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Nr. 171. 24. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Donnerstag, 25. Juli 1907.

Arbeiter, Parteigenoffen Berlins !

Seht die Wählerlisten ein! Wer nicht in der Liste steht, darf nicht wählen!

Partei- Angelegenheiten.

Karlshorst . Am nächsten Sonntag soll in Biesdorf die " Fackel" verbreitet werden. Treffpunkt der Genossen am Bahnhof Karlshorst , Uhr morgens. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

London und Berlin .

Verlegung von wichtigen Straßenbahnlinien im Westen. Ver- jungen Mädchen über Bord springen wollte, um sich zu ertränken. schiedene wichtige Linien der Straßenbahn müssen im Westen in- Andere Fahrgäste mußten die Unselige gewainjam zurückreizen. folge der Ausführung der Arbeiten zur Verbreiterung des Kur- Da die Lebensmüde drohte, sie werde doch noch ins Wasser springen, fürstendamms zwischen dem Auguste Vittoriaplay und dem Lützow - so sah sich der Schiffsführer genötigt, die Hartnädige in sicheren ufer verlegt werden. Es betrifft dies die Linien O Kupfergraben- Gewahrsam zu bringen. Wilmersdorf , P Westend- Dönhoffplatz, R Spandauer Bock- Dön­

Einen geradezu frivolen Scherz hat sich ein Unbekannter ge

hoffplatz und 4 Ost- Westring. Die Verlegung beginnt am nächsten Die Kindesleiche zwischen den Gräbern. Ein Kindesmord Montag, den 29. Juli. Von diesem Tage an fahren die Wagen der liegt anscheinend einem Leichenfund zu Grunde, der auf dem Be= Linien 4 und O nicht wie bisher vom Kurfürstendamm durch die gräbnisplatz an der Spandauerstraße in Pankow gemacht worden Corneliusstraße, die Lichtenstein- und Fasanerieallee, sondern vom ist. Zwischen den Gräbern wurde von einem Friedhofsbesucher Kurfürstendamm über die Kurfürstenstraße, die Schillstraße, den eine in Zeitungspapier eingehüllte Leiche eines neugeborenen Lübowplaz, über die Herkulesbrücke, durch die Friedrich- Wilhelm- Kindes gefunden. Ob der Säugling eines gewaltsamen Todes ge­Auf einem Bankett, das die Mitglieder der Londoner straße, die Hofjägerallee, über den Großen Stern und umgekehrt. ftorbe ist, bedarf noch der Feststellung. Stadtkorporation, die kürzlich den Lordmayor nach Berlin be- durch die Wichmannstraße, sondern vom Kurfürstendamm durch die Die Wagen der Linien P und R gehen vom Kurfürstendamm nicht gleiteten, dem letzteren zu Ehren veranstalteten, erzählte der Kurfürstenstraße, die Schillstraße, über den Lüßowplatz und umge­Vorsitzende Benjamin Turner von den wunderbaren Verkehrt. Die Verlegung bleibt für die Dauer der Bauarbeiten in änderungen, die Berlin in den letzten Jahren erfahren habe. Straft, deren Beendigung sich noch nicht übersehen läßt. Besonderen Eindruck hätten auf ihn die Sauberkeit der Straßen. und das Fehlen von Rowdies, Bettlern und Trunkenbolden gemacht. In dieser Hinsicht könnten sie von der Berliner Stadtverwaltung lernen.

Daß die Londoner Herren in Berlin keinen Rowdies und Bettlern begegnet sind, mag zutreffend sein, denn sie wurden ja tagtäglich im Automobil durch Berlins schönste Gegenden geschleppt. Die Herren haben eben nur Berlin von einer Seite

biet durchschneidet, nunmehr fertiggestellt und dem öffentlichen Die Döberitzer Heerstraße ist, soweit sie Charlottenburger Ge­Verkehr übergeben worden. Die elektrische Beleuchtung des Straßenzuges ist provisorisch an Holzlichtträgern angebracht, da die Herstellung der gußeisernen Maste nicht schnell genug erfolgen konnte. Gleichzeitig ist das Gelände neben dem Straßenzuge, der vom Sophie Charlottenplatz aus den Namen Kaiserdamm führt, der Bebauung erschlossen und hat auch die Bautätigkett bereits ein­wald in Angriff

leistet, indem er im Sonntagsblatt einer Berliner Zeitung - 7. Beiblatt der Nr. 169 der Berliner Morgenpost " folgende Annonce erließ: Erdarbeiter werden verlangt. Rathaus Lichten­

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berg." Die Folge war, daß sich am Montag früh vor dem Portal Arbeiter mit Spaten, Hacken und sonstigen Grabgeräten versehen, des Lichtenberger Rathauses eine große Anzahl, annähernd 100, versammelt hatte. Niemand wußte, was die Menschen wollten und auch in den Bureaus des Rathauses herrschte Verwunderung. Endlich, als die Arbeiter sich unter Hinweis auf die Annonce nach Arbeit erkundigten, klärte sich die Angelegenheit auf. Die Ge­meinde hatte gar keine Erdarbeiter verlangt. Die Annonce war von einem Unbekannten aufgegeben. Diese Täuschung ist um so gemeiner und erbärmlicher, als es Verdienst den weiten Weg nicht gescheut hatten, zum Teil sogar aus den Vororten gekommen waren und nun sehen mußten, daß ihre Hoffnung auf Verdienst vergebens war. Einzelne machten denn auch ihrer berechtigten Entrüstung und Empörung in Worten Luft. Die meisten aber zogen schweigend, entmutigt und bedrückt von dannen.

tennen gelernt. Daraus folgt aber noch nicht, daß nicht auch gesetzt. Ferner ist die Herstellung der Heerstraße durch den Grunes fich doch um stellenlose Arbeiter handelte, die in der Hoffnung auf

in wie

Zwei Bäder Jnnungskrankenkassen genehmigt! Das ist der Erfolg der Scharfmacher im Bädergewerbe. Dem Gesellenausschuß der( größeren) Germania " Innung ist folgendes Schreiben zugegangen:

Der Oberpräsident

der Provinz Brandenburg .

O. P. 13 187.

Potsdam , den 1. Juli 1907.

Jahre abgeholzt worden ist. Die schon vor Jahren gebaute schmale Folgeerscheinung des kapitalistischen Systems seine Stätte hat. Grunewald- Chaussee wird zunächst erhalten bleiben, um die An­fahrt der Arbeitswagen zu erleichtern, während zu beiden Seiten die Aufschüttung und Regulierung des neuen Straßenzuges statt­findet. Sobald der Hauptdamm gepflastert ist, wird auch der mittlere Teil der Straße die durch die Regulierung bedingte Höher­legung erfahren. Die Aufschüttungsarbeiten sind nach der Ham­Im Kampf mit Kriminalbeamten feuerte ein wegen zahlreichet burger Bahn zu nach beiden Seiten beendet, können jedoch noch Diebstähle gesuchter Arbeiter" Rösel im Hause Marienburger­nicht zusammengeschlossen werden, weil zum Zwecke der Verbreite­rung der Brücke die Verlegung einer Bahnwärterstelle erforderlich straße 31a fünfmal, wobei er sich und seine Braut ziemlich schwer ift. Bis zur Durchführung dieser Arbeiten wird die Heerstraße Hotel in der Königstraße als Dieb festgenommen, furz vor der berlegte. Es handelt sich um dieselbe Person, die kürzlich in einem an der Bahn eine Verengung bilden. Bei den Aufschüttungs- Wache dem Schuhmann entwich und seinen Weg über mehrere arbeiten durch den Stößensee scheint man jetzt endlich auf festen ache dem Schuhmann entwich und feinen Weg über mehrere Boden gelangt zu sein. Die Nachsenkungen des aufgeschütteten Dächer nahm, wie Hennig. Dammes sind so geringfügiger Art, daß eine Gefährdung der Ar­beiten dem Anscheine nach nicht mehr vorhanden ist. Sobald die Durchquerung des Stößensees beendet ist, dürfte der weitere Ausbau der Heerstraße feine Schwierigkeiten mehr finden, da der Unter­grund der zu durchschneidenden Scharfen Lante, einer Ausbuchtung ( Name unleserlich.) der Havel , nur wenig moraftig ist.

Dem Gesellen- Ausschuß der Bäder- Innung eröffne ich im Auftrage des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe auf die an den Herrn Minister gerichtete, am 30. Dezember v. J. einge­gangene Eingabe, daß es bei meiner nach§ 96 Absatz 7 der Reichs­gewerbeordnung endgültigen Entscheidung vom 22. November 1906 sein Bewenden behalten muß, durch welche die verweigerte Zustimmung des Gesellen- Ausschusses der Bäcker- Innung zu dem Beschlusse der Innungsversammlung der Bäder- Innung vom 6. November v. Js. betreffend die Errichtung einer Innungs­frankenkasse ergänzt worden ist. An den

Gesellen- Ausschuß

der Bäcker- Jnnung

zu Berlin .

"

Mit welcher Gewissenhaftigkeit auf dem Polizeipräsidium ge­arbeitet wird, beweist folgender Fall: Der Dreher Ostar W. wird am 13. Mai von einem Schußmann notiert, weil er auf einem Unterm gleichen Datum ist die Genehmigung der Innungs- Bweirad gefahren, aber keine Radfahrkarte bei sich gehabt hat. frankenkasse der Concordia" Jnnung durch den Ober- Wegen dieser Uebertretung bekommt 2. nicht nur eins, sondern zwei präsidenten erfolgt. Strafmandate. Das erste ist datiert vom 23. Mai und besagt: Sie haben am 18. Mai d. J., mittags 12 Uhr 20 die Kreuzung der Frankfurter Allee - Litthauerstraße auf einem Zweirad befahren und teine Fahrkarte bei sich geführt. Die Nebertretung wird bewiesen durch das Zeugnis des Schußmanns Nr. 125. Es wird deshalb eine Geldstrafe von 2 M. festgesetzt.

Diese Genehmigung ist erfolgt trotz des Protestes der Bäcker­gesellen und gegen den Entscheid der Berliner Gewerbedeputation, die sich den schwerwiegenden Gründen der Gesellenausschüsse nicht hatte verschließen men. Aber die Bäckermeister wußten, wohe der Wind weht; hatte doch der Obermeister Bernard in einer Bäckermeisterversammlung erklärt:" Die Gewerbebeputation wird uns die Innungskasse ablehnen, aber der Handelsminister wird sie genehmigen." Dieser Herr, der vor den Ministertüren gut Bescheid weiß, hat Recht behalten.

Einen Tag später erhält W. ein zweites Strafmandat, das dem obigen gleicht wie ein Gi dem andern: Sie haben am 13. Mai, mittags gegen 12 Uhr 20 usw." nur mit dem Unterschied, daß in Der Oberpräsident ergänzte seinerzeit trop Gesellenausschuß dieser Verfügung das Vergehen mit drei Mark bewertet wurde. und Gewerbedeputation die Zustimmung zur Jnnungskrankenkasse, Nach einem bekannten Rechtsgrundsatz kann man in Deutschland indem er auf die Einwände, daß dadurch die gut fundierte und auf dem Vertrauen der Versicherten ruhende Ortstrankenkasse für wegen ein und derselben Tat nur einmal verurteilt werden, das Bädergewerbe zu Berlin völlig vernichtet würde, die lahme auf dem Alexanderplatz scheint man das nicht so genau zu Begründung" gab, daß ja schon Ortstrantentassen nehmen. Interessant ist die verschiedene Bewertung des mit 100 Mitgliedern existieren tönnten. Vergehens. Während die erstere Verfügung zwei Mark Sühne für Die Gesellenausschüsse haben sich darauf mit einer nochmaligen ausreichend hält, setzt die zweite drei Mart fest. Es erscheint die eingehend begründeten Eingabe an den Handelsminister Frage gerechtfertigt: Nach welchen Grundsätzen werden auf dem gewandt. Wie vorauszusehen, hat dieser dem Oberpräsidenten bei Alleganderplatz Polizeiftrafen festgesetzt? gepflichtet, trotzdem auch der Ortstrantentassenvorstand wie die Die Sache wird im weiteren Verlauf aber noch interessanter. Generalversammlung die Errichtung der Innungskrankenkasse als eine Schädigung des gesamten Gewerbes kennzeichneten. Der. schickte die in der ersten Verfügung festgesetter Strafe von Ortskaffenvorstand hat sogar eine Audienz beim Handelsminister 2 Mart an die Polizeihauptkasse ein. Laut Postschein geschah dies nachgesucht, wurde aber vom Regierungsrat Hoffmann damit ver- am 25. Juni. Am 22. Juli erhält er eine vom 15. Juli datierte Auf abschiedet, daß wohl kaum der Handelsminister den Oberpräsidenten forderung, weil er die am 24. Mai festgesette Strafe von drei Mark desavouieren würde. Das ist eingetroffen. nicht bezahlt habe, sich zum Antritt einer eintägigen Haft im Polizei­Nun ist die Bahn für die Scharfmacher frei. Wehe den gefängnis in der Alexanderstraße einzufinden. Wie die Sache noch Kranten, die den Innungsfrankentassen ausgeliefert sind. Die verläuft, steht noch dahin, man scheint bis heute auf dem Alexander­famose Innungsarbeitsvermittelung wird die mit Krankheiten Be­hafteten überhaupt vom Arbeitsmarkt ausschließen. Die Armen- plaz die doppelte Straffeftfegnng für ein und dieselbe Tat noch gar berwaltung oder andere Strankenkassen werden durch die Kranken nicht gemerkt zu haben, und deshalb möchten wir das Präsidium des Bädergewerbes belastet werden, und heuchlerisch, wie immer, darauf aufmerksam machen, daß die Tagebuchnummern 2934 und werden dann die Innungen erklären, daß auf Grund ihrer Kranken- 2946 ein und dieselbe Sache betreffen.

statistik das Bäckergewerbe der gesündeste Beruf überhaupt" sei. Für allzu große Gewissenhaftigkeit auf dem Polizeipräsidium Vier Krankentassen wird es von nun an in einem Beruf mit spricht dieses Vorkommnis nicht. etiva 8000 Beschäftigten geben. Diese 8ersplitterung von Ministersgnaden werden die Versicherten teuer bezahlen müssen. Die" Sozialpolitik" in Preußen- Deutschland macht in der Tat riesige Fortschritte.

Frau Polizeihauptmaun im Bade.

Aus dem Polizeibericht. In der Wohnung ihres Bräutigams,

des Metallarbeiters Hermann B., in der Alexandrinenstraße, ber= giftete sich gestern mittag die 21 Jahre alte Schneiderin Alma B. mit Salzsäure. Das Mädchen hatte eine Strafe wegen Diebstahls zu erwarten. Gestern nachmittag versuchte der 44 Jahre alte wohnungslose Schlosser Otto Bord, als er sich bei einem Einbruch in die Wohnung des Schloffers Mar Jedermann, Oberbaumstr. 5, entdeckt sah, sich in der Küche der Wohnung am Fensterkreuz zu erhängen, nachdem er die Korridortür durch Vorlegen der Sicher­Schnitten Bord, der bereits das Bewußtsein verloren hatte, ab. heitskette versperrt hatte. Polizeibeamte sprengten die Kette und Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche waren bald von Erfolg begleitet, worauf B. mittels Krantenwagen der Charité als Polizei­gefangener zugeführt wurde. Der 31 Jahre alte Kellner Mar T. trant gestern früh in Gegenwart seiner Ehefrau in seiner Wohnung in der Faldensteinstraße eine Flasche Lysol aus. Ein sofort hinzu­gezogener Arzt leistete ihm die erste Hülfe und veranlaßte die Ueberführung des Schwerverletzten nach dem Krankenhause Bethanien. Als gestern vormittag der 21 Jahre alte Kutscher Georg Hermann mit einem Kollegen das Schanklokal von Engel, Köthenerstr. 48, wo er gefrühstückt hatte, verließ, brach er plöblich bewusttlos zusammen. Man brachte ihn mittels Droschte nach dem Glisabeth- Krankenhause, wo aber nur noch der Tod, anscheinend infolge Herzschlages, festgestellt werden konnte.

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zehnjährige Dienstmädchen Ottilie Krause aus der Passauerstr. 37a. Vom Dach herabgestürzt hat sich gestern nachmittag das achts In dem erwähnten Hause war die K. bei einem Kaufmann Sch. bedienstet gewesen. Kürzlich wurde sie von ihrer Dienstherrschaft beschuldigt, ein Paar Strümpfe gestohlen zu haben. Da die Bes schuldigungen kein Ende nehmen wollten, beschloß das junge Mädchen, das sich völlig unschuldig fühlte, seinem Leben ein Ende au bereiten. Dem Kindermädchen gegenüber äußerte es, es könne ein derartiges Dasein nicht mehr aushalten. Gestern nachmittag ging die Bedauernswerte auf den Boden hinauf und stieg auf einer Leiter nach dem Dach. Von dort stürzte sie sich mit einem Aufschrei auf die Straße hinab. Mit zerschmetterten Gliedern blieb sie auf der Straße liegen. In hoffnungslosem Zustande wurde sie nach dem Krankenhaus Westend gebracht. Der Arzt stellte neben einem Schädelbruch und Brüchen beider Beine schwere innere Ver­legungen feſt.

Wir können nicht nachprüfen, ob die Beschuldigung gegen das Mädchen berechtigt war; fest steht aber, daß viele Herrschaften sehr leicht dabei sind, bei Verlusten sofort ihr Mädchen zu beschuldigen; dieses muß in vielen Fällen für die Liederlichkeit mancher Herr schaften büßen.

Großfeuer

Eine Verkehrsstörung auf der Stadtbahn trat vorgestern abend fam gestern früh nach 7 Uhr in der Lübeckerstr. 5( Moabit ) aus um 7 Uhr ein. Die Maschine eines Nordringzuges war durch unbekannter Ursache zum Ausbruch. Als der Brand bemerkt wurde, Loderung eines Kolbens defekt geworden und konnte den Train stand bereits der Dachstuhl des vierstöckigen Borderhauses und des nur mühselig vorwärts bringen. Um eine lang andauernde rechten Seitenflügels in großer Ausdehnung in Flammen. Die Störung zu vermeiden, mußten auf dem Bahnhof Börse sämtliche Büge 15 und 16, die unter Leitung des Brandmeisters Steiner Fahrgäste aussteigen, worauf der so erleichterte Train nach einem toten Gleis in Charlottenburg geführt werden konnte. Immer­hin verursachte das Vorkommnis eine zirka 15 Minuten währende Betriebsstörung.

schnell zur Stelle waren, mußten mit 6 Schlauchleitungen längere Beit tüchtig Waffer geben, bevor es gelang, die Flammen zu löschen. Um 10 Uhr konnte ein Teil der Feuerwehr wieder ab­rüden. Die Aufräumungsarbeiten nahmen längere Zeit in An­spruch; beide Dachkonstruktionen mitsamt den Bodenverschlägen, bielem Hausrat und Brennmaterialien der Mieter sind total ver­nichtet. Die unteren Etagen haben durch Wasser gelitten.

Im April mietete die Frau Polizeihauptmann Rösener in Berlin ein Dienstmädchen auf ein halbes Jahr. Bei der Vermittlerin erklärte das Dienstmädchen, daß sie nicht zu kochen verstehe. Das Mädchen wurde von der Frau Polizeihauptmann wiederholt ge= schlagen und geiniffen, weil es die Zwiebeln nicht fein genug schnitt Bei dem Einsturz einer Mauer schwer verletzt wurde Dienstag­oder sonstige furchtbare Vergehen beging. Das alleinstehende nachmittag der Bauarbeiter Albert Busing aus der Demminerſtraße. Mädchen wollte bereits in Berlin den Dienst wegen der Behandlung Auf dem Grundstück Hundekehlestr. 1/2 werden gegenwärtig durch Vorher, um 6 Uhr, hatte der 17. Zug in der Oberwallstr. 19 zu verlassen. Vor einiger Zeit reiste Frau Polizeihauptmann nach einen hiesigen Unternehmer alte Bauten abgerissen. tun. Dort brannte die Verschalung eines Fahrstuhls mit dem Ahlbeck ins Bad. Das Mädchen wurde mitgenommen. Den Nerven nachmittag war mun B. mit dem Unterminieren einer etwa drei Meter Teil der Feuerwehr nach dem Lorbing- Theater in der Belle­Dienstag Dach und der Dachkonstruktion. Nachts um 2 Uhr wurde der größte der Frau Hauptmann scheint die Dftfee aber nicht gut bekommen zu hohen Mauer beschäftigt. Das geloderte Erdreich gab plöglich nach Alliancestraße gerufen. Im Garten des Theaters standen an der sein. Wenigstens versette es ihrem Dienstmädchen noch mehr Prügel und die Mauer stürzte in ihrer ganzen Länge ein. Bergeblich hatte Kaserne des I. Garde- Dragonerregiments neben dem Kesselhause als in Berlin . Am letzten Montag erhielt der arme dienstbare Geist B. den Versuch gemacht, sich in Sicherheit zu bringen. Er wurde alte Kulissen, Gerümpel usw. in Flammen. Da bei Theaterbränden abermals eine Tracht Prügel, erhielt Kopfstücke von der gnädigen von den einstürzenden schweren Steinmassen niedergeschlagen und gleich Mittelfeuer" gemeldet wird, so waren in kurzer Zeit 9 Züge Frau, wurde braun und blau gekniffen und am Arm und den Hand- unter den Trümmern verschüttet. Schwerverletzt wurde der Be- zur Stelle, die des Feuers schnell Herr wurden. Die Entstehung rüden arg zerfragt. Da lief es denn der schlagfertigen Herrschaft dauernswerte von Arbeitskollegen wieder hervorgezogen. Auf Ver- die 1. Kompagnie längere Zeit in der Kastanienallee 29-30 zu fonnte nicht ermittelt werden. Mit einem Tischlereibrande hatte fort. Auf dem Polizeiamt war ihr mitgeteilt, solche Behandlung anlassung eines hinzugerufenen Arztes wurde der Schwerverletzte tun. Klößer u. a. brannten dort. Der 16. Zug hatte außerdem brauche es sich nicht gefallen zu lassen. Es wird nunmehr nach dem Krankenhause gebracht. gegen die Frau Hauptmann Beleidigungsflage und gegen noch einen großen Kellerbrand in der Straße Am Nordhafen 7-8 deren Gatten, der sie nicht zu schützen vermochte, es Ein aufregender Borfall bei einer Mondschein- Dampferfahrt zu löschen. Hausrat und Preßkohlen usw. wurden dort ein Raub aber ablehnte, ihre Sachen ihr herauszugeben, auf Herausgabe der spielte sich auf der Oberspree bei Oberschöneweide ab.. Gin Berstraße 29 ein Brand aus, der große Beunruhigung hervorrief, aber der Flammen. Durch Ueberkochen von Teer kam in der Kulm= Sachen flagen. Wenn es mit der Behandlung eines Dienstboten bei fonendampfer hatte auf der Oberspree eine Mondscheinfahrt ge- traße 29 ein Brand aus, der große Beunruhigung hervorrief, aber bald gelöscht werden konnte. Polizeihauptmanus im Bade so steht und es noch zweifelhaft ist, ob macht, an der sich auch ein hiesiger Kaufmann und zwei Begleite- bald gelöscht werden konnte. rinnen, zwei Schwestern, beteiligten. Die Stimmung zwischen nicht gar das Dienstmädchen bestraft wird- wer möchte sein Kind den drei Personen die bisher eine vergnügte gewesen war, schlug in Dienst geben, ohne sich und dem Kind das Recht auszuwirken, plöglich durch eine Meinungsverschiedenheit in eine recht trübe um. jeder Zeit den Dienst au verlassen? Die Situation wurde schließlich eine derartige, daß eines der

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Arbeiter- Samariter- Kolonne. Heute abend 9 Uhr, Dresdener­Straße 45: Monatsversammlung der diensttuenden Abteilung. Das Erscheinen aller Mitglieder wird erwartet.