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lichen Bufammenstellung im sechsten( Schluß-) Hefte der vom Großen| Denn der Regierung war damals wie heute bekannt, daß in der Generalstabe herausgegebenen Denkschrift über die Kämpfe der Karlsruher Eisenbahnwerkstätte Sozialdemokraten in großer Zahl deutschen   Truppen in Südwestafrika wie folgt:

A. Gefechtsverluste und Unglücksfälle:

Zot::: Wermißt Verwundet

Summe

62

Offiziere Unteroffiziere Sanitätsoffiziere und Beamte Mannschaften 614

Summe

676

2

74

89 153

818

86 907

1506

1659

26

663

689

B. An Krankheiten gestorben:

Wenn man die Vermißten als tot rechnet, so ergibt sich als Gesamtsumme der Toten: 96 Offiziere und 1395 Mannschaften 1491 Mann.

Das sind die Opfer, die das deutsche   Volk für den Uebermut

tätig sind, sie wußte damals wie heute, das etwa 30 Bürgeraus­schußmitglieder der Landgemeinden in der Hauptwerkstätte ihre Beschäftigung haben.

Die ruffifche Revolution.

Die Schwarzen".

Petersburg, 16. Juli.  ( Ruff. Korr.) Die Tätigkeit des Ber Das neue Ministerium Bodman   hat mit der beabsichtigten Maß- bandes des russischen Voltes nimmt ständig an Regfamkeit zu. regelung des Sozialdemokraten Schäufele   feine Visitenkarte bei Die Anträge werden immer fühner. Schitomir  , das zurzeit ein den Scharfmachern abgegeben. Aber es hat einen Umstand Zentrum des Schwarzen Hunderts ist, beschloß: vollkommene Be übersehen: Minister kommen und gehen, die Sozialdemo- gnadigung aller wegen Pogrome Verurteilten zu verlangen! tratie bleibt. Sie ist sogar berufen, in den fünftigen Kämpfen zwischen den badischen Nationalliberalen und dem sich auch in wohnorten bei Petersburg Abteilungen des Schwarzen Hunderts Besondere Beunruhigung erregt es hier, daß in allen Sommer. Baden immer mehr Einfluß sichernden Zentrum das Bünglein an der Wage des" olitischen Lebens des Musterländchens zu gebildet werden.- spielen.­

Terrorismus der Eisenbahnverwaltung. Die sozial- revolutionäre Partei seht ihre Enthüllungen bes züglich der Ermordung des Dr. Jollos fort und veröffentlicht Königsberg  , 15. Juli. im und die schmähliche Ausbeutungswirtschaft gegenüber den Ein- gleich unangenehme Begleiterscheinung der Fahrkartensteuer ist die Stücken, die für verschiedene Persönlichkeiten, darunter für solche Eine für den Eisenbahnfiskus sowie für das reisende Publikum Bentralorgan Snamja Truda" eine ganze Reihe von Schrift. geborenen hat bringen müssen. Den Vorteil davon haben die Woermann, Zippets. Ueberfüllung der vierten Wagenklasse. Während schwer sind die gegen den Grafen Bobrinstij, den bekannten Re­von hohem Rang, überaus kompromittierend sind. Besonders firch, Podbielsti und Konsorten gehabt. Und in Zukunft die dritte Wagenklasse größtenteils nur mit wenigen Zivilpersonen, aktionär und Führer des Verbandes wahrhaft russischer Leute", vird der Gewinn für die ungeheueren Opfer an Gut und Blut in der Hauptsache mit den sehr billig fahrenden Militärpersonen be- ationär und Führer des Verbandes wahrhaft russischer Leute", iner Handboll Kolonialagrarier, etlichen Eisenbahn  - und Siedelungs- fezt ist, find auf den Bahnstrecken im Osten die Wagen vierter Klasse daj Bobrinstij den berüchtigten Kansanzew, der die Ermordung gerichteten Beschuldigungen: Die Sozialrevolutionäre behaupten, jesellschaften zufallen! stets überfüllt. Konnte man nun bisher durchaus nicht alle Fahr des Dr. Jollos inszeniert hat und später selbst ermordet wurde, Das Volk selbst aber wird für dies herrliche Neu- Deutschland" gäste in den überfüllten Wagen hineinstopfen, dann wies man den wiederholt besucht und ihn auch zu verschiedenen Mordtaten ber ährlich weitere 30-40 Millionen zu blechen haben!- Fahrgästen mit Fahrkarten vierter Stlaffe, die wenig oder gar kein wiederholt besucht und ihn auch zu verschiedenen Mordtaten ver Gepäck hatten, Plätze in der dritten Wagenklasse an. Neuerdings leitet beziehungsweise entsprechend vorbereitet" hat. sucht man nun durch einen durchaus unzulässigen Druck auf das Publikum dieser Kalamität abzuhelfen. Aus der Partei.

tegen wird?

Schuckmann, der Kolonialpionier.

Entweder- oder.

Zum Parteitag.

Parteiliteratur.

Aus Arnswalde   wird einem Berliner   Blatt gemeldet: ,, Gouverneur v. Schuckmann hat das bei Arnswalde   ge= Auf der Strecke Eydtkuhnen- Berlin ist es wiederholt vor­egene Vorwerk Ferdinandshof  , das er vor zehn Jahren für gekommen, daß die Schaffner Fahrgäste vierter Klasse, die sich nicht 110 000 m. angetauft hatte, an einen Herrn Wilfe aus Samter für wie Gänse in die vollgepfropften Wagen hineinstopfen lassen 190 000 m. verkauft." Eine Resolution gegen die Unterstützung des Freisinns wurde Ob Herr v. Schuckmann nunmehr sein sich trefflich verzinsendes wollten, in die dritte Wagenklasse hineinnötigten. Kurz vor von der Jahresversammlung der Genossen des Wahlkreises Kapital in unserem herrlichen Südwestafrika kolonialagrarisch an- Abgang des Zuges wurden diese Fahrgäste dann aber auf- Weimar  - Apolda  - Ilmenau   einstimmig angenommen. Die Reso gefordert, aum Ausgleich des Fahrpreises Tution lautet: einen Zuschlag zu ihrer Fahrkarte nachzuzahlen. ein Teil der gemeinsamen reaktionären Masse entpuppte, indem " Da der Freifinn bei der letzten Reichstagswahl sich offen als Wer sich weigerte, mnßte hinaus. Und wollte er nicht derselbe eine Anzahl Wahlkreise den reaktionärsten Volksfeinden Ueber die Chancen der Blockpolitik hielt der Reichstags- und den Zug verfäumen, schnell sich in einen der überfüllten Wagen auslieferte, beschließt die Jahresversammlung: Bezüglich der Zandtagsabgeordnete Payer auf dem Sommerfest der Südvierter Klasse hineinzwängen, ganz gleich, ob anstatt der vor- Taftit bei den Reichstagswahlen wolle der Parteitag in Essen eutschen Voltspartei Württembergs folgende staats- geschriebenen 11 Personen bereits 14 und 16 Personen die Steh beschließen, bei Stichwahlen zwischen Freifinn und einer bürger­nännische Entweder- oder- Rede: Jm Reichstag fei die Partei in die bedeutsame, aber ver- gemütlich und geräuschlos ab, besonders wenn pläge eingenommen hatten. Das geht natürlich nicht so lichen Partei enthält sich die sozialdemokratische Partei der antwortungsvolle Stellung des Büngleins an der Wage Stations Stimmenabgabe." gekommen. Der Wunsch der Partei sei das nur zu einem kleinen und Bugbeamte nervös veranlagt sind. Auf den kleinen Teil gewesen. Dem Zusammengehen mit der Rechten und der Stationen mit furzem Aufenthalt haben die Züge mit der über­Regierung stehe die Bolkspartei noch immer mit dem Rest des füllten Wagenklasse fast jedesmal Verspätung. Wenn unser für das Jahr 1908( Hamburger Buchdruckerei und Bertagsanstalt Der in seinem 32. Jahrgang vorliegende Neue Welt- Kalender alten Bauernaberglaubens gegenüber, daß mit großen Verkehrsminister alle die Flüche und Verwünschungen hören würde, Auer u. Co. in Hamburg  ) enthält: Herren nicht gut Kirschen essen ist.( Heiterkeit.) Aber die in der vierten Wagenklasse jetzt gegen die Eisenbahnverwaltung die Volkspartei sei mittlerweile auch im Umgang mit großen ausgestoßen werden, er müßte Bülows Rhinoszeroshaut haben, Herren etivas getvandter geworden und werde dafür sorgen, wenn er nicht für schleunige Abhülfe dieses Mißstandes sorgen daß ihr die Kirschterne nicht ins Gesicht geworfen werden.( Heiterkeit.) Ein verdienstliches Werk und auch eines Opfers wert sei es, das Zentrum aus seiner ausschlag gebenden Stellung verdrängt zu haben. Im Herbst schaft beschäftigte am Montag wieder einmal die gefeggebende Eine Aenderung des Wahlrechts zur übeder Bürger­nicht lange nach dem Zusammentritt des Reichs- Körperschaft des fleinen Freistaates Lübeck  . tages werde die Entscheidung fallen müssen. Entänderung ist bereits die dritte innerhalb eines Beitraumes von Diese Wahlrechts­weder gelinge es dem Reichskanzler, mit der Linken einen wir fünf Jahren. Sie ist jedoch im wesentlichen redaktioneller Na­lichen Fortschritt für den Liberalismus zu erreichen, dann sei tur. Es wurde beschlossen, daß zur Teilnahme an den Wahlen alle der Versuch nicht umsonst gewesen, oder es gelinge ihm nicht, Bürger berechtigt find, die das 25. Lebensjahr vollendet, seit dem und er müsse auf seine Politik verzichten. Dannnehme die vierten der Wahl vorangehenden Steuerjahre ihren Wohnsiz dauernd Volksparteiihre bisherige Taktik und den Kampf im Lübeckischen Staatsgebiete gehabt und während dieser Zeit in alter Weise wieder auf, und sie sei überzeugt, daß er, mindestens soviel an Einkommensteuer gezahlt haben, als für ein wenn nicht jetzt, dann später zum Siege führe. Eine nette Politit, die so und auch anders kann, die entweder( 600 m.) von ihm zu entrichten war. Im Jahre der Wahl muß Einkommen in Höhe des niedrigsten steuerpflichtigen Betrages mit Regierung und Agrariern oder auch gegen fie! Und wenn dem Erfordernis der Einkommensteuerzahlung für die Zeit bis zum nachher die wadere Freifinn Demokratie als die Geprellte zur 30. September entsprochen sein. Bei außerordentlichen Ersatzwahlen unentwegten" Opposition zurückkehren muß, hat sie zugleich die tritt an die Stelle dieses Tages der letzte Tag desjenigen Kalender­Massen um soviel hundert Millionen Steuergrofchen für Kolonial- vierteljahres, welcher zur Zeit der Bestimmung des Wahltages durch den abenteuer geprellt!-

Erwachen die freifinnigen Arbeiter?

würde.

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Kalendarium. Bostwesen. Beachtenswerte Adressen.- Statistisches. Rückblick. Messen und Märkte. Jm Kreislauf des Jahres. Nahrungsmittel­berfälschung und Voltsernährung. Von Emanuel Wurm  . Die Saiten meiner Laute. Gedicht von Fred Meyer- Balte. Der Norweger. Erzählung von Wilhelm Wilhelm Schäfer( mit Illustrationen). Vor dem Streit. Gedicht( mit Illustration). In einer kleinen Gemeinde. Von Dr. Albert Südekum  . Winterwanderung. Gedicht von Ernst Preczang  . Revolutionen in der Grdrinde. Von Dr. Bruno Borchardt  ( mit Illustrationen). Sprüche. Die Frau im alten Rechte. Von Alwin Adé. Sklavenlos. Gedicht von Hans Hart. Eine merkwürdige Sonnenfinsternis. Von Felig Linke( mit Illustrationen). Goldene Worte. Die Kompottschüssel. Eine Rentengeschichte bon Eduard Gräf  ( mit Jllustrationen). Zur Bragis der sozialistischen   Kindererziehung. Von Heinrich Schulz  .- Aus meiner Londoner   Zeit. Erinnerungen von F. J. Ehrhart( mit Porträts). Unser Los. Gedicht von Ludwig Leffen. Einiges aus der Gewerbe- Hygiene. Von Dr. N. Silberstein( mit Illustrationen). Mein Lied. Gedicht von Karl Petersson.- Unsere Toten( mit Porträts). Fliegende Blätter. Ein saurer Tag. Für unsere Rätsellöser. Trächtigkeits. und Brütekalender. Außerdem vier Bilder: Wasserträgerin- Am Sonntag- Verlorener Streit Steinschieber. Gin Vierfarbendruck auf Kunstpapier: Wahldebatte im Dorfkrug. Ein Wandkalender.

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Bürgerausschuß abgelaufen war. Die beiden letzten Sätze sind dem bestehenden Gesetze neu hinzugefügt. Im Laufe der Beratung ge­lang es, ein bei der letzten Bürgerschaftswahlrechtsänderung be Die Westdeutsche Post", das Organ der Hirsch Dunderfchen schloffenes Unrecht wieder gut zu machen. Damals wurden nämlich Gewerkvereine des Rheinlandes, schreibt: Wir wünschen, daß der Linksliberalismus Herrn fassungsmäßig war diejenigen Bürger, welche sich ihr Wahlrecht wie das früher ver­Bülow wirklich über die Klinge springen läßt, entrechtet, wenn sie nicht für vier Jahre Steuern gezahlt hatten. durch Gelderkaufen mußten, ohne weiteres mit damit die unehrliche Politik der Gegenwart Jetzt ist der Beschluß gefaßt worden, daß diese Leute auch dann endlich ein Ende hat. Lieber ein vollkommen reaktionäres wählen können, auch wenn sie feine Steuern entrichten. Regime, als der jetzige Zustand. Dann würde wenigstens Klarheit Im Laufe der Debatte kritisierten unsere Genossen es scharf, daß die geschaffen und dem Volfe die Augen geöffnet werden. Mit schönen fich Boltsvertretung nennende Bürgerschaft sich der Tragweite ihrer Aus dem Wahlkreise Nandow- Greifenhagen. Worten dürften denkende Arbeiter kaum mehr gewonnen werden Beschlüsse nicht einmal bewußt ist, indem sie es zugegeben hat, daß Am 14. d. Mts. fand eine von 45 Delegierten besuchte Kreiss können, sie wollen Taten sehen." ihr das Recht genommen wurde, Initiativanträge zu stellen. vom Senatstische hiergegen gemachten Aeußerungen ändern an der Aus dem Bericht des Vorstandes sei hervorgehoben, daß die Mits Die Generalversammlung des Wahlvereins in Stettin  - Grabow statt. bedauerlichen Tatsache nichts. Ein Redner nannte das bestehende gliederzahl sich auf 2060 gegen etwa 1200 im Vorjahre beläuft. Wahlrecht zum Lübecker   Parlament elend; er wurde dafür zur Seit dem 1. d. Mts. wird Ordnung gerufen, was nur für die Nichtigkeit dieser Behauptung Agitationsschrift, betitelt" Der Sozialdemokrat", für den eine zweimonatlich erscheinende spricht.- Wahlkreis herausgegeben, die dem Bedürfnisse nach prinzipieller Bertiefung Rechnung tragen foll. Diefelbe wird unentgelt, I ich abgegeben.

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Die Deutsche Tageszeitung" versichert, daß die Furcht bor der stumpfen Stlinge des Linksliberalismus dem Reichskanzler die Ruhe des Badelebens schwerlich stören werde. Das glauben wir freilich auch. Ja wir glauben fogar, daß die frei finnigen Barlamentarier sich durch solche Aeußerungen ihr sommerliches dolce far niente faum stören lassen werden. Wollen die freifinnigen Arbeiter Gehör für sich finden, so müssen sie selbst Zaten sehen lassen".-

Die Norddeutsche Allgemeine" und der Fall Schäufele  . Aus Baden   wird uns geschrieben:

Italien  . Nafi.

England.

Die Delegierten konnten von einem erfreulichen Aufschwung der einzelnen Abteilungen berichten. Gewünscht wurde allerfcits eine scharfe Bekämpfung der bürgerlichen Alimbimbereine, die uns viele Arbeiter abspenstig machten. Nach einem Referat des Kandidaten des Kreises, Genossen Kör   sten Berlin  , über Die politische Lage" wurden die Anträge verhandelt und unter anderem ein Antrag angenommen, der die Wahl von Delegierten zu Parteitagen usw. durch Urwahlen vorsteht. Das Vorschlags. recht soll der Kreis- Generalversammlung zustehen.

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Ein Breßsünder". Genosse Schnettler in Bittau, Res dakteur des Armen Teufel", war vom Redakteur der freifinnigen " Bittauer Morgenzeitung" wegen Beleidigung verklagt worden. Der Herr hatte es übel genommen, daß" Der arme Teufel" die jammervolle Haltung des Freisinnsblattes richtig kennzeichnete. Ge. noffe Schnettler wurde zu 750 M. Geldstrafe berurteilt.

Rom  , 15. Juli. Infolge einer Verfügung des Staats­Das Scharfmachergeschwäß der norddeutschen Beschwichtigungs- gerichtshofes ist der frühere Minister Nasi heute nachmittag tante hat in der tonangebenden bürgerlichen Presse Badens, mit in seiner Wohnung durch den Polizeipräfekten verhaftet und Ausnahme einiger Zentrumsorgane, kein vernehmliches Echo ge- in das Gefängnis gebracht worden. funden. Die liberalen Blätter erklären seelenruhig, von der süd- Rom, 15. Juli. Im Laufe des heutigen Abends wurde deutschen   Politik verstände das offiziöse Organ nichts, und die auch der frühere Kabinettschef des Ministers Nasi, Ignace angeblich zum Massenstreit der Eisenbahner auffordernde Rede Lombardo, auf Grund einer Verfügung des Staats­Legiens hat unser Karlsruher   Parteiorgan als direkte Fälschung nachgewiesen. Die badische Regierung hat so wenig gerichtshofes verhaftet und in das Gefängnis abgeführt. Verständnis für das innere Leben der Sozialdemokratie bekundet, daß sie sogar aus dem Mannheimer   Parteitagsprotokoll falsch zitiert hat. Soweit gut; aber die Nordd. Allg. Ztg." versucht der badischen London  , 16. Juli. Von den gestern verhafteten 13 Personen, Regierung beizuspringen und verfährt dabei in einer Weise, die welche an der Kundgebung zugunsten der russischen Revolutionäre nicht unwidersprochen bleiben darf. Sie sagt: Die Angelegenheit würde in Baden   auch schwerlich teilnahmen, sind zwei unter Stellung von Kaution auf freien Fuß biel Aufsehen gemacht haben, wenn nicht Schäufele gefeht worden. Gegen den Organisator des Meetings, William, unbeanstandet Mitglied des Bürgerausschusses der kleinen ist ein Haftbefehl erlassen. Vorortgemeinde Nintheim hätte sein dürfen. Diese Na ch= fichtigkeit zeigt immerhin, wie wohlwollend die Ne­zierung Schäufele bislang behandelt hat, und läßt darauf schließen, Daß eben jetzt sein agitatorisches Verhalten das Maß Sofia  , 14. Juli 1907.( Eig. Ver.) Heute ist Alerander Petrow, überschritten hat, welches auch eine sehr langmütige Regierung der Mörder des ehemaligen Ministerpräsidenten Dimiter Pettow, blättchen oder noch minderen Organ werden sie geboren, ihr In irgend einem kleinen Winkel, irgend einem Kreis. ohne Schädigung ihrer Aktionskraft nicht überschreiten lassen zum Tode verurteilt worden. Er wurde von einem außerordent Lebenslauf läßt sie die Blätter der verschiedensten arbeiter darf." lichen, für den speziellen Fall zufammenernannten Feldgericht verfeindlichen Parteien durchwandern, bis sie schließlich in der Das heißt den Tatsachen denn doch start Gewalt antun. Wir urteilt, welches durch das Ausnahmegesetz gegen die Anarchisten und großen Sloate, in der Post", verenden. stellen feft: Schäufele   war volle 10 Jahre Mitglied des Attentäter wider die Existenz des Staates" nach dem 11. März, Nintheimer Bürgerausschusses, und man tritt ihm nicht zunahe, dem Datum der Mordtat, für zulässig erklärt wurde! Das war wenn man erklärt, er ist nicht einmal im Bürgerausschuß des fleinen Rintheim besonders hervorgetreten. Am 1. Januar 1907 natürlich eine flagrante Verlegung der Verfassung, die die Feld­wurde Rintheim der Residenz Karlsruhe   angegliedert und mit gerichte nur für Kriegszeiten vorsieht.

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Bulgarien.

der Tätigkeit Schäufeles im Bürgerausschuß von Rintheim   war es Der Prozeß vor dem durch die interessierte Regierung selbst er vorbei. Es bot sich ihm nicht die geringste Gelegenheit, fein nannten Feldgericht gestaltete sich zu einer bulgarischen Dreyfus bisheriges agitatorisches Verhalten" zu überbieten. Er ist seit affäre. Ganz abgesehen von der Verurteilung Petrows wurden die diefer Zeit niemals als Rebner öffentlich aufgefogenannten zwei Wittäter" Ikonomoto und Chranold, obwohl gegen sie treten. Von der Langmut der Regierung brauchte Schäufele  somit nicht zu profitieren, denn sie hatte keinerlei Anhaltspunkte feinerlei Beweis vorlag, ja im Gegenteil alle Beugenaussagen für für seine agitatorische Tätigkeit. Also nicht deswegen hat der sie günstig lauteten, als Mithelfer zu 15 bezi. 20 Jahren Fall Schäufele   in Baden   großes Aufsehen erregt, nicht deswegen Kerker verurteilt! Die Nachegefühle der bulgarischen Regierung sind haben die gesamte politische Bresse Badens und nicht minder fast eben zu stark entwickelt, als daß sie sich's in solchen Fällen an einem alle politischen Körperschaften zu der Angelegenheit Stellung ge- Opfer genügen ließe. nommen. Man mußte vielmehr in der neuesten Aftion der badischen Regierung einen Frontwechsel gegenüber der Sozial­

demokratie erblicken, gegenüber derselben Partei, mit der man bei

Sofia  , 16. Jult. Das Todesurteil an Petrow ist heute

der Landtagsstichwahl 1905- nicht ohne Zustimmung der Re- hier vollstreckt worden.

gierung eine Rentrumsmebrbeit vom Landtage ferngehalten hat.

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Gewerkschaftliches.

Wie die Terrorismuserzählungen entstehen.

Baugewerbe nicht neue Terrorismuserzählungen zeitigen Ein Wunder wär's, wenn der große Kampf im Berliner  würde, Erzählungen natürlich nicht von dem Terrorismus der einer Stulturforderung wegen auf die Straße warfen, sondern Unternehmer, die Tausende arbeitswilliger Bauproletarier von angeblichem Zerrorismus der brutal vergewaltigten organisierten Arbeiterschaft.

Man schickt uns blau angestrichen die Lichtenberger Volkszeitung" zu, die unter einem schlecht gespielten Aufwand sittlicher Entrüftung folgende Schauergeschichte erzählt:

Wie organisierte Arbeiter einen nicht organisierten Kollegen aus Lohn und Brot zu drängen bereit sind, beweist folgender hier geschehener Vorfall. Auf dem Neubau Weichsel­straße 2/3 in Lichtenberg   arbeitete der nicht organisierte Maurer W. Schilling aus Berlin  . Diese Tatsache erregte den Zorn seiner Kollegen und so trat denn der Maurer Paul Rubenz mit dem Grsuchen an ihn heran, dem Verbande beizutreten. Sollte er dies nicht tun, so würde man ibn zwingen, die Arbeit nieder.