Bolksabstimmung über die Abschaffung des Kultusbudgets. Genf , 26. Juni..( Eig. Ber.) In unserem Kanton findet am Sonntag die Voltsabstimmung über die Abschaffung des Kultusbudgets statt. Das 8 Artikel umfassende Gesetz ist nicht ganz identisch mit der Trennung der Kirche vom Staate", indem z. B. die kirchlichen Gebäude vorläufig noch im Besiz der Gemeinden bezw. des Staates bleiben sollen und die theologische Fakultät der staatlichen Universität noch aufrechterhalten wird. Aber indem das Staatsbudget feinerlei Ausgaben mehr für kirchliche Zwede enthalten soll und die Gläubigen nun selbst durch Beiträge aus ihrer Tasche für die Kosten der Ausübung des Kultus aufzukommen haben, wird die Trennung faktisch doch vollzogen. Das Gesetz sieht die Bildung von Kirchgenossenschaften vor, die dem gemeinen Recht unterstehen. Kirchen und Pfarrhöfe können die Gemeinden mit Zustimmung der Regierung unentgelt lich den Kirchgenossenschaften abtreten. Das Gesez soll am 1. Ja nuar 1909 in Kraft treten und mit diesem Datum würde also jede ftaatliche Ausgabe für kirchliche Zwede aufhören. Nur die Geistlichen der zwei christlichen Konfessionen erhalten noch 10 Jahre lang eine Benfion von zwei Drittel ihres Gehalts, die dann auf die Hälfte desselben reduziert wird für Geistliche, welche das 50. Lebensjahr zurückgelegt, und auf ein Drittel für die jenigen, welche dieses Alter noch nicht erreicht haben. Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesezes treten alle Verfassungsbestim mungen und Gesetze über die katholische und protestantische Kirche außer Kraft.
Das Gesetz wurde im Großen Rat des Kantons Genf mit 60 gegen 23 Stimmen bei 2 Enthaltungen, also mit großer Mehrheit, angenommen. Gegner des Gesetzes sind vor allem die Anhänger der kalvinistischen Hochkirche, die sogar auf die Volksabstimmung hin ein eigenes Blatt zur Bekämpfung des Gesetzes gegründet haben!
Das Genfer Volt hatte bereits zweimal über die gleiche Frage abzustimmen. Im Jahre 1880 wurde die Abschaffung des Kultusbudgets mit 9306 gegen 4064 und im Jahre 1897 mit 7775 gegen 3299 Stimmen abgelehnt. Diesmal ist die Situation für das Gesetz nicht ungünstig. Wenn alle seine Anhänger zur Urne gingen, wäre feine Annahme gesichert.-
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in welchem die Erklärungen der Regierung gebilligt werden, mit geringsten beeinträchtigt werden. Uebrigens haben die Unterite, r 347 gegen 226 Stimmen angenommen. Der zweite Teil dieser selber schon Bedenken gegen die Arbeitswilligen, welche im Aus Tagesordnung, in welchem das Vertrauen zu der Regierung aus. lande, namentlich in Böhmen , aufgesucht werden. Diese Elemente gesprochen wird, daß sie die Achtung vor dem Gesetze und die Be- sind ja auf Berliner Bauten gar nicht zu verwenden, wenn nicht ruhigung sichern wird, wird mit 324 gegen 233 Stimmen, der dritte Berliner Maurer neben ihnen stehen und ihnen die nötige Ans Teil, in welchem den Opfern, Zivilisten wie Militärs, der bewegte in Berlin feine nennenswerte Zahl von Arbeitswilligen finden, fo leitung geben. Da die Unternehmer ganz genau wissen, daß sie Gruß der Kammer entboten und ausgesprochen wird, daß die suchen sie sich doch, troh mancher Bedenken, auf etwaigen Zuzug Kammer auf die patriotische Mitwirkung der Bevölkerung des aus Böhmen einzurichten. Sie haben im Architektenhause eine Südens rechne, durch Aufheben der Hände und dann die Tages- Schule eröffnet, wo den Polieren Unterweisung in der Behandlung ordnung. im ganzen mit 323 gegen 233 Stimmen angenommen. tschechischer Maurer erteilt werden soll. Wahrscheinlich werden Die Kammersißung dehnte sich bis Mitternacht aus. die Poliere auf dieser Schule auch in der tschechischen Sprache unters Paris , 29. Juni. Nach der Annahme des Vertrauensvotums richtet werden. Sollte später einmal ein Polier mit Berliner durch die Kammer mit einer Mehrheit von 90 Stimmen wurde Maurern in unverständlichen Ausdrücken reden, so kann man an der Antrag Meunier auf Einsetzung einer parlamentarischen Kom- nehmen, daß das die Ergebnisse der tschechischen Bildung sind, welche ihm die Unternehmer während der Kampfzeit beibringen ließen. mission auf Erforschung verschiedener während der Unruhen im Im allgemeinen liegen die Dinge so, daß die Arbeiter dem 1. Juli Dunkeln gebliebener Tatbestände abgelehnt, weil Minister- mit vollkommener Ruhe entgegensehen können. Dieser Tag wird präsident Clemenceau bemerkte, daß die eingeleitete gerichtliche keine Wendung zuungunsten der Arbeiter bringen. Einen weiteren Untersuchung für diesen Zweck vollkommen ausreiche. Schlag gegen die Arbeiter denken die Unternehmer mit der Grünbung einer gelben Gewerkschaft zu führen. Auch davon ist nichts zu Paris , 29. Juni. In Besprechung der gestrigen Abstimmungen fürchten. Wer in Berlin arbeitswillig werden wollte, der ist es in der Kammer sagt„ Figaro", die Kammer habe recht daran ge- bereits. Auf weiteren Zuzug aus den Reihen der Berliner Maurer tan, der Regierung eine Politik der Kraft und Energie zu können die Unternehmer nicht rechnen. Mögen sie immerhin das empfehlen. Das Blatt bedauert aber, daß gerade in diesem kriti Säuflein, welches ihnen zur Verfügung steht, meistertreu organi schen Augenblick die Regierung dazu beitrage, die Unruhe und Ver- fieren, es wird ihnen nicht gelingen, damit der Klassenbewußten Arbeiterorganisation den Sieg streitig zu machen. Der Redner wirrung im Lande zu steigern, indem sie für die nächste Woche besprach das Ergebnis der gestern veröffentlichten Baukontrolle. den Einkommensteuergeseßentwurf auf die Tagesordnung stellt. Dieselbe zeigt, daß sich die Situation seit der vorhergegangenen „ Gil Blas" stellt fest, daß die Mehrheit an Stimmenzahl ge- Kontrolle weiter günstig gestaltet hat. Mehr als die Hälfte der ringer geworden sei. Das Blatt glaubt, eine unzweideutige Bauten haben bereits die 8½stündige Arbeitszeit eingeführt; die Abstimmung würde das Kabinett in die Minderheit bringen! allgemeine Durchsetzung derselben kann nicht mehr verhindert wer" Humanité" greift das Kabinett heftig an und bezeichnet die den. Von den Mitgliedern der Freien Vereinigung der Maurer Mehrheit als eine solche, die zu allem fähig sei. arbeiten 792 auf Bauten zu den neuen Bedingungen, 64 sind als Poliere, 21 in Fabriken beschäftigt. 274 find trant, abgereist usw., 1064 find als Streitende verzeichnet, 104 arbeiten als Streitbrecher, darunter sind aber eine Anzahl, die zwar zu den neuen Bedingungen aber auf einem gesperrten Bau beschäftigt sind. Es kann nur wiederholt werden, daß die Situation für die Arbeiter durchaus günstig steht. Wenn jeder der Kämpfenden seine Schuldigkeit tut, dann wird die Bewegung ohne Zweifel mit einem Siege der Arbeiter enden.
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Jedenfalls ist Clemenceau und sein Kabinett fürs erste noch einmal gerettet und der Ministerpräsident versteht es, feine Siege" aufzubauschen, wie ja überhaupt sein Sinn fürs Theatralische fast sprichwörtlich ist. Hierher gehört z. B. folgendes Telegramm:
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Paris , 29. Juni. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Befanntmachung, durch welche der Unterpräfett von Lobebe als Anerkennung seiner anläßlich der Winzerunruhen geleisteten herbor In der„ Neuen Welt" fand gestern vormittag eine Versammlung ragenden(!) Dienste zum Ritter der Ehrenlegion der streifenden und ausgesperrten Mitglieder des ernannt wird. Bekanntlich war der Präfekt von der aufgeregten Baubülfsarbeiter Verbandes statt. Der riesige Saal Volksmenge verwundet worden, weil er sich geweigert hatte, in war samt den Galerien gefüllt. Es waren wohl fast alle anwesend, die Pereat- Rufe gegen Clemenceau einzustimmen. die nicht zur selben Zeit in anderer Weise im Dienste der Bewegung Die Nachrichten aus dem Süden lassen darauf schließen, daß tätig waren. Sarl Heidemann berichtete über die Lage des Spannung dort noch immer anhält. Wir registrieren nur Stampfes, der sich auch für die Bauhülfsarbeiter wiederum günstiger gestaltet hat. In der vorigen Woche waren es rund 4600 streitende folgende Meldung: Mitglieder, die sich zur Kontrolle meldeten, am Freitag dieser Woche waren es nur noch 3697, nachdem inzwischen ein großer Teil den 8u in Arbeit Bedingungen getreten Die Bauhülfsist, während andere Berlin verlassen haben. arbeiter haben am selben Tage wie die Maurer eine Bautentontrolle Die Feststellung des Ergebnisses, das der Redner ausgeführt. nun befannt gab, war infolge der verschiedenen Arbeitszweige, die bei den Maurern, weshalb die Veröffentlichung nicht so schnell ge hierbei berücksichtigt werden mußten, mit mehr Mühe vertnüpft als fchehen konnte.
Neuwahl des Großen Stadtrats in Zürich . Zürich , 27. Juni. ( Eig. Ber.) Die Wahlsituation ist geklärt. Unsere Partei hat in Außerfihl 49 Kandidaten aufgestellt, beansprucht also alle Size, während sie bisher davon nur 43 und die die Bürgerlichen 6 hatten. Diese stellen nun zwar ebenfalls Kandidaten auf, die jedoch keine Aussicht auf Erfolg haben. In den übrigen bier Kreisen gehen die Liberalen und Demokraten gemeinsam vor. Jene haben 50, die anderen 26 Kandidaten aufgestellt. Ob unsere Partei in den für sie ungünstigsten Kreisen IV und V Kandidaten durchbringen wird, bleibt abzuwarten; unmöglich wäre es nicht.
Die Bürgerlichen sind sehr empört" darüber, daß unsere Partei nicht auf den sogenannten freiwilligen Propora" eingegangen ist. Aber wo sie nur ein Dußend Stimmen mehr haben als die sozialdemokratische Partei, wollen sie nichts vom Propora wiffen, sondern da seßen sie die Vergewaltigung der Arbeiterschaft fort, solange es eben geht. Der Jammer der Bürgerlichen über die Tattit der sozialdemokratischen Partei ir Rürich ist also purfte Heuchelet
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Béziers , 29. Juni. Die Gerichtsvollzieher des ganzen Bezirkes haben beschlossen, keine Pfändungen mehr vorzunehmen ,, wegen der damit verbundenen Lebensgefahr". Nun der Süden ist weit, und Clemenceau ist groß, solange wenigstens, bis die Mehrheit der Kammer nicht gegen ihn entscheidet. Und das Blättchen kann sich jetzt nur allzu leicht und allzu schnell, wenden.
Unterdrückung der Weinfälschungen im ganzen angenommen. Paris , 28. Juni. Der Senat hat das Gesetz betreffend die
Zum Kampf im Baugewerbe.
neuen
Die Bautenkontrolle hat ergeben, daß auf 1431 Bauten Hülfsarbeiter tätig waren, während am selben Tage der Streit sich auf 497 Bauten erstreckte. Polizeilich inhibiert waren 7 Bauten, auf 4 Bauten konnte wegen Materialmangel nicht gearbeitet werden, auf 28 wurde den Kontrolleuren der Zutritt verweigert, und 41 standen unter Konkurs. Auf jenen 1431 Bauten waren im ganzen Wenn man die großartigen Berichte der Herren Arbeitgeber bom 7908 Gülsarbeiterstaligambar 5551 Smit Bauhülfsarbeit und Auf die Anklagen von Bebouce, Meunier und Aldy ergriff am Verband der Baugeschäfte im Lotal- Anzeiger" und anderen die 860 mit anderer Arbeit find in jener Zahl Freitag in der Kammer der Ministerpräfident Clemenceau zu unternehmerinteressen vertretenden Blättern liest, könnte man an- einbegriffen: 580 Affordarbeiter, by Fahrstuhlarbeiter sowie 730 seiner Verteidigung noch einmal das Wort. Er bestritt die Weber- nehmen, daß ihnen zum 1. Juli der Himmel voller Geigen hängt Buzerträger und 129 Töpferträger. Ueber die Stundenköhne wurde griffe der Kürassiere, Gendarmen und Polizisten im Süden, ver- und daß an diesem Tage wieder mit Bolldampf überall gearbeitet folgendes festgestellt: es hatten von 5911 Arbeitern 223 über sprach indessen eine Untersuchung der von Aldy angeführten wird. Wer aber hinter die Kulissen dieses Theaters( denn 60 Pf., 1370 erhielten 60 Pf., 2909 55 f., 908 50 f. und 434 Fälle. Weiter erklärte Clemenceau : er sei beständig versöhnlich weiter ist die ganze Machination nichts) gesehen hat, der unter 50 Pf.; von 67 Arbeitern konnte der Stundenlohn nicht ergefinnt", nach dem ungefeßlichen Vorgehen der Gemeindebehörden weiß, daß den Herren Arbeitgebern, voran Herrn Dr. Mielenz, noch über 10 Stunden, bei 643 92 bei 2004 9, bei 2597 mittelt werden. Die Arbeitszeit betrug bei 599 dieser 5911 Arbeiter sei er aber zu strengem Vorgehen gezwungen gewesen. Das Gesetz dem Leiter des Verbandes der Baugefchäfte und den Herren 81 Stunden, während man bei 68 Arbeitern nicht feststellen konnte, fei für alle geschaffen.( Beifall.) Jeder müsse Steuern vom Vorstand denn doch böse Tage bevorstehen. Außer den wie lange fie täglich arbeiten. zahlen. Es gäbe arme Bauern im Osten, Norden und im Zentrum, im Vorwärts" bereits veröffentlichten genauen Zahlen der Arbeits- Bewilligt find die Forderungen der Bauhülfsarbeiter auf die den Buder teurer bezahlten, um die Bevölkerung des Südens willigen sind in den letzten beiden Tagen noch 60 Mann hinzu zu unterstüßen, wo indessen der Notstand nicht allgemein wäre, was die Sparkassen bewiesen. Ohne die Einmischung des Komitees von Argeliers würden die Steuern wie gewöhnlich entrichtet worden sein. Wir befinden uns vor einem Aufstande; dürfen wir einen solchen dulden?"( Zahlreiche Zurufe:" Rein!") Clemenceau erinnerte dann daran, daß die Truppen Weisung erhalten hätten, nur im äußersten Notfalle, nachdem die gesetzlichen Aufforderungen ergangen feien, zu schießen, und er fuhr fort:" Meine Befehle sind aus
geführt worden. Die Kürassiere wurden sofort nach ihrem Eintreffen verhöhnt und mit Steinen beworfen; sie wollten deshalb angreifen, die Offiziere lehnten es aber ab, den Befehl dazu zu erteilen." Darauf verlas er einige Berichte, nach denen die Menge zuerst Gewalttätigkeiten gegen das Militär und die Polizei begangen hat.
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gekommen. Ferner sind auf die in den streng vertraulichen" Mitteilungen enthaltenen Fragen die Antworten der Arbeitgeber fast alle eingelaufen und alle klingen in den Afford aus:
Arbeitswillige haben sich bei mir nicht gemeldet, Schlafgelegenheit habe ich nicht, aber ich brauche... soundsoviel Mann per 1. Juli, denn ihr habt mir doch versprochen am 1. Juli geht's los mit der Arbeit.".
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Wo aber die Arbeiter hernehmen? Denn was sind die paar Arbeitswilligen unter so vielen! Und was für Arbeitswillige!! Bis zum 1. Juli sind die Arbeitgeber noch seitens der Verbandsleitung vertröstet und hingehalten worden, was dann kommen wird? Ein Drittel der 500 Mitglieder des Verbandes der Baugeschäfte werden so wie so mur durch Zureden künstlich dem Verband erhalten; jedesmal, wenn sie Beiträge zahlen sollen, fluchen und fragen fie, wofür sie eigentlich bezahlen.
978 Bauten.
Der Redner erklärte zum Schluß, daß die Belegung also feineswegs schlecht steht. Haben die Unternehmer wirklich 859 Bau hülfsarbeiter beisanimen, die sich als Arbeitswillige gemeldet haben, so werden diese ihnen den Kohl nicht fett machen und meist wird es fich um Gelegenheitsarbeiter handeln, die, wenn ihnen die Sonne erst einmal auf den Belz brennt, die Arbeit hinschmeißen. An den Mitgliedern der Organisation liegt es nun, alles aufzubieten, damit der schöne Traum der Unternehmer zu Wasser wird. In der Ver sammlung wurde außerdem über die den Streitenden zu gewährenden Wietszuschüsse gesprochen, die dem Statut entsprechend festgesetzt
wurden.
stattfinden, um festzustellen, wie sich dann die Lage gestaltet hat. Am Dienstag wird wieder eine Versammlung der Streifenden
Mufilerfälen" eine außerordentliche Generalversammlung ab, in der Der Verein der Zimmerer hielt am Freitag in den Clemenceau rechtfertigte hierauf die gegen die Meuterer des Theodor Fischer über die Lohnbewegung berichtete. Er er Die Kleinen Herren Arbeitgeber, die ja den Vorwärts" lesen wähnte zunächst, daß das vom Zimmererverband herausgegebene 17. Regiments angeordneten Maßnahmen und erklärte dann, die müssen, wenn sie wissen wollen, was im Verband der Baugeschäfte Flugblatt in einem Bunkt zu Irrtum Veranlassung geben fonnte, Bewegung im Süden werde von den Reaktionären, die immer an vorgeht, haben nicht wenig gestaunt, als fie gelesen haben, wie den indem darin die Zahl der Mitglieder, über die der Berein keine die Trennung von Staat und Stirche dächten, ausgenügt; von den großen Herren" Poliere als Postengesellen zugewiesen werden und Kontrolle hatte, auf 232 angegeben wurde. Das sei wohl bei der Royalisten werde ein Feldzug des Aufruhrs geführt daß die Differenz der Verband der Baugeschäfte bezahlt. Nun freilich letzten gemeinsamen Feststellung vor Herausgabe des Flugblattes der ( Heftiger Widerspruch rechts), das Land hänge aber der Re- wissen sie, wofür sie bezahlen. Wenn sie den„ Vorwärts" nicht lefen Fall gewesen, jetzt feien es jedoch nur noch 50 Vereinsmitglieder, publik an." Wir werden unser demokratisches, soziales Wert würden, hätten sie vielleicht nie erfahren, wie mit ihren Beiträgen über die nichts ermittelt werden konnte. lleber die Situation, wie sie am Nachmittag desselben Tages gemeinsam von den Vertretern augunsten der großen Herren gewirtschaftet wird. der beiden Organisationen festgestellt worden war, gibt folgende Tabelle Auskunft: Situationsbericht für die Woche vom 24. bis 29. Juni 1907. Ver- ZuVerein band sammen 604 1060 1664
nicht aufgeben!"
Nunmehr griff der Ministerpräsident die Sozialisten an, berichtete über seine Unterredung mit Albert und erklärte, sobald das Gesetz geachtet werde, würden die Truppen zurückgezogen werden.( Anhaltender Beifall.)
Wenn die betreffenden
der Baugeschäfte das traurigste Fiasto macht, welches er je erlebt Daß bei der diesmaligen Betvegung im Baugewerbe der Verband hat, wird einzelnen Herren allmählig klar. Herren Arbeitgeber, welche Mitglieder des Verbandes find, erst einNach kurzer Unterbrechung wurde die Situng wieder auf sehen werden, daß die großen Geschäfte mit Hülfe des Verbandes genommen. Mehrere Redner machten den Ministerpräsidenten der Baugeschäfte trotz Streits und Aussperrung immer noch ganz verantwortlich für die Ereignisse im Süden und beschworen ihn, gut auf ihre Kosten kommen, während die kleinen Unternehmer die Truppen zurückzuziehen, damit wieder Ruhe einkehre. Jaurès bedauert, so fährt der offiziöse Bericht fort, daß geschäfte haben sie feine Hülfe zu erwarten), dann werden ihnen langfam aber sicher zugrunde gehen( denn vom Verband der Ba Clemenceau unvorsichtige Politik getrieben habe, und wirft ihm vor, daß er das Gefeh nicht zugunsten Ferrouls ebenso schon die Augen aufgehen und die Tage des Bestehens des Verbandes find gezählt! unberücksichtigt gelassen habe, wie es zugunsten Alberts ge= schehen sei. Redner verlangt, daß die verhafteten Bürger aus der Haft entlassen werden.( Beifall rechts und auf der äußersten Sonnabendvormittag eine Versammlung ihrer streifenden und ausDie Freie Bereinigung der Maurer hielt am gesperrten Mitglieder ab. Gehl erstattete den Situationsbericht. Der Präsident verlieft hierauf acht Tagesordnungen. Er führte unter anderem aus: Immer näher rüdt der Tag heran, Clemenceau nimmt die von Beauquier und Modeste Leroy ein- wo die Unternehmer die Bauten für Arbeitswillige öffnen, um so gebrachte Tagesordnung an, in welcher das. Vertrauen zu der einen entscheidenden Schlag gegen die Streifenden zu führen. Was Regierung ausgesprochen wird, daß sie dem Gesetze Achtung ver- aber auch die Unternehmer in dieser Hinsicht beginnen mögen, es schaffen wird. Die für eine von Angé eingebrachte Tagesordnung ist nicht anzunehmen, daß der Verband der Baugeschäfte als Sieger ( in welcher festgestellt wird, daß die Regierung sich in einem das Feld beherrschen wird. Gänzlich fehlgefchlagen ist der Versuch, politischen Widerspruch befinde) beantragte Priorität wird mit durch eine Materialsperre diejenigen Unternehmer, welche bewilligt 350 gegen 230 Stimmen abgelehnt. Ebenso wird die Priorität haben, am Weiterarbeiten zu hindern. Ebensowenig Erfolg hat die für eine Tagesordnung Lagasse, welche den Familien der Bemühung nach Arbeitswilligen gehabt. Soweit bekannt ist, haben Opfer das Mitgefühl der Kammer ausspricht und erklärt, sich nur 238 Maurer als Arbeitswillige auf dem Bureau der Unternehmer gemeldet. Bedenkt man, daß in Berlin augenblicklich 500 daß die Kammer darauf rechne, daß die Regierung Maßregeln Bauten stilliegen, so fann man sich vorstellen, welchen Einfluß das zur Beruhigung ergreifen werde, mit 326 gegen 174 Stimmen ab- fleine Häuflein der Arbeitswilligen auf die Gestaltung der Situagelehnt. Darauf wird der erste Teil der Tagesordnung Beauquier, tion haben wird. Der Gang der Bewegung wird dadurch nicht im
Linken.)
ate Streifende gemeldet
Zu den neuen Bedingungen in Arbeit ge
treten.
1817 1950 3267
Abgereist
86 1028 1114
Nicht im Beruf beschäftigt
49
72
121
Außerhalb des Streitgebiets beschäftigt Selbständige und poliere
33
62
95
71.
134
Krante und Juvaliden
53
120
Der Bewegung nicht angeschlossen
31
47
78
50
69
•
119
4412 6712
Noch nicht ermittelt
Summa 2300
Bei den nicht im Beruf beschäftigten handelt es sich um solche Mitglieder, die in Fabriken, Brauereien, Theatern oder anderen Betrieben tätig sind, aber ihrer alten Berufsorganisationen treu geblieben sind. Die Schlußzahlen geben den Mitgliederbestand vom Ende des ersten Quartals 1907 an. Die Zahl der Unternehmer, die die Forderungen bewilligt haben, ist 560. Wie der Rebner bemerkte, werden bei den Bewilligungen häufig Schiebungen von den Unternehmern gemacht. Bimmermeister, die sonst nicht genug von der Hebung des Handwerks reben tönnen, übergeben ihre Arbeit Leuten, die wenig oder durchaus nichts davon verstehen. Wo dergleichen Schiebungen offensichtlich zutage treten, werde dagegen von der Organisation Stellung genommen. Im übrigen fei nichts dagegen zu machen, wenn sich die Arbeitgeber solche Konkurrenz auf den Hals laden. Die arbeitenden Organisations