sein, irgend etwas zu verzehren. Ferner ist vorhanden ein großes Lesezimmer.

Streit der Bau- und Erdarbeiter. In Würzburg wurden im ver­gangenen Winter die Löhne der Bau- und Erdarbeiter stark redu­ziert, so daß die Stundenlöhne 22 bis 28 Pfennig betrugen. Jetzt verlangen die Arbeiter eine Erhöhung ihrer Löhne, aber die Unter­nehmer gaben nicht einmal eine Antwort, weshalb zirka 400 Ar­beiter in den Streit eintraten. Zu Tode gearbeitet.

Fremdenzimmer, das Bureau der Hauptverwaltung, das ebenso wie die übrigen Räume mit modernen Einrichtungen versehen ist, London , 3. Juni. Morning Post" meldet aus Schan- und die Wohnung des Dekonomen befinden sich in der II. Etage. ghai: Die Aufrührer in der Umgebung von Swatau und Falls sich die Lokalitäten als nicht ausreichend erweisen, was hoffent Amoy morden Beamte, brennen Amtsgebäude nieder und lich bald eintreten wird, stehen laut Vertrag weitere Räume zur haben sich verschiedener Städte und Ortschaften bemächtigt. Verfügung. Der Verband der Gastwirtsgehülfen hat in der letzten Zeit Der Taotai von Swatau berichtet nur von den Verlusten erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen; die Berliner Verwaltungsstelle In Kulmbach ist die große Fleischwarenfabrik von H. u. P. der Aufrührer aus Furcht, daß durch die von ihnen an- ist bereits auf 1600 Mitglieder angewachsen, ausschließlich der fürzlich Sauermann, die ihre Produkte nach allen Himmelsrichtungen ver­gerichteten Verwüstungen eine Einmischung des Auslandes gegründeten Sektion für Hülfspersonal. Die Erwartung der Bersendet. Die Firma beschäftigt ein Heer von Mezgergesellen, die herbeigeführt werden könnte. waltung, daß durch die Gründung eines eigenen Heims das Tempo unter schlechten Verhältnissen leben, von früh 4 Uhr bis abends des Fortschritts noch beschleunigt wird, teilen wir vollständig. 8 Uhr arbeiten müssen und dafür einen ganz bescheidenen Lohn er­Als Beweis dafür, daß mit der Gründung einem Bedürfnis gedient ist, sei nur die eine Tatsache erwähnt, daß der Verwaltung halten. Alle bisherigen Versuche, Besserung zu schaffen, wurden mehrere Gesuche um Ueberlassung von Bureauräumen für andere von der Direktion durch Entlassung der Rädelsführer" vereitelt. Organisationen vorliegen, dem leider nicht entsprochen werden Das wurde ihr leicht, da die Arbeiter keine starke Organisation hinter sich hatten. Darin hat nun ein trauriger Fall plötzlich eine Aenderung gebracht. Ein Arbeiter legte sich abends in äußerst er­schöpftem Zustande zu Bett und stand nicht wieder auf. Das be­der Arbeitszeit um zwei Stunden und Bezahlung der Ueberstunden wirkte, daß die Arbeiter sich endlich aufbäumten und Verkürzung mit 30 Pf. verlangten. Diese sicherlich bescheidene Forderung wurde von der Direktion schroff abgelehnt; als sie aber sah, daß es ernst wurde und die Arbeiter einmütig in den Streik traten, be­quemte sie sich zur Bewilligung aller Forderungen.

Indien .

Die Unruhen.

Lahoret, 3. Juni. Die Polizei in Amritsar verhaftete heute den Agitator Ajitsingh, der neulich, als die Haftbefehle gegen die Agitatoren erlassen wurden, der Verhaftung entgangen war. London , 3. Juni." Daily Mail" meldet aus Simla: Jn Co­canada in der Provinz Madras ist es unmittelbar nach dem Besuch eines bekannten Agitators dort zu Ruhestörungen gekommen, die sich gegen die Europäer richteten. Veranlassung war die Züchtigung eines eingeborenen Studenten durch einen Arzt, der von diesem auf der Straße belästigt wurde. Ein Boltshaufen zog darauf bor den europäischen Klub und ließ seine Berstörungswut an dem Klubhaus aus. Ein Beamter, der den im Klub Anwesenden mit eingeborenen Polizisten zu Hülfe fam, wurde ebenso wie der Arzt von der Menge tätlich angegriffen und verwundet.-

Gewerkschaftliches.

Arbeiterverräterisches Treiben.

Während der jüngst beendeten großen Aussperrung der Holz­arbeiter hat der Hirsch- Dundersche Gewerkverein der Tischler be­tanntlich eine schändliche Verräterrolle gespielt. Als der Arbeits geber- Schußverband den Vernichtungskampf gegen den Holzarbeiter­berband begann, stellte sich der Gewerkverein auf die Seite der Unternehmer. Er schloß mit denselben ein Abkommen, wonach dem Gewerkverein alles, was der Holzarbeiterverband durch den Kampf etwa erringen werde, ohne weiteres zugestanden werden sollte. Das durch hatten sich diese Arbeiterverräter, die Erfolge des Kampfes gesichert, ohne an demselben teilzunehmen. Als Gegenleistung für diesen Judaslohn, den die Unternehmer den Hirschen versprochen, hat der Gewerkverein feine Mitglieder während der ganzen Dauer des Kampfes als Streifbrecher den Unternehmern zur Verfügung gestellt und die Vermittelung von Streifbrechern planmäßig be­trieben. Der Gewerkverein hat sich also nach besten Kräften bemüht, dem Holzarbeiterverband eine Niederlage bereiten zu helfen.

Aber es ist trot alledem anders gekommen. Der Holzarbeiter berband hat einen langwierigen und schweren Kampf gegen das bereinigte Unternehmertum geführt, und als der Kampf beendet

wurde, hatte der Holzarbeiterverband keine Niederlage erlitten,

fonnte.

Zur Tariffrage der Bootsbauer.

Vertrage, der zwischen dem Verband der Boots- und Jachtwerften Wir berichteten am lezten Freitag über Differenzen aus dem von Berlin und Umgegend und dem Verein der Schiff- und Boots­bauer besteht. Es handelte sich um die Berechnung der Ueber­stunden. Jetzt ist nun die Schlichtungskommission( drei Arbeits geber und drei Arbeitnehmer) wieder beisammen gewesen und hat eine maßgebende Festlegung hinsichtlich der fraglichen Bestimmungen getroffen. Wie protokollarisch festgelegt wurde, bleibt es betreffs der Ueberstunden bei der Faffung des Tarifs der Arbeitnehmer vom 7. März 1907. Danach find als Ueberstunden mit den tarifmäßigen Aufschlägen zu bezahlen die Stunden, die die tägliche Arbeits­zeit von 10 Stunden überschreiten. Hiermit ist seitens Der Vertretung der Arbeitgeber zugestanden, was die Arbeiter ver­langten. Auch diese Bestimmung soll, wie die übrigen des Ver­trages, vom 1. März 1907 ab Gültigkeit haben, so daß die Ar­beiter, welche etwa infolge fehlerhafter Auslegung der Bestimmung seit dem 1. März für Ueberstunden zu wenig erhalten hätten, zu entsprechenden Nachforderungen berechtigt wären. Durch pro­tokollarische Festlegung wurden auch noch einige andere Fragen ge­regelt, die mit den erwähnten Differenzen zusammenhängen.- Eine Bersammlung der Bootsbauer, die am Sonntag in ihrem Vereinslokal in der Stralauer Allee stattfand, erklärte sich durch Beschluß mit dieser Erledigung der Angelegenheit ein verstanden.s Was die speziellen Differenzen mit dem Unternehmer Deutsch betrifft( siehe Nummer vom Frei­tag), so hielt die Versammlung es für angebracht, durch ausbrüd­lichen Beschluß offiziell die Sperre über den Betrieb zu ver­hängen.

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Man erörterte dann den Streit auf der Deutschen Buffalo werft". Den Anlaß zu dem eine Woche währenden Streit gab unter anderem, daß der Unternehmer eine Abmachung mit seinen Arbeitern, wonach die Arbeitszeit früher beginnen und früher enden soll wie bordem, wieder rüdgängig machen wollte. Die Arbeiter verlangen, daß an der Vereinbarung festgehalten werde. Außerdem fordern sie: Anbringung einer Schutzvorrichtung an der Sachen. Es hat sich noch tein Streifbrecher gefunden. Man erwartet bestimmt einen Sieg.

Kampf im Baugewerbe. Nächsten Donnerstag treten in Weißens fels 500 bis 600 Maurer in den Ausstand, weil die von ihnen ge­forderte Erhöhung des Stundenlohnes von 45 auf 50 Pfennig ab­gelehnt worden ist.

Aussperrung. Am letzten Freitag wurden 75 Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma Waldorf- Astoria Comp. Zigarettenfabrik Stuttgart ausgesperrt. Die seit dieser Zeit seitens der Kommission der Ausgesperrten versuchten Verhandlungen hatten, soweit solche nicht abgewiesen wurden, keinen Erfolg.

Husland.

Streit der Seeleute.

Ueber die Ausstandsbewegung in den Häfen liegen uns fol gende Meldungen vor:

Amsterdam , 3. Juni. Die streikenden Seeleute bleiben auf ihren Forderungen bestehen, doch dürfte, allem Anschein nach, in Kürze der Konflikt gütlich aus der Welt geschafft werden.

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Paris , 3. Juni. Zwölf Abgeordnete der eingeschriebenen See­leute sind aus verschiedenen Säfen heute hier eingetroffen; fie werden heute nachmittag eine Besprechung mit dem Minister haben. Wie aus Bordeaux gemeldet wird, liegt dort die Schif­fahrt vollständig still; nur die Lotsen, die den internationalen Dienst versehen, haben es abgelehnt, sich dem Ausstande anzu­schließen. In Collioure ( Pyrénées Orientales ) haben die einge­schriebenen Seeleute sich abmustern lassen.

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Aussperrung. In Schwenningen wurden von den in der Metall­industrie beschäftigten Arbeitern 1700 wegen Lohnstreitigkeiten aus. gesperrt.

Bandfäge, beffere Waschgelegenheit und einen Schrank für die Letzte Nachrichten und Depefchen.

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Berichtigung. Eine uns zugegangene, Karl Kulide, Töpfer, unterzeichnete Karte enthält folgende Berichtigung:" Ich habe mit feinem Fuß die Bäckerei betreten!"

Lohnbewegung der Rheinschiffsfklaven.

Verschüttet.

Königshütte, 3. Juni .( B. H .) Auf der Deutschlandgrube wurden durch einstürzende Gesteinsmassen drei Arbeiter verschüttet, zwei Tote wurden geborgen.

Bom Schnellzug überfahren.

Saarbrücken , 3. Juni .( B. H .) Auf der Strecke Mez- Saar­brücken wollte mittags auf der Schanzenbergbrüde ein italienischer Bahnarbeiter die Gleise überschreiten; er wurde von einem Schnell­zuge erfaßt und getötet. Der zu seiner Hülfe herbeieilende Rotten­führer Birkenhauer von Burbacher Hütte wurde ebenfalls getötet.

Drohende Aussperrung in der Uhrenindustrie. Schwenningen , 3. Juni. Eine Versammlung der in der Uhren­industrie beschäftigten Arbeiter beschloß, die Erklärung der Fabris kanten nicht zu akzeptieren. Dadurch ist die Aussperrung von 10500 Arbeitern in 70 Betrieben des Schwarzwaldes sehr wahrscheinlich ge­

worden.

Sicherung des Wahlrechtes.

sondern er konnte mit einem Erfolge abschließen, der unter den gegebenen Verhältnissen als befriedigend angesehen werden kann. Jetzt, nachdem wenige Wochen seit dem Friedensslchuß mit den Unternehmern vergangen sind, verbreitet der Gewerkverein in den Tischlereibetrieben ein Flugblatt, wodurch er die Verräterarbeit, die er im Kampfe ausübte, nach einer anderen Richtung hin fortsetzt. Jetzt bemüht sich der Gewerkverein, die Mitglieder des Holzarbeiter­berbandes gegen ihre Leitung aufzuheben, sie dem Verbande ab­wendig zu machen und sie seinen eigenen Reihen zuzuführen. Der- Das Maschinen- und Kesselpersonal der Schlepp-, Güter- fowie selbe Gewerkverein, der im Bunde mit den Unternehmern auf eine der Bugsierboote des Rheinstroms ist in eine Lohnbewegung ein­Niederlage des Holzarbeiterverbandes hinarbeitete, räfonniert jetzt getreten. An 92 Firmen wurde folgender Lohntarif eingereicht: darüber, daß der lange und opferreiche Kampf keine Erfolge ge- wird in der Hauptsache gefordert: Lohn, wöchentlich: für I. Ma­bracht habe und daß die großen Opfer, die der Holzarbeiterverband ſchiniſten 42,50 M., für II. Maschinisten 35,00 M., für III. Maschi­niften 32,00 m., für Heizer 28,00 M. Die Löhne verstehen sich brachte, nuklos gewesen seien. Fünf Prozent Lohnerhöhung, als Mindestlöhne. Höhere Löhne als die oben geforderten dürfen Herauffezung der Abschlagszahlung, das sind dem Gewerkverein nicht gekürzt werden. Die Arbeitszeit darf 8 Stunden täglich nicht nur Scheinerfolge, und die nach zwei Jahren eintretende Ver- überschreiten. Ueberstunden, die unbedingt notwendig werden, sind türzung der Arbeitszeit um eine Stunde bedeutet dem Gewerk- für die Maschinisten mit 60 Pf. und für Heizer mit 50 Bf. für verein nichts weiter, als eine Schmälerung des Einkommens. jede angefangene Arbeitsstunde zu vergüten. Als Ersatz für die Die arbeiterverräterischen Hirsche mögen nicht begreifen, daß in die Fahrzeit fallenden Sonn- und gefeßlichen Feiertage wird der Erfolg des Kampfes für die Arbeiter weniger auf materiellem gefordert: daß Schleppdampfer in der Zeit von Sonnabend nachmittags 2 Uhr bis Montagsmorgens mit Sonnenaufgang feine Paris , 8. Juni .( W. T. B.) Die Deputiertenkammer nahm als auf moralischem Gebiete lag. Der Holzarbeiterverband war ja Schiffe aufnehmen bezw. die Reise antreten dürfen. Ebenso darf der Angegriffene, der den Kampf, welchen die Unternehmer ins nach 2 Uhr Sonnabendnachmittags tein Wechsel der Schleppzüge vor- heute den Gesetzentwurf zur Sicherung der geheimen Stimmabgabe Werk sezen, lediglich in der Verteidigungsposition führte. Wenn genommen werden. Für Güterdampfer, die feine Baffagiere be- und der Redlichkeit der Wahloperationen an. es dem Holzarbeiterverband gelang, den mit zäher Ausdauer ge- fördern, wird verlangt, daß dieselben an Sonn- und gesetzlichen führten Angriff zurückzuweisen und noch dazu einige Verbesse- Feiertagen nach ihrer Entladung die Reise keineswegs am selben rungen im Arbeitsverhältnis herauszuschlagen, so ist das ein Er- Tage, sondern erst am anderen Morgen mit Sonnenaufgang fort feßen dürfen. Für Hafenboote ist vollständige Sonntagsruhe durch folg von nicht geringer Bedeutung. Es ist ein eigenartiges Schauspiel, wenn die Verräter der auführen. Sind Maßregeln zu treffen, die zum Schuße des Lebens und der Gesundheit des Fahrpersonals dienen, Anstellung eines Arbeitersache sich jetzt zum Anwalt der Arbeiterintereffen auf Menage- Mannes, Einrichtung von Wasch- und Klosetträumen. Bei werfen wollen. Das tut der Gewerkverein nämlich. Er, der sich Einstellung von Maschinenpersonal ist der Arbeitsnachweis des während des Kampfes als Streifbrecherorganisation im Dienste des Zentral- Verbandes der Maschinisten und Heizer zu benußen. Unternehmertums hervorgetan hat, will jetzt den Holzarbeitern flar Für die Dauer der Lohnbewegung sind sämtliche Hafenstädte machen, daß die, Taktik ihres Verbandes eine verfehlte war. Der des Rheines zu meiden. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Gewerkverein scheint zu glauben, jetzt sei die rechte Zeit, um Un- Nachdruck gebeten. einigkeit in den Reihen des Holzarbeiterverbandes zu stiften und dabei Mitglieder für sich zu fangen. Das ist nämlich der einzige Zweck, den der Gewerkvercin mit seinem Flugblatt verfolgt. Er will sogar den Mitgliedern, die zu ihm übertreten, die im Holz­arbeiterverband erworbenen Rechte gewähren, ihnen ihre Mitglied schaftsdauer anrechnen usw.

Bentral- Verband der Maschinisten und Heizer sowie Berufsgenossen Deutschlands .

Deutfches Reich.

Lohnbewegung der Straßenbahner.

Wohlwollen" statt Verbesserungen. Paris , 3. Juni .( W. T. B.) Die Marinekommission der Deputiertenkammer empfing heute eine Abordnung der einge fchriebenen Seeleute, die erklärte, daß sie die ihre Verhältnisse betreffende Regierungsvorlage für ungenügend ansehe. Die Ab­ordnung ersuchte die Kommission, ihr das Versprechen zu geben, die Vorlage in befriedigender Weise abzuändern, damit durch dieses Versprechen der Ausstand sein Ende erreiche. Der Vorsitzende der Marinekommission erwiderte, die Kommission werde die die See­leute betreffende Vorlage mit Wohlwollen prüfen, er könne jedoch feine Hoffnung machen, daß das Parlament eine Vorlage an nehmer werde, welche mit größeren Ausgaben als die der Regie­rungsvorlage verbunden wäre und forderte die Seeleute auf, den Ausstand zu beendigen, der ihnen nur das Wohlwollen, das die Regierung für sie hege, rauben würde.

Der Streit der französischen Seeleute. Die Schaffner, Fahrer usw. der Großen Berliner Straßen- Havre, 3. Juni. Der Ausschuß der eingeschriebenen Seeleute bahn" erstreben eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage an. wird bei dem Syndikat der Seeleute von Southampton Schritte Sie haben in ihrer letzten Versammlung Forderungen aufgestellt unternehmen, damit die englischen Schiffe das Umladen der gegen­Die Vorlegung der wärtig in Havre weilenden Auswanderer in Southampton an Bord und diese dem Direktor Mide unterbreitet. Forderungen geschah in der lezten Vertrauensmännerkonferenz. anderer Schiffe verweigern, die eingeschriebenen Seeleute von Sier lehnte der Direktor Micke die Forderungen ab und erklärte: Cherbourg werden sich ebenfalls bemühen, zu verhindern, daß bie " Was die beklagte Mitarbeit der Frau anbelangt, so sei dies Auswanderer sich an Bord der Schiffe der Hamburg - Amerikalinie doch kein Unglüd; es gewährt doch für gesunde und kräftige einschiffen. Heute vormittag kam es zwischen Fischhändlerinnen Frauen eine gewisse Genugtuung, für die Erhaltung der Familie und Frauen von Ausständigen, welche die Fische in einen Bach mit tätig fein zu fönnen." warfen, zu Zusammenstößen. Drei Personen tourden verhaftet. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil berantw.:.Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Während des Kampfes betrieb der Gewerkverein offenen Ber­cat. Nach beendetem Stampfe betreibt er die Zersplitterung der Arbeiterorganisation. Erfolg wird er allerdings nicht haben, denn eine Organisation, die sich so offenkundig und so schwer an den Interessen der Arbeiter verfündigt hat, wie der Gewerkverein bei der Holzarbeiteraussperrung, fann fein einfichtiger Arbeiter als die Bertreterin seiner Interessen ansehen.