Ruffiiche Beamtenuntreue
( Telegraphischer Bericht.
Schwerin , den 7. Juni 1907, In der heutigen Gizung wurde zunächst als Sachverständiger Oberlandesgerichtssekretär Roiz bernommen. Er hat die Bücher seit dem Geschäftsjahr 1892/93 durchgesehen. In den ersten Jahren arbeitete die Verwaltung mit großen leberschüssen. 1892/93 betrug der Ueberschuß 21 045 M., 1893/94 fogar 41 000 m. Der legte Ueber schuß erklärt sich allerdings daraus, daß in diesem Jahre die Verpflegungszuschüsse erhöht wurden. 1894/95 betrug der Ueberschuß pflegungszuschüsse erhöht wurden. 1894/95 betrug der Ueberschuß 39 000 m., 1895/96 29 000 M., 1896/97 sank der Ueberschuß auf 14 000 m., 1897/98 betrug das Defizit 20 000., 1898/99 23 000 Mart, 1899/1900 29 000 m., 1900/01 44 000., 1901/02 55 000. 1902/03 fant das Defizit auf 30 000 m. In diesem Jahre sind allerdings auch wieder die Zuschüsse erhöht worden. 1903/04 war ein Zuschuß von 34 000 m. erforderlich, 1904/05 bon 35 000 m. Borf.: Die Zahl der Pfleglinge rechtfertigte wohl diese erhöhten Ausgaben nicht, denn gerade in dem Jahre, in dem das große Minus einsette, war diese Zahl relativ gering. Es sind ja wohl für Wäsche allerdings mehr Ausgaben gemacht und auch die Verpflegung ist verbessert worden. Sachverst.: Diese Mehrausgaben habe ich schon in meinem Anschlag mit berücksichtigt. Ebenso find die vom Staatsanwalt und der Verteidigung hervorgehobenen organisatorischen Veränderungen in der Anstalt, die Mehrkosten
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verursachen, von mir berücksichtigt.
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fonnte feststellen, daß Schulte seit 1903 für 1000 m. jährlich Fleisch bezogen habe. Ein Kassenbuch über Einnahmen und Ausgaben war nicht vorhanden.
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Die
Der Angekl. Buchhalter Müller gibt an, ein richtiges Kassenbuch wurde bei Wilck nicht geführt. Die Ladenkladde nahm Frau Wild nach hinten. Schuldenbücher und Kladden hat sie wiederholt unter dem Wurstkessel verbrannt. 1905 war das Buch noch da, a stellte ich mit Wild zusammen, was Schulze seit 1901 für Fleisch schuldig war. Daß Aufschläge gemacht wurden, wußte ich. Wild sagte mir, er habe das dem Brüdigam erlaubt. Es wurden etwa 75 bis 125 M. im Quartal aufgeschlagen. Als Hinzpeter an Stelle Brüdigams trat, habe ich ihm den Vorschlag gemacht, auch auf. zuschlagen und den Betrag zu teilen. Das tat Hinzpeter auch. Wilck hielt sich einmal darüber auf, daß Hinzpeter sogar 160 Kilogramm aufgeschlagen hatte. Der Angefl. Hinzpeter gibt zu, daß er aufgeschlagen habe, jährlich habe er etwa 900 bis 1000 m. davon gehabt. Der Aufschlag war auch zugunsten von Wild. Wild habe ihm gesagt:" Nun sorgen Sie auch ein bißchen für mich". Durch die Aufschläge hat Wild etwa 60 bis 80 M. im Quartal verdient.
fragte ihn nach dem Grunde, aus dem mir die Lieferung nicht übertragen sei. Vorf.: Aber das war doch erst 1905, jenes Ge spräch aber 1902. Angell. Wild : Ich hatte während der drei Jahre Bors.: Angkl. Schulze, wie kam es, daß Wild die vielen Wurst- teine ruhige Minute. Schulze schikanierte mich in jeder Weise; lieferungen bekam? Angekl. Schulze: Wild erklärte eines Tages, ich setzte bei den Lieferungen noch Geld zu. Vorf.: Sie haben er müsse auch die Wurstlieferungen bekommen, denn beim Fleisch sich aber immer wieder um Lieferungen bemüht und dieselben be allein könne er nicht bestehen. Es kommt dann zu einer längeren kommen. Weshalb soll denn Schulze sich grundlos eines so schweren Erörterung über die Art der Submission und die Festsetzung der Verbrechens beschuldigen?- Angekl. Schulze erklärt auf wieder Preise. Der Vorsitzende hält dem Angeklagten Wild vor, daß holte Vorhaltungen des Vorsitzenden, was er gesagt habe, sei die neben der öffentlichen Submission für 1900, in der Wild für Kalb- bolle Wahrheit. Obwohl das gegen seine Pflicht war, habe er die fleisch einen Durchschnittspreis von 70 Pf. berechnet hatte, noch Preise der anderen Submittenten mitgeteilt. Nie habe er gedroht. ein Brief geschrieben ist auf diesem fehlt allerdings der Kopf. Die Geschichte mit den Gänsen sei Lüge. Von der Lieferung habe es wird aber angenommen, daß er an Schulze gerichtet war, in er allerdings eine Gans für sich zurückgewogen und nicht bezahlt. dem spezifizierte Angaben für Fleisch, Braten, Karbonaden usw. Der Vorsigende macht darauf aufmerksam, daß der Angeklagte enthalten waren. Es wird angenommen, daß Wild zunächst bei Schulze sich zuerst wie ein Löwe verteidigt und erst allmählich den der Submission Preise für minderwertiges Kalbfleisch usw. gemacht Sachverhalt richtig angegeben habe. Angeks. Wild gibt zu, daß und, nachdem ihm der Zuschlag erteilt war, für den Kontrakt mit Schulze in einem Brief 10 Proz. gefordert habe, im nächsten Jahre Schulze spezifizierte Fleischpreise vereinbart habe.- Angekl. Wild : habe er 5 Proz. gefordert. Vor dem Untersuchungsrichter habe er Dann habe ich das bei der Submission so gemacht, wie es in der bestritten, daß Prozente abgefordert feien, weil er mit den GeAnnonce stand. Wie das zusammenhängt, kann ich nicht er- richten nie etwas zu tun gehabt habe. Mein Schreiben bezog sich vielleicht darauf, daß einige Kleinigkeiten flären. Bors.: Ich auch nicht.( Heiterkeit.) Angekl. Wild : sollten, und die habe ich dann dem Schulze nachgeschickt.- Vors.: ausgelassen waren, die in dem Kontrakt aufgenommen werden Nun, es handelt sich um Tausende von Kilogramm, das nennen Sie Kleinigkeiten? Betrugsfälle des Hofschlächtermeisters Wild Angekl.: Bei meiner Offerte habe ich mich sollen darin bestehen, daß in den Rechnungen höhere Warenposten genau an das Submissionsausschreiben gehalten und daraufhin eingestellt wurden, als wirklich geliefert waren. Der Angekl. Brüdis den Zuschlag bekommen. Darauf ist man mit mir in Verhandlung gam gibt hierzu an, vom Jahre 1888 bis 1902 war ich als Schreiber getreten über die Preise, für die in dem Ausschreiben nicht er in der Anstalt Sachsenberg beschäftigt. Ich bezog ein Monats= wähnten besonderen Preissorten. – Bors.: Angeklagter Schulze: gehalt von 30 M. bei freier Station, wiewohl ich 14 Jahre in In den letzten Jahren war dem Wild ein gefährlicher Mitbewerber Sachsenberg angestellt war. Meine Mutter mußte ich mit erhalten. Es wird dann zur Vernehmung des Angeklagtes in dem Hofschlächtermeister Lerom erwachsen. Sie sagen in einem Das klägliche Gehalt war der Anlaß meiner Schuld. Für die AusSchreiben, Lerow habe Schleuderpreise gemacht. Haben Sie viel stellungen der Rechnungen für Wild, Barth und einige Lieferanten Hoffchlächtermeisters Wild leicht mit Wild über diese Offerte gesprochen? Angefl. Schulze erhielt ich etwa 50 bis 60 M. Trinkgelder vierteljährlich. In den übergegangen. Wild gibt an, er habe 1899 das Geschäft von seinem gibt das zu. Er habe Wild angedeutet, daß Legow billigere Preise Rechnungen stand mehr als geliefert ward.( Große Bewegung.) Vater übernommen. Schon damals hatte das Geschäft die mache. Da habe Wild gesagt, bei den jetzigen Schweinepreisen Das geschah auf Anregung des Herrn Wild.( Erneute Bewegung.) Fleischlieferungen für Sachsenburg. 3wei Jahre später habe er könne Legow unmöglich zu dem Preise liefern. Zerow solle herein- Wild hatte mir für Ausschreibungen der Rechnungen 20 bis 25 M. dann auch noch die gesamten Hoflieferungen bekommen. Die Liefe- fallen, aber ich möchte gut aufpassen, und sehen, was ich be- tierteljährlich versprochen. Er zahlte aber nicht und sagte dann, rungen wurden jedes Jahr neu ausgeschrieben. Die Beträge der komme. Borf.: Jedenfalls hat Legow 1904/05 die Lieferungen ich sollte mehr aufschreiben, von dem, was zuviel hineinkomme, wolle Submission blieben aber immer dieselben, obwohl der Konsum ge- nicht bekommen wohl auf Grund dieser Andeutung? Angekl. er dann eine Entschädigung an mich leisten. Die Aufschläge wurden stiegen war; die Annoncen in den Zeitungen waren seit 20 Jahren Wild: Nein, das bezieht sich auf die letzte Submission 1905/06, in im allgemeinen auf fast alle Waren gemacht. Hiervon erhielt ich immer dieselben.- Bors.: Obwohl der Verbrauch erheblich gewachsen waren tatsächlich Schundpreise, die er offerierte. Ich hatte die Pro- weitem höher. der Legow einen großen Teil der Lieferungen bekommen hat. Es etwa 300 bis 100 m. jährlich. Die Aufschläge selbst waren bei war? Angekl.: Ja. Borf.: Es wurden tatsächlich Tausende Bors.: Es wurden tatsächlich von Kilogramm Fleisch mehr geliefert als ausgeschrieben waren.gentlieferung satt und wandte mich an Obermedizinalrat Martusch, Angekl.: Das weiß ich nicht. den ich fragte, weshalb man mir die Wurstlieferungen nehme und Vorf.: Ich sollte doch meinen, daß, wenn 10 000 bis 20 000 Silogramm mehr geliefert werden, ob man nicht zufrieden sei. Herr Obermedizinalrat Martusch das der Geschäftsinhaber wissen müßte. Die Umsätze waren sehr be- sagte mir, man sei durchaus zufrieden. Aber es seien anonyme deutend, 70 000 bis 80 000 m. im Jahre. Während dieser Zeit Briefe aus Schwerin eingegangen, und um den Leuten den Mund haben Sie dem Betriebsinspektor Schulze das Fleisch für den zu stopfen, wolle man es in diesem Jahre einmal mit Legow verPrivathaushalt geliefert? Angekt.: Ja, auch sämtlichen anderen suchen. Beamten. Bors.: Hat Schulze damals bezahlt? Vert. Sello: Von wem sind die Submissionsschreiben ausAngekl.: Jamohl, er hatte nur, wie alle Beamten, den Vorzug, daß er das gegangen? Sachverst. Kolz: Ich glaube, Schulze hatte plein Fleisch billiger erhielt. Es wurden vierteljährlich Rechnungen zu Schreiben sind alle vom Chefarzt unterschrieben. pouvoir( unbeschränkte Vollmacht) zum Kauf. Borf.: Nein, die gestellt. Borf.: Die wurden aber nicht bezahlt? Bert. Sello: Angekl.: Ich glaube, daß sie bis 1900 bezahlt sind, ich habe mich um die Das wollte ich nur festgestellt wissen. Schreibereien nicht gefümmert. Vors.: Wie tam es, Es wird hierauf dat seit 1900 nicht bezahlt wurde? Angekl.: Früher fam Schulbes Frau und bezahlte die Rechnungen, dann trat in der Familie Typhus ein, da kam sie nicht mehr und dann ist die Sache eben eingeschlafen.( Heiterkeit.) Borf.: Das kann ich mir aber gar nicht erklären, daß ein Geschäftsmann einfach seine Forderungen einschlafen läßt. Dazu macht man doch Geschäfte, um feine Waren bezahlt zu bekommen. Angekl.: Ach, das ist auch allen anderen passiert, ein Geschäftsmann muß viel Rücksicht nehmen. Um die ganzen Schreibereien bekümmerte ich mich nicht, denn dazu war mein Buchhalter Müller da. Gemahnt habe ich nicht, denn Schulze flagte immer, daß es ihm schlecht ginge, die Doktorkosten. Auf weiteres Befragen gibt Angekl. Schulte an, er habe in der feien so hoch usw. Borf.: Bezahlte er denn in früheren Jahren lezten Zeit dem alten Wild vielleicht ein- oder zweimal das Fleisch wirklich bar? Angekl.: Jawohl. Vors.: Aber seit 1900 ist bezahlt, später nicht mehr. Wild suchte sich immer an ihn herannicht mehr bezahlt? Angell.: Nein. Ich möchte übrigens bezudrängen und ihn über die Lieferungen nach Sachsenberg aus merten, als die Sache zum Klappen tam, sollte Frau Schulze zufragen. Schließlich sagte Wild einmal, wenn er die ganzen gefagt haben, alle Lieferanten seien ihr zu Willen gewesen und Lieferungen bekomme, folle es nicht sein, Schultes Schaden sein. hätten Quittungen ausgestellt, nur der Wild nicht, der wolle sie wild habe auch mehrmals Geld gegeben einige Male 100 M., nach ins Unglück stürzen. Borf.: Sagten Sie nicht früher zu Schulte, Abschluß eines Kontraktes 500 m. In den letzten drei Viertelwenn Sie einmal die Lieferungen ganz hätten, dann sollte er das jahren glaubt Schulze etwa 1000 m. bekommen zu haben, es fönnen Fleisch ganz umsonst haben? Angekl.: Das bestreite ich ganz aber auch 1500 und etwas mehr sein. entschieden. Ich habe überhaupt nicht das verdient, was die Be- dem Betriebsinspektor Schulze nie bar Geld gegeben. Diese BeAngekl. Wild : Ich habe amten mich gekostet haben. Die Beamten bekamen das Fleisch zichtigung ist ein Racheatt, denn ich war schuld, daß alles heraus zum halben Preise, und da können Sie sich denken, was ich bei den hohen Fleischpreisen zugesetzt habe.- Vorf.: Da wundert es Markusch fragte telephonisch bei mir an, wieviel Gänse geliefert Es wurden der Anstalt Gänse gestohlen. Der Chefarzt mich nur, daß Sie die Lieferungen immer wieder übernommen feien; ich sagte 27, worauf er erwiderte, es seien nur 25 da. Am haben. Angekl.: Ja, man hoffte doch auf glücklichere Jahre, nächsten Morgen sollte ich herauskommen. ebenso wie beim Lotteriespiel. In den drei lezten Jahren habe Schulze und bat, ich möchte ihn nicht unglücklich machen, er habe Inzwischen fam ich( mit der Fauft auf den Tisch schlagend) über 20 000 m. bei ein paar Gänse für sich genommen. Ich antwortete, ich werde es den Lieferungen für Sachsenberg zugefest. Borf.: Ich möchte mir überlegen. Am nächsten Morgen sagte die Oberköchin Schmidt Sie ersuchen, sich ruhig zu benehmen. Angekl.: Man braucht in Sachsenberg zu mir:" Denten Sie sich die Gemeinheit, der Zum zweitenmal zum Tode verurteilt. Dortmund , 7. Junt fich doch nicht zu wundern, wenn ich bei dem Gedanken daran Schulze sagt jetzt, ich habe die Gänse genommen, denn nur er und Der Arbeiter Adam Kurschuß, der am 27. Oktober v. J. den Benervös werde. Mein Nachfolger hat jetzt den Profit. ich hätten die Schlüssel." Da ging ich zum Chefarzt und schenkte triebsführer Hahne der Zeche„ Glückauf Tiefbau" erschossen hatte, Machen Sie nicht, daß ich auch nervös werde. Sind nicht Ihre ihm reinen Wein ein. Der Chefarzt fragte mich, wie es mit der war in der letzten Schwurgerichtsperiode zum Tode verurteilt worden. Bücher zum Teil vernichtet worden? Angekl.: Soviel ich weiß, Bezahlung des Fleisches sei, das Schulze für sich bezog; ich ant- Auf Revision des Verurteilten war das Urteil vom Reichsgericht aus Vors.: Nein, es fehlen bei wortete, er möchte sich von Müller die Bücher vorlegen lassen. Am formalen Gründen aufgehoben worden. In der gestrigen Sitzung Angekl.: Darüber muß mein Buchhalter Müller die ganzen Jahre haben.. Er bettelte himmelhoch, ich lehnte aber wurde Kurschuß wiederum zum Tode verurteilt. Die Geschworenen Vorf.: Nein, zunächst sollen Sie sich äußern. Sind ab. Darauf lief er ärgerlich weg und rief noch auf der Treppe: Bücher bei Ihnen verbrannt worden? Angell.( stubend): Haupt-" Nun, dann will ich Sie schon to hus bringen." 1901 war Der wegen zweifachen Mordes zum Tode berurteilte Roßbücher? Vors.: Das habe ich nicht gesagt. Ich habe durchaus Schulze schon zu mir gekommen und hatte 10 Proz. von allen Waren nicht die Absicht, dem Angeklagten Fallen zu stellen. Suchen Sie verlangt. Ich sagte, ich verdiene nicht 1 Broz.; er sei doch Beaber nichts in meinen Worten, was nicht darin liegt. Sind amter und solle Rücksicht auf seine Familie nehmen. 1902 fam er Bücher bei Ihnen verbrannt worden? Angekl.: Kladden und wieder und sagte, er habe sich überlegt und wolle nur 5 Proz. haben; Kontobücher habe ich nie aufbewahrt; auch bei meinem Vater ist ich könne es ja aufrechnen. Ich warnte ihn nochmals, es werde schon in Schwerin gemunkelt, daß er mit den Lieferanten solche Sachen mache. Wir gerieten dabei scharf aneinander und schließlich sagte er:„ Wenn Sie es nicht machen, macht es ein anderer!" Als dann Lexow die Wurstlieferung bekam, dachte ich, er habe mit ihm die 5 Broz. abgeschlossen. Ich ging deshalb zum Chefarzt und
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sind die Geschäftsbücher alle da.
Ihnen Bücher,
nachweisen.- fich äußern.
es so gewesen.
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Vorf.:
Bücherrevifor Oberlandesgerichtssekretär Kolz stellt fest, daß das Buch des Angeklagten Wild über die Vieheinkäufe, worin auch Sachsenberg in Frage komme, fehle. Vom Jahre 1904 waren die Tageseinnahmen vorhanden. Der Sachverständige
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Hofschlächtermeister Karl Legoe vernommen. Er liefert jetzt für Sachsenberg das Fleisch. Wie er angibt, werden jetzt z. B. ganze Kälber dorthin geliefert, im Vertrage seien aber besondere Preise festgesetzt für den Fall, daß Braten oder besondere Sachen verlangt werden. Zeuge gibt dann noch Auskunft, wie die Lieferung bei anderen Anstalten, deren Lieferant er war, gehandhabt wird. Die Lieferung ist von derselben
Art wie überall.
fam.
Schulte gegen Wild
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Wild gegen Schulze.
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100 M. feine Rolle.
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Angekl. Wild bestreitet alles. Er habe Hinzpeter 100 m. ge geben, aber nicht gesagt, daß Aufschläge gemacht werden sollen. Bori.: Wie tamen Sie dazu, 100 m. zu geben? Nun, wenn man für 18 000 M. Lieferungen hat, dann spielen Vorf.: Wofür haben Sie 100 M. gegeben? Angekt. Wild : Für die Ausstellung von Rechnungen. Vorf.: Dafür haben Sie aber dem Brüdigam früher nur 20 M. gezahlt. Wie sollen denn die Angeklagten zu dieser Aussage kommen? Angekl.: Das weiß ich nicht. Vorf.: Dann stehen wir vor einem Rätsel. Die drei Angeklagten haben monatelang in Untersuchung gesessen, unter Tränen und nach schweren Kämpfen haben sie den Untersuchungsrichter erst das Geständnis gemacht. Nun sollter: sich die Angeklagten selbst eines schweren Verbrechens bezichtigen, wenn daran tein wahres Wort wäre? nicht, daß ich dem Angeklagten das gesagt habe.( Stürmisches GeAngekl. Wild : Ich glaube lächter.) Vorf.: Haben Sie auch nicht gesagt: Sorgen Sie für daß die Rechnungen immer in Ordnung sind. Vorf.: Das ist doch mich? Angekl. Wilde: Vielleicht habe ich gesagt, er solle sehen, eine sehr verfängliche Redensart. Hierauf wird die Verhandlung auf morgen, Sonnabend, früh
vertagt.
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Vermischtes.
wollen ein Gnadengesuch einreichen.
schlächter Liberta in Beuthen Ober- Schl. hat die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt, um weitere Morde aufzuklären.
Lawinensturz. Eine verheerende Lawine versperrte das Ahrer
tal, so wird aus Wladislaw gemeldet. Mehrere Joch Wald wurden vernichtet, zahlreiches Vieh ist getötet.
Von einem verheerenden Zyklon ist die Stadt Karachi heimgesucht worden. Kaum ein Gebäude blieb verschont; mehrere Dampfer wurden ans Ufer geschleudert. Menschen sind nicht ums gekommen.
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