war unter Umständen fast gefährlich, da ein Dugend Blocagitatoren? das Wahllokal belagerten, den Wählern die sozialdemokratischen Stimmzettel abnahmen und die ihrigen aufdrängten. Die Wähler wurden bis ins Lokal verfolgt. So fam es, daß in Nordhalben unser Kandidat Seelmann nur 11 Stimmen erhielt.
Der sozialdemokratische Bürgermeister Kopenhagens , GeIn Schwarzenbach am Wald übten die Liberalen einen nosen 3. Jensen, hat im Einverständnis mit dem gesamten derartigen Terrorismus aus, daß 115 Arbeiterwähler auf Ausübung Magistrat der Bürgerrepräsentation Vorschläge zu einer großen des Wahlrechtes verzichteten, weil sie Grandinger nicht wählen wollten, Steuerreform vorgelegt, die, während sie die Steuereinnahmen die Abstimmung für Seelmann ihnen aber zu gefährlich schien. Im der Stadt erhöht, allen Steuerzahlern mit weniger als ganzen Amtsgerichtsbezirk Nordhalben wurde von den liberalen 4500 Kronen Einkommen Steuerermäßigung bietet. Agitatoren und Komitees die Lüge verbreitet, Seelmann habe zu Die Einkommensteuer, die bislang nach einem festen Satz Gunsten des Heimatkandidaten verzichtet. Der bayerische Liberalismus von 212 Proz. erhoben wird, soll in Zukunft nach einer tann also auf seine Heimatkandidatur" nicht stolz sein. steigenden Skala von 12 bis zu 5,6 Proz. bemessen werden. Nach dieser Reform wird man von 800 Kronen Einkommen Schwere Strafe wegen Selbstverstümmelung. statt 5 nur 4 Kronen, von 1000 statt 10 nur 7, von 1600 statt Vor dem Kriegsgericht der 17. Division batte sich vorgestern der Einkommen wird die Steuer von 110 auf 109,40 Kronen 30 nur 22 Kronen Steuer zu zahlen haben. Bei 4400 Kronen Musketier G. von der 7. Kompagnie des Regiments Hamburg " herabgesetzt. Dann tritt eine allmähliche Steigerung wegen Selbstverstümmelung zu verantworten. An der Verhandlung nahmen auch zwei Generale vom Kriegsministerium als Zuhörer ein, und zwar für die großen Einkommen in dem Maße, daß teil. Der Angeklagte, der oft vorbestraft ist und dessen militärische bon 100 000 kronen statt 2500 4400 Kronen Steuer zu zahlen Führung als schlecht bezeichnet wird, soll sich am 29. April d. J. find. auf der Mannschaftsstube absichtlich das Endglied des linken Daumes
Sodann ist für alle Steuerzahler bis zu 5000 Kronen abgehackt haben, um sich dienstunfähig zu machen. Diese Absicht Einkommen für jedes Kind unter 15 Jahren ein Abzug von soll er wiederholt Kameraden gegenüber geäußert haben. Er be- 100 Kronen vorgesehen. Ein Familienvater mit 4 Kindern streitet dies und behauptet, beim Behauen eines Besenstiels sei das und 2000 Kronen Einkommen wird danach statt jetzt 45, nur Beil ausgerutscht und habe ihm den Daumen verstümmelt. Die Beweis- 22 Kronen Steuer zahlen. Diese Steuererleichterung für aufnahme gestaltet sich sehr ungünstig für den nunmehr militärdienstun- Kinderversorgung wird im ganzen ungefähr 120 000 kronen fähigen Angeklagten. Der Vertreter der Anklage bezeichnet ihn als einen in fiftlicher und sonstiger Beziehung verwahrlosten Menschen, ausmachen. Gleichwohl wird die Reform der Stadt infolge der sogar seine eigene Schwester sich seinen Gelüften gefügig und sie der steigenden Stala Erhöhung der Einnahmen aus der zur Beihilfe zum Diebstahl verleiten wollte. Die ärztlichen Sach- Einkommensteuer um 230 000 kronen jährlich bringen. verständigen erklären G. für dienstunfähig, meinen aber, daß er Für Einkommen unter 800 Kronen wird eine freifür den Dienst in der Arbeiterabteilung tauglich sei. Der Antrag willig zu zahlende Steuer vorgeschlagen, und zwar mit lautet auf drei Jahre Gefängnis, das Urteil auf zwei Jahre Rücksicht auf die kommunale Wahlrechtsreform, die allen Gefängnis, Versetzung in die zweite Soldatenflaffe und leber Steuerzahlern das Wahlrecht bringen soll. weisung an die Arbeiterabteilung, wo er nach verbüßter Strafe seine Zeit abdienen soll.
Einführung von Hülfsaufsehern den zahlreichen intelligenten Kräften in dieser Arbeiterkategorie die Möglichkeit des Aufrückens ein für allemal genommen. Das ist um so bedauerlicher, als man jezt junge Militäranwärter, welche die Straßenarbeiterkolonnen als beruft. Vielleicht erwägt der Magistrat, ob nicht eine Alenderung Refrutenkompagnien betrachten, auf die Posten der Hülfsaufseher dieser Organisation noch angängig ist.
begründet. Es feien 183 Vorarbeiter vorhanden, von denen nur 4 Stadtrat Bohm hält die Besorgnisse des Vorredners für uns im Laufe der Zeit eingehen, das heißt durch die 33 Hülfsaufseher ersetzt werden soll. Bei jeder Abteilung verblieben auch später noch drei Vorarbeiter.
Stadtv. Sonnenfeld( A. L.): Der Stamm der Vorarbeiter darf auf keinen Fall. verschwinden, denn dem Arbeiter muß zur Erhaltung seiner Zufriedenheit die Möglichkeit des Avancements offen stehen, Vorarbeiter wird absolut nicht gedacht; aber die große Reform des er muß auch einmal etwas zu befehlen haben. Stadtv. Jacobi( A. L.): An die Beseitigung des Rechtes der Aufsichtsdienstes aus Rücksicht auf die Avancementsmöglichkeit der Vorarbeiter überhaupt zu unterlassen, ging nicht an.
Stadtv. Pfannkuch( Soz.): Der Schaffung der Hülfsaufseher haben wir zugestimmt, um endlich einmal der gesamten Straßenreinigungsarbeiterschaft den dienstfreien Tag zu verschaffen. Wenn es nun heißt, man müsse der Arbeiterschaft die Arbeitsfreudigkeit erhalten dadurch, daß man einem Teile die Möglichkeit gibt, in Kollege Sonnenschein( Heiterkeit)... Sonnenfeld ausführte, so Stellen aufzurücken, wo auch sie etwas zu befehlen haben, wie empfinden es tatsächlich die Arbeiter als eine Unterdrückung, daß fie Vorarbeitern unterstehen, die besser befoldet werden und keine Arbeit, sondern nur den Aufsichtsdienst verrichten; sie meinen, die Stellung als Vorarbeiter könnte jeder einzelne von ihnen auch ausfüllen. Die gebratene Taube der Vorarbeiterstelle fortwährend vor fich herumlaufen oder herumflattern zu sehen, das wird die Zufriedenheit der Arbeiter nicht herbeiführen. Die Zufriedenheit liegt darin, daß eine Lohnstala aufgestellt wird, die mindestens den Anfang einer Verbesserung darstellt. Die Wünsche der Arbeiter Neben der Einkommensteuerreform wird die Einführung Lohn, den die Vorarbeiter heute beziehen, ist für alle Straßensind mit der jetzt aufgestellten Stala nicht erfüllt worden. Der einer fommunalen Vermögenssteuer vorgeschlagen, reinigungsarbeiter erstrebenswert, zum mindesten die Erhöhung die 420 000 kronen einbringen würde, und schließlich eine des Minimallohnes auf 4 M. Die Eigenschaften der Intelligenz, Wertzuwachs steuer auf Grundstücke. Sie soll teils Gewandtheit usw. sind bisher nicht die Vorbedingungen für das Das„ Volksblatt" zu Bochum berichtet einen Fall von Miß- nach periodischen Schäzungen berechnet werden, teils dann, Aufrücken gewesen, sondern es ist, wie bei allen unteren und brauch des Beichtstuhls zu politischen Zwecken aus Bocholt . wenn Straßenbauten, Straßenbahnanlagen und andere Subalternbeamtentlassen, das Dienstalter; damit fallen alle Blattes" und Barteigenoffe, trat in den Stand der Ehe. Da et fich haben. Der Anteil der Kommune wird auf die Hälfte des mir zu Gehör gebracht worden sind, gehen in der Richtung, daß Ein freiorganisierter Arbeiter, zugleich Abonnent des Bolts- öffentliche Veranstaltungen den Wert der Grundstücke erhöht Gründe für die Schaffung derartiger Posten überhaupt in sich zus sammen. Die Klagen der Straßenreinigungsarbeiter, soweit sie firchlich trauen ließ, so war es nach der Vorschrift der katholischen Wertzuwachses berechnet und demgemäß die Steuer auf man ihnen nicht in fürzerer Frist die Möglichkeit gibt, auf die Kirche nötig, daß das Brautpaar beichtete. Jm Beichtstuhl wurde dem Bräutigam von dem Geistlichen erklärt: wenn er nicht aus der 2 Proz. des Wertzuwachses. höchste Lohnstufe zu gelangen. Vorläufig stehen ja die Stalen fest, freien Gewerkschaft austrete und das„ Volksblatt" abbestelle, könne vorläufig will der Magistrat Ruhe haben, wenigstens auf 3 Jahre; ihm die Absolution nicht erteilt werden. Das Bochumer „ Volksbestehen aber bleibt die Forderung, daß der Lohn, namentlich der blatt" schriebe viel zu viel über Geistliche! Der Genosse verzichtete Anfangslohn, ein ausreichender sein muß. Wenn ferner die Vorinfolgedessen auf die Absolution. arbeiter sich mehr als Angeber fühlen, so wird auch damit die Bu friedenheit in der Arbeiterschaft nicht gerade erhöht. Besser also, jeden Unterschied der Klassen weg zu fegen!
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Zentrumspolitik im Beichtstuhle.
Owelche Lust, Soldat zu sein!
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plädierte am Dienstag der Staatsanwalt Hawley. Er wollte zeigen, daß die Führer des Bergarbeiterbundes einen„ inneren Zirkel" bildeten und Verbrecher in ihre Dienste stellten, um eine Reihe Mordtaten gegen Feinde des Bundes auszuführen. Hawley sprach von einem„ Handel in Menschenblut", in welchem der Mord gegen den Gouverneur Steunenberg ( am 30. Dezember 1905) nur einen Fall unter vielen darstelle.
Aus Gießen meldet die Oberhessische Volkszeitung", ein bürgerliches Blatt: Am Freitagabend mußte eine Abteilung der 6. Kompagnie des Gießener Regiments auf dem Hofe der neuen Raferne unter einem Sergeanten na chegerzieren. Dem auffichtführenden Feldwebel Steinmez wurden die Leute jedenfalls nicht genug gedrillt, er übernahm deshalb selbst das Kommando und Wie aus einem Herold- Telegramm hervorgeht, hat der Kron" schliff" die Soldaten derart, daß fünf Mann ohnmächtig zeuge der Anklagebehörde, Mister Orchard, die in ihn gesetzten zusammenbrachen, als sie auf der Stube angekommen waren. Hoffnungen nicht getäuscht, sondern dreist und gottesfürchtig alles Einer davon, namens Schmidt, er soll aus Dietesheim im erzählt, was die Staatsanwaltschaft von ihm erzählt haben wollte. Streife Offenbach sein, verfiel in Schreiträmpfe und Das Telegramm lautet: mußte sofort ins Lazarett gebracht werden, wo er erst am Sonnabendmittag wieder zur Besinnung gelangt sein soll. Ein zweiter von den fünf, Hummel mit Namen, kam am Sonnabend ins Lazarett, während die übrigen ins Krankenrevier kamen. Schmidt schrie und schlug um sich; sechs Mann mußten ihn halten.... Was wird mit dem schneidigen Feldwebel geschehen?
Opfer der Kolonialpolitik. Ein Telegramm aus Dar es Salam ( Deutsch- Ostafrika ) meldet: Sanitätssergeant Paul Borchardt, ge= boren am 24. Juni 1878 zu Drogniß, früher im Infanterieregiment Str . 138, am 1. Juni d. J. in Scharitt an Lebererkrankung gestorben.
Budapest , 6. Juni. ( B. H. ) Die sozialdemokratische Parteileitung plant, aus Anlaß der heute erfolgenden Ankunft des Kaisers Straßendemonstrationen zugunsten der Einführung des allgemeinen und geheimen Wahlrechts in Ungarn zu inszenieren. Die Arbeiter werden die Straßen, durch welche der Kaiser fährt, rechtzeitig besetzen.
Der Ueberfall auf die Polizeikaserne
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New York , 6. Juni. Im Prozeß Haywood in Idaho erklärte der Hauptzeuge Orchard, er habe als Mitglied des Bergarbeiter bundes vor acht Jahren gemeinsam mit tausend(!) anderen die Hüttenanlagen in Wardner( Idaho ) in die Luft gesprengt, wobei es zwei Tote gegeben habe( und worauf später der angeblich von Haywood und Genossen ermordete Gouverneur gab.
Stadtv. Sonnenfeld: Der Vorredner vertritt einen ganz ma terialistischen Standpunkt; er legt auf die ideelle Seite, daß der Arbeiter auch einmal in die Lage kommt, sich als Vorgesetzter zu betätigen, keinen Wert. Wie kommt es, daß die Arbeiter sich nicht gern fommandieren lassen von Leuten, die früher in Reih und Glied mit ihnen standen? Das kommt daher, daß Herr Pfannkuch und seine Genossen das Aufsteigen gerade verhindern wollen ( Widerspruch und Heiterkeit); daher das unvermittelte Gegenüberstehen dieser beiden Schichten. So schlecht sind aber unsere Arbeiter nicht, daß sie es nicht vertragen könnten, von ihresgleichen fommandiert und organisiert zu werden; diese Geringschäßung ist bon feiten des Kollegen Pfannkuch ausgegangen. Herr Pfannkuch spricht auch von Angebern". Wir haben unter den Straßen reinigern zwei Vereine, einen großen, der nichts von den Sozialdemokraten wissen will, und dem auch fast sämtliche Vor. arbeiter angehören außerdem einen erheblich fleineren. Das ist die Quelle des Hasses gegen die Vorarbeiter. Es ist zwar ere es beitragen, sie ausgesprochen worden sind.
elf Jahren einen falschen Namen geführt zu haben. Er arbeit bedauerlich, daß solche Auffassungen ausgesprochen werden, wie sie
später in Kolorado , wo ein großer Bergarbeiterstreit ausbrach, den Haywood und Moyer leiteten. Orchard bezeugte weiter, Haywood habe ihn mehrfach zu Morden veranlaßt, einmal für 800 Dollar zu einem Dynamitfrevel in den Vindicator- Gruben. Orchard gab die Erzdiebstähle zu.
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Ob die Geschworenen zehn Farmer und Viehzüchter, ein Grundeigentumshändler und ein Zimmermann in der zur Verurteilung hinreichenden Majorität dem ungeheuerlichen Schwindel Glauben schenken werden, das bleibt abzuwarten. Die Anklagebehörde hat auf alle Fälle eine Liste von 200 Zeugen eingereicht, doch glaubt man, daß taum ein Drittel von ihnen vernommen werden wird.
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Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.
20. Sigung vom Donnerstag, den 6. Juni, nachmittags 5 Uhr.
Stadtv. Pfannkuch: Ich weiß nicht, wie Herr Sonnenfeld aus meinen Darlegu... gen Haz herausgehört hat, und zwar den Haz der kleinen Organisation gegen die große. Ich lasse mich nicht 4 auf eine Diskussion darüber ein, welcher der beiden Organisationen der größere Wert beizumessen ist. Als ich in die Deputation eintrat, wandte sich einer von den Herren der größeren Organisation eindringlich an mich, fehrte mir aber nachher den Rüden, als er kein Entgegenkommen bei mir fand. Wenn Herr Sonnenfeld glaubt, daß, wenn ich alle Straßenreinigungsarbeiter für so intelligent halte, einen Posten als Vorarbeiter anzunehmen, ich die Intelligenz überhaupt leugne, so ist das Gegenteil richtig. Wenn die Arbeiter sich ihre Vorgesetzten werden selber wählen können, wie es die Sozialdemokratie erstrebt, dann werden sie dem Gewählten freiwillig den Gehorsam zollen, den sie heute gezwungenermaßen dem ihnen mit diskretionärer Gewalt übergeordneten Arbeiter zollen müssen, in dem der Arbeiter nur feinesgleichen steht. Was der Vorredner über meinen Materialismus sagte, war also ein außerordentlich billiger Triumph. Ich protestiere also nochmals gegen die Unterstellung, als ob ich den Arbeitern die Intelligenz im allgemeinen abgesprochen hätte. Weil nicht alle heute Vorarbeiter sein können, halte ich dafür, allen Arbeitern die Möglichkeit zu geben, gleichviel, ob Vorarbeiter oder Arbeiter, auch den Lohn eines Vorarbeiters beziehen zu können; da mit tun wir den Arbeitern der städtischen Straßenreinigung den besten Dienst.
Zürich , 5. Juni. Die verhafteten Russen, die als Beteiligte verdächtig erschienen, wurden alle wieder entlassen, 5% Uhr. Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sitzung um nachdem sie ihr Alibi nachgewiesen hatten. Es haben zunächst Ersatzwahlen in mehrere Ausschüsse und Deputationen stattzufinden, wo durch den Tod der Stadtverordneten Dinse( N. L.) und Wallach( A. 2) Pläge vakant geworden sind. In das Kuratorium der Jagor- Stiftung wird gewählt Stadtv. Dr. Langerhans, in die Verkehrsdeputation( für Dinse) Borg mann( Soz.), in den Ausschuß für Besoldete Weis( N. L.), in den Betitionsausschuß Schmidt, in die Grundeigentumsdeputation Stadtv. Barth( A. L.), in die Verkehrsdeputation( für Wallach) Dove( A. L.).
Der Senat gegen die Verstaatlichung der Westbahn.
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Stadtv. Liebenow( A. 2.) berichtet über die Ausschußverhandlungen zu den Vorlagen: a) betr. die in den Etat für 1907 aufzunehmenden neuen oder abgeänderten Gehaltsikalen,
Stadtv. Goldschmidt: Der Vorredner hat jedenfalls durch seine Theorie den Kollegen Sonnenfeld zu seinen weitergehenden sozialpolitischen Aeußerungen provoziert. Wir haben stets die Löhne der städtischen Arbeiter zu verbessern gestrebt; aber es ist doch billig, 34 fagen, alle Arbeiter sollten den Lohn der Vorarbeiter bekommen. Ein solches Gleichmachen nach oben ist unausführbar; dann könnten ja auch z. B. alle Lehrer das Gehalt der Rektoren oder gar des Schulrates verlangen usw. Diese Gleichmacherei findet do ch heute auch bei verständigen Sozialdemokraten feine Anerkennung mehr; ich empfehle Ihnen, den Aufsatz den Edmund Fischer in von „ Sozialistischen Monatsheften" zu lesen, der von dem Aufsteigen Mittelstandes aus der Arbeiterschaft handelt und von der Aufgabe, dieser Schicht bet folchem Aufsteigen behilflich zu sein.
eines
Paris , 5. Juni. ( Eig. Ber.) Der" Temps" veröffentlicht heute den Kommissionsbericht über die Verstaatlichung der Westbahn, der morgen im Senat verteilt werden wird. Er lautet, wie vorauszusehen war, a blehnend, aber sein Zert überrascht doch durch die Ungeniertheit, mit der er den ver schimmelten Manchesterliberalismus der Senatoren offenbart. Dabei macht es dem Verfasser, Herrn Prevet, gar nichts aus, sich selbst in der lächerlichsten Weise zu widersprechen: Er beginnt damit, b) betr. die Vermehrung der etatsmäßigen daß der Ankauf der Eisenbahnen durch den Staat teine Stellen im Etatsjahre 1907. Doftrin, Frage der sondern eine der Frage bloßen Beide Vorlagen find vom Ausschusse unverändert angenommen Opportunität" fei, um hinterher plöglich zu behaupten, worden, Ferner wird die Annahme der vom Stadtv. Mommsen daß die Verstaatlichung der Westbahn, ob man nun wolle( Fr. Fr.) eingebrachten te folution empfohlen: Den Magistrat oder nicht, der erste Akt der allgemeinen er zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Deputation darüber Stadtv. Sonnenfeld: Ich habe nicht gesagt, Herr Pfannkuch staatlichung gemäß dem sozialistischen Programm zu beraten, ob und in welcher Weise Reformen in der habe den Arbeitern die Intelligenz abgesprochen; er hat ihrem sei und schon darum abgelehnt werden müſſe! Unter den inneren Verwaltung der Stadt Berlin eingeführt werden Charakter einen Vorwurf gemacht, gegen den ich mich wenden Erwägungen der Opportunität spielt der Hinweis auf die Sitten können mit dem Zwecke, der dauernden Vermehrung des Beamten mußte. und Temperamente der verschiedenen Länder eine große Rolle: personals entgegenzutreten, insbesondere durch Verminderung Stadtv. Pfannkuch: Ich würde meiner ganzen Stellung innerDie Bahnverstaatlichung, die sich in Deutschland bewährt habe, ber Schreibarbeit und beffere Organisation der halb der Arbeiterbewegung ins Gesicht schlagen, wenn habe in Rußland und Ungarn keine ermutigenden Resultate einzelnen Verwaltungen." ich solchen Vorwurf den Arbeitern gemacht hätte. ergeben. Für Patrioten" ist diese Berufung auf Länder wie Ruß- Petitionen der Hülfsdiener, Steuererheber, Maschinen- Unsere gauze politische Tätigkeit wurzeltindem land und Ungarn recht merkwürdig. Ihr reiht sich das Bekenntnis heizer der Markthallen und des Ortsvereins der Gemeindebeamten Vertrauen der Arbeiterschaft in ihre selbst= an, daß in lateinischen Ländern die Einmischung der Politit um finanzielle Aufbesserung sollen dem Magistrat als Material über- gewählten Führer, und ich bin einer davon; auch mein erin die Verwaltung zu befürchten fei. wiesen werden; die Petition der Fahrstuhlwärter in den beiden bittertster Gegner wird mir die Dummheit nicht zutrauen, mir auf Was wird nun die Regierung tun? Clemenceau hat in der Zentralmarkthallen um Weitergewährung der Funktionszulage von diese Weise selbst die Basis meiner Tätigkeit zu entziehen. großen Debatte über die allgemeine Politik erklärt, er werde sich 25 Pf. pro Tag oder um Erhöhung ihres Lohnes nach neun Jahren Damit schließt die Diskussion. Abänderungsanträge sind nicht felbst im Senat für die Annahme der Vorlage einsetzen und die auf 4,50 M. pro Tag( Hier ist offenbar dem Berichterstatter des gestellt; die Versammlung beschließt nach den Magistratsanträgen. Vertrauensfrage stellen. Es ist nun teine Aussicht vor- Ausschusses ein Frrtum unterlaufen, es muß heißen 5 M. anstatt Die Petition der Steuererheber beantragt Stadtv. handen, die Senatsmehrheit umzustimmen. 4,50 M.) will der Ausschuß dem Magistrat zur Erwägung über- Goldschmidt dem Ausschuß zu nochmaliger Beratung zurückzugeben. Bermutlich wird daher das Ministerium, das für einen Konflikt weisen. Ueber eine große Anzahl weiterer Petitionen soll zur Tages- Die leberweisung als Material genüge nicht. Die Steuererheber mit dem Oberhaus feine genügend feste Mehrheit in der Deputierten- ordnung übergegangen werden. erfreuten sich anscheinend in der Versammlung wie beim Magistrat tammer hat, die Angelegenheit auf die lange Bank zu schieben Stadtv. Goldschmidt( N. L.): Den Arbeitern der Straßenreinigung nicht besonderer Beliebtheit( Heiterkeit). Seit zehn Jahren hätten trachten und der Senat selbst wird dabei gerne Hülfe leisten. hat man vor einiger Zeit den periodisch wiederkehrenden freien Tag sie keine eigentliche Gehaltsaufbesserung erfahren, obwohl heute Clemencean aber hat keine andere Sorge mehr, als die Lebensfrist bewilligt und damit eines ihrer Petita erfüllt. Auch ihren Wunsch ihre Beschäftigung eine dauernde und zu Zeiten sehr angestrengte, feines Regimes zu verlängern ein Leben, um deren willen er des um Gewährung einer Gehalts- oder Teuerungszulage hätte man ihre Stellung eine überaus verantwortungsvolle sei. Man sollte freundlicher behandeln sollen. In der Draanisation ist durch die die Petition dem Magistrat zur Erwägung überweisen
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Rhona Gründe breisaibt.