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Eden des Reiches Leute für den Bau heranschaffen, und auch vomt Auslande können einige Kolonnen solcher Prachtexemplare Spree athen mit ihrer Gegenwart beehren.

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Aber selbst wenn es gelingt, nach mehreren Wochen mühsamer Arbeit, 3000 folcher nüßlicher Elemente hierherzuschaffen und Ivorauf es ankommt hierzubehalten, dann wären erst 25 Proz. nach der Kopfzahl gerechnet der fehlenden ersetzt. Diese repräsentieren aber bei weitem noch nicht 25 Proz. der Arbeitsleistung der Berliner Maurer.

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Wenn nun die darauf folgende Versammlung des Verbandes der Arbeitgeber diesen von ihm selbst gefaßten Beschluß zurüd­ziehen wollte, so lag der Grund darin, daß ich auf eigene Ver antwortung den Gesellen 60 Pf. Fahrgeld pro Woche unterschrieben hatte, die schon in dem alten Tarif bewilligt worden waren und von der Gesellenkommission absolut nicht erlassen werden sollte, bei Ablehnung des Tarifs seitens der Gesellen.

würde.

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Ich unterzeichnete des lieben Friedens willen in dem guten Glauben, daß mir der Verband dafür später Indemnität erteilen Hierin hatte ich mich getäuscht, und zwar aus dem Grunde, weil die Bewilligung seitens des Verbandes viel weit­gehender und vorteilhafter für die Gesellen war, als der mit den Vertrag. Aus diesem Grunde kamen neun von dem genannten Gesellen von den 11 großen Firmen schon früher sicher festgelegte Verbande zurück und bestritten mit den beiden Vorsitzenden des Verbandes meine Berechtigung zur Unterschrift.

Ich stelle hiermit fest: 1. daß ein derartiges Rundschreiben| Gewerbegericht entscheiden, wo der Tarifvertrag zur Rechts­bon dem Verbande nicht verfandt worden ist; 2. daß sich der Ver- verbindlichkeit von je 7 Mitgliedern beider Kommissionen unter­band auch nicht an die vorstehend angegebenen Stellenvermittler zeichnet werden follte, und jetzt Entscheidung ansteht. und Agenturen gewandt hat und 3. daß der Verband nicht und niemand gegenüber erklärt hat, daß die Bewegung in Berlin be­endet sei. In der Annahme, daß es nur dieser Richtigstellung meinerseits bedarf, um Sie zu einer Berichtigung dieser falschen Mitteilung im Vorwärts" zu veranlassen, wende ich mich im Vertrauen auf Ihre mir bekannte Loyalität zuerst persönlich an Sie und bin überzeugt keine Enttäuschung zu erfahren." Zur Einschüchterung der Streifenden wird ständig die Dro - Ich nehme gern von dieser Berichtigung Kenntnis und bitte die hung verbreitet, die Affordmaurerei in größerem Maße als bisher Leser, die genannte Mitteilung hierdurch als berichtigt zu be­einzuführen. Ganz abgesehen davon, daß die Herren sehr gut trachten. wissen, daß sie die Affordmaurerei nicht dauernd brauchen können Zur Sache selbst habe ich folgendes zu bemerken: An einem der und sie diese andere Spezies von Streifbrechern bisher nur als lezten Tage erschien in unserem Bureau ein Herr, der sich als Stampfmittel gegen die Organisation der Arbeiter benützten und vorstellte. Er teilte uns mit, daß seinem Chef vom Verbande der Angestellter eines auswärtigen Instituts für Arbeitervermittelung auch jetzt benüßen wollen, können die Arbeiter diesem Beginnen Baugeschäfte Berlins ein mit der Schreibmaschine angefertigtes mit fühlem Blute zusehen. und vervielfältigtes Schreiben zugegangen sei, in dem um Ver­Seit mehr als 35 Jahren bemühen sich die Arbeitgeber um Gin- mittelung von Maurern, Bauarbeitern und Zimmerern unter den führung dieser Arbeitsmethode und die Arbeiter bekämpfen sie bekannten Bedingungen ersucht würde und in dem weiter mitgeteilt ebenso lange. Jedem mit den Entwickelungsgesehen Vertrauten sein sollte, daß die Bewegung in Berlin beendet sei, aber durch die muß es klar sein, daß, wenn die Akkordmaurerei dem Wesen und Abreise vieler Maurer nun ein Mangel an Arbeitskräften bestehe. den Umständen der Rohbauausführung entspräche, dann hätte sie sich Sein Chef habe ihm nach Berlin gesandt, um die weiteren Formali hier wie in allen anderen Industrien durchgerungen und niemand fältigte Schreiben hatte der Mann nicht zur Stelle, wohl aber ein täten mit dem Arbeitgeberverbande zu erledigen. Das verviel hätte deren Einzug zu hindern vermocht. Daß dem nicht so ist vom Geschäftsführer des Verbandes der Baugeschäfte unterfertigtes und daß nicht einmal in der letten Prosperitätsepoche die Akkord- Schriftstück, in dem über weitere geschäftliche Vermittelung von arbeit im ganzen Reiche zunahm, beweist, daß dieser Drohung nur Bauhandwerkern Mitteilung gemacht wird. eine vorübergehende Bedeutung beizulegen ist.

Ebenso ist die gefliffentlich verbreitete Drohung zu bewerten, die auch in der in den letzten Tagen verbreiteten Denkschrift dieses Verbandes enthalten ist, und zwar:

aut ftellen."

den

fogenannte meistertreue Arbeitnehmer- Bereinigungen jebigen, fich so anmaßend gebärdenden Organisationen zur Seite Berlin ist kein vergessener und dunkler Erbenwinkel, wo die dort Lebenden und feien es auch noch so hartgefottene- dauernd vom Pulsschlage einer hoch entwickelten Arbeiterbewegung un­berührt bleiben, und der Bau ist keine Zwingburg, hinter deren Zore jahrelang der Arbeitswillige in Jfolierhaft gehalten werden fann. Die Bauarbeiter werden in sehr kurzen Zwischenräumen wie in einem Schüttelwerk immer wieder durcheinander geworfen. Das aber, was hier vom günstigen Stande der Bewegung unter Berücksichtigung der Baukontrolle der Maurer gesagt ist, trifft im gleichen Maße für die Bauhülfsarbeiter zu, und der Stand der Zimmerer ist ein noch günstigerer, da diese mit einer bedeutend ge­ringeren Zahl Arbeitswilliger zu rechnen haben.

Für den objektiven Beobachter ist ersichtlich, daß der Arbeit. geberverband bereits recht empfindliche moralische Niederlagen er litt. Zwei seiner stärksten Waffen sind seinen Händen entfallen, und er bemüht sich trampfhaft, seine Mitglieder mit baldigen Siegesnachrichten über diese unangenehmen Tatsachen hinwegzu leiten. Das sind:

1. Die Aufhebung der Aussperrung und die Aufgabe des Brinzips, durch möglichste Stillegung aller Bauten die Zahl der Unterstügungsempfänger so groß zu machen, daß recht bald die Kaffen der Verbände geleert würden, und

2. der mißlungene Versuch, das Mörtelsyndikat zu veran­laffen, die Betriebe zu schließen und damit die renitenten Arbeit geber am Weiterarbeiten zu verhindern, womit fie in die Arme ses Arbeitgeberverbandes getrieben werden sollten. Die Finanzierung der Bewegung ist für die Arbeiterorgani­fationen gelöst, und fürs zweite fommt in Betracht, daß außer den über 600 Arbeitgebern, welche die Forderungen der Arbeiter ver. traglich anerkannten und der Organisation der Arbeitgeber fern­stehen, bereits 18 Mitglieder diefes 534 Mitglieder zählenden Ber­

bandes der Baugeschäfte. bewilligt haben.

Somit ist ersichtlich, daß der Kampf für alle drei Berufe nach bierwöchentlicher Dauer sehr günstig steht, und alle Freunde werden mit Genugtuung den Kämpfenden ein herzliches Haltet aus!" zurufen.

Zu der in Nr. 136 des Vortvärts" veröffentlichten und von mir unterzeichneten Mitteilung mit der Ueberschrift" Der organi sierten Arbeiterschaft zur Kenntnisnahme!", erhalte ich heute von Herrn Baumeister Vahl, Vorsitzenden des" Berbandes der Bau­geschäfte von Berlin und den Vororten", folgende Berichtigung:

Für jede Stiege sehen unsere Patres eine heilige Betrachtung bor. Betrachte wie der mildreichste Jesu mit seinen heiligen Haaren 23 mahl von der Erden aufgezogen worden, betrachte wie der sanft­mütigste Christus mit seiner heiligen Rasen 20 und mit dem heiligen Barth 78 mahl hin und her gezogen worden, betrachte, wie man den schmerzhaftesten Jefum 30 mahl bei den heiligen Ohren hin und her gezupffet, barzu noch 120 Badenstreich gegeben habe" usw. Im Fortgang erfahren wir, daß Christus zuletzt so zugerichtet war, als wenn er nie fein Ingeweid gehabt hätte, denn sein Bauch hinge ihm an dem Rüden, wie die Mutter Gottes mit fläglichen Worten der heiligen Brigitta offenbaret hat."

Auf diese Weise wird das chriftliche Gemüt präpariert. Auch bie Poesie wird zur Präparation benutt. Hier einige Proben: Könnt ich dich nur erretten Bon so viel Strick und Ketten,

Ober:

O Allerliebster mein!

Mollt ich dich vor den Schergen In meinem Herz berbergen Mein Schoß dir räumen ein, Aber ebendrumb ich weine, Ich ängste mich und pehne daß ich ach dich nicht tan ach! Neißen aus ihrem Nach ach! Meinen liebsten Mann ich müsse Ein so fast geraume Zeit, Und dahero härtes büße

Mein gemehrtes Herkeleyd,

Ach das Joseph sollte leben

Würd er manchen Trost mir geben, Aber eben er ist hin,

Weil ich eine Wittib bin.

Der Mann teilte uns mit, daß er erst in Berlin durch die Presse vom Weiterbestehen des Kampfes Kenntnis erhalten habe, und nach Grkundigung bei den Streifpoften nach unserem Bureau verwiesen worden sei und er uns nun um Aufklärung erstiche. Die Firma, die er die Ehre habe, zu vertreten, wolle mit der Bermitte lung von Arbeitswilligen nach Streiforten grundsäßlich nichts zu tun haben. Eine große Anzahl( er nannte uns eine bestimmte Zahl) sei in den nächsten Tagen zur Abreise bereit; um diese vor Schädigung zu bewahren, wenn sie die Reise nach hier vergeblich unternehmen würden, wolle er hier Grkundigungen einziehen und dann die Leute nach einem anderen Arbeitsplatz dirigieren. Der Eindruck, den der Mann erwedte, und dann der Umstand, daß entgegen manchen Erfahrungen in solchen Fällen, er auch nicht den geringsten Versuch machte, von uns materielle oder andere Gegenleistungen zu verlangen, und eine Reihe weiterer Momente, haben bei den dieser Besprechung beiwohnenden Stollegen bie ein mütige Meinung hervorgerufen, daß sich alles, so wie es uns vor­getragen, verhält. Inwieweit wir getäuscht wurben, werden weitere Ermittelungen ergeben. H. Silberschmidt.

Wie berichtet wird, werden für den Bau Gause, Pariserplay, Maurer gesucht unter Zusicherung der Bewilligung der von den barauf aufmerkſant, daß Gause mit der Organisation feinen Ver. Arbeitern aufgestellten Bedingungen. Die Streifleitung macht trag abgeschlossen hat, und auch nur für diesen einen Bau die Zu­fage macht. Der Streit kann aber nur als beendet betrachtet werden, wenn der betreffende Unternehmer mit der Organisation einen Vertrag schließt und die Forderungen für alle seine Bauten bewilligt. Die Arbeiter haben kein Interesse baran, einen Unter nehmer bei einem Bau, mit dem er besonders im Druck sizt, aus der Verlegenheit zu helfen.

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ob ich zur Unterschrift berechtigt war oder nicht. Das Gewerbegericht am nächsten Montag wird ia entscheiden Hochachtungsvorll Carl Mab,

Rorsitzender der Tariffommission des Dachdeckerverbandes für Berlin und Umgegend, Am Friedrichshain 15.

Zum Bäckerel- Boykott.

Geh zur Armenverwaltung!

Ein Bäckermeister in der Gegend des Kottbuser Tors, wurde zu Beginn des Bäckerstreits durch den Besuch eines der führenden Geister aus dem Innungslager beehrt. Und der Beehrte ließ sich durch allerhand schöne Versprechungen dazu verleiten, im Lager der Innungsmeister zu kämpfen. Die Sicherung seiner Eristenz war ihm ja auf jeden Fall ver­sprochen! Er fämpfte fich seine Kundschaft fast vollständig fort, aber treu der Zusage und in Hoffnung auf die gemachten Buficherungen, hielt er tapfer aus. Endlich konnte er aber nicht mehr weiter, er wandte sich an den, der ihm Hülfe zugefagt hatte. Aber er mußte Geduld haben.. Nach längerem Drängen erhielt er endlich die Aufforderung, sich zu einer be­stimmten Zeit einzufinden, um seinen Anteil von den an­geblich zur Verfügung stehenden 756 000 M. in Empfang zu nehmen. Hoffnungsvoll begab sich der Mann, der nicht mehr in der Lage war, einen Sack Mehl zu kaufen, zur Rettungs­station". Und er wurde unterstützt! 21 Mark zählte man ihm als angemessene Unterstützung auf den Tisch. Damit war Stoften verursachte. Er wurde vertröstet. Man wolle ver­nichts anzufangen, zudem noch Krankheit in der Familie fuchen, eine Anleihe aufzunehmen, vielleicht bekomme er dann noch 100 m. Der bitter Enttäuschte wandte sich in der Not an eine andere Größe. Nachdem er hier sein Leid geklagt hatte, wurde ihm der Rat: Lieber Kollege, wende Dich an die -Armenverwaltung!

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Wir haben gesiegt.

Am Donnerstag voriger Woche kommt einer der Führer des Bäckerschutzverbandes aus dem Polizeipräsidium. Draußen trifft er einen Bekannten. Diesem erzählt er freudestrahlend: Nun haben wir gefiegt, die Polizei wird alle Bewilligungs­plafate entfernen!" Auf die erstaunte Frage, woher er das wisse, kam die Antwort: Ich war beim Polizeipräsidenten, ber hat es versprochen!" Als der Ungläubige Zweifel äußerte, daß solches Vorgehen sich nicht rechtfertigen laffe, wurde er belehrt: Der Zweck heiligt die Mittel; im Kampfe find alle gegen die Bewilligungsplafate! Mittel erlaubt!" Am nächsten Tage begann der Polizeikampf

Die Solidarität der Arbeiterfrauen leistet den um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen kämpfenden Bädergesellen die aus­gezeichnetsten Dienste.

Nach Aufhebung des Streits wird aus ben verschiedensten Be

gestern im Germaniasaal eine Versammlung ihrer streikenden Die Freie Vereinigung der Maurer veranstaltete ausgesperrten Mitglieder. Der Referent Heller, der Vorsitzende 3eglin, und andere Redner schilderten die Situation des Kampfes als sehr günstig. Mit den Erfolgen, welche durch die Solidarität der am Stampfe beteiligten Arbeiter erreicht wurden, fönne man zufrieden sein. Andererseits müsse das Eingreifen der Behörden zugunsten des Unternehmertums scharf verurteilt werben. In Wilmersdorf habe der Magistrat Mannschaften der freiwilligen Feuerwehr gegen ihren Willen nach einem Schulbau in der Pfalz­burgerstraße beordert, damit sie als Streifbrecher ble Arbeiten ber rüdten, legten die auf dem Bau beschäftigten Buyer die Arbeit Maurer verrichten sollten. Als jedoch die Feuerwehrleute an­nieder. Infolgedessen mußte die Feuerwehr wieder abziehen.- Auch die Polizei gehe in diesem Kampfe in gewohnter Weise gegen die Arbeiter vor. In der Beuthstraße, beim Arbeitsnachweis des Verbandes der Baugeschäfte, mache es die Polizei den Streifposten geradezu unmöglich, ihre Pflicht zu erfüllen. Verschiedene Sistierungen seien dort schon ohne erkennbaren Grund vor­genommen worden. Bet Bauten, wo die Arbeit ruht, erscheine Birken das Verlangen an die Organisation der Bäcker gerichtet, ft ohne jede Veranlassung ein starkes Aufgebot von Schuhleuten, mit Handzetteln gegen die sich am harinädigsten gegen die Be die dort überhaupt nichts zu tun finden. Derartige Polizei- willigung sperrenden Bäckermeister vorzugehen. aufgebote erregen nur die Neugier des Publikums, irgend einen Der Verband kommt selbstverständlich diesen Wünschen bereit 3wed hätten sie nicht. Das Auftreten der Polizei zeige, baß auch willigst nach. bei dieser Gelegenheit die Interessen des Unternehmertums in jeder Weise geschüßt, den Arbeitern aber die Ausübung ihrer Rechte erschwert werde. Ein Verhalten, gegen das man entschieden protestieren müffe. Weiter wurde ausgeführt, daß die Unter nehmer nicht nur bei auswärtigen, sondern auch bei hiesigen Ar­beitern Versuche machen, dieselben zur Aufnahme der Arbeit zu bewegen. Selbstverständlich werden die Unternehmer bei keinem der fämpfenden Arbeiter Entgegenkommen finden. Nummer des Vorwärts" veröffentlichte Tabelle das Ergebnis einer Berichtigend wurde mitgeteilt, daß die in der Sonnabend. von beiden Maurerorganisationen gemeinsam vorgenommenen Bautenkontrolle ist.( Die Mitteilung, cs handle sich um eine vom Zentralverband ausgeführten Kontrolle beruht auf einem Irrtum unferes Berichterstatters. Red.)

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Nach einer weiteren in der Versammlung gemachten Mit­teilung sind in Schanklokalen Personen mit Sammellisten auf­getaucht und haben angegeben, daß sie für die streifenden Maurer fammeln. Es kann sich bei diesem Manöver nur um einen Schwindel handeln. Für den gegenwärtigen Kampf im Bau­gewerbe sind teine Sammellisten ausgegeben. Jeder, welcher vor­gibt, für den Bauarbeiterkampf zu sammeln, ist ein Schwindler, feine Listen find gefälscht. Wer einen derartigen Schwindler ab faßt, möge dessen Berson feststellen lassen und einer der am Kampf beteiligten Organisation den Sachverhalt mitteilen.

Zum Kampf im Dachdeckergewerbe.

Bontott wohl etwas sehr nervös gemacht hat, wußte in seiner Not Ein Herr Franke in Stralau( Alt- Stralau 56), den det Boykott wohl etwas sehr nervös gemacht hat, wußte in seiner Not nichts anderes zu tun, als durch den Rechtsanwalt Löwe eine einst­weilige Verfügung gegen den Vertrauensmann der Bäcker zu er­wirken, wodurch demselben, unter Androhung von einem Tage Haft für jeden Fall der Zuwiderhandlung, die Verbreitung der Zettel untersagt wird.

durch das Flugblatt in der öffentlichen Meinung herabgewürdigt Als Grund wird angegeben, der Antragsteller( Franke) sei und verächtlich gemacht.

Interessant ist der Schlußpassus der Verfügung, der wörtlich folgendermaßen lautet:

" Da der Antraggegner das Flugblatt in seiner Eigenschaft als Vertrauensmann einer sozialdemokratischen Organisation unterzeichnet hat und diese die Kosten des Streits und damit auch voraussichtlich die einer für die Zuwiderhandlung fest gesetzten Geldstrafe, wie schon in anderen Fällen, trägt, so wurde zur Erreichung des durch die Verfügung angestrebten Zwedes für den Zuwiderhandlungsfall Haftstrafe festgesetzt." Sehr salomonisch! Es steht zu erwarten, daß diese einstweilig Verfügung im Klagewge wieder aufgehoben werden wird.

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Zu dem Bericht über die letzte Versammlung der Dachdecker­meister, der uns von einem bürgerlichen Berichterstatter zugegangen war, schreibt uns Herr Mah, Vorsitzender der Tariffommission: der Gefellen nicht bewilligt haben. Plötzlich erscheint ein Schutz­

Geftatten Sie, daß ich einige Irrtümer, welche sich im heutigen Bericht im Vorwärts" über die Versammlung des Verbandes des Dachdeckergewerbes für Berlin und Umgegend", wohl infolge der großen Unruhe, die in der Versammlung herrschte, eingestellt haben, im allgemeinen Interesse auffläre.

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Natürlich darf auch die Polizei im Stampfe gegen die Handzettet nicht fehlen. Am Donnerstag hatten mehrere Genossen in der Gaudystraße Handzettel verbreitet, durch welche mitgeteilt wird, baß die Meister Schwienhagen, Naujad und Dehlte die Forderungen mann auf der Bildfläche und verhaftet einen Genossen und beffen Sohn, die mit dem Geschäft des Bettelaustragens längst fertig waren. Naujad hatte den Schußmann geholt, nachdem die Frau des Besohlanstaltsbesitzers Sonfalla ihn auf die stattgefundene Ber­breitung aufmerksam gemacht hatte. Der Wachmeister auf der Wache Greifenhagenerstraße, dem der Schuhmann seinen Fang zu führte, war vorsichtiger als fein Untergebener. Er erkundigte sich frisch, fromm, fret, der Verhaftete habe die Zettel auf der Straße nach der Ursache der Verhaftung. Der Schußmann behauptete verbreitet. Natürlich wurden die Verhafteten fofort entlassen. Mißgriffe Wie würde es Arbeitern ergehen, die sich solbor schuldig machten?

Es heißt im Bericht des Borwärts": Der Vorsitzende der Bas Dogma vom Abendmahl und vom Sühnetod Christi wird Tariffommission habe teine Vollmacht zum Abschluß des Tarif­noch heute von allen gut chriftgläubigen Seelen anerkannt. Die biebergegeben worden. Neb . und bestritt, daß er sich für den bertrages gehabt bertrages gehabt das ist als Aeußerung des Verbandsvorsißenden Red. Heiligen, Reliquien- und Kreuzwegverehrung, der Ablaßtram stehen Verband der Gesellenfommiffion gegenüber verpflichtete. noch heute im Schwange. Man wird zugeben, daß eine blutigere Ich hatte als Vorsitzender der Tariffommission immer das Satire auf alle diefe Dinge, als ihn die frommen Väter von Grütau Recht und Pflicht, alle Beschlüsse der Tariffommission und die des im Jahre des Heils 1682 geliefert haben, nicht möglich ist. Unter- Verbandes, welche auf Lohnfragen bezug hatten, mit der Ge finge fich ein neuzeitlicher Voltaire einer ähnlichen Persifláge, so fellent̃ommission auch zu vereinbaren. Dazu brauchte ich nach Eine Feuerwehr vor Gericht. nähme ihn der Staatsanwalt wegen Gotteslästerung und Ber - meiner Auffassung Vollmacht vom Verbandsvorsitzenden nicht.- ächtlichmachung firchlicher Einrichtungen beim Kragen. An dieser Von diesem meinem Rechte aber habe ich Gebrauch gemacht und Bor dem Schwurgericht zu Freiberg i. S. wird seit Klippe schifften die Mönche von Grütau mit ihrer unverfälschten ben neuen, in der letzten Verbandsversammlung einstimmig ge- Montag gegen 13 Angeklagte wegen Brandstiftungen Glaubensnaivität borbei! Aber man sollte nicht weiter mit Strafe war meine Pflicht. Ich habe nicht abgeftritten, daß ich mich ber engros verhandelt. Die Angeklagten find Einwohner des gesezen schützen wollen, was in der plastischen Darstellung ur pflichtet habe, bas heißt, soweit ich als Ausführender der Kom- Städtchens Siebenlehn . Das Eigentümliche des Prozesses wüchsigen Glaubens den modernen Menschen nur noch als Harleki missions- und Verbandsbeschlüsse berechtigt war. ist, daß die Angeklagten selbst die Löschmannschaften der Feuer­Ob der Tarif aber durch meine alleinige Unterschrift rechts. wehr sind. Der Branddirektor der Ortsfeuerwehr ist der verbindlich ist, das dürfte am nächsten Montag oder Dienstag das Bürgermeister des Städtchens Siebenlehn, Gegen ihn, der

nade anmutet.

Das