griffen und mußte flüchten. Die herbeigerufene Gendarmerie| Kriegsministers aus. Der gegenwärtige Kriegsminister ist ein] gemeinsam unterhalten wird. Zuschuß aus Staats respektive war gezwungen, mit blanker Waffe gegen die Aufrührer vorzu- Onkel des Schahs. Stommunalmitteln erhalten die Gefretariate in Gotha und Bant. gehen, und nahm 4 Verhaftungen vor. Nach dem Abzug der Gen- In„ kultivierten" Ländern wie Preußen- Deutschland haben die Die Tätigkeit der Arbeiterfefretariate erstreckt sich außer der Auss Barmerie gingen die Polen wieder vor und umlagerten das Haus Vertreter des Volkes in derlei wichtigen Fragen.nig to feggen". I fumfterteilung, Vermittelung von Beschwerden an die Gewerbeaufsicht, Leßmanns, den sie in ihre Hände zu bekommen versuchten. Die wiederum herbeigerufene Gendarmerie schritt ein und wurde dann von den polnischen Arbeitern bis Peine wütend verfolgt. Dort sammelten sich die Polen vor dem Amtsgericht und ver=- fuchten, die Gefangenen zu befreien. Schußmannschaft und Gendarmerie konnten nur mit der blanken Waffe die Polen zum Auseinandergehen zwingen."
Wieweit diese Angaben den Tatsachen entsprechen, wird die Untersuchung zeigen.
Soldatenschinderei.
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Vertretung vor den Schiedsgerichten der Arbeiterversicherung und Gewerbegerichten auch auf gewerkschaftliche bezw. politische Agitation. Der agitatorischen Tätigkeit widmen sich 64 und mit statistischen Arbeiten befassen sich 47 Sekretariate. 32 Sekretariate erteilen Austunft nur an Organisierte und Organisationsunfähige sowie an deren Angehörige, während 51 Sekretariate an jedermann Auskunft erteilen.
Nachdem bereits am 4. und 5. April d. J. vor der zweiten Im Jahre 1906 betrug die Gesamtzahl der Auskunftsuchenden Strafkammer des Bremer Landgerichts eine gegen mehrere 365 132, babon 293 094 männliche und 52 206 weibliche Arbeit Arbeiter gerichtete Anklage wegen Landfriedensbruches mit dem nehmer oder deren Angehörige, 15 341 selbständige Gewerbetreibende Resultat endigte, daß gerade die der sozialdemokratischen Partei an- und sonstige Personen und 2267 Behörden, Vereine und KorpoDer 19 jährige Unteroffzier Berger vom Grenadier - gehörigen Angeklagten freigesprochen, haben am Mittwoch und rationen. Das Elberfelder Sekretariat hat 2224 Auskunftsuchende Regiment Nr. 100 stand wegen Mi Bhandlung eines unter Donnerstag wieder Verhandlungen wegen derselben Aus- angegeben, jedoch ohne nähere Angabe bezüglich Stand und Ges gebenen vor dem Kriegsgericht in Dresden . Der An- schreitungen vor dem Bremer Schwurgericht stattgefunden, schlecht. Von den auskunftsuchenden Personen waren 228 105, gleich geklagte hatte den Grenadier Hensel, weil dieser nicht schnell genug bie mit demselben Ergebnis verlaufen sind. Es handelte sich bei 63 Proz., gewerkschaftlich organisiert. Die Zugehörigkeit zu den gelaufen war, mit beiden Händen an die Brust gepadt und diesen Verhandlungen um den am Stichwahltage stattgefundenen politischen Organisationen wird nicht in allen Sefretariaten registriert. ihn zu Boden geworfen. Der Soldat trug am Arm Ver- Krawall in der Nordstraße, bei dem in dem Hause des Fuhrunternehmers Angaben darüber liegen von 59 Sekretariaten bor und es beträgt Lesungen davon und hatte zirka vier Tage Schmerzen in Störd sämtliche Fensterscheiben mit Steinen und Eisstücken demoliert die Gesamtzahl der politisch organisierten Auskunftsuchenden dieser der Hüftengegend. Das Kriegsgericht verurteilte den Soldaten wurden. Die Wenge bestand in der Mehrzahl aus den in der be- Sekretariate 15 207. Gewerkschaftlich und politisch organisiert waren fchinder nur wegen vorschriftswidriger Behandlung zu fünf nachbarten Jutespinnerei tätigen, größtenteils ausländischen nach den Angaben von 57 Sefretariaten 39 516 Auskunftsuchende. Tagen mittleren Arrest!! Es nahm einen minder- Arbeitern und Arbeiterinnen. Bei der Säuberung der Straßen In 382 261 Fällen wurde Auskunft erteilt und davon 49 926 schweren" Fall an und glaubte die Roheit gefinde" be- durch die Schußmannschaft waren 23 Beamte durch Steinwürfe ver- Fälle schriftlich erledigt. Die Gesamtzahl der Besuche und schrift urteilen zu müssen. legt worden, schwere Verlegungen wurden nicht konstatiert. Wegen lichen Auskunftgesuche betrug in 82 Sefretariaten 897 250. Die Eine Verhandlung gegen einen Soldatenschinder dieser Ausschreitungen hatten sich die Arbeiter Lamp, Kazzer und Zahl der Auskunftsuchenden ist von 167 868 im Jahre 1901 auf falimmster Art, den Unteroffizier Schmidt von demselben Stort, der Ganzinvalide Jäger und die ledige zwanzigjährige 365 132 im Jahre 1906, und die Zahl der Fälle, in denen Auskunft Regiment, wurde vertagt, da sich in der Verhandlung eine In- Arbeiterin Hechler am Mittwoch und Donnerstag vor dem Schwur erteilt wurde, von 178 548 im Jahre 1901 auf 382 261 im Jahre menge neuer Mißhandlungen herausstellte. Gegen gericht zu verantworten. Lamp und Kazer sind Böhmen ; Kort 1906 gestiegen. Insgesamt wurde von den deutschen Arbeiterbreihig alle(!) werden dem Angeklagten ohnedies schon zur ist aus Braunsberg gebürtig und Mitglied der sozial- sekretariaten in den letzten sechs Jahren an 1438 776 AuskunftLoft gelegt. Es stellte sich weiter heraus, daß der Angeklagte die demokratischen Partei. Durch die Beweiserhebung ist er- fuchende in 1493 556 Fällen Auskunft und Nat erteilt. Gemishandelten unter Drohungen von einer Meldung abgehalten wiesen, daß Kazer einmal mit einem Stein hat. Einen Beugen hat der Angeklagte sogar zu bestimmen ver- Störcsche Haus geworfen hat; die Hechler hatte ebenfalls einmal Jahren 1901 bis 1906 in folgender Weise: fucht, der Wahrheit zuwider zu seinen Gunsten auszusagen. Der geworfen. Ob sie aber das Haus oder eine Berfon getroffen hat, ist Golbatenschinder wurde in Saft genommen. Die Miß nicht festgestellt. Bezüglich Kort und Jäger wurde selbst vom Handlungen liegen bis 1905 zurüd; von da bis in die neueste Staatsanwalt die Freisprechung beantragt, weil eine Zeit hat der Mensch die Soldaten geschunden.- Beteiligung an dem Strawall nicht erwiesen fei. Ein Polizeiwachtmeister will Lamp dreimal in der Menge gesehen haben, wobei ex einmal gegen ihn Widerstand geleistet habe. Ferner hatte ihn ein Ehepaar dabei angetroffen, wie er Eissticke mit dem Fuß losschung und einen halben Mauerstein in der Hand hatte. Das Urteil lautete gegen& amp wegen Aufruhrs und Landfriedens. bruch unter Einbeziehung einer Vorstrafe von zwei Monates Gefängnis auf eine Gesamtstrafe von einem Jahre und einen Monat Gefängnis, gegen aber wegen Landfriedensbruch auf sieben Monate und gegen die Sealer wegen desselben Bergehens auf fünf Monate Gefängnis,& tor! und Jäger wurden freigesprochen.
Bet der Besichtigung totgeschossen! Der Trainsoldat Dint er oom Trainbataillon 6 in Breslau stand angeklagt der unvorsichtigen Behandlung seiner Waffe vor dem Breslauer Kriegsgericht der elften Division unter Borjih des Majors Freiherrn von Richt hofen. D. wird beschuldigt, am 4. Juni auf dem Egerzierplab in Gandau durch Unvorsichtigkeit beim Laden des Karabiners im Dienst den Tod des Einjährig- Freiwilligen Ritter herbeigeführt zu haben. An dem Tage war Besichtigung des Bataillons. Leutnant Befchle Tommandierte Laden, sah die Karabinerlage nach, die Unteroffiziere revidierten, ob die Karabiner gesichert feien, da ging ein Schuß los und der Einjährig- Freiwillige Ritter fiel tot um. Er hatte einen Schuß mit einer Plappatrone in den Hinterkopf erhalten. Der Angeklagte weiß sich nicht zu erinnern, wie das Un glüd passierte. Der Berhandlungsführer, Kriegsgerichtrat Diehl meint, er müsse doch wohl den Karabiner nicht gesichert haben. Der ngetlagte gibt nur zu, daß es möglich sei, daß er den Karabiner fchief gehalten habe. Leutnant Beschte befundet als Beuge: Der ngetlagte werbe leicht ängstlich. Gerichtsaffeffor Bertram als intiagebertreter meint, Dinter müsse wohl bei Ladung eine Semmung erfahren haben, unruhig und hastig gevorden fein, und Burch Unborsichtigkeit an den Abzugbügel gekommen sein. Er bes antrage geringfte Strafe, 44 Tage Gefängnis. Der Bertelbiger, Beutnant Hoffmann meint, der Mann müsse freigesprochen werben, er fei durch sein Gewissen für sein ganzes Leben hart genug gestraft.
Das Kriegsgericht erkannte auf Freisprechung.-
gegen das
Obgleich selbst Erster Staatsanwalt 2öning darauf hinwies, daß es sich im vorliegenden Falle nicht um ein politisches Bergehen handele, so glaubte doch der Vorisende, Richter Dr. Abegg, in der Begründung des Urteils der Ansicht Ausdruck geben zu müssen, daß den Ausschreitungen zwar fein politischer Charakter innewohne, daß sie aber doch immerhin von ber fozialdemokratischen Partei ausgegangen feien! Diese Be hauptung, die nach dem Ergebnis der Verhandlungen durch nichts gestigt, auch mit der Ansicht des Staatsanwalts in Widerspruch steht, fennzeichnet den Grab der politischen Unboreingenommenheit des Borfizenden zur Genüge. Wohl oder übel werden die Reichs verbändler und selbst der Reichskanzler den Krawall an der Nordstraße in Bremen als ungeeignetes Material gegen die Sozialbemotratie aus ihrer Stizzenmappe entfernen müssen das gebieten die Ergebnisse dieser Prozesse.
Die zweite Attade auf Clemencenu.
Jahr
Die Frequenz der Arbeitersekretariate gestaltete sich in den
Sekretariate
Gesamtzahl der Auskunftund Rechts hülfe fuchenden
Von den auskunftund hülfesuchenden Bersonen waren
gewertsch,
Proz.
Gesamtzahl der
Fälle, in denen
Auskunft und Rechtshülfe ge
währt wurde
Gesamtzahl
der
angefertigten
Schriftsäke
organisiert
Zahl
1901 29 1902 82
167 868
74 655
44,6
178 548
37 128
195 679
97 501
49,9
197 927
44 689
1903 86 1904 48 1905 67 1906 88
200 575
106 787
53,2
205 906
47 626
226 260
228 105
58,0
238 540
64 882
283 767
130 208
59,0
295 374
81 421
365 182
160 264
63,0
882 261
91 969
1 488 776
55,4 1 498 556
867 115
797 520
Die im Jahre 1906 erteilten Ausfünfte betrafen Arbeiters versicherung in 114 920 Fällen, Arbeits- und Dienstvertrag in 60 497 Fällen, Bürgerliches Recht in 112 426 Fällen, Strafrecht in 30 067 Fällen, Arbeiterbewegung in 10 064 Fällen, Gemeinde- und Staatsbürgerrecht in 42 284 Fallen, Gewerbewefen und Privatversicherung in 5511 Fällen, Sonstiges in 6542 Fällen.
Der Prozentsaz der in Angelegenheiten der Arbeiterversicherung erteilten Ausfünfte ist seit dem Jahre 1001 beständig gestiegen und von dem gesamten Gebiet der Arbeiterversicherung ist es die Infall versicherung, die die Arbeiterfekretariate am meisten beschäftigt.
Von den
Bon den 114 920 Auskünften in bezug auf Arbeiterversicherung fommen auf die Unfallversicherung 70 188, Serankenversicherung 20861, Knappschaftswesen 3470, Jnvalidenversicherung 20 906. Auf die Unfallversicherung entfallen alfo 611 Broz. der Auskünfte in bezug madein auf Arbeiterversicherung. Die zunehmende Belaftung ber. Sefretariate mit Unfallsachen und die verminderte Belastung insbesondere mit KrankenkassenDer Kaukafus! angelegenheiten läßt die Statistik deutlich erkennen. od base Petersburg, 28. Juni. Das Attentat in Tiflis wirb als eine 1498 556 insgesamt während der letzten sechs Jahre erteilten AusBorbedeutung der Wiederaufnahme der terroristischen Kämpfe und fünften entfallen im Durchschnitt 17,4 Proz. auf Unfall- und 5,6 Proz. vielleicht eines Versuches der Erhebung des ganzen Kautasus an- auf Strankenversicherung. gefehen. Es rumort auf dem Lande. Petersburg, 28. Juni. Aus Twer werden beunruhigende Es habe zunächst geschienen, als ob die Regierung die Nachrichten über beginnende Agrarunruhen gemeldet. Es Bewegung im Süden begünstige, dann aber habe die wurde Militär requiriert. Regierung die Bewegung plößlich für eine reattionäre
Beris, 28. Juni. ( Deputiertenfammer.) Das Haus und alle Tribünen find dicht besetzt. Bebouce, von der Partei der unifizierten Sozialisten, interpelliert wegen der Vorgänge im Süden. Er führt aus, die furchtbare Bewegung, die in vier Departements dur die Notlage geschaffen sei, sei teine separatistische, denn der Süden sei patriotisch, sie sei vielmehr eine ausschließlich wirtshaftliche Bewegung.
Gegen die Arbeiter!
angesehen. Bedouce wirft dem Ministerpräsidenten vor, er Petersburg , 28. Juni. Das Ministerium des Innern beabsichtigt, babe die Unterdrückung der Bewegung in dem Augenblicke zum Schuge der Direktoren bor terroristischen Attentaten in Loda angeordnet, wo die Bevölkerung der Süddepartements anfing, energisch gegen die Organisation der Arbeiter vorzugehen. ich zu beruhigen. Er schildert die ernsten Vorkommnisse, die fich ereigneten, wirft dem Ministerpräsidenten das vergossene Blut vor und verlangt schließlich, daß an der Spitze der Negierung ein Mann stehen müsse, auf den alle Republikaner rechnen fönnten.( Beifall bei den Sozialisten.)
Sierauf ergreift Meunier das Wort. Er berlangt als ein Mittel der Beruhigung die Freilassung Alberts, Ferrouls und aller Mitglieder des Komitees von Argeliers.
im Jahre 1906.
Die foeben erschienene Nummer des Korrespondenzblatt" enthält als Statistische Beilage" die Ergebnisse der Erhebungen über die Tätigkeit der Arbeiterfekretariate im Jahre 1906. Der 24 Seiten, davon 18 Seiten Tabellenwerk umfassenden Arbeit entnehmen wir. daß Ende 1906 in Deutschland 85 Arbeiterfekretariate bestanden, bon Ein Erfolg der Straßenbahnkapitalisten. Die fürzlich von der Gemeindevertretung Stopenhagens be- und Westpreußen , Berlin 1, Proving Brandenburg 6, Broving denen 49 auf Preußen entfallen und zwar auf die Provinzen Dftfchloffene Uebernahme der Straßenbahnen in städtischen Betrieb ist Bommern 1, Provinz Posen 2, Proving Schlesien 4, Proving Sachsen 4, am Montag vom Magistrat mit 6 gegen 3 Stimmen abgelehnt Schleswig- Holstein 1, Hannover 4, Westfalen 9, Hessen- Nassau 4, worden! Dafür stimmten nur die Sozialdemokraten im Magiftrat: Rheinland 18. Von den übrigen 36 Sekretariaten kommen auf Bayern 8, Bürgermeister Jensen und die Magistratsräte Laufen und Sachsen 6, Württemberg 1, Baden 4, Hessen 8, beide Medienburg .nudjen. Die dagegen stimmten, waren drei Stonserva- zufammen 1, Oldenburg 1, Braunschweig 1, Lübed 1, Bremen 2, tive und die drei Liberalen: Bürgermeister Marstrand und die Hamburg 1, Elsaß- Lothringen 1 und die Thüringischen Staaten zu Magistratsräte Philipfen und Hage. Sie gehören der radi fammen 6. talen" Linfenpartei an, die auf ihrem Kongreß in Odense ein Programm mit sozialistischer Tendenz angenommen hat, wonach sie berpflichtet gewesen wären, für die Kommunalisierung der Straßenbahnen zu stimmen. Sie entschuldigen sich aber damit, daß fie nicht grundfäßlich dagegen seien, sondern nur den Zeit punft nicht für geeignet hielten! Dies ist derselbe Scheingrund, den die der Linken- Reformpartei angehörenden Minister borbringen, wenn ihnen vorgeworfen wird, daß sie die schönen demokratischen Grundsätze des Brogramms ihrer Partei verraten.
Jene drei liberalen Magistratsmitglieder sind seinerzeit mit Slfe der Sozialdemokraten gewählt worden, selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß sie in dieser wichtigen Sache nicht ds Interesse der Kapitalisten über das der Kommune stellen und 1cht obendrein einen Sonflikt mit der Gemeindevertretung heraufbeschwören würden, deren liberale Gruppe in ihrer Mehrheit mit ben Sozialdemokraten für die Uebernahme der Straßenbahnen Jammte.
Die Gemeindevertretung wird sich nun am Montag von neuem mit der Sache befassen. Sie hat jedoch nicht die Macht, den Be fluß des Magistrats umzustoßen. Sie tann die Entscheidung des Ministers des Innern anrufen, wobei schwerlich etwas herausTommen wird. Die Verstadtlichung der Straßenbahnen ist damit brigens nur um einige Jahre hinausgeschoben; sie wird vorausfichtlich im Jahre 1911 erfolgen, wenn die beiden liberalen Magitratsräte durch andere ersetzt sein werden, die die Interessen der Stadt beffer wahrnehmen. Die Sozialdemokratie wird sich, wie unser Kopenhagener Bruderorgan bereits ankündigt, jetzt mit der Frage befassen, wie sie nach dieser traurigen Haltung der liberalen Magistratsmitglieder ihre fommunalpolitische Taftit gestalten muß.
Perfien.
Teheran , 28. Juni. Das Parlament sprach sich in seiner geftrigen Sitzung mit 87 gegen eine Stimme für die Entlassung des
Im Jahre 1906 wurden Auskünfte erteilt
in
Gesamtzahl
Arbeiter
Bun
Davon in bezug auf
Arbeits.
und Dienst.
bertrag Bürger
liches Recht
Strafrecht
Gemeinde
und Staatss
angelegenh.
Mrbeiter
bewegung
Sonstige
Sachen
Während mun der Prozentsaz in Unfallsachen von 15,8 im Jahre 1901 auf 18,3 im Jahre 1906 gestiegen, ist der Prozentsaz bei Krankenkassenfachen unter den Durchschnitt heruntergegangen. Die Ursachen dieser Erscheinung sind wohl hauptsächlich darin Arbeiterschaft auf die Verwaltung der Drtskrantenkaffen eine gerechtere und humanere Handhabung des Krantenversicherungsgesetzes und der Staffenstatuten sich bemerkbar macht, und so immer weniger Anlaß zu selagen gegeben wird, daß ferner auch durch die Aufklärung in den Gewerkschaften die Arbeiter mit den Bestimmungen der Versicherungsgefege vertrauter werden und in die Lage kommen, ihre Rechte ohne Zu Hülfenahme eines Arbeiterfekretariats zu wahren. Was aber die ges fteigerte Inanspruchnahme der Sekretariate mit Unfallsachen betrifft, fo liegt die Sache hier gerade umgekehrt. Einesteils scheint das Prinzip der Rentenquetschen immer trasser zutage zu treten, während bie Arbeiter, das Unrecht immer mehr erkennend, mit Hülfe der Arbeitersekretariate ihre Rechte geltend zu machen suchen. gerabe hierbei zeigt es sich, wie unentbehrlich die Arbeiterfekretariate geworden sind und wie notwendig die Errichtung weiterer berartiger Institute ift.
zu suchen, daß infolge des steigenden Einflusses der organisierten
Das Resultat der von den Sekretariaten vertretenen ober
Bearbeiteten Klagefachen wurde benfelben in 8871 Fällen bekannt, von denen 4881 erfolgreich, 1208 teilweise erfolgreich und 2837 tretenen Fällen betrafen die Unfallversicherung 2589, die Krankenerfolglos waren. Von den mit vollem oder teilweisem Erfolg verversicherung und das Knappschaftswesen 532, die Invalidenversicherung 888, Arbeits- und Dienstvertrag 1097 und bie Gewerbes aufsicht 147. Im Jahre 1905 wurden 69 Broz. und 1906 68 Proz. der Klagefachen, von denen das Resultat den Sekretariaten bekannt wurde, mit Erfolg vertreten.
leber die Staffenverhältnisse der Arbeitersekretariate liegen von 68 Sekretariaten Angaben vor. Die Gesamteinnahme derselben beAn der Statistik beteiligt find 83 Sekretariate. Außerdem find die Erhebungen auch auf die von den Gewerkschaftskartellen unter- rug 856 277 M. Aus laufenden Beiträgen der Gewerkschaften be haltenen Auskunftstellen ausgedehnt worden, deren Zahl Ende 1906 fchaften oder der Kartelle 56 950 W., aus der Staffe der General trugen die Einnahmen 248 918 m., aus Zuschüssen der Gewerk116 betrug, so daß insgesamt über 199 Institute, die sich mit Aus: tommiffion wurden 18 182 M. und von Parteiorganisationen, Ne funfterteilung befassen, berichtet wird. Der Nachweis der Tätigkeit baltionen und Genossenschaften wurden 16 089 9. aufgebracht. dieser Auskunfterteilung ist eine beachtenswerte Ergänzung der Statisti! Die Zuschüffe aus Staats über die Tätigkeit der Arbeiterfekretariate, was aus folgender Bus 5830. und Kommunetassen betrugen fammenstellung sich ergibt: Verausgabt wurden an Gehältern und persön lichen Entschädigungen 179 600., Bureaumiete 22 166 M., Reinigung, Heizung und Beleuchtung 11 425 M., Bücher und Druck fachen 81 781 M., sonstige Ausgaben 87 558. Die Gesamt ausgaben betragen 282 525 2. Die im Jahre 1906 für Arbeiter fetretariate insgesamt aufgewendete Summe ist natürlich weit höher, ba von 15 Sekretariaten, worunter sich solche mit mehreren Ans gestellten befinden, wie Berlin , Hannover , Magdeburg , München , feine Angaben vorliegen. Diese letteren führen keine besondere Kaffe, die Ausgaben werden aus der Kaffe des Gewerkschaftskartells gezahlt. ileber ben Wert der Arbeiterfefretariate besondere Betrachtungen felretariaten 382 261 114 920 60 497 112 426 30 067 42 234 10 064 12 053 anzustellen, erilbrigt sich, da diese selbst ihre Unentbehrlichkeit schon längst nachgewiesen haben. Ein Bedürfnis für solche Institute ift in allen Orten vorhanden, in denen das gewerkschaftliche und politische Leben etwas rege pulsiert, und diesem Bedürfnis sollten 199 Orten 404 428 121 493 64 379 115 820 31 303 43 795 10 991] 13 938 bie Organisationen der Arbeiter nach Möglichkeit Rechnung tragen. Sekretariate, welcher in In der Hauptsache sind die Gewerkschaftskartelle die Träger ber Der agitatorische Wert der und statistisch auch Unterhaltungslosten für diese Einrichtungen. Außer den 116 usfunft Statistit nicht zum Ausbruck tommt und feineswegs berkannt stellen, die von den Startellen allein unterhalten werden, sind die gar nicht nachzutveisen ist, darf Sollen die Sekretariate aber agitatorisch wirken, Startelle an 70 Sefretariaten finanziell beteiligt. 29 Sekretariate werden. werden auch von Parteiorganisationen und 18 von den Redaktionen dann müssen sie auf Unterstügung seitens des Staates oder der Parteipreffe und sonstigen Arbeiterunternehmungen finanziell der Kommunen verzichten. Um im Interesse der modernen Arbeiterunterstützt. 8wei Sekretariate werden von der Generalfommission bewegung wirken zu fönnen, müssen fie frei und unabhängig bon unterhalten, während eines( Koburg) von Stadt und Staat Koburg staatlicher Bevormundung sein. Es dürfte sich aber auch empfehlen, 19. der örtlichen Verteilung der Arbeiterfekretariate etwas mehr Be * Für 2709 fehlen Spezialangaben. achtung zu schenken, als dies bisher der Fall gewesen zu sein scheint.
83 Arbeiter
116 Auskunft stellen
+22 167 6 573 3 882 3 394 1236 1 561 927 1 885
ber