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fotveit, als fie folche Eltern usw. mit Strafe bedrohe, die in bezug auf den Schulbesuch der Kinder fäumig seien. Sie fei aber hier mit Recht nicht angewendet worden. Falsch sei der Stand­punkt, daß nur die Schulbehörde maßgebend sei für die Frage, ob eine Schulversäumnis unentschuldigt und unentschuldbar sei. Es liege so: Sache der Schulbehörde sei es, zu bestimmen, ob das Mittel der Entschuldigung( z. B. der Entschuldigungszettel der Mutter oder Schwester) ausreiche. Dagegen habe stets der Richter allein die Entscheidung darüber, ob die Schulversäumnis auf Nach­lässigkeit der Eltern beruhe. Jm vorliegenden Falle habe nun das Landgericht diese Frage verneint und sich dabei keines Rechts­irrtums schuldig gemacht. Die Freisprechung sei deshalb aerecht­fertigt.

Aus Induftrie und Handel.

Der Eisenbahnverkehr im ersten Halbjahr 1907. Mit Spannung ist der Juliausweis der deutschen   Eisenbahnen erwartet worden: wird die Bewegung der Einnahmen aus dem Güterverkehr die von verschiedenen Seiten schon so deutlich an die Wand gemalte Krise bestätigen oder zeigen sie weiterhin eine günstige Fortentwickelung des Güterverkehrs? Das letztere iſt eingetreten: die Gesamteinnahmen aus dem Güterverkehr zeigen im Juni eine Steigerung gegenüber 1906, die nur noch hinter der Februar steigerung zurückbleibt; alle anderen Monate brachten eine weit geringere Zunahme. In den ersten sechs Monaten zusammen betrugen die Gesamteinnahmen der deutschen   Eisenbahnen 1067,01 Millionen Mark gegen 1012,31 Millionen im ersten Halbjahr 1906. Es fand also eine Zunahme von 54,70 Millionen Mark statt. Wenn im ersten Semester 1906 die Einnahmen noch stärker gewachsen waren, so kam das daher, daß in den ersten beiden Monaten vor Einführung der höheren Zölle der Güterverkehr ganz enorm gesteigert war. dagegen war die Zunahme im ersten Semester geringer als in diesem Jahr; sie betrug nur 33,76 Millionen Mark. Die günstigere Ent­wickelung in diesem Jahre zeigte der Güterverkehr: im Personen­verkehr haben ztvei Monate einen Rückgang gegenüber 1906 gebracht, der Monat Juni sogar einen solchen von 7,72 Millionen Mark. In Millionen Mart betrugen nämlich die Einnahmen aus dem

Personenverkehr

Güterverkehr

Januar.

Februar

März

1906 1907 39,23 39,81 37,63 37,90 45,40 53,29

April

57,97 57,94

Mai.

55,69 62,44

Juni

69,02 61,29

1906 1907 115,17 122,39 114,23 116,52 127,73 133,45 113,33 128,25 122,97 128,58 113,93 125,26

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

1905

Die Bewegung im Baugewerbe. Am Sonntag zeigten die Anschlagsäulen von Berlin   große, recht auffällig gehaltene Plakate mit einer Kundgebung des Ver­bandes der Baugeschäfte, in der die Resolution des Verbandes in der Versammlung vom 18. Juli zur öffentlichen Kenntnis gebracht wurde. Mit diesen und anderen Bemühungen will man die Wir­kungen der sehr lehrreichen Bautenkontrollen, die von seiten der Arbeiter bisher veröffentlicht wurden, abschwächen. Man gibt sich große Mühe, die Zahlen als unrichtig erscheinen zu lassen. Ganz abgesehen von den in die verschiedenen bürgerlichen Zeitungen lancierten Märchen vom baldigen Ende des Kampfes, bon mangelnden finanziellen Mitteln der Arbeiterorganisationen, werden Zweifel daran erhoben, ob so viele Baufirmen im Berliner  

Lohngebiet überhaupt vorhanden sind, wie in der Zuſammenstellung der Maurer angegeben werden. Die Leitung des Arbeitgeberver­bandes muß diese und ähnliche Beruhigungsmittel für die Mit­glieder notwendig haben. Als ein solches kann es auch nur be­trachtet werden, wenn am Freitag plößlich eine Erklärung von 31 Firmen notwendig wurde, die etwas ganz Selbstverständliches be­funden mußten, nämlich, daß sie treu zum Verbande halten" und die Forderungen der Arbeiter bisher noch nicht unterschrieben haben und auch nicht unterschreiben. In der am Donnerstag ab­gehaltenen Unternehmerversammlung wird dieser Att bestellter Ar­beit sogar in einer Resolution besonders beweihräuchert; es heißt da:

" Sie begrüßt mit Freuden die spontane Kundgebung oon 30 größeren Geschäften:" tren zum Verbande zu halten" und beauftragt den Vorstand in ähnlicher Weise die gleiche, ein­stimmige Willensäußerung aller übrigen Mitglieder zum Aus­druck und zur Kenntnis der Allgemeinheit zu bringen." Solche spontane Kundgebungen" werden also in den nächsten Lagen die Allgemeinheit in Staunen versehen; nur gut, daß nun jedermann bestimmt weiß, daß sie auf Bestellung am Helgoländer Ufer fabriziert find. In Wirklichkeit gestatten diese Dinge einen Blid hinter die Kulissen. Die große Masse der Mitglieder traut den Führern und den großen Geschäften nicht mehr; darum sind die­felben zu solchen Erklärungen genötigt, um die Unzufriedenen und die Zweifler noch auf einige Zeit zu beruhigen.

Demselben Zweck soll auch ein Artikel in Nr. 29 des Zentral­blattes für das deutsche Baugewerbe" dienen; es heißt da:

nicht an Arbeiter ausgezahlt, deren Berufe zurzeit in Berlin   im 1301 durch Vereinbarungen nach erfolgter Unterhandlung, 59 ganz­Streif stehen, sondern diese wird noch zur Hälfte auswärts ge- oder teilweise Bewilligungen ohne Unterhandlung und 8 durch braucht, da die Firma in allen Teilen des Reiches sehr zurückziehen der Forderungen beigelegt. Zu Arbeitseinstellungen viele und sehr bedeutende Bauwerke ausführt. Aehnliches trifft für fam es in 120 Fällen, und zwar zu 90 Angriffsstreiks, 10 Aus­mehrere der 31er zu. sperrungen, 13 Angriffsstreifs und Aussperrungen und 7 Aus­Damit reduziert sich diese Lohnsumme für die im Berliner   sperrungen und Angriffsstreiks. Alle Bewegungen( 18 mit 1458 Lohnbezirk in Frage kommenden Bauten um ein bedeutendes Gehülfen ausgenommen) endeten mit Erfolg. Und zwar wurde und geht daraus zur Genüge hervor, daß all dies Gerede und Ge- erreicht für 13 983 Kollegen 51 264 Stunden Arbeitszeitverkürzung schreibe nur lediglich dem Zwecke dienen soll, der Oeffentlichkeit pro Woche in 133 Lohngebieten, ferner für 51 856 Kollegen eine und vor allem den rabiat werdenden Mitgliedern Sand in die Augen Lohnerhöhung in 470 Lohngebieten, die pro Stunde und zu streuen und ihnen zu zeigen, wie start ihre großen Kampfes- Person durchschnittlich 5 f. beträgt. Außerdem kam brüder sind und wie fest dieselben noch stehen. Gönnen wir den es in 338 Fällen zum Abschluß von Tarifverträgen. Herren dieses harmlose Vergnügen.

*

Der folgende, an unfreiwilligem Humor reiche Brief ist sehr charakteristisch für die bedrängte Lage der Arbeitgeber, die mit allerlei süßen Worten ihre Gesellen wieder zu gewinnen suchen. Er lautet:

An den Maurergesellen Herrn N. N.! Ich muß Sie ersuchen, nunmehr endlich die Arbeit wieder aufzunehmen. Es kommt mir dabei auf eine fleine Lohnerhöhung, die bis zum Wiedereintritt ge­ordneter Verhältnisse gezahlt werden kann, nicht an, wohl aber auf die Einhaltung des neunstündigen Arbeits­tages.

Ich gebe Ihnen zu bedenken, ob Sie sich das durch lang­jährige Arbeit in meinem Geschäft erworbene moralische Recht auf Weiterbeschäftigung in erster Reihe erhalten oder aufgeben wollen.

Es foll teine Nötigung oder Maßregelung bedeuten, aber Sie werden zugeben müssen, daß ich, wenn ich fremde Leute als Nothelfer annehme, diesen nicht im Winter den Stuhl vor die Tür sehen kann.

Es sollte mir unendlich leid tun, mich von meinen alten Leuten dauernd trennen zu müssen, und rufe ich deshalb noch einmal Ihr Anhänglichkeitsgefühl an Ihre lang jährige Arbeitsstelle an.

Die mir angedeutete Sorge um die zukünftige Behandlung durch die Arbeitsgenossen kann nicht so groß sein. Wenn alle einzelnen, die mir ihren guten Willen mündlich bekundet haben, als gereifte und mutige Männer sich ihr Recht auf ihre freie Entschließung nicht nehmen lassen und die Unruhe stifter fest in ihre Schranken zurückweisen, wird es schon gehen. Sie in diesem Sinne grüßend zeichnet Karl Bring, Maurermeister.

Im Hotel Continental zu Dresden   sind die Hoteldiener wegen Maßregelung eines Kollegen in den Streit getreten. Sie gehören dem Hoteldiener- Verbande an. Als Arbeitswillige haben sich Dienstleute und einige Hofchaisenträger gefunden, nachdem die Ratschaisenträger es abgelehnt hatten, als Streitbrecher zu fun­gieren. Der Besizer verlangte u. a. von den Leuten, daß sie für 10 M. monatlichen Lohn und Station" auch einen Teil der Haus­arbeit übernehmen sollten. Nachts bekamen sie, obgleich sie Dienst hatten, nichts zu essen. Zuzug ist streng fernzuhalten. Der Verband verfügte die Sperre über das Haus.

114 deutsche   und 106 italienische Bergarbeiter sind zu Frielen­ dorf   im Hessischen wegen Lohndifferenzen ausständig geworden. Zuzug ist fernzuhalten.

Die Aussperrung der Tabakarbeiter in Gießen  . In Wiesent   bei Gießen   fand unter freiem Himmel, weil ein so großer Saal in Gießen   und Umgegend nicht vorhanden ist, eine sehr stark besuchte Versammlung der ausgesperrten Tabat­arbeiter und Arbeiterinnen statt, in welcher der Gauleiter Schne!! über die Situation referierte. Er legte klar, daß dadurch, daß alle Gewerkschaften nunmehr die um ihr Koalitionsrecht kämpfenden Tabatarbeiter unterstützten, daß ferner sich hunderte von Kollegen und Kolleginnen entschlossen hätten, anderwärts in Arbeit zu treten, die Situation sich wesentlich günstiger gestaltet habe. Hätten doch die Fabrikanten geglaubt, nur 8 Tage würden die Arbeiterinnen standhalten; aber nun wären es schon 6 Wochen, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen mit ungebeugtem Mut ihr Vereinigungsrecht verteidigten. Es wäre eine Schmach für die Fabrikanten, daß sie in dieser nichtswürdigen Weise auf ihren Geldsack pochen, auf den Geldsack, welchen die Arbeiter erst so stark füllen halfen. Nun, wo sie durch die teuren Verhältnisse gezwungen wifrden, ein paar Pfennige Lohn mehr zu verlangen, berweigern die Herren nicht nur das, sondern sie wollen den Arbeitern auch das Recht rauben, sich zu organisieren. Organisationsräuber find liberale Herren, welche in Worten mit den vielen Volksrechten nur so herumwerfen, aber in ihren Taten sich nicht im geringsten von den ostpreußischen Junkern unter­scheiden. Die Fabrikanten suchen abgelegene Orte auf, wo sie glauben, auch jetzt noch nach Belieben schalten und walten zu fönnen, aber wir sind ihnen auf den Fersen. Sie werden nicht lange Freude an ihren Streitbrecherfilialen haben. Andererseits haben sie sich an die Fabrikanten in Westfalen gewandt, damit feiner von diesen Leute aus der Gießener   Gegend annimmt. Aber " In Ausführung eines bezüglichen Beschlusses der letzten die Westfälischen Fabrikanten sind nicht vernagelt genug, ihre Wenn sie Generalversammlung vom 18. Juli d. J. bitten wir unsere Mit- Schmußkonkurrenten auf diese Weise zu unterstützen. glieder, die während des jebigen Ausstandes von ihnen beschäftigten Leute brauchen, stellen sie diese ein. In der Versammlung wurde arbeitswilligen Maurer, 3immerer und Bau- unter heller Begeisterung einstimmig beschlossen, sich nicht be­arbeiter auch nach Beendigung des Kampfes, bingungslos zu unterwerfen. Dieses Resultat wurde mit starkem namentlich aber in der arbeitsstilleren Zeit des Winters, in Beifall aufgenommen. von Arbeitskräften zu bevorzugen, soweit es irgend möglich ist, erster Linie zu berücksichtigen, sie bei Neueinstellungen und dies bei Einstellung jedesmal den betreffenden Arbeitswilligen

Herr Pring verlangt von den Arbeitern den Mut" zum Ver­rat an ihren Kollegen; den Mut, gegen den Willen seiner sozial rückständigen Klassengenossen die Arbeitszeit in seinem Betriebe zu verkürzen, besitzt er nicht.

*

Der letzte Versuch.

Der Verband der Baugeschäfte von Berlin   und den Vororten erläßt heute, Dienstag, durch ein Rundschreiben an seine Mit­glieder, sowie durch Säulenanschlag, folgende Mitteilung:

bekannt zu geben.

Sollte Arbeitsmangel dennoch eine Entlassung in Zukunft nötig machen, so wolle man fich für die Unterbringung der zu ent­laffenden Arbeitswilligen in Betrieben bekannter Kollegen durch persönliches Benehmen mit diesen, eifrigst und tatkräftigst bemühen Namen und Adressen der zu entlassenden Leute aufgeben. und zu gleichem Zwecke auch unserem Geschäftsamt rechtzeitig eine Pflicht, deren Erfüllung wir von unseren Mitgliedern unbe­Wir halten diese Rücksicht den Arbeitswilligen gegenüber für dingt erwarten, soweit es ihnen irgend möglich ist." Auch das wird nicht verfangen!

Husland. Militär gegen Streikende. F

Diese

Hochdorf  ( Kanton Luzern  ), 22. Juli. Jm Gefolge des vor einiger Zeit hier proklamierten Metallarbeiterstreits brach heute der Generalstreit aus. Unter dem Vorwand, daß Ausschreitungen von Streifenden vorgekommen seien, bot die Regierung ein Bataillon Infanterie und eine Schwadron Dragoner auf. Salzburg  , 22. Juli. Unter den am Bau des Tauerna tunnels im Anlauftale beschäftigten Arbeitern ist eine Streifs falls Militär nach Gastein   ab. bewegung ausgebrochen. Auch aus diesem Anlaß geht heute eben

Kohlenarbeiter- Aussperrung.

Belfast  , 22. Juli. Im Verlaufe der Streitigkeiten, die zwischen Der Verein der Zimmer er hielt am Sonntagvormittag den in der städtischen Kohlenindustrie angestellten Arbeitern und eine Generalversammlung in den Industriesälen ab. Einige Ver- ihren Arbeitgebern ausgebrochen sind, wurden die Kohlenpläke einsangelegenheiten wurden zuerst erledigt. Der Vorsitzende heute morgen zur Wiederaufnahme der Arbeit geöffnet. Da sich empfahl, aus taktischen Gründen von einer öffentlichen Rechnungs- aber die Arbeiter weigerten, die Bedingungen der Arbeitgeber an­legung abzusehen, da man gegenwärtig teine Ursache habe, die zunehmen, so wurden die Arbeitspläge auf eine zweite Woche ge­Neugierde der Bauunternehmer über die Finanzen der Bimmerer schlossen. Man erwartet, daß infolge der knappen Kohle viele Werke zu befriedigen. Die Revisoren erklärten, daß die Kassen in guter in die Zwangslage kommen werden, ihre Arbeiten im Verlaufe der Ordnung sich befinden. Die Wiederaufnahme einiger Mitglieder, Woche einzustellen. die wegen Streifbruchs vor längerer Zeit ausgeschlossen waren, tam zur Beratung. Einige Fälle wurden zurückgestellt; in anderen gab die Versammlung ihre Zustimmung, verlangte aber, daß die Beiträge nachzuzahlen seien.

-

Ueber den Stand der Lohnbewegung referierte Fischer, der sich auf die im Vorwärts" veröffentlichten Erhebungen bezog und an Vergleichen zeigte, wie die Situation für die Zimmerer immer günstiger wurde. So war die Zahl der Arbeitgeber, die die Forde= rungen unterschriftlich anerkannten, von 307 in der ersten Woche

Grubenarbeiterstreik in Amerika  .

New York  , 22. Juli. 15 000 Grubenarbeiter des Grubenbezirks der Oberen Seen sind in den Ausstand getreten und fordern Lohn­aufbesserung sowie günstigere Arbeitsbedingungen. Die betreffenta den Gruben gehören dem Stahltrust.

Unsere Leser finden im Inseratenteil der heutigen Nummer auf 405 schon in der zweiten und dann weiter auf 480, auf 543, Letzte Nachrichten und Depefchen.

eine Erflärung einer Reihe von Baufirmen, die den Ausstreu- auf 570, auf 630 und 665 in der siebenten Woche gestiegen und ungen der Arbeitnehmer die Spitze abbricht, daß eine Reihe von Firmen die einseitig aufgestellten Forderungen der Arbeitnehmer bewilligt haben. Die Firmen, die dort unterzeichnet haben, re­präsentieren etwa eine Lohnfumme von 20-22 Millionen Mart. Dieser Zahl möge einmal der Vorwärts" die Lohnsumme der Firmen gegenüberstellen, die bewilligt" haben."

Aus den Bergen.

Innsbruck  , 22. Juli. Jm Spronseltal fanden Hirten die stark des Statthalterei- Bizepräsidenten Frhr. v. Reden abgestürzt und erlitt schwere Berlegungen.

beträgt jett 695. Fischer fragte, was die Unternehmer mit den großen, grünen Blafaten an den Anschlagsäulen( am Sonntag morgen) wohl beabsichtigen mögen? Da paradieren sie vor der großen Oeffentlichkeit mit 30 großen Firmen( vorher waren es 31), die treu zum Verband der Baugeschäfte stehen wollen. Sie ver­suchen, das Publikum zu täuschen und die Streifenden in Angst Innsbrud, 22. Juli. Jm Spronselthal fanden Hirten die start Der Schreiber des Obigen wird uns gestatten, seiner Aufforde- zu versehen. Andererseits erlassen sie Rundschreiben und bitten verweste Leiche des seit dem Herbst vermißten Lehrers Schütte. Der eung nachzukommen mit den uns zur Verfügung stehenden Argu- um Geduld und Nachsicht für die bedrängten Zimmermeister. Wie Kopf lag neben der Leiche. Schütte ist wahrscheinlich erfrorene menten. Seine Zahlen können wir nicht kontrollieren und in die die Zahl der streitenden Zimmerer abgenommen hat, kann man Bücher der Firmen, welche die Forderungen bewilligten, haben aus folgenden Bergleichen ersehen. Es streiften: wir feinen Einblick; das weiß er und deshalb ist seine Aufforde­rung nicht nobel.

An der Hand der Baukontrolle der Maurer konnte festgestellt werden, daß diese 31 Firmen 141 Bauten in Arbeit haben, auf denen Maurer beschäftigt sind. Doch haben fünf von den 31 zur zeit gar teine Arbeit, drei haben 2 Umbauten und 2 Schar werke in Arbeit, und 8 sind zusammen an 9 Rohbauten und 4 Scharwerken beteiligt und nur 15 dieser Firmen haben mehr als 2 Arbeitsstellen resp. Bauten.

=

Mitgl. vom Verband:

vom Verein:

In der 1. Woche: 2078

1266

"

2.

1678

1125

"

"

"

3.

1456

950

"

"

"

4.

1209

713

"

"

"

5.

1011

604

"

"

"

6. 7.

794

508

543

"

Gegenwärtig: 350

369 247

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Ertrunken.

Gmunden  , 22. Juli.  ( B. H.  ) Im hiesigen See ertranten bei einer Bootfahrt der Sohn der Schauspielerin Kramm sowie ein junges Mädchen.

Auf der Hochzeitsreise. Ebensee  , 22. Juli.  ( B. H.  ) Auf der Frauenkircherstraße stieß das Automobil des Fabrikanten Hesselberger aus München  , welcher mit seiner jungen Frau sich auf der Hochzeitsreise befindet, mit dem Automobil des Baumeisters Stiegler aus Wien   zusammen. Beide

Zum Vergleich seien hier 31 der größten Firmen herangezogen, Die Gesamtzahl ist also auf 597 gesunken; die übrigen arbeiten Automobile wurden gegen die Straßenmauer geschleudert und stürzten welche die Forderungen der Arbeiter bewillig zu den neuen Bedingungen; etwa 1400 haben Berlin   verlassen um. Baumeister Stiegler, Fabrikant Hesselberger, dessen Frau so ten. Diese haben, wiederum nach der Baukontrolle, zusammen und 70 sind Streitbrecher geworden. Man folle aber nicht wie beide Chauffeure erlitten nur leichte Verlegungen. 159 Arbeiten resp. Bauten im Betrieb. Hieraus geht schon zur glauben, der Kampf sei schon zugunsten der Zimmerer entschieden; Genüge hervor, daß die Herren vom Bunde nicht so verächtlich auf die Agitation gegen die Arbeitswilligen muß unermüdlich fortgesett die, welche die Forderungen bewilligten, herabzublicken brauchen. werden. Der 82- stündige Arbeitstag, wenn nicht der achtstündige, Zum Untergang des Dampfers Columbia". Daß diese 31 Firmen die Lohnfumme von 20-22 000 000 res muß für die Zimmerer überall die Regel werden, nicht eher darf präsentieren, mag an sich richtig sein, aber ihre Bedeutung für die von einem Frieden die Rede sein. San Francisco  , 22. Juli.  ( W. T. B. Auf deutschatlantischem im Streit befindlichen Berufe fann damit nicht im entfernteften Kabel.) Nach den letzten Nachrichten find bei dem Untergange des Die Versammlung erklärte sich mit der Anordnung des Vor- Passagierdampfers Columbia" infolge Kollision mit dem Dampfer ermessen werden, um so mehr, als man damit das Uebergewicht standes, die Ertrasteuer von 75 f. auf 25 Pf. herabzusehen, ein-" San Pedro" bei Shelter Cove 150 Bersonen ertrunken und 80 ge­den anderen Baufirmen gegenüber zum Ausdruck bringen will. verstanden; 41 Tage à 75 Pf. muß aber jedes Mitglied bezahlt rettet worden. Einer der Geretteten gibt an, daß zu den Ertrunkenen Will man hier einen Vergleich ziehen, so muß einmal der Lohn in haben. Die bisher noch vorhandenen Kontrollstellen werden auf- alle Frauen gehörten, die sich an Bord der" Columbia" befunden Abzug gebracht werden, der für Arbeiter ausgezahlt wird, die in gehoben und alle Kontrolle nach dem Bureau in der Dragonerstraße hätten.( Siehe auch Vermischtes.) anderen Berufen tätig sind, und dann auch der Lohn, der für verlegt, wo sich die Streitenden einzufinden haben. Arbeiten aller Art gezahlt werden muß, die außerhalb des Berliner   Lohngebietes ausgeführt werden.

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Deutsches Reich  .

San Francisco  , 22. Juli.  ( W. T. B.) Der Dampfer Roa noti" ist hier mit einer Anzahl Geretteter vom Dampfer ,, Columbia" und zahlreichen Leichen von bei dem Unglück Umgekommenen ein­getroffen. Wie man jetzt erfährt, gelang es nur, ein einziges der hinteren Rettungsboote der Columbia" zu Wasser zu bringen, bea vor das Schiff fant.

Da ist zunächst die Firma Boswau u. Knauer, die allein Die Lohnbewegungen des Zentralverbandes der Maurer im ein starkes Drittel der obengenannten Lohnsumme im Jahre aus- Jahre 1907. Die bis zum 30. Juni erledigten 488 Lohnbewegungen zahlt. Davon aber mehr als die Hälfte für Arbeiten des Jahres 1907 wurden an 5637 Orten mit 53 314 Gefellen gegen der Spezialberufe, wie der Zement- und Gipsbranche, der 4058 Unternehmer durchgeführt. Gefordert wurden: in 251 Fällen Branche der Fliesen und Platten aller Art sowie in der Holz- Erhöhung des Lohnes, in 237 Fällen außerdem noch Verkürzung bearbeitung verwendet. Die dann verbleibende Summe wird aber der Arbeitszeit. Von 368 ohne Streits erledigten Fällen wurden Berantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co, Berlin   SW, Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsblatt