Nr. 149.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
24. Jahrg.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.
Ferniprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Sonnabend, den 29. Juni 1907.
I tage der Welt liegt nicht in der bloßen Tatsache ihrer Annahme, er wird nur dadurch erlangt, daß die Beschlüsse zum Credo der Partei werden, daß sie für jedes Parteimitglied moralisch bindend sind und wirklich zur strikten Durchführung
der ruffiichen Sozialdemokratie. gelangen. Diese Voraussetzungen treffen für die fosialdemo
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.
Herrn Arendt und Genossen ausgesetzt gewesen sei und gegen jedwede Nebenregierung zu schützen habe. Wir erhalten alle unsere Ausführungen über Herrn Arendt aufrecht. Wenn Herr Otto Arendt behauptet, der Artikel der Boffischen 8tg." könne nicht aus deren Redaktion stammen, so wollen wir gern unterstellen, daß er dergleichen nicht unter seinem Eid ausgesagt haben wird. Der Artikel„ Nebenregierung" ist, wie hiermit bündig versichert sei, in der Redaktion entstanden, ohne jede fremde Anregung, in der Redaktion verfaßt, ohne jeden Zusammenhang mit dem Geheimen Legationsrat Hellwig, den wir nicht die Ehre haben zu kennen, ohne jede Fühlung mit irgend einem Beamten oder irgend einer außerhalb der Redaktion stehenden Person.
Wenn Herr Dtto Arendt versichert, hoffentlich nicht auf seinen Eid, niemand in der Redaktion könne, eine so eingehende Stenntnis längst bergangener Dinge haben, so ist das ein schlechtes Zeugnis für seine eigene Begabung. Es genügten ein paar Viertelstunden Nachblättern in dem von Herrn Dtto Arendt einftmals herausgegebenen, glücklich zu Tode redigierten, Deutschen Wochenblatt", um um über seine Nebenregierung einigermaßen orientiert zu sein.
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Ungefähr auf derselben Höhe wie die Betrachtungen über die Herkunft unseres Artikels steht die Behauptung des Herrn Otto Arendt , Geheimrat Kayser habe seine Entlassung nehmen müssen, weil das von ihm Herrn Peters gestiftete Bild mit Unterschrift befannt geworden sei. Bei der Verhandlung hat diese Mitteilung anscheinend gewirkt wie ein geschicter heater coup. In Wahrheit ist diese Darstellung abgetan. Herr Arendt hat die Fabel noch im Dezember 1906 im Reichstag wiederholt. Damals behauptete er noch, das Bild trage die Unterschrift:„ Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen und das Erhabene in den Staub zu ziehn". Das war falsch, wie Herr Arendt in einem an uns gerichteten Brief vom 19. Dezember zugeben mußte. Die Unterschrift lautete:„ Die wenigen, die was bavon erkannt usw. Diese Widmung erfolgte am 21. Mai 1894 als Gegengabe für das Bild, das Herr Peters am 12. Mai 1894 dem Solonial direktor Kayser mit der Unterschrift„ Seinem verehrten Direktor Dr. Kayser. Per aspera ad astra" gestiftet hatte. Die Angriffe gegen Herrn Peters im Reichstage erfolgten im Frühjahr 1905, darauf wurde die neue Untersuchung eingeleitetet. Daß Geheimrat Kayser ein Jahr früher, lange bevor die Kilimandfcharo- Angelegenheit aufgerührt und die Tätigkeit des Herrn Peters festgestellt wurde, ihm sein Bild schickte, konnte ihn mithin unmöglich unmöglich machen", also auch nicht im Oftober 1896 seinen Rücktritt beranlassen."
fratische Partei Rußlands nicht völlig zu. Der Sieg der Es ist eine für die sozialdemokratische Partei Rußlands Bolschewiki, wie er in den Resolutionen über die bürgerlichen höchst charakteristische Erscheinung, daß auf ihren Parteitagen rein mechanischer, numerischer. Sie haben ihre Gegner nicht Parteien und den Arbeitertag zum Ausdruck kommt, ist ein stets ein und dieselben taktischen Fragen wiederkehren. Zum Teil hat dies einen guten Grund in der schwierigen und ber- überzeugt, sondern überstimmt( zum Teil mit einer geringen widelten Situation, in der die Sozialdemokratie Rußlands Mehrheit), und bei dem Mangel an Disziplin in der Partei zu kämpfen hat, und die das Auffinden der richtigen Taftit iſt es überhaupt noch fraglich, ob die niedergestimmte Minderzu einer feineswegs leichten Aufgabe macht. Andererseits beit sich an die Resolutionen strikt gebunden fühlen wird. unterliegt es aber keinem Zweifel, daß bei halbwegs gefunden Dasselbe fann auch in bezug auf die in der Frage des Parinneren Parteiverhältnissen die taftischen Fragen sich nicht tisanenkampfes besiegten Bolschewifi gesagt werden. Es scheint so sehr in den Vordergrund drängen und Organisations- und uns daher, daß die Bedeutung des Parteitages nicht in den Agitationsfragen, die nicht minder wichtig sind, genügenden von ihm gefaßten Resolutionen sie werden zum Teil auf Raum lassen würden. Fast vom Augenblick ihres Entstehens dem Papier bleiben sondern auf ganz anderem Gebiete an, das sind nunmehr bald fünf Jahre, halten sich die beiden liegt. Klar und deutlich hat der Parteitag bewiesen, daß sich auf taktischen Gegensätzen begründeten Fraktionen ungefähr die Partei als Leiterin und Anführerin des Proletariats viel die Wage, ohne daß es einer von ihnen gelungen wäre, sich mehr leisten könnte als heute, wenn ihre besten Sträfte nicht in der Partei dauernd das Uebergewicht zu sichern, den von mehr in innerem Kampfe verbraucht würden. Jetzt kann ihr vertretenen Grundsätzen zu einem entscheidenden Sieg zu ihre Taktif feine einheitliche, feine fonsequente sein, sondern erhelfen. Auch der Londoner Parteitag hat an dieser Situ- wird je nach dem, welche Richtung die zufällige Mehrheit auf ion nichts geändert, er hat es nicht vermocht, sich über den dem Parteitag oder im Zentralfomitee hat, zwischen den raftionsfampf hinwegzusetzen und der Partei mit fester Extremen der Fraktionen hin und herpendeln. Die tägliche Arbeit in den Massen, das Ansehen und der Einfluß der sand die Taftik vorzuzeichnen, die sie beobachten soll. Bis in die kleinsten Einzelheiten hinein trug der Partei- Partei leiden natürlich darunter. Nur eine Entwaffnung tag das Mal des Fraktionskampfes an der Stirn. Er spielte der Fraktionen, ihr Untergehen, ihre Synthese in der höheren in die wichtigsten Tagesfragen mit hinein, ja er drängte sie Einheit der Partei kann diesen Zuständen ein Ende machen. Wir sind weit davon entfernt, die ganze Schuld dem in den Hintergrund. Man bedente nur, daß die Konstituierung des Parteitages, die Berichte des Zentralfomitees bösen Willen einzelner zuzuschieben, die tiefere Ursache liegt und der Dumafraktion- lauter Sachen, die auf Kongreffen in den anormalen Existenzbedingungen der Sozialdemo einer normallebenden Partei in 2 bis 3 Sigungen erledigt fratie, die eine Maffenpartei sein soll und auch will, aber statt werden, in London bolle 12 Tage, d. h. zwei Drittel der deffen in der dumpfen Luft der„ Sellerarbeit" erstickt. Wohl Verhandlungszeit in Anspruch genommen haben! Mag aber aber ließen sich bei gutem Willen die Extreme, die unerquicknach außen bin ihr Resultat nur mager erscheinen eine lichen Auswüchse der Fraktionsgegenfäße vermeiden, wenn einfache Uebergangsformel nach dem Bericht des Zentral der Blid mehr auf die Bartei, als auf die Fraftion gerichtet fomitees und ein Vertrauensvotum für die Dumafraftion wäre. Den Blick der Parteimitglieder nach dieser Richtung die innere Bedeutung dieser 12 Tage ist nicht zu unterschäßen. au lenken, den Parteigeist zu wecken, hat sich der Bund mit In jeder lebendigen politischen Partei, die feine auf starre Sülfe der Letten zur Aufgabe gemacht. Es wäre töricht, zu Dogmen schwörende religiöse Sefte ist, find Meinungs- erwarten, daß dieses nicht leichte Unternehmen ihnen auf den verschiedenheiten unvermeidlich, ja sie sind ein Zeichen des ersten Ansturm gelingen würde. Aber der erste Schritt dazu in der Partei pulsierenden frischen Lebens. Wenn aber die ist auf dem Londoner Parteitag durch die Verhinderung der geistigen Genfäße ins Innere der Organisation hinein- Spaltung, durch friedliche Beilegung der ausgebrochenen Rongetragen werden, wenn nun diese organisatorische, nicht nur flifte geschehen, und darin sehen wir ein Unterpfand dafür, ideelle Spaltung, an der täglichen Arbeit der Partei, an daß der nun einmal geweďte Parteigeist nicht untergehen, ihrem innersten Mark zehrt, so ist dies ein schlimmes Uebel, sondern mit der weiteren Entwickelung der Partei sich immer und der Parteitag hat gezeigt, daß die russische Sozialstärker entfalten wird. demokratie in erschreckendem Maße an ihm frankt. Gab es denn überhaupt eine einheitliche Partei? Fast möchte In der Gemeinde Harsum bei Hildesheim beherrschen de man daran zweifeln. Jede Fraktion ist selbständig organisiert, Agrarier den Schulvorstand. Sie beschlossen die Verlegung der Sommerferien" in den Herbst, um die Kinder beim Rübenist durch innere Disziplin gebunden, hat ihr eigenes Zentral organ, das ihre Tätigkeit regelt. Gab es ein Zentralfomitee Um das Gericht zu beeinflussen, führen. Peters und seine roden ausnutzen zu tönnen. Unser Bruderorgan in Hannover , der der Partei? Nein, es war nur eins der Menschewiki, Freunde in München die possierlichsten Theaterszenen auf. Bolfswille", hatte diese agrarische Schulpolitik in schärfster Weise die in ihm die Mehrheit hatten und ihre Beschlüsse unter Bald geben sie sich als die großen Vaterlandsfreunde, getadelt. Ein Mitglied des Schulvorstandes, der Hofbefizer Stein Mißachtung der anders denkenden Minderheit faßten. Nichts die bereit sind, ihr Leben ohne 8agen im Dienste mann, strengte gegen den Redakteur Genossen Thomaser Privatnatürlicher daher, daß nur die Menschewiki seinen Beschlüssen des Vaterlandes zu opfern, dann wieder spielen flage wegen Beleidigung an. Die Verhandlung fand am DiensFolge leisteten, die Bolschewiki aber sich nicht darum sie die Nietzscheschen Ueber- und Herrenmenschen, oder tag vor dem Schöffengericht in Hannover statt und entrollte ein fümmerten und nur ihrem eigenen Bentralorgan gehorchten. fie mimen, wenn sie sich davon im Augenblic mehr Er- allerliebstes Bild agrarischer Schulpolitit. Die Bolschewifi behaupteten auf dem Parteitag, alle Mängel folg versprechen, die Sentimentalen und Hochmoralischen, denen Als Zeugen wurden der Hauptlehrer Fischer und der Lehrer der Tätigkeit des Zentralfomitees, seine Einflußlosigkeit er- schon der bloße Gedanke an Homosexualität die jungfräulich eine aus Harsum vernommen. Ersterer ist Mitglied des Schulklärten sich aus seiner menschewistischen Busammensetzung. verschämte Röte der Scham auf die Wangen treibt. So vorstandes. Das Wesentlichste seiner Schilderungen iſt: Aber hätte es auch aus lauter eingefleischten Bolschewiti be- hatten sie denn auch am Donnerstag zum Schluß der Sizung Nach einer Verfügung des Ministers gibt es bewegliche und standen- die Sache wäre nicht besser, denn es wäre immerhin mit unleugbarem Geschick für das theatralische Fach einen feststehende Schulferien. Die ersteren setzt der Kreisschulfein Zentralorgan der Partei, sondern nur das einer fleinen Theatercoup inszeniert, durch den der Antläger inspektor nach Anhörung des Schulvorstandes fest. Fraktion gewesen. Dasselbe traurige Bild der Zer- des Herrn Peters in dessen Disziplinarprozeß, der Geh. Die Sigung, in der die Ferien für Harfum festgesetzt wurden, fand fahrenheit, der Bekämpfung der beiden Barteiflügel wieder- Legationsrat Hellwig, als eine höchst zweifelhafte Person und am 19. Februar d. J. statt. Zum Schulvorstand gehören drei Lehrer holt sich auf allen Stufen der Parteiorganisation- bis in als geheimer Mitarbeiter der„ Voss. 3tg." bei ihren Angriffen und drei Agrarier. Unter den Lehrern befindet sich der Kreisschuldie Dumafraktion hinein. Es war daher nur natürlich, daß gegen die Petersschen Machenschaften hingestellt werden sollte. inspektor selbst. In der Sigung fehlte ein Lehrer, dagegen waren die Bolschewiki auf dem Parteitag den wichtigsten Organen Darauf antwortet die Voss. 38tg." in ihrer Freitag- Abend- die Agrarier vollzählig erschienen. Die Sommerferien( 1) wurden der Partei dem Zentralfomitee und der Dumafraftion nummer mit folgender an die Adresse des Herrn Dr. Arendt, nun festgesetzt auf die Zeit vom 5. bis 19. August und vom 23. Sepihr Mißtrauen aussprachen, während die Menschewiki ein un- des Hauptakteurs im vorgestrigen Bossenspiel, gerichteten scharfen tember bis zum 21. Oftober! Von dem Zeugen und von bedingtes Vertrauen verlangten; denn beide Organe waren Burückweisung: dem Kreisschulinspektor wurde in der Sigung darauf Fraktions-, nicht Parteiorgane. Am 7. Dezember 1906 beröffentlichten wir einen Leitartikel hingewiesen, daß diese Festsetzung weder im Interesse Nebenregierung", der gestern in der Münchener Verhandlung der Lehrer, noch Lehrer, noch in dem der Eltern, Eltern, noch gar im berlesen worden ist. Nach den Berichten, die uns und anderen Interesse der Schule liege. Die Eltern seien meist fleine Blättern zugegangen sind, hat Herr Otto Arendt als Beuge aus- Leute, die Kartoffelland hätten und vor dem 23. September ihre gefagt, man ersehe aus diesem Artikel, mit welchem fanatischen Kinder zur eigenen Benutzung beim Ausroden der eigenen Kartoffeln Haß jeder von der Presse verfolgt werde, der für Peters ein- gebrauchen könnten. Es sei ferner ohne Frage, daß der Unterricht tritt. Jedermann werde ihm Recht geben, wenn er sage, daß in der heißen Sommerzeit wenig Erfolg habe, die Aufmerksamkeit der Artikel nicht aus der Redaktion der Boss. 8tg." stamme. der Kinder sei gering, ferner werde durch die Hinausschiebung der Denn dort fönne niemand eine so eingehende Kenntnis längst Ferien die Winterschulzeit, die die fruchtbringendste sei, so gekürzt, vergangener Dinge haben. Der Artikel müsse von einem Spezialisten daß darin eine Gefahr für den Unterricht liege. herrühren. Es sei eigentümlich, daß die Fälle Kayser und Hellwig aneinandergereiht seien. Ich habe niemals einen besonderen Haß gegen Hellwig gehabt. Ich weiß nicht, wie er zu solchen Aeußerungen kommt, wie sie sich in dem Artikel der Boss. 8tg." finden. Es ist überhaupt eigentümlich, daß so hohe Beamte wie Herr Hellwig in der Bresse tätig sind."
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Troßdem fam es zum Glück für die sozialdemokratische Bewegung Rußlands - nicht zum offenen Bruch. Ueber die beiden Berichte sind versöhnende Resolutionen angenommen worden, die Zusammensetzung des neuen Zentralkomitees macht die Majorisierung einer Fraktion durch die andere unmöglich der Friede ist gewahrt. Es ist dieses Resultat ausschließlich den Bemühungen der nationalen sozialdemokratischen Organisationen zu verdanken, d. h. richtiger gefagt, den Letten und dem jüdischen Bunde". Die polnische Sozialdemokratie hat sich stets auf die Seite der Bolschewiki geschlagen. Dem von den Letten unterstüßten Bunde" ist die Aufgabe zugefallen, im Gegensatz zum Fraktionsgeist den Parteigeist zu wecken, und er hat dies nach Kräften getan, ohne sich durch die Spötteleien über seine Friedensengelmission" beirren zu lassen. Die Annahme vermittelnder Nefolutionen, die Verhinderung des Bruches, die günstige Busammensetzung des Zentralfomitees ist dem Bunde " im Berein mit den Letten in Anrechnung zu bringen.
Unseres Erachtens nach liegt die Bedeutung des Lon doner Parteitages nicht in den allgemeinen taftischen Refolutionen, mögen die in ihnen behandelten Fragen noch so wichtig sein. Der Wert aller Resolutionen aller Partei
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Ein fehlgeschlagener Theatercoup.
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Agrarische Schulferien.
Aber alle Gründe der beiden Fachmänner fanden bei den Agrariern kein Gehör. Mit drei gegen zwei Stimmen wurden die Ferien wie oben angegeben festgesetzt.
Die Agrarier erwiderten, es läge im landwirtschaftlichen( 1) Interesse, die Kinder zum Rübenroden frei zu haben. Wenn die Kinder noch nicht selbst arbeiten könnten, seien sie doch in der Lage, den Eltern das Essen zuzutragen. Gegen diese Auffassungen haben der Zeuge und der Kreisschulinspektor opponiert; fie feien aber nicht durchgedrungen, weil Steinmann, der früher Gemeindevorsteher gewesen wäre, zu großen Einfluß habe und des Wortes sehr mächtig sei.
Wir wollen zugunsten des Herrn Otto Arendt annehmen, daß die Berichte ungenau sind. Wir fühlen uns von fanatischem Haß gegen die Petersfreunde völlig frei, zumal Herr Arendt zu unbedeutend ist, als daß er für uns Gegen stand des Haffes fein tönnte. Wir haben nur aus geführt, daß das Kolonialamt ganz ähnlichen Zumutungen Auf Befragen teilte der Zeuge weiter mit, daß das Bes wie von den Herren Erzberger und Roeren auch von streben der Landwirte auf noch weitere Sinausschiebung