Nr. 170. 24. Jahrgang.
Um das Frauenwahlrecht.
bemerkenswerten Artikel:
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Mittwoch, 24. Juli 1907.
schaft sich schutzsuchend verschanzen wollte; bringen sie den Klassen- und Frau der besitzenden Klassen sowie der sozialen Gegensäße fampf zwischen den Damen der Bourgeoisie und den Frauen des zwischen den Frauen der ausbeutenden Minderheit und der ausProletariats zur vollen Entfaltung. Die politisch rechtlose und gebeuteten Massen klar in Erscheinung treten läßt und alle politistumpfsinnige Proletarierin läßt sich im Schatten des Beichtstuhles schen Parteien, alle sozialen Gruppen vor die Notwendigkeit stellt, oder beim Klatschen der junkerlichen Beitsche zur Wahlhelferin der unzweideutig Stellung dazu zu nehmen. So führt das Festhalten, reaktionärsten Parteien erniedrigen. Die politisch emanzipierte und das starke Betonen der grundsäßlichen Forderung sowohl in der aufgeflärte Frau der werftätigen Masse stimmt und arbeitet früher Alltagsarbeit wie in Wahlrechtskampagnen zur Stärkung der oder später sicher für die Sozialdemokratie. So heilt das Frauen- Macht, zur Steigerung der Stoßkraft der Sozialdemokratie. Proletariat schlagen fönnte, es führt dessen Kämpfen neue, wert- ihrem Schoß, welche dem Kampf um das Frauenwahlrecht in allen wahlrecht die Wunden, die es jeweilig auch dem revolutionären Die geschichtliche Entwickelung trägt außerdem Tendenzen in bolle Kräfte und Säfte zu. Davon zu schweigen, daß es dem Ländern eine wachsende praktische Bedeutung verleihen. Die Proletariat wahrlich nicht ansteht, das Frauenwahlrecht genau mit bürgerlichen Parteien werden auf der einen Seite immer mehr den gleichen Gemeinplähen abzulehnen, auf die sich die befizenden zu einer Revision ihrer Anschauungen über das Frauenwahlrecht Klassen berufen haben und noch berufen, um bem männlichen durch die bürgerliche Frauenbewegung veranlaßt, die der soziale Proletarier bolles Bürgerrecht vorzuenthalten. Kampfesausdruck der steigenden äußeren und inneren Lebensnot
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verrat" aetern. Sei's drum! Nicht wir, sie verraten das Prinzip, sprechende Stellung der Sozialdemokratie als über Prinzipien indem sie den Anspruch der Frau als Persönlichkeit dem Recht der Ochsen, Esel, Häuser, Taler und Papierscheine opfern, die bürgerliche Damen ererbt, oder vielleicht auch im Schmutz einer Prostitutionsehe aufgehoben haben.
Genossin 3ettin veröffentlicht in der„ Gleichheit" folgenden Das Frauenwahlrecht steht auf der provisorischen Tagesordnung des Internationalen Sozialistischen Kongresses, der am 18. August in Stuttgart zusammentreten wird. Es ist als Verhandlungsgegenstand für die Erste Internationale Konferenz sozialistischer Frauen borgesehen, die in Verbindung mit dem Kongreß tagen soll. Wie die Dinge liegen, ist eins flar. Es kann sich dabei nicht um eine bloße prinzipielle Sympathieerklärung und Demonstration für das Frauenwahlrecht handeln. Eine solche würde offene Türen einrennen. Wie der internationale Sozialismus prinzipiell zum Frauenwahlrecht steht, ist seit langem entschieden. Während in den meisten Ländern die bürgerlichen Parteien auch die radikalsten Freilich: noch andere Gründe sind dafür ins Feld geführt der bürgerlichen Frauenwelt ist. Mehr noch geraten sie jedoch auf -die volle politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes worden, daß in einzelnen Ländern die Sozialdemokratie gegebenen der anderen Seite ins Gedränge durch das fämpfende Proletariat, mit urväterlicher sentimentaler Philisterweisheit abgetan haben; Augenblicks auf den Kampf für das Frauenwahlrecht verzichtet das nicht bloß die Reform der bürgerlichen Gesellschaft erstrebt, während sie in ihren Reihen nur vereinzelte Verfechter des höchsten hat. In Belgien und Schweden wurde das Gintreten für die vielmehr die Ueberwindung der ersteren und die Revolution der sozialen Frauenrechtes aufweisen, es sei denn, daß sie beginnen, grundsäbliche Forderung der Hoffnung geopfert, dem Wahlrechts- letzteren. Der Anblick der anschwellenden proletarischen Heerhaufen, fich für ein beschränktes Damenwahlrecht zu begeistern: haben die kampfe liberale Freunde zu gewinnen, ihm gegen reaktionäre deren bedrohliche Macht langsam, aber sicher reift, läßt ihnen das fozialistischen Parteien aller Nationen von Anfang an das Bürger- Manöver zu sichern und dadurch wenigstens die Eroberung des beschränkte Frauenwahlrecht als rettenden Ausweg aus der Berecht des Weibes in ihrem Programm gefordert. Die Forderung allgemeinen Männerwahlrechts durchzusetzen. In beiden Fällen hat drängnis erscheinen. Die Einführung des beschränkten Frauenwurde auch bereits international bekräftigt. Der zweite Inter- fich die Hoffnung als trügerisch erwiesen. Die Wahlrechtsreform wahlrechts erlaubt den bürgerlichen Parteien, fich fortschrittlich au nationale Sozialistenkongreß zu Brüssel sprach sich dank der Jni- wurde in Belgien von den Liberalen schnöde wie je verraten, in schminken, aber stockreaktionär zu handeln. tiative unserer Genossin Ihrer in einer Resolution für die volle Schweden scheiterte sie trotz allem an dem zähen Widerstand der kratisches Mäntelchen, hat aber eine plutokratische Seele. Es ist Es trägt ein demopolitische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes aus. Ersten Kammer. Die Besorgnis, durch Verquickung des Ringens zwiespältiger Natur. Seinem innersten Wesen nach bedeute es weit Es kann daher keineswegs die Aufgabe der Stuttgarter um das allgemeine Männerwahlrecht mit der Vertretung des weniger die erste Stufe zur politischen Gleichberechtigung des weibTagungen sein, den Genoffinnen Gelegenheit zu geben, neuerlich Frauenwahlrechts den Gegnern willkommenen Anlaß zu bieten, lichen Geschlechts, als vielmehr die letzte Stufe der sozialen, der theoretisch ein Recht zu begründen, welches zu einer allgemeinen an dem bitteren Grnst des proletarischen Kampfes zu zweifeln, die politischen Emanzipation des Besizes. Brogrammforderung geworden ist, die grundsätzlich von niemand Wahlrechtsreform zu verschleppen, womöglich gar bachab zu schiden: Es bringt die politische Gleichberechtigung der Besitzer angefochten wird. Unt was es geht, das ist die Entfaltung einer veranlaßte die österreichische Sozialdemokratie, die Forderung von gleich großem Vermögen, bezw. von gleichen Steuerfräftigen Aftion allerwärts, welche den prinzipiell anerkannten zurückzustellen. Aber auch ohne daß diese für die volle politische stufen. Anspruch aus der Theorie in die Praris überzuführen strebt. Es mißachtet das Necht der Frau als Gleichberechtigung bes weiblichen Geschlechtes gekämpft hätte, hat sönlichkeit und respektiert ihre Macht als Besizerin von BerGewiß: in dieser Beziehung ist national in einzelnen Ländern die Reaktion ihre ganze Kraft erschöpft, um die Einführung des Eigentum. Es verleiht der Frau nicht das Bürgerrecht, weil sie gar mancher Vorstoß unternommen worden. Und der erste Schritt allgemeinen Männerwahlrechts hinauszutrödeln und dieses selbst eine Frau, sondern obgleich sie eine Frau ist, nur weil sie als wurde getan, um den Kampf für das volle Bürgerrecht des weib- nach Möglichkeit zu verunstalten. Sie zwang deshalb das öster Besitzende auftritt. Was es daher emanzipiert, ist nicht das lichen Geschlechtes international zu entfesseln, ihn überall dort in reichische Proletariat, den aufgenommenen Kampf mit aller Wücht weibliche Geschlecht, sondern den weiblichen Geldbeutel, das Fluß zu bringen, wo das Proletariat unter sozialistischer Führung und Schärfe weiterzuführen und schließlich die revolutionäre weibliche Eigentum. Es läßt daher auch die breiten Massen der um die Demokratisierung des Wahlrechts ringt. Der Internationale Striegswaffe bes Massenstreits in Bereitschaft zu halten. Kurz, nichtbefizenden Frauen nach wie vor politisch rechtlos. Das be Sozialistische Kongreß zu Amsterdam nahm fast einstimmig eine beide feindliche Mächte sind in der Kampagne der Wahlrechtsreform schränkte Frauenwahlrecht wirkt in der Folge als Pluraldahingehende Resolution an, welche die deutsche Delegation getreu bis an die Grenze des äußersten gegangen. dem Mandat des Dresdener Parteitags eingebracht hatte. Jedoch wahlrecht der befizenden lassen und stärkt ihre politische Macht Den drei angeführten Fällen ist ein Bug gemeinsam. Die auf Kosten der Besitzlosen, ohne Unterschied des Geschlechts. Es lafsen bestimmte Vorgänge eine gründliche Erörterung der Frage grundsäßliche Forderung des Frauenwahlrechts wurde und ein entschiedenes weiteres Borwärts zur Verwirklichung der andere Wahlrechtsforderungen noch zeitweilig hinter Bwved- tratifierung des Wahlrechts, für Reformen überhaupt zugunsten wie erschwert und hindert dadurch den Kampf für die weitere DemoForderung nötig erscheinen. mäßigkeitsrücksichten zurückgestellt, die sich als gegenstandslos er- eben dieser Besitzlosen. Und gerade dieser seiner reaktionären Nach Amsterdam hat die schwedische und nach ihr die österwiesen haben. Warum das? Unserer Meinung nach werden je Wirkungen halber wird es heutigentags immer häufiger als ceichische Sozialdemokratie getan, was die belgische vor Amsterdam länger je mehr alle flugen und feinen Berechnungen darüber, Stampfesmaßregel gegen das Proletariat ins Auge gefaßt. praktiziert hatte: Die Forderung des Frauenwahlrechts wurde aus welche Selbstbeschränkung der sozialdemokratischen Forderungen, der Wahlrechtskampagne der betreffenden Länder vorübergehend welche politischen Allianzen und parlamentarischen Kombinationen beschränkte Frauenwahlrecht grundsätzlich mit aller Schärfe be Es versteht sich am Rande, daß die Sozialdemokratie das ausgeschaltet. Außerdem kommen noch andere Erscheinungen in den Widerstand gegen die Demokratisierung des Wahlrechts zu kämpft. Und zwar dadurch, daß sie ihm die Forderung eines Betracht. In England gewinnt der Kampf um das Frauenwahlrecht brechen vermögen, durch eine Tatsache über den Haufen geworfen. Frauenrechts entgegenstellt, das in Prinzip und Praxis tatsächlich immer größere Bedeutung, allein dieser Kampf wird in der wo die besitzenden Klassen vor dem organisierten zielbewußten die politische Emanzipation des gesamten weiblichen Geschlechtes Hauptsache um ein beschränktes und nicht um das allgemeine Proletariat um ihre Klassenherrschaft zu zittern beginnen, da werten bedeutet: das allgemeine Frauenwahlrecht. Frauenwahlrecht geführt, und die Sozialisten in Fraktionen ge- sie jede Wahlrechtsreform nur noch im Hinblick auf den Kampf um traten im Parlament unter Umständen dennoch für ein beOb Sozialdemospalten stehen ihm in verschiedener Haltung gegenüber. Vor bie politische Macht zwischen der ausbeutenden Minderheit und den schränktes Frauenwahlrecht stimmen können, das hängt davon ab, allem aber zeitigt die Verschärfung des Klassenkampfes innerhalb ausgebeuteten Massen. Auch in der bescheidensten Wahlrechtsreform in welchem Umfange es etwa auch proletarische Frauenmassen der bürgerlichen Parteien aller Länder Entwickelungstendenzen, wittern sie einen Anfang vom Ende ihrer Herrlichkeit. Solange emanzipiert; dafür ist vor allem ausschlaggebend, ob seine Einwelche auf einen Frontwechsel in der Frage des Frauenwahlrechts und soweit es irgend noch in ihrer Kraft steht, sehen sie daher führung den weiteren Wahlrechtskampf fördert und die sozialen hindrängen und ganz besonders eine starke und wachsende Neigung jeder Demokratisierung des Wahlrechtes hartnäckigen Widerstand Gegensäße und Stonflitte zu schärferer Entfaltung bringt. Möglich, zur Einführung eines beschränkten Frauenwahlrechts erzeugen. entgegen, und verschämte und unverschämte Reaktionäre sinken sich ja gewiß, daß bürgerliche Frauenrechtlerinnen über die entDa gilt es für den internationalen Sozialismus, sich nirgends dabei immer regelmäßiger brüderlich in die Arme. Was im durch Möglichkeiten überraschen und überrumpeln zu lassen, die lebten Grunde über den Erfolg der proletarischen Wahlrechtsüber Nacht zu Wirklichkeiten reifen können, ihnen vielmehr weit- fämpfe entscheidet, das ist folglich keineswegs das Maß und der schauend zuborzukommen und dem proletarischen Befreiungskampf Charakter der jeweilig erhobenen Forderung, sondern die Macht, nukbar zu machen. welche das Proletariat hinter sich sehen will und kann. Von diesen Die Tatsachen, auf die wir verwiesen haben, lassen es aber klar Gedankengängen geleitet, vermögen wir der Taktik unserer in Herbortreten: die Sozialdemokratie tann heute die Frage des Frage fommenden Bruderparteien nicht zuzustimmen und sie vor Frauenwahlrechts nicht mehr an sich als abftratte Rechtsforderung allem nicht- wie wiederholt und in verschiedenen Ländern empfohlen ist international, er muß jedoch national geführt werden, wie Der Kampf der Sozialdemokratie für das Frauenwahlrecht erörtern. Sie muß sie vielmehr in ihrem gegenständlichen pratti- worden ist als beispielgebend für das Verhalten der Sozial- andere Kämpfe des Proletariats auch. schen Wesen erfassen, in ihren Verknüpfungen und Wechselwirkungen demokratie zum Frauenwahlrecht anzuerkennen. Es bleibt daher eine mit der allgemeinen geschichtlichen Situation, ganz besonders aber in ihrem Zusammenhang mit der Emanzipationsbewegung des in ihren Wahlrechtskämpfen ihre grundsäblichen Forderungen Unserer Ueberzeugung nach darf die Sozialdemokratie auch nicht Binsenwahrheit, daß er nicht nach Schema F geführt werden kann, vielmehr die geschichtlichen Besonderheiten eines jeden Kampfes Proletariats und ihren jeweiligen Phasen. Die grundsäßliche Be- fampflos Gründen der Opportunität aufopfern. Sie barf bas berücksichtigen muß. In Ländern wie im Deutschen Reiche- deutung der Forderung hat dabei nichts zu verlieren, denn sie ist zweimal nicht tun, wenn es sich um einen prinzipiellen Programm- wo das politische Bürgerrecht der proletarischen Massen überhaupt fest in der proletarischen Klassenlage und den Notwendigkeiten des punkt von so großer, weittragender Bedeutung handelt, wie es die noch schwächlich und beschränkt ist, scheint der Kampf um die proletarischen Klassentampfes verankert. politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes, der Hälfte allgemeine Demokratisierung des Wahlrechts als der Strom, Nur wenn man den oben aufgezeigten Zusammenhang festhält, jeder Nation ist; um einen prinzipiellen Programmpunkt, dessen welcher das Schifflein des Frauenwahlrechts trägt. n England In wird verständlich, was sonst unbegreiflich wäre: Daß in mehreren Verteidigung und Verwirklichung auch im Hinblick auf den proleund anderwärts erachten wir umgekehrt, daß der Kampf um das Ländern die Sozialdemokratie aus Wahlrechtskampagnen ihre tarischen Klassenkampf geboten ist. Grundsatz und Taktik, Theorie Frauenwahlrecht den noch unerfüllten allgemeinen proletarischen Sie Wahlrechtsforderungen nußbar gemacht werden sollte. In anderen tigung des weiblichen Geschlechtes zurückgezogen hat, ohne für sie sind eine organisch verbundene Einheit, jede hintansehung des Ländern und unter bestimmten Umständen kann sich wiederum der gekämpft zu haben; daß in anderen Ländern vereinzelte, aber ein- Prinzips rächt sich daher früher oder später in der Praris, und Kampf um das allgemeine Frauenwahlrecht allein als Notwendigflußreiche ſozialistische Stimmen laut geworden sind, nach denen eine grundfäßliche Politit ist auf die Dauer die zweckmäßigste. die Zeit für die Einführung des Frauenwahlrechts überhaupt noch nicht als Partei der Opportunitätsrücksichten und der fleinen Eintagserfolge, wohl aber als fonsequente Verfechterin einer grundUnter welchen Umständen und in welcher Form auch immer fäßlichen Stellungnahme zu der sozialen Frage und ihren vielbie zeitweilige Preisgabe der grundsätzlichen Forderung erfolgt ist: gestaltigen wichtigen Teilproblemen erfaßt die Sozialdemokratie die Sie wurde mit der höheren Bedeutung gerechtfertigt, welche dem breitesten Massen, schlägt sie siegreich ihre großen Schlachten. proletarischen Befreiungskampf auch für die volle soziale und mensch- Ihrer grundsätzlichen Auffassung getreu, muß sie daher auch im Diese Richtlinien zu erörtern und festzulegen wird die vor liche Emanzipation des gesamten weiblichen Geschlechtes zukommt. Kampfe für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Ge- nehmste Aufgabe der internationalen Tagungen zu Stuttgart sein. Unbestritten, daß das dauernde Klasseninteresse des Proletariats schlechtes allen bürgerlichen Parteien samt den bürgerlichen Mittel und Wege zu finden, wie diesen Richtlinien entsprechend vor dem Augenblidsinteresse des weiblichen Geschlechtes geht. Nur Frauenrechtlerinnen vorangehen. Das ist nicht minder ein Gebot die Agitation für das Frauenwahlrecht kraftvoll betrieben werden bürgerliche Frauenrechtelei mag sich darüber entrüsten, der das ihrer geschichtlichen Erkenntnis, daß der Besitz des Wahlrechts für fann, das muß Sache der Sozialdemokratie jeder Nationalität Berständnis dafür abgeht, daß die Frauenfrage als Teil der Millionen Frauen zur sozialen Lebensnotwendigkeit geworden ist, bleiben. Denn wenn irgend etwas der internationalen Schablonifozialen Frage nur zusammen mit dieser durch die Ueberwindung wie ihres Gerechtigkeitsfinnes, welcher die Leistungen des Weibes fierung spottet und die genaueste Beobachtung der geschichtlich verder kapitalistischen und den Aufbau der sozialistischen Ordnung als Berufstätige, Gattin und Mutter nach ihrer sozialen Bedeutung schieden gelagerten tatsächlichen Verhältnisse innerhalb der einzelnen gelöst werden kann. Aber stimmt auch die aus dem richtigen wertet. Das ist vor allem auch ein Gebot des proletarischen Klassen- Länder fordert, so sind es die Mittel und Wege der Agitation. Bordersatz abgeleitete Schlußfolgerung? Das ist zu prüfen, und interesses. Je wichtiger die Rolle wird, welche die Frau im gesell- Die deutschen Genossinnen werden der internationalen Frauendas ist's, was wir an unserem Teile in den vorliegenden Fällen schaftlichen Wirtschaftsleben spielt, je härter die Klassengegensätze fonferenz eine Resolution vorlegen, welche, von den hier ents beftreiten. aufeinanderstoßen und die Klassenkämpfe verschärfen, um so dringen- wickelten Gesichtspunkten ausgehend, enige grundsätzliche RichtDie Auffassung, daß die Forderung des Frauenwahlrechts ver- der bedarf das Proletariat der Frauen seiner Klaffe als organi- linien für den Stampf um das Frauenwahlrecht aufstellt. Wir tagt werden müsse, weil die mangelnde politische Schulung und fierter, geschulter Mitstreiterinnen. Jedoch weder an seinen wirt- werden diefe Resolution in nächster Nummer veröffentlichen. E Reife großer weiblicher Bevölkerungsmassen die Herrschaft der schaftlichen noch an seinen politischen Kämpfen vermögen die Prole. wird die Aufgabe der proletarischen Frauenbewegung in allen reaktionären Parteien stärken werde, mithin eine schwere Gefahr tarierinnen in vollem Umfang und mit ganzer Kraft teilzunehmen, Ländern sein, den vom Internationalen Kongreß gezeichneten für den Vormarsch des kämpfenden Proletariats fei, ist in dem so lange sie mit Kindern, Geistestranten und Ehrlosen gleichgestellt, Richtlinien entsprechend die proletarischen Frauenmassen zum lebten belgischen Wahlrechtsfeldzug mit von Einfluß auf die unbeschränkter politischer Bürgerrechte entbehren. Des weiteren Ringen für ihr Bürgerrecht zu mobilisieren und sie dauernd dem Haltung der Partei gewefen. Sie zählt in Holland und ander schafft das Gintreten für das Frauenwahlrecht den proletarischen revolutionären Klassenkampfe des Proletariats als Mitstreiterinnen wärts noch Anhänger. Naheliegend genug begegnet man ihr be- Wahlrechtskämpfern eine breitere Grundlage und pflanzt inmitten einzugliedern, gleichzeitig aber auch als unermüdlich treibende sonders in solchen Ländern und Gegenden, wo der Klerikalismus ihres Schlachtgetümmels und des Klassenringens überhaupt eine Kraft im sozialdemokratischen Stampfe für die politische EmanziTrumpf ist, und das Geistesleben der überwiegenden Mehrzahl Fahne, deren hehre Losung große und begeisterte Heerhaufen neuer pation des weiblichen Geschlechtes zu wirken. Wir sind überzeugt, Frauen vollständig im knechtenden Banne der Geistlichkeit steht. Streiterinnen und Streiter wirbt. Es hält und das dünkt uns daß beide internationale Beratungen dazu beitragen, den Sieg Unferes Dafürhaltens darf sich aber die Sozialdemokratie in dieser besonders wertvoll Hinsicht nicht durch die furzsichtigen und furzlebigen Wahl- und alten Anschauungen und Einrichtungen abzurechnen, die durch Jahr- lutionären Proletariats über die kapitalistische Ordnung vorzudie Massen geistig in Atem, zwingt sie, mit des Frauenwahlrechtes und darüber hinaus den Sieg des revoMandatsrechnungen schrecken lassen, welche die bürgerlich- liberalen hunderte geheiligt sind, wirkt dadurch im höchsten Maße revolutio- bereiten. Parteien hypnotisieren. Sie lebt nicht wie jene von der Hand in nierend auf ihr allgemeines persönliches und soziales Bewußtsein den Mund und faßt soziale Erscheinungen nicht lediglich als ab- zurück, reißt insbesondere die Proletarierinnen aus Hoffnungsgeschlossenes, dauerndes Sein auf, sondern in ihrem Wandel. Sie und Gedankenlosigkeit empor und wandelt sie aus geduldigen beurteilt daher auch die politische Rückständigkeit des weiblichen Ge- Kreuzesträgerinnen, die jeder sozialen Quadjalberei gläubig nach schlechtes und ihre eventuellen reaktionären Folgen in ihrer ge- laufen, in zielbewußte Kämpferinnen, die sich um die Sozialdemo schichtlichen Bedingtheit und bleibt eingedent, daß die nämliche fratie scharen. Es treibt mit alledem die geistige und politische politische Emanzipation, die heute vielleicht vorübergehen die Rückständigkeit aus dem letzten und sichersten Schlupfwinkel, in Reaktion zu stärken vermag was nicht einmal zweifelsohne ist, dem sie im Hinterhalt liegt, die kämpfende Gegenwart des Prolesiehe den Wahlausfall in Finnland ! morgen schon und auf die tariats verwüstend, seine Zukunft. das heranwachsende Geschlecht Dauer die Sache der Revolution fördern muß. bedrohend: aus der Familie des werktätigen Volkes. Kurz, es In der Tat: die offen oder verhüllten reaktionären Parteien erweist sich als vorzügliches Mittel, die proletarischen Massen ohne fönnen nicht mittels des Frauenwahlrechts die Massen des weib- Unterschied des Geschlechtes zu revolutionieren, zu sammeln, zu erlichen Geschlechtes zum politischen Kampf in die Arena rufen, ziehen und damit über die jeweiligen Tageskämpfe und ihre Ziele ohne in der Rolle des Zauberlehrlings Geister zu beschwören, die hinaus die dauernde Vereinigung des Proletariats als Klasse zum sie nicht wieder loswerden. Ganz gegen ihren Willen öffnen sie Ringen für das Endziel zu fördern. Schließlich schwächt der Kampf der politischen Agitation, der politischen Aufklärung unter diesen für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes die Massen Tür und Tor; legen sie damit Art und Brecheisen an die Gegner der Sozialdemokratie. Er fäet Unruhe und Zersplitterung lekte Keitung des Unverstandes der Massen". Hinter der ihre Serr- 1 in ihre Reihen, indem er die sozialen Gegensätze zwischen Mann
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keit erweisen. Auf verschiedenen Straßen und in verschiedenen Etappen wird das Proletariat auch im Stampfe für das Frauenwahlrecht seinem Ziele zumarschieren. Was den Kampf international eint, das ist das Ziel selbst, das sind bestimmte grundfäßliche Richtlinien, die sich aus dem geschichtlichen Zusammen
hange zwischen Frauenfrage und sozialer Frage ergeben.
Aus der Partei.
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Zur Berichtigung zivingt uns noch folgende Auslassung der " Fränt. Tagespost " in Sachen des Preßbureaus: Wir können beim besten Willen fein Unglück und keine Gefährdung der Parteiinteressen darin erblicken, daß ein Entwurf zur Errichtung eines Preßbureaus• mit dem vorliegenden sind wir übrigens feineswegs einverstanden zuerst bon den Fachmännern beraten und daß dann der Partei ein reiferer Entwurf vorgelegt wird. Vielmehr erscheint uns diese Behandlung der Frage allein zweckmäßig und geeignet, den geschäft lichen Gang zu beschleunigen und 811 er= leichtern. Sollte es in diesen Vorverhandlungen den Gegnern denten Geltung zu verschaffen, so hätten sie immer noch Gelegendes jetzt veröffentlichten Entipurfs nicht möglich sein, ihren Be