Dr. Peters und die Kölnische Zeitung ". Die Hamburger Neuesten Nachrichten" melden aus Köln : Der neue Peters- Prozeß beginnt am 19. September vor dem Schöffengericht in Köln . Es find wieder an nahe 50 Beugen geladen, die Dauer des Beleidi­gungsprozesses wird auf 8 bis 10 Tage vorgesehen.

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Versammlungsrecht in Elsaß- Lothringen .

Schweiz .

Revision des Fabrikgesekes.

gutveilen ungrammatikalische Rede mußte verständnisvolle Zuhörer tiefer berühren als Graysons warme Rhetorit. Es ist gut, daß wir jetzt eine Arbeiterpartei und Arbeiterfraktion haben, in der Grayson mit dem Leben, den Wünschen und Forderungen der Ar­beiterorganisationen in Berührung fommt und aus ihnen lernen Amerika .

tann.

Aus der Partei.

Parteitag.

Bern , 31. Juli. ( Eig. Ber.) Das schweizerische Industrie­departement in Bern hat für die Vorberatung des von den Fabrit inspektoren ausgearbeiteten Entwurfes für die Revision des Fabrit gefeßes eine Expertenkommission von 43 Mitgliedern ernannt, Das elsaß - lothringische Vereins- und Versammlungsgesetz fennt inspektoren und als 17. der Professor Dr. Roth für Hygiene an große Enttäuschung hervorgerufen. Es wird behauptet, daß der wovon 16 Vertreter der Behörden, darunter die drei Fabrik­Die Wahlen auf den Philippinen haben in Washington eine außer den öffentlichen anmeldepflichtigen Versammlungen noch der Universität Zürich . Unter den Vertretern der Behörden be- Ausfall der Wahlen tein wirkliches Bild der Lage gäbe, da 98 Proz. die sogenannten Privatversammlungen, eine Einrich- findet sich auch unser Parteigenosse Wullschleger, Regierungsrat der Wähler sich der Stimme enthalten hätten. Giner der neu­tung aus französischer Zeit. Diese Versammlungen, die nicht in Basel . Von den übrigen 26 Mitgliedern sind je 13 Vertreter gewählten Parlamentarier wird in Washington als notorischer angemeldet zu werden brauchen, die auch nicht überwacht der Arbeiter und der Unternehmer. Die Arbeitervertreter find: Berbrecher bezeichnet. Jedenfalls wird die von der amerikanischen werden, erhalten ihren privaten Charakter dadurch, daß nur Personen 1. Professor Beck( katholisch), Freiburg ; 2. Calame, Sekretär des Regierung eingesette Philippinen- Kommission nach wie vor der Butritt haben, die vorher eine besondere Einladung erhielten. schweiz . Gewerkschaftsbundes, Bern ; 3. Eugster, Präsident des maßgebende Faftor in der Verwaltung der Inseln bleiben. Der Durch Plakate, Inserate oder sonstige öffentliche Bekannt- allgemeinen Textilarbeiterverbandes, Hundwil ; 4. Greulich, Ar- Kriegssekretär Taft, der früher Gouverneur der Philippinen war, Bekannt- beiterfekretär, Bürich; 5. Otto Lang, Oberrichter, Zürich ; 6. Pauli, hat sich von Washington nach Manila begeben. Er soll versöhnend machungen darf nicht Bu solchen Versammlungen ein­Sekretär des Holzarbeiterverbandes, Basel ; 7. Emil Myser, auf die vorhandenen Gegenfäße einwirken. geladen werden. Die Besucher müssen sich auf den Präsident der Generalunion der Uhrenarbeiter, Biel ; 8. Schäfer, durch die Einladungen begrenzten Kreis beschränken. Von Sekretär der Arbeitskammer, Genf ; 9. Heinrich Scherrer , Re­dieser Erleichterung wird oft Gebrauch gemacht, fie führt aber auch gierungsrat, St. Gallen ; 10. Schlumpf, Sekretär des schweiz . Typo­oft zu Zwistigkeiten mit den Polizeibehörden, die diese Versammlungen graphenbundes, Bern ; 11. Schneeberger, Sekretär des Metall­nicht gern sehen und mit einem Eifer über die peinlichste Jnne- arbeiterverbandes, Bern ; 12. Nina Schrhber, Sekretärin des haltung der Vorschriften wachen, die einer besseren Sache würdig christlich- sozialen Arbeiterinnenvereins, Kriens ; 13. Friz Studer, Winterthur . wäre. Im vergangenen halben Jahre und besonders wäh­rend der Reichstagswahl find eine ganze Menge Strafbefehle Bern zusammenkommen. Die Kommission wird im Oktober zu ihren Beratungen in ergangen gegen Veranstalter von Klerikalen und sozialdemokratischen Privatversammlungen. Vor einigen Tagen wurden nicht weniger als 9 Einsprüche gegen solche Strafbefehle vor dem Schöffengericht Bafel, 2. Auguft.( Eig. Ber.) Mülhausen verhandelt. Bis auf drei Fälle wurden alle Einsprüche Unsere Kantonsregierung unterbreitet dem Großen Nat zwei verworfen. In einem Falle wurde festgestellt, daß 4 Personen in der Gefeßzentwürfe, wovon der eine die Errichtung einer Versicherungs Versammlung waren, die vorher keine Einladungen erhalten hatten. anstalt für Arbeitslose und der andere die Unterstützung privater In einem anderen Falle bekundete der Bürgermeister, daß ihm Arbeitslosenkassen betrifft. Erstere soll nach dem Vorschlage der Polizeidiener gemeldet habe, daß in einer Wirtschaft Einladungs- fakultativ für alle arbeitsfähigen Lohnarbeiter vom 17. bis gettel auf einem Tische gelegen hätten. Wer die Zettel hingelegt 60. Altersjahre sein, soweit sie nicht Mitglieder einer privaten hatte, wurde nicht festgestellt, doch wurde Genosse Weibel in Arbeitslosentasse sind, wenn sie wenigstens drei Monat im Stanton Wittenheim als Schuldiger verurteilt, der die Einladungen an ihm 1 r. 20 im Monat und die Unterstützung, die nach einer wohnen. Die Beiträge der Versicherten sollen 50 Mp, bis bekannte Barteigenossen zur Weiterverteilung ausgegeben hatte, weil starenzzeit von fünf Wochen während acht Wochen im Jahr aus durch ihn die Möglichkeit gefchaffen worden sei, daß nicht eingerichtet wird, 1 Fr. 50 bis 2 Fr. 50 im Tag betragen. Außer den geladene Personen an der Versammlung hätten teilnehmen können. Einrichtungs- und Berivaltungskosten leistet der Staat vorläufig auf Daß die ausliegenden Bettel benugt worden sind und Nicht- brei Jahre einen jährlichen Beitrag von 30 000 Fr. Nach dieser Zeit eingeladene an der Versammlung teilgenommen haben, wurde über- soll an Hand der gemachten Erfahrungen eventuell eine Revision des haupt nicht festgestellt. Inftituts ftattfinden. Der zweite Entwurf will der bisher privaten rbeitslosenkassen gewährten Subvention gefeßlichen Halt geben und die Beiträge prozentual zu ben Leistungen der Kassen ausrichten. Wir werden darauf noch näher zurückkommen.-

Bei den einzelnen Wirten, die ihr Lokal zu den Ver­fammlungen zur Verfügung gestellt hatten, wurden wurden die Strafen von 4 auf 10 M. erhöht. Die Genossen Emmel und Groß in Mülhausen , die als teferenten in zwei Privat­bersammlungen gefündigt haben sollten, mußten frei gesprochen werden; selbst der Staatsanwalt hatte dies beantragt, da die Referenten nach dem französischen Gesetz für die Ein­berufung der Versammlung nicht verantwortlich gemacht werden können.

Die Fesselung des Genossen Wicky in amtlicher

Beleuchtung.

Staatliche Arbeitslosenversicherung.

frankreich .

Französische Strafexpedition nach Casablanca Das franzöfifche Ministerium hat einstimmig beschloffen, sich mit ber spanischen Regierung bezüglich einer fofortigen an. bung bon Truppen nach Casablanca ins Ginber­nehmen zu sehen. Die nach Marokko abgehenden Truppen in der Stärte von 3000 Mann follen von einem General befehligt werden, der sofort bei seiner Ankunft in Casablanca sich mit dem Befehls Die amtliche„ Straßburger Korrespondenz bringt eine längere haber der spanischen Streitkräfte ins Ginvernehmen zu feßen hat. Notia, in der berichtet wird, daß der Sefretär des Untersuchungs. In 8 Tagen werde, wie es heißt, Casablanca von den bereinigten amtes ben Auftrag zur Vorführung Widys angefertigt und diesen spanischen und franzöfifchen Truppen besetzt sein. Die Truppen Auftrag am Schluffe mit dem Bufage feffeln" berseben habe. werden vor den verschiedenen Toren der Stadt biwafieren, um den Der Untersuchungsrichter habe dann den Auftrag unterschrieben ohne Bewohnern, die nach Tanger flüchten mußten, die Rückkehr zu er­im Drange der Geschäfte( er fei durch Vernehmungen start in An- möglichen. Frankreich und Spanien feien entschlossen, die Truppen spruch genommen gewesen) die Frage zu prüfen, ob nach Lage der solange dort zu lassen, bis die Banden, welche die franzöfifchen, Verhältnisse Anlaß zur Fesselung gegeben war. Bei einer spanischen und italienischen Arbeiter niedermebelten, unschädlich einer spanischen und italienischen Arbeiter niebermebelten, unschädlich am 29. Juni erfolgten weiteren Vernehmung habe der Untersuchungsrichter dem Redakteur Bidh fein Bedauern gemacht worden seien. Man werde bei dieser der Akte von über das Vorkommnis ausgesprochen, der sich darauf, da von einer Algeciras entsprechenden Durchführung von polizeilichen Maß absichtlichen Härte des Untersuchungsrichters gegen ihn nicht mehr nahmen jedes unnötige Blutvergießen vermeiden. Ein Bombar die Nede sein tönne, für befriedigt erklärt habe. dement von Casablanca fei nicht beabsichtigt. Es würde genügen, den Pöbel von Casablanca auf die Gefahr aufmerksam zu machen, die ihm drohe, falls ein neuer Angriff auf die dortigen Franzosen unternommen werde. Die von der Compagnie marocaine unter Das Kriegsgericht der 31. Division in Straßburg bernommenen Hafenbauten würden unter dem Schuße der franzöfifchen handelte dieser Tage gegen awei Unteroffiziere. In den Verhandlungen zeigte sich wieder deutlich, wie infolge der Furcht Truppen fortgesetzt werden. Die Signatarmächte der Akte von Ser Soldaten manche Schandtat der niederen militärischen Vor- Algeciras würden telegraphisch von den zwischen Frankreich und gelegten entweder überhaupt nicht oder erst nach langer Beit Spanien verabredeten Maßnahmen verständigt werden. burch Bufall bekannt wird, und wie ferner bie Unteroffiziere felbft oft auf die Disziplin pfeifen, wegen der die Gemeinen aufs Blut London , 8, Auguft. Wie der„ Daily Telegraph " aus Tanger geschunden werden. Im ersten Falle wurde der Unteroffizier unter dem 2. August meldet, ist die 6 Wegstunden von Fez entfernt Nr. 18 zu sechs Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt, weil liegende Stadt Sifrou von Berberstämmen geplündert worden. Die er verschiedene Soldaten um erhebliche Geldbeträge angepumpt, ein- Lage Mac Deans foll sehr kritisch, fast hoffnungslos fein; fämtliche zelne Beträge unterschlagen und sich von einem armen Kanonier Bergstämme seien Raisuli günstig gesinnt, während die Streitkräfte jeden Morgen aus der Kantine zwei Brötchen mitbringen ließ, ohne bes Sultans nicht ausreichten, fie anzugreifen. Man nehme an, fie zu bezahlen. Kein Mann hatte den Mut, den Unteroffizier zu daß jede Belegung zur Sicherung der Freilassung Mac Beans melden. Erst durch Zufall lam man hinter deffen Treiben. Der sich als verhängnisvoll erweisen werde. Unteroffizier wurde auch degradiert.

Zwei Unteroffiziere.

Im zweiten Falle hatte der Sergeant Briebe, ebenfalls von ber 11. Kompagnie des Fußartillerie- Regiments Nr. 13 zu einem Wachtposten geäußert, der zwei Unteroffiziere, die abends die Kaserne über die Einfriedigung verließen, vergeblich verfolgt hatte:" Bilden Sie fich etwa ein, Sie find Borgelegter von Unteroffizieren? Es ist eine Gemeinheit von Ihnen, Unteroffizieren nachzulaufen. Ich werde es bem Herrn Hauptmann melden. Ich bin ja nicht übergesprungen; aber ivenn ich es getan hätte und Sie hätten mich gefaßt, ich hätte Sie totgeschlagen!"

Briebe beftritt, fich fo ausgebrüdt zu haben. Das Gericht hielt ihn aber für überführt und verurteilte ihn wegen Beleidigung und teilweise als Drohung fich darstellender Achtungsverlegung gegenüber einer militärischen Woche zu zwei Monaten Gefängnis und Degradation. -

Aus Südwestafrika.

England.

Die neuen fozialistischen Abgeordneten.

London , 1. August. ( Sig. Ber.)

Laut Beschluß der letzten Parteitagskommissionssitung werden die Berichterstatter aufgefordert, sich bis zum 25, August d. J. zwecks Teilnahme am Parteitag an die unter­zeichnete Adresse zu wenden. Meldungen, die nach dem an­gesetzten Termin einlaufen, können nicht berücksichtigt werden. Essen, den 2. August 1907.

Franz Gem oII, Rastanien- Allee 70. Sozialdemokratischer Parteitag Essen- Ruhr 1907.

Eine Massendemonstration zum Internationalen Kongres. Die Schwäbische Tagwa cht" bringt folgenden Aufruf: An die Parteigenossen Württembergs!

Internationalen fozialistischen Stongresses in Stuttgart , wird nach­Am Sonntag, den 18. August, dem Tage der Eröffnung des mittags 4 Uhr auf dem Cannstatter Wafen eine politische und gebung stattfinden, wie Württemberg nie eine folche gefeben.

Von sechs Tribünen herab werden gleichzeitig die hervorragendsten Vertreter des internationalen Sozialismus Ansprachen halten. Auf jeder Tribüne werden nacheinander etwa drei Redner sprechen. Soweit die Nedner der deutschen Sprache nicht mächtig sind, werden ihre Ausführungen selbstverständlich von Dolmetschern ins Deutsche übersetzt.

Die Liste der Redner liegt noch nicht vollständig bor, sicher aber ist, daß sprechen werden: August Bebel , Paul Singer, Karl Legien , Bittor Adler, Jean Jaurès, Emil Bander­velbe, Syndmann London , Greulich Zürich . -

Es wird sich faum je wieder eine Gelegenheit bieten, die be­rufensten Wortführer unserer Sache aus allen modernen Ländern fo an einer Stätte zu hören. Darum darf kein Parteigenoffe, der nur irgend den Besuch dieser gewaltigen Maffenversammlung möglich machen kann, fernbleiben, Landes, besonders aber ber näheren Umgebung Stuttgarts , ist zu Den Parteis und Gewerkschaftsorganisationen des ganzen empfehlen, schleunigst die Vorbereitungen zum gemeinsamen Besuch des Meetings auf dem Wafen zu treffen.

Die württembergische Arbeiterschaft muß ihren internationalen Führern am 18. Auguft eine Begrüßungskundgebung bereiten, die ein hoch emporragendes Denkmal in der Geschichte der inter nationalen Arbeiterbewegung bilden soll. SCS Rüftet zum Meeting!

Bildungsbestrebungen. Eine außerordentliche Sigung des Ge' erti afstartells zu Apolda , zu der die Gewerkschafts­vorstände zahlreich erschienen waren und an der auch der Vorstand des Wahlvereins teilnahm, beschäftigte fich mit der Einrichtung von Vorträgen, Unterrichtsabenden und fünstlerischen Veranstaltungen. Einleitend erörterte der Vorsitzende des Bildungsausschusses die Aufgaben des Bildungsausschusses, die nicht nur in billigen Theatervorstellungen und Bolfskonzerten beständen; zwar habe man einen weiteren Schritt vorwärts durch das Veranstalten eines Buchführungskursus getan, jest aber biete sich auch auf volts­wirtschaftlichem sowie politischem Gebiete, durch die von Erfurt aus angeregte und vom Parteivorstand beschlossene Ver­anstaltung von Vorträgen und Unterrichtsabenden, Gelegenheit, der Weiterbildung Rechnung zu tragen. Deshalb stellte Genosse Schulle namens des Bildungsausschusses am Schluffe feiner mit Beifall auf­genommenen Ausführungen den Antrag:„ Das Sartellmöge beschließen, Unterrichtsabende, wie sie vom Parteivorstand in Berlin festgelegt find, abhalten zu lassen." In der nun folgenden Debatte äußerten sich alle Redner im zustimmenden Sinne und einstimmig wurde der Antrag des Bildungsausschusses angenommen. weiterer Antrag: Das Kartell möge au Untoften ben 100 Mart beitragen", fand ebenfalls einstimmige Annahme. Der Wahlverein wird zu dem Beschluß gleichfalls Stellung nehmen. Bur Tagesordnung des Parteitages nahm am Freitagabend eine gut befuchte Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Ver­eins für den ersten Hamburger Wahlkreis Stellung. Genoffe Stolten behandelte eingehend die einzelnen Punkte, bes fonders aber die Maifeier; er warf die Frage auf, ob es nicht ratsamer wäre, an Stelle der Arbeitsruhe eine andere Form der Demonstration zu wählen. Die große Mehrheit der Versammelten war aber anderer Meinung, denn sie stimmte folgender Refolution zu:

Ein

„ Die Versammlung berurteilt auf das allerentschiedenste den Aufruf des Parteivorstandes in Sachen der diesjährigen Maifeier, da er eine große Verwirrung zur Folge gehabt hat.

Die Parteigenoffen des ersten Hamburger Wahlkreises be trachten die allgemeine Arbeitsruhe als bie würdigste Form der Feier und verlangen, daß die Dele. gierten bemgemäß handeln."

Als Delegierte zum Parteitag wurden Genoffe Stolten und Genossin 8ieß gewählt.

Die Independent Labour Party hatte zu gestern abend eine Versammlung nach der Carton Hall, Westminster, einberufen, um die zwei neuen sozialistischen Parlamentsabgeordneten, Pete Curran und Victor Grayson , zu begrüßen. Trotz des Eintrittsgeldes von 50 Bf. war die Versammlung stark besucht. Den Vorsiz führte J. R. Macdonald, der die Versammlung in furger Rede begrüßte, in der er der Freude der britischen Sozialisten über die Siege Aus druck gab. Hierauf sprach Curran, der mit langanhaltendem Händeflatschen begrüßt wurde. Gr machte einige interessante Bes mertungen. Er sagte, sein Wahlkampf hatte einen durchaus sozialistischen und gewerkschaftlichen Charakter. Jeder seiner Wähler wußte, wofür er stimmte, da drei Gegenkandidaten vore handen waren, die alle nichtsozialistische Schattierungen vertraten. Der Deutschen Kolonial Zeitung" wird aus Windhuk ge- Sein Sieg bebeutet einen Wendepunkt in der schrieben: Geschichte der Arbeiterpartei. Bis dahin ließen die Durch die rheinischen Missionare find über 12 000 Herero ge- Verhältnisse in der Arbeiterfraktion manches zu wünschen übrig. fammelt worden. Die Urheber des Hereroaufstandes haben jedoch, Aber mit der Wahl in Jarrow( Currans Wahlkreis) ist ein har Aus der Hamburger Partei. Dem foeben herausgegebenen, soweit sie nicht gefallen oder im Sandfelde verdurftet find, über der monisches sozialistisches Zusammenarbeiten möglich geworden. 79 Seiten umfassenden Jahresbericht der vereinigten Vorstände Ostgrenze in Britisch- Betschuanaland Buflucht genommen. In Thau Jebt besteht die Arbeiterfrattion aus 32 Mitgliedern, und obwohl der drei sozialdemokratischen Vereine Hamburgs entnehmen im Ngamigebiet, einer Stadt pon 6000 Ginwohnern( Betschuanen), diese mit wenigen Ausnahmen aus der Arbeiterflaffe hervor mir folgende die Gesamtpartei interessierende Angaben: Der figen noch 700 Serero. Simon Copper und die Gebrüder gegangen find, so leistet die Fraktion biel mehr, als man nach Bericht umfaßt 1% Jahre, nämlich die Zeit vom 1. Januar Lambert treiben noch ihr Unwefen. Chriftoph Lambert war ihrer Bahl annehmen könnte. Aber die Partei braucht eine eigene 1906 bis 30. Juni 1907, well sich das Bedürfnis herausgestellt einer der Führer des Cornelius Fredrik. Er hat Bresse , denn die Reden und Handlungen der Arbeiterabgeordneten fich bamals nicht mit Cornelius gestellt, weil er wegen werden von der konservativen und liberalen Bresse parteiisch wieder hat, das Geschäftsjahr dem des Vorstandes der Gesamtpartei meuchlerischen Erschießens des Leutnants der Reserve v. Trotha die gegeben oder mitgeteilt. anzupaffen. Während früher die Verbindung der drei Parteivereine wohlverdiente Strafe fürchtete. Jetzt treibt sich Lambert bei Simon Dann sprach Grayson( lies: Greeßn) über seine Er eine lose war, hat sie durch die im vorigen Jahre zur Einführung Cooper herum und hat fürzlich zwischen Keetmannshoop und Gibeon fahrungen im Wahlkampfe, über Sozialismus und über die Bedürf gelangte Landesorganisation mit dem System der Delegierten­einen Biehraub ausgeführt und Tags darauf, am 5. Juni, den nisse des britischen Voltes. Grayson ist der erste britische vertretung zur Landesversammlung eine festere Form gefunden. ältesten Sohn des Engländers Duncan überfallen und erschossen. Sozialist, der als Sozialist kandidierte und gewählt wurde. Es wurde ein Parteisekretariat ins Leben gerufen, das zurzeit Diefer Robert Duncan hat den Truppen manchen schäzenswerten Wir hatten und haben wohl Sozialisten im Parlamente, aber fie aus den Genossen Dubber und H. Stubbe besteht. Dienst geleistet und sich dadurch den Haß der Hottentotten zu waren von anderen Parteien oder von der Arbeiterpartei als

gezogen. Am 18. Juni wurden sechs leere Wagen des Frachtfahrers Radikale oder Arbeiter gewählt. Grayson aber fanbibierte von Hinsichtlich des Wahlergebnisses der lezten Reichstags­Jankowsky überfallen. Jankowsky felbst war nicht dabei. Wier Anfang an als Sozialist. Seine Wahl hat bekanntlich eine außer wahl wird unter anderem ausgeführt, daß, wenn man Bagen entfamen, aber die Bespannung zweier Wagen fiel den Hotten ordentliche Sensation hervorgerufen. Ich habe deshalb feiner Rede lediglich die Zahlen in Betracht ziehe( der Zuwachs an sozial­totten in die Hände, wobei ein Eingeborener getötet wurde. Somit besonderer Aufmerksamkeit zugehört. Und hier sind die Gin- demokratischen Stimmen beträgt für alle drei Kreise gegen lange Simon Copper und die Gebrüder Lambert mit ihrem Anhange drücke: Grayson ist ein gebildeter junger Mann von etwa 25 Jahren, 12 000), der Ausfall nicht den Erwartungen entspreche, nicht unschädlich gemacht sind, besteht die Gefahr eines Wieder Seine rednerische Begabung ist bedeutend. Die Worte, die zu die man an eine Hochburg der Sozialdemokratie, wie aufstandes der Hottentotten. weilen revolutionär flingen, fommen ihm leicht, sie sind auch ein­Die Gefahr eines neuen Hottentottenaufstandes ist natürlich Un- bruds- und ausbrudsvoll. Es ist ihm ohne Zweifel sehr ernst um Hamburg , stelle, wo man nur große Erfolge zu erzielen ge­finn, da die Hottentotten entwaffnet sind und überwacht werden. den Sozialismus, aber es scheint alles bei ihm noch Gefühlssache wohnt sei. Die angeführten Zahlen ergeben, daß im ersten Der paar Copper- Leute wegen aber braucht man wahrhaftig keine au sein. Grayson wünscht ein soziales Menschentum; er sprach nicht Wahlkreis der Prozentsatz der sozialdemokratischen Stimmen, Rolonialarmee!- von den Arbeitern, sondern von den Armen und Glenden. Dann verglichen mit der Zahl der Wahlberechtigten, um ein tritt auch sein liebes Jch etwas start hervor. Currans einfache, Geringes sant, im zweiten und dritten Wahlkreis um ein