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Feier ab. Was ganz allgemein freudig überraschte und auch von, 561 beträgt, wodurch sich im selben Maße die Gesamtzahl der Fachkennern bestätigt wird, ist, daß der große Saal eine ganz aus gezeichnete Akustik hat.

Die imposante Feier wird den Tausenden, die an ihr teilnahmen, ftets eine angenehme Erinnerung und ein Anfporn zur Weiterarbeit

bleiben.

Ins österreichische Abgeordnetenhaus wurde am Sonn­abend Genosse Karl Höger gewählt. Bei den Hauptwahlen war Genosse Resel im vierten stetrischen Wahlbezirk( Graz  ) sowohl wie in Marburg   durch­gekommen. Resel nahm in Marburg   an, und so wurde im bierten Steirer Bezirk Nachwahl nötig. Hier nun erhielt der alte Höger" am Sonnabend 5206 Stimmen, während sein Gegenkandidat, Dr. Gürker, mit 1107 Stimmen glänzend durchfiel".

Bei der ersten Wahl hatte Genosse Refel 5883 Stimmen, der Deutschnationale 1471 und derChristlichsoziale 1462 Stimmen erhalten.

Eine rumänische Monatsschrift. Bom 1.( 14.) August d. J. an erscheint in Jafsh eine wissenschaftliche Monats- Beitschrift in ruma nischer Sprache unter dem Namen Vütorul Soclal"(" Die Soziale Butunft"). Diese Revue wird alle Tagesfragen des In- und Aus­landes vom Standpunkte des internationalen Sozialismus be handeln.

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Daß die rumänischen Genossen gerade jest in einem Moment, ba fie von der Regierung aufs brutalfte verfolgt werden, daran gehen, ihrem Arsenal eine neue Waffe einzuverleiben, stellt ihrer Energie und ihrem Kampfesmute das beste Beugnis aus.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Ein Grundstücksspekulant darf nicht Stadtverordneter fein. Diese Lehre sollte aus einem Prozeß gezogen werden, der am vorigen Sonnabend gegen den Karlsruher Boltsfreund" bezw. gegen den Genossen Sto dinger bor dem Pforzheimer Schöffengericht an­hängig war. In der badischen Goldwarenstadt herrscht eine wilde Grundstücksspekulation. Mit seinen 65 000 Einwohnern hatte Bfora heim im Jahre 1906 1800 Befitveränderungen zu verzeichnen, die Großstädte Mannheim   und Karlsruhe   aber nur 1200 und 800. 200-300 Neubauten werden jährlich hergestellt. Wie gut auf diesem Felde der Weizen der Spekulanten blüht, dafür erbrachte nun obige Verhandlung den Beweis! In dem Bericht über eine stürmische Sigung des Bürgerausschusses war dem früheren Bäder­meister und jetzigen Grundstücksspekulanten Wagner, der im Stadt­berordnetenkollegium figt, vorgeworfen worden, er habe ein gewisses Gelände deswegen erworben, weil in die Nähe dieses Geländes der städtische Schlachthof verlegt werde; im Kollegium werfe er fich zum Be­schüßer der Spekulantengruppe auf und betrachte sein Mandat unter diesem Gesichtswintel. Nun fonnte Stodinger zwar nicht beweisen, daß Wagner von der Verlegung des Schlachthofes bereits gewußt habe, als er sein Gelände erivarb, und er wurde deshalb auch mit 100 m. Geldstrafe belegt, aber festgestellt wurde, daß Wagner und seine Freunde alltäglich die Peripherie der Stadt durch streifen, um auszufundschaften, wo sich neues, zu Spekulations­zwecken verwendbares Gelände erschließen laffe! Die Beugen­aussagen des Pforzheimer   Oberbürgermeisters und der geladenen bürgerlichen Stadtverordneten lauteten übereinstimmend: Ein Stadt berordneter darf keine Grundstücksspekulation treiben, andern. falls hat er sein Mandat niederzulegen! Da das Gericht in feiner Urteilsbegründung ausdrücklich feststellte, daß Wagner Grundstücksspekulant ist, so bleibt abzuwarten, ob er die Konsequenzen aus dem richterlichen Erkenntnis zieht.-

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Bewegung der Bauarbeiter.

zu den neuen Bedingungen arbeitenden Bauberufsgenossen erhöht. Die Zahl 192 ist die derjenigen Mitglieder, die im Laufe der Be­pegung in anderen Berufen Arbeit angenommen haben. Inzwischen sind weitere Bewilligungen eingelaufen, und damit ist auch die Zahl der arbeitenden Mitglieder wiederum gestiegen, während sich die Zahl der streikenden verminderte. In der verflossenen Woche hat die Freie Vereinigung an 302 Mitglieder Streitunterſtüßung gezahlt, jedoch an nur 214 für die ganze Woche. Die übrigen Streitenden konnten im Laufe der Woche zu den neuen Bedingungen wieder in Arbeit treten und erhielten demgemäß nur für einen oder einige Tage Unterstüßung.

Wie bei den übrigen Berufen, so wird auch bei den Bauhülfs­arbeitern der Kampf durchaus einmütig geführt. Demgemäß sind in der verflossenen Woche zwischen den Vorständen der Freien Ver­einigung und des Verbandes der Bauarbeiter neue Vereinbarungen über die Tattik getroffen worden, die der Redner bekannt gab. Die Vereinbarungen beziehen sich auch darauf, daß Mitglieder der Ver­einigung oder des Verbandes, die ihrer Beitrags- und Streif beitragspflicht nicht nachgekommen find, nicht von der einen in die andere Organisation übertreten können, um sich jener Pflichten zu entziehen. Wenn der Verdacht vorliegt, daß sich Mitglieder der­artiger betrügerischer Manipulationen bedienen, so wird die Sache untersucht, und bei Bestätigung des Verdachtes wird die Aufnahme abgelehnt oder, wenn sie irrtümlich schon erfolgt ist, rückgängig ge­macht.

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Auf dem Wege zur Einheitsorganisation

Am 14. Juli fand im Berliner   Gewerkschaftshause eine ge meinsame Sigung der Zentralvorstände und Ausschüsse der Ver bände der Sattler   und Portefeuiller statt. Nach eingehender Be ratung wurde folgender Antrag einstimmig angenommen: Die am 14. Juli 1907 in Berlin   tagende Sigung der Zentral vorstände und Ausschüsse der Verbände der Sattler   und Portes feuiller beauftragt die leitenden Körperschaften beider Verbände, mit aller Entschiedenheit die Durchführung der Verschmelzung an zustreben.

Die Agitation für die Verschmelzung ist in der Presse im weits gehendsten Maße zu führen. Die Agitatoren und die Ortsverwal tungen sollen ersucht werden, im selben Sinne zu wirken. Im Jahre 1909 findet in Köln   eine gemeinsame General, versammlung beider Verbände statt, in der die Verschmelzung als erster Punkt auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Bei allen bis dahin auftauchenden Lohnbewegungen handeln die beiden Verbände nach der Resolution, die auf dem letzten Ver­bandstage der Portefeuiller angenommen wurde. Bei Tarif­abschlüssen werden beide Verbände bestrebt sein, die Heimarbeit einzuschränken und so viel wie möglich abzuschaffen.

Deutsches Reich  .

Streit eingetreten.- Die Holzarbeiter der Firma Köhn in Husum   sind in einen Zuzug ist fernzuhalten. " Im Zeichen des Klüngels."

Mit diesen gegenseitigen Vereinbarungen war die Versammlung durchaus einverstanden. Der Redner empfahl der Versammlung, die Kontrollstellen von Rigdorf und Weißensee aufzuheben, da für diese in Rheinland   und Westfalen   hatte in diesem Frühjahr in fast Der Arbeitgeberverband für das Maler- und Anstreichergetverbs beiden Orte nur noch 10 bis 12 streifende Mitglieder in Betracht 40 Städten eine Aussperrung der Gehülfen vorgenommen, die mit kommen, und die Arbeit und Unkosten dieser Kontrollstellen erspart dem Abschluß eines Tarifes endete. werden können, wenn diese Streitenden sich in den nächstliegenden gebärdeten sich die Macher des Arbeitgeberverbandes so, als ob sie Während der Aussperrung Kontrollstellen melden. Die Versammlung nahm auf Vorschlag die ganze Welt mit ihrem Verbande einreißen könnten. Nächste des Vorstandes folgende Resolution an: da auch wieder in den höchsten Tönen der Verband gepriesen werden. Woche hält nun der Verband seinen Verbandstag ab. Sicher wird Aber es sieht damit doch recht faul aus, denn an die Mitglieder ist folgendes Rundschreiben ergangen: Arbeitgeberverband für das Maler und Anstreichergewerbe und verwandte

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In Erwägung, daß der Kampf im Berliner   Baugewerbe für die Arbeitnehmer sehr günstig steht, da die Forderungen der Ar­beiterschaft schon von 845 Firmen darunter allein 88, die dem Berband der Baugeschäfte angehören anerkannt sind, und daß die Arbeitsgelegenheit dadurch günstiger geworden ist, beschließt die Generalversammlung, daß die Kollegen, die arbeitslos werden, also dort gearbeitet haben, wo die Bauten fertig geworden sind, bom 13. Juli an nicht mehr in die Streiklisten eingetragen werden. Diese Kollegen haben dann, wie üblich, Mittwochs und Freitags ihr Buch zur Arbeitslosenabstempelung vorzulegen. Sollten jedoch Kollegen aus irgendeinem anderen Grunde arbeitslos werden, so ist dies im Bureau zu melden. Des weiteren beschließt die Versammlung, daß die Kontrollstellen Rigdorf und Weißenfee aufgehoben werden und daß sich die Kollegen aus diesen Orten bom Montag, den 15. Juli, ab in den ihrem Wohnort am nächsten liegenden Kontrollstellen zu melden haben, und zwar in der Zeit bon 10 bis 12 Uhr vormittags. Diese Zeit der Abstempelung ist auch für alle anderen Kontrollstellen maßgebend.

Ferner beschließt die Versammlung, daß solchen Kollegen, denen Arbeit nachgewiesen wird, die diese aber nicht aufnehmen, die Streitunterstüßung entzogen wird. Schließlich fordert die Ver­sammlung ganz entschieden von den zu den neuen Bedingungen arbeitenden Kollegen, daß sie zum Streitfonds beitragen und die Extrabeiträge pünktlich zahlen. Wer sich den gefaßten Beschlüssen nicht fügt, hat die daraus entstehenden Konsequenzen zu tragen." Unter Vereinsangelegenheiten verlas der Borsitzende ein Schreiben des Parteivorstandes, worin die Vereinigung auf­gefordert wird, mit Rücksicht auf die Beschlüsse des Lübecker   und Mannheimer   Parteitags die Frage der Verschmelzung mit dem Ver­bande eingehend zu prüfen. Dieselbe Aufforderung ist an die übrigen der Geschäftskommission der freien Gewerkschaften an= geschlossenen Organisationen ergangen. Die Versammlung beschloß einstimmig, dem Parteivorstand zu antworten, daß die Freie Ver­einigung der Bauarbeiter an den Beschlüssen des 7. Kongresses der freien Gewerkschaften festhalte und vor dem 8. Kongreß keine bindende Erklärung abgeben könne, es- besonders auch wegen der Lohnbewegung nicht für zweckmäßig erachte, sich jetzt mit der Frage zu befassen.

Achtung, Mitglieder des Metallarbeiterverbandes!

Stimmen.

in Rheinland   und Westfalen  .

Barmen, den 8. Juli 1907.

Sehr geehrter Herr Kollege! Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß es zur Er stattung eines Geschäftsberichts unbedingt notwendig ist, daß die einzelnen Ortsverbände dem Hauptvorstande die nötigen Unterlagen liefern.

Der Verbandstag findet in 14 Tagen statt und ist deshalb feine Minute mehr zu verlieren. Ebenso kann von einer Aus­übung des Stimmrechts nur dann die Nede sein, wenn die fälligen Beiträge bezahlt sind.

Soll denn nun auch in unserem Verbande sich die alte traurige Wahrheit bestätigen, daß man von unseren Kollegen nur dann etwas haben fann, wenn ihnen das Messer an die Kehle gesetzt wird? Soll gleich der erste Verbandstag unter dem Zeichen des Klüngels stehen?

Wir richten deshalb zum letzten Male die dringende Bitte an Sie, die in unserem letzten Rundschreiben verlangten Unterlagen umgehend an den Hauptvorstand gelangen zu lassen, da sonst die Erstattung eines Geschäftsberichts und eine ordnungs mäßige Beschlußfassung auf dem Verbandstage Dinge der Un­möglichkeit sind. Mit kollegialischem Gruß

J. A.: Ernst Wenner. Dieser Einblick in eine Unternehmerorganisation ist nicht ohne Interesse. Nicht einmal die fälligen Beiträge sind bezahlt worden und von einer ordnungsmäßigen Beschlußfaffung auf dem unter dem Beichen des Klüngels stehenden Verbandstage ist keine Rede. Trots dem wird aber die Unternehmerpresse berichten, daß der Verbandss tag ein Beweis für die große Opferwilligkeit und den Eifer der Arbeitgeber für ihre Interessen ist. Die Scharfmacher werden den faulen Zauber ihrer Organisation schon in glänzende Zustände um zuschwindeln verstehen.

Eingegangene Druckfchriften.

geber: Ferdinand Avenarius  . Berlag von Georg D. B. Callweh in München  . ( Biertelfährlich 3,50 M., das einzelne Heft 70 f.)

Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Theater, Mufit. Heraus.

" Der Arbeitsmarkt", Nr. 20. Halbmonatsschrift der Zentralstelle für Arbeitsmarktberichte( Herausgeber Prof. Dr. J. Jastrow). Berlag von Georg Reimer, Berlin   W. 35.

Die Ortsverwaltung. Letzte Nachrichten und Depefchen.

Achtung, Metallarbeiter! Die Rolandswerke in Weißensee  , Langhansstraße, find für Metallarbeiter aller Branchen gesperrt. Deutscher   Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin  .

Der Verband der Baugewerblichen Sülfs. arbeiter hielt am Sonntagvormittag eine Mitgliederversamm lung bei Freher in der Koppenstraße ab. Sarl Heidemann referierte über den Stand der Lohnbewegung und wies auf die im " Vorwärts" veröffentlichten Zahlen hin, die sich fortwährend in einer Die am Sonntag, den 14. d. M. vorgenommene Ab­günstigen Weise verändern So zeigte die letzte Woche, daß 5505 ftimmung über die zu zahlenden Beiträge und die Delegation nach Bauarbeiter auf 1049 Bauten zu den neuen Bedingungen arbeiten, Stuttgart   hatte folgendes Resultat: Abgegeben sind für die Bei­die von 887 Firmen anerkannt worden sind, und nur 1662 Bau- tragszahlung insgesamt 12 038 gültige Stimmen. Die verlangte arbeiter arbeiten auf 311 Bauten zu schlechteren Bedingungen. Das Majorität für 75 Pf. Beitrag ist nicht erzielt. Es wird dem­Bild, das im Vorwärts" von den Zimmerern über den Kleinkrieg nach von der 31. Woche an ein Beitrag von 70 Pf. pro Woche mit den Arbeitswilligen entrollt wurde, treffe ebenso auf die Bau- gezahlt. Für die Delegation nach Stuttgart   zum internationalen hülfsarbeiter zu. Die Tattit verbiete es gegenwärtig, manchen inter  - tongreß find abgegeben: 11 955 gültige Stimmen. Stimmen haben effanten Borgang, der sich hinter den Kulissen abspielt, preis erhalten: Cohen 7735, Gutsche 5656, Sellrich 5631, Wuschid 4139 zugeben, aber man könnte der Oeffentlichkeit später manches Licht Cohen und Gutsche sind demnach gewählt. barüber aufstecken, wie Streifbrecher gewonnen werden. Der Kampf ist noch in vollem Gange und erfordert ungeheure Mittel. Das sollten sich besonders die arbeitenden Kollegen gesagt sein lassen. Die Beiträge zum Streitfonds müssen pünktlich und regelmäßig abgeliefert werden. Es handele sich da nicht um freiwillige und gelegentliche Beisteuern. sondern um pflichtgemäße, statutarisch festgesezte Beiträge. Diesen Verpflich­tungen muß jedes Mitglied der Organisation nachtommen. Bis Ende voriger Woche haben die Bauarbeiter allein 390 000 m. in diesem Kampf verausgabt, wozu noch etwa 48 000 m. kommen, die in der laufenden Woche fällig werden. Troßdem besteht durchaus tein Mangel an Geldmitteln, und es wird um so weniger davon die Rede sein, wenn die Mitglieder ihre Pflichten erfüllen; denn jede Woche treten neue Hunderte in Arbeit. Wenn die Bauarbeiter mit Bähigkeit ihr Ziel weiter verfolgen, tann ihnen der Erfolg auch nicht fehlen. In der Diskussion wurde vieles in der Bewegung tritisiert und unter anderem gefragt, ob unter der großen Zahl der abgeschlossenen Verträge nicht mancher Scheinvertrag bestände. Heidemann erklärte demgegenüber, daß es von vornherein die Tattit der Leitung gewesen sei, allen Schiebungen beim Ab­schluß von Verträgen ftritt entgegenzutreten. Man erwartet dabei die Mithilfe der Verbandsmitglieder, um etwaigen Unregelmäßigkeiten sofort auf die Spur zu kommen. Ein Redner appellierte an die Bauhülfsarbeiter, die auf Akkordlohn ar. beiten, daß sie die lange Arbeitszeit einschränken möchten. Es sei nicht zu billigen, daß viele noch zehn Stunden pro Tag arbeiten. Mit dem Stande der Lohnbewegung erklärten sich die Redner im allgemeinen wohl zufrieden.

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Deutscher   Buchbinderverband. Bahlstelle Berlin  . Die am Sonnabend, den 13. Juli 1907 erfolgte Wahl der Bei­fizer zum Verbandsvorstand ergab folgendes: Baesler 780, Brückner 1188, Friedling 399, Herzog 674, Bieber 770, Hoffmann 1009, Jünemann 620, Schade 1061, Scheme 110, Schneider 1470, Schreihart 962, Siegrist 1117, Sommer 105, zersplittert 6 Stimmen. Abgegeben sind 1794 Stimmen. Die absolute Majorität er hielten und wurden gewählt: Eugen Brüdner, Paul Schade, Paul Schneider  , Minna Schreihart, Paul Siegrist. Als Revisoren wurden gewählt: Friz Freudenreich, Felix Markuse, Richard Schneider. Die Ortsverwaltung.

Die Bildhauer der Modellbranche sollen nach der bürgerlichen Presse aus Anlaß der Bewegung im Baugewerbe beschlossen haben: Wenn aus Anlaß des gegenwärtigen Streites die Partei der Arbeitnehmer oder Arbeitgeber von ihren Kartellorganisa­tionen gezwungen werden sollten, an Streits oder Sperren teil­zunehmen, so soll das nicht als Bruch des gegenwärtigen Tarif­bertrages angesehen werden."

In Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen Vorschlag, den der Vorsitzende des Gewerbegerichts, Herr Dr. Wölbling. Unternehmern und Arbeitern unterbreitete. Die Bildhauer lehnten diese Klausel aber ab, da sie strikte auf dem Boden des Tarifver­trages stehen. Die Stuffateure nahmen sie an, legen ihr aber teine besondere Bedeutung bei.

von Franz Prezel wurden durch Vergleich beigelegt. Achtung, Sattler! Die Differenzen in der Militäreffektenfabrit Die Ortsverwaltung Berlin   des Verbandes der Sattler.

brecherbermittelungsbureau.

Die Freie Vereinigung der Bauarbeiter hielt zu berfelben Zeit bei Boeker in der Weberstraße eine Generalversamm­lung ab, in der zunächst die Abrechnung vom zweiten Quartal vor­gelegt wurde, die durch ihren günstigen Abschluß bewies, daß auch biese Organisation durchaus imstande ist, ihren Teil an den Opfern bes nun seit acht Wochen dauernden Kampfes im Baugewerbe zu tragen. Dann berichtete Baum über den Stand der Lohn- Der Arbeitsnachweis der Berliner   Fleischer- Innung als Streit­Bewegung. Seine Ausführungen bestätigten nur die bekannte Tat­sache, daß die Lage sich immer mehr vorteilhaft für die Bauarbeiter= schaft gestaltet. Für die Maurer und Bauarbeiter war die Zahl der Unternehmer, die die Forderungen bewilligt haben, auf 845 gestiegen, unter ihnen 88 Mitglieder des Verbandes der Baugeschäfte. Der Redner bezeichnete es zwar als eine betrübende Tatsache, daß sich 2339 Personen für die Bauhülfsarbeit als Arbeitswillige gemeldet haben, fügte aber hinzu, daß unter diesen aus allen möglichen Bes Lufen stammenden Leuten eine große Anzahl ist, die besser mit der Schnapspulle als mit Schippe und Molle umzugehen wissen. Ferner teilte der Redner mit, daß in den am Sonnabend im Vorwärts" unter dem Titel Das Fiasko des Verbandes der Baugeschäfte" ber­öffentlichten Zahlen insofern ein Irrtum enthalten ist, als die Zahl der Mitglieder der Freien Vereinigung der Bauarbeiter, die zu den Zentralverband der Fleischer und Berufsgenossen Deutschlands  . neuen Bedingungen arbeiten, nicht 192, sondern Ortsverwaltung Berlin  . Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Bucher. u. Berlagsanstalt

Sie füssen die Nute, die sie züchtigt. Dresden  , 15. Juli.  ( B. H.  ) Eine Konferenz der Vertreter der evangelischen Arbeitervereine Sachsens   erklärte sich mit dem Wahl. rechtsentwurf einverstanden.

Hochwasser auf der Mulde.

Eilenburg  , 15. Juli.  ( W. T. B.) Die Mulde ist in der vers gangenen Nacht über die Ufer getreten und hat weithin die Mulde­auen überschwemmt. Der Schaden, der auf den Feldern angerichtet wurde, ist außerordentlich groß. Die Ortschaft Hainichen   ist voll­ständig unter Wasser. Das Wasser ist seit einigen Tagen um mehrere Meter gestiegen.

Bevorstehender Ausstand.

Ludwigshafen  , 15. Juli.  ( B. S.) Nach der Pfälzischen Bost" reichten heute früh die Arbeiter der Gießerei in der Maschinen­fabrik Gebr. Sulzer   infolge fortwährender Akkordreduktionen und angeblicher Maßregelung eines Formers die Kündigung ein.

Das Unwetter in Desterreich.

Wien  , 15. Juli.  ( B. H.  ) Das Sturmwetter, berbunden mit wolkenbruchartigem Regen, hält ungeschwächt an. Der Schaden an Gebäuden und Kulturen ist hier und in der Umgebung beträchtlich., Die Nachrichten aus den Provinzen lauten noch troftloser; alle Flüsse sind aus den Ufern getreten, viele Ortschaften find überschwemmt und zahlreiche Brücken von den Fluten weggerissen. Verluste an Menschenleben sind jedoch bisher nicht bekannt geworden. Das Ges treide, welches größtenteils geschnitten auf den Feldern liegt, hat start gelitten, auch für den Rübenstand werden ernste Befürchtungev laut.

Zwei Touristinnen erfroren.

Bozen  , 15. Juli.  ( W. T. V.) Zwei norddeutsche Touristinnen fanden bei Ueberschreitung der Birnlücke in den hohen Tauern den Tod infolge Uebermüdung und eisiger Kälte.

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Gestrandet.

In der Fleischwarenfabrik Sauermann, Kulmbach  ( Bayern  ) find sämtliche Gesellen und Arbeiter in den Etreit ge= treten. Die Firma versucht nun überall Streitbrecher zu be­kommen. Hier in Berlin   geht man dabei mit den merkwürdigsten Kopenhagen  , 15. Juli.  (. T. B.) Der neue Postdampfer Mitteln vor. Mit der Lockung, Arbeit im Auslande zu haben, Prinzessin Margarete" ist heute auf seiner zweiten Reise unweit versucht der Sprechmeister Dra bert die sehr zahlreichen arbeits- Stubbenkammer gestrandet. Im Vorderraume steht das Wasser lösen Gesellen zu fangen. Sogar 1 M. Vermittelungsgebühr 2 Fuß hoch. Zwei schwedische und ein dänischer Bergungsdampfer müssen die Leute, die sich anwerben lassen, noch zahlen. Die sind nach der Unfallstelle abgegangen. Papiere nimmt man ihnen einfach ab, um so die unerfahrenen zu zwingen, als Streitbrecher nach Kulmbach   zu fahren. Die arbeiterfreundliche Presse wird ersucht, von obiger Mit­teilung Notiz zu nehmen.

Bombenexplosion.

Ronftantinopel, 15. Juli.  ( B. H.  ) Gestern nacht explodierten auf der Straße der amerikanischen   Botschaft in Jeniböh am Bos. porus mehrere Bomben. Es wurde zwar kein Materialschaden ane gerichtet, doch wurden vier Mädchen verlegt.

Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u, Unterhaltungsblatt