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Nr. 138.

24. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Von der Seidenberufsgenossenschaft.

Der uns soeben zugegangene Geschäftsbericht dieser Berufs­genossenschaft für 1906 bemerkt einleitend, daß die Betriebe der Seidenberufsgenossenschaft über ganz Deutschland zerstreut liegen, nur im Rheinland ist eine größere Gruppe".

Die Berufsgenossenschaft ist in zwei Sektionen geteilt, die jedoch sehr ungleich groß sind. Nach dem Bericht zählt z. B. Sektion I 2808 Betriebe mit 52 083 Arbeitern

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II 445

18

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18496

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Summa: 2253 Betriebe mit 70 579 Arbeitern.

1. in Sandbetrieben jeglicher Art

Betrieben der Zwirnerei und Winderei Seiden-, Seidenbandwebereien, Seidentrocknungs­anstalten, Krawattenfabriken

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890,08 m. 582,88

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Sonntag, 16. Juni 1907.

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Für die Entwickelung der Seidenindustrie in Deutschland spricht Die drei Aufsichtsbeamten der Berufsgenossenschaft haben zu­der Umstand, daß z. B. im Jahre 1894 nur 46 255 Personen in der sammen 1580 Betriebe revidiert, wovon in 304 Mängel vorgefunden Berufsgenossenschaft versichert waren, jegt über 70 000! Riesen wurden. Bei der Aufzählung der einzelnen Mängel Motoren, löhne " zahlt diese Branche, wer zweifelt daran? Nach dem Bericht Transmiffionen und Arbeitsmaschinen wird angeführt, daß trok beträgt nämlich der Durchschnittslohn pro Jahr: der in jedem Jahre wiederholten Revisionen der Webereien sich jedesmal Webstühle finden, an denen die Schutzfangvorrichtungen fehlen." In mehreren Betrieben wurde wieder die Schleuders maschine mit einem Sissen gebremst, indem der Arbeiter, während die Schleudertrommel noch in boller Be wegung war, sich auf ein auf die Trommel gelegtes Kissen feste!" Der Bericht nennt das einer Leichtsinn, der nicht streng genug gerügt werden fann." Ganz red. Nur darf man den Arbeitern die Schuld nicht allein beimessen, denn der Bericht erklärt selbst: in einigen Betrieben fehlte überhaupt die Bremse an diesen Maschinen." Also! lich in allen Betrieben aushängen. Die Unfallverhütungsvorschriften sollen in Blafatform bekannts Leider wird von vielen

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Samt- und Samtbandwebereien. Färbereien

Florettspinnereien

" Appreturen und Samtscherereien

Handwerker, Schlosser, Heizer usw.

1036,07

814,81

"

1029,01

n

601,29 916,62"

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. 1091,50,

498 Unfälle gemeldet. Die Zahl ist verhältnismäßig sehr gering. Ent­Jm Berichtsjahre wurden der Berufsgenossenschaft insgesamt schädigt wurden davon nur 92 Fälle.

Siz der Berufsgenossenschaft ist Krefeld . Der Wirkungskreis der Sektion I erstreckt sich auf Norddeutschland, der der Sektion II auf Diese Zahlen sind wichtiger als die allgemeinen Angaben eines Süddeutschland ( Bayern , Baden, Hessen usw.) Dadurch erklärt Durchschnittslohnes, der nach dem Bericht im Bezirk der Sektion 1 sich auch der Größenunterschied beider Sektionen. Zur Frage: pro Kopf und Jahr: 908,57 m. und in Sektion II gar nur Betriebsinhabern nicht die nötige Sorgfalt auf die Instand­Hausindustrie und Heimarbeit", die gerade in der 713,10 m. beträgt. Jammerlöhne, die von dem Bericht der Seidenbranche eine Rolle spielt, bemerkt der Bericht:" In den Berufsgenossenschaft taltblütig registriert werden. Ja, man hat so­badischen Bezirksämtern Hächingen und Waldshut wurden 300 ver- gar noch den Mut zu schreiben, daß seit 10 Jahren der Durch ficherungspflichtige Hausgewerbetreibende ermittelt. Es find dashnittslohn um 218,06 m. refp. 188,90 2. pro Stopf und Jahr ge­folche Unternehmer, welche in eigenen Betriebsstätten im Auftrage stiegen ist. und für Rechnung anderer Gewerbetreibenden( Seidenbandweberei­firmen der Sektion II) mit der Herstellung oder Bearbeitung von Erzeugnissen der Seidenindustrie beschäftigt werden. Im Bezirk der Sektion I sind etwa 3500 in der Hausindustrie in ähnlicher Weise tätige Personen vorhanden, die seit Jahren in unserem Stataſter ein getragen find, ohne daß dagegen mit irgendwelchem Erfolg Beschwerde eingelegt wurde. Unsere Aufforderung an die erwähnten Unter­nehmer der Geftion II, ihren Betrieb anzumelden, blieb jedoch erfolglos und zwar weil dieselben von den zu erfolglos und zwar weil dieselben von den zu ständigen Bezirksämtern angewiesen worden waren, die Anmeldung abzulehnen.( Gi, ei! D. B.) Die Bezirksämter halten diese Unternehmer nicht für ver sicherungspflichtig, weil sie der Meinung sind, daß dieselben der Kategorie der bisher nicht ver ficherungspflichtigen Heimarbeiter angehören. Diese Ansicht ist jedoch irrig. Es liegen alle gesetzlichen und statutarischen Merkmale der Verficherungspflicht vor."

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haltung der Plakate und auf die Aushänge verwendet. In sehr bielen, besonders in fleinen Betrieben, werden sie nicht einmal auf Pappe aufgeklebt und hängen dann in Feßen von den Wänden." Auch die Arbeitsordnungen sind oft in diesem schönen" Zustande, sollen aber von den Arbeitern gelesen- und beachtet werden! Für die Kaiser Wilhelm - und Kaiserin Auguste Viktoria­Stiftung" wurde natürlich auch ein Beitrag von 3000 m. gegeben. Die Sektion I der Berufsgenossenschaft hatte die meisten Un- Dies ist ja erlaubt"! Von den Schiedsgerichten wurden 32 Be fälle: 400; schreibt aber selbst: Die Zahl der entschädigten rufungen zurückgewiefen und nur 14 teilweise anerkannt. Die Ver­Fälle war geringer als im Vorjahre( 66 gegen 76)". Auch die Ent- letzten hatten 15 Rekurse erhoben, wovon sie 12 verloren ichädigungssumme ist zurückgegangen. Dies außerordentlich günstige haben, während die zwei Returse der Berufsgenossenschaft Erfolg Resultat wurde hauptsächlich durch die sorgfältige Be- hatten! obachtung und Kontrolle jedes einzelnen Ber­Tegten erreicht!" Bei einer Reihe von Fällen sei durch mündliche Borstellung erreicht worden, daß sich die Verletzten, bon der Saltlosigkeit ihrer Ansprüche überzeugen ließen". Ja, wenn das Schaf den Wolf um Rat fragt!.

Verfammlungen.

Herr Justizrat Alexander Goldschmidt sendet uns im Auftrage der Lederwarenfabrik A. Schwalbe, Gesellschaft m. b. H., Berlin , Stommandantenstraße 18, folgende Berichtigung:

,, Das in Nr. 108 des Vorwärts" vom 11. Mai 1907 wieder gegebene Referat des Verbandsvorsitzenden der Portefeuiller und Lebergalanteriearbeiter enthält die Angabe, daß bei der Firma A. Schwalbe, Berlin , Arbeiter mit einem Wochenverdienst von 10 M. beschäftigt worden sind. Dies ist unrichtig."

Die Berichtigung" bezieht sich auf Wiedergabe einer Ver

Ja die Berufsgenossenschaft brüstet sich noch mit ihrer Geschick lichkeit" im Rentendrücken! Man höre nur: Die Nach prüfung Der Bericht bedauert dann, daß alle Versuche, die Bezirks- der in den Arztattesten borgeschlagenen Prozent­ämter von ihrem Irrtum zu überzeugen, erfolglos gefäße der Rente an Ort und Stelle durch Rücksprache mit wefen sind". Was braucht sich auch ein badischer Bezirksamtmann den Verlegten usw. ergab, daß die Säge zu hoch ge= erst über die Unfallversicherungsgeseze belehren zu lassen? griffen waren! 8. B. wurde statt der vorgeschlagenen 35 bis Doch was nützt all der Hinweis auf das Gesez, die Wohltaten 40 Proz. Rente in einem Falle 10 Pro 3., in einem anderen Falle des Gesetzes", die geringen Beiträge von 3-4 m. pro Jahr, daß statt 60 Proz. nur 30 Pro 3. bewilligt, ohne daß die Versammlung der Portefeuiller und Ledergalanteriearbeiter und-Ar­die Versicherung dieser fleinen Unternehmer durchaus nicht im legten Widerspruch erhoben hätten."! Ja die ge beiterinnen, in der der Verbandsvorsitzende, Genosse Wein­Interesse der Berufsgenossenschaft liegt" usw. Nenne man sie doch duldigen Verlegten! Und trotzdem wagt es die Berufsgenossenschaft fchild- Frankfurt a. M. die erfolgreiche Streifbeendigung bei versicherungspflichtige Heimarbeiter", die nach zu schreiben:" Leider mußten wir aber auch häufig beobachten, daß obengenannter Firma behandelte. Schon allein die Tatsache, daß Den eigenen Worten des Berichtes: im Auftrage und für Rechnung" manchen Verlegten die Rente, um einen vom Minister des Innern die Arbeiter der Firma Schwalbe erst zu dem Mittel des Streits der Seidenbandwebereifirmen" tätig sind, die Rohstoffe derselben im Reichstage gebrauchten treffenden Ausdruck zu widerholen, aur greifen mußten, um eine Verbesserung ihres Lohnes zu erzielen, bearbeiten usw., deshalb auch von den Bandwebereien gegen Unfall firen Idee wird, ja der dauernde Besitz einer solchen als das zu läßt das soziale Verständnis der Firmeninhaber in hellstem Lichte aut versichern sind! Dann ist das Risiko der Berufsgenossenschaft höchste Glück erscheint, bas man mit rechten und unrechten Mitteln erscheinen. Die Firma ist in ihrer Berichtigung" sehr bescheiden, die Wohltaten des Gesetzes, also die Anwartschaft auf die hohen auch die Berufsgenossenschaften, als ob eine dumme Rebensart im Bericht wiedergegebener Mißstände bezüglich der Entlohnung verschwunden, der Wunsch des Berichts: dem kleinen Unternehmer zu erreichen sucht." Wie die Minister fungen, so zwitschern natürlich erscheinen. Die Firma ist in ihrer Berichtigung" sehr bescheiden, aus einer ganzen Reihe in der Versammlung vorgetragener und gesetzlichen Renten zu sichern und ihn auch von der Haftpflicht dadurch geistreicher würde, wenn sie zufällig von einem Herrn für die etwa von ihm beschäftigten Personen, die unter Umständen Minister, einer leibhaftigen Erzellenz, gebraucht wird: Unrechte berichtigt" die Firma ausschließlich die Behauptung, daß bei ihr feinen Ruin herbeiführen könnten, zu entbinden", auch erfüllt. Die Mittel" wendet die Berufsgenossenschaft natürlich auch nicht an, denn sind. Die Firma hütet sich aber wohlweislich, den doch von ihr Arbeiter mit einem Wochenverdienst von 10 M. beschäftigt gewesen Unfallstatistik lehre auch, daß die Unfallgefahr dieser die Arztatteste werden ja nur etwas revidiert"! Für, Rettung Betriebe teine geringe ist". Und trotzdem bestehen die der Berunglückten" hat die Berufsgenossenschaft im Berichts- leicht zu ermittelnden Lohn der niedrig bezahlten Arbeiter vor dem Behörden badische Bezirksämter- darauf, daß diese jahre ganze fünf Mart verausgabt. Da war aber die Prämie Streit anzugeben. Personen nicht gegen Unfall zu versichern sind? nicht hoch! Dder wurde gar niemand gerettet"?

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HERMANN TIETZ

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