Zum Kampf im Baugewerbe.
Die Situation
fchilderte Silberschmidt am Mittwoch in der Versammlung des Maurerverbandes folgendermaßen: Vor dem Kampf waren in Berlin 17 000 Maurer einschließlich der in Fabriken usw. arbeitenden, aber ausschließlich der Putzer sowie der Gips- und Zementarbeiter, beschäftigt. Die Zahl der Bauhülfsarbeiter ist ungefähr ebenso groß, die der Zimmerer beträgt 6700. Am Montag den 10. Juni arbeiteten 2323 Mitglieder des Maurerverbandes zu den neuen Bedingungen.
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Die Feststellungen am Montag den 17. Juni er gaben folgendes Resultat:
Zu den neuen Bedingungen arbeiten:
°
von der Fr. Vereinig. Hülfsarbeiter vom Verband
2818
0
711 3647 118
1806 1141
2947
•
3200
155
8855
9949
4541
•
bon der Fr. Vereinig. Gesamtzahl
Jm Streit stehen: Maurer vom Verband
von der Fr. Vereinig. von der christl. Org.
Zimmerer vom Verband.
•
von der Fr. Vereinig.. Hülfsarbeiter vom Verband
1410 6151 200 1503
783 4906
2286
•
5449 von der Fr. Vereinig. 543 Gesamtzahl 13886
Verträge für Maurer und Hülfsarbeiter sind 678, für Zimmerer 480 abgeschlossen. Unter den Arbeitgebern, welche die Forderungen durch Unterschrift anerkannt haben, befinden sich 23 Mitglieder des Verbandes der Baugeschäfte.
Von den streikenden Mitgliedern des Maurerverbandes haben fich 1640 zur Abreise abgemeldet, etwa 2000 find ohne Abmeldung abgereift.
Freitag, 21. Juni 1907.
Arbeit gestellt werden. Für 12 000 Maurer müßten teidiger zur Seite steht, zunächst überhaupt nicht antworten, muß die Unternehmer Ersatz schaffen. Höchstens 3000 Arbeitswillige fich dann aber belehren lassen, daß er dazu verpflichtet ist. werden sie finden. Das sind nach der Kopfzahl erst 25 Broz., nach Durch Vorhalte wird festgestellt, daß das fragliche vierstödige den Leistungen aber höchstens 15 Proz. der erforderlichen Arbeits- Haus bis oben hin bewohnt war. Unten soll es baufällig kräfte. Wenn die Unternehmer für diese 3000 Mann eine Woche den Lohn gewesen sein wegen zu schwacher Träger! Der Zustand bezahlen und sich dann deren Leistung betrachten, dann könnte man bestand seit 5 Jahren! wünschen, sie hätten recht lange mit diesen Leuten zu tun, damit sie doch erst nach der Auflösung entdeckt. Bir erklären Sie das? Rechtsanw. Heine: Diese schwache Trägerkonstruktion ist der die Arbeitskraft der Berliner Maurer schätzen lernen. Gewisse Zeuge erklärt, es sei das Sache der Baupolizei. Arbeiterkategorien, wie die Buzzer, sind überhaupt nicht zu ersetzen holte Vorhalte erklärt Polizeikommissar Johnen nochmals: Irgend Auf wiederund wenn die Unternehmer drei Monate lang danach suchen, davon eine Anweisung seitens meiner vorgesetzten Behörde dahin, daß die bekommen sie nicht einmal 25 Broz. Versammlungen der Sozialdemokraten anders zu behandeln seien, Die Betrachtung der Situation zeigt, daß der Kampf noch wie die der christlichen Gewerkschaften, ist nicht erfolgt. Ich habe lange dauert. Wenn am 1. Juli die Bauten geöffnet werden, demokraten scharf vorgegangen wird, wenn sie nicht gesetzlich handeln, vollständig aus eigener Initiative gehandelt. Daß gegen die Sozial so tönnen vier bis fünf Wochen vergehen, ehe die liegt in der Natur der Sache, das wird jeder Polizeibeamte so Unternehmer einsehen, daß auch dieser Schlager machen." Die Auflösung habe er vorgenommen, weil er befürchtete, wirkungslos bleibt. Aber auch nach dieser Zeit muß damit daß das Haus zusammenstürzen könne bei einer Bersammlung vieler gerechnet werden, daß die Unternehmer vielleicht noch andere Mittel Menschen!
anwenden, um den gewünschten Erfolg zu erreichen. Wir haben Bergmann Martin befundet, daß ihm gelegentlich einer uns also in einem langen, hartnäckigen Kampfe zu wehren und plöglichen Entlassung von der Zeche sein Steiger gesagt habe, die müssen zeigen, daß wir uns nicht niederringen lassen. Für uns Polizei wäre beim Betriebsführer gewesen und habe die Entlassung gibt es feinen Frieden, ehe uns nicht die Ver- des Zeugen gefordert!- Der Steiger soll geladen werden. türzung der Arbeitszeit zugestanden wird.
Der Verbandsbeamte Horn gibt aus seiner Erfahrung a Der Stand der Bewegung ist sehr günstig, die daß ihm der überwachende Beamte, nachdem er dieser einer anderen Versammlung, die er in N. abhalten sollte, bekannt, Haltung der Streikenden gut, die Arbeitswilligen nach Zahl und auf die ungerechtfertigte Auflösung aufmerksam gemacht, geantwortet Leistung so gering, daß sie keinen Einfluß auf die Situation aus- habe, er könne nicht anders und müsse so verfahren, wie ihm bes üben. Ein Teil der Arbeitgeber hat auch schon Bedenken, ob die fohlen sei. Taktik ihres Verbandes die richtige ist. Sie denken mit Besorgnis Verbandsvorsitzender Sachse: Es kommen fortwährend Bergan 1899. Als damals der Streik beendet und Frieden geschlossen sonst würden sie ausgewiesen. Auch dann, wenn sie in den christTeute mit dem Bemerken, sie müßten aus dem Verbande austreten, war, konnten die Unternehmer nicht so viele Maurer bekommen, als lichen Verband übertreten wollen, sei den Leuten nach ihren u fie brauchten, denn von denen, die während des Streiks Berlin ver- gaben in Aussicht gestellt, daß sie nicht ausgewiesen würden. laffen hatten, kam ein großer Teil nicht wieder. Das kann auch nach Das System herrsche im ganzen Bezirk, denn auch aus Buer , diesem Kampf eintreten. Die Berliner Bauhandwerker können Gladbeck usw. sind dem Zeugen solche Fälle bekannt. Es find und werden diesen Kampf aushalten, so lange es notwendig felbst Fälle bekannt, wo unter derselben Androhung Leute aus ist. Unsere Mittel reichen aus für einen Kampf von dem Konsumverein hinausgedrängt sind. Dem Zeugen langer Dauer. Nach Ansicht der Streifleitung ist die Situation so ist vor 14 Tagen wieder eine Versammlung" in Recklinghausen aufgünstig, daß wir alle Maßnahmen der Unternehmer ruhig an uns gelöst worden, obwohl es sich dabei lediglich um die zu einer Beherankommen lassen können. sprechung eingeladenen Vertrauensleute gehandelt hat. wohl mal sage, er möge diefen oder jenen Arbeiter Der Betriebsführer Rieper befundet, daß die Polizei beobachten" Lafien, sonst aber fann sich geuge nicht erinnern, daß die Polizei auch die Entlassung gefordert habe. Der Betriebsführer hat dann dem Steiger Mitteilung gemacht, sich aber im übrigen nichts dabei gedacht", was wohl die Polizei mit dem Beobachten gemeint habe.
Die Abschlüsse von Verträgen erfolgen jetzt nur noch in geringerer Bahl. Das ist natürlich. Wer bewilligen wollte, hat es getan, wer fest zum Verband der Baugeschäfte steht, bewilligt jetzt noch nicht. Es hat fich also bei den Unternehmern die Scheidung nach diesen beiden Richtungen vollzogen. Neue Verträge sollen von jetzt ab nicht mehr durch die Kontrollstellen, sondern nur noch durch die Zentralleitung abgeschlossen werden. An eine Abmilderung des Kampfes ist nicht zu denken, er wird mit gleicher Energie wie bisher fortgeführt, bis der Sieg unser ist.
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Der Redner erörterte die Frage: Welche Taktik haben wir einzuschlagen, wenn die Unternehmer die Bauten öffnen? Vier Wochen währt jetzt der Kampf, davon kommen die ersten vier Tage auf die Aussperrung. Durch die Aussperrung wollten die Unternehmer erreichen, daß wir einen Vertrag zu den Bedingungen des vom Einigungsamt gefällten Schiedsspruches abschließen und, tenn der Kampf günstig für die Unter- Die Diskussionsredner stimmten dem Referenten bei. Fast alle nehmer verliefe, dann würden sie noch weitergehende Wünsche Redner berichteten über Belästigungen der Streikposten durch Polizeibezüglich einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durchzusetzen beamte. In manchen Bezirken wird den Streifenden der Aufenthalt versuchen. Die Niederzwingung der Arbeiterorganisationen sollte er- in ganzen Straßen und Stadtgegenden verboten und so das Streitreicht werden erstens dadurch, daß große Massen arbeitslos gemacht poſtenstehen geradezu unmöglich gemacht. und dadurch die Kassen ihrer Drganisationen gesprengt würden, Einstimmig nahm die Versammlung einen Antrag der zweitens dadurch, daß das Mörtelsyndikat den Betrieb einstellte und Streifleitung an, welcher besagt: Von der fünften Streit so verhindert wurde, daß auf den Bauten, die bewilligten, gearbeitet woche an erhalten die verheirateten Streifenden, sowohl die in werden konnte. Beides ist den Unternehmern fehl geschlagen. Weder Berlin wie die auswärts wohnenden, einen wöchentlichen Mietsdie allgemeine Aussperrung noch die Mörtelsperre konnten sie durch zuschuß von 2,50 M. Diejenigen verheirateten Kollegen, welche in Führen. Somit find den Unternehmern diese ihre hauptsächlichsten Berlin wohnen, während des Kampfes aber auswärts Arbeit geBaffen entfallen. Wir aber können mit diesem Stande der Dinge nommen haben, erhalten wöchentlich 5 M. Mietszuschuß. zufrieden sein.
Da sind sie schon!
Wie wir voraussagten, so stimmt es. Schon jetzt lanciert man die Mitteilung in die Presse, als hätten sich bereits genügend Arbeitswillige gemeldet: der ,, Börsen- Courier"(!) schreibt:
Erster Bürgermeister Heuser gibt als Grund der Ein Versammlungsauflösung die Baufälligkeit des Hauses an. äußerst interessantes Kreuzberhör durch den Rechtsanwalt Heine Besizer des fraglichen Hauses von September 1902(!) bis August 1903(!) bringt den Bürgermeister dazu, aus den Akten festzustellen, daß der mehrere Male zur Abstellung der Mängel aufgefordert ist. Dann hören diese Mahnungen auf. Aus den Akten wird aber weiter noch festgestellt, daß sich in dem angeblich banfälligen Parterreraumt des bis zur vierten Etage bewohnten Hauses eine Schreinerwerkstatt befunden hat. 1905 find neue Anweisungen ergangen, die sich aber, wie die Beweisaufnahme weiter ergibt, auf Stleinigkeiten erstrecken und bis Mai 1906 längst befolgt waren. und dem Bürgermeister Heuser wird ferner festgestellt, daß die Durch eine Auseinanderseßung zwischen Rechtsantvalt eine Recklinghauser Polizeiverwaltung den Bergarbeiterverband nicht als Berein ansicht, weil er sich weigere, seine Mitgliederliste einzureichen. Die Versammlungen würden daher sämtlich als„ öffentliche" behandelt. Der„ christliche" Verband, der Mitgliederliste und Statuten eingereicht, wird dagegen als Verein behandelt und ihm nichts in den Weg gelegt.
die Auflösung der Versammlung am 6. Mai an Auf die weitere Frage Heines, ob der Bürgermeister geordnet habe, erklärt dieser: Ja, die Anordnung habe ich getroffen."( Große Bewegung.)( Polizeitommissar Johnen erklärte unter Eid auf wiederholten Borhalt das Gegenteil! Siehe oben.)
Nach Angaben aus Arbeitgeberkreisen sollen sich schon eine genügende Zahl von Arbeitern zur Wiederaufnahme der ruhenden Bauarbeit am 1. n. M. bei den Arbeitgebern des Baugewerbes und in den Bureaus gemeldet haben, so daß die Wiederaufnahme Rechtsanw. Heine: Wie kommt es, daß man in dem angeb nicht mehr zweifelhaft erscheint. lich baufälligen Hause erst die Leute zusammenkommen läßt und dann die Versammlung auflöst. Bürgermeister Heuser: Die Polizei ist zur Ausstellung der Anmeldebescheinigung verpflichtet.
Nun sollen nach dem Beschluß der Unternehmer am 1. Juli die Bauten geöffnet werden. Die Unternehmer haben die Aenderung ihrer Taktik damit begründet, daß die Arbeiter von der Abwehr zum Angriff übergegangen sind. Bisher hatten sie mit nicht geringem Geschick alle Momente benutzt, um in der Deffentlichteit Stimmung für sich zu machen und es so hinzustellen, als ob ihnen die Situation äußerst günstig sei. Nachrichten wurden verbreitet, worin gesagt wurde, der Kampf sei für die Arbeiter bereits verloren, den Unternehmern sei der Sieg sicher. Diese Verbreitung von verfrühten Siegesversicherungen erinnert an die VorschußNa wenn sich schon genügend gemeldet haben, sind ja weitere Torbeeren, die Graf Waldersee beim Beginn des Chinafeldzuges ein- Meldungen zwecklos. Glaubt man denn wirklich, mit solchen auf Heimste. Durch solche Nachrichten soll die Stimmung der Arbeiter der Hand liegenden Schwindelnachrichten Eindruck zu machen? beeinflußt werden, man will dadurch solche Leute nach Berlin Köstlich ist das Eingeständnis, daß man selbst daran zweifelt, daß Tocken, die sich durch die Berliner Löhne anziehen lassen, und die Wiederaufnahme der Arbeit am 1. Juli würde erfolgen können. deshalb sind unternehmerfreundliche Zeitungskorrespondenten bemüht, die Situation so zu schildern, als ob der Kampf bereits so gut wie zu Ende sei. Alle derartigen Mitteilungen stehen aber mit den Tatsachen in schroffem Widerspruch.
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Rechtsanw. Heine: Wenn mun aber der angeblich befürchtete Einsturz erfolgt wäre, bevor die Auflösung ausgesprochen wurde? Wen traf dann die Verantwortung? Weshalb wurde der Besizer nicht unter Androhung von Strafe aufgefordert, bis zu einem bestimmten Zeitpunkte die Mängel zu beseitigen?
Zeuge zuckt die Achsel und schweigt! Rechtsanw. Heine: Dürfen denn bei Ihnen in einem baufälligen Hause Schreinerwerkstätten, in denen doch Leute beschäftigt sind, bestehen? Beuge schweigt!
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Rechtsant. Heine: Und trotzdem hat das Haus bis zum vierten Stock fünf Jahre lang bewohnt werden können?
Der Baurat gibt zu, daß er eine Besichtigung des aber diese Besichtigung vor oder nach dem 6. Mai gewesen ist, weiß Hauses mit dem Polizeikommissar Johnen vorgenommen habe, ob er nicht! Beuge gibt auf Vorhalt ferner zu, daß die Einrichtung der Schreinerwerkstatt vorschriftswidrig sei, er habe aber nichts davon gewußt. Der derzeitige Dezernent sei der Bauassistent Jarowski gewesen.
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Die Unternehmer juchen bereits seit Wochen Arbeitswillige in Vor der Straffammer II hier spielt heute und folgende Tage Berlin und auswärts. Sie treffen bereits Vorbereitungen, um die ein Prozeß, bei dem wieder einmal die liebe Polizei auf die AnBauten am 1. Juli zu öffnen und haben diesen Beschluß längst flagebant gehört hätte, anstatt in der Rolle des Anklägers aufzubekannt gegeben. Durch diese Taftit soll offenbar den Arbeitern treten. Die Sache ist um so interessanter für die Deffentlichkeit, als Auf eine weitere Frage des Angeklagten, ob der Polizei denn Angst gemacht werden, um sie zu einem bedingungslosen Friedens- es sich um eine Polizeiverwaltung aus dem fromm- fatholischen nicht bekannt gewesen sei, daß in einem anderen Parterreraum des Angst gemacht werden, um sie zu einem bedingungslosen Friedens- Münsterlande, nämlich aus der Stadt Redlinghausen baufälligen Hauses eine Möbelausstellung etabliert gewesen sei, in schluß zu bewegen. Wenn hier und da mal ein Unternehmer zu handelt. Das Vorspiel ist turz folgendes: Der Bergmann der das Publikum ein- und ausging, entgegnet der Zeuge, daß ihm einem Streifenden sagt, es werde bald Frieden geschlossen werden, wilhelm Rüscher in Redlinghausen, der Vertrauens- davon nichts bekannt sei. dann darf man sich durch solche gelegentlichen Aeußerungen nicht mann der dortigen Zahlstelle des Bergarbeiterverbandes, hatte am Baurat Bongart: Der Bau sei nicht abgenommen, weil irre machen lassen. Wenn die Unternehmer jetzt von Frieden reden, 6. Mai 1906 eine Versammlung der Mitglieder der dortigen Zahl- die Träger zu schwach gewesen! so denken sie nicht daran, unsere Forderungen zu bewilligen. Nach stelle nach einem Privatlokale einberufen. Bei den Wirten war ein all den Vorbereitungen, die sie für den Kampf getroffen haben, nach Lokal nicht zu haben. der entschiedenen Verweigerung einer Verkürzung der Arbeitszeit Als nach Eröffnung der Versammlung der Referent Horn das würden sich ja die Unternehmer vor der Deffentlichkeit blamieren, ohnen die Versammlung für aufgelöst. As Nüscher die Wort erhielt, erklärte der überwachende Polizeifommissar sie jetzt schon nachgeben wollten. Angabe des Grundes verweigert wurde, entfuhr ihm das Wort: Die Arbeiter aber lassen die Forderung: Das ist doch eine Niedertracht!" Deswegen hat der Verkürzung der Arbeitszeit nicht fallen. Sein Herr Polizeikommissar Strafantrag gestellt, und das Schöffen Führer der beteiligten Organisationen fann und gericht in Necklinghausen hat Rüscher für die Niedertracht“ eine wird den Arbeitern raten, von der Verkürzung oche Gefängnis zudittiert. Rüscher protestierte dagegen, daß der Arbeitszeit abzusehen. In dieser Hinsicht er den Polizeikommissar persönlich habe treffen wollen, herricht vollfommene lebereinstimmung. habe vielmehr das in Recklinghausen herrschende System Angesichts dieser Sachlage können die Unternehmer gar nicht halb die Verhandlung aus, um dem Angeklagten Gelegenheit zu gemeint. Die Straffammer als Berufungsinstanz sette desanders als, nachdem ihr erster Schlager mißlungen ist, mit dem geben, den Beweis der Wahrheit dafür zu erbringen, daß die zweiten Schlager anrücken. Sie müssen den Versuch machen, Recklinghauser Polizei die Bekämpfung des Bergarbeiterverbandes Arbeitswillige als Ersatz für die Streifenden heranzuziehen. Die und der sozialdemokratischen Partei systematisch durch AufUnternehmer find in eine Sackgasse geraten und müssen nun wenigstens lösung ihrer Versammlungen betreibe. Um diese Beweisführung versuchen, der Welt zu zeigen, daß sie den Kampf so führen, wie sie handelt es sich heute. Ein Abgesandter der Regierung, Bezirks- Rechtsanw. Heine: Dann' will ich feststellen, daß man den angegeben haben. Es ist ausgeschlossen, daß in dem jetzigen fommissar Se rohn, wohnt der Berhandlung bei. vorschriftswidrigen Zustand so lange geduldet hat, als es sich um Stadium des Kampfes ein Friedensschluß erwartet werden kann, Der Angellagte Risch er stellt in seiner Vernehmung die Sache gleichgültige Leute handelte. Erst als die freien Gewerkschaften das denn die Unternehmer haben sich auf die Ablehnung einer Arbeitszeit wie oben dar und bemerkt weiter noch, daß ihn Polizeiwachtmeister Lokal gemietet hatten, erinnerte man sich der Mängel. Polizeiinspektor Stöber will feine Schikane gegen Sozialverkürzung festgelegt und die Arbeiter werden ohne Verkürzung der Wache genommen und ihn auf der Wache, als er sich über die ihm demokraten und Bergarbeiterverbandsanhänger geübt haben, will Arbeitszeit den Kampf nicht beenden. widerfahrene Behandlung beschwert, mit den Worten bedroht habe: auch dem Wirt Kuchen gegenüber nicht gesagt haben, daß er Bebel Es entsteht nun die Frage, ob die Unternehmer mit Warte, Bürschchen! Hier bist Du auf der Polizeiwache. Wenn Du nicht sprechen lasse, sowie daß er in Redlinghausen keine sozialdemoihrem zweiten Schlager Erfolg haben können? Dich nicht ruhig verhältst, dann gehen wir mal in ein Zimmer fratische Versammlung dulde. Wit den Arbeitswilligen, die aus allen Winkeln Deutsch allein." Als dann aber Rechtsanwalt Heine fragt: Weshalb er feiner lands und des Auslandes zusammengesucht werden, sowie Bolizeikommissar Johnen( als Nebenkläger zugelassen) Strafantrag gestellt habe, da doch all diese Behauptungen bis ins mit den Akkordmaurern und anderen Elementen, die in erklärt unter Eid als Zeuge, er habe ohne jede Beeinflussung seiner einzelne in fozialdemokratischen Boltsblatt" gestanden hätten fann borgesetzten Behörde die Auflösung vorgenommen. Er da protestiert der Anwalt des Nebenklägers gegen die Zulassung zur Verfügung stehen, weder die Qualität noch die Quantität der in Berlin zu leistenden bestreitet, gesagt zu haben, die Auflösung sei von oben" an- dieser Frage! geordnet. Das Lokal, das zur Versammlung habe dienen sollen, sci Polizeiwachtmeister Bähr soll derjenige Beamte sein, Arbeit bewältigt werden. Nur sehr selten ist ein Maurer noch nie benutzt" gewesen, weil es noch nicht banpolizei- der zu dem Zeugen Horn gesagt, die überwachenden Beamten von auswärts imstande, den Anforderungen zu lich abgenommen war. Der Zeuge will auf Borhalte des tönnten nicht anders, sie handelten auf Auweifung von oben." genügen, die in Berlin an Menge und Güte der Rechtsanwalts Heine- Berlin, der dem Angeklagten als Ver- Bürgermeister Heuser will diesem Beamten nicht die Er
Berlin den Unternehmern
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Rechtsanw. Heine: Jch fonstatiere, daß über den vorschriftswidrigen Bezug der Räume nichts in den Aften steht. Kennt denn die Sicherheitspolizei den Zustand solcher baufälligen Gebäude nicht? Zeuge schweigt! Hauseigentümer Sanders: Der Baurat habe ihm erilärt, daß anonyme Briefe bei der Polizei eingelaufen seien. Erst nachdem das Lokal an die freien Gewerkschaften vermietet war, sei ihm die Mitteilung geworden, daß es auf zu schwachen Trägern stehe! Seit 1903 sei er Befiger des Hauses.