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von ihrem Wohnsize gewaltsam bertrieben wurden. Ich selbst war Zeuge, daß man ihnen die Hütte anzündete, wenn sie nicht schnell genug das Feld räumten....

Wer nach den Kolonien reift.

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Iwenn an Stelle des Dreiklassenwahlrechts ein Plural­wahlsystem mit besonderen Privilegien für

Die Journalisten, die die Sprigtour Dernburgs nach Ost- Besitz, offiziell attestierte Bildung und Alter treten würde? Sollte die Frankfurter Zeitung " diese Vorfrage ver­Im engen Busammenhange mit der Landfrage in afrita als Neuigkeitsschnüffler, Anekdotenhascher und Sensations­Stamerun steht die Arbeiterfrage. Das Bestreben der jäger mitmachen, beginnen bereits die Kolonial- Reklametrommet neinen, so richten wir an sie die zweite Frage: Glaubt sie Pflanzer, denen die Kameruner Regierung nur eifrig zu rühren; namentlich in der liberaleu Breffe. So will wirklich daran, daß Regierung, Konservative und National­allzu willfährig ist( 1), ging offenbar darauf hinaus, der Spezialreporter der freisinnigen Weser- Zeitung" den Nachweis liberale bereit sein könnten, in absehbarer Zeit für Einführung die in ihren Gebieten wohnenden Eingeborenen völlig zu entführen", daß neben Offizieren und Beamten entgegen der land- des Reichstagswahlrechts in Preußen einzutreten? eignen und zu berarmen, damit diese dann notgedrungen in ihren läufigen Annahme auch eine ganze Menge(!) anderer Leute in Sollte die Frankfurter Zeitung " diese Frage berneinen, Pflanzungen billig arbeiten mußten." den Kolonien zu tun(!) hat." Sein Beweis" ist klassisch. Hier so ersuchen wir sie höflichst um die Beantwortung der weiteren ist er: Frage, warum denn der Freifinn mit aller Gelassenheit Der Dampfer führt 133 Passagiere erster und zweiter Klaffe. a b warten will, bis die Regierung und die mit ihr ver­Von diesen sind 38 Engländer und Engländerinnen, bündete Reaktion ihm statt der akzeptablen Lösung" eine die teils nach Englisch - Dstafrika, teils nach Durban und anderen Vorlage offerieren, die nichts als ein erum fliden an englischen Plägen gehen, und 83 Deutsche , die letteren mit Einzelheiten" darstellt?!

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Scholze erwähnt fodann, daß anfangs die Missionare Sen Pflanzern die nötigen Arbeitskräfte durch Zusendung bon Eingeborenen berschafften und sagt sodann wörtlich: " Als fie die Missionare faben, wie grausam oft diese Arbeiter in den Pflanzungen behandelb wurden, wie innerhalb Jahresfrist der vierte Teil von ihnen hingerafft wurde und als Kulturdünger dienen mußte, die übrigen zum großen Teil schwer ertranften, und als sie wahrnahmen, wie diese inglüdlichen durch den aufgenötigten Schnaps­genuß(!) und das schlechte Vorbild( 1) der meisten ihrer Herren immer tiefer sanken, da fonnten sie es vor Gott und ihrem Gewissen nicht mehr verant­worten, zu solch ungerechtem und bösen Treiben mitzuhelfen.

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Das ist Grund genug für die Pflanzer, die Mission tödlich zu haffen; sagten mir doch z. B. die Pflanzer R. und K.: Die Missionare sind die größten Schufte und Spitzbuben, die es gibt, die müßte man alle umbringen, bie gönnen uns feinen Gewinn.

Freiwillig meldeten sich bald nur noch wenige Arbeiter, und der Arbeitermangel wurde für die Pflanzungen gefahrdrohend. Da sandten die Regierung und die Pflanzer Arbeiter­fommissare ins Innere Kameruns , um dort Arbeiter anzuwerben. Allerlei falsche Versprechungen, List und mit­unter auch Gewalt mußten dazu helfen, die nötigen Arbeiter aufzubringen. Man schleppte nicht nur schwache und alte Leute herbei, sondern auch Jünglinge, die kaum dem Knabenalter entwachsen waren, ia selbst einige Kinder waren mit unter den angeworbenen Arbeitern. Das Herz tat mir oft weh, wenn ich diese armen Beute dahinwelten fah, und als eine Schmach empfand ich es, daß in einem deutschen Schutz­gebiet" so etwas vorkommen fonnte.

Rann es wohl eine entseglichere Art der Kolonisierung geben, als sie die Regierung unter der Leitung des Herrn b. Buttkamer hiernach vornahm? Warum schweigt die Ne­gierung zu allen diesen und anderen ihr wohlbekannten Be­schuldigungen allerschwerster Art? Warum geht sie nicht gegen Scholze und andere vor? Oder aber, wenn die An­gaben Scholzes auf Wahrheit beruhen, warum hat die Regierung dann nicht schon längst die für dieses schmachvolle System Berantwortlichen, insbesondere den Haupt­berantwortlichen esto v. Buttfamer, zur Rechenschaft gezogen? Denn welche Nachteile ein solches " System", ein System der Sklaverei, uns einbringt, geht aus folgenden Worten Scholzes herbor:

Die Folgen dieser Arbeiteranwerbungen waren blutige Aufstände und hernach schreckliche Strafegpeditionen. Und wer war es, der diesem a be scheulichen Treiben entgegentrat? Gin Baseler Missionar brachte die Greueltaten bes Hauptmanns v. Besser an die Oeffentlichkeit, und die Baseler Mission sandte Be. schwerde auf Beschwerde nach Berlin ."

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dem Reiseziel Tanga, Dar es Salam oder Kilwa. Der Rest sind Die Frankfurter Zeitung " versichert ja, daß es für den Portugiesen nach Beira, vier französische Missionsschwestern nach Freifinn auch andere Wege" gebe, die sogar von einem Britisch Ostafrila und ein paar Mohammedaner nach Port Said . Von den 83 Deutschen reisen 47 im Regierungsinteresse, großen Teil der Linken mit größter Freudigkeit 36 in Privatintereffen. Zu den 47 rechne ich den Staatsbeschritten werden würden", um eine wirkliche Wahlreform sekretär und feine offiziellen Reisebegleiter, Oberstleutnant Quade, den durchzusetzen. Unter diesen anderen Wegen" könnte doch nur Beh. Regierungsrat Balzer und den Rittmeister Graf Hendel fraftvollste Dpposition und die Aufrufung der von Donnersmarck, ferner die 15 Offiziere und Militärbeamten Massen zur Ertämpfung der demokratischen Wahl­eines Ablösungstransports für die kleinen Kreuzer Bussard" und reform gemeint sein. Wenn die Mehrheit des Freisinns aber Seeadler" in Stärke von 154 Mann, der sich an Bord befindet. zu diesem Wege freudigst entschlossen ist, warum dann die Unter den 36 Privatpersonen sind drei oder vier Jour Beitvertrödelung, warum das passive Hoffen und Harren auf nalisten. Ich führe diese Biffern an, um zu zeigen, daß etwas, was nach aller Vernünftigen Ansicht doch nicht neben Offizieren und Beamten entgegen der tommen wird?! Landläufigen Annahme auch eine ganze Menge ja Wäre es nicht viel gescheiter, ja geradezu eine anderer Leute in den Kolonien zu tun hat. Einige Mitglieder unserer Reisegesellschaft werden besonders inter - politische Pflicht, die anderen Wege" schon jett effieren. Da find 3. B. awei Kavallerieoffiziere wenigstens insofern einzuschlagen, als der Freifinn durch einen aus Paderborn und ein Industrieller vom böhmischen Appell an die Massen der Neaktion zeigte, daß das Abhang der Schneekoppe , die etliche Wochen auf Bolt sich wirklich nicht mit einer Flickreform abspeisen zu Großwild, namentlich auf Raubzeug, jagen lassen gedentt?! wollen. Zwei andere jüngere Herren, ehemalige Offiziere, wollen versuchen, auf einem Auto=

mobil von Dar es Salam aus Afrika zubur

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Industriefeudalismus und Proletariat.

queren und so nach Swakopmund zu gelangen. Da ist ferner ein junges Ehepaar, seit Mai verheiratet, er ein studierter In Sachsen hat bekanntlich der Verband Sächsischer Industrieller Landwirt aus der Laufis, fie ebenfalls vom Lande, aus dem Dderbruch. eine Gesellschaft zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen gegründet, Er der Typus bes folonialbegeisterten Jungum wirksamer der immer mächtiger anschwellenden freien Gewerk­Deutschland; feine Schmiife zeigen, daß er feinen Studien schaftsbewegung und ihrem Bestreben, die Lage der Arbeiter zu ver­mit Eifer obgelegen hat. GIüdlicherweise hat er Gel d.

Er will eine große Gummis und Baumwollen bessern, entgegentreten zu können. plantage in der Region von Kilwa anlegen und sich

Nach einem von dem Direttor Kurt Grüner auf der

jekt nach einem geeigneten Terrain umfehen. Eine junge Generalversammlung der Gesellschaft in Dresden gegebenen Bericht Dame, Fräulein K., die Pflegetochter eines der ersten ist diese Vereinigung von 468 Firmen bei der Gründung auf 875 protestantischen Geistlichen Berlins , fährt hinaus, um bis Juni d. Js. angewachsen. Die Gefahr für das Kulturstreben unmittelbar nach ihrer Ankunft in Tanga zu heiraten. ber Gewerkschaften ist also nicht zu unterschäßen. Die Gesellschaft Herr S., ein Färberei und Spinnereibesiger aus ist in der Lage gewesen, 40 im vergangenen Jahre bei ihren Mit­Bittau, reist als Vertrauensmann sächsischer Weber

und Spinnereibefizer. Diese Interessengruppe will am gliedern vorgekommene Streits in fagungsmäßiger Höhe zu ent­Bittoria- Nyansa große Ländereien erwerben, um Baumwollen.schädigen und noch einen Ueberschuß zu machen. bau zu betreiben. Das Projekt geht dahin, zunächst Muster- Plan­tagen anzulegen, um den Eingeborenen den Bau der Baumwollen stauden zu zeigen und diesen dann Land gegen Lieferung des Pro­dultes zu verpachten. Erwähnt sei noch, daß Fräulein S. nicht die Nachdem der Vortragende darauf hingewiesen, daß§ 2 der einzige Braut an Bord ist. Eine lebhafte, polyglotte, tief brünette Sagungen ausdrücklich vorschreibe: Arbeitseinstellungen in den Be­Spanierin, Fräulein C. M., reist nach Beira , um dort den trieben der Mitglieder nach Möglichkeit zu verhüten, bezeichnete er deutschen Direktor der Zuckerfabrik ihres Vaters zu heiraten. die Gesellschaft als Kampforganisation gegen die Aminteressantesten war es für mich, Dr. Walther Rathenau aus Berlin auf dem" Feldmarschall" vorzufinden. Der bisherige bon Streitlust erfüllten Gewerkschaften." Hier nüge Direktor der Handelsgesellschaft reist auf Veranlassung und nicht eine Art Sanitätstolonne, bie sich darauf in der unmittelbaren Begleitung des Staatsbeschränke, auf die den Industriellen in dem Rampfe mit den fetretärs nach Dar es Salam, um die Kolonie zu Gewerkschaften geschlagenen Wunden ein Pflaster zu leben.

Aus dem auf der Generalversammlung in Dresden gehaltenen Vortrage des Direktors der Gesellschaft dürften folgende Aus­führungen von allgemeinem großen Interesse sein.

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, studieren", wie der finanztechnische Ausbruck lautet. Bu Diesem Zwecke ist ihm jede Art von Förderung zugesagt.

Wir richten die Frage an die Regierung und den ver antwortlichen Reichskanzler: Ist es richtig, daß solche Stlaberei getrieben, daß ich redliche Straferpedi tionen" unternommen worden sind, und daß das Treiben derselben ein abscheuliches" gewesen ist? Wer sind diejenigen, denen so schwere Vergehen in erster Linie zur Last Da haben wir also die deutsche Zukunft, die sich, auf Dernburgs fallen? Und was tat die Regierung im Falle v. Besser, als Stern trauend, nach Ostafrika eingeschifft hat. Bon 36 Privaten die Baseler Mission. Beschwerde auf Beschwerde nach Berlin sandte? Es ist endlich einmal Beit, daß 3-4 Schmocks, 3 Löwenjäger, 2 Automobilfere, diverse Bräute die Regierung offen Farbe bekennt, wie sie sich zu allen( deren eine, wie der Berichterstatter erzählt wir haben diesen und Diesen ihr längst bekannten Vorgängen trau bat, da ja in Ostafrika statt der teuschen Myrthe der minder keusche anderen Schwat weggelassen ihren Myrthenstod mitgenommen rigster Art verhalten hat! Was den Hauptmann von Besser- einen Intimus Tropentoller wächst) und daneben zwei merkantile Studien­Ses Herrn v. Buttfamer- anlangt, so wollen wir schon jetzt reisende, deren einen zudem Dernburg ins Land der Petersschen erwähnen, daß dieser Mann troß der durch die Baseler Mission Herrenmenschenmoral lotste, und einen Bukunftsfarmer, der soviel zur Anzeige gebrachten Scheußlichkeiten, die er als zur Ka- Geld hat, um es in Ostafrita so gut wie in Paris oder Monte meruner Bibilverwaltung abfommandierter preußischer Carlo loswerden zu können.

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So oder fo!

und

Das lohnt in der Tat der Mühe, in die koloniale Reklame­Offizier verübte, in die Schußtruppe eingestellt wurde; als Schußtruppenoffizier hat er dann weitere durch den Ober- trompete zu stoßen! Leutnant Grafen v. Rittberg zur Anzeige gebrachte Grau­famkeiten an den Eingeborenen verübt. Man sieht aus Bor stehendem bereits, daß Beschuldigungen, die in allererster Linie gegen Herrn v. Buttkamer Die Frantf. 8tg." behandelt in einem Leitartikel die wegen gröblichster Verlegung seiner Amts. pflichten von der Verwaltung hätten erfrage der Wahlreform in Sachsen hoben werden müssen, tatsächlich und Preußen. Sie schreibt unter anderem: wodurch die Zentralverwaltung sich selbst schwer belastet nicht erhoben worden sind! Was gegen Herrn v. Buttkamer, offenbar nur unter dem Druck der Deffentlichkeit, im Disziplinarprozeß vorgebracht ift, find appalien gegenüber den vielen anderen schweren Bergehen, wegen deren er schon längst hätte zum Teufel gejagt werden müssen! Als seinerzeit infolge der Beschwerden der Afwaleute die Presse gegen Buttkamer vorging, tat sich in Angriffen gegen letteren das, wie es schien, über Herrn v. Buttkamer vorzüglich informierte Berliner Tageblatt" besonders hervor. Damals bereits Februar 1906- schrieb dieses Blatt:

Sollte die Affäre Buttfamer nicht zu dem uns einzig möglich erscheinenden Ergebnis führen, so werden wir unserseits gegen Herrn Jesko von Butttamer Geschüße auffahren, deren Treffer ihn für alle Beiten aus der Reihe der deutschen Beamten aus. merzen. Denn in den Kreis der deutschen Be­amtenschaft gehört Serr Resto bon Butttamer nicht."

Auffallenderweise hat sich das Berliner Tageblatt" in Ser legten Zeit über die vordem von ihm so oft behandelte Buttfameraffäre völlig ausgeschwiegen. Auch schien es ihm an der Bestrafung des Herrn v. Buttkamer, der vordem in den Kreis der deutschen Beamtenschaft nicht hineingehörte", mit lumpigen 1000 m. bei einem Einkommen von über 30 000 92.1 gerade genug zu sein. Hat das Berliner Tageblatt" fein früheres scharfes Urteil über Buttkamer, einer Revision unterzogen? Oder will es das Endurteil in Leipzig abwarten, um dann nötigenfalls gegen Herrn b. Buttkamer die schweren Geschütze aufzufahren, deren Treffer ihn für alle Zeiten aus der Reihe der deutschen Be­amten außmerzen"?

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Die Möglichkeit der Verhütung eines Streits muß eine Grenze an einer Stelle finden", heißt es dann weiter, welche wir In­dustrielle für unantastbar halten müssen. Das ist die Autorität des Arbeitgebers in seinem Betriebe. Auf dieser Autorität gründet fich der ganze Betrieb mit seiner Disziplin.

Auf der Disziplin in den Fabriken des Militärstaats( 1) Deutschland beruht zum großen Teil die Ueberlegenheit der deutschen Industrie auf dem Weltmarkt. Die Autorität des Arbeitgebers ist ein koste bares Gut, zu dessen Hüterin wir uns in allererster Linie berufen fühlen.

Wir werden demnach in feinem Falle, to es fich um Machtfragen der Arbeiter handelt, wo eine Gefährdung der Autorität bes Arbeit Denn diese gebers brohen tönnte, nachgeben. Autorität ist nicht etwa das Gut jedes einzelnen für sich, sondern sie ist ein gemeinsames Gut. Der Verlust, den der einzelne Arbeitgeber hieran erleidet, trifft auch die Arbeitgeberschaft in ihrer Gesamtheit. Die Arbeiterschaft in ihrer Gesamtheit muß deshalb auch zu den höchsten Opfern bereit sein, wenn es gilt, die Autorität eines ihrer Angehörigen zu verteidigen.

Auf den Kongressen der Sozialpolitiker und bei ähnlichen Ver­anstaltungen, wo manche Herren Professoren, Pastoren, Bürgermeister usw. sich mit einem Eifer, der zu ihrem Verständnis für die Sache leider im umgekehrten Verhältnis steht, über das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und ihren Arbeitern unterhalten und Vorschläge machen, ist die Autorität des Arbeitgebers eine völlig unbekannte Sache. Wie wäre es sonst möglich, daß man dort z. B. das Ver= Iangen nach einer geseglichen Bestimmung stellen tonnte, wonach die Entlassung von Arbeitern aus einem Betriebe, um denselben das Gefühl der gesicherten Egistenz zu verleihen, nur aus solchen Gründen erfolgen dürfe, die direkt mit dem Arbeitsverhältniffe in 8usammen. hang stehen..

" In Preußen ist noch tein tonservativer und noch tein Regierungsmann aufgestanden, der die Not­wendigkeit eines Systemwechsels für die preußische Politik anerkannt hätte. Und doch hat auch in Preußen der unnatürliche Einfluß eines starren und längst nicht mehr im Bolléempfinden wurzelnden Konservatismus oft genug schwer auf der Entwickelung des Landes gelastet. Auch die Regierung hat darunter gelitten, und sie hat bei der Kanalvorlage unter ein böllig legal errichtetes tandinisches Joch treten müssen, das sicherlich viel nieder­brückender war als das von Dernburg enthüllte Zentrumsjoch. Troy alledem hat bie Freundschaft awischen Regierung und Konservativen in Preußen stand­gehalten. Ob die Frage der Wahlrechtsreform fie erschüttern wird, bleibt abzuwarten. Die Liberalen tönnen in den beiden Ländern den kommenden Dingen mit Zubersicht entgegensehen. Wenn Regierung und Konservative fich auf brauchbare Re formen einlassen, so werden die Liberalen fie gewiß nicht ablehnen. Wenn nicht so wird sie das keines­wegs entmutigen. Die Wahlrechtsfrage wird in Preußen so Nachdem der Referent unter Hinweis auf die Solidarität der wenig wie in Sachsen zur Ruhe kommen, bevor nicht das Klassen. wahlrecht beseitigt ist. Es wird sich bald zeigen müssen, Arbeiter auf die Notwendigkeit des festen Zusammenschlusses der ob die augenblickliche parteipolitische Konstellation im Reich soweit Unternehmer hingewiesen, gibt er zu, daß die Gewerkschaften bei auf die Einzelstaaten einzuwirken fähig ist, wie es nötig wäre, Inszenierung von Streits außerordentlich vorsichtig zu um der Wahlrechtsfrage eine ataeptable Lösung zu geben Werke gehen und außerdem versuchen, sich der Arbeitsnachweise zu ( und selbstverständlich würde ein Serumfliden bemächtigen. Das müsse die Unternehmer anspornen, überall an Ginzelheiten ohne ehrliche und flare Bebiese

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Das sind ja die Scharfmacheransichten in Reinkultur gezüchtet. Die Autorität des Unternehmers in den Fabriken des Militär­sta ats Deutschland muß unter allen Umständen aufrecht­erhalten werden. Jeder Streit, der leider" nicht geset= lich verboten ist, unberechtigt. Es gibt keine be= rechtigten Streits. Die Sozialpolitiker verstehen nichts; sie müßten erst den Befähigungsnachweis durch die Leitung einer Fabrik er­bringen.

seitigung des Klaffenharatters unseres jeg igen diese Arbeitsnachweise selbst in die Hand zu Wahlrechts teine afgeptable 2ösung fein). it fie nehmen, um dem Uebergewicht der Gewerkschaften vorzubeugen. dazu nicht im stande, so gibt es andere Wege, die von einem Zum Schluß seiner Scharfmacherrede kam der Herr Direktor großen Teil der Linten mit großer Freudigkeit Grüßner noch einmal auf die Autorität des Unternehmers au beschritten werden würden. So oder so, tommen muß sprechen und bezeichnete sie als den Grundpfeiler der gegenwärtigen die Wahlreform, und die jezt in der Macht sigenden Konservativen Gesellschaftsordnung. Er führte aus: mögen sich dazu nun verhalten wie sie wollen, in feinem Falle werden sie die Linke in Verlegenheit feßen."

Wir möchten uns in aller Bescheidenheit gestatten, an das Organ der süddeutschen Demokratie einige Fragen zu richten, für deren unumwundene Beantwortung wir sehr verbunden

Ja, wenn es sich nicht um einen Butttamer handelte! Schon längst hätte Buttfamer sich den Sals gebrochen", so schrieb Herr v. Soden schon vor 10 Jahren an den Reichsfanzler, wenn er nicht wären. Herr b. Buttfamer und Ministersohn wäre. Das wissen Sie ja wohl selbst".

Die Frankfurter Zeitung " erklärt, für den Linkslibe­ralismus könne nur eine ,, afzeptable" Lösung der Wahl­reformfrage in Betracht kommen, die eine klare Beseiti­gung des Klassencharatters" bedeute. Würde nun der Freifinn diese Voraussetzung bereits erfüllt ſehen,

" Die moderne wirtschaftliche Entwidelung hat den Stand der Industriellen hervorgebracht, der die alten feudalen Grund­herren als Arbeitgeber abgelöst hat. Auf der Tüchtigkeit der Industriellen beruht die Macht und der Fortschritt der Nation. Dem Stand der Industriellen liegt nicht nur ob, den wachsenden Millionen neuer Volfsgenossen Lebensunterhalt zu verschaffen, die riesigen Summen für alle Stulturaufgaben aufzubringen, sondern er muß auch in erster Linie den Kampf gegen die in allen Formen auftretenden Um= stura bestrebungen führen. Unser Kampf gegen Die Gewerkschaften ist augleich der Kampf gegen die Sozialdemokratie."