abend gelangte die Sache zur Verhandlung vor der Be- werden in den Monaten Dezember, Januar und Februar,| wenn wir die Hälfte des erwachsenen Bolles von der Mitwirkung rufungs- Straftammer in Altona . und zwar werden für die ersten 20 Tage je 2 M., für an den öffentlichen Angelegenheiten ausschlössen.
Der Staatsanwalt war der Meinung, daß der von der An- die folgenden Tage je 1 M. gezahlt. Die Mitglieder haben im Zum dritten stellen wir die Forderung aus wirtschaftlichen geklagten benutzte Stod als ein gefährliches Werkzeug angesehen Jahre 34 Wochenbeiträge zu leisten: ungelernte Arbeiter 35 Pf., Gründen, mit Rücksicht auf die Stellung der Frau im heutigen und die Angeklagte verurteilt werden müsse. Mildernde gelernte 45 Pf. Die Kaffe nahm an Wochenbeiträgen 17 194 M. Wirtschaftsgetriebe. Nach der letzten Berufszählung( 1895) gab es Umstände der Angeklagten zuzubilligen, dafür liege kein Grund ein, zahlte aber an Tagegeld: 15 928 Tage a 2 M. und 8158 Tage in Deutschland mehr als 7 Millionen erwerbstätige Frauen, vor. Sie sei besonders roh zu Werke gegangen und zeige durchaus a 1 M., insgesamt 40 014 M. Davon haben die Versicherten nur davon fast 5% Millionen Proletarierinnen; in Desterreich gibt es teine Reue. Er beantragte brei Monate Gefängnis. Das 43 Proz. aufgebracht. Die Kaffe erhält einen städtischen 8u6 Millionen erwerbstätige Frauen, davon 32 Millionen Ar Gericht erkannte nach furzer Beratung auf Verwerfung schuß von jährlich 20000 M. Ferner zahlten 239 Ehren- beiterinnen.
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der Berufung. Der Stod sei, selbst nach den Schilderungen mitglieder" 2565 M. Das Jahr schließt mit einem Vermögens- Die wachsende Anteilnahme der Frau am wirtschaftlichen der Zeugen Busse und Saß, weder objektiv noch in bestande von rund 140 000 m. ab. Die Unterstügungssumme stieg Prozeß muß die Ausdehnung dieses Wahlrechts auf die weibliche seiner Anwendung als ein gefährliches Werkzeug anzusehen. gegen das vorige Jahr von 24,66 M. pro Kopf auf 41,90 m. im Hälfte der Bevölkerung zur Folge haben. Freilich ist hierzu er Deshalb könne teine Bestrafung eintreten. Das Schöffengericht Gesamtdurchschnitt. Der ausgezahlte Höchstbetrag, den 95 Versicherte forderlich, daß die Frau zur Einsicht ihrer wirtschaft. hätte auf Einstellung des Verfahrens erkennen müssen, erhielten, belief sich auf 68 M. Es erhielten: 67 Versicherte bis zu lichen Bedeutung tommt; fie muß einsehen lernen, weil einfache Körperverlegung vorliege, wofür der erforderliche 10 M., 95 Versicherte 10 bis 20 M., 86 Versicherte 20 bis 30 W., daß fie, um dieser Bedeutung im bollen Maße Strafantrag nicht vorlag. Zum Schluß nahm der Vorsitzende noch 126 bis 40 m., 256 bis 50 M., 164 bis 60 M. und 160 erhielten gerecht zu werden, der politischen Mündigkeits. Beranlassung, zu erklären, daß das Verhalten der Angeklagten zu 60 bis 68 M. Die Sagungen der Staffe find so gestaltet, daß ein erklärung bedarf, daß die Arbeiterin not. mißbilligen sei. Verkrachen der Kasse nicht möglich ist. Die Stadt Köln leistet für wendigerweise auch Bürgerin werden muß. Wenn in der Tat diese rohe Prügelei einer hülflosen alten Frau die Unterstügungsgelder Garantie, was aber lediglich formelle Be- Wie die oben mitgeteilten Zahlen beweisen, gehört der Hauptfeine strafbare Handlung ist, weil der Stock trotz der vorliegenden deutung hat. Die Verfassung der Kasse ist bis zu einem gewissen teil der erwerbstätigen Frauen dem Proletariat an, daraus ergibt Umstände kein gefährliches Werkzeug gewesen sei, so wäre ja wohl Grade patriarchalischer Art. Es ist Vorsorge getroffen, daß die sich, daß die Proletarierfrau das weit größere Interesse an der auch dieselbe Behandlung der Dienstherrin gegen Arbeiter niemals ohne die Zustimmung der bürgerlichen Patrone" politischen Befreiung haben müßte, denn ihr Ziel geht weit über die über straflos? Oder sollte da anders zu urteilen sein, weil und Ehrenmitglieder" Sazungsänderungen vornehmen können. Bestrebungen der bürgerlichen Frauenbewegung hinaus. Während dieses Prachtexemplar humaner Gesinnung noch nicht hülflos ist? diese sich begnügt, dem Manne im Rahmen der gegenwärtigen Ordnung gleichgestellt zu werden, soll und wird die Proletarierfrau an der Seite des Mannes zur Befreiung der Arbeiterklasse, zur Aufhebung der Lohnknechtschaft, zur Abschaffung des ungerechten, unjittlichen, unmenschlichen kapitalistischen Systems tämpfen helfen. Wie es heute keine großen umfassenden und gründlichen Vorwärts bewegungen mehr gibt, außer den proletarischen Reihen, so wird auch die Bewegung zugunsten des Frauenstimmrechts sich vollziehen unter proletarischer, unter sozialdemokratischer Flagge.
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Kommunale Arbeitslosenversicherung.
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Aus der Frauenbewegung.
Bom Franenstimmrecht.
Die Stadtkölnische Versicherungstasse gegen Arbeitslosigkeit im Winter" erstattet soeben ihren Jahresbericht, der mit dem 31. März abschließt. Die Staffe besteht seit nunmehr elf Jahren. In den ersten fünf Jahren war sie zu völliger Bedeutungslosigkeit verdammt. Erst An der Spize der Forderungen des sozialdemokratischen Parteials man die Sagungen einer Aenderung unterzog und dadurch die programms steht das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlorganisierte Arbeiterschaft, soweit sie dem Baugewerbe angehört, für recht für alle über zwanzig Jahre alten Reichsangehörigen ohne das Unternehmen interessierte, nahm die Kasse einen Aufschwung. Unterschied des Geschlechts, und im grundsäglichen Teil wird betont, Jm Sinne der proletarischen Interessengemeinschaft hat die vor Bis zum Jahre 1900 hatte fte 220 bis 347 Mitglieder; dann die Sozialdemokratie kämpft für gleiche Rechte und Pflichten ohne dem Mannheimer Parteitage der deutschen Sozialdemokratie abstieg sie auf 570, 1200, 1800, 1620, 1717. Im Jahre 1905 Unterschied des Geschlechts und der Abstammung. gehaltene Frauenkonferenz es als Pflicht der Genoffinnen erklärt, fich fant sie auf 1610 zurüd und im Berichtsjahre mit 1255 Für die Sozialdemokratie ist die Gleichberechtigung der Frau mit aller Energie an den politischen Wahlrechts. auf den Stand von 1902. Trotz dieses Rüdganges wurde eine Prinzipienfrage. Wir müssen diese Forderung erfüllen aus tämpfen zu beteiligen und ihnen die Maffen der Proletarierinnen die Kasse im Berichtsjahr ungewöhnlich stark in Anspruch genommen. Gründen der Gerechtigkeit, die nicht zuläßt, daß man das als Mitstreiter zuzuführen; weiter auch mit der nämlichen Energie Infolge der andauernd ungünstigen Witterung und des scharfen reiche Maß ihrer Pflichten und Leistungen durch den Ausschluß von dafür zu wirken, daß in diesen Kämpfen die Forderung des FrauenFrostes, wodurch in den Wintermonaten im Baugewerbe völlige allen politischen Rechten lohnt. Gleiche Pflichten bedingen gleiche wahlrechts allgemein mit dem gebührenden Nachdruck vertreten wird. Brachlegung der Arbeit eintrat und ein Arbeiten im Freien fast um Rechte! Gilt dies als erstes Gebot der Gerechtigkeit, dann darf es Der internationale Sozialistentongreß in Stuttgart wird sich möglich wurde, find zeitweise bis 85 Prozent aller für eine Bartet, die die Gerechtigkeit zum Siege verhelfen will, feine ebenfalls mit der Frage des Frauenwahlrechts beschäftigen und da Versicherten arbeitslos geworden. Die Kaffe ver- Wahl geben, ob sie will oder nicht, sie muß für das Frauenstimm- durch dem Gedanken der Gleichberechtigung aller ohne folgt den Grundsatz, den arbeitslos gewordenen Versicherten Arbeit recht eintreten. Unterschied des Geschlechts wachsende Beobachtung ver zuzuweisen, wozu fie mit der städtischen Arbeitsnachweis- Wir müssen aber auch für das Wahlrecht der Frau eintreten, schaffen. Das Wahlrecht der Frau wird nicht von der Tagesordnung anstalt in Verbindung steht. Gelingt es nicht, den Ver- weil wir eine demokratische Partei sind. Handelten wir anders, so verschwinden, bis es gelöst ist im Sinne der sozialistischen Aufficherten geeignete Arbeit nachzuweisen, so tritt die Unter- würden wir damit das demokratische Prinzip durchbrechen und wir fassung, die hinausstrebt auf die Gleichheit alles dessen was Menschenstügung in Kraft. Die Unterstügung kann nur bezogen hätten nicht das Recht, uns eine demokratische Partei zu nennen, antlig trägt.
Achtung! Bäckerstreik! Achtung! Kundensammelstellen.
Die verehrliche Bevölkerung von Berlin und Umgegend fordern wir hierdurch auf, falls fie aus bewilligten Bäckereien Ware haben wollen, in denjenigen Stadtvierteln oder Straßenzügen, wo
keine bewilligt habenden Bäckereien vorhanden
sind, an nebenstehende
Kundensammelstellen
ihre Adresse gelangen zu lassen und zugleich mitzuteilen, wie viel Backware und Brot fie täglich brauchen und um welche Zeit die Ware geliefert
werden soll.
Die Streifleitung wird dafür sorgen, daß den sich Meldenden auf dem schleunigsten Wege die Ware ins Haus geliefert wird.
Hoehnow, Parochialstraße 36.
Gaedke, Moabit , Calvinstraße 6, linker Seitenflügel, eine Treppe. Petermann, Moabit , Birkenstraße 28, Ecke Stephanstraße. Walter Sieber, Buchbinder, Lippehnerstraße 24. Hermann Barentin, Tilsiterstraße 81.
Max Thiele, Hohen- Schönhausen, Koskestraße. Emil Witte, Pankow , Florastraße 45. Gronau , Reinickendorf W., Waldstr. 65. Otto Wedermann, Steglitz , Fichtestraße 71. Winkelmann, Steglitz , Schloßstraße 104.
August Ihrke, Weißensee , Straßburgstraße 27.
Wo das Bedürfnis vorhanden, werden wir auf Wunsch weitere Sammelftellen einrichten. Bäckermeister, die gewillt sind, auch für weitere Touren Lieferungen zu übernehmen, bitten wir, ihre Adresse im Streitbureau niederzulegen.
Falls bei der Lieferung im Anfang nicht alles nach Wunsch gehen sollte, bitten Auf Wunsch der dortigen Bevölkerung haben wir vorläufig folgende Kundensammel- wir die verehrliche Bevölkerung um Nachficht, aber bei der Hartnäckigkeit unserer Gegner stellen eingerichtet: um energische Ausdauer.
Die Streifleitung.
Streifbureau:„ Sophien- Säle ", Sophienstr. 17/18.
Achtung! Radfahrer! Arbeitslose Radfahrer, falls sie gewillt sind, uns zu unterstützen, bitten wir herzlich, im Streifloral vorzusprechen oder ihre Adresse dort abzugeben
Achtung!
Bäcker- Streik!
D. O.
Achtung!
Die Bäckergesellen Berlins und der Vororte sind durch den Wort- und Tarifbruch der Bäcker- Jnnungen in den Streik getrieben worden. Folgende Bäckermeister haben die berechtigten Forderungen bewilligt!
Aderstr. 45, Benthin.
68, Goldader.
85, F. Hanke.
111, Thoma. 114, Marquard.
Adalbertstr. 36, Rauhut.
45a, D. Jante. 66, Hoppe.
Abolfftr. 11, Tennigkeit. 12b, Hänisch.
Admiralftr. 10, D. Hante.
Allensteinerftr. 6, Ramthun. 9, Gößwein. 15, Cieluch. 26, Saunus. Alexandrinenstr. 28, Hilbig. Alte Jakobftr. 138, 2üd. Andreasstr. 16, D. Hante. Annenftr. 41, Niemeyer.
Baftianstr. 18, Niedzwieds.
20, Tonn.
Belforterstr. 22, Eggert. Bellealliancestr. 24, D. Hante. Bergstr. 2, Hönide. Bergmannstr. 10, Snofius. 14a, Bolenz. 19, D. Hante. Berlichingenstr. 1, Bolonius. 12, Graf. Bernauerstr. 3, Schill. 47, Finke. Beuffelftr. 17, D. Hante.
7, Edert. 42, Languth. 44c, Grethlein.
56, Bohle.
59, Schneider.
Biesenthalerstr. 2, Mensing. Birkenstr. 32, Sauer.
Antlamerstr. 31, Benthin.
48, Haafe.
Untonftr. 48, Dertel.
Andreasstr. 32, Brotfabrik, Wilhelma " Artillerieſtr. 3, Goldader. Badstr. 13, Kappler.
49, Goldader.
Barnimftr. 4/5, Legeler.
37, Galbenftern.
Blumenstr. 18, D. Hanke. 67, Berolina. Bochumerstr. 10, Klinke. Borhagenerstr. 27, Sieling. Böttcherstr. 5, Struppe. 25, Dudert. Bremerstr. 57, Besterling. 60, Bayer. Brunnenstr. 3, Mollwelde.
Brunnenstr. 41, Sorge. 151, F. Hanke. 129, Golbader. 154, Herrmann. Brüsselerstr. 5, de Bruhn. 8, Gonfior. 43, Janezed. Buchstr. 1, Böller. Burgsdorfstr. 15, Linder. Büschingstr. 17, Grosch. Buttmannstr. 20, Hirsch. Cadinerstr. 4, Weber. Camphausenstr. 6, Bindler. Carmen Sylvaftr. 155, Schiwed. 157, Herde. 163, Strauß. Chauffeeftr. 44, Golbader. Chodowiedistr. 25, Marlod. Christburgerstr. 35, Tant. Christinenstr. 116, Eppingen . Comeniusplat 1, P. Hante. Cubrystr. 28, Blank. Dalldorferstr. 38, Wulft. Danzigerstr. 8, Conrad. 72, Bondran. 76, Bogler. Demminerstr. 25, Grund.
23, Gliese. Dieffenbachftr. 27, Steinborn. 52, Aleß.
Dieffenbachstr. 58a, Bethke. 70, Bod. Dolzigerstr. 51, Beiste. 36, Reimann. Dragonerftr. 38/40, Schramm. Dresdenerstr. 6, Goldader. 17, D. Hante. 104, Hante. Dunderstr. 2, Czerwenta.
75, F. Hante.
78, Stunze. 80, Deinert. 90, F. Hante. Ebelingftr. 5, Blender. Ebertyftr. 54, F. Hanke. 33, D. Hante. 45, Schramm. Eisenbahnstr. 8, D. Hante. 3, Haupt. Elbingerftr. 99, Reimann. 27, Fiedler. Emdenerstr. 21, Niestroy. 17, Bohl.
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Faldensteinstr. 20, Starz. 17, D. Hanke. Falfplatz 1, Günther. Fehmarnstr. 8, Behrend. 9, Boltsbrot. 20, Barz
Fehrbellinerstr. 27, Höfelbarth. Fennstr. 48, Laddasch. Forsterstr. 20, Genossenschaft Berlin ". 48, Reich. Frankenstr. 2, D. Hante. Große Frankfurterstr. 88, Hanke. 139, Golbader. Frankfurter Allee , Ede Samariterftraße, F. Hante. Frankfurter Allee 40, Richter. Franfediftr. 27, Böttger. 53, Goldader.
Freienwalderstr. 21, Gerlach.
38, Stöpfe.
Friedrichstr. 247, Goldader.
27, D. Hante. Friedrichsfelderstr. 26, Hnida. Friedenstr. 57, Becker.
Friedrichsbergerstr. 16, Nowodzhnst. Fruchtstr. 46, C. Polenz. Fürstenbergerstr. 9, Stanz.
15, Dßwald. Fürstenwalderstr. 7, Heinrich. Gerichtstr. 53, Schönwiese. Gipsstr. 7, D. Hanke. Gleimftr. 9a, Jaape.
19, Pribyl.
43, Grothe.
48, Abraham
Gleimftr. 60, Metsch. Goltstr. 31, Goldacker. Gollnowstr. 9, Dst. Hanke. Gormannstr. 25/26, Minuth. Glogauerstr. 2, Kozan.
17, Jautfe. 26, Schwarzer. 28, Bäderei Genoffen
Görlizerstr. 68, Moft.
Gr.- Börschenstr. 43, D. Hanle.
Gräfestr. 35, Bäckerei- Genossenschaft Berlin .
Gräfestr. 4, Rehfeld.
10, Schnittger. Graudenzerstr. 5, Nidisch. Graunstr. 5, Scheuz.
22, Dohrmann. 32, Süßmann. 37, Müller.
Greifenhagenerftr. 15, Nillash. Greifswalderstr. 12, D. Hante. Grimmstr. 1, Wolf.
29, D. Hante. Grünauerstr. 12, Buß. Grüner Weg 63, Dst. Hante. Gubenerstr. 44, Lucht.
57, Deins