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Nr. 165. 24. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 18. Juli 1907.

Die Berliner Partei

und der internationale Kongreß.

Ueber die Parteiverfammlungen vom Dienstag lassen wir noch folgende ausführliche Berichte folgen:

Erster Wahlkreis.

Der Wahlverein des ersten Berliner Reichstagswahlkreises ver­fammelte sich in Dräsels Festsälen, Neue Friedrichstraße. Zum ersten Punkt der Tagesordnung, Bericht des Vorstandes, nahm Genosse Wolderski das Wort. Er erinnerte daran, wie bei der letzten Reichstagswahl die Genossen allerorten auf den ersten Berliner Wahlkreis blickten, der mit seiner Stimmenzahl den gehegten Wünschen und Erwartungen vieler Genossen nicht entsprach. Mit neuer Energie hat seitdem die Agitation im Kreise eingesetzt und der Vorstand blidt mit Zufriedenheit auf seine, jüngste crfolgreiche Tätigkeit zurück, die mit der Kreiskonferenz bom 5. März einen guten Anfang nahm. Die eingesetzte Restanten tommission hat neue Ordnung geschaffen und manches Mitglied durch geeignete Maßnahmen dem Verein erhalten. Die Mitglieder­zahl hat sich in erfreulicher Weise vermehrt und ist auf 720 ge­stiegen. 7 Vorstandsfizungen fanden statt, darunter eine außer ordentliche, der ein Ausschlußantrag vorlag. Es gelang dem Vor­stande aber, in diesem Falle in einer versöhnenden Weise einzu­greifen, so daß der Antrag zurückgezogen wurde. Die General­bersammlung fand ihre Fortsetzung in einer Versammlung, zu der Genosse Molkenbuhr als Redner eingeladen war. Ferner wurde von den Genossinnen eine Volksversammlung veranstaltet. Bei dem Appell um Unterstützung, den die Schneider wie die Bäcker in ihrem Kampfe gegen die Unternehmer an den Verein richteten, war dieser gern bereit, seine Hülfe zu gewähren. Woldersti ge­dachte dann der Maifeier und des damit verbundenen Proteftes gegen die preußische Wahlrechtsschmach, der auch im ersten Kreise wie überall seinen lebhaften Widerhall fand. 1200 Maifestzeitungen wurden im Kreise verbreitet. Wo es Bildungsbestrebungen zu fördern galt, war der Verein stets auf dem Plaze. Den Funktio­nären des Vereins wurden Broschüren gratis zur Verfügung ge­stellt, damit sie über verschiedene Dinge beffer orientiert seien, jeder Parteigenosse konnte dieselben Broschüren, wie auch die Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung", zu billigen Preisen erstehen. Dies Wert von Bernstein empfahl Wolderski allen Ge­noffen aufs wärmste, ebenso den Besuch der Vorträge von Maurenbrecher, Baege und Rosa Luxemburg , die im Herbst wieder aufgenommen werden. Die jungen Partei­genoffen wies er auf die Arbeiterbildungsschule hin, die reiche Ge­legenheit zum Lernen bietet. Eine große Verbreitung fand Fischers bekannte Reichstagsrede im Kreise, die für eine gute Aufklärung sehr geeignet war.

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Der Kassierer, Genosse Bittner, erstattete den Kassen bericht über die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1907. Die Einnahmen betrugen 3497,60 M., barunter is: ein"' eberschuß von der Reichstagswahl her im Betrage von 429,15 M. Die Ausgaben beliefen sich auf 1490,93 M., bleibt als Bestand 2006,67 M. Auf Antrag der Revisoren wurde der Kassierer entlastet.

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Genoffe Dieseler als Mitglied der Preßtommission berichtet von Beschwerden der kleinen Plättstubeninhaber gegen die Redaktion, die sich gegen Einführung einer längeren Lehrzeit in Wasch- und Plättereibetrieben erklärt hatte und erkennen ließ, daß sie darin nur eine Ausbeutung der jungen Kräfte erblide. Die Kommission stellte sich entschieden auf Seite der Redaktion, die fleinen Gewerbetreibenden gegenüber, auch wenn diese Partei­genoffen find, in solchen Fällen keine Rücksicht angedeihen lassen darf. Ein Antrag des Unterstützungsvereins der Buzer um Auf­hebung der Borwärts" sperre wurde abgewiesen und die Sperre gerechtfertigt durch das Verhalten des Vereins im gegenwärtigen Kampf im Berliner Baugewerbe. Im allgemeinen seien Klagen gegen die Redaktion nicht vorgekommen, die Abonnentenzahl steige erfreulich, aber es sei darin noch viel mehr zu erreichen möglich und jeder Genosse sollte mithelfen, daß die Verbreitung des Bor­wärts" immer größer werde.

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Genoffe Ege, Mitglied der 2otalkommission, be­dauert, daß der erste Kreis immer noch so schlecht gestellt sei in bezug auf Versammlungshallen. In einigen Fällen wurden Lokale, die man zur Wahlzeit haben konnte, später wieder verweigert, wie Café Gärtner. Im Klubhaus, Krausenstraße 11, machte die Polizei Schwierigkeiten und erlaubte dem Wirt nicht, den Saal zu öffent­lichen Versammlungen herzugeben, weil bautechnische Anforde­rungen nicht erfüllt seien. Pflicht aller Genossen ist es, die Lokal­lifte genau zu verfolgen und danach zu handeln.

werkschaften an, die er lebhaft verteidigte und machte auch allerlei Die weiteren Ausführungen erstreckten sich auf die Ein. Bedenken gegen die Maifeier geltend, was ihm aber von vielen wanderungsfrage, für die sich keine Generalregel auf­Seiten sehr verübelt wurde. Genosse Benade erklärte, daß ohne stellen ließe. Das Kapital sei bestrebt, Arbeiter aus kulturell Opfer kein Kampf geführt werden könne und daß wir kämpfen, zurückgebliebenen Ländern zur Industrie und Landwirtschaft um vorzubringen und Fortschritte zu machen und uns nicht heranzuziehen, wogegen sich besonders die Gewerkschaften in den Vereinigten Staaten wehren. Vom sozialdemokratischen Stand­punkt ist zu sagen, daß alles zu tun sei, das Kulturniveau der Eingewanderten zu heben, sie politisch, gewerkschaftlich und kulturell zu erziehen. Bei aller internationaler Solidarität lann man jedoch den Arbeitern in den vorgeschrittenen Ländern das Recht nicht streitig machen, sich gegen die Praktiken der Unternehmer, durch Heranziehung unaufgeklärter billiger Arbeitskräfte die Ges wertschaften zu schädigen, energisch zur Wehr zu sehen. Hierzu wird der Kongreß einen Weg finden, wie er der internationalen Klassenbewegung entspricht.

durch ängstliche Bedenken zurüdhalten lassen dürfen. Ein Antrag, daß der erste Kreis dafür eintritt, die Maifeier auf die Tagesordnung des Kongresses zu sehen, wurde angenommen und der Delegierte verpflichtet, für die Beibehaltung der inter­nationalen Feier einzutreten. den Genossen Wolderski. Die Versammlung wählte als Delegierten des ersten Kreises

zu widmen.

Zweiter Wahlkreis.

Schmidt gibt den Kassenbericht für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni cr. 1679,94 M. beträgt die Einnahme 20 097,81 M., die Ausgabe Einschließlich eines Kassenbestandes von 18 849,99 M., so daß ein Bestand von 1247,82 m. verbleibt; 8250 m. wurden an die Verbandskasse abgeführt. Für die Reichstagswahl wurden 7100,07 M. eingenommen und 5628,01 m. ausgegeben, der Ueberschuß beträgt somit 1472,06 m. Von den Revisoren wird die Richtigkeit der Abrechnung bestätigt, eine Diskussion schließt sich dem Vorstandsbericht nicht an.

Gibt man uns dies

sich eines guten Besuches. Vor Eintritt in die Tagesordnung Die Generalversammlung des zweiten Wahlkreises erfreute ehrte die Versammlung das Andenken der seit der letzten Tagung die Tagesordnung komme. Werde sie aber angeschnitten, dann Von der Maifeier stehe es noch nicht fest, ob sie auf verstorbenen Wahlvereinsmitglieder in der üblichen Weise. könne die Antwort nur sein, an den bisherigen Beschlüssen fest­Schwemte gab einen gedrängten Bericht über die Tätigkeit zuhalten. des Vorstandes während der letzten vier Monate. Stände es wirklich so, daß die Gewerkschaften durch Anzahl Versammlungen stattgefunden, darunter zwei aus Anlaß würden, dann ließe sich über die bisherige Form der Feier reden. Es haben eine die Maifeier zu ihnen ungelegener Zeit in Kämpfe gedrängt des Bäckerstreiks, die durchschnittlich gut besucht waren. Die Be- Aber die Gewerkschaften haben nach den bestehenden Beschlüssen voll­teiligung seitens der Genossen an den Flugblattverbreitungen da ständig freie Hand, ihre Maßnahmen entsprechend der jeweiligen gegen lasse öfters zu wünschen übrig. Im zweiten Kreis sei die Situation und Konjunktur zu treffen. Ist es vom Standpunkt der Arbeiterbevölkerung nicht so start wie z. B. im 4. und 6. berpolitischen Klugheit geboten, nach zwanzig Jahre Arbeit von der treten, und wenn auch Fortschritte zu verzeichnen seien, so sollte Maifeier zurüdzustehen? Sollen wir von einer Forderung ab das die Genossen anspornen, sich mehr als bisher der Parteiarbeit gehen, bloß deshalb, weil wir noch nicht start genug waren, sie durchzuführen? Die Arbeitszeitverkürzung ist das Lebensinteresse der Arbeiter und ihrer Gewerkschaften, ohne die lebhafte Agitation keineswegs die jetzt vorhandenen Fortschritte zu berzeichnen. Das für die Maifeier durch zwei Jthrzehnte wären auf diesem Gebiete sollten die Gewerkschaften wohl bedenken. zu, dann kann erwartet werden, daß die übergroße Mehrheit der Kongreßteilnehmer die bisherige Form der Maifeier aufrechterhält. ( Lebhafter Beifall). In seinen Schlußworten stellt Genosse Fischer den Stuttgarter Kongreß in Vergleich zur Friedens fonferenz im Haag. Dort werde hinter verschlossenen Türen ein Genosse Richard Fischer spricht sodann in trefflichen diplomatisches Süppchen gekocht, zu dem wir aber in Stuttgart das Ausführungen über den internationalen Kongreß in Stuttgart : Salz geben werden, um es gründlich zu versalzen. Für uns kann Es sei selbstverständlich nur möglich, im Rahmen der heutigen es nur die Losung geben, ein Volt, ein Ziel, ein Kampf, der uns Bersammlung lediglich allgemeine Gefichtspunkte anzuführen, denn befreit von der Knechtschaft des Kapitals.( Stürmischer Beifall.) um die Bedeutung der internationalen Kongreffe voll zu würdigen, Eine Diskussion wurde nicht beliebt. Es erfolgen dann die Dele dazu würde der Abend kaum ausreichen. Deutschland mit seiner giertenwahlen zur Generalversammlung, nach deren Erledigung großen ausgedehnten Arbeiterbewegung hat schon seit Jahrzehnten die Versammlung ihren Schluß in einem brausenden Hoch auf die den Anspruch darauf, das internationale Arbeiterparlament be- internationale Sozialdemokratie findet. herbergen zu dürfen, wenn das aber seither nicht möglich war, bann lag es an den politischen Verhältnissen und der preußischen Polizei. Die Berliner Arbeiter würden es sich zu einer hohen In der Generalversammlung des Wahlvereins im dritten Ehre schäßen, die fremden Genossen zu begrüßen, wenn das jetzt Wahlkreise ging dem Hauptpunkt der Tagesordnung ein kurzer noch nicht möglich ist, der Kongreß vielmehr in dem freieren Geschäfts- und Kaffenbericht, vorgetragen vom Vorsitzenden Genossen Württemberg tage, so werde doch auch noch die Zeit kommen, zu Pohl und vom ersten Kassierer Genossen Albert Harndt, der man speziell in Berlin die Vertreter des russischen Prole- voraus. Einschließlich eines früheren Bestandes von 1687 m. be­tariats dulden muß. Auch das sei eine Frage der Macht. Je trug im ersten Halbjahr 1907 die Gesamteinnahme 13 255,04 M.; stärker und umfassender unsere Bewegung sich gestaltet, um so ausgegeben wurden insgesamt 12 495,10 M., so daß ein Bestand von eher wird sie auch auf diesem Gebiete den Widerstand zu brechen 759,94 m. verblieb. Einstimmig wurde Decharge erteilt. in der Lage sein. Ueber die Bedeutung des internationalen Ron. Wie man in Deutschland über die internationalen Beziehungen gresses referierte darauf der Genosse Parteisekretär Müller. der Arbeiterschaft dente, zeigte am besten die Jaurès - Versamm Einleitend gab er der Freude der deutschen Sozialdemokratie Aus lung. Fürst Bülow habe zwar das Verhalten unseres Genossen druck, daß sie zum ersten Male Gastgeberin des internationalen Jaurès in der verzwidten Maroffoangelegenheit gelobt, aber doch Sozialismus sein tönne; dabei gedachte er der Fortschritte, die seit nicht den Mut besessen, Jaurés in Berlin zu den Arbeitern reden der internationalen Tagung zu Paris im Jahre 1889 gemacht seien. zu lassen. Bülow sagte, er wolle nicht zugeben, daß die deutsche gebe Leute auch in der Sozialdemokratie, so fuhr er fort, die Politik in der Hasenheide gemacht werde. Und doch werde sie dort gemacht! Wie Caprivi für die innere Politik den Grundsah aufstellte, daß sich die Regierung bei ihren Maßnahmen danach richte, wie sie auf die Sozialdemokratie wirken, so könne heute auch, ohne auf das deutsche Proletariat Rücksicht zu nehmen, teine auswärtige Bolitik gemacht werden.

Dritter Wahlkreis.

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da glauben, die internationalen Arbeiter und Sozialistentongresse leisteten mehr als Demonstration als an praktischer Arbeit. Selbst enn dem so wäre, hätten sie ihren hohen Wert. Aber sie seien nicht bloß Demonstrationen. Die Beschlüsse früherer Kongresse und ihre Folgen hätten genugsam Zeugnis gegeben auch von der praktischen Bedeutung dieser Kongresse. Besonders nach Amsterdam Das deutsche Reich glaubt ohne stehendes Heer nicht aus zeigte sich das in der heilsamen Wirkung auf die Genossen der kommen zu können, es ist gezwungen, sich auf die Heeresmacht Länder, wo eine Zersplitterung des kämpfenden Proletariats in zu stützen, die sich aus deutschen Proletariern zusammensett, in mehrere Gruppen vorlag. Insbesondere sei der französische Sozia dessen Reihen der sozialistische Gedante eine immer weitere lismus erwähnt, der im Gegensatz zu früher diesmal als eine Ausbreitung und Festigung findet. Spielerfürsten und Lüdriane einzige, starte französische sozialistische Partei auf dem inter auf dem Throne wie König Milan von Serbien sind Deutschland nationalen Kongreß vertreten sein werde. Wir in Deutschland liebe Gäste, einen Dr. Ellenbogen oder Dr. Fröhlich, der gegen die könnten stolz darauf sein, daß bei uns seit Jahrzehnten die Einheit Alkoholpest zu Felde ziehen wollte, läßt man nicht sprechen, bloß gewahrt sei. Nicht geringen Dank schuldeten wir in der Beziehung weil es sich da um Sozialdemokraten handelt. Redner geht die unserem verstorbenen Ignaz Auer , der stets den Gedanken der Tagesordnung des Stuttgarter Kongresses durch, vorausschidend, Einheit über alles gestellt und seinen großen Einfluß stets in der daß für die Abstimmungen das Stimmenverhältnis entsprechend Richtung geltend gemacht habe. Zweifellos feien auf der Tages. dem Umfange der Partei in den einzelnen Ländern geregelt ist. ordnung des Stuttgarter Kongresses eine Reihe Fragen von großer Internationale Kongresse können in Spezialfragen endgültige Wichtigkeit. Da sei erstens die Frage des Militarismus und der Beschlüsse nicht fassen, sondern nur eine Verständigung über internationalen Konflikte. Es sei bezeichnend, daß die Frage zu große gemeinsame Angelegenheiten herbeiführen. Jedoch bringe einer Zeit auftauche, in der die Diplomaten der internationalen die Entwickelung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, weil sie überall auf der Ausbeutung der Arbeiterklassen beruhen, Welt im Haag beisammen seien. Unter Berücksichtigung der Er­immer mehr gemeinsame Berührungspunkte hervor. Auf dem scheinungen in der Welt der Tatsachen legte Redner dar, wie un internationalen Kongreß in Amsterdam wurde angefangen die fruchtbar diese Art internationaler Tagungen feien, und daß man Frage der allgemeinen Tattit festzulegen. In dem fein Vertrauen haben könne zu dem, was dort gebraut werde. Streit zwischen Bebel und Jaurés gab dort der Kongreß für die Er erinnert unter anderem an den japanisch- russischen Krieg, an Die Wahl der Delegierten zur Verbands- Generalversamm Tattit eine Richtung an, die heute auf allen Seiten anerkannt die Burenabschlachtung sowie an die neueste Kriegserklärung des lung Groß- Berlins am 11. August führte zu einer lebhaften und eingehalten wird. " Friedenszaren" gegen sein eigenes Volk: die Dumaauflösung und Debatte. Von dem Vorschlag einer Reduktion der Zahl der Dele­den Bruch seiner Versprechungen durch Aufoktrohierung des neuen Die Beziehungen der Partei zu den Ge- Wahlgefeßes. Nun, das russische Volk werde die ihm zukommende gierten von 1040 auf 500, wie er der Generalversammlung gemacht wertschaften müssen nach der Geschichte und Entwickelung weltgeschichtliche Mission erfüllen, unter dem Drängen des vor­werden soll, waren viele Genossen durchaus nicht erbaut. Ein geregelt werden, die beide in den einzelnen Ländern genommen wärtsstürmenden Proletariats. Redner beleuchtete dann noch im fleiner Kreis, wie der erste, habe ein starkes Interesse daran, daß haben. Was in Stuttgtrt zur Sprache kommen muß, ist, zu unters Busammenhange mit der Haager Friedenskonferenz die bekannte man seine Beteiligung nicht zu sehr einschränke. Wolderski er- fuchen, ob und welche Berührungspunkte zwischen Partei und äußere Politik Bülows, seine negierende Stellung zur Abrüstungs­flärte, daß am 31. Juli ein Extrazahlabend angefeßt sei, an welchem Gewerkschaften in dem Bestreben der Umgestaltung des tapita frage. Das Merkwürdige sei, daß sämtliche Redner der bürger diefer Antrag zur Beratung stehe. Von verschiedenen Seiten wurde listischen Systems vorhanden sind. In Italien und Frankreich lichen Parteien, vom Zentrum bis zum Liberalismus, im Reichs gewünscht, daß die neuen Vorschläge im Vorwärts" genau befannt machen sich z. B. starte Strömungen bemerkbar in gewerkschaft­

Für die Agitationstommission sprach Genoffe Schuster mit einigen Worten über die stetige und unermüdliche Arbeit, die in der Agitation geleistet werde; er bezog sich im übrigen auf den Vorwärts", durch den die Genossen über die Art und Weise der Agitation auf dem Laufenden erhalten bleiben.

Die Ergänzungswahl zum Vorstande ergab die Wahl des Genossen 3a dut zum Schriftführer.

gemacht würden. Man verlangte, daß die Delegierten des ersten lichen Kreisen, die jede politisch- parlamentarische Aktion verwerfen, tage Bülow recht gaben, und das zu einer Zeit, wo die Regierung Kreises der beabsichtigten Aenderung entgegentreten sollen. Hier habe der internationale Kongreß für Klarheit zu sorgen und weniger als je daran dachte, den Parteien einen Einfluß auf die Was nun unsere Stellung, Schwabedal stellte den Antrag, daß der erste Kreis verlange, ein wichtiges Stück Arbeit zu verrichten. Redner streift hierauf äußere Politit zu gewähren.

daß die Generalversammlung keinen Beschluß über die Angelegen- furz die Forderung des Frauenwahlrechtes, das schon im um Militarismus angehe, so sei es genau dieselbe, wie heit faſſe, ehe nicht die Streise selbst nach einer gründlichen Beratung Interesse der proletarischen Bewegung zu fordern ist. Zur Frage fie früher von uns präzisiert worden sei und auf internationalen darüber entschieden hätten. Der Antrag wurde angenommen. Ser Kolonialpolitit und des Militarismus übergehend, Kongreffen zum Ausdruck kam. Immer hätten wir betont, daß Als Delegierte wurden gewählt die Genossen 3a dut, erläutert der Referent den prinzipiellen Standpunkt der Sozial- wir nicht daran dächten, das deutsche Volk wehrlos irgendeinem Stiller, Signer, Scherbe, Träger, Zahl, Wold, demokratie. Aufgabe des Kongresses tann es nicht sein, diese auswärtigen Feinde gegenüberstellen zu wolle Gerade unsere Jante, Kuma, Hanisch. Wesenserscheinungen des kapitalistischen Staates aus der Welt zu Forderung der Volkswehr sei der beste Beweis dafür, daß 3um internationalen Rongreß in Stuttgart schaffen. Das kann nicht durch Resolutionen geschehen, sondern wir das Vaterland verteidigen wollten, ohne daß wir aber einen einen Delegierten zu wählen war die nächste Aufgabe der Berber Kongreß hat den Schwindel aufzudecken und der Brutalität Militarismus großziehen wollten, der auch gegen den inneren sammlung. der Kolonialpolitik aller Staaten den Tugendmantel hinweg. Feind" marschiere. Gerade die Erfahrungen, die 1789 das Bürger­Der Vorsitzende Wolderski besprach in großen Bügen die zureißen. Die in der deutschen Sozialdemokratie übliche Methode tum Frankreichs als revolutionäre Klasse gemacht habe, müßten Tagesordnung des Kongresses und machte bekannt, daß dazu noch der Bekämpfung des Militarismus werde von manchem fran uns lehren, daß von einer Wehrlosmachung nicht die Rede sein ein Antrag vorliegt, nach welchem sich der Kongreß energisch für die zösischen Genossen, besonders aber von Herbè, als zu schwach und könne. Auch von den Behauptungen in bürgerlichen Blättern, daß Beibehaltung der internationalen Maifeier erklären sollte. Dieser unzulänglich bezeichnet und dafür die positive Bekämpfung, die uns Liebknecht eine andere Lattik aufdrängen wolle, Kasernen­Antrag ließe sich am besten an den Punkt über Politische direkte antimilitaristische Propaganda gefordert. Redner ist der agitation mit Flugblättern und dergleichen, sei fein Wort wahr. Parteien und Gewerkschaften anschließen, meinte Ansicht, daß die jüngsten Vorgänge in Südfrankreich , wo anläßlich iebknecht stehe ganz entschieden auf dem Standpunkt unserer Wolderski und fügte erläuternd hinzu, daß man mit zwei des Winzeraufstandes ein ganzes Regiment mit dem Volke fra- früheren Grundsäße. Und Kautsky habe ebenfalls deutlich zum Strömungen zu rechnen habe, eine radikale, die unbedingt den ternisierte, feinen Anlaß zur Ueberschätzung der antimilitaristischen Ausdruck gebracht, daß wir nichts zu ändern hätten und daß an 1. Mai und möglichst durch Arbeitsruhe feiern will, und eine andere, Propaganda in Frankreich geben. Die Bedeutung liege darin, daß kein Eingehen zu rechnen sei auf Ideen, wie sie in Frankreich von die in vielen Gewerkschaften ihre Stüße findet und die nur in Clemenceau es nicht wagen konnte, den ihm zur Verfügung Servé propagiert würden. Auch Jaurès in Frankreich sei Die deutsche Sozialdemokratie einer bedingten Weise sich für die Maifeier erklärt. Er ver- stehenden Militarismus gegen die Rebellen" in Anwendung zu erbé entgegengetreten. las die Maifeierresolution des letzten Parteitages, die klar genug bringen, ohne nicht vielleicht dadurch die Republik zu gefährden. habe ferner stets unterschieden zwischen dem System des Milita ausspreche, was die Partei wolle, und er wünschte, daß man nach Unsere deutsche Partei bekämpft den Militarismus, wo sich ihr rismus und denen, die gezwungen wären, feine Träger zu sein. dem Ausfall der lebten Reichstagswahl wahrlich nicht von einer Gelegenheit dazu bietet, im Parlament, in Versammlungen, in der Deshalb sei es auch keine Neuerung, feine Aenderung am Abschwächung der Maifeier reden sollte, denn dadurch könnte man Bresse und in Broschüren. Der Erfolg davon wird sein, wenn Prinzip, daß sie parlamentarisch für die Erhöhung des Soldes der nur schädigend wirken. Daraus entspann sich eine sehr angeregte er nicht schon tatsächlich vorhanden ist, daß die Armee aufhört, au- Soldaten eingetreten sei. Verschiedentlich habe sie zur Besserung Liebknecht betone in seiner Diskussion über den Wert der Maifeier sowohl, als auch über das verläßlich als ein Instrument gegen den sogenannten inneren des Loses derselben gewirkt. Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaften. Mehrere Redner Feind in Anwendung gebracht zu werden. Dazu reicht der Einfluß Broschüre, daß er durchaus auf gefeßlichem Boden bleiben wolle; fritisierten scharf, daß sich die Partei mit den Gewerkschaften in der Scharfmacher nicht aus und je mehr die Arbeiterpartei wächst, daß aber die Jugend anders erzogen werden solle. Auf der anderen der Zahl der Delegierten teilt. Dadurch erhielten, so wurde be- um so reiflicher wird man es sich in Deutschland überlegen, den Seite habe er allerdings einen besonderen Ausschuß für Pros hauptet, die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter ein doppeltes bewaffneten Bruder gegen seinen Bruder im Arbeitstittel zu heben. paganda verlangt. Das sei aber auch nichts Neues; auf dem Wahlrecht. Genosse Schwabedal nahm sich besonders der Ge- 1 Soweit sind wir ohne die antimilitaristische Methode gekommen. deutschen Parteitage habe schon ein solcher Antrag von Potsdame