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berzeichnen ist. Der Erfolg ist für die Arbeitet meistens fordert natürlich nebst der zu den geplanten Ent­gleich Null. eignungen nötigen Riesensummen. Die Ansiedelungskommission Die Privatunternehmer sind natürlich über die bei den Staats- soll nicht nur das Recht erhalten, beim Verkauf deutscher und Gemeindebetrieben vorherrschende Tendenz höchlichst entzückt. Süter an Polen   Einspruch zu erheben und den Uebergang des Sie wachen aber auch mit Argusaugen darüber, daß die Arbeiter dieser Betriebe vor den thrigen nichts voraushaben, und Besizes in polnische Hände zu verhindern, sondern es soll ihr ferner ihre Vertreter in den Behörden geben sich wie unter anderem im Widerspruch zur Verfassung die Befugnis ein­die Verhandlungen des Zürcher Stadtrats über den Neunstunden- geräumt werden, ein 8 wangsenteignungsver­tag und den Minimallohn der Gemeindearbeiter gezeigt haben fahren gegen preußische Grundbesiger pol­redlich Mühe, jeden Fortschritt zu unterbinden. Die Privat- nischer Nationalität einzuleiten und diesen ihren unternehmer gehen aber noch weiter: sie scheuen sich nicht, sobald Landbesitz auf Kosten der preußischen Steuerzahler ab­ihnen von beabsichtigten Verbesserungen der Arbeitsverhältnisse in zunehmen.

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Staatss oder Gemeindebetrieben etwas zu Ohren kommt, direkt zu Die Deutsche Tageszeitung" weiß über den Stand der ungunsten der Arbeiter zu intervenieren! Bis jet hatte man aller­dings für dergleichen Interventionen keinerlei Beweise, man konnte sie Angelegenheit allem Anschein nach aus dem Landwirtschafts­mur aus manchem merkwürdigen Zusammentreffen" vermuten. Der ministerium folgendes zu berichten: foeben erschienene Bericht des Arbeitgeberverbandes schweizerischer Maschinenindustrieller liefert nun aber auch den lange vermißten

Beweis.

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Dieser Bericht beschäftigt sich in längeren Ausführungen mit der Verivaltung der Bundesbahnen und beklagt sich darüber, daß diese die Existenz der Privatindustrie erschweren, da ihnen als staatlichem Organ Konzessionen mit Rücksicht auf die Arbeitszeit natürlich viel leichter fallen als denen, die sich daraus ergebende materielle Ein­bußen persönlich zu spüren bekommen und die mitten im industriellen Wettkampf mit dem In- und Auslande stehen". Den Grund zu diesen Klagen bildet die von den Arbeitern nach langen Kämpfen endlich durchgesetzte Einführung der 54 stündigen Arbeits­geit für die Werkstättenarbeiter der schweizerischen Bundesbahnen. Diesen Schritt hat, wie aus dem Berichte hervorgeht, der Vorstand des Arbeitgeberverbandes zu verhindern beschlossen! Glück­licherweise ohne Erfolg. Der Bericht führt darüber aus: Es ist selbstverständlich, daß die Arbeitszeitverhältnisse in staatlichen Be­drieben eine intensive Rückwirkung ausüben auf die Kämpfe um die Arbeitszeif in der Privatindustrie, und es wäre zu erwarten, daß jene Betriebe hierauf einigermaßen Rücksicht nehmen. Wir verlangen nicht, daß der Staat im Rampfe um die Arbeitszeit sich auf die Seite der Arbeitgeber ftelle, aber wir protestieren dagegen, daß der Staat die Arbeiterorganisationen durch solche Stellung­nahme zu unaufhörlichem Rampfe um Reduktion der Arbeitszeit geradezu einlädt."

Der Standpunkt, daß der Staat zur Wahrung der Interessen der Privatindustrie da sei, ist in ebenso unverblümter Weise in der letten Session des Nationalrats zum Ausdruck gebracht worden. Die Veranlassung hierzu war folgende: Seit 1873 werden in der Schweiz   sämtliche Linienbauten und Reparaturen des Tele­graphen und Telephons in staatlicher Regie ausgeführt. Man hat damit die besten Erfahrungen gemacht. Jede Linie verfügt über ständige, geschulte Arbeiter, sodaß es möglich ist, Schäden sofort zu heben. Der Bau ist ein durchaus einheitlicher, und Pfuscharbeit ist so gut wie ausgeschlossen. Dieser Regiebetrieb ist aber der Privatindustrie ein Dorn im Auge; sie möchte am Bau und Unter­halt der Telegraphen- und Telephonlinien auch gern etwas ver­dienen. Es wurde deshalb in der Dezemberfession von 1905 anläß­lich der Budgetberatung ein Bostulat gestellt und angenommen, das die Uebertragung des Baues einiger Telegraphen- und Telephon linien an die rivatindustrie zum 3mede hatte, unter Vor­behalt der Materiallieferung durch den Bund. Mit Botschaft vom 13. März 1906 beantragte aber der Bundesrat die Abweisung des Postulats, weil die lebertragung des Baues an die Privat industrie die Solidität der Anlagen und die Sicherheit des Verkehrs beeinträchtigen müßte.

Dieses Argument allein schon hätte genügt, die im National­rat fizenden Privatindustriellen in Aufregung zu bringen. Die Botschaft enthält aber noch andere Argumente. Sie sagt, die Herren Unternehmer fönnten, im Bestreben, möglichst rasch und möglichst viel zu verdienen, leicht Pfuscharbeit liefern. Und dann heißt es in der Botschaft wörtlich: Der Unternehmer kennt felbstredend kein anderes Interesse als das feinige. Er wird aus jedem Unternehmen einen möglichst großen finanziellen Gewinn zu erzielen suchen, und dies wird er eben nur erreichen bei hohen Einheitspreisen und indem er sein Arbeitspersonal besser ausnutt oder ausbeutet, als die Vorschriften über das Anstellungsver­hältnis der Telegraphen- und Telephonarbeiter es dieser Verwaltung gestatten. Bei ihr fällt der Unternehmergewinn weg, resp. er kommt größtenteils in Form höherer Löhne den Arbeitern zugute. Denn wenn wir die Arbeitsbedingungen der Unternehmer untersuchen, indem wir die von ihnen bezahlten Löhne mit denjenigen der Tele­graphenverwaltung in Bergleich bringen, so bestätigt sich die An­ficht, daß es in der Hauptsache die starke und vorübergehende Heran­ziehung und Wiederabstoßung billiger Arbeitskräfte ist, die hohen Gewinn des Arbeitgebers ermöglichen. Wie gezeigt, find jedoch für die besonderen, mit Gefahren verbundenen Arbeiten der Tele­graphenverwaltung nur die besten Arbeiter gut genug. Sie sollen daher auch den verdienten Lohn für ihre Arbeit ganz erhalten und nicht einen gewiffen Prozentsatz davon einem Dritten abtreten

müssen."

So verständige Wahrheiten in einem amtlichen Bericht, das war für die Privatindustriellen, die vom Staate den Schuß ihrer Interessen erwarten, ein au starter Berstoß gegen den heiligen Geist des Kapitalismus  . Die drei Größten der fapitalistischen Hierarchie, der Maschinenfönig Sulzer  , der Wasserkraftverschacherer Bichotte und der Finanzkünstler Speiser, liefen Sturm gegen die einfichtigen Ausführungen, und da sie nicht glauben mochten, daß der Bundes­rat selbst sich solcher Keßereien fönne schuldig gemacht haben, jo schrieben sie sie einem Beamten zu und verlangten energisch, daß der Bundesrat solchen Schreibern" fünftig etwas besser auf die Fingern sehe! Leider weiß man nicht, wer die Schuld" daran trägt, daß solche derbe Wahrheiten in einer Botschaft des schweize= rischen Bundesrates zu finden sind. Bundesrat Bemp gab die Ber­ficherung ab, daß der Passus nicht gegen die Unternehmer im allge­meinen, sondern nur gegen die Telegraphenleitungs- Affordanten ( die gar nicht in Frage kommen!) gerichtet, und wies darauf hin, daß der Akt vom Bundesrat Forrer unterzeichnet sei. Es ist aber anzunehmen, daß dieser gar nicht gelesen, was er unterzeichnete.

Die Angelegenheit hat für die schweizerische Sozialdemokratie leider auch eine Schattenfeite, und zwar ist diese darin zu sehen, daß jene Großkapitalisten die Interessen ihrer Klasse so rücksicht3­Ios aussprechen und ihre Auffaffung über wirtschaftliche Wahrheiten so unverhohlen zum Ausdruck bringen konnten, ohne daß die beiden fozialdemokratischen Nationalräte, Brüftlein und Scherrer, ein Träftiges Wort der Entgegnung fanden.

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 17. Juli 1907. Oftmarkenpolitik.

Landesverein für das Königreich Sachsen an, daß durch die Be feitigung der Unterscheidung zwischen städtischen und ländlichen Wahlkreisen und die Sicherung einer gerechten Wahlkreisein= teilung, sowie durch die Abschaffung der indirekten Wahl zwei seiner bisherigen Forderungen befriedigt werden sollen; er erflärt fich auch, an seinem Beschlusse vom 24. Januar 1904 festhaltend, mit einem gemäßigten Pluralwahrechte, wie es der Entwurf, wenn auch nur für einen Teil der Abgeordnetenwahlen, borsieht, grundsätzlich einverstanden, verhehlt jedoch nicht seinen Widerspruch gegen mehrere Einzelheiten. Dafür, daß durch Ver­hältniswahlen den Minderheiten eine entsprechende Vertretung im Landtage gewährt wird, tritt er ein, hält aber den Vorschlag der Regierung für keine glückliche Lösung dieser Auf= gabe. Vor allem aber hat er gegen die Uebertragung des einen Teils der Wahlen an die Kommunalverbände und die dadurch herbeigeführte Spaltung der Zweiten Kammer in zwei ihrem innersten Wesen nach verschiedene Gruppen von Abgeordneten so schwere Bedenken, daß er dem Entwurf in der vorliegenden Form nicht zuzustimmen vermag."

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Zunächst beschäftigte sich das Landwirtschaftsministerium mit der Sache; es entstand eine Denkschrift und ein Entwurf, mit dem sich auch schon das Staatsministerium, wenn auch nur vorläufig beschäftigt hat. Gegen Ende der Tagung des Selbstverständlich finden auch die Nationalliberalen Einiges an dem Wahlrechtsentwurf auszusehen schon aus taktischen letzten Landtages wurde mit den Führern der konservativen Gründen; im ganzen aber find sie, wie der Beschluß erkennen läßt, Parteien und der Nationalliberalen vertraulich Fühlung genommen, mit der Hohenthalschen Leistung einverstanden. Zieht man die Eigen­um zu erkunden, ob eine solche oder ähnliche Vorlage Aussichten art des Nationalliberalismus in Betracht, erscheint diese Haltung habe, vom Abgeordnetenhause angenommen zu werden. leber begreiflich. Die Annahme des Wahlrechtsentwurfs würde voraus­den Verlauf dieser Besprechungen ist bekannt geworden, daß auch sichtlich die Wirkung haben, daß der sächsische Nationalliberalismus bei den Politikern, die grundsätzlich Freunde der Ansiedelungspolitik einige Mandate auf Kosten der Konservativen gewinnt, und diese und ihres Zieles find, lebhafte Bedenken obwalteten, wahrscheinliche Vergrößerung ihrer Landtagsfraktion sticht den die nicht ohne weiteres zerstreut und beseitigt werden konnten. großen Genies, die in Sachsen   nationalliberale Führer spielen, allem Das war der eine Grund, weswegen man es interließ, den Ent- Anschein nach gewaltig in die Nase. wurf noch dem letzten Landtage zu unterbreiten. Es lag aber noch ein anderer Grund vor, nämlich der, daß auch in Regierungs­freifen eine nochmalige gründliche Erwägung der schwierigen Frage für notwendig erachtet wurde. So liegen die Dinge heute. Seit dem Schlusse des Landtages hat sich tatsächlich nichts geändert. Man ist und bleibt entschlossen, den Entwurf womöglich dem Landtage in seiner nächsten Tagung zu unterbreiten. Grundsätzlich ist man durchaus einig; über die Formulierung gehen die Meinungen auseinander."

Um nicht eine verfehlte Politik aufgeben und ihre Un­fähigkeit eingestehen zu müssen, greift also die Regierung leichten Sinnes zur Zwangsenteignung. In allen Tonarten wird sonst von der Heiligkeit des Eigentums geschwätzt; hier aber wird nicht nur eines höheren Zweds willen, sondern lediglich um eine verpfuschte Politik aufrecht zu erhalten, diese Heiligkeit ohne weiteres ignoriert.

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Zum Fall Schellenberg.

Das Neueste von dem medizinischen Fall Schäufele   ist, daß Dr. Schellenberg, der wegen seiner angeblich sozialdemokratischen Gesinnung von der Wiesbadener   Postverwaltung gemaßregelt wurde, gar kein Svzi ist, sondern Freisinniger, Mitglied einer Partei, die zum Regierungsblod hört. Der Frankfurter Zeitung  " wird nämlich aus Wies­ baden   gemeldet:

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" Bu der Auslassung der Nordd. Allg. Btg." zu dem Fall des Postarztes Dr. Schellenberg hat der als eifriger öffentlicher Parteigänger" der Sozialdemokratie Verdächtigte dem Blatte folgende flare Berichtigung übersandt: Es ist unrichtig, daß ich in der Oeffentlichkeit oder im Geheimen als eifriger Parteigänger der Sozialdemokratie auf getreten sei. Ich bin überhaupt wie dem Reichspostamt wohlbekannt nicht Sozialdemokrat, sondern Mit­glied der Freisinnigen Vereinigung   feit ihrer Gründung. Richtig ist, daß ich in der Stich wahl dem Sozialdemokraten gegen den Rechtsnational liberalen( gemeint ist Bartling) meine Stimme gegeben

habe.

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Um so befremblicher erscheint der Mizgriff des Reichspoft. amts. Die Stelle des hiesigen Postarztes ist inzwischen durch den Leipziger Verband gesperrt worden.

Die Nordd. Allg. 3tg." veröffentlicht die Zuſchrift eines konservativen Arztes, der sich durchaus für das Recht einer Behörde ausspricht, sozialdemokratische Vertrauensärzte zu maßregeln. Dieser Standpunkt ist wenigstens insofern fon­sequent, als der Arzt seinen Stollegen fein Standesvor recht eingeräumt wissen will. Wie für die Arbeiter in Staatsbetrieben soll auch für die Aerzte der Saz gelten, daß sie ihre politische Ueberzeugung" nach den Wünschen ihrer Brot­geber" einzurichten haben. Ift's gleich der Standpunkt des ataien, so hat es wenigstens Methode!

Das offiziöse Hesblatt beschönigt die Maßregelung mit dem Argument, daß ein Parteifanatifer" als Arzt auch seine Patienten politisch beeinflussen" könne. Danach müßte den Aerzten überhaupt das Recht aberkannt werden, eine politische Meinung zu vertreten. Oder dürfen konservative Aerzte eine politische Beeinflussung ausüben?! Das Berliner Tageblatt" schreibt:

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Zum Tucker- Brief.

Genoffe Bebel fendet uns folgende Zeilen mit dem Ersuchen um Veröffentlichung:

Ich lese nachträglich in der Leipz. Volksztg.", daß der Ver­treter der Frantf. Beitung" in New York   seinem Blatte die Mit­teilung gemacht habe, der Afrikareifende Giesebrecht habe ihm in bezug auf den sogenannten Tucker- Brief unter anderem gesagt: Er, Giesebrecht, sei am 12. März 1896 mit einem bekannten Afrikaforscher und späteren hohen Beamten des Kolonialamts zu­sammen in Berlin   gewesen. Der Afrikaforscher erzählte Giesebrecht dabei, nunmehr gehe es Peters an den Stragen. Er habe In­formationen des Auswärtigen Amtes. Deren Niederschrift über­brachte Giesebrecht dem Abgeordneten Bebel und dieser habe auf Grund der darin enthaltenen Aeußerungen irrtümlich geglaubt, im Besize eines Briefes von Peters an den Bischof zu sein, was nicht beabsichtigt war."

Gegenüber diesem Versuch Giesebrechts, mich in dieser Affäre in einer etwas seltsamen Rolle erscheinen zu lassen, stelle ich fest, daß meine Mitteilungen in der Peters- Affäre nicht von Giesebrecht herrühren, daß er fein Gewährsmann für mich war und daß, wie die Berichte über die Reichstagsverhandlungen vom 13. bis 16. März 1896 ausweisen, der sog. Tucker- Brief von mir in der Form voll­inhaltlich mitgeteilt wurde, wie er mir von meinem Gewährsmanv übergeben worden war.

Aus der militärischen Ferienkolonie. Vor dem Breslauer Oberkriegsgericht des VI. Armeekorps als Berufungsinstanz unter Vorsitz des Oberstleutnants von ent stand angeklagt der Pionier Walter Schinke vom Schlesischen Bionierbataillon Nr. 6 in Neisse   eines bunten Straußes bon Straftaten wegen: der Gehorsamsverweigerung, Achtungsverletzung, Beleidigung Vorgesetzter usw. Das Kriegsgericht der zwölften Division zu Neisse   verurteilte ihn zu einem Jahre und einen Monat Gefängnis. Auf Befehle von Borgesetzten hatte er entgegnet: Als Mensch kommt man hierher, als Schwein wird man behandelt, bringt mich ins Zuchthaus oder in die Arbeiterabteilung nach Königsberg  , für die Tiere gibt es einen Schutzverein, für mich nicht, ich will lieber bei Wasser und Brot siken als hier sein. Ich bin nicht geboren zum Militärleben, ich hab es sati, ich mache was ich will und fürchte mich nicht vor Vor­gesetzten."

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Auf eine Frage, warum seine Bade rot sei, sagte er, das ist die Ehre des Herrn Hauptmann, er hat mir mit dem Kolben die Fresse so poliert. Zu seinen Kameraden sagte er:" Ihr seid schön dumm, Euch von Unteroffizieren so viel sagen zu lassen, wenn ein Unteroffizier reinfommt, macht Ihr die Tür auf und kriecht ihm in den Arsch, Ihr seid Scheißterle, ich würde das nicht tun." Der Gerichtsherr forderte strengere Bestrafung, Kriegsgerichtsrat Geisler als Anklagevertreter beantragte, da Kriegsgerichtsrat Geisler als Anklagevertreter beantragte, da der Mann die Disziplin in ganz schlimmer Weise gefährdet, ein Jahr sechs Monate Gefängnis. Das Oberkriegsgericht erkannte auf die horrende Strafe von zwei Jahren Gefängnis. Wie mag der Mann, ehe er seinen Aerger in solchen Aeuße­rungen ausließ, gereizt worden sein?

tönnen!

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Oefterreich. Ein Lueger'scher Bluff.

Ostelbische Schulpaläste. Aus Landsberg   a. W. wird det Frankfurter Zeitung  " geschrieben: Eines Stulturstaates unwürdige Schulverhältnisse herrschen teilweise noch in der Neumark  . So befindet sich in Bato( Kreis Soldin) Lehrerwohnung, Schulzimmer " Es ist eine grobe Ungehörigkeit, wenn irgendein und Schweinestall unter einem Dache, nur durch eine dünne Wand Borgesetzter oder Arbeitgeber herumschnüffelt, um zu erfahren, getrennt. Beitweise herrscht in den Schulräumen dadurch ein wie feine Untergebenen und Beamten gestimmt haben. Bei den folcher Geruch, daß es Lehrer und Schüler nicht aushalten allgemeinen Wahlen sind auch die Beamten nicht dienstlich tätig, sondern sie erfüllen ihre stattsbürgerliche Pflicht in voller Unabhängigkeit nach ihrer eigenen Ueber­zeugung. Will sich ein Borgesepter als politischer Kontrolleur aufspielen, so verdient er mit aller Gnt= schiedenheit in eine Schranken gewiesen Wien  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Jm Abgeordnetenhaus be zu werden. Nur dann könnte sich die Behörde mit Recht gründete der Abgeordnete ueger einen Antrag auf Einsehung beschweren, wenn irgendein Beamter seine Stellung dazu miß- eines Jubiläumsausschusses, der über die Art und Weise, wie der brauchte, um in seiner amtlichen Tätigkeit für seine po- Staat das einzig dastehende Jubiläum des Kaisers mitfeiern soll, litische Ueberzeugung Propaganda zu machen. Sonst aber ge- zu beraten und Bericht zu erstatten hat. Nach der Ansicht des bührt dem Borgesetzten, der nach der Abstimmung seiner Unter- Redners müßte diese Feier des Staates darin bestehen, daß sie gebenen schnüffelt, ein Denkzettel. Das sagen ivir von der allen Völkern und allen Ständen entspreche, weshalb er im A schärfften Opposition, mag es sich um 8entrum oder schuß beantrage, der Staat möge hundert Millionen als Stamm­fapital für eine Alters- und Invaliditätsversicherung spenden. Sozialdemokratie handeln."

Das ist ja sehr hübsch. Hoffentlich feßt es aber der Freifinn( Langanhaltender, stürmischer Beifall, Händeflatschen im ganzen im preußischen Landtag durch, daß fünftig auch den Staats- Haus.) Diese Institution müsse sich auf alle arbeitenden Stände, arbeitern nicht mehr wie bisher das Koalitionsrecht unterbunden auf das Gewerbe und den Bauernstand erstrecken( lebhafter Beifall), wird, daß auch keinerlei politische Maßregelungen mehr vor- und solle auf ewige Beiten mit dem Namen des Kaisers ver­fommen. Als Regierungspartei hat doch der Freifinn bunden sein, der allen Völkern und allen Untertanen das Wahlrecht ein Anrecht darauf, seine Wünsche respektiert zu sehen!-gegeben habe. Der Kaiser solle ein Kaiser aller Völker und aller Menschen sein, welche in seinem Reiche wohnen.( Anhaltender Hanswurst und Menschenfreund. Beifall.) Der Antrag Lueger wird unter lebhaftem Beifall ein­Die" Post" entdeckt, daß die Sächs. Arbeiter- 3tg." über Karstimmig angenommen. Das Haus nimmt hierauf die erste Lesung funfelstein ganz anders geurteilt habe, wie der Vorwärts". des Gefeßentwurfes betreffend die Ausprägung von Jubiläums. Die Regierung hat mit ihrer Ostmarkenpolitit ein gründ. Der Vorwärts" habe Starfunkelstein einen politischen answurst münzen bor. Der Abgeordnete Malit erklärt, die Alldeutschen  hätten feinen Grund, sich der Jubiläumsstimmung anzuschließen; liches Fiasto erlitten. Hunderte von Millionen sind ver- genannt, während die Sächs. Arbeiter- 3tg." ihm seine Menschen fie empfinden mit Groll und Verbitterung das ununterbrochene pulvert, aber ihren Swed: die Zurückdrängung der polnischen freundlichkeit attestiert habe. Wir vermögen da einen Widerspruch nicht zu entdecken. Ge Burückdrängen des Deutschtums in den letzten sechzig Jahren in= Karnickel", hat sie nicht erricht. Im Gegenteil, die polnische tann jemand ein wohlmeinender Menschenfreund sein und doch folge der österreichischen Regierungspolitif. Die Inschrift der Bevölkerung ist vielfach in früher fast rein deutsche Gegenden zugleich ein politischer Hanswurst. Womit wir freilich nicht be- Ende Deutschösterreichs". Der Finanzminister spricht dann unter Jubiläumsmünze müßte heißen:" Finis Austriae", das heißt borgedrungen. Der einzige Erfolg des Treibens der An- haupten wollen, daß die politischen Hanswurste des Kronsbein- Ende Deutschösterreichs". Der Finanzminister spricht dann unter dem stürmischen Beifall des Hauses seine Empörung und Ent­fied elungskommission ist lediglich eine anormale Steigerung der Blattes nun auch Menschenfreunde wären! rüstung darüber aus, daß im österreichischen Parlament eine der= Grundstückspreise. Jedoch hat dieser Mißerfolg die preußische artige Rede gehalten werden konnte. Der Vizepräsident Zacet Regierung nicht eines Besseren belehrt. Sie hat aus dem erteilt dem Abgeordneten Malit nachträglich einen Ordnungsruf völligen Fehlschlag ihrer ganzen bisherigen Polenpolitik ledig- Der neue sächsische Wahlgesehentwurf hat Gnade gefunden vor den wegen ungebührlichen Hereinziehens der Krone in die Debatte, lich die Folgerung gezogen, daß mit noch schärferen, noch ber- Mugen- der sächsischen Nationalliberalen. Während die konservative wogegen Malit am Schluß der Sigung protestiert. Hierauf wurde fassungswidrigeren Mitteln der Ausbreitung der Landtagsfraktion am letzten Sonnabend den Entwurf scharf zurück der Gefeßentwurf dem Budgetausschuß überwiesen. Die nächste polnischen Bevölkerung entgegengearbeitet werden muß. Schon gewiesen hat, faßte am Sonntag eine Sibung des nationalliberalen Sigung findet Donnerstag statt. Landesausschusses für das Königreich Sachsen, an der auch die Land- Der gute Lueger bersteht es noch immer meisterhaft, sich in die legte preußische Thronrede fündigte eine neue Dftinarten- tagsabgeordneten Gontard, Dr. Schill, Ehret, Müller, Langhammer, Szene zu sehen, so meisterhaft, daß er mit seinen überraschenden borlage an; die, wie bürgerliche Blätter zu berichten wissen, Schied, Kretschmar, Popik, Rühlemann, Merkel und Neidhardt teil- Jdeen ein ganzes Parlament zu verblüffen weiß. Sonst wäre es jekt völlig oder doch zum wenigsten in ihren wichtigsten nahmen, einstimmig folgenden Beschluß: ihm wohl schwerlich gelungen, mit seinem Hundertmillionenprojekt Hauptteilen fertiggestellt sein soll und für die Ansiedelungs- An dem am 6. Juli d. J. veröffentlichten Wahlgefeßentwurf dem Fünfhundertmännerhaus so gewaltig au imponieren. tommission nichts weniger als das Enteignungsrecht der Sächsischen Staatsregierung erkennt der Nationalliberale

Sächsischer Nationalliberalismus.